Baubiologische Untersuchungen: gräfix 61

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Transkript:

Baubiologische Untersuchungen: gräfix 61 Auftraggeber: IBN Neubeuern Rupert Schneider Holzham 25 D-83115 Neubeuern Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 1 von 17

Inhaltsverzeichnis EINLEITUNG...3 1.1. ALLGEMEINES...3 1.2. ADRESSEN...3 1.3. ANLASS/UNTERSUCHUNGSAUFGABE...3 1.4. UNTERSUCHUNGSSTRATEGIE...3 1.5. QUALITÄTSSICHERUNG...3 2. LABORERGEBNISSE...4 2.1. UNTERSUCHUNG AUF SCHWERMETALLE...4 2.1.1. Prüfung... 4 2.1.2. Einzelergebnisse... 4 2.2. UNTERSUCHUNG DES EMISSIONSPOTENZIALS...5 2.2.1. Prüfung... 5 2.2.2. Chromatogramm nach Thermodesorption: gräfix 61... 6 2.3. UNTERSUCHUNG AUF MITTEL- UND SCHWERFLÜCHTIGE ORGANISCHE SUBSTANZEN (GC/MS-SCREENING)...6 2.3.1. Prüfung... 6 2.3.2. Ergebnisse... 6 2.4. UNTERSUCHUNG AUF FORMALDEHYD IM MATERIAL...8 2.4.1. Prüfung... 8 2.4.2. Ergebnis... 9 2.5. UNTERSUCHUNG AUF AZOFARBSTOFFE...9 2.5.1. Prüfung... 9 2.5.2. Ergebnisse... 9 2.6. UNTERSUCHUNG AUF ORGANISCHE HALOGENVERBINDUNGEN...10 2.6.1. Prüfung... 10 2.6.2. Ergebnis... 10 2.7. BAUSTOFFRADIOAKTIVITÄT UND NUKLIDZUSAMMENSETZUNG...10 2.7.1. Gammaspektrometrie gräfix 61... 10 2.7.2. Radon-Exhalation... 12 3. BEWERTUNG...13 3.1. UNTERSUCHUNG AUF SCHWERMETALLE...13 3.2. UNTERSUCHUNG DES EMISSIONSPOTENZIALS MITTELS THERMODESORPTION...14 3.3. UNTERSUCHUNG AUF MITTEL- UND SCHWERFLÜCHTIGE ORGANISCHE SCHADSTOFFE14 3.4. UNTERSUCHUNG AUF FORMALDEHYD IM MATERIAL...14 3.5. UNTERSUCHUNG AUF AZOFARBSTOFFE...15 3.6. UNTERSUCHUNG AUF ORGANISCHE HALOGENVERBINDUNGEN...15 3.7. UNTERSUCHUNG AUF RADIOAKTIVITÄT, EIGENSTRAHLUNG UND BESTIMMUNG DER RADON-EXHALATIONSRATE...15 3.7.1. Zum Vergleich: Spezifische Aktivität natürlicher Radionuklide in Baustoffen und Industrieprodukten... 16 3.7.2. Bewertung der Spezifischen Aktivität in Baustoffen nach Bewertungsformel 16 3.7.3. Literatur:... 17 4. BEWERTUNG DES PRODUKTES BEZÜGLICH SEINES SCHADSTOFFGEHALTES...17 Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 2 von 17

Einleitung 1.1. Allgemeines Berichtsnummer: 10804-1 Berichtsdatum: 18.10.2010 Auftragsdatum: 13.04.2010 1.2. Adressen Auftraggeber: IBN Neubeuern Rupert Schneider Holzham 25 D-83115 Neubeuern 1.3. Anlass/Untersuchungsaufgabe Im Rahmen einer baubiologischen Produktprüfung, die durch das Institut für Baubiologie Neubeuern durchgeführt wird, soll der Kalk-Grundputz gräfix 61 auf Schadstoffe bzw. deren innenraumhygienischen Auswirkungen geprüft und beurteilt werden. 1.4. Untersuchungsstrategie Um abzuklären, ob über Verunreinigungen in den Rohstoffen aus baubiologischer und innenraumhygienischer Sicht ungewollte Schadstoffe in das Produkt eingetragen werden oder ob die eingesetzten Rohstoffe zu unerwünschten Emissionen führen, wurden folgende Untersuchungen durchgeführt: 1 Schwermetalle nach Totalaufschluss 2 Emissionspotential flüchtiger und schwerer flüchtiger organischer Verbindungen mittels direkter Thermodesorption (TDS) mit angekoppelter GC/MS 3 GC/MS-Screening nach Extraktion auf schwerflüchtige organische Verbindungen 4 Abgabepotential für Formaldehyd 5 Azofarbstoffe 6 Halogenorganik (EOX/AOX) 7 Untersuchung der Baustoffradioaktivität und der Nuklidzusammensetzung 1.5. Qualitätssicherung Die anbus analytik GmbH unterliegt in ihrer Gesamtheit einem Qualitätssicherungssystem nach DIN EN ISO/IEC 17025. Akkreditierte Verfahren werden im Bericht mit (a) gekennzeichnet. Verfahrenschritte, die fremdvergeben werden, werden mit (f) gekennzeichnet, Bewertungen sind nicht akkreditierbar. Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 3 von 17

2. Laborergebnisse 2.1. Untersuchung auf Schwermetalle 2.1.1. Prüfung Prüfdatum: 01.06.2010 Probennummer: gräfix 61: 200527-106 zu untersuchen auf: 12 Schwermetalle (Liste siehe Tabelle) Untersuchungsmethode: quantitative Bestimmung gemäß DIN EN ISO 17294-2 Bestimmung von 62 Elementen durch ICP-MS Verwendung von Rhodium und Rhenium als interne Standards; Kalibrierung des ICP-MS mittels Multielementstandards (simple linear) (a, f) Probenvorbereitung: P504-111 Mikrowellenaufschluss Produkte Homogenisierung des Probenmaterials; Totalaufschluss in der Mikrowelle in Hochdruckgefäßen mit Salpetersäure 2.1.2. Einzelergebnisse Stoff BG gräfix 61 Arsen 1 < Cadmium 0,2 < Cobalt 5 < Chrom 5 < Kupfer 5 < Quecksilber 0,5 < Nickel 5 5 Blei 2 2 Antimon 2 < Zinn 5 < Thallium 1 < Zink 5 17 < = kleiner Bestimmungsgrenze, BG : Bestimmungsgrenze Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 4 von 17

2.2. Untersuchung des Emissionspotenzials 2.2.1. Prüfung Prüfdatum: 10.06.2010 Probennummer: gräfix 61: 200527-112 a, f) zu untersuchen auf: Screening auf ausgasbare Substanzen Methode: Mit dieser Messanordnung können qualitative und (semi)- quantitative Angaben über das Ausgasungspotential eines Materials gemacht werden. Hierzu wird die Probe in ein Thermodesorptionsröhrchen eingebracht und im Heliumstrom unter definierten Bedingungen erhitzt. Die dabei ausgasenden Substanzen werden in einer Kühlfalle aufgefangen (Purge-and-Trap-Verfahren). Nach Beendigung der Heizperiode werden die kryofocussierten Stoffe kapillargaschromatographisch aufgetrennt und massenspektroskopisch (GC-MS) (a, f) detektiert. Durchführung: Eine geringe Probemenge wurde im Thermodesorptionsröhrchen für 10 Minuten bei 120 C erhitzt und die ausgasenden Substanzen bei 150 C in einer Kühlfalle aufgefangen. Für die Auftrennung und quantitative Analyse der Substanzen wurde gekoppelte Gaschromatographie- Massenspektrometrie (GC-MS) verwendet. Zur Übersichtsanalyse (Screening) wurde das Chromatogramm im SCAN-Modus aufgenommen. Die Identifizierung der Substanzen erfolgte durch Vergleich der Massenspektren mit denen einer Bibliothek. In der Regel liegt die Wahrscheinlichkeit der Identifikation bei 90 %. Zur Quantifizierung wurde als Bezugssubstanz n-hexadecan herangezogen, die angegebenen Einzelstoffgehalte sind somit ebenso wie die Gesamtsumme der bei dieser Prozedur ausgasenden organischen Verbindungen (TOC) als Hexadecan-Äquivalente zu verstehen. Extraktion: Thermodesorption bei 120 C Probenaufgabe: Kaltaufgabesystem Fa. Gerstel (direkt, splitlos) Säule: OPTIMA 5 MS, 30 m Detektion: MS-Detektor, Full-Scan-Mode, Massen 33 500 Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 5 von 17

2.2.2. Chromatogramm nach Thermodesorption: gräfix 61 (x100,000) TIC 8.0 7.0 6.0 5.0 4.0 3.0 2.0 1.0 1 1 1 1 2 2.5 5.0 7.5 10.0 12.5 15.0 17.5 20.0 22.5 Abbildung: Chromatogramm im TIC-Modus. (Die Höhe der dargestellten Signale/ Peaks entspricht etwa der Konzentration der zugeordneten Substanzen) Nr. Substanz (CAS) Konzentration 1 Verfahrensbedingt 2 nicht näher identifizierbare Verbindung (evtl. Amin) 0,1 mg/kg Summe der desorbierten organischen Verbindungen 0,1 mg/kg 2.3. Untersuchung auf mittel- und schwerflüchtige organische Substanzen (GC/MS-Screening) 2.3.1. Prüfung Probennummer: gräfix 61: 200527-110 zu untersuchen auf: SVOC (f) Prüfmethode: a) SVOC Extraktion mit Aceton / Cyclohexan GC/MS Parameter Proben-Nr.: 200527--110 gräfix 61, Kalkputz grauer, bröseliger Putz, Einwaage (SVOC): 0,93g Prüfdatum 02.06.2010 2.3.2. Ergebnisse Parameter Proben-Nr.: 200527--110 gräfix 61, Kalkputz mg/kg Bestimmungs grenze Chlorthalonil < 0,1 Dichlofluanid < 0,1 Endosulfan (alpha+beta) < 0,1 Furmecyclox < 0,1 HCH-alpha < 0,1 HCH-beta < 0,1 HCH-gamma (Lindan) < 0,1 Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 6 von 17

Parameter Proben-Nr.: 200527--110 gräfix 61, Kalkputz mg/kg Bestimmungs grenze Pentachlorphenol < 0,1 Propiconazol < 0,1 Silafluofen < 0,1 Tebuconazol < 0,1 Tetrachlorphenol < 0,1 Tolylfluanid < 0,1 Entwesungsmittel: Chlorpyrifos < 0,1 DDT (Summe DDT,DDD,DDE) < 0,1 Dichlorvos < 0,1 p,p -Methoxychlor < 0,1 Parathion-ethyl (E605) < 0,1 Propoxur < 0,1 Pyrethroide / Mottenschutzmittel: Cyfluthrin < 0,1 Cypermethrin < 0,1 Deltamethrin < 0,1 Permethrin (cis-/trans-) < 0,1 Piperonylbutoxid (Synergist) < 0,1 Tetramethrin < 0,1 Polychloro-2-aminodiphenylether (Eulan WA neu), semiquant. < Sulcofuron (Mitin FF), semiquant. < Flammschutzmittel: Tris(2-chlorethyl)phosphat < 0,1 Tris(2-ethylhexyl)phosphat < 0,1 Tris(monochlorpropyl)phosphat < 0,1 Tris(dichlorisopropyl)phosphat < 0,1 Tris(2-butoxyethyl)phosphat < 0,1 Tris(n-butyl)phosphat < 0,1 Triphenylphosphat < 0,1 Trikresylphosphat (TKP) < 0,1 Hexabromcyclododekan < 0,1 Weichmacher: Dimethylphthalat < 0,1 Diethylphthalat < 0,1 Di-n-butylphthalat < 0,1 Diisobutylphthalat 1,2 0,1 Benzylbutylphthalat < 0,1 Di(2-ethylhexyl)phthalat < 0,1 Di(2-ethylhexyl)adipat < 0,1 Polychlorierte Biphenyle: PCB-28 < 0,1 PCB-52 < 0,1 PCB-101 < 0,1 PCB-153 < 0,1 PCB-138 < 0,1 PCB-180 < 0,1 Summe PCB (gerundet) < Summe PCB nach LAGA < PAK: Naphthalin < 0,1 Acenaphthylen < 0,1 Acenaphthen < 0,1 Fluoren < 0,1 Phenanthren < 0,1 Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 7 von 17

Parameter Proben-Nr.: 200527--110 gräfix 61, Kalkputz mg/kg Bestimmungs grenze Anthracen < 0,1 Fluoranthen < 0,1 Pyren < 0,1 Benzo(a)anthracen < 0,1 Chrysen < 0,1 Benzo(b)fluoranthen < 0,1 Benzo(k)fluoranthen < 0,1 Benzo(a)pyren < 0,1 Dibenzo(a,h)anthracen < 0,1 Benzo(g,h,i)perylen < 0,1 Indeno(1,2,3-cd)pyren < 0,1 Summe PAK nach EPA 0,0 Sonstige Verbindungen: 4-Chlor-3-methylphenol (Chlorkresol) < 0,1 Monochlornaphthalin < 0,1 Tetrabrombisphenol A < 1,0 Phthalsäureanhydrid < 1,0 Chlorparaffine (semiquant.) < Polybromierte Biphenyle (semiquant.) < Polybromierte Diphenylether (semiquant.) < Weitere Auffälligkeiten keine Quaternäre Ammoniumverbindungen Validierte Hausmethode, LC-MS/MS Benzalkoniumchloride (BAC), davon: < BAC-C10 < 0,1 BAC-C12 < 0,1 BAC-C14 < 0,1 BAC-C16 < 0,1 Didecyldimethylammoniumchlorid (DDAC) < 0,1 Trioctylmethylammoniumchlorid < 0,1 2.4. Untersuchung auf Formaldehyd im Material 2.4.1. Prüfung Prüfdatum: 10.06.2010 Probennummer: gräfix 61: 200527-114 zu untersuchen auf: Formaldehyd Probenvorbereitung: a) Das Material wurde mit deionisiertem Wasser versetzt, destilliert und das Destillat mit einer Hydrongensulfitlösung aufgefangen. Am UV/VIS-Spektrometer nach dem Chromotropsäureverfahren gemessen. ( f) b) Das Material wurde mit deionisiertem Wasser extrahiert und mit reichlich DNPH versetzt und anschließend HPLC mit (a, f) UV/VIS. Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 8 von 17

2.4.2. Ergebnis Probe a) b) BG gefundene Konzentration BG gefundene Konzentration gräfix 61 2 13 10 < < = kleiner Bestimmungsgrenze, BG = Bestimmungsgrenze 2.5. Untersuchung auf Azofarbstoffe 2.5.1. Prüfung Probennummer: gräfix 61: 200527-116 Prüfdatum: 07.06.2010 zu untersuchen auf: nicht extrahierbare Azofarbstoffen gemäß Bedarfsgegenstände- (a, f) Verordnung Prüfmethode: gemäß 64 LFGB, 82.02-2, gleichlautend mit DIN EN 14362-1 2.5.2. Ergebnisse Bezeichnung BG Befund gräfix 61 30 negativ BG : Bestimmungsgrenze Kriterium für negativen Befund: 30 mg/kg Befund: positiv: negativ: Enthält eine Probe ein in der Bedarfsgegenstände VO aufgeführtes Amin, so ist die Substanz in der Rubrik Befund angegeben. Gemäß analytischem Befund wird davon ausgegangen, dass bei der Herstellung oder Behandlung des vorgelegten Bedarfsgegenstandes Azofarbstoffe verwendet wurden, die nach der Bedarfsgegenständeverordnung verboten sind. Nach dem Umfang der Untersuchung wurden in dem vorgelegten Bedarfsgegenstand Azofarbstoffe, die nach der Bedarfsgegenstände VO verboten sind, nicht nachgewiesen. Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 9 von 17

2.6. Untersuchung auf organische Halogenverbindungen 2.6.1. Prüfung Prüfdatum: 01.06.2010 Probennummer: gräfix 61: 200527-108 zu untersuchen auf: (a, f) organische Halogenverbindungen Probenvorbereitung: A) Probe wird mit Reinstwasser in der Soxhlet-Apperatur eluiert. B) Extraktion mit Essigester Prüfmethode: A) Binden der organischen Halogene an Aktivkohle. Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom. Microcoulometrische Bestimmung des Halogengehaltes. B) Verbrennung des Extraktes im Sauerstoffstrom. Microcoulometrische Bestimmung des Halogengehaltes. Abweichungen: keine Abweichungen gegenüber der Prüfspezifikation 2.6.2. Ergebnis Probenbezeichnung BG A) gefundene Konzentration B) gefunden Konzentration gräfix 61 0,5 (A) 2 (B) < < < = kleiner Bestimmungsgrenze, BG = Bestimmungsgrenze Angabe der Ergebnisse: Summe der organischen Halogenverbindungen in mg/kg Produkt (Berechnet als Chlor). 2.7. Baustoffradioaktivität und Nuklidzusammensetzung 2.7.1. Gammaspektrometrie gräfix 61 Prüfung: Einwaage: 1020 g Probennummer: 200625-115 Prüfdatum: 30.06.2010 zu untersuchen auf: Baustoff-Radioaktivität, Nuklidzusammensetzung Methode: Gammaspektrometrie: Szintillationszählermessung semiquantitativ, Spektrometriesystem: NaI(Tl) 3x3", nanospec (target Systemelektronik, Solingen) Messbereich: 30 bis 2900 kev (Gamma-Energie) Messzeit: 7200 Sekunden Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 10 von 17

Ergebnis: Kanal Impulse 2,3 2,3 Abbildung: Gammaspektrum (Die Höhe der dargestellten Signale entspricht etwa der Aktivität der zugeordneten Radionuklide) Nr. Radionuklide Energiebereich [kev] Aktivitätskonzentration in Bq/kg Bestimmungs grenze* in Bq/kg Bewertung 1 Kalium: K-40 1461 < 50 50 unauffällig 2 Radium- Reihe: Ra-226 (Pb-214, Bi-214) 30-2800 6,2 5 unauffällig 3 Thorium- Reihe: Th-232 (Ac-228, Pb-212, Bi-212, Tl- 208) 30-2800 < 5 5 unauffällig 4 Sonstige: U-235, Co-60, Cs-137 u.v.m. 30-2800 -- -- unauffällig *Bq/kg: Becquerel pro Kilogramm Nach Bewertungsformel: Nuklidzusammensetzung: B = < 0,1 (Leningrader Summenformel für K-40, Th-232 und Ra-226) I = < 0,1 (ACI EU-Summenformel Radiation Protection 112) sehr wenig natürliches Kalium (K-40) sehr wenig natürliche Radium-Reihe, Thorium-Reihe keine Auffälligkeiten künstlicher Strahler keine weiteren Auffälligkeiten im Screening Beta- und Alphaaktivität unauffällig Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 11 von 17

2.7.2. Radon-Exhalation Prüfung Probennummer: 200625-115 Prüfdatum: 30.06.10 bis 05.07.2010 zu untersuchen auf: Radon-Exhalation aus dem Baustoff Methode: Alphaspektroskopie: Messkammer mit HL-Detektor, quantitativ, elektronisches Radon-Dosimeter, DOSEman (Sarad, Dresden) Prüfkammerversuch, (P-Volumen: 0,0045 m 3 ) Messbereich: 4500 bis 9500 kev (Alpha-Energie) Messzeit: 5 Tage Ergebnis: Radon Radionuklide Radon-Prüfkammerkonzentration in Becquerel pro Kubikmeter [Bq/m 3 ] Radon- Exhalationsrate in Becquerel pro Kilogramm pro Stunde * [Bq/(kg*h)] Bewertung 2 Probe gräfix 61 29-06-10xr2 Rn-222 (Po-218, Po-214) < 10 < 0,01 unauffällig * Bestimmungsgrenze 0,01 Bq/(kg*h), entspricht ca. 0,01 Bq/(m²*h) bei 1 kg Putzmasse pro m² Wandfläche Anmerkungen: kein Hinweis auf Thoron, Thoron-Reihe (Rn-220, Po-216, Po-212) Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 12 von 17

3. Bewertung 3.1. Untersuchung auf Schwermetalle Die Übersicht in der folgenden Tabelle zeigt, dass die natureplus-grenzwerte von beiden Produkten eingehalten werden, so dass sich bezüglich des Schwermetallgehaltes kein Anlass zur Besorgnis ergibt. Stoff Nature Plus Grenzwerte Lehmputzmörtel 3 Putzmörtel für innen 4 BBodSchV 1 Prüfwerte Kinderspielflächen Grünland Grenzwert EN 71-3 Eluat Eikmann, Kloke 2 BWI I 5 BG gräfix BW3 6 61 Arsen 5 5 25 50 25 20 50 1 < Cadmium 1 1 10 20 75 1 5 0,2 < Cobalt 20 20 30 150 5 < Chrom 20 200 60 50 250 5 < Kupfer 35 1300 50 200 5 < Quecksilber 0,5 0,5 10 2 60 0,5 10 0,5 < Nickel 20 20 70 1900 40 200 5 5 Blei 15 15 200 1200 90 100 1000 2 2 Antimon 5 5 60 1 10 1 < Zinn 5 5 500 50 250 5 < Thallium 15 0,5 10 1 < Zink 150 150 600 5 17 Zum Vergleich die Entsorgungsrichtwerte für Bauschutt 1 Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung vom 12. Juli 1999 (BGBl. I S. 1554), geändert durch Artikel 2 der Verordnung vom 23. Dezember 2004 (BGBl. I S. 3758)" 2 EICKMANN, TH. & KLOKE, A. (1991): Nutzungs- und schutzgutbezogene Orientierungswerte für (Schad-) Stoffe in Böden. - VDLFU-Mitteilungen 1/1991, S. 19-26 3 nature-plus e.v. Vergaberichtlinie 0803 Lehmputzmörtel, Ausgabe 10/2005 http://www.natureplus.org 4 natureplus e.v. Vergaberichtlinie 0801 Putzmörtel für Innen (ausgenommen Gipsputzmörtel) Ausgabe: Januar 2007 5 BW I entspricht dem oberen Istwert der natürlichen Gehalte der Elemente und Stoffe der meisten land- und forstwirtschaftlich genutzten Böden; der BW I zeigt die Grenze an, von der keinerlei negative Wirkungen auf Pflanzen und deren Nutzer ausgehen 6 BW III für Kinderspielplätze bzw Haus- und Kleingärten (Angabe des jeweils niedrigeren Wertes). Er ist die Grenze, über der Schäden an Schutzgütern möglich sind und z.b. bei Menschen und Tieren gesundheitliche Schäden und/oder Leistungsminderungen nachgewiesen werden können. Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 13 von 17

Stoff Bauschuttmerkblatt 7 LAGA 20 8 BG gräfix 61 RWI Z.1.0 (RWI) Arsen 30 20 2 < Cadmium 2 0,6 0,2 < Cobalt 50 5 < Chrom 150 50 5 < Kupfer 100 40 5 < Quecksilber 2 0,3 0,5 < Nickel 100 40 5 5 Blei 150 100 2 2 Antimon 30 1 < Zinn 50 5 < Thallium 1 1 < Zink 500 120 5 17 3.2. Untersuchung des Emissionspotenzials mittels Thermodesorption Das Emissionspotential von gräfix 61 an flüchtigen und schwerer flüchtigen organischen Substanzen ist mit max. 0,1 mg/kg als sehr gering zu bezeichnen. 3.3. Untersuchung auf mittel- und schwerflüchtige organische Schadstoffe Der untersuchte Kalkputz ist frei von mit den eingesetzten Methoden nachweisbaren Bioziden, Konservierungsmitteln, Flammschutzmitteln und Weichmachern. Der nachgewiesene Gehalt an Phthalaten entspricht der Hintergrundkonzentration. Weitere mittel bis schwerflüchtige Verbindungen konnten nicht nachgewiesen werden.. Die nachgewiesene Gesamtkonzentrationen mittel- und schwerflüchtige organischer Substanz ist als sehr gering anzusehen, so dass der untersuchte Putz als hochsiederfrei und frei von Fogging-aktiven Substanzen einzustufen ist. 3.4. Untersuchung auf Formaldehyd im Material Bei gräfix 61 konnte mit einer der eingesetzten Methoden ein sehr geringes Formaldehydabgabepotential festgestellt werden. 7 LFU/LFW (Bayern) Merkblatt, Errichtung Betrieb und Überwachung von Deponien für gering belastete mineralische Abfälle 8 LAGA- Länderarbeitsgemeinschaft Abfall, Mitteilungen 20, Anforderungen an die stoffliche Verwertung von mineralischen Reststoffen/ Abfällen Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 14 von 17

3.5. Untersuchung auf Azofarbstoffe Nach dem Umfang der Untersuchung wurden in dem untersuchten Kalkputz gräfix 61 Azofarbstoffe, die nach der Bedarfsgegenständeverordnung verboten sind, nicht nachgewiesen. Insofern besteht kein Anlass zur Besorgnis. 3.6. Untersuchung auf organische Halogenverbindungen In dem zu untersuchenden Kalkputz gräfix 61 konnte mit den Verfahren AOX und EOX keine halogenhaltigen Verbindungen nachgewiesen werden. Der Richtwert von 1 mg/kg der natureplus-richtlinie 0602 (Innenwandfarben auf mineralischer Basis) wird damit eingehalten. 3.7. Untersuchung auf Radioaktivität, Eigenstrahlung und Bestimmung der Radon-Exhalationsrate Insgesamt zeigt die Putzprobe in Bezug auf die Eigenstrahlung und Radonabgabe keine Auffälligkeiten. Gammaspektrometrie Die Gammaspektren sind nach der Bewertungszahl B für Baustoffe von unter 0,1 (ACI < 0,1) in beiden Putzproben völlig unauffällig und zeigen keine erhöhten Anteile von Radium. Bei Anwendungen im Haus- und Wohnungsbau ist nicht mit einer Erhöhung gegenüber der natürlichen Eigenstrahlung (Erdstrahlung aus dem Boden, Umgebung) zu rechnen. Radon-Exhalation Die Radon-Exhalationsrate liegt in beiden Proben im Bereich unter 0,01 Bq/(kg*h) und somit im Bereich der Normalwerte für unauffällige Baustoffproben und niedrig im Vergleich zu anderen Baustoffen wie z.b. Bims oder Natursteinen. Auch Thoron ist in der Übersicht im Alphaspektrum nicht auffällig. Bei Anwendungen im Wohnbereich kann durch diese Exhalationsrate mit keiner auffälligen oder erhöhten Raumluftkonzentration von Radon gerechnet werden. Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 15 von 17

3.7.1. Zum Vergleich: Spezifische Aktivität natürlicher Radionuklide in Baustoffen und Industrieprodukten Material Baustoffe natürlichen Ursprungs: Ra-226 Bq/kg Th-232 Bq/kg K-40 Bq/kg saure Magmagesteine 30-500 17-310 380-4000 basische Gesteine <10-36 <10-37 100-380 Naturgips, Anhydrit 2-70 2-100 7-200 Kalkstein, Marmor 4-41 2-20 < 40-240 Kies, Sand 1-39 1-64 3-1200 Lehm, Ton <16-90 18-200 300-2000 Bims, Tuff, Lava <20-200 25-300 490-2000 Finalbaustoffe, Bindemittel: Ziegel, Klinker 10-200 12-200 100-2000 Beton 7-92 4-80 50-1600 Kalksandstein, Porenbeton 6-80 1-60 4-80 Zement 10-330 10-200 < 40-700 Kalk, Kalkhydrat 13-60 2-93 < 20-600 Sonstige Industrieprodukte, Rohstoffe: Düngemittel < 20-1000 < 20-30 < 40-8000 Rohphosphate 10-2000 < 20-100 < 40-900 Steinkohle < 20-30 < 20-50 7-700 Braunkohle 1-51 1-58 < 4-220 Koks 20-30 < 20 40-80 Industrielle Abfallstoffe: REA-Gips < 5-25 < 5-20 24-80 Bergbauabraum < 30-5900 27-100 40-1200 Braunkohlefilteraschen 4-200 6-150 12-610 Schlacke 8-2100 6-340 10-1000 Hüttenbims 110-230 24-62 180-190 Bauxit, Rotschlamm < 20-800 < 50-1000 1-1000 Erdboden: Schwankungsbreite in Deutschland 10-200* 8-80 40-1000 * Ra-226 in Gesteinen [Bq/kg]: Granit 30-500, Gneis 50-157, Basalt (6-36), Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 2000 3.7.2. Bewertung der Spezifischen Aktivität in Baustoffen nach Bewertungsformel Für Baustoffe werden die Beiträge der natürlichen Strahler Radium-226, Thorium-232 und Kalium-40 innerhalb einer Bewertungsformel (Leningrader Summenformel) zusammengefasst. Hinsichtlich der Frage, ob ein bestimmtes Material aus strahlenbiologischer Sicht als Baumaterial eingesetzt werden sollte oder nicht, wird nach baubiologischen Kriterien empfohlen, nur solche Baustoffe zu verwenden, deren sogenannte Bewertungszahl B kleiner als 0,5 ist. Hierdurch wird gewährleistet, dass die mittlere natürliche Umgebungsstrahlung in Deutschland von ca. 0,8 msv/a (Millisievert pro Jahr, effektive Dosis) durch den Aufenthalt in Gebäuden nicht überschritten wird. Diese Bewertungszahl B wird wie folgt berechnet: B = R / 370 + T / 259 + K / 4810 Dabei ist für K die spezifische Aktivität von K-40, für R die spezifische Aktivität von Ra-226 und für T die spezifische Aktivität von Th-232 im betreffenden Baustoff in Becquerel pro Kilogramm Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 16 von 17

(Bq/kg) einzusetzen. Bei der Auswahl von Baustoffen sollte immer darauf geachtet werden, dass ihr Radioaktivitätsgehalt so niedrig wie möglich ist. Insbesondere sollten keine Materialien verwendet werden, deren spezifische Radium-226-Aktivität über 100 Bq/kg liegt (Radongefahr). 3.7.3. Literatur: 1. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung 2. Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit + Bundesamt für Strahlenschutz, Radon-Handbuch Deutschland, September 2001 (siehe auch unter www.bfs.de) 4. Bewertung des Produktes bezüglich seines Schadstoffgehaltes Das untersuchte Produkt Kalkputz gräfix 61 ist entsprechend der in diesem Bericht aufgeführten Untersuchungen frei von für Innenraumluft oder Umwelt relevanten Schadstoffen (minimale Spuren sind unerheblich). Fürth 18.10.2010 Jörg Thumulla Diplom -Chemiker (Univ.) Untersuchungsbericht Kalkputz gräfix 61 Seite 17 von 17