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Transkript:

Katrin Keller Von: EXC_V_Wirtschaft-Inklusiv-Newsletter <newsletter@wirtschaft-inklusiv.de> Gesendet: Dienstag, 6. Januar 2015 12:04 An: Langbehn, Alexandra Betreff: Wirtschaft inklusiv Newsletter Parlamentarischer Abend Inklusion Ein Projekt der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation e.v. Newsletter Editorial Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Abonnenten unseres Newsletters, Dienstag, 6. Januar 2015 viele von Ihnen haben am 2. Dezember 2014 den Weg nach Berlin zu unserem Parlamentarischen Abend Inklusion gefunden, den wir in den stilvollen Räumen der Landesvertretung Hamburg durchgeführt haben. Viele von Ihnen konnten natürlich nicht kommen und haben etwas verpasst. Deshalb möchten wir Ihnen mit diesem Newsletter eine kleine Nachlese anbieten zu einem Abend, der auf vielfältige und lebendige Weise zeigte, wie bereichernd Inklusion für unsere Gesellschaft sein kann, und wie wichtig gerade die Inklusion im ersten Arbeitsmarkt ist. Mit dem Projekt Wirtschaft inklusiv nimmt die Wirtschaft ihre Verantwortung dafür wahr und verstärkt ihre Anstrengungen für mehr Inklusion im ersten Arbeitsmarkt. Dazu trägt vor allem die tagtägliche Arbeit unserer Berater und Inklusionslotsen in acht verschiedenen Bundesländern in den Betrieben und Unternehmen bei. Und einen kleinen, wenn auch ganz anderen Beitrag dazu leistete auch der Parlamentarische Abend Inklusion, der unter der Überschrift Wir brauchen alle! zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft mit Institutionen der Inklusion und mit den Organisationen der Betroffenen zusammenbrachte.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre, und wir wünschen Ihnen ein fröhliches und gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches und gesundes Neues Jahr, Herzliche Grüße Manfred Otto-Albrecht Parlamentarischer Abend Inklusion "Inklusion ist schön, macht aber viel Arbeit" - Parlamentarischer Abend Inklusion am 2.12.2014 in Berlin Am 2. Dezember 2014 veranstaltete Wirtschaft inklusiv in Berlin in der Landesvertretung der Stadt Hamburg den Parlamentarische Abend Inklusion unter der Überschrift: Wir brauchen alle! Annähernd 100 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Fachöffentlichkeit wohnten einem Abend bei, der das Thema Inklusion auf besondere Art präsentierte. Dörte Maack, selbst blind, moderierte zusammen mit Führhund Lila einen informativen, anregenden und auch unterhaltsamen Abend. Wie Sie sehen bin ich blind, begrüßte sie die Gäste, das hat Nachteile, aber auch Vorteile: ich kann

nicht sehen, wenn Sie mich anlächeln, ich kann aber auch nicht sehen, wenn Sie die Augen verdrehen. Damit waren die Gäste mitten im Thema. Verena Bentele, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, griff den Faden auf und sagte, dass blinde und sehbehinderte Menschen häufig eine professionalisierte Fragetechnik für sich entwickelt haben, die in vielen beruflichen Kontexten eine besondere Kompetenz darstelle und somit weit mehr als eine bloße Kompensation sei. Sie wies in ihrem Impulsvortrag darauf hin, dass die arbeitgeberorientierte Beratung, Sensibilisierung und Unterstützung von Betrieben und Unternehmen durch Wirtschaft inklusiv ein wesentlicher Baustein der Inklusion im ersten Arbeitsmarkt sei.

Richard Nürnberger, Vorsitzender des Vorstandes der Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation (BAG abr) e.v., der Trägerin des Projektes Wirtschaft inklusiv, verwies auf das dichte, bundesweite Dienstleistungsnetz der BAG abr, die erst ein solches Projekt ermögliche. Inklusive Arbeit braucht die Betriebe, betonte er, der Betrieb ist der erste Ort der Inklusion, wenn es um das Aufgabenfeld Arbeit geht.

Richard Fischels (Bundesministerium für Arbeit und Soziales) gab mit seinem engagierten Grußwort der Hoffnung Ausdruck, dass sich das betriebsnahe, arbeitgeberorientierte Projekt Wirtschaft inklusiv als passende Unterstützung für die Betriebe erweist, die noch nicht ausreichend Menschen mit einer Schwerbehinderung beschäftigen. Bestätige sich der Erfolg, sei auch eine Fortsetzung unter gleichem Konzept vorstellbar.

Diesem Gedanken schloss sich die Leiterin des Bereichs Arbeitsmarktpolitik bei der BDA, Christina Ramb, an. Die BDA sei froh, ein Projekt wie Wirtschaft inklusiv mit auf den Weg gebracht zu haben. Denn Arbeitgeber bräuchten für mehr Inklusion wirtschaftsnahe Ansprechpartner wie sie Wirtschaft inklusiv mit seinen Beratern und Inklusionslotsen biete.

Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl, Professor für theologische Ethik, erläuterte dann in einem fesselnden, Grund legenden und viele neue Sichtweisen befördernden Vortrag die menschenrechtliche Dimension der Inklusion. Wohl kaum jemand von den Besuchern hatte damit gerechnet, dass es einem katholischen Ethiker auf unterhaltsame und verständliche Weise gelänge, einen geradezu verblüffend schlüssigen Bogen von Kant zu den autistischen IT-lern von SAP zu schlagen.

Doch der Höhepunkt des Abends war sicher das leidenschaftliche, begeisternde und ansteckende Plädoyer der Zahnärztin Marianela von Schuler Alarcón für Inklusion. Im Gespräch mit Dörte Maack berichtete sie davon, wie sie selbst zunächst Gebärdensprache erlernt hätte, um gehörlose Menschen behandeln zu können. Dies war aber nur der Beginn des Aufbaus einer inklusiven zahnmedizinischen Versorgung für gehörlose Menschen: heute bildet sie mehrere gehörlose Auszubildende aus, hat andere Praxen dafür gewonnen, die jetzt ebenfalls ausbilden und auch gehörlose Patienten behandeln, die oft mehrere hundert Kilometer Anfahrt in Kauf nehmen, sie hat gemeinsam mit der Berufsschule die Teilnahme am regulären Berufsschulunterricht ermöglicht, hat die Zahnärztekammer für textoptimierte Prüfungsunterlagen gewonnen und plant jetzt noch, Gebärdensprachunterricht für die Ausbildung von Zahnmedizinern anzustoßen, damit mehr Zahnärzte gehörlose Menschen behandeln können. Quasi nebenbei hat sie zudem eine Videoclip-Lexikon von neuen Gebärden für zahnmedizinische Fachbegriffe aufgebaut.

Mit ihrer Begeisterungsfähigkeit und ihrem profunden Verständnis für gelebte Inklusion sorgte sie dafür, dass dieser Parlamentarische Abend wirklich neue Anregungen lieferte und für viel Gesprächsstoff beim anschließenden get-together sorgte. Das war endlich mal was Anderes, kommentierten viele Gäste das informative Programm des Abends.

Passend dazu das Resümee, mit dem der Projektleiter von Wirtschaft inklusiv Manfred Otto-Albrecht die Erfahrungen der ersten Projektmonate, frei nach Karl Valentin, auf den Punkt brachte: Inklusion ist schön, macht aber viel Arbeit.

Impressum Bundesarbeitsgemeinschaft ambulante berufliche Rehabilitation e. V. Wirtschaft inklusiv Spohrstraße 6, 22083 Hamburg Redaktion: Manfred Otto-Albrecht Sie möchten den Wirtschaft inklusiv Newsletter abbestellen? Bitte folgen Sie diesem Link.