Zwickel Südost, Probe vom Begleitstrich über dem Bogen nach Osten

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Transkript:

101089MRR2015_11_02_133 Zwickel Südost, Probe vom Begleitstrich über dem Bogen nach Osten Probeentnahmestelle P01. Seite 1 von 15

101089MRR2015_11_10_134 Anschliff Probe P01 im Auflicht/Dunkelfeld Vergrößerung 192 fach Die dreilagige Kalkschlämme hat nur vereinzelt Zuschläge und besteht ausschließlich aus Calciumcarbonat. Darauf liegt eine orangerote Farbschicht mit schwarzen Einschlüssen, welche aus Bleimennige, ausgemischt mit Bleiweiß besteht, welches teilweise oxidiert ist. Darauf liegt eine dünne graue Farbschicht, bei der es sich um die Retusche handelt. Hier wurde Bleiweiß mit feinem Schwarz analysiert. Ein organisches Bindemittel ist nicht zu erkennen. (Analyse: Prof. Dr. Jägers, Bornheim, 18.12.2015). Seite 2 von 15

101089MRR2015_11_10_135 Anschliff Probe P01 unter UV-Licht Vergrößerung 128 fach Die oben aufliegende graue Retusche fluoresziert gelblich, hier wurde eine bleiweißhaltige Retusche nachgewiesen. Die orangefarbene Schicht zeigt keinerlei Fluoreszenz. Seite 3 von 15

101089MRR2015_11_02_136 Zwickel Nordwest, Probe vom grauen Stern Probeentnahmestelle P02. Seite 4 von 15

101089MRR2015_11_10_137 Anschliff Probe P02 im Auflicht/Dunkelfeld Vergrößerung 151 fach In der Kalkschlämme sind Sandzuschläge, Holzkohlestückchen und Ocker enthalten. Die helle Schlämme besteht aus Calciumcarbonat mit einer Anreicherung von Calciumsulfat an der Oberfläche. Zwischen der dünnen roten Farbschicht und der Schlämme liegt eine weißlichgraue Schicht. Die rote Farbschicht wurde mit Bleiweiß unterlegt und besteht aus Mennige mit wenig Zinnober. Auch auf der Malschicht ist Gips nachzuweisen (Vergipsung) (Analyse: Prof. Dr. Jägers, Bornheim, 18.12.2015). Seite 5 von 15

101089MRR2015_11_10_138 Anschliff Probe P02 unter UV-Licht Vergrößerung 128 fach Hier fluoresziert der weiße Anteil der Farbschicht, der direkt auf der Kalkschlämme liegt. Daraus lässt sich auch erklären, weshalb die im Normallicht schon fast nicht mehr sichtbaren Sternchen, deren ehemals rote, aber heute vergraute Farbschicht stark reduziert ist, sich unter UV-Licht trotzdem durch ihre Fluoreszenz abzeichnen. Seite 6 von 15

101089MRR2015_11_02_139 Weltgerichtsdarstellung, Fürbitter, Probe vom grauen Mantel des Johannes Probeentnahmestelle P03. Die Probe ist vom Grau, angrenzend zur roten Kontur genommen. Seite 7 von 15

101089MRR2015_11_10_140 Anschliff Probe P03 im Auflicht/Dunkelfeld Vergrößerung 192 fach Zu erkennen ist die dicke, wahrscheinlich mehrlagige Kalkschlämme mit einigen Sandzuschlägen sowie sehr feinen Holzkohlesplittern. Die eigentliche graue Farbschicht befindet sich links im Bild. Rechts daneben ist das Eisenoxidrot der Kontur im Anschliff erfasst. Unter UV-Licht waren keinerlei Fluoreszenzerscheinungen zu erkennen. Die graue Farbschicht besteht aus Calciumcarbonat und Calciumsulfat mit eingelagerten schwarzen Partikeln (Pigment oder Ruß). Die Kontur besteht aus Eisenoxidrot (Hämatit). Bei der grauen Schicht könnte es sich um eine graue Unterlegung einer beispielsweise blauen Farbschicht handeln (Analyse: Prof. Dr. Jägers, Bornheim, 18.12.2015). Seite 8 von 15

101089MRR2015_11_02_141 Weltgerichtsdarstellung, Fürbitter, Probe vom roten Mantel der Maria Probeentnahmestelle P04. Die Probe ist vom Rot genommen. Unter UV-Licht fluoresziert der Mantel stellenweise (siehe Foto Nr. 122). Seite 9 von 15

101089MRR2015_11_10_142 Anschliff Probe P04 im Auflicht/Dunkelfeld Vergrößerung 192 fach Die Kalkschlämme besteht aus Calciumcarbonat mit feinem, silikatischen Zuschlag. Die rote Farbschicht ist sehr dünn und hat eine vergraute Oberfläche, welche durch eine Gipsanreicherung verursacht wird. Das Rot besteht aus Bleimennige, welches teilweise in braunes Bleidioxid umgewandelt ist. Eine Untermalung aus Bleiweiß wurde hier nicht nachgewiesen (Analyse: Prof. Dr. Jägers, Bornheim, 18.12.2015). Seite 10 von 15

101089MRR2015_11_10_143 Anschliff Probe P04 unter UV-Licht Vergrößerung 128 fach Es kann nicht eindeutig geklärt werden, ob es Fluoreszenzen gibt. Um das Rot herum könnte man einen schwachen Schein interpretieren, aber das Rot selber fluoresziert nicht. Seite 11 von 15

101089MRR2015_11_02_144 Zwickel Nordwest, Probe vom ockerfarbenen Stern Probeentnahmestelle P05. Seite 12 von 15

101089MRR2015_11_10_145 Anschliff Probe P05 im Auflicht/Dunkelfeld Vergrößerung 151 fach Die ockerfarbenen Pigmente sind regelrecht in die Kalkschlämme eingesunken und werden von ihr umschlossen. Der Farbauftrag der Sternchen ist also in die noch feuchte Kalkschlämme erfolgt. Seite 13 von 15

101089MRR2015_11_02_146 Weltgerichtsdarstellung, Putzprobe an einer Ausbruchsstelle Probeentnahmestelle P09. Proben P06 bis P08 wurden im Rahmen der Voruntersuchung/Zustand/Schäden genommen. Seite 14 von 15

101089MRR2015_11_10_147 Anschliff Probe P09 im Auflicht/Dunkelfeld Vergrößerung 76,8 fach Der Putz ist ockerfarben mit ungewaschenem, teils bunten Sandzuschlägen. Die Kalkschlämme ist hier zweilagig mit Sandzuschlägen und feinen Holzkohlesplittern. Seite 15 von 15