Ab in den Norden. Innerhalb der nächsten zwei Wochen werde ich an einer kurzen Abschiedsfeier

Ähnliche Dokumente
Weit, weit, weg - mein Abenteuer in Kolumbien

Reisebericht 39. Zwischen den Grenzen ( September Dezember 2017)

Der unbesiegbare Cyborg

Auf dem Weg zum DSD Niveaustufe A2 Internationale schulische Vergleichsarbeit Hörverstehen Texte nur für die Lehrkraft

Artikel: Französisch Austausch Nantes

29. Mathewochenende in Bonn Dr. Albert Oganian

Ankunft Sprachkurs - Arbeitsplatz

Jan David in Tansania

Erfahrungsbericht. Universidad Tecnológica de Bolívar Cartagena de Indias, Kolumbien SS Daniela Detgen (IBM10A)

DIE SIMPSONS. von Lenny

Zweiter Bericht. FSJ Kinderkrippe 2013/2014. Amira Ali

London Fahrt 2018 ( April)

Meine ersten drei Monate in Bolivien

Schüler des ASG zu Besuch in Riverside

Mein Praktikum als Deutschlehrerin in Boulogne-sur-Mer

Vom 17. Juli bis zum 05. August 2008 habe ich am Taiwanese Culture & Tour Camp teilgenommen und möchte nun ein wenig darüber berichten.

Berlin Freizeit der Gruppe Jules Verne

vitamin de DaF Arbeitsblatt - Thema zum Sprache Thema Schule Jugend auf dem Lande

Lager in München. Samstag, 4.Mai 2013

Praktikum in Irland Inhaltsverzeichnis

Das vierte Arbeitstreffen der Schüler und Lehrer im. comenius projekt: Jung und Alt gemeinsam in Europa. Eskişehir, Türkei

Exchange is not one year in life. It s a life in one Year!

Einführung des Konjunktiv II

Name : Patricia Hoss. Alter: 20 Jahre. Ausbildungsberuf: Industriekauffrau 2. Lehrjahr. Unternehmen: FRANK plastic AG Salzstetten

Vannøya 70 Grad Nord!

3 Monate in Frankreich mit dem Brigitte-Sauzay-Programm

Mittwoch Auf dem Wasser konnte man sich einfach nur ausruhen oder sich an der Wasserschlacht beteiligen. Alle wurden nass.

Einführung des Konjunktiv II. NIVEAU NUMMER SPRACHE Anfänger A2_2043G_DE Deutsch

Der gestiefelte Kater

Zweites Arbeitstreffen in Zeliezovce/Slowakei vom 01. bis 07. Juni 2014 Tagebuch der deutschen Schülerinnen und Schüler der 68. Oberschule in Leipzig

ZVV-Reise 5. Klasse 23. Januar 2017

Klassenlager Schwellbrunn 5. Klasse

Die Ärztin hat dann Folgendes herausgefunden:

Das vorwitzige Wassertröpfchen

1 RUNDBRIEF EVANGELICA DEL RIO DE LA PLATA) IN CAPITAL, BEI DEM WIR MIT DEN 60 FREIWILLIGEN MORGENS ALLE FREIWILLIGEN 2017/2018

Ausflug des Frauentreffs nach Lindau 18./19. Juli 2009

Unsere Klassenfahrt nach St. Peter-Ording

Es war einmal vor langer Zeit, da lebte im dichten Dschungel eine wilde Frau. Ihr Name war Leonora-Amanda und sie sah wirklich recht wüst aus mit

Heidenheimer Volksbank. Hallo ihr Lieben!

Mein Erlebnisbericht

Jojo sucht das Glück - 3 Folge 22: Die Rechnung

Reisebericht IACE 2009

1. Rundbrief von Mia Unverzagt Cecim, Nicaragua. August-Oktober 2014

Thessaloniki Winter 2017/18

Moby Dick. In Einfacher Sprache

Zwischenbericht II: San Juan de la Maguana Dominikanische Republik. Ein Bericht von Anton Voss

Pioniere des Romaustauschs

hübschen Bilder verwende. Paraguay hat seine schönen Ecken, aber auch viel, was noch verbessert werden kann. Hingegen erstaunlich sauber war die

Auch damals erschrak Carlotta und bekam Herzklopfen. Vorlesen vor all den anderen, das konnte sie sich so gar nicht vorstellen.

verändert. In vier Tagen würde es an der Zeit sein, wieder ins Büro zu kommen, und er hatte nicht das Gefühl, daß er es auf rüstigen Beinen tun

Die Geschichte von dem Plüschtier Frederick. von Vanessa Tappe, 4b

Dienstag, 9. Juni 2015

Rotarier Jugendaustausch 2012/ Monatsbericht von Janosch Radici

News aus Tansania. Endlich in Tansania angekommen

Eine Dose Pepsi... Ich sagte dann Bescheid, ich würde in etwa 45 Minuten in Curtea de Arges eintreffen. Wurde aber später!

Ein Jahr ganz anders erleben

Bericht Nordseetour 2013

Roberto Trotta Alles über das All erzählt in 1000 einfachen Wörtern

uns in die Oberpfalz.

Rotary Youth Exchange 2011/ Quartalsbericht von Julius Kupfer aus Argentinien. (San Rafael, den 31. Oktober 2011) Liebe Rotarier und Freunde,

Herzenverkauf am Bahnhof

Schulausflug auf die Alm

Warum toll? Was meint ihr wohl? Klar! 3 tolle Tage! Schon vergessen? Wir nicht. Wir erinnern uns gern zurück.

Aufgabe 2: Wörter und Wendungen

Chiang Mai, School for Life

Skifreizeit 2017 Gruppe 1

Mein Abenteuer in NEPAL September & Oktober 2016

Krostitzer Akrobaten in Puerto Rico angekommen Zwei Leute verloren

Praktikum im Bundestag ( )

Danai Dimas Venezuela,Coro

Buenos Aires Erfahrungsbericht

steht (plus ein ordentliches Trinkgeld), und steigen aus. Dann geht das Ganze wieder von vorne los. In der Zentrale sitzt jemand und verteilt nach

Bericht aus Pemba. Erste Eindrücke von Pemba

Newsletter Projekt Lebenswichtig

Danach ging es gleich weiter zur Kaisergruft. Ich fand es persönlich ein bisschen langweilig, da wir nur da standen. Wie wir dann an der Spanischen

gelernt. knjigarna.com swis721

Die BONKIS. im Urlaub

Wir (Steven Salt und Olivier Högger) hatten das Vergnügen und die Ehre den Schweizer Aero-Club in Frankreich zu vertreten.

Paraguay Asuncion Camping Hasta la Pasta. Abreise nach. Route im Juli. Was so im einzeln passierte. Südamerika Deutschland

Assassination Classroom Lovestory 2

Brummel besucht Kapitän Knopf VON KARIM HABLI

LEKTION. dick. dünn. Themen aktuell 2 Deutsch als Fremdsprache Niveaustufe A2 Kursbuch ISBN Max Hueber Verlag 2003 AUSSEHEN

Reisebericht. Traditionelle 8. internationale AWO-Südharz-Mädchensportfahrt Juni 2013 Bačkov Slowakei

Der kleine Fisch und die Reise ins Meer

Aschenputtel. (Deutsches Märchen nach den Brüdern Grimm)

Die Aufregung zu Beginn der Reise war groß, für die meisten Schüler ging es zum ersten Mal auf eine solch weite Reise.

AUFGABE 2: DER ERSTE KONTAKT

Jesus wird geboren. Lukas 2,1-7

Beginnen wir doch einmal ganz von vorne

8. Die ersten Jünger. Matthäus 4,18-22; Lukas 5, Mensch, der auch zuhören will (kann auch von Andreas gespielt werden mit anderem Umhang)

LYCÉE SAINTE ODILE (LAMBERSART) CLARA-SCHUMANN-GYMNASIUM DÜLKEN

Dracula und die kleine Fledermaus. Eine Geschichte von Lotte Bröker

Eltern-Kind-Reise des Kinderhaus Tannenhof nach Zingst am Darß

In dem Moment war ich froh dass die Straße gut befahren war, sollte mal der Trabi stehen bleiben. Aber außer dem Benzinfilter putzen läuft er.

Sommernachtfest 14. Juni Kaeng Krachan, Zürich

Berichte von Kinderarbeitern Warum ich fortging (Bericht 1/5)

Was habe ich erlebt?

Der Austausch mit Sancerre aus Sicht der Schülerinnen und Schüler

Transkript:

Ab in den Norden 3 Bald wechselt mein Zuhause. Innerhalb der nächsten zwei Wochen werde ich an einer kurzen Abschiedsfeier in Shigala teilgenommen haben, Freunde in Igoma besucht haben, Abschied von der Familie vor Ort genommen haben, nach Daressalam gereist sein und von dort aus mit einem Flieger nach Deutschland unterwegs gewesen sein. Ich leite damit ein, dass so ein Jahr gefühlt doch sehr schnell vorbei ist, fülle diesen Rundbrief mit ein paar der Erfahrungen in den letzten Monaten und meinem Gesamteindruck über das ganze Jahr und schließe mit ein paar Bildern der letzten Wochen ab. Anfangen möchte ich mit meinem Besuch in Daressalam, von wo aus ich auch bald abreisen werde, und wo ich zusammen mit meinem Gastvater nur kurz bevor ich den zweiten Rundbrief verschickt habe, hingereist bin.

Daressalam Um etwa 4 Uhr morgens ließen wir uns aus dem Bett fallen und zogen unsere müden Beine durch den Sand der Einfahrt bis zum Taxi, das vor dem Tor auf uns gewartet hatte, um uns zur Bushaltestelle zu bringen. Als wir an der Bushaltestelle ankamen, wurden wir zunächst von einem Daladala (sehr kleiner Kleinbus) abgeholt, der uns zur richtigen Bushaltestelle brachte, an der dann der richtige Bus wartete. Dort holten wir uns in einem kleinen Laden noch schnell Wasser und Klopapier (man kann ja nie wissen). Auf ging es in den Bus, in dem wir die nächsten 24 Stunden verbrachten. Am nächsten Morgen in Daressalam angekommen, machten wir uns mit dem Nahverkehr auf den Weg zum Bruder meiner Gastmutter, der uns zu sich eingeladen hatte. Dort ruhten wir den ersten Tag nach der langen Busfahrt aus, um am nächsten Tag in der Stadt einige Ämter zu besuchen, bei denen wir 'Logos Tanzania' als Vaterorganisation für 'Logos Publishers' anmelden wollten. Der Unterschied ist in diesem Fall, dass eine der Organisationen als Christliche angemeldet wird und eine der beiden weiterhin als freie Organisation gilt. Am nächsten Tag gingen wir also in die Stadt um herauszufinden, dass es der falsche Tag war, um im Büro dort Organisationen anzumelden. Malaki, mit seiner Wortgewandtheit, schaffte es jedoch trotzdem mit einem der Beamten dort zu sprechen.

Leider hatte dieser jedoch einige Probleme mit dem Organisationsschreiben (ob diese Probleme tatsächlich gerechtfertigt waren oder ob es letztlich nur eine Demonstration seiner Entscheidungsmacht war bleibt offen), und er schickte uns mit einem kurzen Stichzettel fort, auf dem Malaki notiert hatte, was er noch tun müsste, um aus der Sicht des Beamten legitimiert zu sein, eine Organisation anzumelden. Um die restlichen Tage in Daressalam also zu füllen, besuchten Malaki und ich noch das Fußballstadion, da wir die Aufgaben auf dem Notizzettel erst in Mwanza wieder erledigen konnten. Nach genau 3 Tagen in Daressalam fuhren Malaki und ich also wieder mit dem Bus nach Mwanza zurück.

Die Kenia Krise Nur wenige Tage nachdem wir in Daressalam waren, gingen wir zum Migrationsbüro, da unsere doch-nur-drei-monats-visen in ein paar Tagen ablaufen würden und der Migrationsoffizier gesagt hatte, dass wir einfach 3 Tage vor Ablauf zu ihm ins Büro kommen sollten, er hätte dann eine Lösung. Wir gingen also eine Woche früher. Im Büro angekommen, schaute er in unsere Reisepässe und sein Blick verfror zu einem Ausdruck, der ein Tennisspiel zwischen verzweifelt und unerfahren darstellte. Er fing also an durch das Bürogebäude zu laufen um verschiedenste Bosse aufzusuchen und vertröstete uns auf einen späteren Zeitpunkt. Wir kamen also, wie von ihm aufgetragen, einen Tag vor Ablauf der Visa zu ihm und er sagte uns wir müssten leider nach Kenia reisen, um dort ein Touristenvisum zu beantragen, nur um danach wieder nach Tansania zu reisen, um hier wieder ein Touristenvisum zu beantragen. Am nächsten Morgen fuhren wir also ziemlich früh in Richtung Norden, bis an die Grenze nach Kenia. Nach Kenia reinzukommen war kein Problem, bis auf den Angestellten, der eine starke Alkoholfahne hatte, aber glücklicherweise trotzdem höflich blieb. Zurück nach Tansania zu kommen stellte daraufhin die größere Herausforderung dar. An der Grenze wollte man uns kein Touristenvisum ausstellen, weil man sagte, dass wir vorher mindestens 90 Tage außerhalb von Tansania bleiben müssten.

Wir sprachen dort dann mit dem Boss, der daraufhin den Typen in Mwanza anrief, um uns nach dem Telefonat zu berichten, dass dieser uns Mist erzählt hatte. Wir bekamen die neuen Touristenvisa daraufhin aus Mitleid. Die restlichen Tage verbrachten wir nun (da schon Schulferien waren) damit, nach Musoma zu reisen, um dort Taalke (eine Schulfreundin aus NV) zu besuchen, nach Shigala zu fahren, um dort nochmal die Gastfamilie vom Sprachkurs zu besuchen und Abschied zu nehmen und einen Abstecher nach Igoma (was eigentlich nur ein Stadtteil von Mwanza ist) zu machen, um dort mit einem guten Kumpel abzuhängen. Zudem habe ich mehr Zeit mit meinem kleinen Gastbruder verbracht, der vor nur wenigen Tagen leider wieder zur Schule nach Nassa abgereist ist, weswegen ich ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen werde. Rückblickend kann ich berichten, dass dieses Jahr sehr viele neue Erfahrungen und Sichtweisen gebracht hat. Ich habe mehr über meine kulturelle Herkunft gelernt, als ich in Deutschland je hätte lernen können und habe gelernt, dass ich Verhaltensweisen erst in ihren kulturellen Kontext einsortieren muss bevor ich anfange, etwas zu loben oder zu kritisieren. Und jetzt: Bilder!

Musikalisches Event Meine kleine Gastschwester Essen im neuen Hostel Bushaltestelle in Daressalam Mr. Lion Spiel Mein Privatkoch (wäre cool wenns Wahr wäre oder?) Ein Marktplatz entsteht (langsam) Ein Regenbogen (hab keine coolen Bilder mehr gefunden)