1.n.Tr.; ; 1.Joh.4,16b-21. Text lesen. Liebe Gemeinde,

Ähnliche Dokumente
Predigt (1.Joh 4,16-21): Kanzelgruß: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.

Gnade sei mit euch Der vorgeschlagene Predigttext dieses Sonntags steht im 1. Johannesbrief im 4. Kapitel.

Von den Forderungen der Freiheit. Mascherode,

Allerheiligen Heilig sein heilig werden. Allerheiligen Heiligkeit für alle?! Es gibt einige Worte der religiösen Sprache, die für

Joh 15, Bleibt in meiner Liebe. Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe. Das gebiete ich euch,

18.n.Tr Mk.10, erste Hälfte Text lesen Mk.10, Liebe Gemeinde,

Die Gnade. Und das Ziel ist eure Konfirmation am 8. April 2018.

Evangelisch-Lutherisches Pfarramt Siegen und Lüdenscheid Dienst am Wort. wer war Jesus? War Jesus nur ein Mensch, den Gott adoptiert hat?

Predigt für Sonntag, den 21. Mai Thema: Innerer Friede. Text: Philipper 4,4-9

Der Friede Gottes, die Gnade Jesu Christi und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.

Identität als Kinder Gottes Christian Hagen

Predigt mit Jeremia 31, von Catharina Bluhm

Was suchst du? Predigt zu Joh 1,35-42 (GrE, 13. So n Trin, )

Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.

Predigtmanuskript. Thema: Wer ist Jesus für dich?

Arbeitsblatt 7: Verbindung nach oben zum 10. Textabschnitt

Gottesdienstpreis 2011 für die Bruderhaus-Diakonie in Reutlingen - eine Tauferinnerungsfeier mit behinderten Menschen wird ausgezeichnet

sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht. Denn die Furcht rechnet mit Strafe, und wer sich fürchtet, dessen Liebe ist nicht vollendet.

Es geht um mehr! Predigt zu Joh 11,1-45 (16. So n Trin, )

ERSTE LESUNG Ez 33, 7-9

Predigt zu Johannes 14, 12-31

Text:!! Römer 14,7 13 Lesung:! Römer 13,8 10 Thema:! Was uns verbindet ist stärker als das, was uns trennt.

Wann ich mich das letzte Mal so richtig gefreut habe? Da fällt mir sofort etwas ein:

Arbeitsblatt 3: Glaube, der spricht zum 18. Textabschnitt

1. LESUNG Apg 4, 8-12 In keinem anderen ist das Heil zu finden Lesung aus der Apostelgeschichte

Predigt über Lukas 3, (Tauf-Gd. Oberkaufungen, 3. Advent )

Ich tue nicht, was ich will

Wir hören Worte aus Psalm 40. Ich bitte die Gemeinde im Wechsel mit mir die abgedruckten Worte auf dem Liedblatt zu lesen. Die Gemeinde beginnt!

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Predigtthema: >>Gottes Willen erkennen & Nach Gottes Willen leben<<

Zur Erinnerung Predigt zu 1. Korinther 15,1-11 (Ostern 2016) Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Das war die eine Seite in mir. So selbstbewusst konnte sie sprechen. Aber da gab es auch noch eine andere Seite. Erinnert ihr euch? Ich hatte Angst.

Jesus, unser Herr! Seine Existenz vor der Schöpfung

Offenbarung hat Folgen Predigt zu Mt 16,13-19 (Pfingsten 2015)

Predigt zu Jesaja 43,1-4a Themengottesdienst am Du bist Gold wert 2015 Wetzlar, Dom 1

Er möchte ihnen das mitgeben, woran sie sich halten können. Und deswegen sagt er ihnen das, was ihn selber hält und trägt.

Mit Jesus gestorben und auferstanden!

Philipper 1, :00. H. Plank. Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn

Arbeitsblatt 1: Freiheit als Geschenk zum 2. Textabschnitt

Einleitung. Sonntag, , FCG München

«Ich will wissen, was ich glaube!»

Gerechtigkeit und Liebe. William Wooldridge Fereday

Predigt über Römer 14,7-9 am in Oggenhausen und Nattheim (2 Taufen)

Die Gnade. Liebe Gemeinde! Der vorgeschlagene Predigttext für den diesjährigen 17.S.n.Tr. steht im Brief des Paulus an die Römer, im 10. Kapitel.

Lesung: Röm 10,9-17 (=Predigttext)

Das Gesetz: Die Lebensregel des Christen? Johannes 14,21; 1.Johannes 3,21-24; Römer 7 8

Predigt PREDIGT ZU 1. KOR. 15,1-11 SEITE 1A SEITE 1B

Predigtext Galater 2,16-21

Predigt EGW Waltrigen 4. September Thema: Werdet stark im Herrn Titel: Den inneren Menschen stärken Text: Epheser 3,14-21 HFA

Lernbegleiter im Konfirmandenkurs

Können Sie sich vielleicht auch noch daran erinnern, wie Sie sich fühlten, als Sie diesen Brief lasen?

Predigt am Liebe Gemeinde!

Predigt über Philipper 3,17-21 (Goldene Konfirmation Obkfg 23. So.nTrin )

Predigt über Römer 5,1-5 (Oberkaufungen, 2. So. der Passionszeit )

1. Johannes 4, 16b-21

Weinfelder. Predigt. Gottes Zeit und unsere Zeit. Januar 2017 Nr Petrus 3,

Gott ist Liebe. 1. Johannes 4, 16-21

Hinweis. Dieses 6-seitiges Faltblatt steht in größerer Stückzahl als kostenlosen Traktat zur Weitergabe bereit.

Predigt zum 10. Sonntag nach Trinitatis; Christuskirche 16. August 2009 Seite 1 von 7

Mission als Katalysator. Die Missionale Gemeinde

Das größte Gebot. Markus 12, sie sich miteinander befragten, und sah, dass er ihnen fein geantwortet hatte,

Dreißig Verse im Neuen Testament sagen Jesus ist nicht Gott, aber ein Gesandter Gottes. Luther (1912)

Predigt über 1. Johannes 5,1-4 Was glaubst du? gehalten am Sonntag, 17. April 2016 in der Nikolauskirche Deckenpfronn

1 JOHANNES 1:1 1 1 JOHANNES 2:2 1 JOHANNES. gesehen haben mit unsern Augen, das wir beschaut haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens

1 Lazarus aus Betanien war krank geworden aus dem Dorf, in dem Maria und ihre Schwester Marta wohnten.

Bleibt in meiner Liebe! Predigt zu Joh 15,9-16 (Konfirmation 2019)

1. Johannes 5, 1-4. Kanzelsegen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Amen!

Heißer und kalter Dank Predigt am zu Lk 17,11-19 Pfr. z.a. David Dengler

Der Grund, weshalb wir als christliche Kirche taufen, liegt also darin, dass Jesus es uns befohlen hat!

Liebe Gemeinde! Andere Menschen beurteilen ist unser tägliches Geschäft. Ich behaupte: Es geht gar nicht anders.

Wir haben den gleichen Geist! Predigt zum Ökum. Gottesdienst am Hohen Kreuz 2018

Als meine Tochter sehr klein war, hatte ich ein ganz interessantes Erlebnis mit ihr.

Epheser 5, 8-14 Predigt am 8.S.n.Trinitatis, 17.Juli 2016 in Landau

Wer nicht liebt, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe.

Version 25. Juni 2015 Heilsgewissheit Einbildung oder Wirklichkeit?

Gottesdienst für Juni 2015 Fronleichnam

Lesung aus dem Alten Testament

Anspiel für Ostermontag (2006)

Wir feiern diesen Godi im Namen des Vaters, des Sohnes & des Hl. Geistes. AMEN

Der 2. Johannes- brief

1. Johannes Johannes. Thema: - Autor: - Ort: - Datierung: - Anliegen: - Verschiedenes: - Anmerkung zur Auslegung: -

Predigtserie: Wenn Menschen Gott begegnen!

Version 8. Juli 2015 Völlige Freude 1. Völlige Freude durch Gehorsam und Bruderliebe

Thema 6: Loben und Danken

151Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner.

Liebe Mitchristen, wenn ich bei einer Bestattung den Weihwasserbusch in der Hand halte und an die Taufe erinnere,

Predigt des Erzbischofs em. Friedrich Kardinal Wetter beim Festgottesdienst zum Patrozinium Fest Kreuzerhöhung am 11. September 2016 in Eichstätt

Dient dem Herrn mit Freuden! Psalm 100, 2b Psalm 100 / Ein Lied auf dem Weg zum Tempelgottesdienst. Aber es geht nicht nur um eine Veranstaltung,

Predigt im Gottesdienst mit Taufen am , Uhr in der Cyriakuskirche Illingen Pfarrer Wolfgang Schlecht

Predigt am 1.n.Tr Gott ist ein glühender Backofen voller Liebe, der da von der Erde bis an den Himmel reicht.

Predigttext: 1. Petrusbrief 1, 18 21

"Ihr wisst, doch ich sage euch!

Tod, wo ist dein Stachel? (1 Kor 15,55) Unsere Sterblichkeit und der Glaube an die Auferstehung. BnP Following

Tod, wo ist dein Stachel? (1 Kor 15,55) Unsere Sterblichkeit und der Glaube an die Auferstehung. Impuls-Katechese, Altötting

Der ungläubige Thomas, wie er so oft genannt wird, sieht zum ersten Mal den auferstandenen Herrn und Heiland Jesus Christus, den die andern Apostel be

Willkommen auf dieser Welt

Viele. Unzählige. Freunde. Freunde

Predigt im Gottesdienst am 3. Advent, in der Cyriakuskirche Illingen Predigttext: Römer 15,5-13

Transkript:

1 1.n.Tr.; 29.5.2016; 1.Joh.4,16b-21 Text lesen Liebe Gemeinde, Gott ist die Liebe. Luther drückt das schön aus: Im Abgrund seiner göttlichen Natur ist nichts anderes als ein Feuer und Brunst, die heißt: Liebe zu Leuten;... hier ist eitel Backofen der Liebe. In solch einem Backofen passiert was. Gott ist die Liebe ist keine Definition, die wir aus einem gewissen Abstand heraus wissenschaftlich betrachten könnten. Es kann nur mit Erfahrung belegt sein, wenn ich, auch mit Johannes im Hintergrund behaupte: Gott ist die Liebe. Ohne selbst erfahrene Liebe wird dieser Satz zu einer hohlen Floskel. Aber Gott will uns immer wieder liebend begegnen. Deshalb können wir solch einen Erfahrungshintergrund schon haben. Auch mit einem schweren Leben können wir Erfahrung von Liebe benennen. Vielleicht sogar intensiver als mit einem fröhlichen Leben, welches vielleicht kein großes Auf und Ab vorweisen kann. Die Geborgenheit in Gottes Leben kann unser Leben, kann unser Sein verändern muss es eigentlich auch. Ich habe schon als Kind und Jugendlicher, aber auch später nie verstanden, wenn von Gott in bedrohlichen oder moralischen Kategorien gesprochen, oder sogar so mit ihm gedroht wurde. Der liebe Gott sieht alles, was früher eine beliebte Drohung, obwohl sie schon an sich ein

2 Anachronismus ist. Wenn der Liebe Gott alles sieht, dann sieht er ja auch liebend alles. So war es leider aber meistens nicht gemeint, sondern eher als eine moralische Zuchtrute. Hier steht fast der nächste eindrückliche Satz entgegen: Furcht ist nicht in der Liebe. Wenn wir Gott so erfahren haben als einen eitel Backofen der Liebe - dann dürfte die Furcht außen vor bleiben. Natürlich haben aber auch Christinnen und Christen Furcht. Ich habe noch keinen absolut furchtlosen Menschen gesehen aber vielleicht habe ich es bei solchen Menschen nicht bemerkt, da sie damit nicht besonders angeben. Es ist ja hier nicht von überheblicher Furchtlosigkeit die Rede, wie bei James Bond oder den furchtlosen Westernhelden. Es ist von einer Furchtlosigkeit die Rede, die sich aus einer erfahrenen Liebe speist. Niemand konnte ihn dann mehr fragen, aber ich frage mich manchmal, ob Janusz Korczack damals mit Furcht oder eher voller Liebe zu den Kindern mit ihnen freiwillig gemeinsam in den Tod der Gaskammer gegangen ist. Vielleicht ist es auch nicht zu trennen, dass die überfließende Liebe dann aber die Furcht überwindet und die Oberhand behält. Bei vielen alten und auch den modernen Märtyrern ist das ja zu beobachten. Trotzdem sollte unsere liebende Furchtlosigkeit nicht von einer gewissen Todessehnsucht geprägt sein. Nein denn Gott verweist uns ja gerade in Christus immer wieder an das Leben und damit auch an unsere Verantwortung für das Leben unser Leben und das der Anderen.

3 Die Gnostiker, denen Johannes hier mit seinem Brief besonders begegnen wollte, sahen das aber noch anders. Sie sahen sich als von Gott besonders geliebte Menschen an und meinten deshalb, ihr Leben in keiner Weise ändern zu müssen, keine Rücksicht auf andere nehmen zu müssen, da Gott ja sowieso zu ihnen steht. Hier stand das eigene Sein im Vordergrund, welches dann sogar mit einer gewissen Rücksichtslosigkeit gelebt wurde. Hier halten die Apostel, von denen die Briefe im NT stammen alle besonders gegen Paulus und hier Johannes. Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und haßt seien Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht?! Ein hoher Anspruch an dem wir vielleicht auch zerbrechen könnten. Denn nicht jedem ist es gegeben, seinen Bruder zu lieben. Hier ist ja nicht nur der leibliche Bruder gemeint. Jesus hat sich ja sogar, in einem für manchen unverständlichen Wort von seiner eigenen Familie distanziert. Er hat aber deutlich gesagt: Wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter. Ist das leichter?! Anstelle der eigenen Familie die christliche Gemeinschaft?! Wohl nicht. Aber es macht, auch mit dem Blick auf die vorhin angesprochenen Gnostiker, die es heute vielleicht in ähnlicher Ausformung gibt, dass ich nicht zu Gott empor blicken kann, mich innerlich mit ihm verbunden fühlen möchte und

4 gleichzeitig die außen vor lasse, mit denen ich zusammen lebe und glaube. Hier stellt sich aber wieder die Frage danach, auf welcher Grundlage ich das tue den anderen, die andere zu lieben. Bei Johannes klingt das sehr nach einer moralischen Aufforderung, wenn wir den Schlusssatz des Textes isoliert betrachten würden: Dies Gebot haben wir von ihm, dass wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe. Ich möchte kurz an das 5.Gebot im Konfirmandenunterricht erinnern. Auf der Hitliste der Gebote stand es bei 99% der Konfis immer ganz oben: Du sollst nicht töten. Es war wie selbstverständlich mit der Muttermilch eingesogen worden. Oft gab es bei Nachfrage nicht einmal eine ordentliche Begründung für die Einordnung ganz oben. Von Gottes Liebe her gedacht, hat man in den letzten Jahrzehnten eben nicht moralisch mit dem Zeigefinger argumentiert, sondern eher von der Erfahrung her. Wenn Du Liebe erfahren hast von Gott und den Menschen dann brauchst Du nicht zu töten. Dann ist Dir dieses Gebot eine Selbstverständlichkeit. Dies Gebot haben wir von ihm, dass wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe. In den letzten Monaten habe ich mich das persönlich immer wieder neu gefragt. Als wir in der Kreuzkirche die Tafelwoche hatten und wir im Kirchenraum Menschen begegnet sind, die sonst selten hier

5 sind. Bei den Bürgerversammlungen mit dem OB habe ich mich manchmal gefragt, ob ich mit den Menschen, die manchmal auch ihre Verachtung in die Mikrofone gerufen haben, etwas gemein haben möchte. Und am Freitag Abend Nachtgebet zum CSD in der Kreuzkirche auch mit mir vielen fremden Menschen?! Alles von Gott geliebte Geschöpfe, wenn ich den Johannesbrief ernst nehme. Liebe kann regelrecht entwaffnen. Sie kann die Sprache entwaffnen, auch unsere Gedanken entwaffnen. Dazu muss ich Liebe erfahren haben und immer wieder fröhlich versuchen, sie weiterzugeben. Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt. Hoffentlich schenkt uns Gott immer wieder beide Erfahrungen das Empfangen und das Weitergeben. Nur so kann die Liebe wachsen. Amen