VGB/BAW-Standard Korrosionsschutz von Offshore-Bauwerken zur Nutzung der Windenergie Teil 1: Allgemeines

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VGB/BAW-Standard Korrosionsschutz von Offshore-Bauwerken zur Nutzung der Windenergie Teil 1: Allgemeines Ausgabe 2017 VGB-S-021-01-2017-06-DE

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VGB/BAW-Standard Korrosionsschutz von Offshore-Bauwerken zur Nutzung der Windenergie Teil 1: Allgemeines (2. Ausgabe, 2017) VGB-S-021-01-2017-06-DE Herausgeber: VGB PowerTech e.v. Verlag: VGB PowerTech Service GmbH Verlag technisch-wissenschaftlicher Schriften Deilbachtal 173, 45257 Essen Tel.: +49 201 8128-200 Fax: +49 201 8128-302 E-Mail: mark@vgb.org ISBN 978-3-86875-935-8 (ebook) Jegliche Wiedergabe ist nur mit vorheriger Genehmigung des VGB PowerTech gestattet. www.vgb.org

VGB-S-021-01-2017-06-DE Vorwort Die europa- und weltweit wachsende Anzahl von Windenergieanlagen stellt die Betreiber vor neue Herausforderungen. Um die Installations- und Betriebskosten senken und die Betriebssicherheit erhöhen zu können, ist eine koordinierte und gemeinsame Analyse der betrieblichen Erfahrungen zwingend erforderlich. Neben dem Informations- und Erfahrungsaustausch ist es das wesentliche Ziel der beteiligten Unternehmen, die Standardisierung (Best Practice) voranzutreiben. Zu diesem Zweck haben VGB PowerTech e.v. und die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) entschieden, gemeinsam einen VGB/BAW-Standard zum Korrosionsschutz von Offshore- Bauwerken (z. B. Offshore-Stationen) zu erstellen. Ziel dieses Standards ist es, den hohen Investitionskosten bei Offshore-Bauwerken, durch entsprechende Korrosionsschutzsysteme Rechnung zu tragen. Dabei sollen z. B. Beschichtungssysteme die Stahlkonstruktionen der Offshore-Anlagen während ihrer Nutzungsdauer, üblicherweise mindestens 25 Jahre, ohne aufwändige Reparaturmaßnahmen vor Korrosionsschäden schützen. Deshalb werden robuste Systeme verlangt, welche bei berechenbaren Herstellungskosten (CAPEX) die Betriebskosten (OPEX) langfristig auf einem planbaren und niedrigen Niveau halten. Reparaturen auf See sind zu vermeiden, da der Kostenfaktor gegenüber einer Onshore-Reparatur hierfür üblicherweise ca. 100 beträgt. Der VGB/BAW-Standard VGB-S-021-01-2016-03-DE mit den Teilen 1 bis 3, herausgegeben im März 2016, wird ersetzt durch die drei im Juni 2017 herausgegebenen VGB/BAW-Standards: VGB-S-021-01-2017-06-DE Teil 1: Allgemeines, VGB-S-021-02-2017-06-DE Teil 2: Anforderungen an Korrosionsschutzsysteme und VGB-S-021-03-2017-06-DE Teil 3: Applikation von Beschichtungssystemen. Der vorliegende modifizierte Teil 1 Allgemeines erläutert, genauso wie der Vorgänger-Standard unterschiedliche Optionen des Korrosionsschutzes, gibt Hinweise zur Planung, konstruktiven Gestaltung von Stahloberflächen sowie zu den Belastungszonen im Geltungsbereich. Im Teil 2 werden Anforderungen an die Beschichtungssysteme beschrieben. Der Teil 3 behandelt die Applikation einer Erstbeschichtung und Teil 4 die Auslegung, Betrieb und Überwachung von galvanischen Schutz- und Fremdstromanlagen. Die Teile 5 bis 6 sind zurzeit in Vorbereitung und werden sich mit den Themen Reparatur von Beschichtungssystemen und wiederkehrende Prüfungen und Monitoring beschäftigen. Dieser VGB/BAW-Standard wird unentgeltlich zur Nutzung zur Verfügung gestellt. Er wurde nach bestem Wissen erstellt, kann aber nicht in jedem denkbaren Fall den Stand der Technik vollständig wiedergeben. Eine Haftung, auch für die sachliche 2

VGB-S-021-01-2017-03-DE Richtigkeit der Darstellung, wird nicht übernommen. Ebenso sind Patente und andere Schutzrechte vom Anwender eigenverantwortlich zu klären. Der VGB/BAW-Standard ist nicht für sich allein verbindlich, sondern seine Anwendung muss zwischen Vertragspartnern ausdrücklich vereinbart werden. Änderungsvorschläge können an die E-Mail-Adresse vgb.standard@vgb.org und info@baw.de gesendet werden. Zur eindeutigen Zuordnung des Inhalts sollte die Betreffzeile die Kurzbezeichnung des betreffenden Dokuments enthalten. Es wurden Kommentierungen im Rahmen der Erstellung dieses Standards von folgenden Institutionen und Verbänden eingereicht und übernommen: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), zuständige Genehmigungsbehörde für Offshore-Bauwerke in Deutschland innerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Bundesverband Korrosionsschutz (BVK) Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VDL) Arbeitsgemeinschaft Offshore-Wind (AGOW) Fachausschuss für Korrosionsfragen der Hafentechnischen Gesellschaft (HTG-FAKOR) DNV GL WAB Windenergieagentur (WAB) und von weiteren interessierten Kreisen. Essen, im Juni 2017 Karlsruhe, im Juni 2017 VGB PowerTech e.v. Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) Deilbachtal 173 Kußmaulstraße 17 45257 Essen 76187 Karlsruhe 3

VGB-S-021-01-2017-06-DE Autoren Der vorliegende VGB/BAW-Standard wurde von den Mitgliedern der Projektgruppe Korrosionsschutz von Offshore-Windenergieanlagen erarbeitet. Dr. G. Binder, ehemals Bundesanstalt für Wasserbau, Karlsruhe C. Kraft, E.ON Climate & Renewables GmbH, Essen C. Stolzenberger, VGB PowerTech e.v., Essen E. Blömer, Innogy SE, Hamburg J. Degenhardt, E.ON Climate & Renewables Central Europe GmbH, Hamburg M. Binder, Uniper Technologies GmbH, Gelsenkirchen M. Hörnig, Bundesanstalt für Wasserbau, Karlsruhe M. Lange, Uniper Kraftwerke GmbH, Hannover M. Pitone, RWE Power AG, Essen O. Heins, EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Hamburg R. Rösler, Vattenfall Europe Windkraft GmbH, Hamburg S. Müller, RWE Power AG, Frechen T. Krebs, Fachverband Kathodischer Korrosionsschutz e.v., Esslingen am Neckar U. Langnickel, VGB PowerTech e.v., Essen 4

VGB-S-021-01-2017-03-DE Teil 1 Allgemeines Inhalt 1 Allgemeines... 6 2 Geltungsbereich... 7 3 Belastungszonen... 7 4 Korrosionsschutzplan und -konzept... 9 5 Konstruktive Gestaltung von Stahlbauten und deren Oberflächen... 9 6 Erläuterung zum Thermischen Spritzen und Feuerverzinken... 10 7 Erläuterung zum Kathodischen Korrosionsschutz... 10 8 Regelwerke... 14 9 Literatur... 17 10 Anlage... 18 5

VGB-S-021-01-2017-06-DE 1 Allgemeines Ungeschützter Stahl korrodiert in der Atmosphäre, in Wasser und im feuchten Erdreich, was zu Schäden führen kann. Um solche Korrosionsschäden zu vermeiden, werden Stahlbauten geschützt, damit sie den Korrosionsbelastungen während der geforderten Nutzungsdauer von üblicherweise mindestens 25 Jahren standhalten. Die Offshore-Bauwerke sind über einen langen Zeitraum starken korrosiven Einflüssen ausgesetzt bei gleichzeitig schlechten Bedingungen für die Ausbesserung und Instandsetzung. Neben Korrosionsschutzsystemen, die den höchsten Anforderungen entsprechen müssen, ist auch der Gedanke der Korrosionsschutzstrategie einzubeziehen. Dies heißt u. a., dass die spezifischen Belastungen verschiedener Bereiche von Offshore-Bauwerken, aber auch das Zusammenspiel mehrerer Schutzmethoden wie z. B. Beschichtungen, Duplexsysteme (passiver Korrosionsschutz), Kathodischer Korrosionsschutz (aktiver Korrosionsschutz) und Korrosionszuschlag (siehe DIN 50929-3 Beiblatt 1) im wasserbelasteten Bereich in Erwägung zu ziehen sind. Dieser Standard befasst sich mit Offshore-Bauwerken aus Stahl. Dabei werden in den verschiedenen Teilen alle wesentlichen Gesichtspunkte berücksichtigt, die für einen angemessenen Korrosionsschutz von Bedeutung sind. Um Stahlbauten wirksam vor Korrosion zu schützen, ist es notwendig, dass insbesondere Vorhabenträger, Auftraggeber (AG), Planer, Berater, den Korrosionsschutz ausführende Firmen, Aufsichtspersonal für Korrosionsschutzarbeiten und Hersteller von Beschichtungssystemen dem Stand der Technik entsprechende Angaben über den Korrosionsschutz durch Korrosionsschutzsysteme in zusammengefasster Form erhalten. Solche Angaben müssen möglichst vollständig, außerdem eindeutig und leicht zu verstehen sein, damit Schwierigkeiten und Missverständnisse zwischen den Vertragspartnern, die mit der Ausführung der Schutzmaßnahmen befasst sind, vermieden werden. In Bezug auf Mindestanforderungen an die Korrosionsschutzkonzepte wird auf den jeweils aktuellen Stand des BSH Standards Konstruktion Mindestanforderungen an die konstruktive Ausführung von Offshore-Bauwerken in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) verwiesen. Dieser Standard definiert ergänzende Anforderungen zu den unter Kapitel 8 genannten Regelwerken. Über diesen Standard hinaus sind für die Auslegung des Korrosionsschutzes die länderspezifischen Mindestanforderungen und Regelungen u.ä. der entsprechenden Behörden für die Standorte der Windenergieanlagen und Windparkkomponenten sowie anderer Offshore-Bauwerke zur Nutzung der Windenergie zu berücksichtigen. Für den Bereich der deutschen AWZ gelten die Mindestanforderungen und Regelungen des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). 6

VGB-S-021-01-2017-03-DE 2 Geltungsbereich Der vorliegende Standard Korrosionsschutz von Offshore-Bauwerken zur Nutzung der Windenergie Teil 1: Allgemeines regelt die Anforderungen für den Korrosionsschutz der folgenden wasser- und atmosphärisch belasteten Komponenten: die lokal fixierte Einbindung in den Meeresboden (Gründungselemente) und die Tragstruktur o bei Offshore-WEA: Turm und Unterstruktur, o bei Offshore-Stationen: Unterstruktur sowie ggf. tragende Bestandteile der Betriebsstruktur und o bei weiteren Offshore-Anlagen (z. B. Messmast, Wohnplattform) eines Offshore-Windparks. Die oben genannten Komponenten werden in diesem VGB/BAW-Standard als Offshore-Bauwerke bezeichnet. 3 Belastungszonen Die Korrosionsschutzsysteme der Stahlkonstruktionen sollen diese für die geplante Nutzungsdauer von üblicherweise mindestens 25 Jahren vor Korrosionsschäden schützen. Korrosionsschutzsysteme müssen den unterschiedlichsten Belastungen, wie Unterwasser, Wasserwechsel, Spritzwasser in Meeresatmosphäre, extreme Temperaturschwankungen, starke UV-Einwirkung oder permanente, mechanische Schädigung und Abrieb standhalten. In Abhängigkeit von Ort und Umwelteinflüssen ergeben sich für Offshore-Bauwerke vier unterschiedliche Belastungszonen, je nach Lage zum Wasserspiegel. Die Belastungszonen sind am Beispiel eines Monopiles dargestellt siehe Abbildung 1 und Tabelle 1. 7

VGB-S-021-01-2017-06-DE Abb. 1: Belastungszonen an einem Offshore-Bauwerk (z. B. Monopile) (Quelle: BAW) Tabelle 1: Belastungszonen und korrosive Belastungsbereiche 8 Zone Korrosive Belastungsbereiche 4 Atmosphäre (Atmosphäre), innen C4 3 Atmosphäre (Atmosphäre), außen C5/CX 2 1 Spritzwasser (SpWZ) Wasserwechsel-Zone (WWZ) Niedrigwasser-Zone (NWZ) jeweils außen und innen Unterwasserzone (UWZ), außen und innen Boden (Boden), außen und innen C5 entspricht zurzeit C5-M; Im4 = Im2 oder Im3 jeweils mit KKS In Anlehnung an die Korrosivitätskategorien von DIN EN ISO 9223 und DIN EN ISO 12944-2 Im2/CX Im2/Im4 Im3/Im4

VGB-S-021-01-2017-03-DE 4 Korrosionsschutzplan und -konzept Ein optimiertes, wirtschaftliches und ökologisch verträgliches Korrosionsschutzkonzept inklusive Reparatur für den Korrosionsschutz von Offshore-Bauwerken ist mit der Angebotsabgabe vom Auftragnehmer (AN) zu erstellen. Das Konzept hat den behördlichen Auflagen zu genügen. Korrosionsschutzkonzepte berücksichtigen sowohl den passiven, den aktiven Korrosionsschutz oder eine Kombination. Der Korrosionsschutz ist für die gesamte Nutzungsdauer zu bemessen und auszulegen, sodass eine Vollerneuerung der Systeme während der Nutzungsdauer nicht erforderlich ist. Die statischen Anforderungen an die Stahlkonstruktion bleiben von diesem Standard unbenommen. Grundlage der Ausführung ist der Korrosionsschutzplan. Für den passiven Korrosionsschutz ist dieser in Anlehnung an DIN EN ISO 12944, Teil 8, Tabelle 1 bis 2 durch den AN zu erstellen und dem AG rechtzeitig vor Ausführung der Arbeiten zur Zustimmung vorzulegen. Analog zur ZTV-ING Teil 4, Abschnitt 3 hat eine zeichnerische und textliche Darstellung der Korrosionsschutzmaßnahmen vor Ausführung der Korrosionsschutzarbeiten zu erfolgen. Eine Beispieldarstellung der Korrosionsschutzmaßnahmen für die Zertifizierung und Plausibilisierung ist in Anlage 1 dargestellt. 5 Konstruktive Gestaltung von Stahlbauten und deren Oberflächen Um die Schutzdauer von Beschichtungssystemen für Offshore-Bauwerke zu erreichen, müssen bereits bei der Planung und Gestaltung die DIN EN ISO 12944-3, DIN EN ISO 8501-3, DIN EN 10163 und die ZTV-ING Teil 4, Abschnitt 3 beachtet sowie die Möglichkeit der Instandsetzung oder Erneuerung von Beschichtungssystemen berücksichtigt werden. Bei zu beschichtenden Bauteilen von Neubauten sind für Kanten, Schweißnähte und andere Bereiche auf Stahloberflächen, die Unregelmäßigkeiten aufweisen, Vorbereitungsgrade P3 nach DIN EN ISO 8501-3 herzustellen. Für Kanten ist alternativ zu DIN EN ISO 8501-3 ein dreifaches Brechen zulässig, siehe auch DIN EN 1090-2. Bauteile, die Korrosionsbelastungen ausgesetzt und nach der Montage für Korrosionsschutzmaßnahmen nicht mehr zugänglich sind, müssen einen Korrosionsschutz erhalten, der so wirksam ist, dass die Tragsicherheit während der Nutzungsdauer des Offshore-Bauwerks sichergestellt wird. Falls dies mit Korrosionsschutzsystemen nicht erreicht werden kann, müssen andere Maßnahmen getroffen werden (z. B. Herstellen der Bauteile aus korrosionsbeständigem Werkstoff, Auswechselbarkeit der Bauteile oder Festlegen eines Abrostungszuschlages). 9

VGB-S-021-01-2017-06-DE 6 Erläuterung zum Thermischen Spritzen und Feuerverzinken Bei den Verfahren Thermisches Spritzen (TS) und Feuerverzinken (FVZ), sind die einschlägigen Qualifikationen, Zulassungen und Vorschriften für die Ausführungsbetriebe zu beachten: DIN EN ISO 12690 Aufsicht für das thermische Spritzen, DIN EN ISO 14918 Prüfung von thermischen Spritzern und DIN EN ISO 14923 Merkmale und Prüfung von thermisch gespritzten Schichten und DIN EN ISO 1461 Durch Feuerverzinken auf Stahl aufgebrachte Zinküberzüge (Stückverzinken) Anforderungen und Prüfungen Beim Verfahren des Thermischen Spritzens wird die aufgebrachte Zn/Al-Schicht mit einem Sealer versiegelt (DIN EN ISO 2063) um dann mit Zwischen- und Deckbeschichtungen den Schichtaufbau abzuschließen. Die ausführenden Betriebe haben ein Zertifikat der Eignung vorzulegen. Hinsichtlich der Zulassung von Schutzsystemen sind die Schichtaufbauten den Prüfungen zu unterwerfen, welche auch für die üblichen und beschriebenen Beschichtungssysteme gelten, siehe VGB/BAW Standard VGB-S-021-02-2017-06-DE (Teil 2). Werden Anlagenteile feuer-/spritzverzinkt (FVZ/TS), so werden diese Überzüge hinsichtlich des Aufbaus wie Grundbeschichtungen betrachtet. Ein weiterer Aufbau muss systemkonform erfolgen. 7 Erläuterung zum Kathodischen Korrosionsschutz Kathodische Korrosionsschutzanlagen (KKS-Anlagen) schützen aktiv durch einen entsprechend bemessenen Schutzstrom und ein dadurch erzeugtes Schutzpotenzial im wasserberührten Bereich (Zone 1 und 2) und verhindern dadurch eine Korrosion an Offshore-Bauwerken, aber auch an Stahlwasserbauten und stählernen Ausrüstungen von Wasserbauwerken. Es wird zwischen den folgenden KKS-Systemen unterschieden: Fremdstromanlage, siehe Abbildung 2 galvanische Schutzanlage, siehe Abbildung 3 10

VGB-S-021-01-2017-03-DE Abb. 2: Prinzip einer Fremdstromanlage (MKKS) (Quelle :MKKS) 11

VGB-S-021-01-2017-06-DE Abb. 3: Prinzip einer galvanischen Schutzanlage (MKKS) Im Wesentlichen unterscheiden sich die beiden Systeme durch ihren technischen Aufbau. Mittels eines Schutzstromgerätes wird bei der Fremdstromanlage ein Elektronenstrom in das zu schützende Bauteil geleitet. Über spezielle langlebige Anoden schließt ein ionischer Schutzstrom im Elektrolyten (in diesem Fall das Bauwerk benetzende Wasser) den Stromkreis. Das Prinzip einer galvanischen Schutzstromanlage ist mit dem der Fremdstromanlage vergleichbar. Der Unterschied besteht darin, dass bei der galvanischen Schutzstromanlage die Elektronen durch den direkten Kontakt einer Anode mit dem zu schützenden Bauteil unter Auflösung des (unedleren) metallischen Anodenmaterials eingeleitet werden. Die Kombination aus aktivem und passivem Korrosionsschutz führt generell zu einem geringeren Stromverbrauch bei der jeweiligen KKS-Anlage. Weiterhin ist bei der Kombination aus passivem und aktivem Schutz die Schutzstromverteilung an der Struktur homogener. Darüber hinaus sind auch KKS-Hybridsysteme, die aus einer Kombination von einer Fremdstrom-KKS-Anlage und galvanischen Anoden bestehen, denkbar. Diese Hybridsysteme kommen in der Regel dann zum Einsatz, wenn die Offshore-Bauwerke während der Installationsphase über einen längeren Zeitraum ohne Stromversorgung bleiben. In dieser Phase übernehmen zunächst die galvanischen Anoden den kathodischen Schutz, sowie nach erfolgter Stromversorgung dann in Kombination mit einem Fremdstromsystem. Voraussetzung für einen funktionierenden Korrosionsschutz ist eine stetige Überprüfung der Einhaltung vorgeschriebener Potenzialwerte. Überpotenziale (d. h. zu weit abgesenkte Potenziale) können zur unmittelbaren Schädigung der Beschichtung füh- 12

VGB-S-021-01-2017-03-DE ren. KKS-Anlagen sind mit Mess-, Überwachungs- und Steuerungssystemen auszurüsten, um die wesentlichen Anlagenparameter zentral zu überwachen und zu steuern; dies gilt vor allem für Fremdstromanlagen. Bei Anlagen mit galvanischen Anoden sind Überwachungssysteme empfohlen, um z. B. eine mögliche Passivierung der Anoden frühzeitig zu erkennen. 13

VGB-S-021-01-2017-06-DE 8 Regelwerke Dieser Standard definiert zusätzliche Anforderungen in Ergänzung zu folgenden Regelwerken, wovon einige in diesem Standard zitiert sind: Normen: DIN 50929-3 Beiblatt 1 DIN 81249 DIN EN 1090-2 DIN EN 10163 DIN EN 10204 DIN EN 12473 DIN EN 12474 DIN EN 12495 DIN EN 12496 DIN EN 13173 DIN EN 13509 DIN EN 15257 DIN EN 61400-3 DIN EN ISO 1461 DIN EN ISO 2063 14 Korrosion der Metalle Korrosionswahrscheinlichkeit metallischer Werkstoffe bei äußerer Korrosionsbelastung Teil 3: Rohrleitungen und Bauteile in Böden und Wässern; Beiblatt 1: Korrosionsraten von Bauteilen in Gewässern Korrosion von Metallen im Seewasser und Seeatmosphäre Ausführung von Stahltragwerken und Aluminiumtragwerken Teil 2: Technische Regeln für die Ausführung von Stahltragwerken Lieferbedingungen für die Oberflächenbeschaffenheit von warmgewalzten Stahlerzeugnissen Metallische Erzeugnisse Arten von Prüfbescheinigungen Allgemeine Grundsätze des kathodischen Korrosionsschutzes in Meerwasser Kathodischer Korrosionsschutz für unterseeische Rohrleitungen Kathodischer Korrosionsschutz von ortsfesten Offshore- Anlagen aus Stahl Galvanische Anoden für den kathodischen Korrosionsschutz in Meerwasser Kathodischer Korrosionsschutz für schwimmende Offshore- Anlagen aus Stahl Messverfahren für den kathodischen Korrosionsschutz Kathodischer Korrosionsschutz Qualifikationsgrade und Zertifizierung von für den kathodischen Korrosionsschutz geschultem Personal Windenergieanlagen Teil 3: Auslegungsanforderungen für Windenergieanlagen auf offener See Durch Feuerverzinken auf Stahl aufgebrachte Zinküberzüge (Stückverzinken) - Anforderungen und Prüfungen Thermisches Spritzen Metallische und andere anorganische Schichten Zink, Aluminium und ihre Legierungen

VGB-S-021-01-2017-03-DE DIN EN ISO 8501-3 DIN EN ISO 9223 DIN EN ISO 12690 DIN EN ISO 12944-2 DIN EN ISO 12944-3 DIN EN ISO 12944-5 DIN EN ISO 12944-8 DIN EN ISO 13174 DIN EN ISO 14713-2 DIN EN ISO 14918 DIN EN ISO 14923 ISO 20340 Vorbereitung von Stahloberflächen vor dem Auftragen von Beschichtungsstoffen Visuelle Beurteilung der Oberflächenreinheit Teil 3: Vorbereitungsgrade von Schweißnähten, Kanten und anderen Flächen mit Oberflächenunregelmäßigkeiten Korrosion von Metallen und Legierungen Korrosivität von Atmosphären Klassifizierung, Bestimmung und Abschätzung Metallische und andere anorganische Überzüge Aufsicht für das thermische Spritzen Aufgaben und Verantwortung Beschichtungsstoffe Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme Teil 2: Einteilung der Umgebungsbedingungen Beschichtungsstoffe Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme Teil 3: Grundregeln zur Gestaltung Beschichtungsstoffe Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme Teil 5: Beschichtungssysteme Beschichtungsstoffe Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme Teil 8: Erarbeiten von Spezifikationen für Erstschutz und Instandsetzung Kathodischer Korrosionsschutz für Hafenbauten; deutsche Fassung Zinküberzüge Leitfäden und Empfehlungen zum Schutz von Eisen- und Stahlkonstruktionen vor Korrosion Teil 2: Feuerverzinken Thermisches Spritzen Prüfung von thermischen Spritzern Thermisches Spritzen Merkmale und Prüfung von thermisch gespritzten Schichten Beschichtungsstoffe Leistungsanforderungen an Beschichtungssysteme für Bauwerke im Offshorebereich 15

VGB-S-021-01-2017-06-DE Richtlinien (in der jeweils aktuellen Fassung): BAW BAW BSH Standard Konstruktion DASt Richtlinie 022 DNV GL RP-0416 GfKORR MKKS TL/TP-KOR- Stahlbauten ZTV-ING - Teil 4, Abschnitt 3 ZTV-W 218 Weitere: 16 Richtlinien für die Prüfung von Beschichtungssystemen für den Korrosionsschutz im Stahlwasserbau (RPB) Liste der zugelassenen Systeme II (für Meerwasser und Böden, Im 2/3) Mindestanforderungen an die konstruktive Ausführung von Offshore-Bauwerken in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Deutscher Ausschuss für Stahlbau (DASt), Feuerverzinken von tragenden Stahlbauteilen Corrosion protection for wind turbines Richtlinie für die Zertifizierung von Personal und Akkreditierung von Zertifizierungsstellen auf dem Gebiet der Korrosion und des Korrosionsschutzes BAW-Merkblatt Kathodischer Korrosionsschutz im Stahlwasserbau (MKKS); www.baw.de Technischen Lieferbedingungen und Technischen Prüfvorschriften für Beschichtungsstoffe für den Korrosionsschutz von Stahlbauten Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten, Teil 4 Stahlbau, Stahlverbundbau, Abschnitt 3 Korrosionsschutz von Stahlbauten Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen Wasserbau (ZTV-W) für Korrosionsschutz im Stahlwasserbau (Leistungsbereich 218) Sicherheitsdatenblätter, technische Datenblätter

VGB-S-021-01-2017-03-DE 9 Literatur Binder, G.: Korrosionsschutz von Offshore-Windanlagen auf dem Prüfstand, HANSA International Maritime Journal, 151. Jahrgang, 2014, Nr. 7. Binder, G.: Beschichtungen für Offshore-Industrie, HANSA International Maritime Journal, 152. Jahrgang, 2015, Nr. 1. Handbuch des Kathodischen Korrosionsschutzes im Wasserbau, Hafentechnische Gesellschaft e.v., Hamburg, 3. Auflage, 2009. Handbuch des Korrosionsschutzes durch organische Beschichtungen für Stahl im Wasserbau, Hafentechnische Gesellschaft e.v., Hamburg, 1. Auflage, 2015. 17

VGB-S-021-01-2017-06-DE 10 Anlage Eine Vorlage des projektbezogenen Steckbriefes (engl.) für die Einreichung zur 2. Freigabephase beim BSH kann unter www.baw.de heruntergeladen werden. Zur Veranschaulichung dient folgendes Beispiel. 19

Date: Author: Name of project: Column explanation for table: BSH approval phase: First Second Construction [number]: WT [ ] Offshore Station Other Foundation: Monopile Jacket Gravity Base Other Site: North Sea Baltic Sea Planed corrosion protection measure(s) at the foundation: Organic coating ICCP Galvanic anodes [total weight: kg] Thermally sprayed coating Remote-ICCP Other 1) e.g.: Monopile grout zone, Jacket submerged, Pile bottom, Transition piece, Secondary Steel etc. 2) Full description of outside and inside corrosion protection measures from tower to tip of pile 4) According to zone 1-4 in Fig. 1 (VGB-S-021-01) 5) Galvanic anodes with alloy specification (e.g.: Al-anodes) 6) e.g.: 1 x 120 µm TSZ 7) e.g.: 1 x 80 µm EP-Zn(R), 2 x 250 µm EP, 1 x 80 µm PUR 8) e.g.: grout, stripe coating, corrosion allowance [mm] Detailed corrosion protection measures: (filled with examples) 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Construction element Monopile submerged Monopile floor Monopile Grout zone Outside / inside Hight related to LAT or MSL [m] Zone 1-4 Cath. corrosion protection ICCP and/or galvanic anodes Coating [from substrate to top] Thermally sprayed layer, number of layers, NDFT, alloying Organic layer, number of layers, NDFT, binder Outside -6.0 to -36.2 m Zone 1 ICCP - 3x 200 µm EP - Outside -36.2 to -43.9 m Zone 1 ICCP - - Stripe coating Outside +2.5 to +2.0 m Zone 2 - - 3x 200 µm EP Transition piece Outside +21.2 to -7.0 m Zone 2 Al-anodes - Sec. Steel Outside n.a Zone 1-2 - Appendix: Construction draft if available 1x 100 µm TSZ (Zn/Al 15) with 40 µm Sealer or 1x 100 µm HDG 3x 200 µm EP 1x 80 µm PUR 3x 200 µm EP 1x 80 µm PUR Other Grout, corrosion allowance [1.2 mm] - - Source (related to column) DOK-123.pdf (3) ICCP-815.pdf (5) COAT-789.pdf (7) DOK-123.pdf (3) ICCP-815.pdf (5) COAT-789.pdf (8) DOK-123.pdf (3) COAT-789.pdf (7) COAT-789.pdf (8) DES-101.pdf (8) DOK-123.pdf (3) GAL-456.pdf (5) COAT-789.pdf (7) GAL-456.pdf (6) COAT-789.pdf (7) 20