Orientierungsfragen und -aufgaben für die Klausur zur Vorlesung über Theologische Fragen an die Hirnforschung Erste Lieferung Zum Thema: Einführung: Verbreitete Ansichten, die für die Theologie relevant sind [1] Was ist für das folgende Zitat die Alternative bei der Fragestellung nach der Bedeutung der Neurowissenschaften? Unbestreitbar ist, dass heute zahlreiche Fundamente eines traditionellen Menschenbildes in Frage stehen oder einfach weggefegt werden. Im Windschatten der Empörung darüber besteht aber die Chance der Aufklärung. Nämlich über das, was die Lebenswissenschaften erarbeiten und unseren Wünschen und Vorstellungen entgegensetzen. [2] Ist Thomas Metzinger der Meinung, daß jeder von uns in Zukunft verstärkt die individuelle Verantwortung für seine eigenen Bewußtseinszustände und seinen Gehirnzustand wird übernehmen müssen aber auch für den seiner Mitmenschen? [3] Gilt die Hirnforschung als ein Frontalangriff auf unser Selbstverständnis und unsere Menschenwürde? 1
[4] Wie erklärt die Hirnforschung Religion? [5] Wie wird Religion in der Hirnforschung verstanden? [6] Wie ist der Ausdruck Gottes-Modul zu verstehen? [7] Wie beurteilt Detlef B. Linke die Erklärung, daß Religion nur ein bestimmter ausgelebter Gefühlszustand sei? [8] Wie wird die erfahrenen Wirklichkeit der Willensfreiheit von Neurowissenschaftlern verstanden? [9] Wie wird die Ansicht begründet, wir würden Post-hoc- Begründungen für unsere, scheinbar freien Handlungen konstruieren? 2
[10] Wie läßt sich die folgende Behauptung begründen?: Der freie Wille kollidiert mit unserem Erfahrungswissen, daß jedes Ereignis durch irgendein anderes hervorgerufen wird. [11] Wie wird die Idee des unbewegten Bewegers in der folgenden Argumentation eingesetzt? All wissen, dass der Wille den Naturgesetzen nicht entfliehen kann ist er doch in die physikalische Welt eingebettet. Da gibt es keinen unbewegten Beweger, der von sich aus ohne Ursache neue Ereignisketten in Gang setzt. Und doch: Es fühlt sich eben so an. [... ] Oder ist das nur Einbildung? [12] Wie kann man begründen, daß unsere Erfahrung, eine Handlung gewollt zu haben, nicht beweist, daß der Wille diese Handlung auch selbst verursacht hat? [13] Wie beurteilt Hans-Ludwig Kröber die Verwendung der Idee des unbewegten Bewegers in bezug auf Freiheit? [14] Wie begründet Henning Scheich seine Aussage, daß Libets Versuche nicht als Beweis für einen biologischen Determinismus herhalten können? 3
[15] Inwiefern kritisiert Bettina Walde Libets Resultate? [16] Warum ist Michael Pauen der Ansicht, daß die Auffassung, Freiheit und Determination seien unvereinbar, unplausibel ist? [17] Inwiefern wird der Dualismus von Ich und Leib von der modernen Kognitionswissenschaft zurückgewiesen? [18] Wie kommt nach V. Ramachandran das Ich zustande? [19] Was sagt Michael Pauen über die eventuelle genaue Analyse dessen, was während eines bestimmten Vorgangs im Bewußtsein in den Nervenzellen unseres Gehirns geschieht? [20] Wie beurteilt Metzinger den Glauben an etwas wie ein personales Überleben nach dem Tode? 4
Zum Thema: Reduktion und Reduktionismus [1] Was ist Reduktionismus im Unterschied zur Reduktion? [2] Was haben wir nach Albertus Magnus in den natürlichen Dingen zu untersuchen? [3] Was lehrt Thomas von Aquin über die Relevanz der Naturwissenschaft bei der Auslegung der hl. Schrift? [4] Was sind für Galileo Galilei die zwei Bücher, die Gott geschrieben hat? [5] Was bedeutet der Reduktionismus bezogen auf die Hirnforschung? [6] Was wird im folgenden Zitat gesagt über mögliche Gründe gegen den Reduktionismus in der Hirnforschung? 5
Die Ergebnisse der modernen Hirnforschung [... ] legen nahe, daß das, was unsere Persönlichkeit und Individualität ausmacht, auf der funktionellen Architektur unserer Gehirne und somit auf einem materiellen Substrat beruht. Obgleich wir keine Probleme damit haben, das Verhalten von Tieren vollständig auf Hirnfunktionen zurückzuführen, fällt uns der logische Schluß schwer, das gleiche für den Menschen zu postulieren. Es gibt jedoch derzeit keinen Grund, daran zu zweifeln, daß auch mentale und psychische Funktionen auf Abläufen in unserem Gehirn beruhen, die sich im Rahmen naturwissenschaftlicher Beschreibungssysteme darstellen und untersuchen lassen. 1 [7] Unter welcher Bedingung schreibt W. Singer, daß die Hirnforschung auf dem Weg ist, ihren reduktionistischen Ansatz auf alle relevanten Ebenen lückenlos auszudehnen? [8] Warum ist Singer der Meinung, daß diese höchsten Hervorbringungen unserer Gehirne, jene, die uns die Erfahrung vermitteln, autonome, selbstbestimmte Agenten zu sein, vermutlich kulturelle Konstrukte sind und deshalb der neurobiologischen Erklärung nicht direkt zugänglich. Zum Thema: Seele [1] Was muß der Forscher, W. Singer zufolge, außer den Gehirnprozessen berücksichtigen, um den Geist zu verstehen? [2] Was sind die zwei parallelen Beschreibungssysteme, die 1 W. Singer, Beobachter, 194. 6
Unvereinbares über unser Menschsein behaupten? [3] Inwiefern hält S. Singer daran fest, daß wir in unseren Handlungen frei sind? [4] Erklären Sie das hylemorphistische Seelenverständnis! [5] Was bedeutet es, daß die Seele die Form des Leibes ist? [6] Ist die Seele nach Thomas von Aquin identisch mit dem Ich? [7] Kann man nach Thomas von Aquin einen Menschen ohne Leib als eine Person bezeichnen? 7
[8] Wie lautet die aristotelische Definition der Seele? [9] Wer hat folgendes geschrieben: Mein Leib ist mehr in meiner Seele, als daß meine Seele in meinem Leibe sei. Mein Leib und meine Seele sind mehr in Gott, als daß sie in sich selbst seien. [10] Wie erklärt Thomas von Aquin, daß es in der Seele des Menschen nur eine Form gibt? [11] Erläutern Sie die These des Thomas von Aquin, daß der Mensch eine Einheit bildet! [Die Frage wird an verschiedenen Stellen des Hilfsgerüstes behandelt.] 8