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Ausfertigung IM NAMEN DES VOLKES. Prozessbevollmächtigte: Rechtsanwälte Waldorf Frommer, Beethovenstraße 12, München, Gz.

Im Namen des Volkes Urteil

Transkript:

, Abschrift L Amtsgericht Charlotte.nburg lm Namen des Volkes Urteil Geschäftsnummer: 206 C 103/15 verkùndet am. 23.Juni2015 Justuobersekretartn ln dem Rechtsstreit - Prozessbevollmächtlgte: Rechtsanwälte Waldorf Frommer, Beethovenstraße 12, 80336 Munchen,- Klägerin, gegen denherrn- 12043 Berlin, - Prozessbevollmächtigte Rechtsanwälte 10178 Berlin,- Beklagten, hat das Amtsgericht Charlottenburg, Zivilprozessabteilung 206, im schriftlichen Verfahren am 23 06 2015, bei dem Schriftsätze bis zum 19 06.2015 eingereicht werden konnten, durch die Richterin am Amtsgericht - für Recht erkannt: 1 Der Vollstreckungsbescheid des Amtsgerichts Coburg vom 12.02.2015- Az wird aufrecht erhalten. 2 Der Beklagte hat die weiteren Kosten des Rechtsstreits zu tragen. 3. Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar Der Beklagte kann die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung in Hohe von 11 O % des aufgrund des Urteils vollstreckbaren Betrages abwenden, wenn nicht die Klagerin vor der Vollstreckung Sicherheit m Hohe von 11 O % des Jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.

2 Tatbestand Die Klägerin ist Inhaberin der ausschheßhchen Nutzungs- und Verwertungsrechte an dem Album der Musikgruppe Am um Uhr sowie am selben Tag um Uhr wurde das Album ohne Erlaubnis der Klägerin auf einer Internet-Tauschbörse zum Download angeboten Dies wurde durch Recherchen einer von der Klagenn beauftragten Firma festgestellt. Deren Ermittlungen ergaben, dass das Album von der IP-Adresse aus hochgeladen wurde. Die Klägerin führte ein Auskunftsverfahren in Bezug auf die genannte IP-Adresse durch Ihr wurde von dem Provider die Auskunft erteilt, dass die genannte IP-Adresse zu den angegebenen Tatzeitpunkten dem Anschluss des Beklagten zugeordnet gewesen sei. Mit anwaltlichem Schreiben der jetzigen Prozesabevoûmächtigten der Klägerin vom wurde der Beklagte im Auftrag der Klagerm wegen Anbtetens des streitgegenstandlichen Albums abgemahnt sowie zur Zahlung von Schadensersatz in Hohe von 450,00 und zum Ersatz von Rechtsanwaltskosten m Hohe von 506,00 aufgefordert.der Beklagte gab die geforderte Unterlassungserklarung ab, leistete jedoch keine Zahlungen an die Klågerin, auch nicht auf die Mahnung vom 13.05.2013 mit Fristsetzung zum 20.05.2013 Die Klägerin behauptet: Der Beklagte habe das Album zum Download angeboten. Die Klägerin rst der Ansicht, ihr stehe eine fiktive Lizenzgebühr m Hohe von 450,00 zu, ferner Rechtsanwaltskosten für die Abmahnung nach einem Gegenstandswert m Höhe von 10 000,00 (1,0 Geschaftsgebùhr zzgl 20,00 Auslagenpauschale). Der Anspruch ist zunachst im Mahnverfahren geltend gemacht worden. Gegen den Vollstreckungsbescheid vom 12 02.2015, mit dem der Beklagte antragsgemàß zur Zahlung von 956,00 nebst Zinsen seit dem 14.06.2013 verpflichtet, und der dem Beklagten am 19.02.2015 zugestellt worden ist, ist am 29 09 2014 Einspruch eingelegt worden Die Klagerin beantragt, den Vollstreckungsbescheid des Amtsgerichts Coburg vom 12.02.2015, AZ.aufrechtzuerhalten Der Beklagte beantragt, den Vollstreckungsbescheid aufzuheben und die Klage abzuweisen

3 Der Beklagte behauptet. Er habe die Urheberrechtsverletzung nicht begangen. Er betreibe kein Fileshanng; Programme befänden sich nicht auf seinem Computer. Zum fraglichen Zeitpunkt habe er sich in. Aachen bzw. in Düsseldorf aufgehalten, da er damals eine Ausstellung in einer Galerie in Aachen vorbereitet habe Zudem habe er damals auch nicht in der streitgegenstandhchen Wohnung gelebt, sondern. in den Wohn-/Atelierräumen in der Berlin, um sich auf bevorstehende Ausstellungen vorzubereiten. Er verfüge über einen portablen PC, den er mit nach Aachen bzw. in sein Atelier genommen habe. Zugang zu dem Internetanschluss habe zum Tatzeitpunkt seine E hefrau, Frau, gehabt, die einen eigenen portablen Computer besitze Er sei selbst me wegen einer Rechtsverletzung gleicher Art abgemahnt worden. Auf Nachfrage habe seine Ehefrau verneint, das Album herunter geladen zu haben Sie habe die Urheberrechtsverletzung jedenfalls nicht begangen ln dem stre1tgegenståndlichen Zeitraum seien der Bruder semer Ehefrau, Herr sowie em Freund der Ehefrau, Herr und eme Freundin,, zu Besuch gewesen, diese hätten alle über einen portablen PC verfugt. Die Gåste seien Jedenfalls von seiner Ehefrau darüber belehrt worden, dass der Internetanschluss lediglich zu legalen Zwecken zu nutzen sei. Der Internetanschluss sei durch einen entsprechenden WPA2 - Code des Routers passwortgeschützt gewesen. Wegen des weiteren Vorbnngens der Parteien wird ergänzend auf dre gewechselten Schriftsätze nebst Anlagen Bezug genommen. Entscheidungsgründe Der Einspruch gegen den Vollstreckungsbescheid ist zulässig, insbesondere ist er form- und fnstgerecht eingelegt worden ( 700 Abs. 1, 339 Abs. 1, 340 ZPO). Er hat in der Sache jedoch keinen Erfolg, da die Klage begrundet rst l. Die Klågerin hat gegen den Beklagten gemäß 97 Abs. 2 UrhG Anspruch auf Schadensersatz wegen unerlaubten Anbietens des Musikalbums ' auf einer Internet- Tauschbörse m der geltend gemachten Höhe. Das stre1tgegenstàndliche Musikalbum ist zunachst ein gemåß 2 Abs. 1 Nr. 2 UrhG urheberrechtlich geschi.jtztes Werk. Die Klågenn ist unstreitig Inhaberin der ausschheßhchen Nutzungsund Verwertungsrechte an dem Album. Dieses ist gemåß 19 a UrhG öffentlich zuganglich gemacht worden, indem es für eine unbekannte Vielzahl von Nutzern zum Download angeboten worden ist. Unstreitig ist auch, dass das Musikalbum von dem Internetanschluss des Beklagten

4 aus für eine unbekannten Vielzahl von Nutzern zum Download zur Verfügung gestellt und damit gemaß 19 a UrhG öffentlich zugànglich gemacht worden ist Schließlich tst auch von einer tàterschaftlichen Handlung des Beklagten auszugehen. Wird ein urheberrechtlich geschütztes Werk der ôffentllchke1t von einer IP-Adresse aus zugäng lich gemacht, die zum fraglichen Zeitpunkt einer bestimmten Person zugeordnet ist, so spricht eme tatsächliche Vermutung dafür, dass diese Person für die Rechtsverletzung verantworthch ist. Daraus ergibt sich eme sekundäre Darlegungslast des Anschlussinhabers, der geltend macht, eine andere Person habe die Rechtsverletzung begangen (BGH NJW 2010, 2061 Tz 12 - Som mer unseres Lebens). Der Anschlussinhaber muss seine Verantwortlichkeit deshalb im Rahmen des ihm Zumutbaren substantiiert bestreiten sowie Tatsachen darlegen, aus denen sich die ernst hafte Möglichkeit emes abweichenden Geschehensablaufs ergibt. Die tatsåchhche Vermutung ist entkräftet, wenn die ernsthafte Mögl1chke1t besteht, dass allein em Dritter und nicht auch der An schlussinhaber den Internetzugang fur die behauptete Rechtsverletzung genutzt hat (BGH, Urteil vom 15.11.2012 - I ZR 74/12, Rn 34 - Morpheus, zitiert nach Juris) Dieser sekundären Darlegungslast ist der Beklagte jedoch nicht ausreichend nachgekommen Er hat zwar vorgetragen, er selbst habe sich zum stre1tgegenstandlichen Zeitpunkt nicht m der Woh nung, m welchem sich der Internetanschluss befinde, aufgehalten, vielmehr habe er damals zum einen in seinem Atelier gelebt, zum anderen habe er sich speziell am in Aachen auf gehalten, um dort eine Ausstellung vorzubereiten Jedoch hat er nicht ansatzweise substanzuert dargelegt, wer dann - wenn nicht er selbst - ernsthaft als Täter m Betracht kommt Er hat zwar behauptet, seme Ehefrau habe über einen eigenen portablen PC Zugang zu seinem Internetan schluss, jedoch schließt er eme Täterschaft semer Ehefrau vehement aus Vielmehr stellt er vage in den Raum, dass der zu Besuch weilende Bruder der Ehefrau, der anwesende Freund oder die ebenfalls anwesende Freundin der Ehefrau als Täter 1n Betracht kämen. Diese wurden uber por table Computer verfügen. Nicht vorgetragen wird hingegen, ob sie diese portablen Computer ù berhaupt im Rahmen ihres Besuchs mitgefuhrt haben, ob und wie sie Zugang zu dem Internetan schluss hatten (der Router ist passwortgeschützt!), ob sie das Internet auch tatsächlich genutzt haben, und schließlich, ob der Beklagte die drei Personen zu der Rechtsverletzung befragt hat Der Vortrag reicht nicht annähernd aus, um die Vermutu~g, dass der Anschlussinhaber fur die Rechtsverletzung verantwortlich ist, zu erschuttern. Unbekannte Dritte scheiden als Tater eben falls aus, da der WLAN-Anschluss nach dem eigenen Vortrag des Klàgers ausreichend geschützt war. lm Ergebnis bleibt es mithin bei der Täterschaftsvermutung Von einer schuldhaften Verletzung des Urheberrechts ist ebenfalls auszugehen Der Hohe nach ist die Klàgerm berechtigt, den Schadensersatz auf Basis der Llzenzanalogie ge maß 97 Abs 2 Satz 3 UrhG zu berechnen. Der Verletzer hat danach dasjenige zu zahlen, was vernünftige Parteien bei Abschluss emes ñknven Lizenzvertrages m Kenntnis der wahren Rechts ZP 450

5 lage und der Umstände des konkreten Einzelfalles als angemessene Lizenzgebühr vereinbart håtten (vgl. nur Dreier/Schulze, UrhG, 3 Aufl., 97 Rn. 61 m w N). Dabei kann dahin stehen, inwieweit eine Lizenzierung der vorliegenden Art von der Klägerin überhaupt vorgenommen worden wäre, da es sich bei dieser Art der Schadensberechnung gerade um eine Fiktion handelt Die geltend gemachte Höhe der Lizenzgebuhren von 450,00 überschreitet die der genchtlichen Schåtzung ( 287 ZPO) unterliegende übliche Hohe einer ordnungsgemäßen Lizenz nicht. Angesichts der unbeschränkten und kostenlosen Weiterverbreitung des geschùtzten Werkes im Rahmen einer Internet-Tauschbörse und angesichts der Erwerbskosten eines einzigen Verv1elfältigungsstuckes des stre1tgegenständhchen Werks geht das Gericht von einer f1kt1ven Lizenzgebühr aus, welche die eingeklagten 450,00 um em Vielfaches übersteigt. Des Weiteren schuldet der Beklagte die durch die Einschaltung von Rechtsanwälten angefallenen Abmahnkosten. Die insoweit geltend gemachten 505,00 liegen an der unteren Grenze dessen, was die Klägervertreter als Vergutung berechnen durften. Der zugrunde gelegte Gegenstandswert von 10.000,00 ist ohne Weiteres angemessen, und die berechnete 1,0 Gebühr hegt unter dem Mittelwert Der Zinsanspruch folgt aus 286, 288 BGB. Die Kostenentscheidung beruht auf 91 Abs. 1 ZPIÇ>, der Ausspruch über dre vorlàufige Voll streckbarkeit auf 708 Nr 11, 711 ZPO. Rechtsbehelfsbelehrung Gegen die Entscheidung können Sie, wenn der Wert des Beschwerdegegenstandes 600,00 Euro übersteigt oder die Berufung vom Gericht, das die Entscheidung getroffen hat, zugelassen worden ist, Berufung einlegen, wenn Sie durch die Entscheidung in Ihren Rechten beeinträchtigt sind lm Berufungsverfahren müssen Sie sich von einer Rechtsanwältin oder einem Rechtsanwalt vertreten lassen. Dies gilt für das Einlegen der Berufung und die Begründung Die Berufung muss schriftlich m deutscher Sprache durch Ihre Rechtsanwältin oder Ihren Rechtanwalt beim Landgericht Berlin Littenstraße 12-17 10179 Berlin oder Landgericht Berlin oder Tegeler Weg 17-21 10589 Berlin Landgencht Berlin, Turmstraße 91, 10559 Berlin eingelegt werden. Die Berufungsschnft muss die Bezeichnung der angefochtenen Entscheidung und die Erklärung enthalten, dass Berufung eingelegt wird

6 Die Berufungs- und die Berufungsbegrundungsschrift müssen von Ihrer Rechtsanwältin/Ihrem Rechtsanwalt unterschrieben sein. Die Berufung ist innerhalb einer Notfrist von einem Monat bei dem oben genannten Gericht einzulegen. Die Frist beginnt mit der Zustellung der vollständigen Entscheidung, spätestens mit Ablauf von fünf Monaten nach Verkündung der Entscheidung, wenn die Entscheidung nicht zugestellt werden konnte Die Berufungsschrift muss innerhalb der Fnst beim Gericht eingegangen sem Die Berufung ist, sofern mcht bereits m der Berufungsschrift erfolgt, innerhalb von zwei Monaten schnñhcn zu begründen. Auch diese Frist beginnt mit der Zustellung der vollständigen Entscheidung.

Hinweis zur Sicherheitsleistung Kann aufgrund der vorliegenden gerichtlichen Entscheidung eine Partei Sicherheit leisten, so ist diese durch die schriftliche, unwiderrufliche, unbedingte und unbefristete Bürgschaft eines im Inland zum Geschäftsbetrieb befugten Kreditinstituts oder durch Hinterlegung zu bewirken. Die Hinterlegung rst bei der Hinterlegungsstelle eines Amtsgerichts - m Berlin nur be1 dem Amtsgericht Tiergarten, Turmstraße 91, 10559 Berlin - auf dem dort erhàltl1chen Vordruck zu beantragen Bei Antragstellung ist eine Abschrift der gerichtlichen Entscheidung vorzulegen. Die Vordruckbenutzung ist nicht vorgeschneben, rst aber wegen der notwendigen Formahen dringend zu empfehlen Ohne einen Antrag kann nicht wirksam hinterlegt werden Anstelle der Hinterlegung kann auch eme andere Form der Sicherheitsleistung in Betracht kommen, wenn dies in der gerichtlichen Entscheidung zugelassen ist oder wenn sich die Parteien hieruber geeinigt haben. Dient die Sicherheitsleistung zur Abwendung der Zwangsvollstreckung, kann es zweckmaßig sein, die gegnerische Partei bzw deren Veñahrensbevollmächtigten uber die eñolgte Hinterlegung zu unterrichten. Bei Geldhinterlegungen fahren wesentlich verzögern kann ist Bareinzahlung vorteilhaft, da das Einreichen von Schecks das Ver ZP 450