Starkregen und urbane Sturzfluten:



Ähnliche Dokumente
Starkregen und urbane Sturzfluten:

PR STARTERKIT STUDIOERÖFFNUNG BY 25MINUTES & Begleitende PR-Maßnahmen zu einer Microstudio Neueröffnung

Partnerschaftsentwicklung für KMU

Herzlich Willkommen beim Webinar: Was verkaufen wir eigentlich?

Vertrauen in Medien und politische Kommunikation die Meinung der Bürger

1. Weniger Steuern zahlen

Immer die richtigen Kontakte

Traditionelle Suchmaschinenoptimierung (SEO)

2.1 Präsentieren wozu eigentlich?

Der nachhaltigere Anbieter sollte den Auftrag kriegen Interview mit Klaus-Peter Tiedtke, Direktor des Beschaffungsamtes des Bundes

facebook wie geht das eigentlich? Und was ist überhaupt Social media?

RUNDE TISCHE /World Cafe. Themen

Pflegeversicherung Hilfen bei Pflegebedürftigkeit nach der P F L E G E R E F O R M Leichte Sprache

Volksbank BraWo Führungsgrundsätze

s- Sparkasse Die Ausbildung ist schon mal gesichert! Die Sparkassen-KinderleichtVorsorge. Sparkassen-Finanzgruppe

1. Tag der Verpackung. 11. Juni 2015

Holen Sie das Beste aus Ihrer Kampagne heraus mit unserer Landingpage!

Prozessbeschrieb des Wissensaustauschs zwischen den Generationen in Unternehmen, Organisationen und in der Verwaltung

IT-SICHERHEIT IM UNTERNEHMEN Mehr Sicherheit für Ihre Entscheidung

Telenet SocialCom. verbindet Sie mit Social Media.

Für Ihre lokale Pressearbeit und Bewerbung des talentcampus haben wir Ihnen einen Leitfaden zusammengestellt.

DESIGN PRINT IT. Was genau ist eigentlich Crossmedia?

Unfallkasse Nord Träger der gesetzlichen Unfallversicherung Körperschaft des öffentlichen Rechts

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

DER INFO- UND WERBEDIENST AUF DAS SMARTPHONE IHRER BESUCHER. LIVE DABEI UND VOLL IM BILDE!

Gehen Sie Ihren Weg zielgenau!

SHG INVEST DAS SOLLTEN SIE UNBEDINGT. lesen, bevor Sie selbst verkaufen...

Social Media. Marketing und Kommunikation mit Facebook, Twitter, Xing & Co.

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

ikk-classic.de Gesetzliches Krankengeld für Selbstständige Kein Zusatzbeitrag 2010 Da fühl ich mich gut.

SOCIAL MEDIA WERDEN SIE PARTNER IM DIALOG MIT IHREN ZIELGRUPPEN! PORTALE & BRANCHENVERZEICHNISSE SCHAFFEN SIE KONSISTENZ UND PRÄSENZ IM NETZ!

Alterskonferenz Biel vom 6. Dezember Katharina Frischknecht, lic.phil. / MAS Gerontologie Koordinatorin Altersplanung Abteilung Alter

Alles für die Sicherheit: Das Kompetenzzentrum Kritische Infrastrukturen e. V.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT IM EHRENAMT. Frankfurt am Main 20. September 2014

Business Page auf Facebook

Was bedeutet Inklusion für Geschwisterkinder? Ein Meinungsbild. Irene von Drigalski Geschäftsführerin Novartis Stiftung FamilienBande.

I. A3 Ihr Unternehmensprofil

In diesem Tutorial lernen Sie, wie Sie einen Termin erfassen und verschiedene Einstellungen zu einem Termin vornehmen können.

Gehen Sie Ihren Weg zielgenau! Existenzgründung Unternehmenskauf Nachfolge - Expansion Neuausrichtung

Konzentration auf das. Wesentliche.

Feedback in Echtzeit. Social Media Monitoring Services von Infopaq. SOCIAL MEDIA

Auf Messen und Gewerbeschauen die Stärken Ihres Unternehmens erlebbar machen

Deutscher Sparkassen- und Giroverband. Emnid-Umfrage Vermögensbildung für alle

Der boot.club. Ein Angebot der boot Düsseldorf

Väter in Familienunternehmen Die Ursachenstiftung Oktober 2012

Online Marketing. Neue Wege, bekannt zu werden. Was Sie tun können. Optimieren Sie Ihre Internetseite. Social Networks. Wirklich notwendig?

Konstruktive Fragen für realistische Ziele der Vereinsentwicklung und Mitgliedergewinnung.

SCHRITT 1: Öffnen des Bildes und Auswahl der Option»Drucken«im Menü»Datei«...2. SCHRITT 2: Angeben des Papierformat im Dialog»Drucklayout«...

Regionales Cross Mentoring Projekt für das Programm Zukunft durch Aufstieg in der Region:

Bürgerhilfe Florstadt

Wien = Menschlich. freigeist.photography

MORE Profile. Pass- und Lizenzverwaltungssystem. Stand: MORE Projects GmbH

UNFALLPRÄVENTION WIRKT

Anti-Botnet-Beratungszentrum. Windows XP in fünf Schritten absichern

Akzeptanz von Intelligenter Vernetzung im Energiesektor

ORCA Software GmbH Kunstmühlstraße 16 D Rosenheim Telefon +49(0) Fax +49(0)

Die Gesellschaftsformen

UNIGLAS - Handbuch zum Forum

Checkliste. Erfolgreich Delegieren

Gönner der Junioren. Patenschaft für Tennistalente. im Freiamt

I.O. BUSINESS. Checkliste Trainerauswahl

Herzlich willkommen. zur Information Arbeitssicherheit / Gesundheitsschutz / für Kirchgemeinden

Avenue Oldtimer Liebhaber- und Sammlerfahrzeuge. Ihre Leidenschaft, gut versichert

1. Was ist der Thüringer Landtag?

Menschen und Natur verbinden

Der perfekte Anzug für ihren erfolgreichen Auftritt

Unternehmensengagement: Corporate Citizenship und Corporate Volunteering

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance:

Also heißt es einmal mehr, immer eine eigene Meinungen bilden, nicht beeinflussen lassen, niemals von anderen irgend eine Meinung aufdrängen lassen.

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Sei dabei und schau nicht nur zu! -Freiwillige an die Schulen

I.O. BUSINESS. Checkliste Effektive Vorbereitung aktiver Telefonate

Mitarbeiterbefragung als PE- und OE-Instrument

Social Media in der kommunalen Praxis Ein Blick hinter die Kulissen

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation

Die Online-Meetings bei den Anonymen Alkoholikern. zum Thema. Online - Meetings. Eine neue Form der Selbsthilfe?

SOCIAL MEDIA GUIDELINES FÜR UNTERNEHMEN

Psychologie im Arbeitsschutz

Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet

S-Förde Sparkasse. Pressemitteilung. Förde Sparkasse und Stadtwerke Kiel eröffnen Strom-Filiale. Kiel, 21. September 2015

Leitbild und Vision 2020

Ein Sozialprojekt der Rotary Clubs Paderbon Kaiserpfalz

Führung und Gesundheit. Wie Führungskräfte die Gesundheit der Mitarbeiter fördern können

Die. gute Idee. Erfindungen und Geschäftsideen entwickeln und zu Geld machen

Angebot. UVV-Prüfungen und Wartungen von mobilen Abfallpressen

Geheimnisvolle Schreibanlässe

PhysioPlus: Ihr gratis Gesundheits-Check.

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche?

Erläuterung der einzelnen Teile des Computer-Trainingsprogramms für Senioren im EU-Projekt: Motivierung Älterer

Dr. Kraus & Partner Ihr Angebot zu Konfliktmanagement

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Zeitmanagement. Wie Sie Ihre Zeit erfolgreich nutzen. Borse Training & Coaching Wilhelmstr Wiesbaden

Vertriebspartner. Wer hat sie nicht gerne.

Vorteile einstreichen

Reflexionsworkshop Rolle der Multiplikator/-innen für die Akzeptanz von Weiterbildung. 12. Mai 2011 Regiestelle Weiterbildung

Ehrenamtliches Engagement als Bereicherung des eigenen Lebens. Bürgergutachten zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements in Leipzig

WinVetpro im Betriebsmodus Laptop

Workshop. Zeitmanagement Hamburg, 24. November 2004

BETTER.SECURITY AWARENESS FÜR INFORMATIONSSICHERHEIT

Lassen Sie sich entdecken!

Transkript:

Starkregen und urbane Sturzfluten: Fachtagung DWA Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland 10.07.2014 Neunkirchen / Nahe Simone Stöhr ZKE Saarbrücken

Übersicht Risikokommunikation und - Bewusstsein Informationsvorsorge Öffentlichkeitsarbeit Zusammenfassung

Risikokommunikation Verzerrte Risikowahrnehmung Risikokommunikation Zur Katastrophe wird ein Ereignis, wenn man nicht vorbereitet ist Die vorsorgliche Befassung mit Risiken beinhaltet somit Aufklärung und das bedeutet Kommunikation Hauptprodukt von Risikokommunikation sei nicht die Information selbst, sondern das Verhältnis, das durch sie erzeugt wird. In diesem Sinne geht es auch nicht um die einseitige Herstellung von Akzeptanz, sondern um ein beiderseitiges Vertrauensverhältnis Ruhrmann / Kohring, 1996, in Magazin Bevölkerungsschutz 04/2012, Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

Risikobewusstsein Nur ein bewusstes Risiko motiviert zum Handeln Das Risikobewusstsein muss daher nicht nur bei den Bürgern, sondern auch bei den Entscheidungsträgern geweckt werden Das Risiko muss anschaulich kommuniziert werden für verschiedene Zielgruppen Die eigene Betroffenheit muss erkennbar sein auch für die Entscheidungsträger Risiken haben viel mit Emotionen zu tun und entfernen die Kommunikation oft von der sachlichen Ebene Wie kann die öffentliche Wahrnehmung und der Dialog durch bessere Risikokommunikation gestärkt werden?

Risikobewusstsein Nur ein informierter Bürger kann im Ereignisfall planvoll handeln Bewusstseinsförderung der potenziell Betroffenen für die Thematik Sensibilisierung zur Eigenverantwortung Akzeptanz der Notwendigkeit von Eigenvorsorge Verständnis für die Maßnahmen der öffentlichen Hand und deren Grenzen Informationen für den Ereignisfall

Risikobewusstsein Nur gemeinsam kann eine wirkungsvolle Überflutungsvorsorge erreicht werden Die Akzeptanz für die Wirkungsgrenzen der entwässerungstechnischen und infrastrukturellen Maßnahmen Alle Beteiligten kommen Ihrer jeweiligen Sorgfaltspflicht nach Die Bereitschaft für die Umsetzung von Objektschutzmaßnahmen Bereitschaft zur Anpassung des eigenen Verhaltens

Informationsvorsorge Worüber muss der potenziell Betroffene daher informiert sein? Betroffenheit: Bestimmung überflutungsgefährdeter Bereiche und betroffene Merkmale (Gesundheit, Umwelt, Wertevermögen etc.) Das konkrete Schadenspotenzial muss von den potenziell Betroffenen selbst ermittelt werden!!! Beratung zur Minderung der Schadenspotenziale - Hilfe zur Selbsthilfe Informationen im Ereignisfall - Wetterwarnungen etc.

Informationsvorsorge Bewusstsein kann nur durch Verstehen erreicht werden Anschauliche Darstellungen auch für Nicht-Fachleute!!!

Öffentlichkeitsarbeit Direkte Methoden Information von Stadt- bzw. Gemeinderat Direkte Form der Bürgerinformationen über Benennung von Ansprechpartnern und Einrichtung von Bürgersprechstunden konkrete Beratung vor Ort auf den Grundstücken oder in Bürgerversammlungen Abhalten von Informationsveranstaltungen und Beratungstagen ("Tag des Starkregen ), Workshops oder Ideenwettbewerben (Partizipation) Einsatz mobiler Informationsstände und -tafeln und/oder Modellen zum Einsatz auf Wochenmärkten, in öffentlichen Gebäuden mit personeller Betreuung

Öffentlichkeitsarbeit Flyer und Broschüren reichen nicht: direkte Bürgerkommunikation ist gewünscht und wichtig Andere Veranstaltungen nutzen: Märkte und Messen Ausstellungen Tag der offenen Tür

Öffentlichkeitsarbeit Indirekte Methoden Erstellung und Veröffentlichung von Gefährdungs- und/oder Risikokarten und von Informationsmaterialen wie beispielsweise Flyern, Info-Briefen, Broschüren, Handlungsanleitungen, Check-Listen, usw. Informationsbriefe gezielt an potenziell betroffene Grundstückseigentümer und gezielte Pressemeldungen zum Thema Bereitstellung von Informationen und Wissensbasis im Internet oder der Einsatz sozialer Medien wie Blogs, soziale Netzwerke etc. Aufstellen von Informationstafeln und/oder Modellen (permanent, temporär, regelmäßig) ohne Personal und plakative Kennzeichnung von historischen Überflutungsmarken, Musterbeispielen o.ä. Einrichtung eines Benachrichtigungs-Service bei Unwetterwarnungen (Beispiel: Katwarn)

Öffentlichkeitsarbeit Online-Chat Kreativität zahlt sich aus Workshop Schulklassen Befragung Städtetouren: Unter dem Motto Hier lief es lang und das haben wir unternommen!

Öffentlichkeitsarbeit Informationstag Innovativ sein, um Aufmerksamkeit zu erzeugen Pressearbeit Lehrpfad in Dresden Lehrpfade, Spiele Sturzflutfilm (DVD, Youtube) Ausstellungen, Wettbewerbe Gefahren plastisch darstellen

Öffentlichkeitsarbeit Erste Kommunen trauen sich - Beispiel für eine offene Bürgerinformation: Bezug zu realen Ereignissen über Fotos machen die Karten realistischer: es passiert wirklich! Offener Umgang wirkt ehrlicher und sensibilisiert besser http://www.starkregengefahr.de

Öffentlichkeitsarbeit Beispiele für Broschüren FÜR DEN BÜRGER: Rückstau-Broschüre Stadt Saarbrücken: http://www.zke-sb.de/abwasser Nasse Füße in Wuppertal Stadt Wuppertal, Wuppertaler Stadtwerke, Wupperverband: http://www.wupperverband.de/internet/mediendb.nsf/gfx/med_iwer- 8RVKD2_511230/$file/Broschuere_Nasse_Fuesse_Wuppertal.pdf Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen Katastrophenalarm & Checkliste Bundesamtes für Bevölkerungsschutz: http://www.bbk.bund.de/shareddocs/downloads/bbk/de/publikationen/broschueren_flyer/ratgeber_brosch.pd f? blob=publicationfile Land unter Schäden durch Überschwemmung richtig vorbeugen und versichern Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.: http://www.gdv.de/wp-content/uploads/2013/05/gdv-flyer_landunter-2013.pdf

Öffentlichkeitsarbeit Infoveranstaltungen Hilfe zur Selbsthilfe Broschüren Internet Flyer

Öffentlichkeitsarbeit Sensibilisierung Selbstauskunft Selbsthilfe Hochwasserpass ein Instrument zur: Ab dem 19.02.2014 freigeschaltet: www.hochwasser-pass.de

Zusammenfassung Maßgebend ist immer die subjektiv von der Zielgruppe empfundene Qualität Evaluation und Qualitätsmanagement Strukturqualität Prozessqualität Ergebnisqualität

Zusammenfassung Eine gute und wirksame Öffentlichkeitsarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass sie ein breites Publikum erreicht und eine nachhaltige Verhaltensänderung erzielt. Hierzu sind meist die verschiedenen Kommunikationsmethoden und Medien individuell und das soziale Umfeld berücksichtigend zu kombinieren: allgemeine Kampagnen und persönliche Kommunikation klassische Printmedien und moderne soziale (Internet-)Medien zentrale Presse- und Informationsstelle zur gezielten Herausgabe von Pressemitteilungen und Informationen aus einer Hand, die das Vertrauen der Bürger hat

Zusammenfassung Gegenseitiges Vertrauen ist der Grundstein für eine nachhaltige Zusammenarbeit!!! einfache Darstellung theoretischer Sachverhalte und Unterfütterung mit anschaulichen Beispielen und Mitteln Weitergabe von Informationen und Aufnahme von Bürgermeinungen nur ein gleichberechtigter Dialog wird Grundstückseigentümer motivieren mitzumachen Erzielung nicht nur von einmaliger Aufmerksamkeit, sondern durch kontinuierliche Erinnerung Betroffenheit aufrechterhalten, denn Nach dem Ereignis ist vor dem Ereignis Authentisch und ehrlich sein, nur das schafft Vertrauen!!!

Starkregen und urbane Sturzfluten: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Simone Stöhr ZKE Saarbrücken