Projektbericht Miteinander gestalten Ein Örtchen für alle so bunt wie wir

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Transkript:

Projektbericht Miteinander gestalten Ein Örtchen für alle so bunt wie wir Gefördert durch Aktion Mensch Miteinander gestalten Kinder- und Jugendbauernhof Kassel Im neuen Haus auf dem Kinder- und Jugendbauernhof gibt es auch einen Raum, in den eine barrierefreie Toilette eingebaut werden soll. Doch was ist barrierefrei überhaupt? Eine Rollstuhltoilette alleine ist es nicht. Barrierefreiheit entsteht in unseren Köpfen, ist eine offene Einstellung, eine tolerente Haltung allen Menschen gegenüber, egal wie sie sind. Um unseren Kindern ein wenig von dieser Einstellung zu vermitteln, wurde das Projekt Ein Örtchen für alle so bunt wie wir gestaltet. Es ging vor allem darum, die beteiligten Kinder für das Thema Barrierefreiheit zu sensibilisieren und Vorurteile abzubauen. Außerdem haben wir dabei den bestimmt schönsten Toilettenraum in Nordhessen bekommen! Gefördert wurde das Projekt von Aktion Mensch Förderaktion Miteinander gestalten. Es haben 39 Kinder im Alter von 9 12 Jahren aus drei Schulen teilgenommen. Beteiligte Schulen: Stadtteil-Grundschule Am Wall, Wilhelm-Lückert-Schule (Schule mit dem Förderschwerpunkten Sprachheilförderung Hören Sehen), Alexander-Schmorell-Schule (Schule für Körperbehinderte) Zunächst erlernten die Kinder in den Schulen die Technik des Mosaik-Legens aus Scherben. Anschließend malten sie Entwürfe, wie das barrierefreie Klo gestaltet werden könne. Diese Entwürfe wurden eingescannt und beim großen Kinder-Plenum im Gruppenhaus auf dem Kinderbauernhof mit Hilfe eines Beamers gezeigt. Ein Junge mit starker Seheinschänkung verfolgte die Präsentation auf dem Laptop, auch dies ein Beispiel für Barrierefreiheit. Die Kinder entschieden sich, nach ausgiebiger Diskussion für die Themenbereiche Unter Wasser und Südpol. Von April bis Juni trafen sich die Kinder auf dem Kinderbauernhof und setzten Ihre Entwürfe um. Zunächst wurden die Bilder mit Edding auf Gazestoff übertragen und anschließend mit bunten Fliesenscherben belegt. Diese wurden dann mit wasserfestem Leim auf den Gazestoff geklebt. So konnten die Kinder langsam arbeiten, ausprobieren und verändern. (Fliesenkleber trocknen sehr schnell!) Aber es konnte so auch auf dem Tisch und nicht direkt an der Wand gearbeitet werden. Die vorgefertigten Mosaik-Bilder wurden nach Abschluss der Arbeiten der Kinder von Mitgliedern des Vereins Kinderbauernhof e.v. in ehrenamtlicher Arbeit an die Wände des Toilettenraumes angebracht. Parallel zum Legen der Mosaike hatte immer ein Teil der Kinder die Möglichkeit auf dem Gelände des Kinderbauernhofes unter fachlicher Anleitung eine gemeinsame Hütte zu bauen. Auch hier ging es zunächst um das Erlernen der grundlegenden Fähigkeiten, wie Nageln und Umgang mit einer Zange. Diese Erweiterung des ursprünglichen Projektes förderte die Zusammenarbeit der Kinder verschiedener Schulen. Aber es war auch für die sehr bewegungsintensiven oder konzentrationsschwächeren Kinder ein guter Ausgleich. Hierdurch war ein konzentrierteres Arbeiten an den Mosaiken möglich und der Wechsel von Drinnen und Draußen, Konzentration und Bewegung tat allen sehr gut. Einschätzung des Projektes: Es bestanden zu Anfang des Projektes große Vorbehalte und Berührungsängste bei den Kindern. Die größeren Jungen der Schmorellschule hatten zunächst Probleme damit, die Rollstuhlrampe auszulegen. Aber schon nach dem dritten Termin war es eine Selbstverständlichkeit, da ja die Schmorell-Kinder sonst nicht ins Haus könnten. Anfangs waren die Kinder, ohne Zutun von Erwachsenen, immer streng sortiert nach Schulen. Eine eigenständige Durchmischung begann ab dem achten Termin. Ab hier wurden sogar gemeinsame Mosaike gelegt oder beim Leimen geholfen. Beim Hüttenbau war die Zusammenarbeit z.b. auf Grund der langen Bretter praktisch und deutlich früher von selber

gegeben. Beim Abschlussfest mit Stockbrot am Lagerfeuer spielten Kinder verschiedener Schulen (und verschiedener Handicaps) gemeinsam oder halfen sich beim Stockbrot-Backen. Die gemeinsamen Erfahrungen führten deutlich sichtbar zu einem besseren Verständnis für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder, zu Neugier und Annäherung. Allerdings war die Projektlaufzeit leider viel zu kurz. Die Anwärm-Phase dauerte 8 der zehn Termine. Alle Beteiligten haben es sehr bedauert, dass das Projekt nicht nochmals weitere 10 Termine umfassten konnte. Fotodokumentation: Vorarbeiten in der Schule Entwürfe Kinderplenum im Gruppenhaus

Erstellen der Fliesenscherben Pinguin Erste Fische

Wassermann und Meerjungfrau Arbeiten an der Hütte Materiallieferung

fertige Mosaike aufgeklebt auf Gazestoff Erste Mosaike an der Wand des Toilettenraums Abschlussfest mit Stockbrot

Artikel in der lokalen Presse zum Abschluss des Projektes: