3. Lebensraum Bäume, Obstgehölze: Argumente für Bäume Durch eine von der Werbung in allen Bereichen beeinflusste Sauberkeitsmanie und dem Drang nach Perfektion, haben es Gartenbauvereine schwer, Verwaltung und Bürger von der Notwendigkeit der Laubbäume im Siedlungsbereich zu überzeugen. Bäume haben keine Lobby und können sich nicht gegen den Unverstand und die Rücksichtslosigkeit des Menschen wehren. Wir möchten deshalb unseren Mitarbeitern folgende Argumentationshilfen zur Beratung, Überzeugung und damit zum Einsatz für den Bruder Baum aufführen. Die Baumverehrung gehört zu den ältesten kultischen Handlungen und reicht bis in die Anfänge der Menschheit zurück. Seit jeher galt der Baum als Symbol des Lebens, des Schutzes und der Geborgenheit, der Wahrhaftigkeit und der Standfestigkeit sowie des Vertrauens. Weil Bäume unserer Umweit das rechte Maß geben, sollen sie überall dort ihre Wohlfahrtswirkung entfalten, wo der Mensch wohnt, arbeitet und sich erholt. Dazu ist es notwendig, dass wir alle das lebensnotwendige Grün der Bäume mit dem Auge des Herzens erfassen und mit dem Verstand neu sehen lernen. Ästhetische Bedeutung Bäume sind die Grundlage zur Gestaltung einer lebenswerten Heimat sind Spiegelbild für den Zustand der menschlichen Kultur erfreuen Herz und Gemüt vermitteln eine wohnliche Atmosphäre verbinden die Einzelanwesen zu einer lebendigen Siedlungsgemeinschaft verwandeln graue Dörfer und Städte in grüne Oasen bekleiden nackte, kahle Häuser verbergen leere, hässliche Fassaden machen moderne Bauwerke erträglicher verdecken Planungsfehler und Bausünden schirmen Fabriken und Supermärkte ab sind ein Naturerlebnis. Gesundheitliche Funktion Ein großkroniger Laubbaum filtert stündlich 4000 Kubikmeter Luft nimmt täglich ca. 10 kg Kohlendioxid auf reinigt jährlich die Luft von über 100 kg Staub bindet Schadstoffe, die unser Leben belasten liefert den von 10 Menschen benötigten Sauerstoff verbessert das Klima durch Wasserverdunstung mindert an heißen Tagen die Temperatur durch Beschattung vermindert Lärm und bremst den Wind. Biologische Wirksamkeit Bäume sind von lebenswichtiger Bedeutung für den Naturhaushalt bieten heimischen Tieren Nistgelegenheit, Nahrung und Unterschlupf liefern Falllaub, das Pflanzen und Tiere zum Überleben benötigen erhöhen durch ihren Windschutz den Ertrag verhindern die Bodenerosion und erhalten die Bodenfruchtbarkeit. Bäume - 1 -
Die Erhaltung des landschaftsprägenden und ökologisch wertvollen Streuobstbaues ist ein öffentliches Anliegen! Streuobstbestände bestimmen in weiten Teilen des Landes das Landschaftsbild Wichtige Akzente setzen in der Landschaft Einzelbäume, Baumreihen, Baumgruppen, Grüngürtel um Ortschaften, geschlossene und weniger geschlossene Pflanzungen sowie Streuobstwälder und -wiesen und mit allen Übergangsformen. Bedeutende Aufgaben und Funktionen: Gestaltung des Landschaftsbildes, Erholungsraum, Selbstversorgung, Klimaausgleich, Boden- und Wasserschutz, Artenschutz und Erhaltung von wertvollen Erbanlagen in älteren Sorten. Keine gleichwertigen Alternativen! Streuobstbau ist in bestimmten Gebieten - vor allem in solchen mit ausgedehnten Hanglagen - kaum durch andere Nutzungen zu ersetzen; z. B. am Westrand und den tieferen Talhängen des Schwarzund Odenwaldes, den Muschelkalktälern der Gäulandschaften, dem Keuperstufenrand und dem Albtrauf. Kennzeichen des Streuobstbaues Bestandesformen Streuobstbau stellt sich als Bestand punktförmig, linienförmig und flächenhaft dar. Obstarten Charakteristisch ist die Arten- und Sortenvielfalt. Es dominieren die Kern-, Stein- und Schalenobstarten. Häufig prägen auch Wildobstarten wie z. B. Vogelkirschen, Schlehen, Holunder und Wildrosen das Landschaftsbild. Altersaufbau Es überwiegen eindeutig die mittleren bis hohen Altersstufen. Die Erhaltung der Bestände hängt jedoch stark von regelmäßigen Nachpflanzungen ab. Pflegezustand Der Pflegezustand ist überwiegend unzureichend. Fachgerechte Eingriffe in dichte Baumkronen und Unterwuchs sind Voraussetzungen für die Regeneration und Erhaltung der Bestände. Bevorzugung verdienen solche Obstgehölze, die nach drei- bis fünfjährigem Erziehungsschnitt ihren Kronenaufbau weitgehend selbst regulieren. Wichtige Voraussetzungen für die Pflanzung von Streuobstbäumen Wichtige Voraussetzungen für die Pflanzung von Streuobstbäumen Obstarten und -sorten müssen standortgerecht ausgewählt werden. Eine Nutzung von Erträgen aus dem Streuobstbau kommt allenfalls für die industrielle Verwertung (Mostereien und Brennereien) sowie für die Selbstversorgung der Grundstücksbesitzer in Frage. Neupflanzungen im Interesse der Landschaftspflege sind nach Art und Sorte so auszuwählen, daß ihre Ernten nicht in Konkurrenz zum Marktobstbau treten. Bäume - 2 -
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