Kinder- und Jugendliteraturforschung in Österreich Veröffentlichungen der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung

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Buchwissenschaftliche Beiträge

Transkript:

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Kinder- und Jugendliteraturforschung in Österreich Veröffentlichungen der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung Herausgegeben von Ernst Seibert und Peter Malina Band 5 Lexe 2.indd 2

Heidi Lexe Pippi, Pan und Potter Zur Motivkonstellation in den Klassikern der Kinderliteratur Edition Praesens Verlag für Literatur- und Sprachwissenschaft Lexe 2.indd 3

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. ISBN 3-7069-0221-4 Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Rechtsinhaber, die nicht ermittelt werden konnten, werden gebeten, sich an den Verlag zu wenden. 2003 Edition Praesens Verlag für Literatur- und Sprachwissenschaft http://www.praesens.at email: edition@praesens.at Lexe 2.indd 4

Geleitwort Untersuchungen zur Kinderliteratur haben längst einen festen Platz im Arbeitsfeld der österreichischen Literaturwissenschaft erobert. Aber dieses Buch leistet dennoch Pionierarbeit. Es widmet sich nämlich nicht einem einigermaßen überschaubaren Teilgebiet des Faches Kinder- und Jugendliteratur, sondern überblickt das Ganze (und das gilt für die einschlägigen Texte ebenso wie für die einschlägige wissenschaftliche Literatur), um einen zentralen Aspekt der Kinderliteratur herauszustellen, der so verschiedenartige Phänomene wie den Pippi Langstrumpf, Peter Pan und Harry Potter zusammenhält. Dieser Aspekt aber ist: das Motiv der Verweigerung. Dieses Motiv allein erlaubt es, die Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur zueinander in Beziehung zu setzen. Wird doch in allen diesen Werken der Versuch unternommen, in das Motiv der kindlichen Verweigerung den Entwurf einer autonomen (Kindheits-)Welt einzubinden. Die Werke, die Heidi Lexe untersucht, sind weltweit bekannt und im einzelnen deshalb auch schon oft untersucht worden. Heidi Lexe aber analysiert sie mit Blick auf archetypische Figurenkonstellationen, und sie zeigt auf, wie derartige Konstellationen in den verschiedenartigsten intertextuellen und intermedialen Bezügen (in Büchern, in Filmen, in politischen Kommentaren, auch in der Werbung) wiederkehren und betrachtet werden. Das allen Texten gemeinsame Motiv (in dem sich zunächst einmal scheinbar unabhängig vom gesellschaftlichen Hintergrund exemplarische Kindheits-Vorstellungen manifestieren), das Motiv der Verweigerung findet schließlich auch Eingang in die jüngsten Bestseller der Kinder- und Jugendliteratur: als geradezu idealtypisches Verhalten, nach wie vor. Heidi Lexe spricht in Ihrer Danksagung davon, dass sie aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit in der STUBE Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur in Wien die Gelegenheit gehabt hätte, die einschlägigen wissenschaftlichen Diskurse mitzuverfolgen; tatsächlich hat sie diese Diskurse mitgestaltet, und das vorliegende Buch ist ein weiteres glänzendes Zeugnis dieser ihrer wissenschaftlichen Mit-Arbeit in der Kinder- und Jugendliteratur-Forschungslandschaft in Österreich. Innsbruck, August 2003 Johann Holzner Lexe 2.indd 5

Danksagung Meine universitäre und wissenschaftliche Befassung mit KJL wäre nicht denkbar gewesen ohne meine langjährige Tätigkeit in der STUBE Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur in Wien und der daraus resultierenden steten Einbindung in einen Diskurs um diesen Forschungsbereich. Mein Dank gilt daher den Verantwortlichen der STUBE sowie allen partnerschaftlich mit ihr in Verbindung stehenden und diese Einrichtung fördernden Institutionen. Mein besonderer Dank für fachliche Unterstützung, berufliche Förderung und Freundschaft gilt Barbara Burkhardt, Ingrid Cella, Inge Cevela, Reinhard Ehgartner, Beate Hochholdinger- Reiterer, Johann Holzner, Franz Lettner, Michael Ritter, Martina Rényi, Ernst Seibert und Elisabeth Wildberger sowie dem Lesekreis der STUBE und natürlich meinen Eltern und meinem Mann Christoph. Lexe 2.indd 6

Inhalt 0. Einleitung 11 1. Grundlagen 1.1. Begriffsklärung 1.1.1. Klassik Klassiker 1.1.2. Klassikbildung in der Kinder- und Jugendliteratur 1.1.3. Klassiker Bestseller Kultbuch 1.1.4. Klassiker Weltliteratur nationale Höhepunkte 1.2. Typologie der Kinderbuchklassiker 1.2.1. Textkorpus 1.2.2. Das Abenteuerbuch 1.2.3. Märchen 1.2.4. Spezifische Kinderliteratur Klassiker der Kinderliteratur 1.3. Zielsetzung und Textauswahl 14 14 14 16 19 23 27 27 31 31 32 34 2. Merkmale der Klassiker der Kinderliteratur 2.1. Ansätze einer Theorie des Klassischen 2.2. Klassiker der Kinderliteratur als populärer Kanon 2.2.1. Rezeption und breite Bekanntheit 2.2.2. Intermediale Bezugnahme 2.2.2.1. Intertextuelle Bezugnahme 2.2.2.2. Bildbezüge in der zeitgenössischen Kinderliteratur 2.2.2.3. Bezugnahme in Alltags- und Populärkultur 2.3. Merkmale der Textgestaltung 2.3.1. Erzählform 2.3.1.1. Spontane Erzählhaltung 2.3.1.2. Âventiure-Charakter 2.3.2. Figuren 2.3.2.1. Zentrale, kindliche Hauptfiguren 2.3.2.2. Kennzeichnung als AußenseiterInnen 37 37 39 39 44 44 59 65 70 70 70 72 74 74 76 Lexe 2.indd 7

3. Klassische Motivkonstellation 3.1. Elternferne 3.1.1. Waisen und Halbwaisen 3.1.2. Agieren im elternfernen Raum 3.1.3. Motiv der unbekannten Herkunft 3.2. Bewährung in unbekannter Umgebung 3.2.1. Gegenüberstellung konträrer Welten 3.2.2. Motiv der Reise 3.2.3. Phantastische Irritation 3.3. Naturnähe 3.3.1. Agieren im naturnahen Raum 3.3.2. Nähe zu Tieren 3.3.3. Motiv des Fliegens 3.3.4. Motiv der Verwandlung 3.4. Motiv der kindlichen Verweigerung 3.4.1. Motivdefinition am Beispiel von Heinrich Hoffmanns Der Struwwelpeter 3.4.2. Motiv-Varianten 3.4.2.1. Lewis Carroll: Alice im Wunderland 3.4.2.2. Wilhelm Busch: Max und Moritz 3.4.2.3. Carlo Collodi: Pinocchios Abenteuer 3.4.2.4. Johanna Spyri: Heidis Lehr- und Wanderjahre 3.4.2.5. James M. Barrie: Peter Pan 3.4.2.6. Waldemar Bonsels: Die Biene Maja und ihre Abenteuer 3.4.2.7. Erich Kästner: Emil und die Detektive 3.4.2.8. Astrid Lindgren: Pippi Langstrumpf 3.4.3. Verweigerung und Verlusterlebnis 3.5. Entwurf einer autonomen Kind-Welt als Grundlage einer klassischen Tradition 78 78 78 81 83 84 84 87 89 91 91 94 96 98 99 99 101 101 106 111 117 123 128 133 138 144 148 4. Zeitgenössische Kinderliteratur in klassischer Tradition. Aufgezeigt an ausgewählten Beispielen 4.1. Spurensuche 4.1.1. Kindliche Rebellen 4.1.2. Erfolgsbücher nach klassischem Muster 4.1.3. Kindliche Autonomie Kindliche Einsamkeit 4.2. Christine Nöstlinger: Der Spatz in der Hand 4.2.1. Phantasie im sozialen Zusammenhang 150 150 151 153 157 160 160 Lexe 2.indd 8

4.2.2. Das Klo als autonomer Kindbereich 4.2.3. Verfestigung einer sprichwörtlichen Ordnung 4.3. Andreas Steinhöfel: Inger 4.3.1. Geheimnis und Erinnerung 4.3.2. Das besondere Kind 4.3.3. Das archetypische Kind 161 164 167 167 168 170 5. Geburtstunde eines neuen Klassikers? Joanne K. Rowling: Harry Potter 5.1. Das Phänomen Harry Potter 5.2. Merkmale des Klassischen 5.3. Wiederaufnahme einer klassischen Motivkonstellation 5.3.1. Elternferne 5.3.2. Bewährung in unbekannter Umgebung 5.3.3. Naturnähe 5.3.4. Motiv der Verweigerung 5.4. Harry Potter ein Entwicklungsroman? 173 173 174 177 177 180 183 186 187 6. Zusammenfassung 192 Anmerkungen 196 7. Literaturverzeichnis 7.1. Texte 7.2. Medien 7.3. Darstellungen 7.4. Lexika 7.5. Websites 228 228 233 233 247 248 Bildanhang 249 Lexe 2.indd 9