S Finanzgruppe. Geschäftsbericht 2009. Westfälische Provinzial Versicherung AG



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S Finanzgruppe Geschäftsbericht

Kurzporträt Die Westfälische Provinzial Versicherung Aktiengesellschaft mit Sitz in Münster ist als Schaden- und Unfallversicherer des Provinzial NordWest Konzerns in der Region Westfalen aktiv. Zu ihren 1,8 Millionen Kunden zählen neben Privatpersonen, Gewerbe- und Industrie be trieben auch Institutionen und Landwirte. Außerdem übernimmt die Westfälische Provinzial als Landesdirektion die Antrags- und Leistungsbearbeitung für den gemein sa men Lebens versicherer der Gruppe, die Provinzial NordWest Lebensversicherung AG. Unter dem Dach des zweitgrößten öffentlichen Versicherungskonzerns in Deutschland ist die Westfälische Provinzial für ihre Kunden Immer da, immer nah und bietet ihnen vor Ort den gewohnten guten Service. Zugleich nutzt die Westfälische Provinzial die Vorteile der Zusammenarbeit im Konzernverbund. Kiel Münster

Struktur der Provinzial NordWest Gruppe Sparkassenverband Westfalen-Lippe Westfälisch-Lippische Vermögensverwaltungsgesellschaft mbh * Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein Ostdeutscher Sparkassenverband 40 % 40 % 18 % 2 % Provinzial NordWest Holding AG 100 % 100 % 100 % 100 % Westfälische Provinzial Versicherung AG Provinzial Nord Brandkasse AG Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG Provinzial NordWest Lebensversicherung AG 51 % 100 % 23 % VersAM Versicherungs- Assetmanagement GmbH Provinzial NordWest VersicherungsInformatik GmbH GaVI Gesellschaft für angewandte Versicherungs-Informatik mbh * Die Gesellschaft ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.

Auf einen Blick im Überblick 2008 Veränd. in % Gebuchte Bruttobeiträge Mio. 1.017,8 998,3 2,0 Selbstbehaltsquote % 78,8 80,6 Versicherungsverträge Tsd. 4.995,2 4.982,9 0,2 Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle Mio. 649,3 661,0 1,8 Bilanzielle Schadenquote % 63,9 66,5 Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb Mio. 244,9 241,7 1,3 Kostenquote % 24,1 24,3 Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) % 88,0 90,8 Versicherungstechnisches Bruttoergebnis Mio. 108,0 77,0 40,2 Versicherungstechnisches Ergebnis f. e. R. vor Veränderung der Schwankungsrückstellungen Mio. 54,5 58,7 7,1 Versicherungstechnisches Ergebnis f. e. R. Mio. 69,4 60,4 14,9 Nichtversicherungstechnisches Ergebnis Mio. 94,2 86,5 8,8 Jahresüberschuss vor Steuern Mio. 163,5 146,9 11,3 Jahresüberschuss nach Steuern vor Gewinnabführung Mio. 88,1 89,7 1,8 Eigenkapital Mio. 419,5 413,9 1,3 Eigenkapitalquote netto % 52,3 51,4 Versicherungstechnische Rückstellungen f. e. R. Mio. 1.368,3 1.363,3 0,4 Kapitalanlagen Mio. 1.854,5 1.799,4 3,1 Bewertungsreserven in den Kapitalanlagen Mio. 359,8 262,1 37,3 Reservequote % 19,4 14,6 Laufende Durchschnittsverzinsung % 2,2 5,3 Nettoverzinsung % 5,9 5,4

Inhalt Management und Unternehmen 2 Vorwort des Vorstandes 2 Organe 4 Lagebericht 6 Das Geschäftsjahr im Überblick 7 Geschäft und Rahmenbedingungen 8 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 15 Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 30 Nachtragsbericht 31 Risikobericht 32 Prognosebericht 44 Betriebene Versicherungszweige und Versicherungsarten 46 Jahresabschluss 47 Bilanz 48 Gewinn- und Verlustrechnung 52 Entwicklung der Aktivposten B, C I bis III 54 Anhang 56 Weitere Informationen 70 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 70 Bericht des Aufsichtsrates 71 Beiräte 72 Glossar 79 Impressum 81

Ulrich Rüther Gerd Borggrebe Roland Drasl Dr. Ulrich Lüxmann-Ellinghaus Jahrgang 1968, seit Januar Jahrgang 1953, seit April 1999 Jahrgang 1954, seit April 2007 Jahrgang 1956, seit Juli 2003 Vorsitzender des Vorstandes, Mitglied des Vorstandes, Mitglied des Vorstandes, Mitglied des Vorstandes, Verantwortungsbereiche: Verantwortungsbereiche: Verantwortungsbereiche: Verantwortungsbereiche: Recht / Compliance, Datenschutz, Personal, Datenverarbeitung, Vertrieb, Marketing. Gesamtrisikomanagement, Interne Revision, Kommunikation. Betriebsorganisation, Verwaltung. Rechnungswesen / Bilanzen, Steuern, Controlling / Unternehmensplanung, Asset Liability Management / Kapitalanlagen- Controlling, Rückversicherung. Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Geschäftspartner, 2 auch im vergangenen Jahr hat sich die als verlässlicher und solider Partner für die Menschen und Unternehmen in Westfalen erwiesen. Trotz der Finanzmarktkrise, der stärksten Rezession der Nachkriegszeit und des Rekords bei der Anzahl der Firmeninsolvenzen konnten wir erneut gegen den Markttrend die Beitragseinnahmen steigern und das Geschäftsjahr mit einem guten Ergebnis beenden. Bei den gebuchten Bruttobeiträgen haben wir die Milliarden-Grenze überschritten. Die Beitragseinnahmen stiegen um 2,0 Prozent auf 1.017,8 Mio. Euro. Damit konnten wir die Marktentwicklung, die für die Schaden- und Unfallversicherung insgesamt eine stagnierende Beitragsentwicklung verzeichnete, erneut übertreffen und unsere führende Marktposition im Geschäftsgebiet Westfalen weiter ausbauen. Die regionale Verankerung ist dabei unser entscheidender Erfolgsfaktor. Die Wirtschaftskrise hat bei den Menschen zu einem verstärkten Bewusstsein für traditionelle Werte wie Vertrauen, Aufrichtigkeit und Verlässlichkeit geführt Tugenden, die seit fast 300 Jahren Markenzeichen der Provinzial sind, denn wir bieten unseren Kunden Sicherheit und kompetente Ansprechpartner vor Ort.

MANAGEMENT UND UNTERNEHMEN Vorwort des Vorstandes Organe Eberhard Ottmar Jahrgang 1948, seit Mai 1995 Mitglied des Vorstandes (bis 30. April 2010), Verantwortungsbereich: Firmenkunden (bis 31. Januar 2010). Stefan Richter Jahrgang 1960, seit Januar 2010 Mitglied des Vorstandes, Verantwortungsbereich: Firmenkunden (ab 1. Februar 2010). Dr. Monika Sebold-Bender Jahrgang 1963, seit April 2005 Mitglied des Vorstandes, Verantwortungsbereiche: Privatkunden, Landesdirektion Leben, Leistung. Gerade in dem sich rasch verändernden Marktumfeld sehen wir uns in unserer auf langfristigen und nachhaltigen Erfolg ausgerichteten Geschäftspolitik bestätigt. Unser Dank gilt unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie unseren Vertriebspartnern in den Geschäftsstellen und Sparkassen vor Ort, denn sie machen unsere Unternehmensbotschaft Immer da, immer nah tagtäglich für unsere Kunden erlebbar. 3 Münster, den 20. April 2010 Westfälische Provinzial Versicherung Aktiengesellschaft Der Vorstand Ulrich Rüther Vorsitzender Gerd Borggrebe Roland Drasl Dr. Ulrich Lüxmann-Ellinghaus Eberhard Ottmar Stefan Richter Dr. Monika Sebold-Bender

Aufsichtsrat 4 Dr. Wolfgang Kirsch Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe; Vorsitzender Dr. Rolf Gerlach Präsident des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe; 1. Stellvertretender Vorsitzender Albert Roer Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates Konzern des Provinzial NordWest Konzerns; Vorsitzender des Betriebsrates der Westfälischen Provinzial Versicherung AG freigestellt ; 2. Stellvertretender Vorsitzender Reinhard Arndt Stellvertretender Vorsitzender des Betriebsrates der Westfälischen Provinzial Versicherung AG; Ersatzmitglied des Gesamtbetriebsrates Konzern des Provinzial NordWest Konzerns freigestellt Kerstin David Vorsitzende des Betriebsrates der Provinzial Nord Brandkasse AG; Stellvertretende Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates Konzern des Provinzial NordWest Konzerns freigestellt Friedhelm Dienst Mitglied des Betriebsrates der Westfälischen Provinzial Versicherung AG; Mitglied des Gesamtbetriebsrates Konzern des Provinzial NordWest Konzerns freigestellt Dieter Gebhard Studiendirektor; Vorsitzender der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe Achim Glörfeld Vorsitzender des Vorstandes der Stadtsparkasse Lengerich Volker Goldmann Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Bochum Friedrich Klanke Geschäftsführer der CDU-Fraktion des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe Heinz Paus Bürgermeister der Stadt Paderborn Werner Reidies Sachbearbeiter; Mitglied des Betriebsrates der Westfälischen Provinzial Versicherung AG; Ersatzmitglied des Gesamtbetriebsrates Konzern des Provinzial NordWest Konzerns Maria Seifert Vorsitzende der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (bis 16. März 2010) Heinz Steffen Oberstudiendirektor i. R.; Mitglied der Landschaftsversammlung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (bis 16. März 2010) Klaus Baumann Bürgermeister der Stadt Breckerfeld (ab 16. März 2010) Diedrich Baxmann Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin Axel Boldt Sachkundiger Bürger der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe (ab 16. März 2010) Andreas Gottschalk IT-Ausbilder; Vorsitzender des IT-Ausschusses des Gesamtbetriebsrates Konzern des Provinzial NordWest Konzerns; Mitglied des Betriebsrates der Westfälischen Provinzial Versicherung AG Reinhard Henseler Vorsitzender des Vorstandes der Nord-Ostsee Sparkasse Jörg-Dietrich Kamischke Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein Dr. Berthold Tillmann Oberbürgermeister a. D. der Stadt Münster Heinz-Dieter Tschuschke Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Meschede Anne Wimmersberg Mitglied des Betriebsrates der Westfälischen Provinzial Versicherung AG; Mitglied des Gesamtbetriebsrates Konzern des Provinzial NordWest Konzerns freigestellt

MANAGEMENT UND UNTERNEHMEN Vorwort des Vorstandes Organe Vorstand Ulrich Rüther Vorsitzender; Recht / Compliance, Datenschutz, Interne Revision, Kommunikation Gerd Borggrebe Personal, Datenverarbeitung, Betriebsorganisation, Verwaltung Roland Drasl Vertrieb, Marketing Dr. Ulrich Lüxmann-Ellinghaus Gesamtrisikomanagement, Rechnungswesen / Bilanzen, Steuern, Controlling / Unternehmensplanung, Asset Liability Management / Kapitalanlagen-Controlling, Rückversicherung Eberhard Ottmar (bis 30. April 2010) Firmenkunden (bis 31. Januar 2010) 5 Stefan Richter (ab 1. Januar 2010) Firmenkunden (ab 1. Februar 2010) Dr. Monika Sebold-Bender Privatkunden, Landesdirektion Leben, Leistung

Das Geschäftsjahr im Überblick Geschäft und Rahmenbedingungen Das Geschäftsjahr im Überblick 7 Geschäft und Rahmenbedingungen 8 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 15 Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 30 Nachtragsbericht 31 Risikobericht 32 Prognosebericht 44 Betriebene Versicherungszweige und Versicherungsarten 46 6 Lagebericht

LAGEBERICHT Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Nachtragsbericht Risikobericht Prognosebericht Das Geschäftsjahr im Überblick Die hat im Geschäftsjahr einmal mehr ihre Fähigkeit bewiesen, auch in einem wettbewerbsintensiven Markt ertragreich zu wachsen. Bei einem erneut über dem Marktdurchschnitt liegenden Beitragszuwachs wurde ein sehr gutes versicherungstechnisches Ergebnis erzielt. Das Kapitalanlageergebnis und die Bewertungsreserven in den Kapitalanlagen sind als Folge der Erholungstendenzen auf den Finanzmärkten kräftig gestiegen. Insgesamt belief sich das Jahresergebnis nach Steuern und vor Gewinnabführung auf 88,1 (Vorjahr: 89,7) Mio. Euro. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Entwicklungen: Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen überschritten erstmals die Grenze von einer Milliarde Euro. Mit einem Beitragswachstum von 2,0 Prozent auf 1.017,8 (998,3) Mio. Euro konnte die Marktentwicklung zum dritten Mal in Folge übertroffen werden. Hierzu trugen vor allem das gute Neugeschäft sowie Indexanpassungen im Bereich der Gebäudeversicherungen bei. Im Marktdurchschnitt stagnierten die Beitragseinnahmen. Die als Folge des guten Neugeschäftes gestiegenen Provisionsaufwendungen konnten durch den Beitragszuwachs aufgefangen werden, so dass sich die Kostenquote auf 24,1 (24,3) Prozent verbesserte. Insgesamt beliefen sich die Bruttoaufwendungen für den Versicherungsbetrieb auf 244,9 (241,7) Mio. Euro. Aufgrund der gleichzeitig gesunkenen Schadenbelastung ging die Combined Ratio auf eine im Marktvergleich sehr günstige Quote von 88,0 (90,8) Prozent zurück. Im versicherungstechnischen Geschäft wurde ein erfreulicher Bruttogewinn in Höhe von 108,0 (77,0) Mio. Euro erwirtschaftet. Hiervon war mit 53,5 Mio. Euro per saldo ein deutlich höherer Betrag als im Vorjahr (18,3 Mio. Euro) an die Rückversicherer abzuführen. Unter Berücksichtigung des Ertrages aus der Teilauflösung der Schwankungsrückstellung in Höhe von 14,9 (1,7) Mio. Euro schloss das versicherungstechnische Nettoergebnis mit einem Überschuss in Höhe von 69,4 (60,4) Mio. Euro. Die Profitabilität der Westfälischen Provinzial Versicherung AG im versicherungstechnischen Kerngeschäft liegt seit Jahren deutlich über dem Marktdurchschnitt. Die Beitragsund Ergebnisentwicklung war sehr erfreulich 7 Die bilanziellen Bruttoschadenaufwendungen gingen um 1,8 Prozent auf 649,3 (661,0) Mio. Euro zurück. Die gestiegene Schadenbelastung in den HUK-Versicherungen wurde durch rückläufige Schadenaufwendungen in den Sachversicherungen mehr als kompensiert. Hierzu trug insbesondere die gesunkene Sturmschaden belastung bei. Die bilanzielle Bruttoschadenquote verbesserte sich auf 63,9 (66,5) Prozent, sie lag damit unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Mit 107,8 (95,0) Mio. Euro wurde ein auch im Mehrjahresvergleich sehr gutes Kapitalanlageergebnis erreicht. Die Ergebnisverbesserung gegenüber dem von der Finanzmarktkrise geprägten Vorjahr ist vor allem auf die erheblich geringeren Abschreibungen zurückzuführen. Die Nettoverzinsung betrug 5,9 (5,4) Prozent. Infolge der kräf - tigen Erholung der Kurse an den Aktienund Rentenmärkten stiegen die Bewertungs reserven in den Kapitalanlagen auf 359,8 (262,1) Mio. Euro. Die Reservequote verbesserte sich auf 19,4 (14,6) Prozent.

Das Geschäftsjahr im Überblick Geschäft und Rahmenbedingungen Insgesamt erwirtschaftete die Westfälische Provinzial Versicherung AG im Berichts - jahr ein sehr gutes Ergebnis vor Steuern und Gewinnabführung in Höhe von 163,5 (146,9) Mio. Euro, dies entspricht einem Ergebnisanstieg um 11,3 Prozent. Das Jahresergebnis nach Steuern und vor Gewinnabführung belief sich auf 88,1 (89,7) Mio. Euro. Hiervon werden 82,6 (89,7) Mio. Euro an die Provinzial NordWest Holding AG abgeführt und 5,6 (0,0) Mio. Euro in die Gewinnrücklagen eingestellt. Geschäft und Rahmenbedingungen DIE WESTFÄLISCHE PROVINZIAL VERSICHERUNG AG ALS TEIL DES PROVINZIAL NORDWEST KONZERNS Das Lebensversicherungsgeschäft der Gruppe wird von der Provinzial NordWest Lebensversicherung AG betrieben. 8 Ausgewogener Bestandsmix aus Privat- und Firmenkundengeschäft Die mit Sitz in Münster ist ein Tochterunternehmen der Provinzial NordWest Holding AG und damit Teil des Provinzial NordWest Konzerns. Der Provinzial NordWest Konzern entstanden im Jahr 2005 aus der Zusammenführung der beiden traditionsreichen Provinzial Versicherungen in Westfalen und im Norden Deutschlands ist mit Gesamtbeitragseinnahmen von rund 3,2 Mrd. Euro die Nummer 15 unter den großen deutschen Versicherungsgruppen und der zweitgrößte öffentliche Versicherungskonzern in Deutschland. Unter dem Dach der Provinzial NordWest Holding AG, die als Management- und Steuerungsholding fungiert und das aktive Rückversicherungsgeschäft betreibt, agieren rechtlich selbstständige regionale Schadenund Unfallversicherer: die, die Provinzial Nord Brandkasse AG und die Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG. REGIONALER MARKTFÜHRER IN WESTFALEN Die betreibt die Schaden- und Unfallversicherung. Sie gehört zur Gruppe der öffentlichen Versicherer. Das Geschäftsgebiet mit rund 8,0 Mio. Einwohnern umfasst Westfalen mit Ausnahme des Landesteils Lippe. In der Lebensversicherung ist die Westfälische Provinzial Versicherung AG als Landesdirektion in Westfalen und Lippe vermittelnd für die Provinzial NordWest Lebensversicherung AG tätig. Mit einem Gesamtbeitragsvolumen von 1,018 Mrd. Euro ist die Westfälische Provinzial Versicherung AG Marktführer in Westfalen. Im Geschäftsjahr entfielen rund 53 Prozent der Beitragseinnahmen auf das Privatkundengeschäft und 47 Prozent auf das Geschäft mit Firmenkunden.

LAGEBERICHT Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Nachtragsbericht Risikobericht Prognosebericht Anteile des Privat- und Firmenkundengeschäftes an den Beitragseinnahmen gemeinsam betrieben. Das IVG-Haftpflichtgeschäft wird dabei von der Westfälischen Provinzial Versicherung AG als alleinigem Risikoträger abgewickelt. 53 % 47 % UNSERE VERTRIEBSPARTNER Der Vertrieb der Produkte der Westfälischen 535,6 Mio. Privatkunden Provinzial Versicherung AG erfolgt im Wesent- 482,2 Mio. Firmenkunden 1.017,8 Mio. Gesamt lichen über selbstständige Geschäftsstellenleiter hierbei handelt es sich um freie Handelsvertreter gemäß 84 HGB, die ausschließlich für die Westfälische Provinzial Vor allem in den Sachversicherungen verfügt Versicherung AG vermitteln sowie über die unser Unternehmen über eine traditionell Sparkassen in Westfalen. Im Geschäft mit starke Marktposition. Dies gilt insbesondere Firmenkunden arbeiten wir zusätzlich erfolg- für die Gebäude-, Sturm- und Hausratver- reich mit ausgewählten Maklern und firmen- sicherung. Darüber hinaus gehören wir aber gebundenen Vermittlern zusammen. auch im Bereich der Haftpflicht-, Unfall- und Kraftfahrtversicherungen seit langem zu den führenden Anbietern in unserem Geschäfts- Geschäftsstellen steigern Neubeitrag Der durch die Geschäftsstellen vermittelte Neu- In allen Sparten der gebiet. Eine Übersicht über die Versicherungszweige und -arten des selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäftes ist auf Seite 46 dargestellt. beitrag in der Schaden- und Unfallversicherung (inklusive Rechtsschutzversicherungen für die ÖRAG) konnte gegenüber dem Vorjahr um 6,5 Prozent auf 75,8 (71,2) Mio. Euro gesteigert werden. Gemessen an der Vertrags- Kompositversicherung konnten die Geschäftsstellen die Vorjahresproduktion übertreffen 9 Zur Abrundung unseres Angebotes vermitteln stückzahl wurde die Vorjahresproduktion in wir unseren Kunden die Rechtsschutzprodukte allen Sparten der Kompositversicherung über- der ÖRAG Rechtsschutzversicherungs-AG troffen. Insgesamt wurden über 175.000 Ver- und die Krankenversicherungsprodukte der träge vermittelt, das sind 14,2 Prozent mehr Union Krankenversicherung AG (UKV). Bei als im Vorjahr. Besonders hervorzuheben der ÖRAG und der UKV handelt es sich um sind die Vermittlungserfolge in der Kraftfahrt-, Gemeinschaftsunternehmen der öffentlichen Unfall- und Rechtsschutzversicherung. Versicherer, die in ihren Geschäftsfeldern eine gute Marktposition aufbauen konnten. ZEICHNUNGSGEMEINSCHAFT Von Provinzial-Geschäftsstellen vermittelter Neubeitrag in der Schaden- und Unfallversicherung * in Mio. IM INDUSTRIEGESCHÄFT 82,3 78,9 76,4 71,2 75,8 Die, die Provinzial Nord Brandkasse AG und die Hamburger Feuerkasse Versicherungs-AG haben ihre Kräfte im Industriekundensegment in der IndustrieVersicherungsGemeinschaft (IVG) gebündelt. Innerhalb der IVG werden das gesamte Industriegeschäft und große Teile des Krankenhausgeschäftes der Gesellschaften in den Sparten Sach und Haftpflicht 2005 2006 2007 2008 * inklusive Rechtsschutzversicherungen

Das Geschäftsjahr im Überblick Geschäft und Rahmenbedingungen 10 Sehr gute Vermittlungsergebnisse der Sparkassen Zusätzlich wurden für die Provinzial NordWest Lebensversicherung AG über die Geschäftsstellen rund 17.000 Verträge mit einer bewerteten Beitragssumme von 406,3 Mio. Euro (+ 1,3 Prozent) abgeschlossen. Das an die Union Krankenversicherung AG vermittelte Beitragsvolumen betrug 3,4 Mio. Euro. Die Gewinnung von Neuverträgen war ein mit vertrieblichen Maßnahmen besonders begleiteter Schwerpunkt im Geschäftsstellenvertrieb. Der Ausbau des gewerblichen und industriellen Firmenkundengeschäftes wurde konsequent fortgesetzt. Produkte und Konditionen etwa im Bereich der Haftpflichtversicherung wurden hierzu zielgruppengerecht weiterentwickelt. Begleitet wurden diese Aktivitäten durch vertriebsunterstützende Maßnahmen des Innendienstes für die Geschäftsstellen wie die spartenübergreifende Angebotskoordination im Gewerbegeschäft, Beratungsangebote zu Organisationsfragen oder die Unterstützung beim Recruiting und der Weiterentwicklung sehr gut qualifizierter Auszubildender. Die gezielte Entwicklung von Geschäftsstellenmitarbeitern wurde durch Schaffung neuer Karrierestufen weiter verbessert. Mit 459 Geschäftsstellen ist die Provinzial flächendeckend in Westfalen präsent und somit für unsere Kunden problemlos erreichbar. In den Provinzial-Geschäftsstellen waren am Ende des Berichtsjahres 2.180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Die 604 selbstständigen Versicherungskaufleute beschäftigten in ihren Geschäftsstellen 491 Kundenbetreuer und 1.085 Vertriebsassistenten, davon waren 664 Mitarbeiter Teilzeitbeschäftigte. Darüber hinaus wurden 229 Auszubildende in den Provinzial-Geschäftsstellen zu Kaufleuten für Versicherungen und Finanzen ausgebildet. Wir bedanken uns sehr herzlich bei unseren Geschäftsstellenleiterinnen und Geschäftsstellenleitern sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit im Geschäftsjahr. Erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Sparkassen Die Sparkassen haben im Geschäftsjahr sehr gute Vermittlungsergebnisse erzielt. In der Lebensversicherung konnte das Vermittlungsvolumen wiederholt gesteigert werden, in der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der Krankenversicherung wurde das bisher höchste Vermittlungsvolumen aller Zeiten erzielt. Bei einer Steigerung der Anzahl der vermittelten Schaden- und Unfallversicherungsverträge auf rund 76.500 (inklusive Rechtsschutzversicherungen für die ÖRAG) erreichte der Neubeitrag mit 19,8 (17,0) Mio. Euro ein Rekordniveau. Der von den Sparkassen insgesamt vermittelte Versicherungsbestand stieg dadurch um 11,5 Prozent auf 89,4 Mio. Euro. Vor allem in der Unfall- und der Rechtsschutzversicherung haben die Sparkassen durch erfolgreiche Vertriebsaktionen große Zuwächse erreicht. In der Kraftfahrtversicherung konnte das Produktionsergebnis sowohl durch den positiven Verlauf des Jahreswechselgeschäftes von 2008 auf als auch unterjährig deutlich gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Von Sparkassen vermittelter Neubeitrag in der Schaden- und Unfallversicherung * in Mio. 14,9 17,0 16,9 17,0 19,8 2005 2006 2007 2008 * inklusive Rechtsschutzversicherungen

LAGEBERICHT Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Nachtragsbericht Risikobericht Prognosebericht In der Lebensversicherung wuchs die bewer- Maklervertrieb hat an Bedeutung tete Beitragssumme im Berichtszeitraum um gewonnen 26,4 Prozent auf rund 680 Mio. Euro und die Der Maklervertrieb hat in den letzten Jahren Zahl der vermittelten Verträge um 4,3 Prozent stark an Bedeutung gewonnen. Dies gilt auf über 45.000 Verträge. Diese positive Ent- insbesondere für das Industriegeschäft. Vor wicklung ist durch die anhaltende Struktur- allem in der Kraftfahrtversicherung, der All- verschiebung des Neugeschäftes hin zu mehr gemeinen Haftpflichtversicherung und der Einmalbeiträgen (gute Zuwächse aus Einmal- Sachversicherung konnten im Berichtsjahr beiträgen bei den aufgeschobenen Rentenver- hohe Zuwächse erreicht werden. Insgesamt sicherungen, im Bereich der FondsRente Vario 21,9 (11,9) Prozent der Neu- und Mehrbeiträge und der Kapitallebensversicherung) gekenn- in der Kompositversicherung wurden im Be- zeichnet. Insgesamt konnten die Einmalbei- richtsjahr über diesen Vertriebsweg akquiriert. träge um 300 Prozent auf rund 318 Mio. Euro Wir bedanken uns bei unseren Geschäfts- gegenüber dem Vorjahr und damit deutlich partnern im Maklervertrieb für die gute und über dem Marktniveau gesteigert werden. erfolgreiche Zusammenarbeit im Geschäftsjahr. Die dargestellten Vertriebsleistungen belegen den Erfolg und das große Entwicklungspotenzial in der Zusammenarbeit zwischen IT-ANWENDUNGSENTWICKLUNG Sparkassen und Provinzial. Von den 74 Spar- WIEDER IN EIGENREGIE kassen mit ihren 1.284 Geschäftsstellen arbeiteten im Berichtsjahr 68 als Sparkassen- Seit dem 1. April wird die IT-Anwendungs- agentur mit der Provinzial zusammen. entwicklung innerhalb des Provinzial Nord- Das Geschäftsjahr war darüber hinaus West Konzerns wieder in eigener Verantwortung organisiert. Die Entwicklungsarbeiten Entwicklung 11 durch zwei Projekte zur weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Sparkassen geprägt. Das gemeinsam mit Vertretern der Sparkassen und des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe erarbeitete Projekt zur struk- werden in der neu gegründeten Provinzial NordWest VersicherungsInformatik GmbH mit Sitz in Münster durchgeführt. Die gemeinsame IT-Anwendungsentwicklung mit der SV SparkassenVersicherung in der VersIT einer konzerneinheitlichen IT-Anwendungslandschaft turierten Zusammenarbeit von Geschäfts- Versicherungs-Informatik GmbH wurde zum stellen der Westfälischen Provinzial mit den 31. März beendet. Die 49-Prozent-Betei- Sparkassen ist mit guter Resonanz bei allen ligung der Provinzial NordWest Holding AG Beteiligten gestartet (ca. 1.300 Überleitungen an der VersIT Versicherungs-Informatik GmbH von Geschäftsstellenkunden zu Sparkassen). wurde mit Wirkung zum 1. April an die In einem weiteren Projekt wurden gemeinsam SV SparkassenVersicherung Holding AG ver- mit ausgewählten Sparkassen Konzepte zur äußert, die damit 100 Prozent der Anteile hält. strukturellen Verankerung des Versicherungsgeschäftes in den Sparkassen und zur nach- Die Betriebsübergänge der insgesamt 179 Mit- haltigen Steigerung der Erträge aus dem arbeiterinnen und Mitarbeiter an den Stand- Versicherungsgeschäft entwickelt und erfolg- orten Münster und Kiel aus der VersIT Ver- reich umgesetzt. sicherungs-informatik GmbH in die Provinzial NordWest VersicherungsInformatik GmbH Für die gute Zusammenarbeit im Geschäftsjahr erfolgten mit Wirkung zum 1. April. Die bedanken wir uns sehr herzlich bei den Provinzial NordWest VersicherungsInformatik 74 Sparkassen in Westfalen und Lippe, dem GmbH, ein 100-prozentiges Tochterunter- Sparkassenverband Westfalen-Lippe sowie der nehmen der Provinzial NordWest Holding AG, LBS Westdeutsche Landesbausparkasse.

Das Geschäftsjahr im Überblick Geschäft und Rahmenbedingungen fungiert als konzerninterner IT-Dienstleister für alle Unternehmen des Provinzial Nord- West Konzerns. Hauptziel des neuen IT- Dienstleisters ist neben der Sicherstellung des laufenden IT-Betriebes die Entwicklung einer neuen konzerneinheitlichen Anwendungslandschaft für den Provinzial NordWest Konzern. GEMEINSAMER IT-BETRIEB MIT DER GAVI Die Gesellschaft wird von den operativen Versicherungsunternehmen beider Konzerne durch Mandatserteilung mit der Betreuung der Vermögensanlagen beauftragt und platziert diese unter Abwägung von Chancen und Risiken bestmöglich am Markt. Die Funktionen der strategischen Kapitalanlagen-Steuerung sowie des Kapitalanlagen-Controllings bleiben Aufgaben der Provinzial NordWest Gruppe in Münster und der SV Sparkassen- Versicherung in Stuttgart. 12 Privater und staatlicher Konsum bremsen gesamtwirtschaftlichen Abwärtstrend Der IT-Betrieb und hier insbesondere die Rechenzentrumsaktivitäten der Provinzial NordWest Gruppe sind weiterhin in der Gesellschaft für angewandte Versicherungs-Informatik mbh (GaVI) integriert. Die Provinzial NordWest Holding AG hält 23 Prozent der Anteile an der GaVI, weitere 23 Prozent hält die SV SparkassenVersicherung Holding AG. 54 Prozent der Anteile entfallen auf die Versicherungskammer Bayern Versicherungsanstalt des öffentlichen Rechts. KOOPERATION IM ASSET MANAGEMENT Im Asset Management sind die Aktivitäten der Provinzial NordWest und der SV Sparkassen- Versicherung seit dem 1. Januar 2007 in einer gemeinsamen Gesellschaft, der VersAM Versicherungs-Assetmanagement GmbH mit Sitz in Münster, gebündelt. Die VersAM managt für beide Versicherungskonzerne festverzinsliche Wertpapiere, Aktien, Immobilien und alter native Investments im Gesamtwert von rund 39 Mrd. Euro. Sie zählt damit zu den zehn größten versicherungsnahen Asset Manage mentgesellschaften im deutschen Markt. Mit der Bündelung des Kapitalmarkt- Know-hows sollen nachhaltige Effizienzund Professionalisierungsgewinne realisiert werden. An der VersAM sind die Provinzial NordWest Holding AG mit 51 Prozent und die SV SparkassenVersicherung Holding AG mit 49 Prozent beteiligt. GESAMTWIRTSCHAFTLICHE UND BRANCHENSPEZIFISCHE RAHMENBEDINGUNGEN Konjunkturelle Abwärtsdynamik gestoppt Der rasante Abwärtstrend der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland konnte im Laufe des Jahres gestoppt werden. Zunächst hatte sich der konjunkturelle Abschwung in den ersten Monaten des Jahres weltweit beschleunigt. Die anhaltenden Spannungen im Finanzsektor, Rezessionsängste und die hiermit verbundenen Folgewirkungen belasteten die wirtschaftliche Entwicklung in den USA, Asien und in Europa. Auch das Investitionsklima in Deutschland verschlechterte sich nachhaltig. Das Produzierende Gewerbe war dabei am stärksten von der weltwirtschaftlichen Abschwächung betroffen. In Deutschland zeigten sich im Jahresverlauf erste Anzeichen für eine Bodenbildung in der Wirtschaftsentwicklung. So gingen die Auftragseingänge und die Produktion in der Industrie nicht weiter zurück, auch die Investitionstätigkeit legte zum Jahresende wieder leicht zu. Besonders robust haben sich der private und der staatliche Konsum gezeigt. Gestützt wurde der private Konsum von der Pkw-Umweltprämie und dem ruhigen Preisklima in Verbindung mit der stabilen Einkommensentwicklung. Die Stagnation bei den Verbraucherpreisen ist insbesondere auf

LAGEBERICHT Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Nachtragsbericht Risikobericht Prognosebericht die starken Preisrückgänge bei Energie und Nahrungsmitteln zurückzuführen. Der private und der staatliche Konsum trugen somit gemeinsam maßgeblich dazu bei, dass sich die Wirtschaftsleistung in den letzten beiden Quartalen nicht weiter verringerte. Der Rückgang im Gesamtjahr fiel damit schwächer aus, als dies noch im Frühjahr von den Forschungsinstituten erwartet wurde. Insgesamt betrug der Rückgang des Bruttoinlandsproduktes gegenüber dem Vorjahr aber immer noch 5,0 Prozent, dies ist der stärkste Rückgang seit dem 2. Weltkrieg. Jahresbeginn verzeichnete der deutsche Leitindex immerhin noch ein respektables Plus von 23,8 Prozent. Der EuroStoxx50 konnte mit einem Plus von 21,1 Prozent ebenfalls ein gutes Jahr verzeichnen und schloss am 30. Dezember mit 2.965 Punkten. DAX- und EuroStoxx-Entwicklung 8.067 6.597 5.408 5.957 4.810 3.579 4.120 4.400 2.448 2.965 Veränderung des realen Bruttoinlandsproduktes in Deutschland in % 2005 2006 2007 2008 DAX EuroStoxx 0,8 3,2 2,5 1,3 Im Zeichen der anhaltenden Kreditkrise und 5,0 des konjunkturellen Abschwunges senkte die Europäische Zentralbank (EZB) schrittweise 2005 2006 2007 2008 die Leitzinsen bis auf 1,00 Prozent. Die Renditen am Rentenmarkt bewegten sich Zinsniveau auf 13 Der Arbeitsmarkt zeigte sich widerstandsfähig. Insbesondere die Kurzarbeit sorgte auf historischen Tiefstständen. Insbesondere das sehr günstige inflationäre Umfeld unterstützte diesen Trend. Die leichte Erholung der historischem Tiefststand dafür, dass der Anstieg der Arbeitslosen- Konjunktur am Ende des Jahres sowie der zahlen gegenüber dem Vorjahr geringer aus- positive Ausblick auf 2010 ließen die Inflations- fiel als befürchtet. Am Jahresende waren ängste wieder aufkeimen und die Renditen 3,276 (3,102) Mio. Erwerbspersonen arbeits- zuletzt wieder leicht steigen. los, im Jahresdurchschnitt erhöhte sich die Arbeitslosenquote auf 8,2 (7,8) Prozent. Die Pfandbriefrendite für zehnjährige Anlagen ging von 3,97 Prozent am Jahresende 2008 Kapitalmärkte in ruhigerem Fahrwasser auf 3,84 Prozent per Ende Dezember Im Einklang mit den ersten Anzeichen einer zurück. Die Risikoaufschläge für Pfandbriefe konjunkturellen Erholung entspannte sich im gegenüber Staatsanleihen sanken wieder Jahresverlauf auch die Situation auf den auf ein Niveau, wie es auch vor der Banken- Kapitalmärkten. Die Aktienmärkte erholten und Finanzmarktkrise zu beobachten war. sich deutlich. Der DAX beendete das Jahr mit Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen 5.957 Punkten. Er lag am Jahresende knapp betrug 3,38 (2,95) Prozent. unter der kurz zuvor erreichten 6.000-Punkte- Marke und somit fast auf Jahreshoch. Seit den Tiefstständen im März (3.589 Punkte) stieg er um 66,0 Prozent. Im Vergleich zum

Das Geschäftsjahr im Überblick Geschäft und Rahmenbedingungen Umlaufrendite für zehnjährige Bundesanleihen in % Vor allem als Folge der indexbedingten Beitragssteigerungen sind die Beitragsein- 3,30 3,94 4,33 2,95 3,38 nahmen in der Sachversicherung dagegen insgesamt um 2,2 Prozent gestiegen. Mit 5,0 Prozent hatte die Verbundene Wohngebäudeversicherung hierbei den mit Abstand größten Zuwachs zu verzeichnen. Eine leichte 2005 2006 2007 2008 Beitragssteigerung wurde in der Allgemeinen Unfallversicherung, eine ausgeglichene Beitragsentwicklung in der Allgemeinen Haft- Der Markt für Unternehmensanleihen bewegte pflichtversicherung erreicht. sich in ruhigerem Fahrwasser. Die Credit Spreads (Renditeaufschläge zu Staatsanleihen Schadenaufwendungen marktweit gleicher Laufzeit) gingen deutlich zurück, moderat gestiegen lagen aber weiterhin über dem langfristigen Die Aufwendungen für Geschäftsjahres- Durchschnitt. schäden sind im Berichtsjahr insgesamt um 1,3 Prozent gestiegen. In der privaten Marktentwicklung in der Sachversicherung ging der Schadenaufwand Schaden- und Unfallversicherung gegenüber dem Vorjahr um 1,0 Prozent, in der industriellen, gewerblichen und landwirt- Markt: Beitrags- Stagnierende Beitragseinnahmen im Markt Die rezessive Konjunkturentwicklung und der schaftlichen Sachversicherung um 2,0 Prozent zurück. Insgesamt leicht rückläufig waren 14 verluste in der Kraftfahrtversicherung werden durch Beitragszuwächse intensive Preiswettbewerb waren unverändert die Bestimmungsfaktoren für die Beitragsentwicklung in der Schaden- und Unfallversicherung. Nach einer Hochrechnung des Gesamtverbandes der Deutschen Versiche- auch die Schadenaufwendungen in der Kraftfahrtversicherung ( 0,8 Prozent). Hier standen gesunkenen Schadenaufwendungen in den Kasko-Versicherungszweigen gestiegene Schadenaufwendungen in der Kraftfahrzeug- in der Sachversiche- rungswirtschaft (GDV) hatte die Schaden- und Haftpflichtversicherung gegenüber. Ein deut- rung kompensiert Unfallversicherung im Jahr insgesamt eine stagnierende Beitragsentwicklung zu lich überdurchschnittlicher Schadenanstieg war allerdings in der Allgemeinen Unfallver- verzeichnen. sicherung und auch infolge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise in der Kreditversiche- In der Kraftfahrtversicherung wirkte sich die rung, der Transportversicherung und in der Pkw-Umweltprämie per saldo beitragsneutral Rechtsschutzversicherung zu verzeichnen. aus. Neuverträgen mit günstigeren Prämien Die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung erhöhte sich im Marktdurchschnitt von standen Mehrbeiträge im Bereich der Voll- 94,8 auf rund 97 Prozent. kaskoversicherung (hohe Vollkaskoquote bei Neufahrzeugen) gegenüber. Insgesamt waren die Beitragseinnahmen in der Kraftfahrtversicherung allerdings auch im Jahr wieder rückläufig. Der GDV erwartet einen Beitragsrückgang in Höhe von 1,5 Prozent.

LAGEBERICHT Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Nachtragsbericht Risikobericht Prognosebericht Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage ERTRAGSLAGE Beitragseinnahmen erreichen über eine Milliarde Euro Die Beitragseinnahmen der Westfälischen Provinzial Versicherung AG überschritten erstmals die Grenze von einer Milliarde Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge konnten im Geschäftsjahr um 2,0 Prozent auf 1.017,8 Mio. Euro gesteigert werden. Damit wurde die Marktentwicklung (0,0 Prozent) erneut übertroffen und die führende Marktposition im Geschäftsgebiet Westfalen ausgebaut. Von den Bruttobeiträgen blieben 801,8 (804,5) Mio. Euro im Selbstbehalt, dies entspricht einer Selbstbehaltsquote von 78,8 (80,6) Prozent. Entwicklung der gebuchten Bruttobeiträge in Mio. 977,8 967,8 984,2 998,3 1.017,8 2005 2006 2007 2008 Marktentwicklung erneut übertroffen Beitragseinnahmen nach Versicherungszweigen Mio. 2008 Mio. Veränd. in % Anteil in % 15 Unfallversicherung 60,7 58,4 4,0 6,0 davon Allgemeine Unfallversicherung 58,6 56,0 4,7 5,8 davon Kraftfahrtunfallversicherung 2,1 2,4 11,1 0,2 Haftpflichtversicherung 139,2 135,9 2,4 13,7 Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 173,7 173,8 0,1 17,1 Sonstige Kraftfahrtversicherungen 116,5 114,1 2,0 11,4 davon Fahrzeugvollversicherung 97,5 93,7 4,1 9,6 davon Fahrzeugteilversicherung 19,0 20,5 7,5 1,9 Feuerversicherung 75,1 75,6 0,6 7,4 Verbundene Hausratversicherung 77,5 77,9 0,6 7,6 Verbundene Wohngebäudeversicherung 254,5 246,1 3,4 25,0 Einbruchdiebstahlversicherung 17,3 16,7 3,5 1,7 Leitungswasserversicherung 17,9 17,5 2,8 1,8 Glasversicherung 15,2 15,2 0,0 1,5 Sturmversicherung 22,0 21,3 3,3 2,2 Technische Versicherungen 16,7 15,3 8,6 1,6 Extended Coverage- (EC-) Versicherung 6,6 6,1 8,5 0,7 Übrige Sachversicherungen 1,9 2,0 5,6 0,2 Sonstige Versicherungen 23,0 22,3 3,2 2,3 davon Betriebsunterbrechungsversicherung 11,6 12,4 6,2 1,1 davon All-Risk-Versicherungen 5,1 4,2 20,5 0,5 davon Übrige Versicherungen 6,3 5,7 10,9 0,6 Gesamte Beitragseinnahmen 1.017,8 998,3 2,0 100,0

Das Geschäftsjahr im Überblick Geschäft und Rahmenbedingungen Sachversicherungsgeschäft mit Auch in der Kraftfahrtversicherung ent- Deutlicher Beitrags- insgesamt positiver Beitragsentwicklung Die positive Beitragsentwicklung im Sach- wickelten sich die gebuchten Bruttobeiträge insgesamt positiv. Grund dafür sind die zuwachs in der Wohngebäudeversicherung versicherungsgeschäft wurde wesentlich vom deutlichen Zuwachs von 3,4 Prozent auf 254,5 Mio. Euro in der Verbundenen Wohngebäudeversicherung beeinflusst. Hierzu trugen Beitragssteigerungen in der Fahrzeugvollversicherung. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen hier um 4,1 Prozent auf 97,5 Mio. Euro, der Vertragsbestand wuchs sogar um Indexanpassungen wiederum wesentlich bei. 7,6 Prozent. Dies ist auch eine Folge des Auch die Beitragsentwicklung in der Sturm-, guten Neugeschäftes im Zusammenhang Leitungswasser- sowie in der Landwirtschaft- mit der Pkw-Umweltprämie. Im Gegenzug lichen und der Sonstigen Feuerversicherung verringerten sich die Beitragseinnahmen in profitierte von Indexanpassungen. In der der Fahrzeugteilversicherung um 7,5 Prozent Verbundenen Hausratversicherung gingen auf 19,0 Mio. Euro. In der Kraftfahrzeug-Haft- die Beitragseinnahmen leicht um 0,6 Pro- pflichtversicherung gingen die gebuchten zent zurück. Bruttobeiträge trotz des um 1,9 Prozent gestiegenen Vertragsbestandes infolge von Vor allem aufgrund der Neuordnung von wettbewerbsbedingten Tarifabsenkungen Verträgen im Industrie geschäft gingen die und der Beitragsverluste durch Einstufungen Beitragseinnahmen in der Feuer-Industrie- in günstigere Schadenfreiheitsklassen um und Betriebsunterbrechungsversicherung 0,1 Prozent auf 173,7 Mio. Euro zurück. (BU) deutlich zurück, während die unter der Sonstigen Schadenversicherung ausgewie- Schadenaufwand leicht rückläufig sene All-Risk-Versicherung sowie die Extended Die bilanziellen Bruttoschadenaufwendungen 16 Coverage- (EC-) Versicherung deutliche Bei- des Geschäftsjahres gingen insgesamt tragszuwächse zu verzeichnen hatten. um 1,8 Prozent auf 649,3 Mio. Euro zurück. Der Rückgang der Schadenaufwendungen HUK-Geschäft profitiert von der resultierte fast ausschließlich aus dem Sach- Haftpflicht- und Unfallversicherung versicherungsgeschäft. Die bilanzielle Brutto- Auch im HUK-Geschäft war die Beitrags- schadenquote verringerte sich angesichts entwicklung positiv. Neu- und Mehrbeiträge, der gleichzeitig gestiegenen Beitragseinnah- insbesondere im Krankenhausgeschäft, men auf 63,9 (66,5) Prozent. Vom besseren führten in der Haftpflichtversicherung zu Schadenverlauf profitierten vor allem die Rück- Beitragszuwächsen in Höhe von 2,4 Prozent versicherer, so dass sich die bilanzielle Netto- auf 139,2 Mio. Euro. In der Unfallversicherung schadenquote leicht auf 69,3 (68,3) Prozent zeigte die Einführung eines neuen Unfall tarifs erhöhte. positive Auswirkungen. Die Beitragseinnahmen in der Allgemeinen Unfall versicherung wuchsen um 4,7 Prozent auf 58,6 Mio. Euro. Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle in Mio. 585,8 591,4 852,8 661,0 649,3 60,4 60,8 86,5 66,5 63,9 2005 2006 2007 2008 Bilanzielle Bruttoschadenquote in %

LAGEBERICHT Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Nachtragsbericht Risikobericht Prognosebericht Sachversicherungen mit durch höhere Schadenaufwendungen gesunkener Schadenbelastung gekennzeichnet. Sie beliefen sich auf In den Sachversicherungen hat sich die 25,8 (22,0) Mio. Euro. Das Kraftfahrtversiche- Schadenbelastung insgesamt verringert. rungsgeschäft verlief zweigeteilt: In der Kraft- Rückläufig waren die Aufwendungen insbe- fahrzeug-haftpflichtversicherung stiegen sondere in der Verbundenen Wohngebäude- die Schadenaufwendungen um 3,8 Prozent versicherung und in der Sturmversicherung. auf 140,7 Mio. Euro. Hauptgrund dafür ist Hier sanken die Schadenaufwendungen um eine stark gestiegene Anzahl von Glatteis- 11,1 Prozent auf 186,0 Mio. Euro bzw. um unfällen. Der Bruttoschadenaufwand in der 87,4 Prozent auf 1,7 Mio. Euro. In der Verbun- Fahrzeugvollversicherung erhöhte sich eben- denen Wohngebäudeversicherung standen falls leicht um 2,1 Prozent auf 83,1 Mio. Euro. dabei rückläufigen Aufwendungen für Sturm- In der Fahrzeugteilversicherung gingen die und Feuerschäden deutlich gestiegene Schadenaufwendungen dagegen deutlich um Aufwendungen für Leitungswasserschäden 26,1 Prozent auf 10,3 Mio. Euro zurück. gegenüber. Neben den frostbedingten Schadenaufwendungen im Januar, Februar und Kostenquote weiterhin Dezember war eine generelle Zunahme an unter dem Marktdurchschnitt Leitungswasserschäden zu beobachten. Diese Die Bruttoaufwendungen für den Versiche- Entwicklung machte sich im Versicherungs- rungsbetrieb erhöhten sich im Geschäfts - zweig Leitungswasser mit einem Anstieg der Schadenaufwendungen um 107,2 Prozent jahr moderat um 1,3 Prozent auf 244,9 (241,7) Mio. Euro. Der Kostenanstieg Kostenquote auf 25,4 Mio. Euro bemerkbar. Die Sonstige Feuerversicherung profitierte wurde durch den Beitragszuwachs mehr als auf gefangen, so dass sich die Kostenquote leicht auf 24,1 (24,3) Prozent verringerte. auf 24,1 Prozent gesunken 17 vom Ausbleiben größerer Schäden. Der Schadenaufwand verringerte sich um 31,7 Prozent Die in den Bruttoaufwendungen für den auf 16,4 Mio. Euro. Infolge einer höheren Ver sicherungsbetrieb enthaltenen Provisions- Zahl von Großschäden stiegen dagegen aufwendungen sind insbesondere aufgrund die Schadenaufwendungen in Feuer-Land- höherer Abschlussprovisionen und Bonifika- wirtschaft deutlich um 115,4 Prozent auf tionsaufwendungen eine Folge des kräftig 14,7 Mio. Euro. gestiegenen Neugeschäftes um 3,9 Prozent auf 124,0 Mio. Euro gestiegen. Die Betriebs- HUK-Versicherungen kosten gingen dagegen um 1,2 Prozent auf mit höherem Schadenaufwand 120,8 (122,3) Mio. Euro zurück. Sie beinhalten Die Schadenaufwendungen im HUK-Geschäft eine Gehaltstarifsteigerung von 1,6 Prozent sind gestiegen. In der Haftpflichtversiche- zum 1. Januar und eine tarifliche Einmal- rung erhöhten sich die Schadenaufwen- zahlung in Höhe von 250 Euro. Der Personal- dungen aufgrund von Großschäden und des kostenanstieg konnte allerdings durch gerin- gleichzeitig gestiegenen Schadendurch- gere Aufwendungen für IT-Dienstleistungen schnittes bei Normalschäden um 6,7 Prozent mehr als kompensiert werden. auf 62,8 Mio. Euro. Auch die Entwicklung in der Allgemeinen Unfallversicherung war

Das Geschäftsjahr im Überblick Geschäft und Rahmenbedingungen Versicherungstechnisches Ergebnis Mio. 2008 Mio. Versicherungstechnisches Bruttoergebnis 108,0 77,0 Rückversicherungsergebnis 53,5 18,3 Versicherungstechnisches Nettoergebnis vor Veränderung der Schwankungsrückstellung 54,5 58,7 Veränderung der Schwankungsrückstellung 14,9 1,7 Versicherungstechnisches Nettoergebnis 69,4 60,4 18 Die Profitabilität im versicherungstechnischen Kerngeschäft liegt deutlich über dem Marktdurchschnitt Versicherungstechnisches Brutto- und Nettoergebnis weiter deutlich positiv Die rückläufigen Schadenaufwendungen bei gleichzeitig gestiegenen Beitragseinnahmen führten zu einer Combined Ratio von brutto 88,0 (90,8) Prozent. Das versicherungstechnische Bruttoergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 40,2 Prozent auf 108,0 (77,0) Mio. Euro. An die Rückversicherer waren per saldo 53,5 (18,3) Mio. Euro und damit ein deutlich höherer Betrag abzuführen als im Vorjahr. Infolgedessen blieb das versicherungstechnische Nettoergebnis vor Veränderung der Schwankungsrückstellungen mit 54,5 (58,7) Mio. Euro etwas hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Entsprechend den Rechnungslegungsvorschriften waren den Schwankungsrückstellungen und ähnlichen Rück stellungen 14,9 (1,7) Mio. Euro zu entnehmen. Insgesamt ergab sich somit ein erfreuliches positives versicherungstechnisches Gesamtergebnis in Höhe von 69,4 (60,4) Mio. Euro. Damit schließt die versicherungstechnische Rechnung der Westfälischen Provinzial Ver sicherung AG im zehnten Jahr in Folge mit einem positiven Ergebnis. Die Profitabilität im versicherungstechnischen Kerngeschäft liegt auch im Mehrjahresvergleich deutlich über dem Marktdurchschnitt. Nähere Einzelheiten zur Entwicklung in den Versicherungszweigen sind den Seiten 21 bis 25 zu entnehmen. Gutes Ergebnis aus Kapitalanlagen Die profitierte von der Erholung auf den Finanzmärkten und konnte mit 107,8 (95,0) Mio. Euro, dies entspricht einer Nettoverzinsung von 5,9 (5,4) Prozent, das beste Kapitalanlageergebnis seit dem Jahr 2000 erreichen. Nettoverzinsung und laufende Durchschnittsverzinsung der Kapitalanlagen in % 5,8 4,1 5,0 3,1 4,5 5,8 5,4 5,3 5,9 2,2 2005 2006 2007 2008 Nettoverzinsung Laufende Durchschnittsverzinsung

LAGEBERICHT Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Nachtragsbericht Risikobericht Prognosebericht Da rund 80 Prozent der Kapitalanlagen auf Rententitel entfallen, profitierte die Westfälische Provinzial Versicherung AG vom Zinsrückgang für kurze und mittlere Laufzeiten bei Staatsanleihen und den rückläufigen Credit Spreads für Unternehmensanleihen. In Verbindung mit der Ertragsthesaurierung in den Fonds stiegen auch die Bewertungsreserven deutlich um 37,3 Prozent auf 359,8 (262,1) Mio. Euro. Die Reservequote verbesserte sich dadurch von 14,6 Prozent auf 19,4 Prozent. Abschreibungen. Vor allem der Abschreibungsbedarf bei Inhaberpapieren im Direktbestand und den Investmentfonds hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erheblich reduziert. Auf eine Nutzung des 341b HGB zur Vermeidung von Abschreibungen wurde weiterhin verzichtet. Insgesamt beliefen sich die Abschreibungen auf 7,8 Mio. Euro nach 94,1 Mio. Euro im Vorjahr. Die Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen betrugen 5,8 (5,8) Mio. Euro. Kapitalanlageergebnis und Bewertungsreserven entwickelten sich sehr erfreulich Zum Kapitalanlageergebnis im Einzelnen: Die Gesamterträge aus Kapitalanlagen fielen mit 128,6 (215,8) Mio. Euro deutlich geringer aus als im Jahr 2008. Die vergleichsweise hohen Erträge im Geschäftsjahr 2008 resultierten vor allem aus realisierten Bewertungsreserven in den Fonds, die bilanziell als laufender Ertrag auszuweisen sind, der Realisierung von Bewertungsreserven auch im Bereich des Aktiendirektbestandes und den Erträgen aus den für die Aktien abgeschlossenen Sicherungen. Auf diese Weise wurden die hohen Abschreibungen infolge der Finanzmarktkrise kompensiert. Im Berichtsjahr wurden die Erträge aus Fonds hingegen vollständig thesauriert. Die laufenden Erträge gingen daher auf 50,9 (117,9) Mio. Euro zurück. Die außerordentlichen Erträge verringerten sich auf 77,7 (97,9) Mio. Euro. Die hierin enthaltenen Erträge aus Zuschreibungen fielen als Folge der Kapitalmarkterholung mit 26,9 (4,9) Mio. Euro deutlich höher aus als im Vorjahr. Der Rückgang auf der Ertragsseite wurde durch die stark rückläufigen Aufwendungen für Kapitalanlagen überkompensiert. Sie verringerten sich um 100,0 Mio. Euro auf ins gesamt 20,8 (120,8) Mio. Euro. Ursächlich hierfür waren die deutlich gesunkenen Sonstiges nichtversicherungstechnisches Ergebnis Das sonstige nichtversicherungstechnische Ergebnis schloss mit einem negativen Saldo in Höhe von 12,8 ( 7,7) Mio. Euro. Das sonstige Ergebnis umfasst neben den Erträgen und Aufwendungen für erbrachte Dienstleistungen die Aufwendungen für das Unternehmen als Ganzes sowie die übrigen nichtversicherungstechnischen Aufwendungen. Die Erträge aus Dienstleistungen stiegen auf 97,4 (92,3) Mio. Euro und die Aufwendungen für Dienstleistungen auf 97,8 (92,8) Mio. Euro. Der Hauptteil der Aufwendungen bzw. Erträge entfiel auf Dienstleistungen, die von der Westfälischen Provinzial Versicherung AG in ihrer Funktion als Landesdirektion für die Provinzial NordWest Lebensversicherung AG erbracht wurden. Zu den Dienstleistungen gehören darüber hinaus die Erträge und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Vermittlungstätigkeit für die ÖRAG Rechtsschutzversicherungs-AG und die Union Krankenversicherung AG. Die Aufwendungen für das Unternehmen als Ganzes beliefen sich auf 9,5 (8,3) Mio. Euro. 19

Das Geschäftsjahr im Überblick Geschäft und Rahmenbedingungen Entstehung und Verwendung des Jahresüberschusses Mio. 2008 Mio. Versicherungstechnisches Nettoergebnis vor Veränderung der Schwankungsrückstellung 54,5 58,7 Entnahme aus der Schwankungsrückstellung 14,9 1,7 Versicherungstechnisches Nettoergebnis 69,4 60,4 Nichtversicherungstechnisches Ergebnis 94,2 86,5 Gesamtergebnis vor Steuern 163,5 146,9 Steuern 75,4 57,2 Gesamtergebnis nach Steuern 88,1 89,7 Gewinnabführung an die Provinzial NordWest Holding AG 82,6 89,7 Jahresüberschuss 5,6 Einstellung in andere Gewinnrücklagen 5,6 Das Gesamtergeb- Gesamtergebnis erneut gesteigert Das Gesamtergebnis vor Gewinnabführung Gewinnabführung an die Holding auf hohem Vorjahresniveau 20 nis vor Steuern konnte auf hohem Niveau gesteigert werden und vor Steuern konnte um 11,3 Prozent auf 163,5 (146,9) Mio. Euro gesteigert werden. Von diesem Ergebnis entfielen 69,4 (60,4) Mio. Euro auf das versicherungstechnische Geschäft und 94,2 (86,5) Mio. Euro auf das gesamte Der Steueraufwand erhöhte sich auf 75,4 (57,2) Mio. Euro. Das Jahresergebnis nach Steuern belief sich damit auf 88,1 (89,7) Mio. Euro. Von dem Ergebnis wurden 5,6 (0,0) Mio. Euro in die Gewinnrücklagen eingestellt, nichtversicherungstechnische Geschäft, das 82,6 (89,7) Mio. Euro werden an die Provinzial neben dem Kapitalanlageergebnis auch das NordWest Holding AG abgeführt. sonstige Ergebnis umfasst. Das Gesamtergebnis entspricht bezogen auf die verdienten Bruttobeiträge einer Umsatzrendite von 16,1 (14,8) Prozent und einer Eigenkapitalrendite von 39,2 (35,5) Prozent vor Steuern.