Medienkonferenz Integraler Tarifverbund in der Region Bern vom 5. September 2003 in Bern

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Transkript:

Medienkonferenz Integraler Tarifverbund in der Region Bern vom 5. September 2003 in Bern Referat von René Böhlen Vorsitzender Direktorenkonferenz der Transportunternehmungen Region Bern und Leiter PostAuto Bern-Freiburg-Solothurn und Was ist der ITV? Auf das BäreAbi will sicherlich in der Region Bern niemand mehr verzichten. Es liegt auf der Hand, dass wir nun in einem weiteren Schritt auch die Einzelbillette und Mehrfahrtenkarten in den Tarifverbund einschliessen wollen. Damit sind im Verbundgebiet für alle Fahrten dieselben Abos und Einzelfahrausweise für alle Strecken und Linien gültig und damit ist eben ein Integraler Tarifverbund geschaffen. Die Direktorenkonferenz der Transportunternehmungen der Region Bern diskutierte bereits im Jahre 1997 ein erstes Mal die Thematik Einführung eines integralen Tarifverbundes Bern. Aufgrund der Bedenken, zu hohe Ertragseinbussen in Kauf nehmen zu müssen, verzichtete man jedoch vorläufig auf die Detailprojektierung. Denn eine wichtige Voraussetzung, damit der integrale Tarifverbund überhaupt eingeführt werden kann, ist die Ertragsneutralität. Das heisst, dass im Vergleich zu heute auch nach der Einführung nicht weniger Einnahmen in den Kassen der Transportunternehmungen verbucht werden dürfen. Nach den neusten Zahlen ist diese Voraussetzung nun geschaffen. Wenn man im Internet eine der zahlreichen Suchmaschinen mit der Frage Was ist ein Integraler Tarifverbund Fragenzeichen beauftragt, erhält man über 100 Antworten. Prädikate wie einheitlich, übergreifend, unabhängig und einfach gehören zum Steckbrief eines integralen Tarifverbundes. Die guten Erfahrungen der Agglomerationen Zürich, Basel, St. Gallen und Luzern bestärkten uns Berner Transportunternehmungen unsere Tarifsysteme zu vereinheitlichen. Wir haben uns entschieden, für die Einführung Anfang 2005 das heutige Gebiet des BäreAbi, also von Langnau bis Gümmenen und von Guggisberg bis Bätterkinden vorzusehen. Vorteile für die Fahrgäste Jene Vorteile, welche die BäreAbi Kundinnen und Kunden bereits seit mehreren Jahren schätzen, wollen alle anderen Fahrgäste auch nutzen. Derselbe Fahrausweis für Bahn, Bus und Tram in der Region Bern. Messungen der Kundenzufriedenheit im öffentlichen Verkehr ergaben in letzter Zeit in einem Punkt ein ziemlich einheitliches Bild. Die Fahrgäste von heute haben berechtigte Erwartungen, dass das Benützen des öffentlichen Verkehrs unkomplizierter werden muss. Wobei die Unsicherheiten und Fragen im Zusammenhang mit den Preissystemen und Gültigkeit der Fahrausweise jeweils stark ausgeprägt sind. Noch einschneidender sind die Auswertungen der Befragungen von nicht öv-nutzern. Die Hürden, die es für das Nutzen des öffentlichen Verkehrs zu überwinden gelte, rangieren auf der Liste der Argumente gegen den öv ganz oben. 1/5

Als Transportunternehmungen, die kundenorientierte Dienstleistungen anbieten, und damit auch mehr Fahrgäste bedienen wollen, nehmen wir diese Signale ernst. Das Angebot des öffentlichen Verkehrs in der Region Bern wird vielseitiger. Es werden Querverbindungen möglich, raschere Verbindungen werden dank Umsteigen von der S-Bahn auf den Bus ermöglicht usw. Diese Änderung im Fahrplanangebot erfordert ein flexibles Tarifsystem. Bekannt sind die Beispiele von öv-routen wie z.b. von Kirchlindach via Zollikofen zum Bärengraben, für welche man heute drei verschiedene Einzelbillette oder Mehrfahrtenkarten kaufen muss. Mit dem integralen Tarifverbund wird ein einheitlicher Fahrausweis für alle öv-strecken in der Region Bern eingeführt. Der Fahrpreis rechnet sich neu nach Zonen, in welchen die Fahrgäste die Wahl der Transportunternehmungen frei bestimmen können. Die Flexibilität steigt. Es muss einem demnach nicht mehr kümmern, welchen Fahrausweis man nun hat, wenn man z.b. von Ausserholligen ins Zentrum Berns fahren will. Man kann mit dem Zonenbillett unbekümmert sowohl in den Bus von BERNMOBIL als auch die S-Bahn einsteigen. Die neuen Einzelbillette und Mehrfahrtenkarten können für die durchgehende Benützung einer Strecke verwendet werden, auch wenn man unterwegs auf eine andere Transportunternehmung umsteigt. Damit entfällt der Kauf eines zusätzlichen Billettes, wenn man z.b. vom Postauto auf ein Tram von BERNMOBIL umsteigt. Aufbau des Tarifschemas Sicherlich fragen Sie sich, werden die Billette nun teurer oder nicht? die Frage ist nicht mit einem klaren Ja oder Nein zu beantworten. Sämtliche bestehenden Tarifsysteme werden aufgehoben. Die heute sehr unterschiedlichen Tarifstrukturen müssen auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden. Die Zoneneinteilung beeinflusst den Preis. Einzelne Strecken werden günstiger andere werden teurer. Wichtiger Hinweis, alle Preise, die ich in meinem Referat nenne, basieren auf dem heutigen Tarifniveau. Preisänderungen müssen vorbehalten bleiben. Es ist nicht auszuschliessen, dass sich bis zur Einführung eine Erhöhung aufgrund nationaler Tarifmassnahmen ergibt oder dass sich allenfalls der Satz der Mehrwertsteuer erhöht. Nach heutigem Preisstand beträgt der Grundpreis Fr. 2.40 für Fahrgäste mit dem Halbtaxabonnement. Für jene Fahrgäste ohne Ermässigung beläuft sich der Preis auf Fr. 3.--. Dieser Preis gilt für zwei Zonen, wie dies bereits heute beim BäreAbi der Fall ist. 3 Zonen kosten Fr. 4.80 bzw. Fr. 2.60 mit Halbtaxabonnement. Die weiteren Preise ersehen Sie aus dem Preisschema. Sicherlich fällt Ihnen auf, dass immer gleich 2 Zonen gekauft werden. Würden 1-Zonen Billette verkauft, wären diese zwar etwas günstiger, dafür wären 2-Zonen Billette deutlich teurer. Im Prinzip kauft man mit unserem System eine Zone und erhält für nur 30 Rappen eine zweite Zone dazu. Mit 1-Zonen-Billetten würde der Zuschlag für eine Zone rund 1 Franken mehr kosten. Unsere Erfahrungswerte zeigen auf, dass künftig die meisten Billette für Kurzstrecken oder zwei Zonen gelöst werden. 2/5

Zu dem gibt es für kurze Fahrten weiterhin günstige Kurzstreckenbillette zum Preis von Fr. 1.90. Neu ist aber, dass das Kurzstreckenbillett nicht nur auf einzelnen Linien gilt, sondern die Fahrgäste können ab Anfang 2005 im gesamten Verbundgebiet für sogenannte Chatzengümp vom Spartarif profitieren. Im Stadtgebiet sind dies wie bisher Strecken bis zu 6 Haltestellen, im Überlandverkehr rund 1,5. km weit. Anhand folgender Beispiele lassen sich die Auswirkungen auf den Fahrpreis erkennen. Einzelbillette (2. Klasse) Fahrstrecke Preis 1/ 1 ohne ITV Preis 1/1 mit ITV Preis ½ ohne ITV Preis ½ mit ITV Rüegsbach Bern 14.40 10.60 7.70 5.30 Köniz-Schliern - Zytglogge 2.60 3.00 2.60 2.40 Breitenrain Bern, Bhf 1.70 1.90 1.70 1.90 Münsingen, Finkenweg Münsingen, Bhf 2.40 1.90 2.00 1.90 Niederscherli Bern 5.80 4.80 2.90 2.60 Riggisberg, Post Thurnen Bern 12.80 7.60 6.90 3.80 Riedbach Bern, Viktoriaplatz 6.30 3.00 4.00 2.40 Trub Bern 19.20 15.00 9.60 7.50 Abonnemente (Erwachsene - 1 Monat - 2. Klasse) Fahrstrecke Preis ohne ITV Preis mit ITV Münsingen - Bern 99.00 132.00 Iffwil Bern 165.00 132.00 Wabern Bern, Monbijou 66.00 66.00 Niedermuhlern - Bern 99.00 132.00 Wohlen - Bern 66.00 66.00 Preisangaben ohne Gewähr, Preisstand 2003 Nun könnte man ja annehmen, dass wenigstens im Abonnementsbereich eine 1- Zonenlösung kundenorientierter wäre. Die Berechnungen zeigen auf, dass auch im Abo-Bereich ein reiner 1 Zonenpreis nur unwesentlich günstiger als das bestehende Angebot für 2 Zonen wäre. Damit der Verbund ertragsneutral bleibt, müssten unter dieser Voraussetzung die Preise für 2-Zonen Abos angehoben werden. Jene Fahrgäste, die mehr öv-dienstleistung konsumieren, würden dem Kurzfahrenden also ein 1-Zonenabo ermöglichen. Ermässigung mit Halbtax auch bei BERNMOBIL Mit der Einführung des neuen Tarifsystems werden die Fahrten auf dem heutigen Netz von BERNMOBIL mit dem Halbtaxabonnement um rund 8 % günstiger zu kaufen sein. Im gesamten Verbundgebiet gilt künftig das Halbtaxabonnement zur Ermässigung der Fahrpreise. 3/5

Im Vergleich zum bisherigen Preissystem in der Stadt Bern ergibt sich in bezug auf die Kinderermässigung eine Änderung. Wie bereits heute wird die Juniorkarte im gesamten Verbundgebiet akzeptiert. Damit reisen Kinder bis 16 Jahre in Begleitung eines Elternteils gratis mit. Der Preis für Kinder ohne Begleitung eines Elternteils entspricht dem Halbtax-Preis. Diese Berechnungsformel ist angelehnt an die gesamtschweizerische Lösung, wonach Kinder den Halbtaxpreis bezahlen. Somit wird sich der Kinderpreis bei BERNMOBIL von Fr. 1.70 auf Fr. 1.90 für Kurzstreckenfahrten und auf Fr. 2.40 für längere Fahrten erhöhen. Auf den anderen Transportunternehmungen wird sich in bezug auf die Kinderermässigung nichts ändern. Tarifsortiment Das Sortiment an Fahrausweisen im neuen integralen Verbund umfasst nebst den BäreAbis und Einzelbilletten auch Tageskarten und Mehrfahrtenkarten. Tageskarten Wie bis anhin wird eine Tageskarte für die beiden Kernzonen 10 und 20 zu einem Einheitspreis erhältlich sein. Bereits ab drei Fahrten am gleichen Tag lohnt sich dieser praktische Fahrausweis. In Ergänzung zur Tageskarte für die Kernzonen, wird es neu einen Tagesfahrausweis für sämtliche Zonen im Verbundgebiet geben. Dieser wird mit dem Halbtaxabonnement zu einem sehr lukrativen Preis erhältlich sein. Das macht das Ausfliegen ohne vordefiniertes Ziel noch einfacher. Mehrfahrtenkarten Dies ist sicherlich das idealste Billett für Fahrgäste die ab und zu mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs sind. Auch die Mehrfahrtenkarten werden für eine bestimmte Anzahl Zonen gekauft (mindestens 2). Was vor ein paar Jahren im nationalen Tarif abgeschafft werden musste, wird nun für alle Fahrgäste der Region Bern wieder eingeführt. Neu wird eine Fahrt von 6 Fahrten mit der Mehrfahrtenkarte gratis sein. Ein Rabatt, welcher zum Kauf von Mehrfahrtenkarten anregen soll. Die Mehrfahrtenkarten werden zum 1/1 und zum ½ Preis verkauft. Ein einziger Zonenplan für Abo und Einzelbillette Der heutige Zonenplan des BäreAbi wird angepasst. Sowohl für die Abonnemente als auch für die Einzelbillette gelten ab Dezember 2004 die gleichen Zoneneinteilungen. Wir wollen damit beitragen, dass sowohl die Fahrgäste wie auch die Mitarbeitenden der Transportunternehmungen nur eine einzige Berechnungsgrundlage für den Fahrpreis im Kopf haben müssen. Auch hier haben wir grossen Wert auf ein einfaches System gelegt. Der Aufbau des Zonenplans wurde distanzabhängig vorgenommen, das heisst, je weiter jemand fährt, desto mehr Zonen müssen gelöst werden. Damit ist auch eine leistungsbezogene Preisberechnung möglich. Mit dem neuen Zonenplan werden sich zum Teil die heute bekannten Zonengrenzen verschieben. Dies hat Auswirkungen auf verschiedene Gemeinden im Verbundgebiet. Der neue Zonenplan sieht vor, dass z.b. Münsingen, Toffen, Thörishaus, Gümmenen oder Schwarzenburg in eine weitere Zone als bisher gelegt werden. Das heisst, für Fahrten bis in die Kernzone, die Zone 10, muss eine Zone mehr als bisher gekauft werden. Mit diesen Anpassungen ist es gewährleistet, dass alle Fahrgäste für den gleichen Preis = die gleiche Leistung / Distanz angeboten bekommen. 4/5

Wo und wie löse ich ein Billett? Die Billette und Mehrfahrtenkarten können wie bisher an Billettautomaten, am Bahnschalter oder bei regionalen Buslinien beim Chauffeur gekauft werden. Der Verkauf wird über die bestehenden Verkaufsgeräte abgewickelt. Es sind somit grundsätzlich keine neuen Automaten nötig, wohl aber eine Umprogrammierung. Bei den Billettautomaten ist nicht die Zielhaltestelle zu suchen und einzugeben, sondern die Anzahl der benötigten Zonen zu suchen und die entsprechende Taste zu drücken oder diese Zahl einzutippen. Dies entspricht vom Grundsatz her dem heutigen System bei RBS und BERNMOBIL. Wie wird der Integrale Tarifverbund der Region Bern geführt? Bis zur Markteinführung des integralen Tarifverbundes Anfang 2005 gibt es noch viel zu tun. Die am Verbund beteiligten Transportunternehmungen, namentlich BERNMOBIL, BLS, RBS, RM, PostAuto und SBB haben die anstehenden Arbeiten bestimmt. Für die Bearbeitung haben wir verschiedene Gremien vorgesehen. Dabei lehnen sich die Strukturen an die bekannte Organisationsform des BäreAbi an. Der Verbund wird von der Direktorenkonferenz der Transportunternehmungen der Region Bern geführt. Der Koordinationsausschuss beantragt der Direktorenkonferenz insbesondere Sortiment und Preise, das Marketingkonzept, das Budget und das Durchführen von Nachfrageerhebungen. Die Geschäftsstelle stellt alles Operative sicher. Das Vermarkten des neuen Produktes, das Führen des Sekretariats und der Buchhaltung und die Öffentlichkeitsarbeit gehört ganz klar zum Aufgabengebiet der neuen Geschäftsstelle. Die Transportunternehmungen haben vorgesehen, dafür sowohl BERNMOBIL als auch die BLS zu beauftragen. Die beiden Unternehmungen werden eine Co-Geschäftsstelle mit klarer Aufgabenteilung führen. In den hier vorgestellten Strukturen werden ab sofort sämtliche Vorarbeiten für die erfolgreiche Einführung angesiedelt. Umfassende Projektaufgaben zu erledigen, knappe Realisierungszeit Als nächstes wird es darum gehen, dem integralen Tarifverbund einen Namen zu geben. Bekanntlich hat das BäreAbi einen enorm hohen Bekanntheitsgrad. Diesen guten Wert streben wir auch mit dem neuen Verbund an. Weiteres Schwerpunktthema ist eine allfällige Verschmelzung mit dem Tarifverbund Solothurn, dem Frosch Abo. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Es zeichnen sich Lösungen ab. Zu dem gilt es all die Einnahmen von heute und in Zukunft zusammenzustellen und zu verteilen. Obschon alle Einnahmen zu Beginn in einem Topf landen, wollen die beteiligten Transportunternehmungen den ihnen zustehenden Anteil haben. Denn die Ertragsverantwortung ihrer Linien liegt weiterhin bei den Transportunternehmungen. 5/5