Korrespondenz, Krankenkasse, Arzt, Krankenhaus Persönliche Daten Das Betreuungsteam Das Herz 4 Arztbriefe/Diagnose Operation, OP-Berichte Therapien Rehabilitation/Abschlussbehandlung Beratung/Psychologie Nachsorge
Das Herz Fakten Unser Herz... ist etwa 300 bis 350g schwer... ist eine faustgroße, kräftige Muskelpumpe und liegt etwa in der Mitte des Brustkorbes, zwischen den beiden Lungenflügeln und hinter dem Brustbein.... ist der leistungsstärkste Muskel unseres Körpers und bekommt niemals Muskelkater... versorgt alle Organe und Zellen mit Blut... stößt pro Minute 5 bis 6 Liter und an einem Tag zwischen 6000 und 8000 Liter Blut in das Gefäßsystem aus... schlägt in Ruhe bis zu 60 bis 90 Mal pro Minute und über 100.000 Mal pro Tag Aufbau Das Herz ist ein aus zwei Hälften bestehendes, muskuläres Hohlorgan. Die zwei Hälften werden von der so genannten Herzscheidewand (Septum) getrennt. Jede Herzseite hat einen Vorhof (Atrium), welche das Blut sammelt, sowie eine Herzkammer (Ventrikel), die das Blut aus dem Vorhof ansaugt und wieder in den Blutkreislauf presst. Lungenarterie Aorta rechter Vorhof Trikuspedal klappe linker Vorhof Mitral klappe Herzscheide wand rechte Herzkammer linke Herzkammer Die Herzklappen, die dafür sorgen, dass das Blut nur in eine Richtung gedrückt werden kann, befinden sich jeweils zwischen dem Vorhof und Herzkammer jeder Herzseite; sowie an den Öffnungen der Kammern zu der Lungearterie und der Aorta. Die Klappen, die die Vorhöfe und die Kammern trennen werden auf der rechten Herzseite als Trikuspidalklappe und auf der linken Herzseite als Mitralklappe bezeichnet. Die Klappen, die die Herzkammern mit den Blutgefäßen verbinden, nennt man wiederum Pulmonalklappe und Aortenklappe. Die typischen Herztöne ( Buu-Dupp ), entstehen durch die An- und Entspannung des Herzmuskels, sowie die dadurch gesteuerten Blutströme durch die Herzkammern. 4-1
Das Herz Wie funktioniert das Herz? Das Herz wird permanent durch das Gehirn über das Nervensystem gesteuert; dieses können wir nicht willentlich beeinflussen. Die elektrischen Impulse, die das Zusammenziehen (Kontraktion) und Entspannen des Herzmuskels veranlassen (auch Kontraktion genannt), entstehen jedoch im Herzen selbst und erfolgt durch eine rhythmische elektrische Erregung der Herzmuskulatur führt zur Herzaktion. Das Herz besitzt ein eigenes Steuerzentrum (Sinusknoten), welches hier den Takt vorgibt und sich am Rande des rechten Vorhofs befindet. Der Sinusknoten gibt regelmäßig einen schwachen elektrischen Impuls ab, der zunächst durch den rechten und anschließend durch den linken Vorhof geleitet wird; dies hat zur Folge, dass sich beide Vorhöfe zusammen ziehen. Der AV-Knoten (Atrioventrikularknoten) ist eine Zwischenstation, der den elektrischen Impuls aus den Vorhöfen über bestimmten Leitungsbahnen an die Herzkammern weitergibt. Er befindet sich dicht an der Grenze zwischen rechtem Vorhof und rechter Kammer. Diese Zwischenstation sorgt für eine Verzögerung der Kontraktion, sodass sich erst die Vorhöfe und dann die Kammern zusammenziehen (Systole). In der anschließenden Diastole erschlafft der Herz-Muskel und die Hauptkammern füllen sich durch den nun entstandenen Unterdruck wieder mit Blut. Die Anspannungsphase beim Herzen nennt man Systole, die Entspannungsphase Diastole: Während der Systole zieht sich der Herzmuskel zusammen und pumpt das Blut in den Lungenund Körperkreislauf. 4-2
Der Blutkreislauf Das Herz sorgt dafür, dass das Blut in die Lungen gelangt um dort mit Sauerstoff angereichert zu werden. Anschließend wird es in den Körper weiter geleitet um dort die Organe zu versorgen. Zudem betreibt es zwei Pumpsysteme, die zwar parallel und getrennt ablaufen, aber trotzdem voneinander abhängig sind: den kleinen Lungenkreislauf und den großen Körperkreislauf. 1. Der kleine Lungenkreislauf geht von der rechten Herzhälfte aus. 2. Das sauerstoffarme verbrauchte Blut wird über die Lungenarterie in die Lunge gepumpt, wo das Kohlendioxid abgeatmet und frischer Sauerstoff aufgenommen wird. 3. Von der Lunge fließt das Blut dann zurück ins Herz, d.h. in den linken Vorhof; um sich in den großen Körperkreislauf einzufügen. 4. Das nun sauerstoffreiche Blut wird von der linken Haupt-Kammer in die Aorta gepumpt. 5. Von dort aus erreicht es selbst die kleinsten Haargefäße (Kapillaren) im Körper und versorgt alle Organe, die Muskulatur und das Gehirn ausreichend mit Sauerstoff und anderen lebenswichtigen Substanzen. Neben dem Sauerstofftransport, nimmt das Blut Abfallprodukte auf und gibt sie an Organe wie z.b. die Leber ab, die diese dann verwerten oder ausscheiden. 6. Zum Schluss erreicht das verbrauchte Blut wieder den rechten Herzvorhof, von wo der Kreislauf von neuem beginnt. 6 in den kleinen Kreislauf Lunge 4 3 1 2 in den großen Körperkreislauf 5 Damit auch das Herz ausreichend mit Sauer- und Nährstoffen versorgt wird, zweigen zwei große Herzkranzgefäße (Koronararterien) von der Aorta ab und vernetzen sich zu feinen Haargefäßen (Kapillaren). Diese umgeben und durchziehen den gesamten Herzmuskel. 4-3
Unter Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie) versteht man anhaltende Unregelmäßigkeiten des Herzschlags, aber auch einen beschleunigte bzw. verlangsamten Takt. Schuld daran kann sowohl der Taktgeber (Sinusknoten), als auch das Reizleitungssystem sein und unter Umständen einen falschen Takt vorgeben. Herzrhythmusstörungen müssen nicht immer lebensgefährlich sein, denn ein gesundes Herz steckt so einige falsche Taktfolgen einfach so weg. Sobald jedoch die Störung von den Herzkammern selbst ausgeht, ist sie potentiell gefährlicher und ernster zu nehmen, als solche, die von den Vorhöfen ausgehen. Von schweren Herzrhythmusstörungen spricht man, sobald der Blutdruck dabei stark fällt. Beim Kammernflimmern findet keine reguläre Herzaktion mehr statt, was bei Andauern zum Tode führt. Zusammenziehen der Kammer So sieht die Herzaktion im EKG (Elektrokardiogramm) og aus Zusammenziehen des Vorhofs Das Herz eines gesunden Menschen schlägt in der Ruhephase zwischen 60 und 90 Mal pro Minute. Jedoch, je untrainierter man ist, desto schneller schlägt das Herz bei Belastungen wie Beispielsweise beim Treppensteigen. 4-4
Zu langsame Herzschläge (bradykarde Herzrhythmusstörung) Bei einer Bradykardie sinkt der Herztakt unter 60 Schlägen in der Minute. Dadurch wird zu wenig Blut in den Körper gepumpt und so ist die optimale Versorgung der Organe, dem Gehirn mit Sauerstoff und Nährstoffen nicht mehr gewährleistet. Das hat zur Folge: chronische Müdigkeit Schwindelanfälle Atemnot kurze Anfälle von Bewusstlosigkeit Ein zu langsamer Herzschlag kann verschiedene Ursachen haben: Sinusknoten-Syndrom Sobald der Taktgeber unseres Herzens nicht mehr richtig funktioniert, sendet er seltener elektrische Impulse an den Herzmuskel, welcher sich dann unregelmäßig zusammenzieht und wieder entspannt. Das kann sogar so weit gehen, dass das Herz einige Takte aussetzt oder sich bei Belastung nicht mehr an die gestiegenen Anforderungen anpassen kann. AV-Block Man spricht von einem AV-Block, wenn die Überleitung der elektrischen Impulse vom Sinusknoten an den AV-Knoten nicht mehr richtig funktioniert und sich die Kammer somit nicht oft genug zusammen ziehen um Blut aus den Kammern in den Kreislauf zu pumpen. Sollten gar keine Signale mehr übermittelt werden, dann spricht man von einem totalen AV-Block; in diesem Falle springen weitere elektrische Zentren im Herz ein um mit einem schwachen Impuls wenigstens die lebenswichtigen Funktionen sicherzustellen. Einige mögliche Ursachen: Nebenwirkungen von Medikamenten Überempfindlichkeit eines Nervengeflechts an der Halsschlagader die Vorhöfe schlagen über 200 Mal pro Minute, wobei die Kammerfrequenz immer noch niedrig ist. Die Weiterleitung der Impulse an die Kammern ist blockiert (Vorhofflimmern). 4-5
Zu schnelle Herzschläge (tachykarde Herzrhythmusstörung) Bei einer Tachykardie schlägt das Herz in Ruhephase konstant über 120 Mal pro Minute; dadurch ist die Zeitspanne zwischen den Herzschlägen so kurz, dass sich das Herz nicht mehr vollständig mit Blut füllen kann. Die Folge ist, dass der Körper nicht mehr ausreichend mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut versorgt wird. Gefährlich wird es, wenn das Herz über 180 Mal pro Minute in Ruhe schlägt und die Impulse nicht vom Sinusknoten ausgehen, sondern von den Herzkammern. Sobald der Herztakt auf über 300 Schlägen pro Minute steigt, wird es lebensbedrohlich. Der Herzmuskel hat keine Ruhephasen mehr und das Blut wird nicht mehr zu den lebenswichtigen Organen gepumpt. Es kommt also dabei zu keiner wirkungsvollen Herzaktion mehr. Das hat zur Folge: Unterversorgung der Organe mit Sauerstoff Bewusstlosigkeit und bei anhaltender Störung Absterben von Zellen Gefahr von plötzlichem Herztod Ursachen: Nebenwirkungen von Medikamenten Unverträglichkeit von Narkosemitteln Kaliummangel Elektro-Unfall Verengung der Herzkranzgefäßen (z.b. durch Plaqueablagerungen) Herzinfarkt Hoher Blutdruck Herzschwäche Herzklappenfehler (meist angeboren) Herzmuskelentzündung Schilddrüsenüberfunktion überdurchschnittlicher Konsum von Alkohol 4-6
Extraschläge (Extrasystolen) Bei einer Extrasystole schlägt das Herz noch einmal einen Extraschlag zwischen den Normalschlägen. Dieser ist meist unregelmäßig und bringt das Herz kurze Zeit aus dem Takt. Der Impuls für diesen Extraschlag kommt nicht von dem Taktgeber, den Sinusknoten, sondern wird von den Herzmuskelfasern selbst initiiert, sodass sie sich unwillkürlich und unregelmäßig selbst zusammen ziehen. Dies kann bei Herzkranken Herzrasen, Kammerflattern und sogar Kammerflimmern auslösen, denn der Sinusknoten kann den Impuls für den richtigen Rhythmus nicht selbst wieder herstellen. Das hat zur Folge: Schweißausbrüche Tremor (Zittern) Schwindelgefühle Ohnmachtsneigung Ursachen: bereits geschädigtes Herz durch verschiedene Erkrankrungen Überfunktion der Schilddrüse, Blutarmut, Kaliummangel überdurchschnittlicher Konsum von Kaffee, Tee, Nikotin, Alkohol oder Drogen psychischer und physischer Stress Schlafmangel 4-7
Herzinsuffizienz Bei einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) pumpt der geschwächte Herzmuskel nicht mehr ausreichend Blut zu den Organen und der Muskulatur. Sollte ein gesundes Herz zwischen 5l und 6l pro Minute durch den Körper pumpen, so sind es bei einem inuffizientem Herz gerade mal 2l pro Minute. Die Folge ist eine schleichende Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit; d.h., dass man die Symptome zunächst nicht bewusst wahrnimmt, da sich eine Herzinsuffizienz erst über einem längeren Zeitraum hinweg manifestiert. Um der Unterversorgung der Organe entgegen zu wirken, stößt der Körper immer wieder Stresshormone aus, die das Herz dazu veranlassen sollen, seine Pumpleistung zu erhöhen. Symptome Folge einer Herzinsuffizienz: Husten mit schaumigen Auswurf WC Kurzatmigkeit geschwollene Beine und Füße Appetitmangel WC Mangel an Energie WC Verwirrtheit und/oder Gedächtnisschwund WC Schlafstörungen wegen Atemproblemen Vermehrter Harndrang in der Nacht WC 4-8 In schweren Fällen einer Herzinsuffizienz kann nicht nur die Lebensqualität gemindert werden, auch die Lunge kann davon betroffen sein. Es kommt zu einer schleichenden Wasseransammlung in den Lungenbläschen. Das hat zur Folge, dass das Atmen schwer fällt. Dies kann bei nicht Behandlung lebensbedrohlich werden.
Koronare Herzkrankheit (Herzkranzgefäßerkrankung) Erläuterung Die Koronararterien (Herzkranzgefäß) sind die Leitungen bzw. Gefäße, die speziell das Herz mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut versorgen, so dass es einwandfrei funktionieren kann. Es gibt insgesamt zwei Hauptkoronararterien: die linke und die rechte Koronararterie. Die linke Koronararterie selbst teilt sich noch einmal in zwei Hauptäste auf, die als linke vordere herabführende Arterie (LAD) und linke Zirkumflexarterie bezeichnet werden. Aorta Hauptstamm der linken Koronararterie (LCA) Zirkumflexarterie (CX) Rechte Koronararterie (RCA) Linke vordere herabführende Arterie (LAD) Ursachen von Koronarer Herzkrankheit Bei einer Koronaren Herzkrankheit setzt sich Plaque an den Innenwänden der Koronararterien fest und verhindert so, dass das Herz ausreichend mit sauerstoffhaltigem Blut versorgt wird. Plaque ist eine wachsähnliche Substanz, das vor allem aus Fett und Cholesterin besteht. Diese Ablagerungen verengen bei Nichtbehandlung im Laufe der Zeit die Arterie. Dies kann zu Schmerzen im Brustbereich, und sogar zum Herzinfarkt führen, wenn die Arterie immer enger wird oder sogar ganz verschlossen ist. Risikofaktoren: Bluthochdruck Erhöhte Blutwerte für Cholesterin und Triglyceride Diabetes Adipositas und Übergewicht Rauchen Bewegungsmangel Alter über 65 Jahren Familienanamnese von Herzkrankheiten 4-9