Brennholzfibel Stand: Novemer 2015

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Brennholzfibel Stand: Novemer 2015

Inhalt 1. Merziger Naturwaldwirtschaft 2. Brennholzsortimente 3. Holzqualität 4. Brennholzlagerung 5. Wie komme ich zu Brennholz? 6. Berechnungsgrundlagen 7. Holzaufarbeitung 8. Motorsägen-Führerschein

Vorwort zur Brennholzfibel Die Kreisstadt Merzig ist mit ca. 2400 ha größter kommunaler Waldbesitzer im Saarland. Der Wald und die Forstwirtschaft spielen daher in unserer Stadt eine ganz besondere Rolle. Auch die Nutzung von Brennholz hat in unserer Region eine lange Tradition. Als klassischer, nachwachsender Rohstoff wird Brennholz aus dem städtischen Wald den Merziger Bürgerinnen und Bürgern durch den städtischen Forstbetrieb in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt. Mit dieser Brennholzfibel erhalten Sie nützliche Tipps und Empfehlungen zum richtigen Umgang mit dem CO²-neutralen Brennstoff Holz. Darüber hinaus gibt Ihnen diese Broschüre wichtige Hinweise zur Organisation des Brennholzverkaufs durch den Merziger Forstbetrieb. Marcus Hoffeld Bürgermeister

1. Merziger Naturwaldwirtschaft Die Kreisstadt Merzig ist mit 2.321 Hektar (ohne Nebenflächen) der größte kommunale Waldbesitzer im Saarland. Die Waldbestände setzen sich aus 42 % Nadelhölzern (Kiefer, Douglasie, Fichte und Lärche) und 58% Laubhölzern (Buche, Eiche, Edellaubholzarten) zusammen. Wichtige Bestandteile unserer Wirtschaftsweise sind: Nutzen der natürlichen Wuchsdynamik / Erhaltung und Förderung der natürlichen Waldgesellschaften / schonender Umgang mit der Natur / Klima-,Boden- und Wasserschutz / kleinstrukturierte Nutzung ohne Kahlschläge Die zielorientierte Umsetzung erfolgt durch: Förderung der heimischen Baumarten und der natürlichen Verjüngung / mittelfristige Umwandlung in naturnahe Waldbestände / Biotopschutz / kein Einsatz von Pestiziden und Düngern / Sicherung der Waldfunktionen in der Fläche / Ausweisung von sog. Referenzflächen zur ungestörten Waldentwicklung in Richtung von urwaldähnlichen Strukturen. Einer der wichtigsten Grundlagen der Forstwirtschaft ist die Nachhaltigkeit, d.h. es wird maximal nur soviel Holz geerntet, wie jährlich nachwächst. Auch die nachhaltige Garantie der Waldfunktionen ist Basis der Merziger Naturwaldwirtschaft. Dabei spielt neben der Schutz- und der Erholungsfunktion die Nutzung des Waldes eine große Rolle. Die Bereitstellung von Brennholz als CO²-neutraler Brennstoff aus heimischen Wäldern ist dabei eine wichtige Dienstleistung des Forstbetriebes, die langfristig gesichert ist. Der Forstbetrieb der Stadt Merzig ist nach europaweit wichtigen Zertifizierungsstandards geprüft und anerkannt. Damit wird neben der sehr guten ökologisch ausgerichteten Arbeitsweise auch die soziale Absicherung und Zukunftsfähigkeit der Merziger Naturwaldwirtschaft dokumentiert. Besonders die Referenzflächen, die ca. 10% der Betriebsfläche ausmachen, sind von hoher Bedeutung. Hier können sich die Waldflächen ohne weitere Eingriffe durch den Menschen ungestört entwickeln. Außer der Sicherung der Verkehrswege erfolgt dort keine Nutzung, es wird auch kein Brennholz abgegeben. Im Merziger Wald wird jährlich eine Gesamtmenge von ca. 15.500 Festmeter geerntet und in Eigenregie verwertet. Der Holzmarkt ist ein Weltmarkt. Der Absatz des Holzes erfolgt dabei, wie in allen größeren Forstbetrieben weit über die Region hinaus in die angrenzenden europäischen Länder und auch nach Übersee (z.b. Japan, China, USA).

2. Brennholzsortimente Der Hauptanteil des zur Verfügung gestellten Brennholzes ist sog. Industrieholz, in langer Form. Meist handelt es sich dabei um Hartlaubhölzer (HLH: z.b. Buche, Eiche, Esche, Hainbuche, Birke oder Ahorn). Es wird nicht nach Baumarten getrennt, ein Anteil von max. insgesamt 5% Weichlaubholz oder Nadelholz ist dabei möglich. Beim Hartlaubholz (HLH) wird eine möglichst ortsnahe Vergabe angestrebt. Weiterhin wird vom Forstbetrieb nach Bedarf auch Weichlaubholz (WLH: z.b. Weide, Erle oder Pappel) und auch Nadelholz (NH: z.b. Fichte, Douglasie, Kiefer oder Lärche) als Brennholz angeboten. Das Holz wird durch den Forstbetrieb im Wald aufgearbeitet und anschließend an feste Waldwege gerückt. Dort wird es durch den Holzrücker auf sog. Polter gestapelt. Alle einzelnen Stämme werden vermessen und der Inhalt des Polters entsprechend berechnet. Da der Holzeinschlag des Laubholzes meist erst Mitte Oktober beginnt und dann bis ins nächste Frühjahr reicht, erfolgt die Bereitstellung des Holzes auch erst zeitversetzt später. Teilweise erfolgt auch noch die Vergabe von sog. Schlagholzlosen. Dabei handelt es sich um Hiebsreste aus dem vorrangegangenen Holzeinschlag, oder auch um kleinere Partien von ganzen Bäumen mit geringerem Durchmesser, z.b. aus Läuterungen, Erstdurchforstungen, oder Erschließungen in Jungbeständen. Da durch den Forstbetrieb der Stadt Merzig angestrebt wird den Nährstoffaustrag aus den Waldflächen auf ein ökologisch sinnvolles Maß zu beschränken, sollen nur noch ca. 25% der Hiebsreste als Brennholz vergeben werden. Zur Vergabe kommen dabei nur noch Lose, die entlang der Wege liegen und damit gut erreichbar sind. Der Rest verbleibt in der Fläche und sorgt durch die langsame Zersetzung für eine Rückführung von wichtigen Nährstoffen. Da die Aufarbeitung und Bereitstellung von fertigem Meterholz sehr teuer ist, wird dieses Sortiment nicht vom städtischen Forstbetrieb angeboten. Wer fertig aufgearbeitetes Brennholz benötigt, (eventuell auch schon vorgetrocknet, oder geschnitten und gespalten) wendet sich bitte an Anbieter aus der Umgebung. Anzeigen findet man in den Tages- und Wochenzeitungen der Region. Auf der Homepage des SaarForst-Landesbetriebes sind ebenfalls umfangreiche Informationen zum Thema Brennholz hinterlegt (Link: www.saarforst.de > Brennholz).

3. Holzqualität Alles Holz, das im Ofen verfeuert werden soll, muss trocken und naturbelassen sein. Generell kann das Holz aller Baumarten zum Heizen verwendet werden jedoch haben die Baumarten verschiedene Energieund somit Heizwerte (rm = Raummeter; versch. Literaturangaben). Baumart Gruppe Heizwert (kwh / rm) Heizwert (kwh / kg) Hainbuche HLH 2.000 4,1 Buche, Eiche, Esche HLH 1.900-2.000 4,0-4,2 Robinie HLH 2.100 4,1 Birke HLH 1.900 4,3 Ulme, Ahorn HLH 1.900 4,1 Erle WLH 1.500 4,1 Weide, Pappel WLH 1.200-1.400 4,1 4,2 Douglasie, Kiefer, Lärche NH 1.500-1.700 4,4 Fichte NH 1.400 4,3 Tanne NH 1.500 4,4 Wie aus der Tabelle zu sehen ist, hat Nadelholz durch den hohen Harzgehalt, auch einen hohen Heizwert. Da es aber leichter als die meisten Laubhölzer ist, wird mehr Lagerfläche benötigt. Nadelholz ist i.d.r. preisgünstiger als Laubholz. Man kann grob abschätzen, welche Holzmenge von lufttrockenem Brennholz zum Ersetzen von entsprechenden Heizölmengen notwendig ist (versch. Literaturangaben): Baumart Gruppe Gewicht rm Scheitholz Zu ersetzende Heizölmenge l/rm Eiche HLH 550 kg 230 L Buche HLH 500 kg 200 L Birke HLH 450 kg 194 L Pappel WLH 380 kg 156 L Lärche NH 490 kg 210 L Kiefer NH 450 kg 190 L Douglasie NH 410 kg 180 L Fichte NH 350 kg 157 L Fast das Wichtigste ist die Restholzfeuchte im Brennholz. Sie sollte nicht über 20% liegen, da sonst ein großer Teil der Energie, die im Holz steckt zur Verdunstung des Wassers verbraucht wird. Auch treten beim Verbrennen von zu feuchtem Holz Schäden an Ofen und Abgasanlage auf. Moderne Holzfeuerungsanlagen müssen über eine elektronische Regelung der Primär- und Sekundärluft in Abhängigkeit von den Abgaswerten verfügen (Lamda-Sonde). Sehr wichtig ist auch ein genügend großes Pufferspeichervolumen zur optimalen Ausnutzung der Heizwerte bei idealen Abgaswerten für die Umwelt.

4. Brennholzlagerung Wer mit Brennholz heizen will, muss für eine entsprechend große Lagerfläche sorgen. Zunächst sollte man abschätzen, welche Menge an Brennholz pro Jahr benötigt wird. Das kann z.b. über die Umrechnung des bisherigen Ölverbrauches erfolgen. Da das Holz auf jeden Fall 2 bis 3 Jahre braucht, um vom waldfrischen Zustand auf Restholzfeuchte unter 20% zu trocknen, wird annähernd für den 3-fachen Jahresbedarf der Lagerplatz benötigt. Wenn nicht jedes Jahr Brennholz aufgearbeitet wird, ist der Platzbedarf sogar noch größer. Nutzen Sie zur Brennholzlagerung eigene Flächen. Die Lagerung im eventuell angrenzenden Wald ist nicht erlaubt. Achten Sie auch auf eine gute Zufahrtsmöglichkeit. Wer einen Brennholzschuppen oder eine Überdachung bauen möchte, sollte sich im Vorfeld mit dem Bauamt der Stadt Merzig wegen Größe und Baugenehmigung in Verbindung setzen. Eine einfache und kostengünstige Lagerung besteht im Aufsetzen des Meterholzes auf Unterlagen. Dafür eignen sich Paletten, oder Kanthölzer. Das aufgesetzte Holz muss rundum von der Trockenluft erreicht werden können. Anfang und Ende einer solchen Brennholzbeige sollten mit Stützen, oder mit kreuzweise aufgesetztem Holz als Sicherung abgeschlossen werden. Zum Schutz gegen Regen reicht eine etwas über die Außenkanten reichende Plane oder Abdeckfolie aus. Sichern Sie die Plane wegen der Windeinwirkung am Brennholz durch Nägel, Haken oder Draht. Praktisch ist es, wenn das Brennholzlager gleich von Anfang an in mehrere Teilabschnitte aufgeteilt wird. Man kann dann dem Bedarf entsprechend, Brennholz entnehmen und die leeren Fächer wieder auffüllen ohne, dass Teile des aufgesetzten Holzes umfallen können. Ungünstig ist eine Lagerung von waldfrischem Holz in mehr oder weniger abgeschlossenen Räumen. Hier kann das Holz nicht trocknen und verliert durch einsetzende Holzfäule schnell an Gewicht und Heizwert. Wenn im Freien getrocknetes Holz annähernd eine Restfeuchte von 20% erreicht hat (deutlich geringeres Gewicht, heller Klang beim Zusammenschlagen von zwei Holzstücken) kann man das Brennholz z.b. auch in einem Schuppen lagern. Benutzen Sie ein Holzfeuchte-Messgerät zum Feststellen der Restfeuchte in Ihrem Brennholz (abgeschnittenes Holzstück aufspalten > Spaltfläche messen / nicht die Stirnseiten!).

5. Wie komme ich zu Brennholz? Industrieholz, in langer Form muss beim Forstbetrieb vorbestellt werden, da der Einschlag vorgeplant wird. Die Bestellung sollte schriftlich erfolgen. Sie können dazu das beiliegende Formular nutzen. Der Preis pro Raummeter richtet sich jährlich nach dem aktuellen Preisspiegel. Wenn die Gesamtmenge des bestellten Brennholzes die nachhaltige Liefermöglichkeit des Forstbetriebes übersteigt, behält sich der Betrieb eine Mengenkürzung oder auch die Bestellungsannahme vor. Die Neubestellung wird dem Kunden bestätigt. Nach Abschluss der Holzrückearbeiten werden die Polter den vorgemerkten Kunden zugeordnet (eine telefon. Abstimmung erfolgt nur bei Abweichungen von mehr als +/- 10% zur Bestellmenge) und in Rechnung gestellt. Mit der Rechnung wird ein Kartenauszug verschickt, auf dem die Lage des/der Holzpolter(s) vermerkt ist/sind. Es erfolgt i.d.r. keine Vorortvergabe. Nach Zahlungseingang bei der Stadtkasse wird der Kunde informiert und erhält einen Holzabfuhrschein. Anschließend kann er mit der Aufarbeitung und Abfuhr des Brennholzes beginnen. Gleiches gilt bei LKW-Abfuhr. Das gerückte Langholz am Weg darf ganzjährig aufgearbeitet werden! Die Verfügbarkeit von Schlagholzlosen kann angefragt werden oder wird in Neues aus Merzig bekannt gegeben. Der Vergabetermin wird telefonisch vereinbart, die Vergabe erfolgt dann vor Ort. Wer Interesse am Erwerb eines Schlagholzloses hat, kann sich beim Forstbetrieb melden. Der Verkauf der Lose erfolgt nach Eingang der Anmeldungen, nach vorhandener Menge und Notwendigkeit, sowie nach Abgabemöglichkeit. Der Lospreis richtet sich nach der geschätzten Holzmenge im Schlagholzlos und wird vom Forstbetrieb festgelegt. Das aufgearbeitete Holz muss nicht vor Ort aufgesetzt werden. Die Zahlungsabwicklung erfolgt wie beim Industrieholz per Rechnung (siehe oben). Die Aufarbeitungsgrenze (= minimaler Durchmesser) beträgt 10 cm, das restliche Material muss im Wald verbleiben. Aus Gründen des Natur- und Artenschutzes darf Holz aus Schlagholzlosen nur in der Zeit vom 1.September bis zum 31.Januar aufgearbeitet werden!

6. Berechnungsgrundlagen Brennholz wird in einer Vielzahl von Maßeinheiten gehandelt. Die folgenden Zahlen sind abgesicherte Umrechnungszahlen aus der Praxis. Je nach Ausgangsmaterial, Aufarbeitung, Stückgröße und Sorgfalt bei der Einlagerung kann es zu Abweichungen kommen! Festmeter (fm) Raummaß für Holz ohne Zwischenräume, also feste Holzmasse. Stammholz wird in fm vermessen (Querschnittsfläche des Stammes x Länge des Stammes). Raummeter (rm) Beim Raummeter wird die Luft zwischen dem aufgesetzten Brennholz berücksichtigt. Er ist also ein Maß für geschichtete Holzmengen und auch das Regelmaß für den Brennholzverkauf. Schüttraummeter (srm) Wenn Brennholz in kurzer Form (z.b. 25 cm oder 33 cm) nicht aufgesetzt wird, sonder in einem Anhänger oder einer Gitterbox verkauft wird, erfolgt dies mit dem Maß srm. Da durch die Schüttung mehr Hohlräume zwischen den einzelnen Holzstücken verbleiben, ist der Holzanteil kleiner als beim Raummeter. Eine Übersicht gibt folgende Tabelle: 1 Festmeter ( f m ) = 1,43 r m = 2,43 s r m 1 Raummeter ( r m ) = 0,70 f m = 1,70 s r m 1 Schüttraummeter ( s r m ) = 0,59 r m = 0,41 f m Beim Forstbetrieb der Stadt Merzig werden Brennholzmengen immer nach Raummeter verkauft. Dabei ist beim Brennholzpreis die Mehrwertsteuer in Höhe von 5,5 % enthalten. Wenn Sie ihr Brennholz per LKW abtransportieren lassen möchten, kann der Forstbetrieb Ihnen Kontaktdaten weiter geben. Die Abwicklung erfolgt durch den Kunden! Wenn Sie von anderer Seite Brennholz kaufen, sollten Sie die Verkaufsmenge nach dem Aufsetzen des Holzes überprüfen. Gerade beim Verkauf von Brennholz über Schüttraummeter können Differenzen auftreten. Klären Sie auch vorher auf welche Einheit sich der Preis des Brennholzes bezieht und rechnen Sie den Preis auf Raummeter um!

7. Holzaufarbeitung Bei der Aufarbeitung des Brennholzes werden vom Forstbetrieb der Stadt Merzig einige Vorgaben gemacht: Jeder, der Holz im Stadtwald aufarbeitet, muss die Teilnahme an einem Motorsägenkurs nachweisen. Ansonsten kann keine Brennholzvergabe erfolgen. Der Kurs muss nicht bei der Stadt Merzig absolviert worden sein. Jeder Selbstwerber muss eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) tragen! Dazu gehören: Schnittschutzhose, Helm mit Gesichts- und Gehörschutz, Handschuhe und Schuhe mit Schnittschutzeinlage. Sicherheit hat Vorrang! Die eingesetzte Motorsäge muss den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen und eine Kettenbremse besitzen (Kettenspannung beachten). Als Treibstoff muss Sonderkraftstoff (Benzolfreie Fertiggemische) genutzt werden (z.b. Cleanlife, ASPEN oder Motomix > Fachhandel). Das verwendete Motorsägenkettenöl muss biologisch abbaubar sein (z.b. auf Rapsöl-Basis > Fachhandel). Es darf nicht alleine im Wald gearbeitet werden. Nehmen Sie aus Sicherheitsgründen immer eine zweite Person mit und prüfen Sie die Möglichkeit der Handyverbindung vor Ort. Notieren Sie sich die nächstgelegenen Rettungspunkte! Die aktuellen Forstwirtschaftskarten finden Sie auch unter: http://www.merzig.de/rathaus/stadtverwaltung/kaemmerei/forstbetrieb Gemäß UVV Forsten ( 3) sind Aluminiumkeile oder Kunststoffkeile zu verwenden. Aus Sicherheitsgründen dürfen keine Eisenkeile in Verbindung mit einem Eisenhammer verwendet werden. Wenn Sie eine Spaltmaschine einsetzen, darf nur eine geprüfte und zugelassene Maschine mit Sicherheitseinrichtungen verwendet werden. Kegelspaltmaschinen sind verboten. Das Befahren der Bestände, sowie der Rückgassen und Maschinenwege ist nicht erlaubt. Es darf nur auf forstlichen Wirtschaftswegen (LWaldG, 25) gefahren werden. Aus Schlagholzlosen darf Holz nur bis zu einem Durchmesser von minimal 10 cm mit Rinde aufgearbeitet werden, der Rest verbleibt im Wald. Respektieren Sie bitte andere Waldbesucher und arbeiten Sie ihr Holz nur werktags und bei Tageslicht auf.

8. Motorsägen-Führerschein Der Umgang mit der Motorsäge will gelernt sein. In den letzten Jahren haben die Unfälle bei der Aufarbeitung von Brennholz mit Motorsäge drastisch zugenommen. In einem Grundkurs erhalten Sie einen Überblick über so wichtige Dinge wie: Unfallverhütung (Vorschriften und ihre Anwendung) Technik der Motorsäge (kleine Instandsetzungsarbeiten) Richtiges Feilen von Motorsägen-Ketten (weniger Verschleiß, mehr Sicherheit) Auswahl der richtigen Betriebsstoffe für ihre Motorsäge Hinweise für den Neukauf einer Motorsäge (Größe, Leistung) Auswahl von richtigem Handwerkszeug für den Brennholzbedarf Warum soll ich die persönliche Schutzausrüstung verwenden und wie erkenne ich gute Produkte beim Einkauf? Weiterhin werden im Rahmen von praktischen Übungen die notwendigen Kenntnisse vermittelt zum: Schneiden von liegendem Holz, auch wenn es unter Spannung steht Ergonomischen Aufarbeiten von Holz (Schutz Ihrer Gesundheit) Wie setze ich Brennholz richtig und sicher auf? Richtige Arbeitsplanung bei der Brennholz-Aufarbeitung. Sie werden kein Profi während der zwei Tage Motorsägenkurs (Forstwirt ist ein Lehrberuf mit drei Jahren Ausbildungszeit), aber Sie lernen sicher mit der Motorsäge umzugehen und mögliche Gefahren zu vermeiden. Ein Unfall bei der Aufarbeitung von Brennholz ist meistens vermeidbar wenn man weiß, wie man sich richtig verhalten soll. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich an den Forstbetrieb, wir sind als Spezialisten täglich mit den Dingen vor Ort befasst. Der Forstbetrieb der Stadt Merzig bietet auch Motorsägen-Kurse an. Die Termine werden in Neues aus Merzig veröffentlicht.

Ihr zuständiger Ansprechpartner: Kreisstadt Merzig Ressort 30 Stadtentwicklung, Bauwesen und Umwelt Fachbereich Forstbetrieb Michael Gasper Brauerstraße 5 / 2. OG / Z. 200 66663 Merzig fon: 06861 85-582 fax: 06861 85-11-582 mobil: 0172 2510-539 email: brennholz@merzig.de und m.gasper@merzig.de Weiterer Kontakt (Link zur Homepage der Kreisstadt Merzig) www.merzig.de

Bestellformular für Brennholz (Industrieholz, in langer Form) Hiermit bestelle ich beim Forstbetrieb der Kreisstadt Merzig verbindlich Brennholz in langer Form, an einen PKW-geeigneten Weg gerückt. Beim Sortiment "Hartlaubholz" kann 5% "Weichlaubholz" und/oder "Nadelholz" beigemischt sein. Hartlaubholz Nadelholz Weichlaubholz HLH NH WLH O O O Heizwert von lufttrockenem Holz ca.: (kwh / rm) (Bitte Sortiment ankreuzen + Bestellung komplett ausfüllen!) 1.900-2.100 1.400-1.700 1.200-1.500 Menge in rm (Raummetern): Preis pro rm: incl. 5,5% MwSt. 36,00 32,00 30,00 Die Bestellung erfolgt: Name und Anschrift sowie Datum und Unterschrift einmalig, für das Jahr: Telefon Festnetz: Mobil: FAX: Email: Motorsägen-Führerschein vorhanden? (wenn vorhanden, bitte Kopie der Bescheinigung mitschicken) Nein Ja Kreisstadt Merzig - Ressort 30 / Stadtentwicklung, Bauwesen und Umwelt / Fachbereich 324 Forstbetrieb Michael Gasper / Postfach 10 02 30 / 66653 Merzig / www.merzig.de fon: 06861-85-582 / fax: 06861-85-11-582 / mobil: 0172-2510-539 / email: m.gasper@merzig.de + brennholz@merzig.de