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Zur Eröffnung der IKOM 2015 darf ich Sie ganz herzlich hier an der Technischen Universität München in Garching begrüßen.

Transkript:

Es gilt das gesprochene Wort! Rede des Ersten Bürgermeisters der Universitätsstadt Garching b. München Manfred Solbrig anlässlich des Festkolloquiums 50 Jahre Neutronenforschung in Garching in Garching

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Dr. Beckstein, sehr geehrter Herr Prof. Herrmann, verehrter Herr Dr. Petry, verehrter Herr Bradshaw als Vertreter der Max-Planck-Gesellschaft meine verehrten Damen und Herren, Heute sind genau 50 Jahre vergangen, seit der Forschungsreaktor in Garching das Atomei am 31. Oktober 1957 seinen Betrieb aufnahm. Ich freue mich sehr, dass aus Anlass des Gedenkens an dieses Ereignis hier in der Forschungsneutronenquelle Heinz Maier Leibnitz der Nachfolgeeinrichtung des Amtomeis dieses Festkolloquium stattfindet. Ich darf Sie hierzu sehr herzlich im Namen der Stadt Garching begrüßen. Ich freue mich ganz besonders, dass Herr Ministerpräsident Dr. Beckstein Gast im Forschungszentrum Garching ist. Ich denke, das unterstreicht die Bedeutung, die seitens der Bayer. Staatsregierung dem Forschungsstandort Garching und seiner positiven Entwicklung beigemessen wird. Herr Ministerpräsident, ich begrüße Sie sehr herzlich in Garching. Natürlich ist es für mich auch eine große Freude, dass Herr Präsident Herrmann als Vertreter der Technischen Universität München und damit sozusagen als Hausherr an der heutigen Veranstaltung teilnimmt.

Ich habe schon bei dem großen Festakt am 26. September darauf hingewiesen, dass die Inbetriebnahme des Forschungsreaktors in Garching die Geburtsstunde für eine einzigartige Entwicklung des damals kleinen Dorfes Garching zu der international bekannten Stadt Garching und zur Universitätsstadt war. Garching ist seitdem Heimat der Technischen Universität München einer Universität mit Weltrang und mehrerer Forschungsinstitute der Max-Planck-Gesellschaft geworden, die ebenfalls weltbekannt sind. Aus wissenschaftlicher Sicht ist der Forschungsreaktor und die damit zusammenhängende Entwicklung des Forschungszentrums Garching untrennbar mit dem Pionier der Neutronenforschung Prof. Heinz Maier-Leibnitz verbunden. Er war es, der den entscheidenden Anstoß zum Kauf des Reaktors und zum Einsatz für die Forschung in Deutschland gab. Er war auch treibende Kraft für den Bau und dessen Realisierung in Garching. Daher ist es nur konsequent, dass der Nachfolger des Atomeis die Bezeichnung Forschungs- Neutronenquelle Heinz Maier Leibnitz erhielt. Bahnbrechende Forschungen haben im Reaktor ihren Ausgang genommen. Die Garchinger Neutronenforschung hat damit weltweit Anerkennung gefunden. Garching wurde mit dem neuen Reaktor zu einem modernen, weltweit führenden Zentrum der Neutronenforschung. Es geht um Materialwissenschaften, Biologie, Grundlagenforschung in der Physik, aber auch um Behandlung bestimmter Krebserkrankungen mit Neutronen. Garching war damals zur Zeit der Inbetriebnahme des Atomeis 1957 - ein kleines unbedeutendes Dorf im Norden der Landeshauptstadt München mit nicht einmal ganz 3.000 Einwohnern. Der Ort war geprägt durch die eher karge Landwirtschaft und wenige gewerbliche Arbeitsplätze. Die Wissenschaft hatte in Garching noch keinen Einzug gehalten.

Als Folge der Ansiedlung des ersten Forschungsreaktors Deutschlands ergab sich für Garching eine weitreichende Entwicklung. Im Laufe der Jahre erfolgte die Ansiedlung einer großen Zahl wissenschaftlicher Einrichtungen mit dem Reaktor als Mittelpunkt und Motor der Entwicklung. Es setzte ein kontinuierlicher Ausbau der wissenschaftlichen Einrichtungen ein. Die Technische Universität kam Zug um Zug mit dem Kern Physik und Chemie nach Garching. Später folgten Maschinenwesen sowie Mathematik und Informatik. Damit ist Garching schon jetzt der wichtigste Standort der Technischen Universität mit der höchsten Zahl an Studenten. Er ist größer als München oder Freising. Die Max-Planck-Gesellschaft errichtete das Institut für Plasmaphysik zur Erforschung möglicher Energiegewinnung im Rahmen einer Kernfusion. Ergänzend kamen die Institute für Extraterrestrische Physik, Astrophysik und zuletzt die Quantenoptik. Schließlich siedelte sich die Europäische Südsternwarte im Forschungszentrum an. Diese weltweit bedeutende Forschungseinrichtung mit Zentrum in Garching möchte sich in nächster Zeit noch deutlich erweitern. Die jüngste und sehr erfreuliche Entwicklung brachte das Gründerzentrum Gate sowie das europäische Forschungszentrum der Weltfirma General Electric mit zunächst 150 Forschern nach Garching. Schließlich konnte 2006 das hochmoderne Leibniz Rechenzentrum eingeweiht werden. Nicht zu vergessen sind wichtige Forschungseinrichtungen der LMU und der Bayer. Akademie der Wissenschaften. Das Atomei als Kern und Ausgangspunkt dieser weitreichenden Entwicklungen wurde als Symbol für die neuzeitliche Ausrichtung der Stadt als Forschungsstandort in das Wappen der Stadt aufgenommen.

Inzwischen ist der Reaktor des Atomeis außer Betrieb gesetzt. Der Forschungsreaktor FRM II als Ersatz wurde im Sommer 2004 fertiggestellt und nahm seinen Betrieb auf. Im Gegensatz zum Atomei war der neue Forschungsreaktor im Vorfeld heftig umstritten. Inzwischen wurde der Betrieb ohne nennenswerte Störungen aufgenommen. Ich denke, der Reaktor ist nunmehr nach anfänglichen teilweise deutlichen Vorbehalten von der Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger akzeptiert, wenn auch nicht unbedingt geliebt. Durch die Bürgerproteste kam es zu der Entscheidung, den Reaktor mit einer fast zwei Meter dicken Betonmauer zu sichern. Heute sind alle Beteiligten froh darüber. Dadurch ist der Reaktor auch gegen Flugzeugabstürze gesichert. Das ist m.e. ein großer Gewinn für die Stadt und ihre Bürger. Die Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier Leibnitz brachte wieder einen wissenschaftlichen Entwicklungssprung mit Bedeutung zumindest europaweit. Sie ist sehr gefragt für zukunftsweisende Experimente und Messungen. Seit 2007 sind auch Forscher aus Jülich nach Garching übergesiedelt um hier zu forschen. An dieser Stelle gehe ich kurz auf den Vorschlag ein, den FRM II in FRG umzunennen. Ich halte diesen Vorschlag nicht für zielführend. Fest steht: Der Forschungsreaktor gehört zur weltbekannten Technischen Universität München. Eine Technische Universität Garching kennt niemand auf der Welt. Der Reaktor steht aber nun einmal in Garching dem wie gesagt wichtigsten Standort der TU. Er heißt aber offiziell: Forschungs- Neutronenquelle Heinz Maier Leibnitz. Daher liegt es nahe, die Abkürzung FNML oder von mir aus auch FRML (Forschungsreaktor Maier Leibnitz) zu verwenden.

Das wäre aus meiner Sicht ein geeigneter Vorschlag, der den Pionier der Neutronenforschung Maier Leibnitz in den Mittelpunkt stellt. Die Wissenschaft hat die Entwicklung der Stadt Garching in den letzten 50 Jahren entscheidend geprägt. Sie hat insbesondere wichtige Entwicklungen für Garching angestoßen oder erst ermöglicht. Ich nenne als besonders bedeutsame Beispiele: Zunächst die Stadterhebung im September 1990. Hauptgrund für diese Ehre für die Stadt waren sicherlich die bedeutenden wissenschaftlichen Einrichtungen. Hinzu kamen aber auch als deren Folge Standortfaktoren wie gut ausgebildete Schulsituation, hervorragende Kinderbetreuung und ein anspruchsvolles Kulturangebot, das im Norden des Landkreises sehr bekannt und beliebt ist. Ich komme zur U-Bahn. Ohne Forschungszentrum wäre sie wohl nie nach Garching gekommen. Zunächst wurde sie von Fröttmaning nach Hochbrück verlängert und 1995 eingeweiht. Die Weiterführung von Hochbrück ins Forschungszentrum konnte im Oktober 2006 in Betrieb genommen werden. Sie ist angesichts der rund 9.000 Studenten und 5.000 Mitarbeiter im Forschungszentrum von großer Bedeutung. Die U-Bahn wird auch außerordentlich gut angenommen. Täglich sind 17.500 Fahrgäste zu verzeichnen. Ziel muss aus meiner Sicht eine bald mögliche Weiterführung in Richtung Flughafen sein. Ich denke, das wäre gerade für die Forschungseinrichtungen in Garching mit ihren internationalen Verflechtungen von herausragender Bedeutung. Mich freut es sehr, dass auch Herr Präsident Herrmann dieses Anliegen vehement unterstützt.

Die Technische Universität ist gerade mit dem Standort Garching zu einer der führenden Universitäten Deutschlands aufgestiegen. Wie wir alle wissen, hat sie bei der Exzellenzinitiative des Bundes hervorragend abgeschnitten. Ich denke, das verpflichtet aber auch, denn es gibt noch einige Defizite, die es auszugleichen gilt, um den Forschungsstandort Garching international wirklich konkurrenzfähig auszugestalten. Ich möchte nur zwei wichtige Bausteine der m.e. dringend nötigen künftigen Entwicklung ansprechen: Besonders wichtig scheint mir der Ausbau der sog. Zentralen Mitte um den U- Bahnhof. Dort sollen ein AudiMax, Kongresszentrum, Appartements für Gastforscher, Studentenwohnungen und auch ein Mindestmaß von Infrastruktur für rund 14.000 Menschen entstehen. Ich denke, diese Einrichtungen sind im internationalen Vergleich hinsichtlich Funktionsfähigkeit und Attraktivität des Forschungszentrums unerlässlich. Zur Realisierung wurde ein Investorenwettbewerb ausgeschrieben. Ich hoffe sehr, dass er bald erfolgreich abgeschlossen werden kann. Ich zitiere an dieser Stelle gerne den Nobelpreisträger Prof. Hänsch, der sich für den Campus einen Buchladen und eine Pizzeria wünscht. Wichtig wäre aus meiner Sicht auch die Ansiedlung der Fakultät Elektrotechnik als letzter Baustein des naturwissenschaftlich-technischen Bereichs der Universität. Damit wäre dieser Bereich komplett in Garching zusammengeführt. Das hätte sicher Vorteile für alle Beteiligten.

Ich wünsche der Forschungsneutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz in Garching eine hervorragende Zukunft und viele herausragende Forschungsergebnisse, die den guten Ruf der Physik in Garching weiterhin weltweit festigen. Garching, den 31.10.2007 Manfred Solbrig Erster Bürgermeister