1/ 37 Dr. Jentsch Schwimmbad-Seminare Eine effektiv gedämmte Hülle wäre ideal aber was ist möglich im Bestand? Thomas Duzia Dr.-Ing. Bauing. Dipl.-Ing. Architekt Staatl. anerkannter Sachverständiger für Schall- und Wärmeschutz Sachverständiger für Schäden an Gebäuden und Gebäudesanierung (TÜV)
2/ 37 - ANFORDERUNGEN EnEV - GRUNDLAGEN FEUCHTESCHUTZ / WÄRMESCHUTZ - WAND - DACH - BODENPLATTE - AUSFÜHRUNG UND KONTROLLE
3/ 37 Dämmung im Bestand? Dormagen Berlin Düsseldorf
4/ 37 Was ist im Sanierungsfall möglich?
5/ 37 Anforderungen nach EnEV? 9 Änderung, Erweiterung und Ausbau von Gebäuden Abschnitt 3 Bestehende Anlagen und Gebäude 1. 2. 3. Berechnung des Energiebedarfs auch bei geänderten Nichtwohngebäuden. Anforderung an den Jahres-Primärenergiebedarf Q P als Gegenüberstellung an das Referenzgebäudes. Absatz 1 ist nicht anzuwenden bei Änderungen von Außenbauteilen, wenn die Fläche der geänderten Bauteile nicht mehr als 10 % der gesamten jeweiligen Bauteilfläche des Gebäudes entspricht. Betroffenen Außenbauteile sind so zu ändern, dass die Wärmedurchgangskoeffizienten der Flächen der Außenbauteile nach Anlage 3 auszuführen sind. Es gelten die in der Anlage 3 genannten Höchstwerte.
6/ 37 EnEV Anforderungen Anlage 3 Tabelle 1 Höchstwerte der Wärmedurchgangskoeffizienten bei erstmaligem Einbau, Ersatz und Erneuerung von Bauteilen.
7/ 37 EnEV Anforderungen nach Anlage 3 - im Sanierungsfall Dächer mit Abdichtungen Außenwand Bodenplatte / Decken gegen unbeheizte Räume 0,24 W/(m²K) 0,24 W/(m²K) 0,30 W/(m²K) Ausnahmeregel der EnEV bei konstruktiven Einschränkungen: nach Anlage 3 (1) Außenwände ist die konstruktiv höchstmögliche Dämmstärke mit λ 0,035 W/(m K) auszuführen. Quelle: Duzia; T.; Ingenieurblatt 6-2015
8/ 37 Grundlagen für den Wärmeschutz Ein funktionierender Feuchteschutz! Unter Diffusion versteht man die Fähigkeit von Gasen, durch feste Stoffe zu wandern. Die Wasserdampfdiffusion durch Wände und Decken ist hauptsächlich im Winter von großer Bedeutung. Durch die Bewegungsenergie der als außen. erwärmten Luft entsteht ein Dampfdruckgefälle zwischen innen und außen. -5 C Hochdruck innen 20 C Tiefdruck außen
9/ 37 WAND
10/ 37 Anforderungen an die Dämmung im Schwimmbadbau Welche Sanierungsoptionen bestehen im Bestand?
11/ 37 Mögliche Schichtaufbauten von Wänden Sanierungsoption Außendämmung Quelle : Duzia, T., Mucha, R.; Energetisch optimiertes Bauen; Fraunhofer IRB Verlag Sanierungsoption Innendämmung Kerndämmung
12/ 37 Dämmung im Sanierungsfall Vorteile außenseitiger zu innenseitiger Dämmung Bauphysikalisch optimierte Lage der Wärmedämmschicht Kaum Einfluss der Wärmebrücken Tragende Konstruktion nur geringfügigen Temperaturschwankungen ausgesetzt ausgewogeneres Raumklima hinsichtlich des sommerlichen Wärmeschutzes Dämmung Außen Dämmung Innen Beispiel: Außenwand mit einbindender Decke
13/ 37 Dämmung im Sanierungsfall Aspekte der innenseitigen Dämmung - Verlagerung des Taupunktes im Außenwandquerschnitt zur Rauminnenseite - Erhöhung des Bauschadensrisikos bei unsachgemäßer Ausführung - Verringerung der speicherwirksamen Masse = Nachteile im sommerlichen Wärmeschutz - Verstärkung der Wärmebrückeneffekte - Reduzierung des Trocknungspotentials zur Rauminnenseite
14/ 37 Dämmung im Sanierungsfall Trocknungsbehinderung durch Sanierung Eine zusätzliche Innendämmung kann den Trocknungsverlauf negativ beeinflussen. Fassaden müssen daher einen funktionierenden Schlagregenschutz besitzen, der regelmäßig gewartet wird. Besonders kritisch sind raumseitige Dampfsperren oder dampfdichte Innendämmungen, wie z.b. Schaumglas oder XPS. Durch die Dampfsperre ist keine Trocknungsverhalten nach Innen mehr möglich!
15/ 37 BEISPIEL Feuchteschäden an einem sanierten Denkmal Bei einem Wandaufbau ohne Dämmung und Dampfsperre kann die Feuchtigkeit nach beiden Richtungen austrocknen. Aufsteigende Feuchtigkeit Kapillare im Baustoff
16/ 37 BEISPIEL Feuchteschäden an einem sanierten Denkmal M 1 M 3 M 1 M 2 Dampfsperre M 3 M 2 Aufsteigende Feuchtigkeit Kapillare im Baustoff
17/ 37 Dämmung im Sanierungsfall Anforderungen an Innendämmung in Schwimmhallen nicht kapillaraktiv dampfdicht maßbeständig Widerstandsfähigkeit gegen Chemikalien und Reinigungsmittel sicher bei Vandalismus Grundlage bildet jedoch immer eine vorgehende Untersuchung der Bausubstanz, die Erstellung eines Sanierungskonzepts und eine bauphysikalische Bewertung!
19/ 37 Bodenplatte und erdberührte Bauteile
20/ 37 Anforderungen an die Dämmung von Schwimmbadbau Beheiztes Raumluftvolumen
21/ 37 Anforderungen an die Dämmung von Schwimmbadbau Konditioniertes Raumvolumen Rohrgang nicht konditioniert Rohrgang nicht konditioniert Schematische Darstellung der wärmeübertragenden Hüllfläche eines Schwimmbades und den üblichen Innenraumtemperaturen Quelle: Duzia; T.; Ingenieurblatt 6-2015
22/ 37 Anforderungen nach EnEV bzw. DIN V 18599-2 Tabelle 5 zur DIN V 18599-2. Zusätzlich Auslegungen zur EnEV des DIBt: XIX-5 zu Anlage 2. Bei NWG: 5 m- horizontaler Dämmstreifen 2 m vertikale Dämmschürze
23/ 37 DACH
24/ 37 Mangelhafter Feuchteschutz = kein Wärmeschutz Feuchteschäden durch Zernagelung der Dampfsperre Beachte : DIN 68800-2, Holzschutz Vorbeugende bauliche Maßnahmen allseitig geschlossene Bauteile nach DIN 4108-3 müssen eine zusätzliche Trocknungsreserve von 250g/m² besitzen.
25/ 37 Anforderungen an die Dämmung von Dächern im Schwimmbadbau Was in der Theorie und in den Normen noch gut funktioniert, kann unter Baustellenbedingungen zum Problem werden, wenn nicht allen am Bau Beteiligten die bauphysikalischen Zusammenhänge bewusst sind. Detail nach DIN 4108-7
26/ 37 Anforderungen an die Dämmung von Flachdächern im Schwimmbadbau Diffusion-Konvektion in einem Flachdach
27/ 37 Energetische Ertüchtigung Notunterstützung und Sperrung des Thermalbeckens vorher
28/ 37 Bauschäden durch mangelhafte Planung und Ausführung Beachte : DIN 68800-2, Holzschutz Vorbeugende bauliche Maßnahmen 1. Keine Trocknungsreserve 2. Zu hohe sd-werte 3. Mangelhafte Lüftungsanlage 4. Fenster falsch eingebaut allseitig geschlossene Bauteile nach DIN 4108-3 müssen eine zusätzliche Trocknungsreserve von 250g/m² besitzen.
29/ 37 Bauschäden durch mangelhafte Planung und Ausführung Nachdem Wasser erst einmal in die Konstruktion als Kondensatausfall eingetreten ist, verbleibt dieses freie Wasser im Regelfall in der Dämmebene. Die relativ hohen s d -Werte der Dachabdichtung verursachen eine Behinderung der Rücktrocknung der Dämmung. Befall mit Gelben Porenschwamm Antrodia Xantha Materialfeuchte des Holzes zwischen 80 100 %. Relative Luftfeuchte ca. 80-90 %.
30/ 37 Bauschäden durch mangelhaften Feuchteschutz Tropfenbildung durch Kondensatausfall auf einem Außenbauteil an einem Tag ohne Regen!
31/ 37 Schadensanalyse und Sanierungsvariante Bestandsanalyse und Entwicklung von Sanierungsvarianten
32/ 37 Analyse des Bestands Bauteilöffnung und Bewertung des Bestandes.
33/ 37 Fehlerquelle bei Dämmungen von Flachdächern - fehlerhafte Dachabdichtung - schlecht verlegte Dämmlagen mit Spaltenbildung zwischen den Platten in der Dämmebene oder Schwindrisse in der Dämmebene - Zerstörungen der Dampfsperre, durch Folgegewerke im Innenausbau der Schwimmhalle - Mangelhafte Reparaturen.
34/ 37 Ausführung und Kontrolle
35/ 37 Kontrolle der Ausführungsqualität Trotzdem gilt für den Schwimmbadbau im Besonderen, dass die Qualität der Planung im Wesentlichen von der Qualität der Ausführung, von geschulten Handwerkern und der Bauüberwachung abhängt.
36/ 37 Materialkenntnisse und Auswahl der Dämmstoffe Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl μ nach DIN EN ISO 10456 Abstimmung der Stoffeigenschaften auf die gewünschten Ziele des Wärmeschutzes und des konstruktiven Schutzes im Schwimmbadbau. µ = 1 µ = 2 Mineralwolle Zellulose EPS µ = 60 60 Dampfdicht µ = Schaumglas µ = 50 / 60 PUR / PIR XPS µ = 150 160 Dampfdicht nur mit Kaschierung
37/ 37 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Thomas Duzia Dr.-Ing. Bauing. Dipl.-Ing. Architekt Staatl. anerkannter Sachverständiger für Schall- und Wärmeschutz Sachverständiger für Schäden an Gebäuden und Gebäudesanierung (TÜV) duzia bauphysik + architektur Kronenstraße 16 42285 Wuppertal www.duzia.de