GRENZWANDERUNG OFFLEBEN EINE WESTLICHE PERSPEKTIVE

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Transkript:

GRENZWANDERUNG OFFLEBEN EINE WESTLICHE PERSPEKTIVE Das Projekt: Im Jahr 2009 entstand die Idee zu dem hier vorgestellten Projekt mit dem Ziel eine westliche Perspektive auf die innerdeutsche Grenze zu ermöglichen. Besucherinnen und Besuchern soll dargestellt werden, wie die Bevölkerung im Zonenrand, in direkter Grenzlage mit der Grenze gelebt hat bzw. sich mit ihr arrangiert hat. Der Ort Offleben liegt im östlichen Teil des Landkreises Helmstedt und direkt an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Durch verschiedene Stationen wird beispielhaft die Situation der Bevölkerung während der Schließung der Grenze in Offleben (1952-1989) dargestellt. Im Jahr 2011 begann in Zusammenarbeit mit dem Grenzdenkmalverein Hötensleben die völlige Überarbeitung der bisherigen Tafeln, um diese ansehnlicher zu machen und sie in Zusammenhang mit dem Grenzdenkmal in Hötensleben zu bringen. Die besondere Lage beider Dörfer (Offleben und Hötensleben) ermöglicht es zwei Sichtweisen, eine westliche und eine östliche auf die ehemalige innerdeutsche Grenze, einzunehmen. Die GWO und das Grenzdenkmal in Hötensleben sind durch den Kolonnenweg (circa 2km Fußweg) miteinander verbunden und können nacheinander erkundet werden. Während in Hötensleben nahezu die gesamte Grenzanlage im Original erhalten ist, existiert in Offleben lediglich noch der sog. Kolonnenweg. Aus diesem Grund wird besonders während geführter Wanderungen anhand von Zeitzeugenberichten, Photographien und den bereitgestellten fünf Stationen das Leben der Offlebener mit der Grenze beleuchtet. Die Stationen: An der evangelisch-lutherischen Kirche (Kirchstraße 3, 38372 Büddenstedt, OT Offleben) beginnt die GWO mit ihrer ersten Station. Hier werden vor allem die Nachkriegszeit und die Grenzziehung beleuchtet. Insbesondere der Verlauf der Grenze (zu dieser Zeit noch Demarkationslinie genannt) sorgte in Offleben für große Aufregung und Verunsicherung der Bevölkerung. Im Anschluss daran führt der Weg zum östlichen Teil des Dorfes. Hierbei passiert man einen Bahndamm, welcher bis zum Jahr 1945 Braunschweig mit Magdeburg und Offleben mit Völpke verband. Viele Reisende (Grenzgänger) fuhren nach der Sperrung der Strecke bis zum Bahnhof Völpke, um im Anschluss zu Fuß, den Bahngleisen folgend, die Demarkationslinie zu überschreiten. Im Anschluss daran konnten sie ihre Reise am Bahnhof Offleben mit dem Zug fortsetzen. Nach einem kurzen Fußweg erscheint hinter dem Ort der Kolonnenweg. Auf einer Erhöhung (Tusculum genannt) befindet sich die zweite Station, welche sich mit dem Grenzausbau der 1960er Jahre beschäftigt. An dieser Station wird die extreme Sicherung der innerdeutschen Grenze durch die DDR sehr deutlich. Nachdem die Erhöhung hinter einem liegt, ist in einer Senke die bis 1989 gesperrte Kreisstraße zwischen Offleben und Barneberg zu sehen, diese kreuzt man und folgt dem Kolonnenweg bis zur dritten Station der Grenzwanderung. Hier wird auf Fluchten bei Offleben eingegangen besonders auf die Reaktionen der Bevölkerung auf misslungene und auch gelungene Fluchten.

Die vierte Station der GWO befindet sich am Ortsausgang Offlebens in Richtung Barneberg. An dieser Stelle werden die Schließung der Grenze und die Öffnung derselben thematisiert, wobei auch der stetige Ausbau der Grenzsicherung Berücksichtigung findet. Den Abschluss bildet, dem Fußweg ins Innere des Ortes folgend, die fünfte Station vor dem Dorfgemeinschaftshaus. Der Grenztourismus oder auch Gruseltourismus sowie die Aktivität des Kuratoriums Unteilbares Deutschland sind an dieser Station Thema. So werden hier die Informationstätigkeit des Ortskuratoriums und der Weihnachtsbasar beleuchtet. Nach dem Rundgang in Offleben ist es empfehlenswert das Grenzdenkmal in Hötensleben zu besuchen. Dies kann mit dem PKW aber auch zu Fuß geschehen. Der hinter dem Dorf liegende Kolonnenweg führt direkt zum circa 2km entfernten Grenzdenkmal Hötensleben (siehe Hinweis bei Station 3). Eindrücke vom Ort und der Grenzwanderung: (Offleben. Im Hintergrund Schöningen.)

(Gedenkstein des Ortskuratoriums Unteilbares Deutschland.) (Relikte vergangener Zeiten. Die ehemalige Gaststätte Grenzblick.)

(Der Kolonnenweg bei Offleben. Im Hintergrund rechts Reinsdorf, geradezu das Braunkohlekraftwerk Buschhaus.) (Station vier der Grenzwanderung Offleben am Ortsausgang in Richtung Barneberg).

(Während einer Grenzwanderung bei Offleben.) (Während einer Grenzwanderung an der Station vier.)

Führungen: Das Erkunden und Begehen der Grenzwanderung Offleben erfolgt auf eigene Gefahr, da Wege eventuell durch Schlamm und Steine verschmutzt sein können. Eine geführte Wanderung wird empfohlen. Die Führungen sind grundsätzlich kostenfrei eine Spende wird gerne entgegengenommen. Führungen können unter der Telefonummer 05352/6253 (Pfarramt Offleben) oder direkt beim Grenzdenkmalverein Hötensleben unter 039405/50660 angemeldet werden. Förderung: Die Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatsicherheitsdienstes in Sachsen-Anhalt Landesaufnahmebehörde Niedersachsen Standort Grenzdurchgangslager Friedland Klaus Domeier GmbH, Offleben Ev.-luth. Kirchengemeinde Offleben Gemeinde Büddenstedt Jan-Hendrik Prüße Grenzdenkmalverein Hötensleben e.v. Ansprechpartner für die Grenzwanderung Offleben (jan.pruesse@yahoo.de)