Dezentrales Peripheriesystem. ET 200pro - Fehlersichere Module SIMATIC

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Transkript:

Dezentrales Peripheriesystem ET 200pro - Fehlersichere Module SIMATIC Dezentrale Peripherie F-Technik Dezentrales Peripheriesystem ET 200pro - Fehlersichere Module Betriebsanleitung Vorwort Produktübersicht 1 Konfigurieren 2 Adressieren und Montieren 3 Verdrahten 4 Diagnose 5 Allgemeine Technische Daten 6 Fehlersichere Anschlussmodule 7 Fehlersichere Elektronikmodule 8 Diagnosedaten der A fehlersicheren Module B Maßbilder Zubehör und C Bestellnummern D Reaktionszeiten E Schalten von Lasten 07/2013 A5E00394072-03

Rechtliche Hinweise Warnhinweiskonzept Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt. GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. VORSICHT bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. ACHTUNG bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden. Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein. Qualifiziertes Personal Das zu dieser Dokumentation zugehörige Produkt/System darf nur von für die jeweilige Aufgabenstellung qualifiziertem Personal gehandhabt werden unter Beachtung der für die jeweilige Aufgabenstellung zugehörigen Dokumentation, insbesondere der darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweise. Qualifiziertes Personal ist auf Grund seiner Ausbildung und Erfahrung befähigt, im Umgang mit diesen Produkten/Systemen Risiken zu erkennen und mögliche Gefährdungen zu vermeiden. Bestimmungsgemäßer Gebrauch von Siemens-Produkten Beachten Sie Folgendes: Marken WARNUNG Siemens-Produkte dürfen nur für die im Katalog und in der zugehörigen technischen Dokumentation vorgesehenen Einsatzfälle verwendet werden. Falls Fremdprodukte und -komponenten zum Einsatz kommen, müssen diese von Siemens empfohlen bzw. zugelassen sein. Der einwandfreie und sichere Betrieb der Produkte setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung, Montage, Installation, Inbetriebnahme, Bedienung und Instandhaltung voraus. Die zulässigen Umgebungsbedingungen müssen eingehalten werden. Hinweise in den zugehörigen Dokumentationen müssen beachtet werden. Alle mit dem Schutzrechtsvermerk gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann. Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten. Siemens AG Industry Sector Postfach 48 48 90026 NÜRNBERG DEUTSCHLAND A5E00394072-03 P 07/2013 Änderungen vorbehalten Copyright Siemens AG 2005-2013. Alle Rechte vorbehalten

Vorwort Zweck des Handbuchs Die Informationen dieses Handbuchs ermöglichen es Ihnen, Bedienungen, Funktionsbeschreibungen und technische Daten der fehlersicheren Module des Dezentralen Peripheriesystems ET 200pro nachzuschlagen. Erforderliche Grundkenntnisse Dieses Handbuch stellt eine Ergänzung zum Handbuch Dezentrales Peripheriesystem ET 200pro dar. Zum Verständnis dieses Handbuchs sind allgemeine Kenntnisse auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik erforderlich. Außerdem werden Kenntnisse der Basissoftware STEP 7 und des dezentralen Peripheriesystem ET 200pro vorausgesetzt. Gültigkeitsbereich des Handbuchs Baugruppe Bestellnummer ab Erzeugnisstand Fehlersicheres Anschlussmodul CM IO 16 M12 für Elektronikmodul 8/16 F-DI Fehlersicheres Anschlussmodul CM IO 12 M12 für Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO Fehlersicheres Anschlussmodul CM F-IO 2 M12 für F-Switch PROFIsafe Fehlersicheres digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Fehlersicheres digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Fehlersicheres digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe 6ES7194-4DD00-0AA0 01 6ES7194-4DC00-0AA0 01 6ES7194-4DA00-0AA0 01 6ES7148-4FA00-0AB0 01 6ES7148-4FC00-0AB0 01 6ES7148-4FS00-0AB0 01 Änderungen gegenüber der Vorgängerversion Gegenüber der Vorgängerversion enthält das vorliegende Handbuch folgende wesentliche Änderungen/Ergänzungen: Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 3

Vorwort Approbationen siehe Kapitel "Normen und Zulassungen " Die fehlersicheren ET 200pro-Module sind zusätzlich zertifiziert für den Einsatz im Sicherheitsbetrieb bis: Sicherheitsklasse SIL3 (Safety Integrity Level) nach IEC 61508:2000 Performance Level (PL) e und Kategorie 4 nach ISO 13849-1:2006 bzw. EN ISO 13849-1:2008 CE-Zulassung siehe Kapitel "Normen und Zulassungen" Kennzeichnung für Australien (C-Tick-Mark) siehe Kapitel "Normen und Zulassungen" Normen siehe Kapitel "Normen und Zulassungen" 4 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Vorwort Einordnung in die Informationslandschaft Für die Arbeit mit den fehlersicheren Modulen ET 200pro benötigen Sie je nach Anwendungsfall zusätzliche, nachfolgend aufgeführte Dokumentationen. Im vorliegenden Handbuch wird an geeigneten Stellen auf diese Dokumentationen verwiesen. Dokumentation Handbuch Dezentrales Peripheriesystem ET 200pro Systembeschreibung Sicherheitstechnik in SIMATIC S7 für die Einbindung in das F- System S7 Distributed Safety Relevante Inhalte in Kurzform beschreibt alle allgemeingültigen Themen zur Hardware der ET 200pro (u. a. Aufbau, Montage und Verdrahtung von ET 200pro) vermittelt Überblickswissen zu Einsatz, Aufbau und Funktionsweise von fehlersicheren Automatisierungssystemen S7 Distributed Safety und S7 F/FH Systems enthält technische Detailinformationen, die sich für die F-Technik in S7-300 und S7-400 zusammengefasst darstellen lassen enthält die Überwachungs- und Reaktionszeitberechnung für F-Systeme S7 Distributed Safety und S7 F/FH Systems Das Programmier- und Bedienhandbuch/die Online-Hilfe S7 Distributed Safety, Projektieren und Programmieren beschreibt: die Projektierung der F-CPU und der F-Peripherie die Programmierung der F-CPU in F-FUP bzw. F-KOP In Abhängigkeit von der eingesetzten F-CPU benötigen Sie folgende Dokumentationen: Die Betriebsanleitung S7-300, CPU 31xC und CPU 31x: Aufbauen beschreibt die Montage und Verdrahtung von Systemen S7-300. Das Gerätehandbuch CPU 31xC und CPU 31x, Technische Daten beschreibt die CPUs 315-2 DP und PN/DP und die CPU 317-2 DP und PN/DP. Das Installationshandbuch Automatisierungssystem S7-400, Aufbauen beschreibt die Montage und Verdrahtung von Systemen S7-400. Das Referenzhandbuch Automatisierungssystem S7-400, CPU-Daten beschreibt die CPU 416-2. Für jede einsetzbare F-CPU gibt es eine eigene Produktinformation. Die Produktinformationen beschreiben nur die Abweichungen zu den entsprechenden Standard-CPUs. STEP 7-Handbücher Das Handbuch Hardware konfigurieren und Verbindungen projektieren mit STEP 7 V5.x beschreibt die Bedienung der entsprechenden Standard-Tools von STEP 7. Das Referenzhandbuch Systemsoftware für S7-300/400 System- und Standardfunktionen beschreibt Funktionen für Zugriff/Diagnose der Dezentralen Peripherie. STEP 7-Onlinehilfe beschreibt die Bedienung der Standard-Tools von STEP 7 enthält Informationen zum Konfigurieren und Parametrieren von Baugruppen und intelligenten Slaves mit HW Konfig enthält die Beschreibung der Programmiersprachen FUP und KOP PCS 7-Handbücher beschreiben die Handhabung des Leitsystems PCS 7 (notwendig, wenn die ET 200pro mit fehlersicheren Modulen in ein übergeordnetes Leitsystem eingebunden wird). Die gesamte SIMATIC S7-Dokumentation können Sie auf CD-ROM beziehen. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 5

Vorwort Wegweiser Das vorliegende Handbuch beschreibt die fehlersicheren Module des Dezentralen Peripheriesystem ET 200pro. Es besteht aus anleitenden Kapiteln und Kapiteln zum Nachschlagen (technische Daten und Anhänge). Das Handbuch beinhaltet im Wesentlichen folgende Themen zu den fehlersicheren Modulen: Aufbau und Einsatz Konfigurieren Adressieren, Montieren und Verdrahten Diagnoseauswertung Technische Daten Bestellnummern Konventionen Im vorliegenden Handbuch werden die Begriffe "Sicherheitstechnik" und "F-Technik" synonym verwendet. Genauso wird mit den Begriffen "fehlersicher" und "F-" verfahren. "S7 Distributed Safety" in kursiver Schreibweise bezeichnet die Optionspakete für die beiden F-Systeme "S7 Distributed Safety". Recycling und Entsorgung Die fehlersicheren Module der ET 200pro sind aufgrund ihrer schadstoffarmen Ausrüstung recyclingfähig. Für ein umweltverträgliches Recycling und die Entsorgung Ihres Altmoduls (-gerätes) wenden Sie sich an einen zertifizierten Entsorgungsbetrieb für Elektronikschrott. Weitere Unterstützung Bei Fragen zur Nutzung der im Handbuch beschriebenen Produkte, die Sie hier nicht beantwortet finden, wenden Sie sich bitte an Ihren Siemens-Ansprechpartner in den für Sie zuständigen Vertretungen und Geschäftsstellen. (http://www.siemens.com/automation/partner) 6 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Vorwort Trainingscenter Um Ihnen den Einstieg in das Automatisierungssystem S7 zu erleichtern, bieten wir entsprechende Kurse an. Wenden Sie sich bitte an Ihr regionales Trainingscenter oder an das zentrale Trainingscenter in D 90327 Nürnberg. Internet: (http://www.sitrain.com) H/F Competence Center Zu den Themen fehlersichere und hochverfügbare Automatisierungssysteme SIMATIC S7 bietet das H/F Competence Center in Nürnberg spezielle Workshops an. Außerdem hilft Ihnen das H/F Competence Center bei der Projektierung, bei der Inbetriebsetzung und bei Problemen vor Ort. Anfragen zu Workshops usw.: hf-cc@siemens.com Technical Support Sie erreichen den Technical Support für alle A&D-Produkte Über das Web-Formular für den Support Request im Internet (http://www.siemens.de/automation/support-request) Weitere Informationen zu unserem Technical Support finden Sie im Internet (http://www.siemens.de/automation/service) Service & Support im Internet Zusätzlich zu unserem Dokumentations-Angebot bieten wir Ihnen im Internet unser komplettes Wissen online an. (http://www.siemens.com/automation/service&support) Dort finden Sie: den Newsletter, der Sie ständig mit den aktuellsten Informationen zu Ihren Produkten versorgt. die für Sie richtigen Dokumente über unsere Suche in Service & Support. ein Forum, in welchem Anwender und Spezialisten weltweit Erfahrungen austauschen. Ihren Ansprechpartner für Automation & Drives vor Ort. Informationen über Vor-Ort-Service, Reparaturen, Ersatzteile. Vieles mehr steht für Sie unter dem Begriff "Leistungen" bereit. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 7

Vorwort Wichtiger Hinweis für die Erhaltung der Betriebssicherheit Ihrer Anlage Hinweis Anlagen mit sicherheitsgerichteten Ausprägungen unterliegen seitens des Betreibers besonderen Anforderungen an die Betriebssicherheit. Auch der Zulieferer ist gehalten, bei der Produktbeobachtung besondere Maßnahmen einzuhalten. Wir informieren daher in einem speziellen Newsletter über Produktentwicklungen und -eigenschaften, die für den Betrieb von Anlagen unter Sicherheitsaspekten wichtig sind oder sein können. Damit Sie auch in dieser Beziehung immer auf dem neuesten Stand sind und ggf. Änderungen an Ihrer Anlage vornehmen können, ist es notwendig, dass Sie den entsprechenden Newsletter abonnieren. Bitte gehen Sie ins Internet (http://my.ad.siemens.de/myand/guithemes2select.asp?subjectid=2&lang=de) und melden sich für die folgenden Newsletter an: SIMATIC S7-300 SIMATIC S7-400 Dezentrale Peripherie SIMATIC Industrie Software Aktivieren Sie bei diesen Newslettern jeweils das Kästchen "Aktuell". Siehe auch Normen und Zulassungen (Seite 45) 8 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Inhaltsverzeichnis Vorwort... 3 1 Produktübersicht... 13 1.1 Fehlersichere Module ET 200pro... 13 1.2 Einsatz von fehlersicheren Modulen ET 200pro... 14 1.3 Wegweiser zur Inbetriebnahme von ET 200pro mit fehlersicheren Modulen... 17 2 Konfigurieren... 19 2.1 Aufbau von ET 200pro mit fehlersicheren Modulen... 19 2.2 Zuordnung der Module einer ET 200pro zueinander... 20 2.3 Begrenzung der anschließbaren Module/Maximalausbau... 21 2.4 Konfigurieren und Parametrieren... 22 3 Adressieren und Montieren... 23 3.1 Adressbelegungen in der F-CPU... 23 3.2 Vergabe der PROFIsafe-Adresse... 25 3.3 Montieren... 27 4 Verdrahten... 29 4.1 Sichere Funktionskleinspannung für die fehlersicheren Module... 30 4.2 Verdrahten von fehlersicheren Modulen... 31 4.3 Stecken und Ziehen von fehlersicheren Anschluss- und Elektronikmodulen... 32 4.4 Anforderungen an Geber und Aktoren... 33 5 Diagnose... 37 5.1 Reaktionen auf Fehler... 37 5.2 Diagnose von Fehlern... 39 6 Allgemeine Technische Daten... 45 6.1 Normen und Zulassungen... 45 6.2 Elektromagnetische Verträglichkeit... 48 6.3 Transport- und Lagerbedingungen... 52 6.4 Mechanische und klimatische Umgebungsbedingungen... 52 6.5 Angaben zu Isolationsprüfungen, Schutzklasse, Schutzart und Nennspannung... 54 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 9

Inhaltsverzeichnis 7 Fehlersichere Anschlussmodule... 57 7.1 Fehlersicheres Anschlussmodul CM IO 16 x M12 für 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe... 57 7.2 Fehlersicheres Anschlussmodul CM IO 12 x M12 für 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe... 59 7.3 Fehlersicheres Anschlussmodul CM F-IO 2 x M12 für F-Switch PROFIsafe... 61 8 Fehlersichere Elektronikmodule... 63 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe... 64 8.1.1 Eigenschaften des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe... 64 8.1.2 Anschlussbelegung des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe... 65 8.1.3 Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe... 66 8.1.4 Parameter für das Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe... 67 8.1.5 Verdrahtung der Eingänge des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe... 71 8.1.6 Anwendungsfall 1: Sicherheitsbetrieb SIL2/Kat.3... 73 8.1.7 Anwendungsfall 2: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.3... 75 8.1.8 Anwendungsfall 3: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.4... 87 8.1.9 Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe... 91 8.1.10 Technische Daten des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe... 94 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe... 98 8.2.1 Eigenschaften des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe... 98 8.2.2 Anschlussbelegung des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe... 100 8.2.3 Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe... 102 8.2.4 Parameter für das Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe... 103 8.2.5 Verdrahtung der Eingänge des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe... 107 8.2.6 Verdrahtung der Ausgänge des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe... 108 8.2.7 Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe... 111 8.2.8 Technische Daten des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe... 114 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe... 119 8.3.1 Eigenschaften des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe... 119 8.3.2 Anschlussbelegung des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe... 120 8.3.3 Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe... 121 8.3.4 Parameter für das Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe... 122 8.3.5 Verdrahtung der Eingänge des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe... 126 8.3.6 Anwendungsfall 1: Sicherheitsbetrieb F-Switch PROFIsafe... 127 8.3.7 Anwendungsfall 2: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.3... 128 8.3.8 Anwendungsfall 3: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.4... 139 8.3.9 Verdrahtung der Ausgänge des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe... 143 8.3.10 Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe... 148 8.3.11 Technische Daten des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe... 151 10 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Inhaltsverzeichnis A Diagnosedaten der fehlersicheren Module... 155 B Maßbilder... 165 C Zubehör und Bestellnummern... 167 C.1 Zubehör und Bestellnummern... 167 D Reaktionszeiten... 169 D.1 Reaktionszeiten... 169 E Schalten von Lasten... 173 E.1 Schalten von kapazitiven Lasten... 173 E.2 Schalten von induktiven Lasten... 175 Glossar... 177 Index... 187 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 11

Inhaltsverzeichnis 12 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Produktübersicht 1 In diesem Kapitel Die Produktübersicht informiert Sie darüber: wie das Dezentrale Peripheriegerät ET 200pro mit fehlersicheren Modulen in die fehlersicheren Automatisierungssysteme SIMATIC S7 einzuordnen ist aus welchen Komponenten das Dezentrale Peripheriegerät ET 200pro mit fehlersicheren Modulen besteht welche Schritte Sie ausführen müssen von der Auswahl der F-Module bis zur Inbetriebnahme von ET 200pro an PROFIBUS DP/PROFINET IO 1.1 Fehlersichere Module ET 200pro Fehlersicheres Automatisierungssystem Fehlersichere Automatisierungssysteme (F-Systeme) werden in Anlagen mit erhöhten Sicherheitsanforderungen eingesetzt. F-Systeme dienen der Steuerung von Prozessen mit unmittelbar durch Abschaltung erreichbarem sicheren Zustand. D. h., F-Systeme steuern Prozesse, bei denen eine unmittelbare Abschaltung keine Gefahr für Mensch oder Umwelt nach sich zieht. Dezentrales Peripheriesystem ET 200pro Das Dezentrale Peripheriesystem ET 200pro ist ein DP-Slave/IO-Device an PROFIBUS DP/PROFINET IO, der außer Standard-Modulen ET 200pro fehlersichere Module enthalten kann. Sie können die PROFIBUS DP/PROFINET IO-Stränge mit Kupferkabel aufbauen. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 13

Produktübersicht 1.2 Einsatz von fehlersicheren Modulen ET 200pro Fehlersichere Module Fehlersichere Module unterscheiden sich im Wesentlichen dadurch von den Standard- Modulen ET 200pro, dass sie intern zweikanalig aufgebaut sind. Die beiden integrierten Prozessoren überwachen sich gegenseitig und testen automatisch die Ein- bzw. Ausgabeschaltungen und versetzen das F-Modul im Fehlerfall in einen sicheren Zustand. Die F-CPU kommuniziert mit dem fehlersicheren Modul über das sicherheitsgerichtete Busprofil PROFIsafe. Fehlersichere digitale Eingabemodule erfassen die Signalzustände von sicherheitsgerichteten Gebern und senden entsprechende Sicherheitstelegramme an die F- CPU. Fehlersichere digitale Ausgabemodule sind geeignet für Abschaltvorgänge mit Kurz- und Querschlussüberwachung bis zum Aktor. Fehlersichere Switch erfasst die Signalzustände von sicherheitsgerichteten Gebern und sendet entsprechende Sicherheitstelegramme an die F-CPU und ist für den Anschluss von Frequenzumrichtern, Motoren und Ausgabemodulen geeignet. Fehlersichere Anschlussmodule werden auf die fehlersicheren Elektronikmodule montiert. Sie dienen zum Anschluss von Sensoren und Aktoren. 1.2 Einsatz von fehlersicheren Modulen ET 200pro Einsatzmöglichkeiten von ET 200pro mit fehlersicheren Modulen Mit dem Einsatz von ET 200pro mit fehlersicheren Modulen wird die Ablösung der konventionellen Aufbautechnik in der Sicherheitstechnik durch PROFIBUS DP/PROFINET IO-Komponenten möglich. Das betrifft u. a. die Ablösung von Schaltgeräten für NOT-AUS, Schutztürwächter und Zweihandbedienung. Einsatz in F-Systemen Fehlersichere Module ET 200pro sind einsetzbar: im F-System S7 Distributed Safety mit dem Optionspaket S7 Distributed Safety ab Version V 5.1 und F-Configuration Pack ab Version V 5.4 Für den Einsatz von fehlersicheren Modulen ET 200pro in F-Systemen gelten die Informationen der Handbücher: Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro Sicherheitstechnik in SIMATIC S7 S7 Distributed Safety, Projektieren und Programmieren 14 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Produktübersicht 1.2 Einsatz von fehlersicheren Modulen ET 200pro F-System mit ET 200pro Im folgenden Bild finden Sie einen Beispielaufbau für ein F-System S7 Distributed Safety mit u. a. ET 200pro am PROFIBUS DP/PROFINET IO. Der fehlersichere DP-Master/IO-Controller tauscht u. a. mit den fehlersicheren und Standardmodulen ET 200pro sicherheitsrelevante und nicht sicherheitsrelevante Daten aus. Bild 1-1 Fehlersicheres Automatisierungssystem S7 Distributed Safety Verfügbarkeit fehlersicherer Elektronikmodule Es gibt folgende fehlersicheren Elektronikmodule für ET 200pro: Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe; P-/M-schaltend Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe, (ein F-Switch je Potenzialgruppe erlaubt) Für die fehlersicheren Elektronikmodule gibt es fehlersichere Anschlussmodule. Eine genaue Aufstellung finden Sie in diesem Handbuch. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 15

Produktübersicht 1.2 Einsatz von fehlersicheren Modulen ET 200pro Einsatz ausschließlich im Sicherheitsbetrieb Sie können in einer ET 200pro Standard- und fehlersichere Module gleichzeitig betreiben. Die fehlersicheren Module können ausschließlich im Sicherheitsbetrieb eingesetzt werden, ein Betrieb der fehlersicheren Module im Standardbetrieb ist nicht möglich. Erreichbare Sicherheitsklassen Die fehlersicheren Module sind für den Sicherheitsbetrieb mit integrierten Sicherheitsfunktionen ausgerüstet. Durch entsprechende Parametrierung der Sicherheitsfunktionen in STEP 7 mit dem Optionspaket S7 Distributed Safety oder S7 F/FH Systems, durch eine bestimmte Kombination von Standard- und F-Modulen sowie durch eine bestimmte Anordnung und Verdrahtung der Geber und Aktoren können folgende Sicherheitsklassen erreicht werden: Tabelle 1-1 Erreichbare Sicherheitsklassen im Sicherheitsbetrieb Sicherheitsklasse im Sicherheitsbetrieb nach IEC 61508:2000 nach ISO 13849-1:2006 bzw. EN ISO 13849-1:2008 SIL2 SIL3 Kat. 3/PLd Kat. 4/PLe Siehe auch Aufbau von ET 200pro mit fehlersicheren Modulen (Seite 19) 16 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Produktübersicht 1.3 Wegweiser zur Inbetriebnahme von ET 200pro mit fehlersicheren Modulen 1.3 Wegweiser zur Inbetriebnahme von ET 200pro mit fehlersicheren Modulen Einleitung In der folgenden Tabelle finden Sie alle wichtigen Schritte aufgeführt, die Sie ausführen müssen, um Dezentrale Peripheriesysteme ET 200pro mit fehlersicheren Modulen als DP- Slaves/IO-Devices an PROFIBUS DP/PROFINET IO in Betrieb zu nehmen. Schrittfolge von der Auswahl der F-Module bis zur Inbetriebnahme von ET 200pro Tabelle 1-2 Schrittfolge von der Auswahl der F-Module bis zur Inbetriebnahme von ET 200pro Schritt Vorgehensweise Siehe... 1. F-Module für ET 200pro-Aufbau auswählen Kapitel "Konfigurationsmöglichkeiten" 2. F-Module in STEP 7 konfigurieren und parametrieren 3. PROFIsafe-Adressen auf F-Modulen einstellen Kapitel "Konfigurieren und Parametrieren" und Kapitel "Fehlersichere Module" Kapitel "Adressieren und Montieren" 4. ET 200pro montieren Kapitel "Adressieren und Montieren" 5. ET 200pro verdrahten Kapitel "Verdrahten und Bestücken" 6. ET 200pro an PROFIBUS DP/PROFINET IO in Betrieb nehmen 7. Falls die Inbetriebnahme nicht erfolgreich war, ET 200pro diagnostizieren Handbuch Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro Kapitel "Diagnose", Kapitel "Fehlersichere Module" und Handbuch Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro Hinweis Vor der Inbetriebnahme müssen Sie die F-Module auf jeden Fall in STEP 7 konfiguriert und parametriert haben. Grund: Die PROFIsafe-Adressen der F-Module werden automatisch von STEP 7 vergeben. Diese PROFIsafe-Adresse müssen Sie an jedem F-Modul per Schalter einstellen, bevor Sie es montieren. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 17

Produktübersicht 1.3 Wegweiser zur Inbetriebnahme von ET 200pro mit fehlersicheren Modulen 18 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Konfigurieren 2 2.1 Aufbau von ET 200pro mit fehlersicheren Modulen Einleitung Dezentrale Peripheriesysteme ET 200pro können Sie mit Standard- und fehlersicheren Modulen aufbauen. In diesem Kapitel finden Sie den Aufbau an einem Beispiel gezeigt. Aufbaubeispiel für ET 200pro mit fehlersicheren Modulen Im folgenden Bild finden Sie ein Aufbaubeispiel mit Standard- und fehlersicheren Modulen innerhalb einer ET 200pro. 1 2 3 4 5 Bild 2-1 Anschlussmodul CM IM DP Direkt für das Interfacemodul Interfacemodul IM 154-2 DP HIGH FEATURE (PROFIBUS DP) (6ES7 154-2AA00-0AB0) Interfacemodul IM 154-4 PN HIGH FEATURE (PROFINET IO) (6ES7 154-4AA00-0AB0) Anschlussmodule für die Elektronikmodule Abschlussmodul PG-Verschraubungen für die Kabel am Anschlussmodul Aufbaubeispiel ET 200pro mit fehlersicheren Modulen Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 19

Konfigurieren 2.2 Zuordnung der Module einer ET 200pro zueinander 2.2 Zuordnung der Module einer ET 200pro zueinander Einleitung In diesem Kapitel finden Sie für ET 200pro die Zuordnung der F-Elektronikmodule zu den F- Anschlussmodulen. Zuordnung F-Elektronikmodule zu F-Anschlussmodulen Sie können folgende fehlersicheren Elektronikmodule und Anschlussmodule miteinander einsetzen: Tabelle 2-1 Zuordnung F-Elektronikmodule zu F-Anschlussmodulen F-Elektronikmodule Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe (6ES7 148-4FA00-0AB0) Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (6ES7 148-4FC00-0AB0) Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe (6ES7 148-4FS00-0AB0) F-Anschlussmodule CM IO 16 M12 für Elektronikmodul 8/16 F-DI (6ES7 194-4DD00-0AA0) CM IO 12 M12 für Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO (6ES7 194-4DC00-0AA0) CM F-IO 2 M12 für Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe (6ES7 194-4DA00-0AA0) Siehe auch Eigenschaften des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe (Seite 64) Eigenschaften des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (Seite 98) Eigenschaften des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe (Seite 119) 20 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Konfigurieren 2.3 Begrenzung der anschließbaren Module/Maximalausbau 2.3 Begrenzung der anschließbaren Module/Maximalausbau Maximale Anzahl der Module PROFIBUS DP: Die maximale Anzahl der Module einer ET 200pro hängt von der Parameterlänge der Module ab. Insgesamt sind 244 Byte je ET 200pro möglich. PROFINET IO: Eine maximale Aufbaubreite von 1m darf nicht überschritten werden. Tabelle 2-2 Parameterlänge der F-Module in Bytes Fehlersicheres Modul Parameterlänge 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 42 Byte 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 34 Byte F-Switch PROFIsafe 26 Byte Beispiel PROFIBUS DP Im folgenden Beispiel wurden Module mit einer Parameterlänge von insgesamt 205 Byte in einer ET 200pro verwendet. Es stehen also noch 39 Byte für das Stecken weiterer Module zur Verfügung. Anzahl und Art der Module Parameterlän ge : 1 x IM154-2 HIGH FEATURE + 2 x 8/16 F-DI + 2 x 4/8 F-DI/4 F-DO + 1 x F-Switch PROFIsafe = 6 Module : 27 Byte + 84 Byte + 68 Byte + 26 Byte = 205 Byte ET 200pro: Begrenzung und Maximalausbau Informationen zum Thema Begrenzung und Maximalausbau der Standard-ET 200pro finden Sie im Handbuch Dezentrales Peripheriesystem ET 200pro. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 21

Konfigurieren 2.4 Konfigurieren und Parametrieren 2.4 Konfigurieren und Parametrieren Voraussetzung Für das Konfigurieren und Parametrieren der fehlersicheren Module von ET 200pro gelten folgende Voraussetzungen: STEP 7, ab V 5.3 SP2; HSP 63 bis 68 S7 Distributed Safety, ab Version V 5.1 F Configuration Pack, ab V 5.5 SP2 Das F Configuration Pack V 5.5 SP2 können Sie sich aus dem Internet herunterladen, unter: http://www.siemens.com/automation/service&support Konfigurieren Die fehlersicheren Module konfigurieren Sie in gewohnter Weise (wie Standard-Module ET 200pro) mit STEP 7 HW Konfig. Parametrieren der Elektronikmoduleigenschaften Zum Parametrieren der Eigenschaften von fehlersicheren Elektronikmodulen markieren Sie das Modul in STEP 7 HW Konfig und wählen den Menübefehl "Bearbeiten > Objekteigenschaften". Die Parameter werden beim Laden vom Programmiergerät (PG) in die F-CPU übertragen, dort gespeichert und von der F-CPU an das fehlersichere Modul übergeben. Parameterbeschreibung Die einstellbaren Parameter der fehlersicheren Elektronikmodule finden Sie in diesem Handbuch. PROFIsafe-Adresse und PROFIsafe-Adressvergabe Die Beschreibung der PROFIsafe-Adresse und die Vorgehensweise zur Adressvergabe finden Sie in diesem Handbuch. Siehe auch Vergabe der PROFIsafe-Adresse (Seite 25) Parameter für das Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe (Seite 67) Parameter für das Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (Seite 103) Parameter für das Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe (Seite 122) 22 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Adressieren und Montieren 3 3.1 Adressbelegungen in der F-CPU Adressbelegung Die fehlersicheren Module belegen die folgenden Adressbereiche in der F-CPU: für S7 Distributed Safety: im Bereich des Prozessabbildes Tabelle 3-1 Adressbelegung in der F-CPU F-Modul Belegte Bytes in der F-CPU: im Eingangsbereich im Ausgangsbereich 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe x + 0 bis x + 7 x + 0 bis x + 3 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe x + 0 bis x + 6 x + 0 bis x + 4 F-Switch PROFIsafe x + 0 bis x + 6 x + 0 bis x + 4 x = Modulanfangsadresse Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 23

Adressieren und Montieren 3.1 Adressbelegungen in der F-CPU Adressbelegung durch Nutzdaten Von den belegten Adressen der fehlersicheren Module belegen die Nutzdaten die folgenden Adressen in der F-CPU: Tabelle 3-2 Adressbelegung durch Eingabe-Nutzdaten Byte in der Belegte Bits in der F-CPU pro F-Modul: F-CPU 7 6 5 4 3 2 1 0 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe: x + 0 Kanal 7 oder 0 (SIL3) Kanal 6 oder 0 (SIL3) Kanal 5 oder 0 (SIL3) Kanal 4 oder 0 (SIL3) Kanal 3 Kanal 2 Kanal 1 Kanal 0 x + 1 Kanal 15 oder 0 (SIL3) Kanal 14 oder 0 (SIL3) 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe: x + 0 Kanal 7 oder 0 (SIL3) F-Switch PROFIsafe: Kanal 6 oder 0 (SIL3) Kanal 13 oder 0 (SIL3) Kanal 5 oder 0 (SIL3) Kanal 12 oder 0 (SIL3) Kanal 4 oder 0 (SIL3) Kanal 11 Kanal 10 Kanal 9 Kanal 8 Kanal 3 Kanal 2 Kanal 1 Kanal 0 X + 0 0 0 0 0 0 0 Kanal 1 Kanal 0 x = Modulanfangsadresse Tabelle 3-3 Adressbelegung durch Ausgabe-Nutzdaten Byte in der Belegte Bits in der F-CPU pro F-Modul: F-CPU 7 6 5 4 3 2 1 0 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe: x + 0 - - - - Kanal 3 Kanal 2 Kanal 1 Kanal 0 F-Switch PROFIsafe: X + 0 0 0 0 0 0 Kanal 2 Kanal 1 Kanal 0 x = Modulanfangsadresse WARNUNG Sie dürfen nur auf die durch Nutzdaten belegten Adressen zugreifen. Die anderen, durch die F-Module belegten Adressbereiche werden u. a. für die sicherheitsgerichtete Kommunikation zwischen F-Modulen und F-CPU gemäß PROFIsafe belegt. Bei 2v2-Auswertung der Geber dürfen Sie im Sicherheitsprogramm nur auf den niederwertigen Kanal der durch die 2v2-Auswertung der Geber zusammengefassten Kanäle zugreifen. 24 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Adressieren und Montieren 3.2 Vergabe der PROFIsafe-Adresse Weitere Informationen Detaillierte Informationen zum F-Peripheriezugriff finden Sie im Handbuch S7 Distributed Safety, Projektieren und Programmieren. 3.2 Vergabe der PROFIsafe-Adresse PROFIsafe-Adresse Jedes fehlersichere Modul hat zusätzlich zur PROFIBUS/Industrial Ethernet-Adresse eine eigene PROFIsafe-Adresse. Bevor Sie fehlersichere Module montieren, müssen Sie auf jedem F-Modul die PROFIsafe-Adresse des F-Moduls einstellen. PROFIsafe-Adressvergabe Die PROFIsafe-Adressen (F_Quell_Adresse, F_Ziel_Adresse) werden automatisch bei der Projektierung der fehlersicheren Module in STEP 7 vergeben. Sie finden die F_Ziel_Adresse in HW Konfig in den Ojekteigenschaften der fehlersicheren Module, im Parameter "DIL-Schalterstellung" binär dargestellt. Sie müssen diese PROFIsafe-Adresse dem Parametrierdialog entnehmen und per Adressschalter an den fehlersicheren Modulen einstellen. Sie können die projektierte F_Ziel_Adresse in HW Konfig ändern. Um Adressierfehler zu vermeiden, empfehlen wir Ihnen jedoch, die automatisch vergebene F_Ziel_Adresse zu verwenden. Adressschalter für Einstellung der PROFIsafe-Adresse Auf dem Elektronikmodul befindet sich ein Adressschalter (10-poliger DIL-Schalter). An diesem Adressschalter stellen Sie die PROFIsafe-Adresse (F_Ziel_Adresse) des F-Moduls ein. Hinweis Die fehlersicheren Module in ET 200pro können nur im Sicherheitsbetrieb eingesetzt werden. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 25

Adressieren und Montieren 3.2 Vergabe der PROFIsafe-Adresse Adressschalter einstellen Stellen Sie vor der Montage des F-Moduls sicher, dass der Adressschalter richtig eingestellt ist. Zulässig sind die PROFIsafe-Adressen 1 bis 1022. Im folgenden Bild sehen Sie die Schalterstellung für ein Adressierungsbeispiel. Bild 3-1 Beispiel für Einstellung des Adressschalters (DIL-Schalter) Hinweis Der Adressschalter wurde aus Platzgründen in der kleinsten möglichen Baugröße verwendet. Dadurch ist er empfindlich gegenüber großem Druck und scharfkantigen Gegenständen. Sie müssen deshalb den Adressschalter mit einem geeigneten Werkzeug betätigen. Im Handel gibt es verschiedene Werkzeuge, wie z. B. der DIPSTICK der Firma Grayhill, die sich zur Betätigung des Adressschalters eignen. Bei vorsichtiger Handhabung ist dazu auch ein Kugelschreiber verwendbar. Hauptsache ist, dass kein Grat entsteht, der verhindert, dass der Schalter bis zum Anschlag betätigt werden kann. Deshalb dürfen auch keine Schraubenzieher oder Messer zur Betätigung des Adressschalters verwendet werden. Regeln zur Adressvergabe WARNUNG Beachten Sie folgende Regeln bei der Adressvergabe: Achten Sie darauf, dass die Einstellung am Adressschalter der F-Peripherie mit der PROFIsafe-Zieladresse in STEP 7 HW Konfig (Parameter "F_Ziel_Adresse") übereinstimmt.. 26 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Adressieren und Montieren 3.3 Montieren 3.3 Montieren Montieren der fehlersicheren Module Die fehlersicheren Elektronik- und Anschlussmodule sind Bestandteil des Modulspektrums von ET 200pro. Sie werden in gleicher Weise montiert wie alle Standard-Module in einer ET 200pro. Bitte informieren Sie sich deshalb im Handbuch Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro über alle Einzelheiten der Montage. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 27

Adressieren und Montieren 3.3 Montieren 28 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Verdrahten 4 WARNUNG Um Gefahr für Mensch und Umwelt zu vermeiden, dürfen Sie keinesfalls Sicherheitsfunktionen überbrücken oder Maßnahmen treffen, die auf Überbrückung von Sicherheitsfunktionen hinauslaufen oder diese zur Folge haben. Der Hersteller haftet nicht für die Folgen solcher Manipulationen oder für Schäden, die aus der Nichtbeachtung dieser Warnung entstehen. In diesem Kapitel In diesem Kapitel werden die Besonderheiten hinsichtlich Verdrahtung der fehlersicheren Module behandelt. Informationen zu diesem Thema, die für ET 200pro mit fehlersicheren Modulen genauso gelten wie für ET 200pro mit Standard-Modulen, finden Sie im Handbuch Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 29

Verdrahten 4.1 Sichere Funktionskleinspannung für die fehlersicheren Module 4.1 Sichere Funktionskleinspannung für die fehlersicheren Module Sichere Funktionskleinspannung WARNUNG Die fehlersicheren Module müssen mit sicherer Funktionskleinspannung (SELV, PELV) betrieben werden. Das bedeutet, dass auf diese Baugruppen auch im Fehlerfall nur eine maximale Spannung Um einwirken darf. Für alle fehlersicheren Module gilt: Um < 60,0 V Weitergehende Informationen über sichere Funktionskleinspannung finden Sie z. B. in den Datenblättern der einsetzbaren Stromversorgungen. Alle Komponenten des Systems, die in irgend einer Form elektrische Energie zuliefern können, müssen diese Bedingung erfüllen. Jeder weitere im System eingesetzte Stromkreis (DC 24 V) muss eine sichere Funktionskleinspannung (SELV, PELV) besitzen. Beachten Sie die entsprechenden Datenblätter oder wenden Sie sich an den Hersteller. Beachten Sie auch, dass an F-Module Geber und Aktoren angeschlossen werden können, die fremdversorgt sind. Achten Sie auch hier auf die Spannungsversorgung aus sicherer Funktionskleinspannung. Das Prozesssignal eines DC 24 V-Digitalmoduls darf auch im Fehlerfall nur eine Fehlerspannung Um erreichen. WARNUNG Alle Spannungsquellen, z. B. interne Lastspannungsversorgungen DC 24 V, externe Lastspannungsversorgungen DC 24 V, Busspannung DC 5 V müssen miteinander extern galvanisch verbunden sein. Damit kann es auch bei Potenzialunterschieden zu keinen Spannungsadditionen bei den einzelnen Spannungsquellen kommen, so dass die Fehlerspannung Um überschritten wird. Achten Sie bei der galvanischen Verbindung auf ausreichenden Querschnitt der Leitungen gemäß den Aufbaurichtlinien von ET 200pro (siehe Handbuch Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro). 30 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Verdrahten 4.2 Verdrahten von fehlersicheren Modulen Anforderungen an Stromversorgungen zur Einhaltung der NAMUR-Empfehlung Hinweis Zur Einhaltung der NAMUR-Empfehlung NE 21, IEC 61131-2 und EN 298 verwenden Sie ausschließlich Netzgeräte/Netzteile (AC 230 V --> DC 24 V) mit einer Netzausfall- Überbrückung von mindestens 20 ms. Ständig aktualisierte Informationen zu den SV- Komponenten finden Sie im Internet unter: https://mall.ad.siemens.com Diese Anforderungen gelten selbstverständlich auch für Netzgeräte/Netzteile, die nicht in ET 200pro- bzw. S7-300/400-Aufbautechnik gefertigt sind. 4.2 Verdrahten von fehlersicheren Modulen Verdrahten wie ET 200pro Die fehlersicheren Elektronik- und Anschlussmodule sind Bestandteil des Modulspektrums von ET 200pro. Sie werden in gleicher Weise verdrahtet wie alle Standard-Module in einer ET 200pro. Bitte informieren Sie sich deshalb im Handbuch Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro über alle Einzelheiten der Verdrahtung der Module. WARNUNG Beachten Sie bitte bei der Signalbelegung des F-DI-Moduls, dass Sie innerhalb eines Kabels bzw. einer Mantelleitung nur solche Signale führen, deren Kurzschluss keine gravierenden Sicherheitsrisiken birgt oder nur solche Signale führen, die von unterschiedlichen Geberversorgungen dieses F-DI- Moduls versorgt werden. Einsetzbare Profilschienen Für die Montage von ET 200pro mit fehlersicheren Modulen dürfen Sie nur die Modulträger für ET 200pro einsetzen (siehe Handbuch Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro). Anschlussbelegung der Anschlussmodule Die Anschlussbelegung der Anschlussmodule ist abhängig vom gesteckten Elektronikmodul. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 31

Verdrahten 4.3 Stecken und Ziehen von fehlersicheren Anschluss- und Elektronikmodulen Siehe auch Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe (Seite 66) Anwendungsfall 1: Sicherheitsbetrieb SIL2/Kat.3 (Seite 73) Anwendungsfall 2: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.3 (Seite 75) Anwendungsfall 3: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.4 (Seite 87) Verdrahtung der Eingänge des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (Seite 107) Verdrahtung der Ausgänge des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (Seite 108) Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe (Seite 121) Anwendungsfall 1: Sicherheitsbetrieb F-Switch PROFIsafe (Seite 127) Anwendungsfall 2: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.3 (Seite 128) Anwendungsfall 3: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.4 (Seite 139) 4.3 Stecken und Ziehen von fehlersicheren Anschluss- und Elektronikmodulen Module stecken und ziehen Die fehlersicheren Module in ET 200pro werden in gleicher Weise gesteckt und gezogen wie alle Standard-Module in einer ET 200pro. Module im Betrieb ziehen und stecken Das Ziehen und Stecken von F-Modulen im Betrieb ist genauso wie für Standard-Module in ET 200pro möglich. Beachten Sie hierzu die Hinweise im Kapitel "Instandhalten und Warten" im Handbuch Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro. Hinweis Bitte beachten Sie, dass das Tauschen eines fehlersicheren Moduls in ET 200pro im Betrieb einen Kommunikationsfehler in der F-CPU hervorruft. Den Kommunikationsfehler müssen Sie in Ihrem Sicherheitsprogramm quittieren (Verhalten des F-Systems nach Kommunikationsfehlern, Ersatzwertausgabe und Anwenderquittierung siehe Handbuch S7 Distributed Safety, Projektieren und Programmieren). Ohne Quittierung bleiben die Nutzdaten der F-DO-Module passiviert (Ausgänge auf "0"). 32 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Verdrahten 4.4 Anforderungen an Geber und Aktoren PROFIsafe-Adresseinstellung nicht vergessen Achten Sie darauf, dass bei einem F-Modultausch der Adressschalter (DIL-Schalter) auf dem Elektronikmodul gleich eingestellt ist. Siehe auch Vergabe der PROFIsafe-Adresse (Seite 25) 4.4 Anforderungen an Geber und Aktoren Generelle Anforderungen an Geber und Aktoren Bitte beachten Sie beim sicherheitsgerichteten Einsatz von Gebern und Aktoren folgenden wichtigen Hinweis: WARNUNG Beachten Sie, dass eine erhebliche Sicherheits-Verantwortung bei der Instrumentierung mit Gebern und Aktoren liegt. Bedenken Sie auch, dass Geber und Aktoren in der Regel keine Proof-Test-Intervalle von 10 Jahren nach Norm IEC 61508:2000 durchhalten, ohne deutlich an Sicherheit zu verlieren. Die Wahrscheinlichkeit gefährlicher Fehler bzw. die Rate gefährlicher Fehler einer Sicherheitsfunktion muss eine SIL-abhängige Obergrenze einhalten. Sie finden die erreichten Werte der F-Module unter "Sicherheitskenngrößen" in den technischen Daten der F-Module. Um SIL3 (Kat.4) zu erreichen, sind entsprechend qualifizierte Geber und Aktoren erforderlich. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 33

Verdrahten 4.4 Anforderungen an Geber und Aktoren Anforderung an die Dauer der Gebersignale WARNUNG Beachten Sie folgende Anforderungen an die Gebersignale: Um die korrekte Erfassung der Gebersignale durch Eingänge des F-DI/F-DO-Moduls zu gewährleisten, müssen Sie sicherstellen, dass die Gebersignale eine bestimmte Mindestdauer aufweisen. Damit Impulse sicher erkannt werden, muss die Zeit zwischen zwei Signalwechseln (Impulsdauer) größer als die PROFIsafe-Überwachungszeit sein. Sichere Erfassung durch Eingänge des F-DI/F-DO-Moduls In der folgenden Tabelle finden Sie für das F-DI-Modul die Mindestdauer der Gebersignale; sie ist abhängig von der Parametrierung des Kurzschlusstests und der Eingangsverzögerung in STEP 7. Tabelle 4-1 Mindestdauer der Gebersignale für ihre korrekte Erfassung durch F-DI-Modul Elektronikmodul Parameter Kurzschlusstest Parametrierte Eingangsverzögerung 0,5 ms 3 ms 15 ms 8/16 F-DI deaktiviert 10 ms 13 ms 25 ms aktiviert 10 ms 18 ms 56 ms 4/8 F-DI/4 F-DO deaktiviert 11 ms 13 ms 25 ms aktiviert 11 ms 20 ms 57 ms F-Switch PROFIsafe deaktiviert - 14 ms - aktiviert - 27 ms - Sichere Erfassung durch das Sicherheitsprogramm in der F-CPU Informationen zu den Zeiten für die korrekte Erfassung der Gebersignale im Sicherheitsprogramm finden Sie unter "Fehlersichere Module" der Systembeschreibung Sicherheitstechnik in SIMATIC S7. Zusätzliche Anforderungen an Geber In der Regel gilt: Um SIL2/Kat.3 zu erreichen, ist ein einkanaliger Geber ausreichend, um SIL3/Kat.4 zu erreichen müssen Geber zweikanalig angeschlossen werden. Um jedoch SIL2/Kat.3 mit einem einkanaligen Geber zu erreichen, muss dieser Geber selbst SIL2/Kat.3-fähig sein, ansonsten kann diese Sicherheitsstufe nur durch den zweikanaligen Anschluss von Gebern erreicht werden. 34 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Verdrahten 4.4 Anforderungen an Geber und Aktoren Zusätzliche Anforderung an Aktoren Die fehlersicheren Ausgabemodule testen die Ausgänge in regelmäßigen Abständen. Hierzu schaltet das F-Modul aktivierte Ausgänge kurzzeitig ab. Diese Prüfimpulse haben folgende Zeitdauer: Dunkelzeit < 1 ms Schnell reagierende Aktoren können während des Tests kurzzeitig abfallen. Falls Ihr Prozess dies nicht toleriert, dann verwenden Sie Aktoren mit hinreichender Trägheit (> 1 ms). WARNUNG Falls die Aktoren mit größeren Spannungen als DC 24 V (z. B. mit DC 230 V) betrieben werden oder falls die Aktoren größere Spannungen schalten, muss eine sichere Potenzialtrennung zwischen den Ausgängen eines fehlersicheren Ausgabemoduls und den höhere Spannung führenden Teilen gewährleistet sein (nach Norm EN 50178). Dies ist in der Regel bei Relais und Schützen erfüllt. Dies muss bei Halbleiter- Schalteinrichtungen besonders beachtet werden. Siehe auch Vergabe der PROFIsafe-Adresse (Seite 25) Technische Daten des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe (Seite 94) Technische Daten des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (Seite 114) Technische Daten des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe (Seite 151) Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 35

Verdrahten 4.4 Anforderungen an Geber und Aktoren 36 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Diagnose 5 5.1 Reaktionen auf Fehler Sicherer Zustand (Sicherheitskonzept) Grundlage des Sicherheitskonzeptes ist es, dass für alle Prozessgrößen ein sicherer Zustand existiert. Hinweis Bei digitalen F-Modulen ist das der Wert "0". Dies gilt für Geber wie für Aktoren. Reaktionen auf Fehler und Anlauf des F-Systems Die Sicherheitsfunktion bedingt, dass für ein fehlersicheres Modul in folgenden Fällen statt der Prozesswerte Ersatzwerte (sicherer Zustand) verwendet werden (Passivierung des fehlersicheren Moduls): beim Anlauf des F-Systems bei Fehlern in der sicherheitsgerichteten Kommunikation zwischen F-CPU und F-Modul über das Sicherheitsprotokoll gemäß PROFIsafe (Kommunikationsfehler) bei F-Peripherie-/Kanalfehlern (z. B. Drahtbruch, Kurzschluss, Diskrepanzfehler) Erkannte Fehler werden in den Diagnosepuffer der F-CPU eingetragen und dem Sicherheitsprogramm in der F-CPU mitgeteilt. F-Module können Fehler nicht remanent speichern. Nach einem NETZ AUS NETZ EIN wird im Anlauf ein weiterhin bestehender Fehler wieder erkannt. Die Fehlerspeicherung können Sie jedoch in Ihrem Sicherheitsprogramm vornehmen. WARNUNG Für Kanäle, die Sie in STEP 7 als "deaktiviert" parametriert haben, erfolgt bei einem Kanalfehler keine Diagnosereaktion und Fehlerbehandlung; auch dann nicht, wenn ein solcher Kanal indirekt durch einen Kanalgruppenfehler betroffen ist (Parameter "Kanal aktiviert/deaktiviert"). Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 37

Diagnose 5.1 Reaktionen auf Fehler Ersatzwertausgabe für fehlersichere Module Bei F-DI-Modulen werden vom F-System bei einer Passivierung statt der an den fehlersicheren Eingängen anstehenden Prozesswerte Ersatzwerte für das Sicherheitsprogramm bereitgestellt: Bei F-DI-Modulen ist das immer der Ersatzwert (0). Bei F-DO-Modulen werden vom F-System bei einer Passivierung statt der vom Sicherheitsprogramm bereitgestellten Ausgabewerte Ersatzwerte (0) zu den fehlersicheren Ausgängen übertragen. Die Ausgabekanäle werden in den strom- und spannungslosen Zustand gebracht. Das gilt auch beim STOP der F-CPU. Eine Parametrierung von Ersatzwerten ist nicht möglich. Abhängig vom eingesetzten F-System und von der Art des aufgetretenen Fehlers (F- Peripherie-, Kanal- oder Kommunikationsfehler) erfolgt die Verwendung der Ersatzwerte entweder nur für den betroffenen Kanal oder für alle Kanäle des betroffenen fehlersicheren Moduls. In F-Systemen S7 Distributed Safety bis V 5.3 wird bei Kanalfehlern das gesamte F-Modul (bzw. ab S7 Distributed Safety V 5.4 das gesamte Modul oder kanalgranular) passiviert. Wiedereingliederung eines fehlersicheren Moduls Die Umschaltung von Ersatzwerten auf Prozesswerte (Wiedereingliederung eines F-Moduls) erfolgt automatisch oder erst nach einer Anwenderquittierung im Sicherheitsprogramm. Bei Kanalfehlern wird ggf. das Ziehen und Stecken des F-Moduls notwendig. Eine genaue Aufstellung, bei welchen Fehlern das Ziehen und Stecken des F-Moduls notwendig wird, finden Sie unter "8/16 F-DI DC24V PROFIsafe" bis "4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe" in den Tabellen "Diagnosemeldungen des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe, Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen" "F-Switch PROFIsafe" in den Tabellen "Diagnosemeldungen des Elektronikmoduls F- Switch PROFIsafe, Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen". Nach einer Wiedereingliederung: werden bei einem fehlersicheren DI-Modul wieder die an den fehlersicheren Eingängen anstehenden Prozesswerte für das Sicherheitsprogramm bereitgestellt werden bei einem fehlersicheren DO-Modul wieder die im Sicherheitsprogramm bereitgestellten Ausgabewerte zu den fehlersicheren Ausgängen übertragen Weitere Informationen zur Passivierung und Wiedereingliederung Weitere Informationen zur Passivierung und Wiedereingliederung von F-Peripherie finden Sie im Handbuch S7 Distributed Safety, Projektieren und Programmieren. 38 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Diagnose 5.2 Diagnose von Fehlern Verhalten des F-DI-Moduls bei Kommunikationsstörung Das F-DI-Modul verhält sich bei einer Kommunikationsstörung anders als bei anderen Fehlern. Im Falle einer Kommunikationsstörung bleiben die aktuellen Prozesswerte an den Eingängen des F-DI-Moduls bestehen; es erfolgt keine Passivierung der Kanäle. Die aktuellen Prozesswerte werden zur F-CPU gesendet und in der F-CPU passiviert. Siehe auch Eigenschaften des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe (Seite 64) Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe (Seite 91) Eigenschaften des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (Seite 98) Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (Seite 111) Eigenschaften des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe (Seite 119) Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe (Seite 148) 5.2 Diagnose von Fehlern Zweck der Diagnose Über Diagnose können Sie ermitteln, ob die Signalerfassung der fehlersicheren Module fehlerfrei erfolgt. Die Diagnoseinformationen sind entweder einem Kanal oder dem gesamten F-Modul zugeordnet. Diagnosefunktionen sind nicht sicherheitskritisch Alle Diagnosefunktionen (Anzeigen und Meldungen) sind nicht sicherheitskritisch und somit nicht sicherheitsgerichtet realisiert, d. h., die Diagnosefunktionen werden intern nicht getestet. Diagnosemöglichkeiten für fehlersichere Module in ET 200pro Folgende Diagnosemöglichkeiten stehen Ihnen für die fehlersicheren Module zur Verfügung: LED-Anzeige auf der Modul-Frontseite Diagnosefunktionen der F-Module Nichtparametrierbare Diagnosefunktionen Die fehlersicheren Elektronikmodule stellen nichtparametrierbare Diagnosefunktionen zur Verfügung. D. h., die Diagnose ist immer aktiv geschaltet und wird im Fehlerfall automatisch vom F-Modul in STEP 7 zur Verfügung gestellt und an die F-CPU weitergeleitet. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 39

Diagnose 5.2 Diagnose von Fehlern Parametrierbare Diagnosefunktionen Einige Diagnosefunktionen können Sie in STEP 7 parametrieren (freischalten): für das F-DI-Modul die Kurzschlussüberwachung für das F-DO-Modul die Drahtbrucherkennung für das F-Switch PROFIsafe die Kurzschlussüberwachung WARNUNG Das Zu- oder Abschalten von Diagnosefunktionen muss in Abstimmung mit der Anwendung erfolgen. Diagnose durch LED-Anzeige Jedes fehlersichere Anschlussmodul zeigt Ihnen Fehler über die Kanal- und die SF-LED (Sammelfehler-LED) an. Die Kanal-LED und die SF-LED leuchten rot, sobald eine Diagnosefunktion vom F-Modul ausgelöst wird. Sie erlöschen, wenn alle Fehler behoben sind. Die SF-LED blinkt solange, bis Sie nach einem Baugruppenfehler die Passivierung quittiert haben. Slave-Diagnose Die Slave-Diagnose verhält sich nach Norm IEC 61784-1 Ed3 CP 3/1. Die fehlersicheren Elektronikmodule unterstützen die Slave-Diagnose genauso wie die Standard-Module ET 200pro. Den allgemeingültigen Aufbau der Slave-Diagnose für ET 200pro und die fehlersicheren Module finden Sie im Handbuch Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro. Nachfolgend finden Sie als Ergänzung die kanalbezogene Diagnose für die fehlersicheren Module. 40 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Diagnose 5.2 Diagnose von Fehlern Kanalbezogene Diagnose Es stehen wie bei ET 200pro ab Byte 19 jeweils 3 Byte für eine kanalbezogene Diagnose zur Verfügung. Pro dezentralem Peripheriegerät sind maximal 10 kanalbezogene Diagnosemeldungen möglich. Die kanalbezogene Diagnose ist für die fehlersicheren Module wie folgt aufgebaut: Bild 5-1 Aufbau der kanalbezogenen Diagnose Hinweis Die kanalbezogene Diagnose wird immer bis zur aktuellen Diagnosefunktion im Diagnosetelegramm aktualisiert. Danach folgende, ältere Diagnosefunktionen werden nicht gelöscht. Abhilfe: Werten Sie die gültige, aktuelle Länge des Diagnosetelegramms aus in STEP 7 mit dem Parameter RET_VAL des SFC 13. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 41

Diagnose 5.2 Diagnose von Fehlern Mögliche Fehlertypen der fehlersicheren Module In der folgenden Tabelle finden Sie die Fehlertypen der kanalbezogenen Diagnose. Detaillierte Diagnosen erhalten Sie über HW diagnostizieren in STEP 7. Tabelle 5-1 Fehlertypen der kanalbezogenen Diagnose Fehlertyp Diagnosefunktion in STEP 7 F-Modul Spezielle Bedeutung für F-Module 00001B 1D Kurzschluss alle Kurzschluss nach L+ auf der unbeschalteten Geberleitung Kurzschluss nach L+ Geberversorgung Massekurzschluss oder Geberversorgung defekt Interner Fehler in der Leseschaltung/Prüfaufschaltung 4/8 F-DI/4 F-DO P Ausgangstreiber defekt Kurzschluss des Ausgangs nach L+ oder Ausgangstreiber M Ausgangstreiber defekt Kurzschluss des Ausgangs nach M oder Ausgangstreiber F-Switch Überstrom am Ausgangstreiber P Ausgangstreiber defekt Kurzschluss des Ausgangs nach L+ oder Ausgangstreiber Kurzschluss des Ausgangs nach M oder Ausgangstreiber 00100B 4D Überlast 4/8 F-DI/4 F-DO Überstrom am Ausgangstreiber 00101B 5D Übertemperatur alle - 00110B 6D Leitungsbruch 4/8 F-DI/4 F-DO Drahtbruch 01001B 9D Fehler alle RAM-Fehler EPROM-Fehler Prozessorausfall (erwarteter Wert DIL Schalter / Realwert DIL Schalter) Interner Fehler in der Leseschaltung/Prüfaufschaltung 10000B 16D Parametrierfehler alle Parametrierfehler 10001B 17D Geber- oder alle BG-interne Versorgungsspannung Lastspannung fehlt 4/8 F-DI/4 F-DO, Lastspannung defekt oder nicht angeschlossen F-Switch 10011B 19D Kommunikationsfehler alle Prüfwert-Fehler (CRC) im Datentelegramm Überwachungzeit bei Datentelegramm überschritten 11001B 25D Sicherheitsgerichtete alle Diskrepanzfehler Abschaltung 4/8 F-DI/4 F-DO, F-Switch Zu hohe Schaltfrequenz 42 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Diagnose 5.2 Diagnose von Fehlern Verhalten der F-Module bei Modulausfall Bei einem schweren internen Fehler im F-Modul, der zu einem Ausfall des F-Moduls führt: wird die Verbindung zum Rückwandbus unterbrochen und die fehlersicheren Ein- bzw. Ausgänge werden passiviert wird keine Diagnose vom F-Modul abgesetzt und die "Standard"-Diagnose "Modulfehler" gemeldet. leuchtet die SF-LED des betreffenden F-Moduls Spezielle Informationen zu den Diagnosefunktionen Alle modulspezifischen Diagnosefunktionen, möglichen Ursachen und deren Abhilfemaßnahmen finden Sie in den Kapiteln "8/16 F-DI DC24V PROFIsafe", "4/8 F-DI/4 F- DO DC24V/2A PROFIsafe" bis "F-Switch PROFIsafe" beschrieben. In diesen Kapiteln erfahren Sie auch, welche Status- und Diagnosefunktionen durch LED auf der Frontseite des entsprechenden F-Moduls angezeigt werden. Diagnosefunktionen auslesen Die Fehlerursache können Sie sich in STEP 7 in der Baugruppendiagnose anzeigen lassen (siehe Onlinehilfe STEP 7). Sie können die Diagnosefunktionen (Slave-Diagnose) mittels SFC 13 im Standard- Anwenderprogramm auslesen (siehe Referenzhandbuch System- und Standardfunktionen). Siehe auch Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe (Seite 91) Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (Seite 111) Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe (Seite 148) Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 43

Diagnose 5.2 Diagnose von Fehlern 44 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Allgemeine Technische Daten 6 In diesem Kapitel In diesem Kapitel stehen für die fehlersicheren Module Angaben: zu den wichtigsten Normen und Zulassungen zu den allgemeinen Technischen Daten Allgemeine Technische Daten Die allgemeinen Technischen Daten umfassen einerseits die Normen und Prüfwerte, die die fehlersicheren Module beim Einsatz in einer ET 200pro einhalten und erfüllen sowie nach welchen Prüfkriterien die fehlersicheren Module getestet wurden, und andererseits die Anforderungen der fehlersicheren Module an Transport, Lagerung und Umgebungsbedingungen. 6.1 Normen und Zulassungen CE-Zulassung Die fehlersicheren Module der ET 200pro erfüllen die Anforderungen und Schutzziele der folgenden EG-Richtlinien und stimmen mit den harmonisierten europäischen Normen (EN) überein, die für Speicherprogrammierbare Steuerungen in den Amtsblättern der Europäischen Gemeinschaft bekanntgegeben wurden: 2006/42/EG "Richtlinie über Maschinen" (Maschinenrichtlinie) 73/23/EWG "Elektrische Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen" (Niederspannungsrichtlinie) 89/336/EWG "Elektromagnetische Verträglichkeit" (EMV-Richtlinie) Die EG-Konformitätserklärungen werden für die zuständigen Behörden zur Verfügung gehalten bei: Siemens Aktiengesellschaft Bereich Automatisierungstechnik A&D AS RD ST Type Test Postfach 1963 D-92209 Amberg Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 45

Allgemeine Technische Daten 6.1 Normen und Zulassungen UL-/CSA-Zulassung Underwriters Laboratories Inc. nach UL 508 (Industrial Control Equipment) CSA C22.2 No. 142 (Process Control Equipment) Hinweis Die aktuell gültigen Zulassungen finden Sie auf dem Typenschild des jeweiligen Moduls. Kennzeichnung für Australien Die fehlersicheren Module der ET 200pro erfüllen die Anforderungen der Norm AS/NZS 2064 (Class A). IEC 61131 Die fehlersicheren Module der ET 200pro erfüllen die Anforderungen und Kriterien der Norm IEC 61131-2 (Speicherprogrammierbare Steuerungen, Teil 2: Betriebsmittelanforderungen und Prüfungen). PROFIBUS/Industrial Ethernet-Norm Das Dezentrale Peripheriegerät ET 200pro basiert auf der Norm IEC 61784-1. Schiffsbau-Zulassung Eingereicht bei folgenden Klassifikationsgesellschaften ABS (American Bureau of Shipping) BV (Bureau Veritas) DNV (Det Norske Veritas) GL (Germanischer Lloyd) LRS (Lloyds Register of Shipping) Class NK (Nippon Kaiji Kyokai) 46 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Allgemeine Technische Daten 6.1 Normen und Zulassungen Einsatz im Industriebereich SIMATIC-Produkte sind ausgelegt für den Einsatz im Industriebereich. Einsatzbereich Anforderung an Störaussendung Störfestigkeit Industrie EN 61000-6-4 EN 61000-6-2 Einsatz in Wohngebieten Wenn Sie die ET 200pro in Wohngebieten einsetzen, müssen Sie bezüglich der Emission von Funkstörungen die Grenzwertklasse B nach EN 61000-6-4 sicherstellen. Geeignete Maßnahmen zum Erreichen des Funkstörgrades der Grenzwertklasse B sind: Einbau der ET 200pro in geerdeten Schaltschränken/Schaltkästen Einsatz von Filtern in Versorgungsleitungen TÜV-Zertifikat und Normen Die fehlersicheren Module sind für die folgenden Normen zertifiziert. Den aktuellen Stand/Ausgabe der Norm entnehmen Sie bitte dem Bericht zum TÜV-Zertifikat. Norm/Richtlinie Bezeichnung Normen/Richtlinien funktionale Sicherheit IEC 61508:2000 pren 50159-1 und 2 Normen/Richtlinien Prozesstechnik VDI/VDE 2180-1 bis 5 NE 31 ISA S 84.01 Normen/Richtlinien Maschinensicherheit IEC 62061 98/37/EG EN 60204-1 Normen/Richtlinien Feuerungstechnik DIN VDE 0116 Ziff. 8.7 pren 50156-1 EN 230 Ziff. 7.3 EN 298 Ziff. 7.3, 8, 9 und 10 DIN V ENV 1954 (zurückgezogen) Weitere Normen/Richtlinien DIN VDE 0110-1 DIN VDE 0160 93/68/EWG 92/31/EWG und 93/68/EWG DIN EN 55011 (zurückgezogen) EN 50081-2 (zurückgezogen) EN 61000-6-2 DIN EN 61131-2 Den aktuellen Bericht zum Zertifikat des TÜV finden Sie im Internet unter der Adresse https://support.automation.siemens.com unter "Produkt Support". Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 47

Allgemeine Technische Daten 6.2 Elektromagnetische Verträglichkeit TÜV-Zertifikat anfordern Kopien des TÜV-Zertifikats und des Berichts zum Zertifikat können Sie bei folgender Adresse anfordern: Siemens Aktiengesellschaft Bereich Automatisierungstechnik A&D AS RD ST Type Test Postfach 1963 D-92209 Amberg 6.2 Elektromagnetische Verträglichkeit Einleitung In diesem Kapitel finden Sie Angaben zur Störfestigkeit von fehlersicheren Modulen und Angaben zur Funkentstörung. Definition "EMV" Die elektromagnetische Verträglichkeit ist die Fähigkeit einer elektrischen Einrichtung, in ihrer elektromagnetischen Umgebung zufriedenstellend zu funktionieren, ohne diese Umgebung zu beeinflussen. Die fehlersicheren Module erfüllen u.a. auch die Anforderungen des EMV-Gesetzes des europäischen Binnenmarktes. Voraussetzung dafür ist, dass das Dezentrale Peripheriesystem ET 200pro den Vorgaben und Richtlinien zum elektrischen Aufbau entspricht. 48 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Allgemeine Technische Daten 6.2 Elektromagnetische Verträglichkeit Impulsförmige Störgrößen Die folgende Tabelle zeigt die elektromagnetische Verträglichkeit der fehlersicheren Module gegenüber impulsförmigen Störgrößen. Impulsförmige Störgröße geprüft mit entspricht Schärfegrad Elektrostatische Entladung nach IEC 61000-4-2 (DIN VDE 0843 Teil 2) Burst-Impulse (schnelle transiente Störgrößen) nach IEC 61000-4-4 (DIN VDE 0843 Teil 4) 8 kv 6 kv 2 kv (Versorgungsleitung) 2 kv (Signalleitung) 3 (Luftentladung) 3 (Kontaktentladung) 3 4 Energiereicher Einzelimpuls (Surge) nach IEC 61000-4-5 (DIN VDE 0839 Teil 10) Für die Schärfegrade 2 und 3 ist eine externe Schutzbeschaltung erforderlich (siehe Absatz weiter unten). Unsymmetrische Kopplung 1 kv (Versorgungsleitung) 1 kv (Signalleitung/Datenleitung) 2 kv (Versorgungsleitung) Symmetrische Kopplung 0,5 kv (Versorgungsleitung) 0,5 kv (Signalleitung/Datenleitung) 1 kv (Versorgungsleitung) 1 kv (Signalleitung/Datenleitung) 2 3 2 3 ET 200pro mit fehlersicheren Modulen vor Überspannungen schützen Falls Ihre Anlage den Schutz vor Überspannungen erforderlich macht, empfehlen wir Ihnen, für die Gewährleistung der Surge-Festigkeit für ET 200pro mit fehlersicheren Modulen eine externe Schutzbeschaltung (Surge-Filter) zwischen der Lastspannungsversorgung und dem Lastspannungseingang der Terminalmodule einzusetzen. Hinweis Blitzschutzmaßnahmen erfordern immer eine individuelle Betrachtung der gesamten Anlage. Ein nahezu vollständiger Schutz vor Überspannungen ist aber nur erreichbar, wenn das ganze umgebende Gebäude für den Schutz vor Überspannungen ausgelegt ist. Das betrifft vor allem bauliche Maßnahmen am Gebäude bereits in der Bauplanung. Wir empfehlen Ihnen deshalb, wenn Sie sich umfassend über Schutz vor Überspannungen informieren wollen, sich an Ihren Siemens-Ansprechpartner oder an eine Firma, die sich auf den Blitzschutz spezialisiert hat, zu wenden. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 49

Allgemeine Technische Daten 6.2 Elektromagnetische Verträglichkeit Im folgenden Bild sehen Sie einen Beispielaufbau mit F- und Standardmodulen der ET 200pro. Sie können auch weniger Netzteile verwenden. Beachten Sie aber, dass der Gesamtstrom der aus einem Netzteil versorgten Module die zulässigen Grenzen nicht überschreitet. Weitere Informationen zur Surge-Festigkeit der Standard-Module siehe Handbuch Dezentrales Peripheriesystem ET 200pro. Bild 6-1 Beispielaufbau mit F- und Standardmodulen der ET 200pro 50 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Allgemeine Technische Daten 6.2 Elektromagnetische Verträglichkeit Hinweis Hinweis für den Aufbau nach EN928 Sie müssen die "Diagnose Lastspannungsausfall" am Kopf der ET200pro-F deaktivieren. Sinusförmige Störgrößen HF-Einstrahlung: Prüfung nach IEC 61000-4-3, "Radiated Electromagnetic Field Requirements" Standardprüfung: von 80 MHz bis 1 GHz, geprüft mit 10 V/m und 20 V/m; 80 % AM (1 khz) von 1,4 GHz bis 2,7 GHz, geprüft mit 10 V/m; 80 % AM (1 khz) GSM/ISM/UMTS-Feldstörungen unterschiedlicher Frequenzen (Norm: EN 298: 2004, IEC 61326-3-1 (Entwurf)) HF-Einkopplung auf Signal- und Datenleitungen: Prüfung nach IEC 61000-4-6, "Testing and measurement techniques Immunity to conducted disturbances, induced by radio-frequency fields" Standardprüfung: Hochfrequenz, unsymmetrisch, amplitudenmoduliert: von 0,15 MHz bis 80 MHz, geprüft mit 10 V und 20 V Effektivwert; 80 % AM (1 khz) ISM-Störungen unterschiedlicher Frequenzen (Norm: EN 298: 2004, IEC 61326-3-1 (Entwurf)) Emission von Funkstörungen Störaussendung von elektromagnetischen Feldern nach IEC 61000-6-4: Grenzwertklasse A, Gruppe 1 (gemessen in 10 m Entfernung). Frequenz von 30 bis 230 MHz von 230 bis 1000 MHz Störaussendung < 40 db (µv/m)q < 47 db (µv/m)q Störaussendung über Netz-Wechselstromversorgung nach IEC 61000-6-4: Grenzwertklasse A, Gruppe 1. Frequenz von 0,15 bis 0,5 MHz von 0,5 bis 5 MHz von 5 bis 30 MHz Störaussendung < 79 db (µv)q, < 66 db (µv)m < 73 db (µv)q, < 60 db (µv)m < 73 db (µv)q, < 60 db (µv)m Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 51

Allgemeine Technische Daten 6.3 Transport- und Lagerbedingungen 6.3 Transport- und Lagerbedingungen Bedingungen für fehlersichere Module Fehlersichere Module übertreffen bezüglich Transport- und Lagerbedingungen die Anforderungen nach IEC 61131, Teil 2. Die folgenden Angaben gelten für fehlersichere Module, die in der Originalverpackung transportiert bzw. gelagert werden. Art der Bedingung Freier Fall zulässiger Bereich 1 m Temperatur von -25 C bis +70 C Temperaturänderung Luftdruck Relative Luftfeuchte 20 K/h von 1080 bis 660 hpa (entspricht einer Höhe von -1000 bis 3500 m) von 5 bis 95 %, ohne Kondensation 6.4 Mechanische und klimatische Umgebungsbedingungen Klimatische Umgebungsbedingungen Es gelten folgende klimatische Umgebungsbedingungen: Umgebungsbedingungen Einsatzbereiche Bemerkungen Temperatur von -25 C bis 55 C Alle Einbaulagen Temperaturänderung 10 K/h Relative Luftfeuchte von 5 bis max. 100 % mit Kondensation Luftdruck von 1080 bis 795 hpa entspricht einer Höhe von -1000 bis 2000m Schadstoff-Konzentration SO2: < 0,5 ppm; rel. Feuchte < 60 %, keine Betauung H2S: < 0,1 ppm; rel. Feuchte < 60 %, keine Betauung Prüfung: 10 ppm; 4 Tage 1 ppm; 4 Tage Mechanische Umgebungsbedingungen Die mechanischen Umgebungsbedingungen sind in der folgenden Tabelle in Form von sinusförmigen Schwingungen angegeben. Frequenzbereich dauernd gelegentlich 5 f 8 Hz 0,35 mm Amplitude 0,75 mm Amplitude 8 f 150 Hz 5 g konstante Beschleunigung 10 g konstante Beschleunigung 52 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Allgemeine Technische Daten 6.4 Mechanische und klimatische Umgebungsbedingungen Prüfungen auf mechanische Umgebungsbedingungen Die folgende Tabelle gibt Auskunft über Art und Umfang der Prüfungen auf mechanische Umgebungsbedingungen. Prüfung auf... Prüfnorm Terminal- und Elektronikmodule Schwingungen Schock Dauerschock Schwingungsprüfung nach IEC 60068-2-6 Schock, geprüft nach IEC 60068-2-27 Schock, geprüft nach IEC 60068-29 Schwingungsart: Frequenzdurchläufe mit einer Änderungsgeschwindigkeit von 1 Oktave/Minute. 5 Hz f 8 Hz, konstante Amplitude 0,75 mm 8 Hz f 150 Hz, konstante Beschleunigung 10 g Schwingungsdauer: 10 Frequenzdurchläufe pro Achse in jeder der 3 zueinander senkrechten Achsen Art des Schocks: Halbsinus Stärke des Schocks: 30 g Scheitelwert, 18 ms Dauer Richtung des Schocks: 3 Schocks jeweils in +/- Richtung in jeder der 3 zueinander senkrechten Achsen Art des Schocks: Halbsinus Stärke des Schocks: 25 g Scheitelwert, 6 ms Dauer Richtung des Schocks: 1000 Schocks jeweils in +/- Richtung in jeder der 3 zueinander senkrechten Achsen Reduzierung von Schwingungen Wenn die fehlersicheren Module größeren Stößen bzw. Schwingungen ausgesetzt sind, müssen Sie durch geeignete Maßnahmen die Beschleunigung bzw. die Amplitude reduzieren. Wir empfehlen Ihnen, die ET 200pro auf dämpfendem Material (z. B. auf Schwingmetallen) zu befestigen. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 53

Allgemeine Technische Daten 6.5 Angaben zu Isolationsprüfungen, Schutzklasse, Schutzart und Nennspannung 6.5 Angaben zu Isolationsprüfungen, Schutzklasse, Schutzart und Nennspannung Prüfspannung Die Isolationsbeständigkeit wird bei der Typprüfung mit folgender Prüfspannung nach IEC 61131-2 nachgewiesen: Stromkreise mit Nennspannung Ue gegen andere Stromkreise bzw. gegen Erde Prüfspannung < 50V DC 500V < 150V DC 2500V < 250V DC 4000V Verschmutzungsgrad/Überspannungskategorie gemäß IEC 61131 Verschmutzungsgrad 2 Überspannungskategorie bei UN = DC 24V: II Schutzart IP65 Schutzart nach IEC 529 Schutz gegen Eindringen von Staub und vollständiger Berührungsschutz. Schutz gegen einen Wasserstrahl aus einer Düse, der aus allen Richtungen gegen das Gehäuse gerichtet wird (das Wasser darf keine schädliche Wirkung haben). Schutzart IP66 und IP67 Schutzart nach IEC 529 Schutz gegen Eindringen von Staub und vollständiger Berührungsschutz IP66: Schutz gegen schwere See oder starken Wasserstrahl (das Wasser darf nicht in schädlichen Mengen in das Gehäuse eindringen). IP67: Schutz gegen Wasser, wenn das Gehäuse unter festgelegten Druck- und Zeitbedingungen in Wasser getaucht wird (das Wasser darf nicht in schädlichen Mengen in das Gehäuse eindringen). 54 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Allgemeine Technische Daten 6.5 Angaben zu Isolationsprüfungen, Schutzklasse, Schutzart und Nennspannung Nennspannung zum Betrieb Das Dezentrale Peripheriegerät ET 200pro arbeitet mit folgender Nennspannung und der entsprechenden Toleranz. Nennspannung DC 24 V Toleranzbetrieb DC 20,4 bis 28,8 V Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 55

Allgemeine Technische Daten 6.5 Angaben zu Isolationsprüfungen, Schutzklasse, Schutzart und Nennspannung 56 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Anschlussmodule 7 7.1 Fehlersicheres Anschlussmodul CM IO 16 x M12 für 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Bestellnummer 6ES7 194-4DD00-0AA0 Eigenschaften Das Anschlussmodul CM IO 16 x M12 hat folgende Eigenschaften: Steck- und verschraubbar mit dem Elektronikmodul 16 Rundbuchsen M12 16 Beschriftungsschilder und 1 Modulkennzeichnungsschild Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 57

Fehlersichere Anschlussmodule 7.1 Fehlersicheres Anschlussmodul CM IO 16 x M12 für 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Anschlussbelegung Die Anschlussbelegung ist abhängig vom verwendeten Elektronikmodul. Ansicht Anschluss Bezeichnung X1 X2 X3 X4 X5 X6 X7 X8 X9 X10 X11 X12 X13 X14 X15 X16 1. M12 Rundbuchse 2. M12 Rundbuchse 3. M12 Rundbuchse 4. M12 Rundbuchse 5. M12 Rundbuchse 6. M12 Rundbuchse 7. M12 Rundbuchse 8. M12 Rundbuchse 9. M12 Rundbuchse 10. M12 Rundbuchse 11. M12 Rundbuchse 12. M12 Rundbuchse 13. M12 Rundbuchse 14. M12 Rundbuchse 15. M12 Rundbuchse 16. M12 Rundbuchse Prinzipschaltbild Das folgende Bild zeigt das Prinzipschaltbild des Anschlussmoduls CM IO 16 x M12. Bild 7-1 Prinzipschaltbild Anschlussmodul CM IO 16xM12 Technische Daten Maße und Gewicht Abmessungen B x H x T (mm) 90 x 130 x 39 Gewicht 505 g Siehe auch Eigenschaften des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe (Seite 64) Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe (Seite 66) 58 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Anschlussmodule 7.2 Fehlersicheres Anschlussmodul CM IO 12 x M12 für 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 7.2 Fehlersicheres Anschlussmodul CM IO 12 x M12 für 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Bestellnummer 6ES7 194-4DC00-0AA0 Eigenschaften Das Anschlussmodul CM IO 12 x M12 hat folgende Eigenschaften: Steck- und verschraubbar mit dem Elektronikmodul 12 Rundbuchsen M12 12 Beschriftungsschilder und 1 Modulkennzeichnungsschild Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 59

Fehlersichere Anschlussmodule 7.2 Fehlersicheres Anschlussmodul CM IO 12 x M12 für 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Anschlussbelegung Die Anschlussbelegung ist abhängig vom verwendeten Elektronikmodul. Ansicht Anschluss Bezeichnung X1 X2 X3 X4 X5 X6 X7 X8 X9 X10 X11 X12 1. M12 Rundbuchse 2. M12 Rundbuchse 3. M12 Rundbuchse 4. M12 Rundbuchse 5. M12 Rundbuchse 6. M12 Rundbuchse 7. M12 Rundbuchse 8. M12 Rundbuchse 9. M12 Rundbuchse 10. M12 Rundbuchse 11. M12 Rundbuchse 12. M12 Rundbuchse Prinzipschaltbild Das folgende Bild zeigt das Prinzipschaltbild des Anschlussmoduls CM IO 12 x M12. Bild 7-2 Prinzipschaltbild Anschlussmodul CM IO 12xM12 Technische Daten Maße und Gewicht Abmessungen B x H x T (mm) 90 x 130 x 39 Gewicht 530 g 60 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Anschlussmodule 7.3 Fehlersicheres Anschlussmodul CM F-IO 2 x M12 für F-Switch PROFIsafe Siehe auch Eigenschaften des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (Seite 98) Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (Seite 102) 7.3 Fehlersicheres Anschlussmodul CM F-IO 2 x M12 für F-Switch PROFIsafe Bestellummer 6ES7 194-4DA00-0AA0 Eigenschaften Das Anschlussmodul CM F-IO 2 M12 hat folgende Eigenschaften: Steck- und verschraubbar mit dem Elektronikmodul 2 Rundbuchsen M12 2 Beschriftungsschilder und 1 Modulkennzeichnungsschild Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 61

Fehlersichere Anschlussmodule 7.3 Fehlersicheres Anschlussmodul CM F-IO 2 x M12 für F-Switch PROFIsafe Anschlussbelegung Die Anschlussbelegung ist in der folgenden Tabelle dargestellt. Ansicht Anschluss Bezeichnung X1 X2 1. M12 Rundbuchse 2. M12 Rundbuchse Prinzipschaltbild Das folgende Bild zeigt das Prinzipschaltbild des Anschlussmoduls CM F-IO 2 M12. Bild 7-3 Prinzipschaltbild Anschlussmodul CM F-IO 2 M12 Technische Daten Maße und Gewicht Abmessungen B x H x T (mm) 45 x 130 x 40 Gewicht 310 g Siehe auch Eigenschaften des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe (Seite 119) Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe (Seite 121) 62 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8 In diesem Kapitel Für den Anschluss von digitalen Sensoren/Gebern und Aktoren/Lasten stehen Ihnen für ET 200pro fehlersichere Digitalmodule zur Verfügung. In diesem Kapitel finden Sie zu jedem fehlersicheren Modul: die Eigenschaften und Besonderheiten die Frontansicht, die Anschlussbelegung für die Anschlussmodule und das Prinzipschaltbild das Verdrahtungsschema und die einstellbaren Parameter die Diagnosefunktionen mit Abhilfemaßnahmen die Technischen Daten WARNUNG Die Sicherheitskenngrößen in den Technischen Daten gelten für ein Proof-Test-Intervall von 10 Jahren und eine Reparaturzeit von 100 Stunden. Beschreibung der einsetzbaren Elektronikmodule und Anschlussmodule Die Beschreibung der einsetzbaren Standard-Elektronikmodule und Standard- Anschlussmodule finden Sie im Handbuch Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 63

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 8.1.1 Eigenschaften des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Bestellnummer 6ES7 148-4FA00-0AB0 Eigenschaften Das Elektronikmodul F-Switch verfügt über folgende Eigenschaften: 16 Eingänge (SIL2/Kat.3) oder 8 Eingänge (SIL3/Kat.3 bzw. Kat.4) Eingangsnennspannung DC 24 V geeignet für Schalter und 3-/4-Draht-Näherungsschalter (BEROs) 4 kurzschlussfeste Geberversorgungen für jeweils 4 Eingänge externe Geberversorgung möglich Sammelfehleranzeige (SF; rote LED) Fehleranzeige für jede Geberversorgung (Vs1F bis Vs4F) wird auf VsF-LED und die dazugehörigen Kanäle abgebildet Status- und Fehleranzeige je Eingang (zweifarbige grüne/rote LED) Identifikationsdaten (Siehe Standardhandbuch Dezentrales Peripheriesystem ET 200pro) parametrierbare Diagnose nur im Sicherheitsbetrieb betreibbar 64 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 8.1.2 Anschlussbelegung des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Anschlussbelegung am Anschlussmodul CM IO 16 M12 In der folgenden Tabelle finden Sie die Anschlussbelegung des 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe am Anschlussmodul CM IO 16 M12. Die Buchsen X1 bis X4 und X9 bis X12 sind doppelt belegt. Damit können Sie eine 2v2- Auswertung mit einem Anschlusskabel realisieren, z. B. die Kanäle 0 und 4 am Stecker X1. Die Funktionserde FE liegt auf dem Schirm. Tabelle 8-1 Anschlussbelegung am Anschlussmodul CM IO 16xM12 für 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Ansicht Kupplungsstecker Klemme Belegung X1 bis X16 1 Stecker X1 bis X4: 24V-Geberversorgung 1 (Vs1) 2 Stecker X5 bis X8: 24V-Geberversorgung 2 (Vs2) 2 Stecker X9 bis X12: 24V-Geberversorgung 3 (Vs3) 2 Stecker X13 bis X16: 24V-Geberversorgung 4 (Vs4) 2 2 Eingangssignal: Stecker X1: Kanal 4 3 Stecker X2: Kanal 5 3 Stecker X3: Kanal 6 3 Stecker X4: Kanal 7 3 Stecker X5: nicht belegt Stecker X6: nicht belegt Stecker X7: nicht belegt Stecker X8: nicht belegt Stecker X9: Kanal 12 3 Stecker X10: Kanal 13 3 Stecker X11: Kanal 14 3 Stecker X12: Kanal 15 3 Stecker X13: nicht belegt Stecker X14: nicht belegt Stecker X15: nicht belegt Stecker X16: nicht belegt 3 Masse Geberversorgung (1M) 4 Eingangssignal: Stecker X1: Kanal 0 Stecker X2: Kanal 1 Stecker X3: Kanal 2 Stecker X4: Kanal 3 Stecker X5: Kanal 4 Stecker X6: Kanal 5 Stecker X7: Kanal 6 Stecker X8: Kanal 7 Stecker X9: Kanal 8 Stecker X10: Kanal 9 Stecker X11: Kanal 10 Stecker X12: Kanal 11 Stecker X13: Kanal 12 Stecker X14: Kanal 13 Stecker X15: Kanal 14 Stecker X16: Kanal 15 5 Stecker X1 bis X4: 24V-Geberversorgung 2 (Vs2) 3 Stecker X5 bis X8: nicht belegt Stecker X9 bis X12: 24V-Geberversorgung 4 (Vs4) 3 Stecker X13 bis X16: nicht belegt 1 3-, 4- oder 5-adriges Kupferkabel 2 wird von der ET 200pro für den angeschlossenen Geber zur Verfügung gestellt 3 nur relevant bei 2v2-Auswertung über ein Anschlusskabel Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 65

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 8.1.3 Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Prinzipschaltbild Bild 8-1 Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 66 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 8.1.4 Parameter für das Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Parameter in STEP 7 In der folgenden Tabelle finden Sie die Parameter, die Sie für das Elektronikmodul 8/16 F- DI DC24V PROFIsafe einstellen können. Tabelle 8-2 Parameter des Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Parameter Wertebereich Voreinstellung Art des Parameters F-Parameter: F_Ziel_Adresse 1 bis 1022 wird von STEP 7 vergeben statisch Modul F-Überwachungszeit 10 bis 10000 ms 150 ms statisch Modul Modulparameter: Wirkungsbereich Eingangsverzögerung 0,5; 3; 15 ms 3 ms statisch Modul Kurzschlusstest zyklisch/sperren zyklisch statisch Modul Verhalten nach Passivieren der gesamten Passivieren der statisch Modul Kanalfehlern* Baugruppe/Passivieren des Kanals gesamten Baugruppe Kanal n, n+4 aktiviert/deaktiviert aktiviert statisch Kanalgruppe Auswertung der Geber Art der Geberverschaltung 2v2-Auswertung/ 1v1-Auswertung 1-kanalig; 2-kanalig äquivalent; 2-kanalig antivalent Diskrepanzverhalten letzten gültigen Wert bereitstellen; 0-Wert bereitstellen 2v2-Auswertung statisch Kanalgruppe 2-kanalig äquivalent statisch Kanalgruppe letzten gültigen Wert bereitstellen statisch Kanalgruppe Wiedereingliederung nach Diskrepanzfehler Test 0-Signal nicht erforderlich/test 0-Signal erforderlich Test 0-Signal nicht erforderlich statisch Diskrepanzzeit 10 bis 30000 ms 10 ms statisch Kanalgruppe Kanalgruppe * Diese Einstellung ist nur bei installiertem Optionspaket S7 Distributed Safety V 5.4 oder höher relevant. Parameter Kurzschlusstest Mit dem Parameter Kurzschlusstest wird der zyklische Kurzschlusstest aktiviert/deaktiviert. Der Kurzschlusstest ist nur sinnvoll beim Einsatz von einfachen Schaltern, die keine eigene Stromversorgung haben. Wenn Sie den Kurzschlusstest aktiviert haben, dann müssen Sie die internen Geberversorgungen verwenden (siehe auch "Anwendungsfälle des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe"). Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 67

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Parameter Diskrepanzverhalten Als "Diskrepanzverhalten" parametrieren Sie den Wert, der während der Diskrepanz zwischen den beiden betroffenen Eingangskanälen, d. h. bei laufender Diskrepanzzeit, dem Sicherheitsprogramm in der F-CPU zur Verfügung gestellt wird. Das Diskrepanzverhalten parametrieren Sie wie folgt: "letzten gültigen Wert bereitstellen" oder "0-Wert bereitstellen" Voraussetzungen Sie haben Folgendes parametriert: Auswertung der Geber: "2v2-Auswertung" "letzten gültigen Wert bereitstellen" Der letzte, vor dem Auftreten der Diskrepanz gültige Wert (Altwert) wird dem Sicherheitsprogramm in der F-CPU zur Verfügung gestellt, sobald eine Diskrepanz zwischen den Signalen der beiden betroffenen Eingangskanäle festgestellt wird. Dieser Wert wird solange bereitgestellt, bis die Diskrepanz verschwunden ist bzw. bis die Diskrepanzzeit abgelaufen ist und ein Diskrepanzfehler erkannt wird. Die Geber-Aktor-Reaktionszeit verlängert sich entsprechend um diese Zeit. Daraus ergibt sich, dass die Diskrepanzzeit 2-kanalig angeschlossener Geber für Schnellreaktionen auf kurze Reaktionszeiten abgestimmt sein muss. So macht es z. B. keinen Sinn, wenn von 2-kanalig angeschlossenen Gebern mit einer Diskrepanzzeit von 500 ms eine zeitkritische Abschaltung angestoßen wird. Für den schlechtesten aller denkbaren Fälle verlängert sich die Geber-Aktor-Reaktionszeit etwa um die Diskrepanzzeit: Wählen Sie daher eine möglichst diskrepanzarme Anordnung der Geber im Prozess. Wählen Sie dann eine möglichst kleine Diskrepanzzeit, die andererseits hinreichende Reserve besitzt gegen Fehlauslösungen von Diskrepanzfehlern. "0-Wert bereitstellen" Der Wert "0" wird dem Sicherheitsprogramm in der F-CPU zur Verfügung gestellt, sobald eine Diskrepanz zwischen den Signalen der beiden betroffenen Eingangskanälen festgestellt wird. Wenn Sie "0-Wert bereitstellen" parametriert haben, wird die Geber-Aktor-Reaktionszeit durch die Diskrepanzzeit nicht beeinflusst. 68 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Parameter Diskrepanzzeit Sie können hier für jedes Kanalpaar die Diskrepanzzeit festlegen. Der eingegebene Wert wird auf ganze Vielfache von 10 ms gerundet. Voraussetzungen Sie haben Folgendes parametriert: Auswertung der Geber: "2v2-Auswertung" und Art der Geberverschaltung: "2-kanalig äquivalent" oder "2-kanalig antivalent" Diskrepanzanalyse und Diskrepanzzeit Wenn Sie einen zweikanaligen, einen antivalenten oder zwei einkanalige Geber einsetzen, die dieselbe physikalische Prozessgröße erfassen, so werden die Geber beispielsweise aufgrund der begrenzten Genauigkeit ihrer Anordnung zueinander verzögert ansprechen. Die Diskrepanzanalyse auf Äquivalenz/Antivalenz wird bei fehlersicheren Eingaben benutzt, um aus dem zeitlichen Verlauf zweier Signale gleicher Funktionalität auf Fehler zu schließen. Die Diskrepanzanalyse wird gestartet, wenn bei zwei zusammengehörigen Eingangssignalen unterschiedliche Pegel (bei Prüfung auf Antivalenz: gleiche Pegel) festgestellt werden. Es wird geprüft, ob nach Ablauf einer parametrierbaren Zeitspanne, der so genannten Diskrepanzzeit, der Unterschied (bei Prüfung auf Antivalenz: die Übereinstimmung)verschwunden ist. Wenn nicht, liegt ein Diskrepanzfehler vor. In den meisten Fällen wird die Diskrepanzzeit gestartet ohne vollständig abzulaufen, da die Signalunterschiede nach kurzer Zeit wieder ausgeglichen sind. Wählen Sie die Diskrepanzzeit so groß, dass im fehlerfreien Fall der Unterschied der beiden Signale (bei Prüfung auf Antivalenz: die Übereinstimmung der Signale) in jedem Fall verschwunden ist, bevor die Diskrepanzzeit abgelaufen ist. Verhalten bei laufender Diskrepanzzeit Während des modulinternen Ablaufs der parametrierten Diskrepanzzeit wird, in Abhängigkeit von der Parametrierung des Diskrepanzverhaltens, entweder der letzte gültige Wert oder "0" von den betroffenen Eingangskanälen dem Sicherheitsprogramm in der F-CPU zur Verfügung gestellt. Verhalten nach Ablauf der Diskrepanzzeit Falls nach Ablauf der parametrierten Diskrepanzzeit keine Übereinstimmung (bei Prüfung auf Antivalenz: Ungleichheit) der Eingangssignale vorliegt, z. B. durch Drahtbruch auf einer Geberleitung, wird ein Diskrepanzfehler erkannt und die Diagnosemeldung "Diskrepanzfehler" im Diagnosepuffer des F-Peripheriemoduls mit Angabe der fehlerhaften Kanäle generiert. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 69

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Parameter Wiedereingliederung nach Diskrepanzfehler Mit diesem Parameter legen Sie fest, wann ein Diskrepanzfehler als behoben gilt und damit eine Wiedereingliederung der betroffenen Eingangskanäle möglich wird. Sie haben folgende Parametriermöglichkeiten: "Test 0-Signal erforderlich" oder "Test 0-Signal nicht erforderlich" Voraussetzungen Sie haben Folgendes parametriert: Auswertung der Geber: "2v2-Auswertung" "Test 0-Signal erforderlich" Wenn Sie "Test 0-Signal erforderlich" parametriert haben, gilt ein Diskrepanzfehler erst dann als behoben, wenn an beiden betroffenen Eingangskanälen wieder 0-Signal anliegt. Wenn Sie antivalente Geber einsetzen, d. h. die "Art der Geberverschaltung" auf "2-kanalig antivalent" eingestellt haben, dann muss an dem Kanal, der das Nutzsignal liefert, wieder 0- Signal anliegen. Welche Kanäle des F-Moduls die Nutzsignale liefern, finden Sie im Handbuch zum eingesetzten F-Modul beschrieben. "Test 0-Signal nicht erforderlich" Wenn Sie "Test 0-Signal nicht erforderlich" parametriert haben, gilt ein Diskrepanzfehler dann als behoben, wenn an beiden betroffenen Eingangskanälen keine Diskrepanz mehr vorliegt. F-Module in SIMATIC S7, für die der Parameter "Wiedereingliederung nach Diskrepanzfehler" nicht einstellbar ist, verhalten sich genauso. 70 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 8.1.5 Verdrahtung der Eingänge des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Hinweis Die folgenden Kapitel über die Verdrahtungsmöglichkeiten und spezifischen Parameter in STEP 7 (Anwendungsfälle) gelten für das 8/16 F-DI und die Eingänge des 4/8 F-DI/4 F-DO. Auswahl des Anwendungsfalls Das folgende Bild hilft Ihnen bei der Auswahl des Anwendungsfalls entsprechend den Anforderungen an die Fehlersicherheit. In den nachfolgenden Kapiteln erfahren Sie zu jedem Anwendungsfall, wie Sie das F-Modul verdrahten und welche spezifischen Parameter Sie in STEP 7 einstellen müssen. Bild 8-2 Anwendungsfälle auswählen WARNUNG Die erreichbare Sicherheitsklasse ist abhängig von der Geberqualität und von der Größe des Proof-Test-Intervalls nach Norm IEC 61508:2000. Ist die Geberqualität minderer als die, die der erforderlichen Sicherheitsklasse entspricht, muss der Geber redundant eingesetzt und 2-kanalig angeschlossen werden. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 71

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Bedingungen für das Erreichen der SIL/Kat. In der folgenden Tabelle sind die Bedingungen dargestellt, um die entsprechenden Sicherheitsanforderungen zu erreichen. Tabelle 8-3 F-DI-Module: Bedingungen für Erreichen der SIL/Kat. Anwendungsfall Geber Auswertung der Geber Geberversorgung 1 1-kanalig 1v1 intern, mit Kurzschlusstest intern, ohne Kurzschlusstest extern 2.1 1-kanalig 2v2 intern, mit Kurzschlusstest intern, ohne Kurzschlusstest extern 2.2 2-kanalig äquivalent 2v2 intern, ohne Kurzschlusstest extern 2.3 2-kanalig antivalent 2v2 intern, ohne Kurzschlusstest extern 3.1 2-kanalig äquivalent 3.2 2-kanalig antivalent 2v2 intern, mit Kurzschlusstest erreichbare SIL/Kat 2 / 3 3 / 3 3 / 4 Hinweis Sie können die verschiedenen Eingänge eines F-DI-Moduls gleichzeitig in SIL2/Kat.3 und in SIL3/Kat.3 bzw. Kat.4 betreiben. Sie müssen nur die Eingänge verschalten und parametrieren wie in den folgenden Kapiteln gezeigt. Anforderungen an Geber Bitte beachten Sie für den sicherheitsgerichteten Einsatz von Gebern das Kapitel "Anforderungen an Geber und Aktoren". 72 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 8.1.6 Anwendungsfall 1: Sicherheitsbetrieb SIL2/Kat.3 Geberversorgung Die Geberversorgung kann von intern oder von extern erfolgen. Tabelle 8-4 Anwendungsfall 1: Zuordnung der Geberversorgung zu den Eingangskanälen 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Eingangskanäle DI 0 bis DI 3: Geberversorgung Vs1 Eingangskanäle DI 4 bis DI 7: Geberversorgung Vs2 Eingangskanäle DI 8 bis DI 11: Geberversorgung Vs3 Eingangskanäle DI 12 bis DI 15: Geberversorgung Vs4 Eingangskanäle DI 0 bis DI 3: Geberversorgung Vs1 Eingangskanäle DI 4 bis DI 7: Geberversorgung Vs2 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 73

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Verdrahtungsschema zum Anwendungsfall 1 einen Geber 1-kanalig anschließen Pro Prozesssignal wird ein Geber 1-kanalig (1v1-Auswertung) angeschlossen. Die Verdrahtung nehmen Sie am passenden Anschlussmodul vor. Die folgenden Bilder zeigen als Beispiel ein Verdrahtungsschema für die Kanalgruppen 1 und 2. Bild 8-3 Verdrahtungsschema F-DI-Module - ein Geber 1-kanalig angeschlossen, interne GV Bild 8-4 Verdrahtungsschema F-DI-Module - ein Geber 1-kanalig angeschlossen, externe GV Einstellbare Parameter zum Anwendungsfall 1 Stellen Sie für den entsprechenden Eingang den Parameter "Auswertung der Geber" auf "1v1-Auswertung". Sie können den Parameter "Kurzschlusstest" aktivieren oder deaktivieren. Sobald jedoch mindestens ein fehlersicherer Digitaleingang von extern versorgt wird, müssen Sie den Kurzschlusstest deaktivieren. Andernfalls wird die Diagnose "Kurzschluss" gemeldet. 74 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Besonderheiten bei der Fehlererkennung (Anwendungsfall 1) In der folgenden Tabelle ist die Fehlererkennung in Abhängigkeit von der Geberversorgung (GV) und der Parametrierung des Kurzschlusstests (KS) dargestellt: Tabelle 8-5 F-DI-Module: Fehlererkennung (Anwendungsfall 1) Fehler, Beispiel Fehlererkennung bei... interner GV und KS- Test aktiviert interner GV u. KS- Test deaktiviert externer GV Kurzschluss DI 0 mit DI 1 nein nein nein Kurzschluss DI 0 mit DI 4 ja* nein nein P-Schluss DI 0 ja nein nein M-Schluss DI 0 ja* ja* nein Diskrepanzfehler - - - P-Schluss Vs1 ja nein nein M-Schluss Vs1 oder Vs2 ja ja ja defekt Kurzschluss Vs1 mit Vs2 ja nein nein Fehler in der Lese-/ ja ja ja Prüfschaltung Versorgungsspannungsfehler ja ja ja *: Die Fehlererkennung erfolgt nur bei einer Signalverfälschung. D. h., das gelesene Signal unterscheidet sich gegenüber dem Gebersignal. Wenn sich keine Signalverfälschung gegenüber dem Gebersignal ergibt, ist keine Fehlererkennung möglich und sicherheitstechnisch auch nicht erforderlich. 8.1.7 Anwendungsfall 2: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.3 Zuordnung der Eingänge zueinander Die F-DI-Module haben 2, 8 bzw. 16 fehlersichere Eingänge (SIL2). Je zwei dieser Eingänge können als ein Eingang (SIL3) verwendet werden. Dabei gelten folgende Zuordnungen: Tabelle 8-6 Anwendungsfall 2: Zuordnung der Eingangskanäle zueinander 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Eingangskanäle DI 0 mit DI 4 Eingangskanäle DI 1 mit DI 5 Eingangskanäle DI 2 mit DI 6 Eingangskanäle DI 3 mit DI 7 Eingangskanäle DI 8 mit DI 12 Eingangskanäle DI 9 mit DI 13 Eingangskanäle DI 10 mit DI 14 Eingangskanäle DI 11 mit DI 15 Eingangskanäle DI 0 mit DI 4 Eingangskanäle DI 1 mit DI 5 Eingangskanäle DI 2 mit DI 6 Eingangskanäle DI 3 mit DI 7 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 75

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Geberversorgung Die Geberversorgung kann von intern oder auch von extern erfolgen. Tabelle 8-7 Anwendungsfall 2: Zuordnung der Geberversorgung zu den Eingängen 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Eingangskanäle DI 0 bis DI 3: Geberversorgung Vs1 Eingangskanäle DI 4 bis DI 7: Geberversorgung Vs2 Eingangskanäle DI 8 bis DI 11: Geberversorgung Vs3 Eingangskanäle DI 12 bis DI 15: Geberversorgung Vs4 Eingangskanäle DI 0 bis DI 3: Geberversorgung Vs1 Eingangskanäle DI 4 bis DI 7: Geberversorgung Vs2 76 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Verdrahtungsschema zum Anwendungsfall 2.1 - einen Geber 1-kanalig an zwei Eingänge anschließen Pro Prozesssignal wird ein Geber 1-kanalig an zwei Eingänge des F-Moduls angeschlossen (2v2-Auswertung). Hinweis Wenn Sie die Geber vom F-DI-Modul aus mit Spannung versorgen, dann müssen Sie die interne Geberversorgung Vs1 verwenden. Der Anschluss an Vs2 ist nicht möglich. Die Verdrahtung nehmen Sie am passenden Anschlussmodul vor. Die folgenden Bilder zeigen als Beispiel ein Verdrahtungsschema für die Kanalgruppen 1 und 2. Bild 8-5 Verdrahtungsschema F-DI-Module - ein Geber 1-kanalig an zwei Eingänge angeschlossen, interne GV Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 77

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Bild 8-6 Verdrahtungsschema F-DI-Module - ein Geber 1-kanalig an zwei Eingänge angeschlossen, externe GV WARNUNG Um mit dieser Verdrahtung SIL3/Kat.3 zu erreichen, ist ein entsprechend qualifizierter Geber, z.b. nach IEC 60947, erforderlich. Einstellbare Parameter zum Anwendungsfall 2.1 Stellen Sie für den entsprechenden Eingang den Parameter "Auswertung der Geber" auf "2v2-Auswertung" und den Parameter "Art der Geberverschaltung" auf "1-kanalig". Die Diskrepanzzeit ist fest voreingestellt (nicht änderbar) auf 10 ms. Sie können den Parameter "Kurzschlusstest" aktivieren oder deaktivieren. Sobald jedoch mindestens ein fehlersicherer Digitaleingang von extern versorgt wird, müssen Sie den Kurzschlusstest deaktivieren. Andernfalls wird die Diagnose "Kurzschluss" gemeldet. 78 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Besonderheiten bei der Fehlererkennung (Anwendungsfall 2.1) In der folgenden Tabelle ist die Fehlererkennung in Abhängigkeit von der Geberversorgung (GV) und der Parametrierung des Kurzschlusstests (KS) dargestellt: Tabelle 8-8 Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe: Fehlererkennung (Anwendungsfall 2.1) Fehler, Beispiel Fehlererkennung bei... interner GV und KS- Test aktiviert interner GV u. KS- Test deaktiviert externer GV Kurzschluss DI 0 mit DI 1 nein nein nein Kurzschluss DI 0 mit DI 5 nein nein nein P-Schluss DI 0 ja nein nein M-Schluss DI 0 ja* ja* nein Diskrepanzfehler ja ja ja P-Schluss Vs1 ja nein nein M-Schluss Vs1 oder Vs2 ja ja ja defekt Kurzschluss Vs1 mit Vs2 ja nein nein Fehler in der Lese-/ ja ja ja Prüfschaltung Versorgungsspannungsfehler ja ja ja *: Die Fehlererkennung erfolgt nur bei einer Signalverfälschung. D. h., das gelesene Signal unterscheidet sich gegenüber dem Gebersignal (Diskrepanzfehler). Wenn sich keine Signalverfälschung gegenüber dem Gebersignal ergibt, ist keine Fehlererkennung möglich und sicherheitstechnisch auch nicht erforderlich. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 79

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Verdrahtungsschema zum Anwendungsfall 2.2 - einen zweikanaligen Geber 2-kanalig anschließen Pro Prozesssignal wird ein zweikanaliger Geber 2-kanalig an zwei Eingänge des F-Moduls angeschlossen (2v2-Auswertung). Die Verdrahtung nehmen Sie am passenden Anschlussmodul vor. Die folgenden Bilder zeigen als Beispiel ein Verdrahtungsschema für die Kanalgruppen 1 und 2. Bild 8-7 Verdrahtungsschema F-DI-Module - ein zweikanaliger Geber angeschlossen, interne GV Bild 8-8 Verdrahtungsschema F-DI-Module - ein zweikanaliger Geber 2-kanalig angeschlossen, externe GV 80 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Verdrahtungsschema zum Anwendungsfall 2.2 zwei einkanalige Geber 2-kanalig anschließen. Pro Prozesssignal werden zwei einkanalige Geber 2-kanalig an zwei Eingänge des F- Moduls angeschlossen (2v2-Auswertung). Die Geber können auch über eine externe Geberversorgung versorgt werden. Das folgende Bild zeigt als Beispiel ein Verdrahtungsschema für die Kanalgruppen 1 und 2. Bild 8-9 Verdrahtungsschema F-DI-Module - zwei einkanalige Geber 2-kanalig angeschlossen, interne GV WARNUNG Um mit dieser Verdrahtung SIL3/Kat.3 zu erreichen, ist ein entsprechend qualifizierter Geber, z.b. nach IEC 60947, erforderlich. Einstellbare Parameter zum Anwendungsfall 2.2 Stellen Sie für den entsprechenden Eingang den Parameter "Auswertung der Geber" auf "2v2-Auswertung" und den Parameter "Art der Geberverschaltung" auf "2-kanalig äquivalent". Deaktivieren Sie den Parameter "Kurzschlusstest". Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 81

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Besonderheiten bei der Fehlererkennung (Anwendungsfall 2.2) In der folgenden Tabelle ist die Fehlererkennung in Abhängigkeit von der Geberversorgung und der Parametrierung des Kurzschlusstests dargestellt: Tabelle 8-9 F-DI-Module: Fehlererkennung (Anwendungsfall 2.2) Fehler, Beispiel Fehlererkennung bei... interner GV u. KS-Test deaktiviert externer GV Kurzschluss DI 0 mit DI 1 ja* ja* Kurzschluss DI 0 mit DI 4 nein nein Kurzschluss DI 0 mit DI 5 ja* ja* P-Schluss DI 0 ja* ja* M-Schluss DI 0 ja* ja* Diskrepanzfehler ja ja P-Schluss Vs1 nein nein M-Schluss Vs1 oder Vs2 defekt ja ja Kurzschluss Vs1 mit Vs2 nein nein Fehler in der Lese-/Prüfschaltung ja ja Versorgungsspannungsfehler ja ja *: Die Fehlererkennung erfolgt nur bei einer Signalverfälschung. D. h., das gelesene Signal unterscheidet sich gegenüber dem Gebersignal (Diskrepanzfehler). Wenn sich keine Signalverfälschung gegenüber dem Gebersignal ergibt, ist keine Fehlererkennung möglich und sicherheitstechnisch auch nicht erforderlich. 82 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Verdrahtungsschema zum Anwendungsfall 2.3 - einen antivalenten Geber 2-kanalig antivalent anschließen Pro Prozesssignal wird ein antivalenter Geber 2-kanalig antivalentan zwei Eingänge des F- Moduls angeschlossen (2v2-Auswertung). Die linken Kanäle auf dem F-Modul (DI 0 bis DI 2, DI 0 bis DI 3, bzw. DI 8 bis DI 11) liefern die Nutzsignale. Sofern keine Fehler festgestellt werden, liegen diese Signale im Peripheriebereich für Eingänge in der F-CPU vor. Hinweis Wenn Sie die Geber vom F-DI-Modul aus mit Spannung versorgen, dann müssen Sie die interne Geberversorgung Vs1 (bzw. Vs3) verwenden. Der Anschluss an Vs2 (bzw. Vs4) ist nicht möglich. Die Verdrahtung nehmen Sie am passenden Anschlussmodul vor. Die folgenden Bilder zeigen als Beispiel ein Verdrahtungsschema für die Kanalgruppen 1 und 2. Bild 8-10 Verdrahtungsschema F-DI-Module - ein antivalenter Geber 2-kanalig antivalent angeschlossen, interne GV Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 83

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Bild 8-11 Verdrahtungsschema F-DI-Module - ein antivalenter Geber 2-kanalig antivalent angeschlossen, externe GV 84 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Verdrahtungsschema zum Anwendungsfall 2.3 - zwei einkanalige Geber 2-kanalig antivalent anschließen Pro Prozesssignal werden zwei einkanalige Geber 2-kanalig antivalent an zwei Eingänge des F-Peripheriemoduls angeschlossen (2v2-Auswertung). Die linken Kanäle auf dem F-Modul (DI 0 bis DI 2, DI 0 bis DI 3, bzw. DI 8 bis DI 11) liefern die Nutzsignale. Sofern keine Fehler festgestellt werden, liegen diese Signale im Peripheriebereich für Eingänge in der F-CPU vor. Die Geber können auch über eine externe Geberversorgung versorgt werden. Das folgende Bild zeigt als Beispiel ein Verdrahtungsschema für die Kanalgruppen 1 und 2. Bild 8-12 Verdrahtungsschema F-DI-Module - zwei einkanalige Geber 2-kanalig antivalent angeschlossen, interne GV WARNUNG Um mit dieser Verdrahtung SIL3/Kat.3 zu erreichen, ist ein entsprechend qualifizierter Geber, z.b. nach IEC 60947, erforderlich. Einstellbare Parameter zum Anwendungsfall 2.3 Stellen Sie für den entsprechenden Eingang den Parameter "Auswertung der Geber" auf "2v2-Auswertung" und den Parameter "Art der Geberverschaltung" auf "2-kanalig antivalent". Deaktivieren Sie den Parameter "Kurzschlusstest". Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 85

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Besonderheiten bei der Fehlererkennung (Anwendungsfall 2.3) In der folgenden Tabelle ist die Fehlererkennung in Abhängigkeit von der Geberversorgung (GV) und der Parametrierung des Kurzschlusstests (KS) dargestellt: Tabelle 8-10 F-DI-Module: Fehlererkennung (Anwendungsfall 2.3) Fehler, Beispiel Fehlererkennung bei... interner GV u. KS-Test deaktiviert externer GV Kurzschluss DI 0 mit DI 1 ja* ja* Kurzschluss DI 0 mit DI 4 ja ja Kurzschluss DI 0 mit DI 5 ja* ja* P-Schluss DI 0 ja* ja* M-Schluss DI 0 ja* ja* Diskrepanzfehler ja ja P-Schluss Vs1 nein nein M-Schluss Vs1 oder Vs2 defekt ja ja Kurzschluss Vs1 mit Vs2 nein nein Fehler in der Lese-/Prüfschaltung ja ja Versorgungsspannungsfehler ja ja *: Die Fehlererkennung erfolgt nur bei einer Signalverfälschung. D. h., das gelesene Signal unterscheidet sich gegenüber dem Gebersignal (Diskrepanzfehler). Wenn sich keine Signalverfälschung gegenüber dem Gebersignal ergibt, ist keine Fehlererkennung möglich und sicherheitstechnisch auch nicht erforderlich. 86 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 8.1.8 Anwendungsfall 3: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.4 Zuordnung der Eingänge zueinander Die F-DI-Module haben 2, 8 bzw. 16 fehlersichere Eingänge (SIL2). Je zwei dieser Eingänge können als ein Eingang (SIL3) verwendet werden. Dabei gelten folgende Zuordnungen: Tabelle 8-11 Anwendungsfall 3: Zuordnung der Eingangskanäle zueinander 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Eingangskanal DI 0 mit DI 4 Eingangskanal DI 1 mit DI 5 Eingangskanal DI 2 mit DI 6 Eingangskanal DI 3 mit DI 7 Eingangskanal DI 8 mit DI 12 Eingangskanal DI 9 mit DI 13 Eingangskanal DI 10 mit DI 14 Eingangskanal DI 11 mit DI 15 Eingangskanal DI 0 mit DI 4 Eingangskanal DI 1 mit DI 5 Eingangskanal DI 2 mit DI 6 Eingangskanal DI 3 mit DI 7 Geberversorgung Die Geberversorgung muss von intern erfolgen. Tabelle 8-12 Anwendungsfall 2: Zuordnung der Geberversorgung zu den Eingängen 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Eingangskanäle DI 0 bis DI 3: Geberversorgung Vs1 Eingangskanäle DI 4 bis DI 7: Geberversorgung Vs2 Eingangskanäle DI 8 bis DI 11: Geberversorgung Vs3 Eingangskanäle DI 12 bis DI 15: Geberversorgung Vs4 Eingangskanäle DI 0 bis DI 3: Geberversorgung Vs1 Eingangskanäle DI 4 bis DI 7: Geberversorgung Vs2 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 87

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Verdrahtungsschema zum Anwendungsfall 3.1 - einen zweikanaligen Geber 2-kanalig anschließen Pro Prozesssignal wird ein zweikanaliger Geber 2-kanalig an zwei Eingänge des F-Moduls angeschlossen (2v2-Auswertung). Die Verdrahtung nehmen Sie am passenden Anschlussmodul vor. Das folgende Bild zeigt als Beispiel ein Verdrahtungsschema für die Kanalgruppen 1 und 2. Bild 8-13 Verdrahtungsschema F-DI-Module - ein zweikanaliger Geber 2-kanalig angeschlossen, interne GV Alternativ können Sie zwei einkanalige Geber 2-kanalig anschließen (siehe Bild "Verdrahtungsschema F-DI-Module - zwei einkanalige Geber 2-kanalig angeschlossen, interne GV"). Dabei wird dieselbe Prozessgröße mit mechanisch getrennten Gebern erfasst. WARNUNG Um mit dieser Verdrahtung SIL3/Kat.4 zu erreichen, ist ein entsprechend qualifizierter Geber, z.b. nach IEC 60947, erforderlich. Einstellbare Parameter zum Anwendungsfall 3.1 Stellen Sie für den entsprechenden Eingang den Parameter "Auswertung der Geber" auf "2v2-Auswertung" und den Parameter "Art der Geberverschaltung" auf "2-kanalig äquivalent". Aktivieren Sie den Parameter "Kurzschlusstest". 88 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Verdrahtungsschema zum Anwendungsfall 3.2 - einen antivalenten Geber 2-kanalig antivalent anschließen Es können 8 Prozesssignale an ein Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe,. 4 Prozesssignale an ein Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe bzw. 2 Prozesssignale an ein F-Switch PROFIsafe angeschlossen werden. Pro Prozesssignal wird ein Geber 2-kanalig antivalent an zwei Eingänge des F-Moduls angeschlossen (2v2- Auswertung). Die linken Kanäle auf dem F-Modul (DI 0 bis DI 3 bzw. DI 8 bis DI 11) liefern die Nutzsignale. Sofern keine Fehler festgestellt werden, liegen diese Signale im Peripheriebereich für Eingänge in der F-CPU vor. Hinweis Sie müssen für die Spannungsversorgung der Geber die interne Geberversorgung Vs1 (bzw. Vs3) verwenden. Der Anschluss an Vs2 (bzw. Vs4) ist nicht möglich. Die Verdrahtung nehmen Sie am passenden Anschlussmodul vor. Das folgende Bild zeigt als Beispiel ein Verdrahtungsschema für die Kanalgruppen 1 und 2. Bild 8-14 Verdrahtungsschema F-DI-Module - ein antivalenter Geber 2-kanalig antivalent angeschlossen, interne GV Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 89

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Alternativ können Sie zwei einkanalige Geber 2-kanalig antivalent anschließen (siehe Bild "Verdrahtungsschema F-DI-Module - zwei einkanalige Geber 2-kanalig antivalent angeschlossen, interne GV"). Dabei wird dieselbe Prozessgröße mit mechanisch getrennten Gebern erfasst. WARNUNG Um mit dieser Verdrahtung SIL3/Kat.4 zu erreichen, ist ein entsprechend qualifizierter Geber, z.b. nach IEC 60947, erforderlich. Einstellbare Parameter zum Anwendungsfall 3.2 Stellen Sie für den entsprechenden Eingang den Parameter "Auswertung der Geber" auf "2v2-Auswertung" und den Parameter "Art der Geberverschaltung" auf "2-kanalig antivalent". Aktivieren Sie den Parameter "Kurzschlusstest". Besonderheiten bei der Fehlererkennung (Anwendungsfälle 3.1 und 3.2) In der folgenden Tabelle ist die Fehlererkennung in Abhängigkeit von der Geberversorgung und der Parametrierung des Kurzschlusstests dargestellt: Tabelle 8-13 F-DI-Module: Fehlererkennung (Anwendungsfälle 3.1 und 3.2) Fehler, Beispiel Fehlererkennung bei interner Geberversorgung und Kurzschlusstest aktiviert für... Geber 2-kanalig äquivalent Geber 2-kanalig antivalent Kurzschluss DI 0 mit DI 1 ja* ja* Kurzschluss DI 0 mit DI 4 ja* Ja Kurzschluss DI 0 mit DI 5 ja* ja* P-Schluss DI 0 ja Ja M-Schluss DI 0 ja* ja* Diskrepanzfehler ja Ja P-Schluss Vs1 ja Ja M-Schluss Vs1 oder Vs2 defekt ja Ja Kurzschluss Vs1 mit Vs2 ja Ja Fehler in der Lese-/Prüfschaltung ja Ja Versorgungsspannungsfehler ja Ja *: Die Fehlererkennung erfolgt nur bei einer Signalverfälschung. D. h., das gelesene Signal unterscheidet sich gegenüber dem Gebersignal (Diskrepanzfehler). Wenn sich keine Signalverfälschung gegenüber dem Gebersignal ergibt, ist keine Fehlererkennung möglich und sicherheitstechnisch auch nicht erforderlich. 90 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Forderungen für Anwendungen im Maschinenschutz mit Kat.4 Für Anwendungen im Maschinenschutz mit Kat.4 ist gefordert, dass die Verdrahtung zwischen Gebern und Automatisierungssystem bzw. zwischen Automatisierungssystem und Aktoren dem Stand der Technik und Normung Schluss vermeidend ausgeführt wird und dass alle in obiger Tabelle aufgeführten Schlüsse aufgedeckt werden. Hierbei genügt die Aufdeckung eines Schlusses, weil zu dessen Entstehung schon 2 Fehler erforderlich sind (beide in Schluss gehende Signalleitungen weisen einen Isolationsfehler auf). Somit ist eine Mehrfach-Schluss-Analyse nicht erforderlich. Verfahren zur Aufdeckung aller Schlüsse sind auch dann zulässig, wenn einzelne Schlüsse nicht aufgedeckt werden, sofern diese keine Verfälschung der Lesesignale gegenüber den Gebersignalen bewirken oder sofern diese eine Verfälschung der Lesesignale gegenüber den Gebersignalen in die sichere Richtung bewirken. 8.1.9 Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Verhalten beim Ausfall der Versorgungsspannungen Der Ausfall der Geberversorgungen Vs1 bis Vs4 wird durch die SF-LED, die VsF-LED und die LEDs der entsprechenden Kanalgruppe auf dem F-Modul angezeigt. Zusätzlich wird diese Information auf dem Modul bereitgestellt (Eintrag in die Diagnose). Die betroffenen Kanalgruppen bzw. Kanäle (bei kanalgranularer Passivierung) des Moduls werden passiviert. Diagnosefunktionen Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe. Die Diagnosefunktionen sind entweder einem Kanal oder dem gesamten Modul zugeordnet. Tabelle 8-14 Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Diagnosefunktion* Fehlernummer LED wird gemeldet im Anwendungsfall Wirkungsbereich der Diagnose parametrierbar Kurzschluss 1H SF 1, 2, 3 Kanal ja Übertemperatur 5H SF 1, 2, 3 Modul nein Fehler 9H SF 1, 2, 3 Modul nein Parametrierfehler 10H SF 1, 2, 3 Modul nein Geber- oder Lastspannung fehlt 11H VsF VsF 1, 2, 3 Modul nein Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 91

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Diagnosefunktion* Fehlernummer LED wird gemeldet im Anwendungsfall Wirkungsbereich der Diagnose Kommunikationsfehler 13H SF 1, 2, 3 Modul nein Sicherheitsgerichtete Abschaltung 19H SF 2,3 Kanal nein *: speziell für F-Module; Anzeige in STEP 7, siehe Tabelle "Kanalbezogene Diagnose, Fehlertypen der fehlersicheren Module" Hinweis Wenn Sie den Kurzschlusstest für das F-DI-Modul in STEP 7 aktiviert haben und nur eine der beiden internen Geberversorgungen des Moduls (Vs1 oder Vs2, bzw. Vs3 oder Vs4) nutzen, dann wird für jeden der 4 Kanäle, deren Geberversorgung nicht verwendet wird, ein Kanal-M-Schluss erkannt. Es werden 4 Diagnosefunktionen "Kurzschluss" im Diagnosepuffer des F-Moduls generiert. Besonderheiten bei der Fehlererkennung Das Erkennen von einigen Fehlern (z. B. Kurzschlüsse, Diskrepanzfehler) ist abhängig vom Anwendungsfall, der Verdrahtung und der Parametrierung des Kurzschlusstests. Die entsprechenden Tabellen zur Fehlererkennung finden Sie deshalb bei den Anwendungsfällen unter "Anwendungsfall 1: Sicherheitsbetrieb SIL2/Kat.3" bis "Anwendungsfall 3: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.4". Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen In der folgenden Tabelle finden Sie für die einzelnen Diagnosemeldungen des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe die möglichen Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen. Tabelle 8-15 Diagnosemeldungen des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe, Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen parametrierbar Diagnosemeldung Fehlererkennung mögliche Fehlerursachen Abhilfemaßnahmen Kurzschluss immer interner Fehler Modul austauschen Bei Kurzschlu Kurzschluss am Geber Kurzschluss/Querschluss am Geber beseitigen sstest Querschluss am zyklisch Geber 92 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Fehlererkennung Übertemperatur Diagnosemeldung immer mögliche Fehlerursachen Abschaltung durch Überschreiten bzw. Unterschreiten der Temperaturgrenzwert e im Modulgehäuse Fehler immer interner Modulfehler ist aufgetreten Geber- oder Lastspannung fehlt Parametrierfehler Kommunikationsstörung immer immer immer gestecktes Modul stimmt nicht mit Projektierung überein PROFIsafe-Adresse am F-Modul falsch eingestellt Versorgungsspannun g nicht vorhanden oder zu niedrig Spannungseinbruch wegen Kurzschluss Störung der Kommunikation zwischen F-CPU und Modul, z. B. durch Defekt der PROFIBUS/Industrial Ethernet-Verbindung oder durch unzulässig hohe elektromagnetische Störungen PROFIsafe- Überwachungszeit zu niedrig eingestellt Projektierung des F- Moduls stimmt nicht mit Sicherheitsprogramm überein Abhilfemaßnahmen Umgebungstemperatur überprüfen, überprüfen, ob zulässiger Ausgangsstrom der Geberversorgung bei der Umgebungstemperatur überschritten wird nach Fehlerbeseitigung ist Ziehen und Stecken des Moduls oder NETZ AUS NETZ EIN notwendig Modul austauschen Korrektur der Projektierung (Ist- und Sollausbau abgleichen), Prüfung, ob PROFIsafe-Adresse am Modul mit Projektierung in STEP 7 HW Konfig übereinstimmt Modul auf richtigen Kontakt prüfen nach Fehlerbeseitigung ist Ziehen und Stecken des Moduls oder NETZ AUS NETZ EIN notwendig Kurzschluss/Querschluss beseitigen Prüfung der PROFIBUS/Industrial Ethernet- Verbindung Beseitigung der Störungen Parameter "F-Überwachungszeit" für das Modul in STEP 7 HW Konfig größer einstellen Sicherheitsprogramm erneut generieren; danach Projektierung und Sicherheitsprogramm erneut in F-CPU laden Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 93

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Fehlererkennung immer Sicherheitsgerichtete Abschaltung Diagnosemeldung mögliche Fehlerursachen Prozesssignal fehlerhaft Geber defekt Kurzschluss zwischen unbeschalteter Geberleitung und der Geberversorgungsleit ung Drahtbruch der beschalteten Geberleitung oder der Geberversorgungsleitung zu kleine Diskrepanzzeit parametriert Abhilfemaßnahmen Prozesssignal kontrollieren, ggf. Geber tauschen Kurzschluss beseitigen Drahtbruch beseitigen Prüfung der Parametrierung der Diskrepanzzeit Nach der Fehlerbeseitigung muss das F-Modul im Sicherheitsprogramm wieder eingegliedert werden. Weitere Informationen zur Passivierung und Wiedereingliederung von F-Peripherie finden Sie unter "Diagnose" und im Handbuch S7 Distributed Safety, Projektieren und Programmieren bzw. Automatisierungsysteme S7 F/FH. Allgemeingültige Informationen zur Diagnose Informationen zur Diagnose, die alle fehlersicheren Module betreffen (z. B. Auslesen der Diagnosefunktionen; Passivierung von Kanälen), finden Sie in diesem Handbuch unter "Diagnose" sowie im Handbuch S7 Distributed Safety, Projektieren und Programmieren bzw. Automatisierungsysteme S7 F/FH. 8.1.10 Technische Daten des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Übersicht Technische Daten Maße und Gewicht Abmessung B x H x T (mm) 90 x 175 x 65,2 (inkl. Baugruppenträger) Gewicht Ca. 270 g Baugruppenspezifische Daten Anzahl der Eingänge 1-kanalig Max. 16 2-kanalig Max. 8 Belegter Adressbereich 94 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Technische Daten Peripheriebereich für Eingänge 8 Byte Peripheriebereich für Ausgänge 4 Byte Leitungslänge Ungeschirmt Max. 30 m Geschirmt Max. 30 m Maximal erreichbare Sicherheitsklasse 1-kanalig 2-kanalig Nach IEC 61508:2000 SIL2 SIL3 Nach ISO 13849-1:2006 bzw. EN ISO 13849-1:2008 Kat.3 Kat.4 Sicherheitskenngrößen SIL2 SIL3 Low demand mode (average probability of failure on demand) High demand / continuous mode (probability of a dangerous failure per hour) < 1,00E-03 < 1,00E-05 < 1,00E-08 < 1,00E-09 Spannungen, Ströme, Potenziale Versorgungsnennspannung L+ DC 24 V Zulässiger Bereich 20,4 V bis 28,8 V Netzausfallüberbrückung von L+ Keine Netzausfallüberbrückung der internen P5 5 ms Verpolschutz Ja Anzahl der gleichzeitig ansteuerbaren Eingänge alle Einbaulagen bis 40 C bis 55 C 16 (bei 28,8 V) 16 (bei 24,7 V) oder 8 (bei 28,8 V) Potenzialtrennung Zwischen Kanälen und Rückwandbus Ja Zwischen Kanälen und Stromversorgung Nein Zwischen Kanälen Nein Zwischen Kanälen/Stromversorgung und Schirm Ja Zulässige Potenzialdifferenz zwischen Schirm und ET 200pro-Busanschluss DC 75 V/AC 60 V Schirm und Peripherie (DIs) DC 75V/AC 60V ET 200pro-Busanschluss und Peripherie (DIs) DC 75V/AC 60V Isolation in der Typprüfung geprüft mit Schirm und ET 200pro-Busanschluss AC 350 V/1min Schirm und Peripherie (DIs) AC 350 V/1min Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 95

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Technische Daten ET 200pro-Busanschluss und Peripherie (DIs) AC 350 V/1min Stromaufnahme Aus Rückwandbus Typ. 20 ma Aus Lastspannung L+ (ohne Geber) Typ. 120 ma Verlustleistung des Moduls Status, Alarme, Diagnose Statusanzeigen Typ. 4,5 W Eingänge Zweifarbige rote/grüne LED pro Kanal Geberversorgung LED VsF und Anzeige über Kanal-LEDs der Kanalgruppen Diagnosefunktionen Alarme Diagnosealarm Kanal-LED rot Sammelfehleranzeige Rote LED (SF) Diagnoseinformation auslesbar Möglich I&M Funktionalität * Siehe Handbuch "ET200pro Dezentrale Peripherie" Geberversorgungsausgänge Anzahl der Ausgänge 4 Ausgangsspannung Belastet Min. L+ (-1,5V) Ausgangsstrom Nennwert 200 ma Zulässiger Bereich 0 ma bis 200 ma Zulässiger Summenstrom der Ausgänge Kurzschlussschutz 800 ma Ja, elektronisch Ansprechwert 0,7 A bis 2,1 A Daten zur Auswahl eines Gebers ** Eingangsspannung Nennwert DC 24 V Bei Signal "1" 15 V bis 30 V Bei Signal "0" -30 V bis 5 V Eingangsstrom Bei Signal "1" Ttyp. 3,7 ma 96 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.1 Digitales Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe Technische Daten Eingangsverzögerung Parametrierbar (für alle Eingänge gemeinsam) Bei "0" nach "1" Typ. 0,5 ms (0,3 ms bis 0,7 ms) Typ. 3 ms (2,6 ms bis 3,4 ms) Typ. 15 ms (13 ms bis 17 ms) Bei "1" nach "0" Typ. 0,5 ms (0,3 ms bis 0,7 ms) Typ. 3 ms (2,6 ms bis 3,4 ms) Typ. 15 ms (13 ms bis 17 ms) Eingangskennlinie Nach IEC 61131-2, Typ 1 Anschluss von 2-Draht-BERO Nicht möglich Zulässiger Ruhestrom Max. 0,6 ma Zeit, Frequenz Interne Aufbereitungszeiten Quittierungszeit im Sicherheitsbetrieb Siehe "Reaktionszeiten" Kurzschlusstest aktiviert bei Eingangsverzögerung von 0,5 ms: bei Eingangsverzögerung von 3 ms: bei Eingangsverzögerung von 15 ms: Min. 4 ms / max. 7 ms Min. 4 ms / max. 12 ms Min. 4 ms / max. 9 ms Kurzschlusstest deaktiviert Min. 4 ms / max. 6 ms Minimale Gebersignaldauer Siehe Tabelle "Mindestdauer der Gebersignale für ihre korrekte Erfassung durch F-DI-Modul" unter "Verdrahten" Schutz gegen Überspannung Schutz der Versorgungsspannung L+ vor Surge- Beanspruchung nach IEC 61000-4-5 nur mit externen Schutzelementen Symmetrisch (L+ gegen M) + 1 kv; 1,2/50 μs Unsymmetrisch (L+ gegen PE, M gegen PE) + 2 kv; 1,2/50 μs Schutz der Ein- und Ausgänge vor Surge- Beanspruchung nach IEC 61000-4-5 nur mit externen Schutzelementen Schutz der Versorgungsspannung 1L+ vor Überspannungen Nicht erforderlich, da Leitungslänge < 30 m Interner Sicherungsfall *: Identifikationssätze werden im Handbuch "Dezentrales Peripheriesystem ET200pro" beschrieben. **: Anforderungen an Geber und Aktoren siehe "Anforderungen an Geber und Aktoren" Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 97

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 8.2.1 Eigenschaften des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Bestellnummer 6ES7 148-4FC00-0AB0 Eigenschaften Das Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe verfügt über folgende Eigenschaften: Eingänge 8 Eingänge (SIL2/Kat.3) oder 4 Eingänge (SIL3/Kat.3 bzw. Kat.4) Eingangsnennspannung DC 24V geeignet für Schalter und 3-/4-Draht-Näherungsschalter (BEROs) 2 kurzschlussfeste Geberversorgungen für jeweils 4 Eingänge externe Geberversorgung möglich Ausgänge 4 Ausgänge, P-/M-schaltend Ausgangsstrom 2 A Lastnennspannung DC 24 V geeignet für Magnetventile, Gleichstromschütze und Meldeleuchten Sammelfehleranzeige (SF; rote LED) Fehleranzeige für jede Geberversorgung (Vs1F bis Vs2F) wird auf VsF-LED und die dazugehörigen Kanäle abgebildet Status- und Fehleranzeige je Ein-/Ausgang (zweifarbige grüne/rote LED) Identifikationsdaten (Siehe Standardhandbuch Dezentrales Peripheriesystem ET 200pro) parametrierbare Diagnose erreichbare Sicherheitsklasse SIL3 nur im Sicherheitsbetrieb betreibbar 98 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Schalten von Lasten, die nicht erdfrei aufgebaut sind Wenn vom Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Lasten geschaltet werden, die eine Verbindung zwischen Masse und Erde aufweisen (z. B. zur Verbesserung der EMV-Eigenschaften) und wenn beim versorgenden Netzteil Masse und Erde verbunden sind, dann wird "Kurzschluss" erkannt. Aus Sicht des F-Moduls wird durch die Masse-Erde-Verbindung der M-Schalter überbrückt (siehe folgendes Bild als Beispiel für ein Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe). Abhilfe: Der lastseitige Widerstandswert (R) zwischen Masse und Erde muss größer 100 kω sein. Bild 8-15 Schalten von nicht erdfreien Lasten (Widerstand zwischen Masse und Erde vorhanden) Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 99

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 8.2.2 Anschlussbelegung des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Anschlussbelegung am Anschlussmodul CM IO 12 M12 In der folgenden Tabelle finden Sie die Anschlussbelegung des 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe am Anschlussmodul CM IO 12 M12. Die Buchsen X1 bis X4 sind doppelt belegt. Damit können Sie eine 2v2-Auswertung mit einem Anschlusskabel realisieren, z. B. die Kanäle 0 und 4 am Stecker X1. 100 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Tabelle 8-16 Anschlussbelegung am Anschlussmodul CM IO 12xM12 für 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Ansicht Kupplungsstecker Klemme Belegung X1 bis X12 Digitale Eingänge Digitale Ausgänge 1 Stecker X1 bis X4: 24V-Geberversorgung 1 (Vs1) Stecker X5 bis X8: 24V-Geberversorgung 2 (Vs2) Stecker X9 bis X12: nicht belegt 2 Eingangssignal: Stecker X1: Eingabe-Kanal 4 2 Stecker X2: Eingabe-Kanal 5 2 Stecker X3: Eingabe-Kanal 6 2 Stecker X4: Eingabe-Kanal 7 2 Stecker X5: nicht belegt Stecker X6: nicht belegt Stecker X7: nicht belegt Stecker X8: nicht belegt Stecker X9: nicht belegt Stecker X10: nicht belegt Stecker X11: nicht belegt Stecker X12: nicht belegt 3 Stecker X1 bis X8: Masse Geberversorgung (1M) Stecker X9: Ausgabe-Kanal M0 Stecker X10: Ausgabe-Kanal M1 Stecker X11: Ausgabe-Kanal M2 Stecker X12: Ausgabe-Kanal M3 4 Eingangssignal: Stecker X1: Eingabe-Kanal 0 Stecker X2: Eingabe-Kanal 1 Stecker X3: Eingabe-Kanal 2 Stecker X4: Eingabe-Kanal 3 Stecker X5: Eingabe-Kanal 4 Stecker X6: Eingabe-Kanal 5 Stecker X7: Eingabe-Kanal 6 Stecker X8: Eingabe-Kanal 7 Stecker X9: Ausgabe-Kanal P0 Stecker X10: Ausgabe-Kanal P1 Stecker X11: Ausgabe-Kanal P2 Stecker X12: Ausgabe-Kanal P3 5 Stecker X1 bis X4: 24V-Geberversorgung 2 (Vs2) Stecker X5 bis X8: nicht belegt Stecker X9 bis X12: Funktionserde (FE) 1 3-, 4- oder 5-adriges Kupferkabel 2 nur relevant bei 2v2-Auswertung über ein Anschlusskabel Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 101

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 8.2.3 Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Prinzipschaltbild Bild 8-16 Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 102 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 8.2.4 Parameter für das Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Parameter in STEP 7 In der folgenden Tabelle finden Sie die Parameter, die Sie für das F-DI/F-DO-Modul einstellen können (siehe auch "Konfigurieren und Parametrieren"). Tabelle 8-17 Parameter des F-DI/DO-Moduls Parameter Wertebereich Voreinstellung Art des Parameters F-Parameter: F_Ziel_Adresse 1 bis 1022 wird von STEP 7 vergeben statisch Modul F-Überwachungszeit 10 bis 10000 ms 150 ms statisch Modul Modulparameter: Verhalten nach Kanalfehlern* Passivieren der gesamten Baugruppe/Passivieren des Kanals Passivieren der gesamten Baugruppe statisch Modul Wirkungsbereich Modulparameter Eingänge: Eingangsverzögerung 0,5; 3; 15 ms 3 ms statisch Modul Kurzschlusstest zyklisch/sperren zyklisch statisch Modul Kanal n, n+4 aktiviert/deaktiviert aktiviert statisch Kanalgruppe Auswertung der 2v2-Auswertung/ 2v2-Auswertung statisch Kanalgruppe Geber 1v1-Auswertung Art der Geberverschaltung 1-kanalig; 2-kanalig äquivalent; 2-kanalig antivalent 2-kanalig äquivalent statisch Kanalgruppe Diskrepanzverhalten letzten gültigen Wert bereitstellen; 0-Wert bereitstellen letzten gültigen Wert bereitstellen statisch Kanalgruppe Diskrepanzzeit 10 bis 30000 ms 10 ms statisch Kanalgruppe Wiedereingliederung nach Diskrepanzfehler Test 0-Signal nicht erforderlich/test 0-Signal erforderlich Test 0-Signal nicht erforderlich statisch Kanalgruppe Modulparameter Ausgänge: DO-Kanal n aktiviert/deaktiviert aktiviert statisch Kanal Rücklesezeit 1 bis 400 ms 1 ms statisch Kanal Diagnose: Drahtbruch aktiviert/deaktiviert deaktiviert statisch Kanal * Diese Einstellung ist nur bei installiertem Optionspaket S7 Distributed Safety V5.4 oder höher relevant. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 103

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Parameter Kurzschlusstest Mit dem Parameter Kurzschlusstest wird der zyklische Kurzschlusstest aktiviert/deaktiviert. Der Kurzschlusstest ist nur sinnvoll beim Einsatz von einfachen Schaltern, die keine eigene Stromversorgung haben. Wenn Sie den Kurzschlusstest aktiviert haben, dann müssen Sie die internen Geberversorgungen verwenden (siehe auch "Anwendungsfälle des Elektronikmoduls 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe"). Parameter Diskrepanzverhalten Als "Diskrepanzverhalten" parametrieren Sie den Wert, der während der Diskrepanz zwischen den beiden betroffenen Eingangskanälen, d. h. bei laufender Diskrepanzzeit, dem Sicherheitsprogramm in der F-CPU zur Verfügung gestellt wird. Das Diskrepanzverhalten parametrieren Sie wie folgt: "letzten gültigen Wert bereitstellen" oder "0-Wert bereitstellen" Voraussetzungen Sie haben Folgendes parametriert: Auswertung der Geber: "2v2-Auswertung" "letzten gültigen Wert bereitstellen" Der letzte, vor dem Auftreten der Diskrepanz gültige Wert (Altwert) wird dem Sicherheitsprogramm in der F-CPU zur Verfügung gestellt, sobald eine Diskrepanz zwischen den Signalen der beiden betroffenen Eingangskanäle festgestellt wird. Dieser Wert wird solange bereitgestellt, bis die Diskrepanz verschwunden ist bzw. bis die Diskrepanzzeit abgelaufen ist und ein Diskrepanzfehler erkannt wird. Die Geber-Aktor-Reaktionszeit verlängert sich entsprechend um diese Zeit. Daraus ergibt sich, dass die Diskrepanzzeit 2-kanalig angeschlossener Geber für Schnellreaktionen auf kurze Reaktionszeiten abgestimmt sein muss. So macht es z. B. keinen Sinn, wenn von 2-kanalig angeschlossenen Gebern mit einer Diskrepanzzeit von 500 ms eine zeitkritische Abschaltung angestoßen wird. Für den schlechtesten aller denkbaren Fälle verlängert sich die Geber-Aktor-Reaktionszeit etwa um die Diskrepanzzeit: Wählen Sie daher eine möglichst diskrepanzarme Anordnung der Geber im Prozess. Wählen Sie dann eine möglichst kleine Diskrepanzzeit, die andererseits hinreichende Reserve besitzt gegen Fehlauslösungen von Diskrepanzfehlern. "0-Wert bereitstellen" Der Wert "0" wird dem Sicherheitsprogramm in der F-CPU zur Verfügung gestellt, sobald eine Diskrepanz zwischen den Signalen der beiden betroffenen Eingangskanälen festgestellt wird. Wenn Sie "0-Wert bereitstellen" parametriert haben, wird die Geber-Aktor-Reaktionszeit durch die Diskrepanzzeit nicht beeinflusst. 104 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Parameter Diskrepanzzeit Sie können hier für jedes Kanalpaar die Diskrepanzzeit festlegen. Der eingegebene Wert wird auf ganze Vielfache von 10 ms gerundet. Voraussetzungen Sie haben Folgendes parametriert: Auswertung der Geber: "2v2-Auswertung" und Art der Geberverschaltung: "2-kanalig äquivalent" oder "2-kanalig antivalent" Diskrepanzanalyse und Diskrepanzzeit Wenn Sie einen zweikanaligen, einen antivalenten oder zwei einkanalige Geber einsetzen, die dieselbe physikalische Prozessgröße erfassen, so werden die Geber beispielsweise aufgrund der begrenzten Genauigkeit ihrer Anordnung zueinander verzögert ansprechen. Die Diskrepanzanalyse auf Äquivalenz/Antivalenz wird bei fehlersicheren Eingaben benutzt, um aus dem zeitlichen Verlauf zweier Signale gleicher Funktionalität auf Fehler zu schließen. Die Diskrepanzanalyse wird gestartet, wenn bei zwei zusammengehörigen Eingangssignalen unterschiedliche Pegel (bei Prüfung auf Antivalenz: gleiche Pegel) festgestellt werden. Es wird geprüft, ob nach Ablauf einer parametrierbaren Zeitspanne, der so genannten Diskrepanzzeit, der Unterschied (bei Prüfung auf Antivalenz: die Übereinstimmung)verschwunden ist. Wenn nicht, liegt ein Diskrepanzfehler vor. In den meisten Fällen wird die Diskrepanzzeit gestartet ohne vollständig abzulaufen, da die Signalunterschiede nach kurzer Zeit wieder ausgeglichen sind. Wählen Sie die Diskrepanzzeit so groß, dass im fehlerfreien Fall der Unterschied der beiden Signale (bei Prüfung auf Antivalenz: die Übereinstimmung der Signale) in jedem Fall verschwunden ist, bevor die Diskrepanzzeit abgelaufen ist. Verhalten bei laufender Diskrepanzzeit Während des modulinternen Ablaufs der parametrierten Diskrepanzzeit wird, in Abhängigkeit von der Parametrierung des Diskrepanzverhaltens, entweder der letzte gültige Wert oder "0" von den betroffenen Eingangskanälen dem Sicherheitsprogramm in der F-CPU zur Verfügung gestellt. Verhalten nach Ablauf der Diskrepanzzeit Falls nach Ablauf der parametrierten Diskrepanzzeit keine Übereinstimmung (bei Prüfung auf Antivalenz: Ungleichheit) der Eingangssignale vorliegt, z. B. durch Drahtbruch auf einer Geberleitung, wird ein Diskrepanzfehler erkannt und die Diagnosemeldung "Diskrepanzfehler" im Diagnosepuffer des F-Peripheriemoduls mit Angabe der fehlerhaften Kanäle generiert. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 105

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Parameter Wiedereingliederung nach Diskrepanzfehler Mit diesem Parameter legen Sie fest, wann ein Diskrepanzfehler als behoben gilt und damit eine Wiedereingliederung der betroffenen Eingangskanäle möglich wird. Sie haben folgende Parametriermöglichkeiten: "Test 0-Signal erforderlich" oder "Test 0-Signal nicht erforderlich" Voraussetzungen Sie haben Folgendes parametriert: Auswertung der Geber: "2v2-Auswertung" "Test 0-Signal erforderlich" Wenn Sie "Test 0-Signal erforderlich" parametriert haben, gilt ein Diskrepanzfehler erst dann als behoben, wenn an beiden betroffenen Eingangskanälen wieder 0-Signal anliegt. Wenn Sie antivalente Geber einsetzen, d. h. die "Art der Geberverschaltung" auf "2-kanalig antivalent" eingestellt haben, dann muss an dem Kanal, der das Nutzsignal liefert, wieder 0- Signal anliegen. Welche Kanäle des F-Moduls die Nutzsignale liefern, finden Sie im Handbuch zum eingesetzten F-Modul beschrieben. "Test 0-Signal nicht erforderlich" Wenn Sie "Test 0-Signal nicht erforderlich" parametriert haben, gilt ein Diskrepanzfehler dann als behoben, wenn an beiden betroffenen Eingangskanälen keine Diskrepanz mehr vorliegt. F-Module in SIMATIC S7, für die der Parameter "Wiedereingliederung nach Diskrepanzfehler" nicht einstellbar ist, verhalten sich genauso. Parameter Rücklesezeit Jeder Ausgangskanal verfügt über eine eigene parametrierbare Rücklesezeit. Diese Zeit legt die maximale Dauer des Ausschalttests für den entsprechenden Kanal und somit auch die Rücklesezeit für den Ausschaltvorgang des Kanals fest. Folgende Rücklesezeiten sind parametrierbar: 1 ms, 5 ms, 10 ms, 50 ms, 100 ms, 200 ms und 400 ms. Sie sollten die Rücklesezeit hinreichend groß einstellen, wenn der betroffene Kanal große kapazitive Lasten schaltet. Ist die Rücklesezeit für eine angesteuerte kapazitive Last zu klein eingestellt, wird der Ausgangskanal passiviert, weil die Entladung der Kapazität nicht innerhalb des Ausschalttests erfolgt. Bei falschen Rücklesesignalen wird die parametrierte Rücklesezeit abgewartet, bevor der Fehler "Kurzschluss" zur Passivierung des Ausgangskanals führt. 106 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 8.2.5 Verdrahtung der Eingänge des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Anwendungsfälle Hinweis Die Anwendungsfälle für die digitalen Eingangsmodule gelten für alle digitalen Eingänge der fehlersicheren Module ET 200pro. Deswegen finden Sie die Verdrahtungsschemata der Eingänge beschrieben beim digitalen Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe. Bild 8-17 Verdrahtung der Eingänge des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Siehe auch Anwendungsfall 1: Sicherheitsbetrieb SIL2/Kat.3 (Seite 73) Anwendungsfall 2: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.3 (Seite 75) Anwendungsfall 3: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.4 (Seite 87) Verdrahtung der Ausgänge des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (Seite 108) Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 107

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 8.2.6 Verdrahtung der Ausgänge des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Anwendungsfall 1: Anschluss von einer Last je Digitalausgang Jeder der 4 fehlersicheren Digitalausgänge besteht aus einem P-Schalter DOx P und einem M-Schalter DOx M. Sie schließen die Last zwischen P- und M-Schalter an. Damit Spannung an der Last anliegt, werden immer beide Schalter angesteuert. Die Verdrahtung nehmen Sie am Anschlussmodul vor. Bild 8-18 Verdrahtungsschema des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 108 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Anwendungsfall 2: Anschluss von Lasten je Digitalausgang gegen L+ und M Sie können 2 Relais mit einem fehlersicheren Digitalausgang schalten. Beachten Sie bitte die folgenden Bedingungen: L+ und M der Relais müssen mit L+ und M des F-DO-Moduls verbunden werden (gleiches Bezugspotenzial ist notwendig). Die Arbeitskontakte der beiden Relais müssen in Reihe geschaltet werden. Der Anschluss ist an jedem der 4 Digitalausgänge möglich. Im folgenden Bild finden Sie als Beispiel den Anschluss an DO 0. Sie erreichen mit dieser Schaltung SIL3/Kat.4. Bild 8-19 Verdrahtungsschema je 2 Relais an 1 F-DO des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe WARNUNG Beim Anschluss von 2 Relais an einem Digitalausgang (wie im Bild oben) werden die Fehler "Drahtbruch" und "Überlast" nur am P-Schalter des Ausgangs erkannt (nicht am M- Schalter). Bei einem Querschluss zwischen P- und M-Schalter des Ausgangs wird der angesteuerte Aktor nicht mehr abgeschaltet. WARNUNG Um Querschlüsse zwischen P- und M-Schalter eines fehlersicheren Digitalausgangs zu vermeiden, müssen Sie die Leitungen für den Anschluss der Relais am P- und M-Schalter querschlusssicher verlegen (z. B. als separat ummantelte Leitungen oder in eigenen Kabelkanälen). Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 109

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Anwendungsfall 3: Anschluss von 2 Lasten parallel liegend je Digitalausgang Vermeidung/Beherrschung von Querschlüssen: Um Querschlüsse zwischen P- und M-Schalter eines fehlersicheren Digitalausgangs zu beherrschen, empfehlen wir Ihnen die folgende Verdrahtungsvariante: Bild 8-20 Verdrahtungsschema je 2 Relais parallel an 1 F-DO des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F- DO DC24V/2A PROFIsafe Siehe auch Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (Seite 102) 110 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 8.2.7 Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Verhalten beim Ausfall der Versorgungsspannungen Der Ausfall der Geberversorgungen Vs1 und Vs2 wird durch die SF-LED, die VsF-LED und die LEDs der entsprechenden Kanalgruppe auf dem F-Modul angezeigt. Zusätzlich wird diese Information auf dem Modul bereitgestellt (Eintrag in die Diagnose). Alle Kanäle des Moduls werden passiviert. Diagnosefunktionen Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe. Die Diagnosefunktionen sind entweder einem Kanal oder dem gesamten Modul zugeordnet. Tabelle 8-18 Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Diagnosefunktion* LED Wirkungsbereich der Diagnose Fehlernummer parametrierbar Kurzschluss 1H SF Kanal nein Überlast 4H SF Kanal nein Übertemperatur 5H SF Modul nein Drahtbruch 6H SF Kanal ja Fehler 9H SF Modul nein Parametrierfehler 10H SF Modul nein Geber- oder Lastspannung fehlt 11H SF Modul nein Kommunikationsfehler 13H SF Modul nein Sicherheitsgerichtete Abschaltung 19H SF Kanal nein *: speziell für F-Module; Anzeige in STEP 7, siehe Tabelle "Kanalbezogene Diagnose, Fehlertypen der fehlersicheren Module" Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 111

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen In der folgenden Tabelle finden Sie für die einzelnen Diagnosemeldungen des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe die möglichen Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen. Tabelle 8-19 Diagnosemeldungen des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe, Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen Diagnosemeldung Fehlererkennung mögliche Fehlerursachen Abhilfemaßnahmen Kurzschluss immer Kurzschluss am Aktor Kurzschluss/Querschluss am Aktor Querschluss am Aktor beseitigen nach Fehlerbeseitigung ist Ziehen und Stecken des Moduls oder NETZ AUS NETZ EIN notwendig interner Fehler Modul austauschen Kurzschluss Bei Kurzschluss am Geber Kurzschluss/Querschluss am Geber Kurzschlusstest zyklisch Querschluss am Geber beseitigen Überlast nur bei Ausgangssignal "1" Die Ausgangsstufe ist überlastet und wird zu heiss Überlast beseitigen Übertemperatur Leitungsbruch immer nur bei Ausgangssignal "1" Abschaltung durch Überschreiten bzw. Unterschreiten der Temperaturgrenzwerte im Modulgehäuse Leitungsbruch Fehler immer interner Modulfehler ist aufgetreten Parametrierfehler Geber- oder Lastspannung fehlt immer immer Gestecktes Modul stimmt nicht mit Projektierung überein Parametrierung fehlerhaft PROFIsafe-Adresse am F- Modul falsch eingestellt Versorgungsspannung nicht vorhanden oder zu niedrig Lastverdrahtung überprüfen, Umgebungstemperatur überprüfen, überprüfen, ob zulässiger Ausgangsstrom (Summenstrom) bei der Umgebungstemperatur überschritten wird nach Fehlerbeseitigung ist Ziehen und Stecken des Moduls oder NETZ AUS NETZ EIN notwendig Drahtbruch beseitigen, vorgeschriebene Mindestlast gewährleisten (siehe "Technische Daten des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe") Modul austauschen Korrektur der Projektierung (Ist- und Sollausbau abgleichen), Kommunikationswege überprüfen Korrektur der Parametrierung Prüfung, ob PROFIsafe-Adresse am Modul mit Projektierung in STEP 7 HW Konfig übereinstimmt Modul auf richtigen Kontakt prüfen nach Fehlerbeseitigung ist Ziehen und Stecken des Moduls oder NETZ AUS NETZ EIN notwendig 112 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Diagnosemeldung Fehlererkennung mögliche Fehlerursachen Abhilfemaßnahmen Spannungseinbruch wegen Kurzschluss Kurzschluss/Querschluss beseitigen Kommunikationsfehler immer Störung der Kommunikation zwischen F-CPU und Modul, z. B. durch Defekt der PROFIBUS/Industrial Ethernet-Verbindung oder durch unzulässig hohe elektromagnetische Störungen Prüfung der PROFIBUS/Industrial Ethernet-Verbindung Beseitigung der Störungen PROFIsafe-Überwachungszeit zu niedrig eingestellt Aufrufintervall für F-Programm verringern oder Parameter "F-Überwachungszeit" für das Modul in STEP 7 HW Konfig größer einstellen Projektierung des F- Moduls stimmt nicht mit Sicherheitsprogramm überein Sicherheitsprogramm erneut generieren; danach Projektierung und Sicherheitsprogramm erneut in F-CPU laden Sicherheitsgerichtete Abschaltung immer Prozesssignal fehlerhaft Geber defekt Kurzschluss zwischen unbeschalteter Geberleitung (geöffneter Schalter) und der Geberversorgungsleitung Prozesssignal kontrollieren, ggf. Geber tauschen Kurzschluss beseitigen Drahtbruch der beschalteten Geberleitung (geschlossener Schalter) oder der Geberversorgungsleitung Drahtbruch beseitigen zu kleine Diskrepanzzeit parametriert Prüfung der Parametrierung der Diskrepanzzeit Nach der Fehlerbeseitigung muss das F-Modul im Sicherheitsprogramm wieder eingegliedert werden. Überschreitung der Schaltfrequenz Schaltfrequenz reduzieren Allgemeingültige Informationen zur Diagnose Informationen zur Diagnose, die alle fehlersicheren Module betreffen (z. B. zum Auslesen der Diagnosefunktionen; Passivierung von Kanälen), finden Sie in diesem Handbuch unter "Diagnose". Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 113

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 8.2.8 Technische Daten des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Übersicht Technische Daten Maße und Gewicht Abmessung B x H x T (mm) 90 x 175 x 65,2 inkl. Baugruppenträger Gewicht ca. 280 g Baugruppenspezifische Daten Anzahl der Eingänge 1-kanalig Max. 8 2-kanalig Max. 4 Anzahl der Ausgänge (P-/M-schaltend) 4 Belegter Adressbereich Peripheriebereich für Eingänge 7 Byte Peripheriebereich für Ausgänge 5 Byte Leitungslänge Ungeschirmt < 30 m Geschirmt < 30 m Maximal erreichbare Sicherheitsklasse 1-kanalig 2-kanalig Nach IEC 61508:2000 SIL2 SIL3 Nach ISO 13849-1:2006 bzw. EN ISO 13849-1:2008 Kat.3 Kat.4 Sicherheitskenngrößen SIL2 SIL3 Low demand mode (average probability of failure on demand) High demand / continuous mode (probability of a dangerous failure per hour) < 1,00E-03 < 1,00E-05 < 1,00E-08 < 1,00E-09 Spannungen, Ströme, Potenziale Versorgungsnennspannung L+ DC 24 V Zulässiger Bereich 20,4 V bis 28,8 V Netzausfallüberbrückung von L+ Keine Netzausfallüberbrückung der internen P5 5 ms Verpolschutz (1L/1M) Ja Verpolschutz (2L/2M) Nein 114 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Anzahl der gleichzeitig ansteuerbaren Eingänge Technische Daten Alle Einbaulagen bis 40 C bis 55 C 8 (bei 28,8 V) 8 (bei 24,8 V) oder 4 (bei 28,8 V) Summenstrom der Ausgänge Alle Einbaulagen bis 40 C bis 50 C bis 55 C 6 A 4 A 3 A Potenzialtrennung Zwischen Kanälen und Rückwandbus Ja Zwischen Kanälen und Stromversorgung Nein Zwischen DIs Nein Zwischen DOs Nein Zwischen DIs und DOs Ja Zwischen Kanälen/Stromversorgung und Schirm Ja Zulässige Potenzialdifferenz zwischen Schirm und ET 200pro-Busanschluss DC 75 V/AC 60 V Schirm und Peripherie (DIs, DOs) DC 75 V/AC 60 V ET 200pro-Busanschluss und Peripherie (DIs, DOs) DC 75 V/AC 60 V Zwischen DIs und DOs DC 75 V/AC 60 V Isolation in der Typprüfung geprüft mit Schirm und ET 200pro-Busanschluss AC 350 V/1 min Schirm gegen Peripherie (DOs) AC 350 V/1 min ET 200pro-Busanschluss gegen Peripherie (DOs) AC 350 V/1 min Stromaufnahme Aus Rückwandbus Max. 20 ma Aus der Elektronikversorgung (ohne Last) Typ. 100 ma Aus Lastspannung L+ (ohne Last) Typ. 50 ma Verlustleistung des Moduls Typ. 5,8W Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 115

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Status, Alarme, Diagnose Statusanzeige Technische Daten Eingänge Zweifarbige rote/grüne LED pro Kanal Ausgänge Zweifarbige rote/grüne LED pro Kanal Geberversorgung LED VsF und Anzeige über Kanal-LEDs der Kanalgruppe Alarme Diagnosealarm Kanal-LED rot Diagnosefunktionen Sammelfehleranzeige Rote LED (SF) Diagnoseinformation auslesbar Möglich I&M Funktionalität * Siehe Handbuch "ET200pro Dezentrale Peripherie" Geberversorgungsausgänge Anzahl der Ausgänge 2 Ausgangsspannung Belastet Min. L+ (-1,5V) Ausgangsstrom Nennwert 200 ma Zulässiger Bereich 0 ma bis 200 ma Zulässiger Summenstrom der Ausgänge 400 ma Kurzschlussschutz Ja, elektronisch Ansprechwert 0,7 A bis 2,1 A Daten zur Auswahl eines Gebers ** Eingangsspannung Nennwert DC 24 V Bei Signal "1" 15 V bis 30 V Bei Signal "0" -30 V bis 5 V Eingangsstrom Bei Signal "1" Typ. 3,7 ma Eingangsverzögerung Parametrierbar (für alle Eingänge gemeinsam) Bei "0" nach "1" Typ. 0,5 ms (0,3 ms bis 0,7 ms) Typ. 3 ms Typ. 15 ms (2,6 ms bis 3,4 ms) (13 ms bis 17 ms) Bei "1" nach "0" Typ. 0,5 ms (0,3 ms bis 0,7 ms) Tp. 3 ms Typ. 15 ms (2,6 ms bis 3,4 ms) (13 ms bis 17ms) 116 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Technische Daten Eingangskennlinie Nach IEC 61131-2, Typ 1 Anschluss von 2-Draht-BERO Nicht möglich Zulässiger Ruhestrom Max. 0,6 ma Daten zur Auswahl eines Aktors** Ausgangsspannung Bei Signal "1" Min. L+ (-1,5 V) Ausgangsstrom bei Signal "1" Nennwert 2 A Zulässiger Bereich 20 ma bis 2.4 A bei Signal "0" (Reststrom) Indirekte Ansteuerung der Last über Koppelrelais: Bei Signal "0" (Reststrom) P-Schalter: min. L+ (-1,5 V); Spannungsabfall am M-Schalter: max. 0,5 V Max. 0,5 ma P-Schalter Max. 0,5 ma M-Schalter Max. 1 ma Lastwiderstandsbereich Lampenlast Drahtbruchüberwachung (Open Load Detection) und Überlastüberwachung 12 Ω bis 1 kω Max. 10 W Ansprechschwelle I < 4 bis 19 ma Fehlererkennungszeit Abhängig von parametrierter Rücklesezeit (siehe "Reaktionszeiten") Parallelschalten von 2 Ausgängen Ansteuern eines Digitaleingangs Schaltfrequenz Nicht möglich Nicht möglich Bei ohmscher Last Max. 30 Hz bei induktiver Last nach IEC 60947-5-1, DC13 Max. 0,1 Hz Bei Lampenlast Max. 10 Hz Begrenzung der induktiven Abschaltspannung auf Typ. 2L+ (-2 47 V) Kurzschlussschutz des Ausgangs Ja, elektronisch Ansprechschwelle (Kurzschluss) 5 A bis 12 A Ansprechschwelle (externer M-Schluss) 5 A bis 12 A Ansprechschwelle (externer P-Schluss) 25 A bis 45 A Überlastschutz Ansprechschwelle I > 2,8 A bis 3,2 A Ja Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 117

Fehlersichere Elektronikmodule 8.2 Digitales Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Zeit, Frequenz Technische Daten Interne Aufbereitungszeiten Quittierungszeit im Sicherheitsbetrieb Kurzschlusstest aktiviert bei Eingangsverzögerung von 0,5 ms bei Eingangsverzögerung von 3 ms: bei Eingangsverzögerung von 15 ms: Siehe "Reaktionszeiten" Min. 4 ms / max. 8 ms Min. 4 ms / max. 7 ms Min. 4 ms / mas. 12 ms Min. 4 ms / max. 9 ms Kurzschlusstest deaktiviert Min. 4 ms / max. 6 ms Minimale Gebersignaldauer Siehe Tabelle "Mindestdauer der Gebersignale für ihre korrekte Erfassung durch F-DI-Modul" unter "Verdrahten". Schutz gegen Überspannung Schutz der Versorgungsspannung L+ vor Surge- Beanspruchung nach IEC 61000-4-5 nur mit externen Schutzelementen Symmetrisch (L+ gegen M) + 1 kv; 1,2/50 μs Unsymmetrisch (L+ gegen PE, M gegen PE) + 2 kv; 1,2/50 μs Schutz der Ein- und Ausgänge vor Surge- Beanspruchung nach IEC 61000-4-5 nur mit externen Schutzelementen Schutz der Versorgungsspannung 1L+ vor Überspannung Nicht erforderlich, da Leitungslänge < 30 m Interner Sicherungsfall *: Identifikationssätze werden im Handbuch "Dezentrales Peripheriesystem ET200pro" beschrieben. **: Weitere Informationen zu Anforderungen an Geber und Aktoren siehe "Verdrahten ". 118 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe 8.3.1 Eigenschaften des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe Bestellnummer 6ES7 148-4FS00-0AB0 Eigenschaften Das Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe verfügt über folgende Eigenschaften: Eingänge 2 Eingänge (SIL3/Kat.3 bzw. Kat.4) Eingangsnennspannung DC 24V geeignet für Schalter und 3-/4-Draht-Nährungsschalter-(BEROs) 2 kurzschlussfeste Geberversorgungen für jeweils 2 Eingänge externe Geberversorgung möglich nur 2v2-Auswertung möglich Ausgänge 3 Ausgänge, PP-schaltend Ausgangsstrom 1A (F0/F1) in SIL3/Kat.4, 6A (2L+) in SIL2/Kat.3 Lastnennspannung DC 24V geeignet für Standard Ausgabebaugruppen ( 2L+ Schiene), Frequenzumrichter und Motorstarter ( F0, F1 Schiene) Sammelfehleranzeige (SF; rote LED) Sammelfehleranzeige für die Geberversorgungen (VsF; rote LED) Status- und Fehleranzeige je Eingang / Ausgang (zweifarbige grüne/rote LED) Identifikationsdaten (Siehe Standardhandbuch Dezentrales Peripheriesystem ET 200pro) nur im Sicherheitsbetrieb betreibbar Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 119

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe 8.3.2 Anschlussbelegung des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe Anschlussbelegung am Anschlussmodul CM F-IO 2 M12 In der folgenden Tabelle finden Sie die Anschlussbelegung des F-Switch PROFIsafe am Anschlussmodul CM F-IO 2 M12. Die Buchsen X1 bis X2 sind doppelt belegt. Damit können Sie eine 2v2-Auswertung mit einem Anschlusskabel realisieren, z. B. die Kanäle 0 und 2 am Stecker X1. Die Funktionserde FE liegt auf dem Schirm. Tabelle 8-20 Anschlussbelegung am Anschlussmodul CM F-IO 2xM12 für F-Switch PROFIsafe Ansicht Kupplungsstecker Klemme Belegung X1 bis X2 1 Stecker X1 bis X2: 24V-Geberversorgung 1 (Vs1) 2 2 Eingangssignal: Stecker X1: Kanal 2 Stecker X2: Kanal 3 3 Masse Geberversorgung (1M) 4 Eingangssignal: Stecker X1: Kanal 0 Stecker X2: Kanal 1 5 Stecker X1 bis X2: 24V-Geberversorgung 2 (Vs2) 2 1 3-, 4- oder 5-adriges Kupferkabel 2 wird von der ET 200pro für den angeschlossenen Geber zur Verfügung gestellt 120 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe 8.3.3 Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe Prinzipschaltbild Bild 8-21 Prinzipschaltbild des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 121

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe 8.3.4 Parameter für das Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Parameter in STEP 7 In der folgenden Tabelle finden Sie die Parameter, die Sie für das F-Switch PROFIsafe einstellen können (siehe auch "Konfigurieren und Parametrieren"). Tabelle 8-21 Parameter des F-Switch PROFIsafe -Moduls Parameter Wertebereich Voreinstellung Art des Parameters F-Parameter: F_Ziel_Adresse 1 bis 1022 wird von STEP 7 vergeben statisch Modul F-Überwachungszeit 10 bis 10000 ms 150 ms statisch Modul Modulparameter: Verhalten nach Kanalfehlern* Passivieren der gesamten Baugruppe/Passivieren des Kanals Passivieren der gesamten Baugruppe statisch Modul Wirkungsbereich Modulparameter Eingänge: Eingangsverzögerung 3 ms 3 ms statisch Modul Kurzschlusstest zyklisch/sperren zyklisch statisch Modul Kanal n, n+2 aktiviert/deaktiviert aktiviert statisch Kanalgruppe Geberversorgung intern/extern intern statisch Modul Auswertung der 2v2-Auswertung 2v2-Auswertung statisch Kanalgruppe Geber Art der Geberverschaltung 1-kanalig; 2-kanalig äquivalent; 2-kanalig antivalent 1-kanalig äquivalent 2-kanalig äquivalent statisch Kanalgruppe Diskrepanzverhalten letzten gültigen Wert bereitstellen; 0-Wert bereitstellen letzen gültigen Wert bereitstellen statisch Kanalgruppe Diskrepanzzeit 10 bis 30000 ms 10 ms statisch Kanalgruppe Wiedereingliederung nach Diskrepanzfehler Test 0-Signal nicht erforderlich/test 0-Signal erforderlich Test 0-Signal nicht erforderlich statisch Kanalgruppe Modulparameter Ausgänge: Test der Ausgänge aktiviert/deaktiviert aktiviert statisch Modul * Diese Einstellung ist nur bei installiertem Optionspaket S7 Distributed Safety V5.4 oder höher relevant. 122 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Parameter Kurzschlusstest Mit dem Parameter Kurzschlusstest wird der zyklische Kurzschlusstest aktiviert/deaktiviert. Der Kurzschlusstest ist nur sinnvoll beim Einsatz von einfachen Schaltern, die keine eigene Stromversorgung haben. Wenn Sie den Kurzschlusstest aktiviert haben, dann müssen Sie die internen Geberversorgungen verwenden (siehe auch "Anwendungsfälle des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe"). Parameter Geberversorgung Hier können Sie einstellen, ob die Geber über das F-Modul versorgt werden ("Geberversorgung intern"). Diese Einstellung ist Voraussetzung für die Nutzung des Kurzschlusstests. Hinweis Wenn der Parameter Geberversorgung für die einzelnen Kanalgruppen unterschiedlich (intern/extern) eingestellt ist, so sind die im Kapitel "Anwendungsfälle des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe" dargestellten Anwendungsfälle pro Kanalgruppe zu verstehen. Parameter Diskrepanzverhalten Als "Diskrepanzverhalten" parametrieren Sie den Wert, der während der Diskrepanz zwischen den beiden betroffenen Eingangskanälen, d. h. bei laufender Diskrepanzzeit, dem Sicherheitsprogramm in der F-CPU zur Verfügung gestellt wird. Das Diskrepanzverhalten parametrieren Sie wie folgt: "letzten gültigen Wert bereitstellen" oder "0-Wert bereitstellen" "letzten gültigen Wert bereitstellen" Der letzte, vor dem Auftreten der Diskrepanz gültige Wert (Altwert) wird dem Sicherheitsprogramm in der F-CPU zur Verfügung gestellt, sobald eine Diskrepanz zwischen den Signalen der beiden betroffenen Eingangskanäle festgestellt wird. Dieser Wert wird solange bereitgestellt, bis die Diskrepanz verschwunden ist bzw. bis die Diskrepanzzeit abgelaufen ist und ein Diskrepanzfehler erkannt wird. Die Geber-Aktor-Reaktionszeit verlängert sich entsprechend um diese Zeit. Daraus ergibt sich, dass die Diskrepanzzeit 2-kanalig angeschlossener Geber für Schnellreaktionen auf kurze Reaktionszeiten abgestimmt sein muss. So macht es z. B. keinen Sinn, wenn von 2-kanalig angeschlossenen Gebern mit einer Diskrepanzzeit von 500 ms eine zeitkritische Abschaltung angestoßen wird. Für den schlechtesten aller denkbaren Fälle verlängert sich die Geber-Aktor-Reaktionszeit etwa um die Diskrepanzzeit: Wählen Sie daher eine möglichst diskrepanzarme Anordnung der Geber im Prozess. Wählen Sie dann eine möglichst kleine Diskrepanzzeit, die andererseits hinreichende Reserve besitzt gegen Fehlauslösungen von Diskrepanzfehlern. "0-Wert bereitstellen" Der Wert "0" wird dem Sicherheitsprogramm in der F-CPU zur Verfügung gestellt, sobald eine Diskrepanz zwischen den Signalen der beiden betroffenen Eingangskanälen festgestellt wird. Wenn Sie "0-Wert bereitstellen" parametriert haben, wird die Geber-Aktor-Reaktionszeit durch die Diskrepanzzeit nicht beeinflusst. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 123

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Parameter Diskrepanzzeit Sie können hier für jedes Kanalpaar die Diskrepanzzeit festlegen. Der eingegebene Wert wird auf ganze Vielfache von 10 ms gerundet. Voraussetzungen Sie haben Folgendes parametriert: Art der Geberverschaltung: "2-kanalig äquivalent" oder "2-kanalig antivalent" Diskrepanzanalyse und Diskrepanzzeit Wenn Sie einen zweikanaligen, einen antivalenten oder zwei einkanalige Geber einsetzen, die dieselbe physikalische Prozessgröße erfassen, so werden die Geber beispielsweise aufgrund der begrenzten Genauigkeit ihrer Anordnung zueinander verzögert ansprechen. Die Diskrepanzanalyse auf Äquivalenz/Antivalenz wird bei fehlersicheren Eingaben benutzt, um aus dem zeitlichen Verlauf zweier Signale gleicher Funktionalität auf Fehler zu schließen. Die Diskrepanzanalyse wird gestartet, wenn bei zwei zusammengehörigen Eingangssignalen unterschiedliche Pegel (bei Prüfung auf Antivalenz: gleiche Pegel) festgestellt werden. Es wird geprüft, ob nach Ablauf einer parametrierbaren Zeitspanne, der so genannten Diskrepanzzeit, der Unterschied (bei Prüfung auf Antivalenz: die Übereinstimmung)verschwunden ist. Wenn nicht, liegt ein Diskrepanzfehler vor. In den meisten Fällen wird die Diskrepanzzeit gestartet ohne vollständig abzulaufen, da die Signalunterschiede nach kurzer Zeit wieder ausgeglichen sind. Wählen Sie die Diskrepanzzeit so groß, dass im fehlerfreien Fall der Unterschied der beiden Signale (bei Prüfung auf Antivalenz: die Übereinstimmung der Signale) in jedem Fall verschwunden ist, bevor die Diskrepanzzeit abgelaufen ist. Verhalten bei laufender Diskrepanzzeit Während des modulinternen Ablaufs der parametrierten Diskrepanzzeit wird, in Abhängigkeit von der Parametrierung des Diskrepanzverhaltens, entweder der letzte gültige Wert oder "0" von den betroffenen Eingangskanälen dem Sicherheitsprogramm in der F-CPU zur Verfügung gestellt. Verhalten nach Ablauf der Diskrepanzzeit Falls nach Ablauf der parametrierten Diskrepanzzeit keine Übereinstimmung (bei Prüfung auf Antivalenz: Ungleichheit) der Eingangssignale vorliegt, z. B. durch Drahtbruch auf einer Geberleitung, wird ein Diskrepanzfehler erkannt und die Diagnosemeldung "Diskrepanzfehler" im Diagnosepuffer des F-Peripheriemoduls mit Angabe der fehlerhaften Kanäle generiert. 124 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Parameter Wiedereingliederung nach Diskrepanzfehler Mit diesem Parameter legen Sie fest, wann ein Diskrepanzfehler als behoben gilt und damit eine Wiedereingliederung der betroffenen Eingangskanäle möglich wird. Sie haben folgende Parametriermöglichkeiten: "Test 0-Signal erforderlich" oder "Test 0-Signal nicht erforderlich" "Test 0-Signal erforderlich" Wenn Sie "Test 0-Signal erforderlich" parametriert haben, gilt ein Diskrepanzfehler erst dann als behoben, wenn an beiden betroffenen Eingangskanälen wieder 0-Signal anliegt. Wenn Sie antivalente Geber einsetzen, d. h. die "Art der Geberverschaltung" auf "2-kanalig antivalent" eingestellt haben, dann muss an dem Kanal, der das Nutzsignal liefert, wieder 0- Signal anliegen. Welche Kanäle des F-Moduls die Nutzsignale liefern, finden Sie im Handbuch zum eingesetzten F-Modul beschrieben. "Test 0-Signal nicht erforderlich" Wenn Sie "Test 0-Signal nicht erforderlich" parametriert haben, gilt ein Diskrepanzfehler dann als behoben, wenn an beiden betroffenen Eingangskanälen keine Diskrepanz mehr vorliegt. F-Module in SIMATIC S7, für die der Parameter "Wiedereingliederung nach Diskrepanzfehler" nicht einstellbar ist, verhalten sich genauso. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 125

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe 8.3.5 Verdrahtung der Eingänge des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe Hinweis Die folgenden Kapitel über die Verdrahtungsmöglichkeiten und spezifischen Parameter in STEP 7 (Anwendungsfälle) gelten für das F-Switch PROFIsafe. Auswahl des Anwendungsfalls Das folgende Bild hilft Ihnen bei der Auswahl des Anwendungsfalls entsprechend den Anforderungen an die Fehlersicherheit. In den nachfolgenden Kapiteln erfahren Sie zu jedem Anwendungsfall, wie Sie das F-Modul verdrahten und welche spezifischen Parameter Sie in STEP 7 einstellen müssen. Bild 8-22 Anwendungsfall auswählen WARNUNG Die erreichbare Sicherheitsklasse ist abhängig von der Geberqualität und von der Größe des Proof-Test-Intervalls nach Norm IEC 61508:2000. 126 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Bedingungen für das Erreichen der SIL/Kat. In der folgenden Tabelle sind die Bedingungen dargestellt, um die entsprechenden Sicherheitsanforderungen zu erreichen. Tabelle 8-22 F-DI-Module: Bedingungen für Erreichen der SIL/Kat. Anwendungsfall Geber Auswertung der Geber Geberversorgung 2.1 1-kanalig 2v2 intern, mit Kurzschlusstest intern, ohne Kurzschlusstest extern 2.2 2-kanalig äquivalent 2v2 intern, ohne Kurzschlusstest extern 2.3 2-kanalig antivalent 2v2 intern, ohne Kurzschlusstest extern 3.1 2-kanalig äquivalent 3.2 2-kanalig antivalent 2v2 intern, mit Kurzschlusstest erreichbare SIL/Kat 3 / 3 3 / 4 Hinweis Sie können die verschiedenen Eingänge eines F-Switch PROFIsafe gleichzeitig in SIL3/Kat.3 und in SIL3/Kat.4 betreiben. Sie müssen nur die Eingänge verschalten und parametrieren wie in den folgenden Kapiteln gezeigt. Anforderungen an Geber Bitte beachten Sie für den sicherheitsgerichteten Einsatz von Gebern das Kapitel "Anforderungen an Geber und Aktoren". 8.3.6 Anwendungsfall 1: Sicherheitsbetrieb F-Switch PROFIsafe Anwendungsfall 1 Hinweis Der Anwendungsfall 1 ist nicht für den F-Switch PROFIsafe vorgesehen. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 127

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe 8.3.7 Anwendungsfall 2: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.3 Bedingungen für das Erreichen der SIL/Kat. Hinweis Die Bedingungen für das Erreichen der SIL/Kat.und die Anforderungen an Geber siehe "Verdrahtung der Eingänge des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe". Zuordnung der Eingänge zueinander Das EM F-Switch PROFIsafe hat 2 fehlersichere Eingänge (SIL3). Dabei gilt folgende Zuordnung: Eingangskanäle DI 0 mit DI 2 Eingangskanäle DI 1 mit DI 3 F-Switch PROFIsafe Geberversorgung (GV) Das EM F-Switch PROFIsafe stellt für die Eingänge 0 bis 3 die Geberversorgungen VS1 und VS2 zur Verfügung. Die Geberversorgung kann von intern oder auch von extern erfolgen. F-Switch PROFIsafe Eingangskanäle DI 0 mit DI 1 mit Geberversorgung Vs1 Eingangskanäle DI 2 mit DI 3 mit Geberversorgung Vs2 128 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Verdrahtungsschema zum Anwendungsfall 2.1 - einen Geber 1-kanalig an zwei Eingänge anschließen Pro Prozesssignal wird ein Geber 1-kanalig an zwei Eingänge des F-Moduls angeschlossen (2v2-Auswertung). Die Verdrahtung nehmen Sie am passenden Anschlussmodul vor. WARNUNG Um mit dieser Verdrahtung SIL3/Kat.3 zu erreichen, ist ein entsprechend qualifizierter Geber, z. B. nach IEC 60947, erforderlich. Hinweis Wenn Sie die Geber vom EM F-Switch PROFIsafe aus mit Spannung versorgen, dann müssen Sie die interne Geberversorgung Vs1 verwenden. Der Anschluss an Vs2 ist nicht möglich Bild 8-23 Verdrahtungsschema F-Switch - ein Geber 1-kanalig an zwei Eingänge angeschlossen, interne GV Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 129

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Bild 8-24 Verdrahtungsschema F-Switch - ein Geber 1-kanalig an zwei Eingänge angeschlossen, externe GV Einstellbare Parameter zum Anwendungsfall 2.1 Stellen Sie für den entsprechenden Eingang den Parameter "Art der Geberverschaltung" auf "1-kanalig". Die Diskrepanzzeit ist fest voreingestellt (nicht änderbar) auf 10 ms. Sie können den Parameter "Kurzschlusstest" aktivieren oder deaktivieren. Bei extern versorgten Digitaleingängen müssen Sie den Parameter "Geberversorgung" für den entsprechenden Digitaleingang auf "extern" parametrieren. Andernfalls wird bei aktiviertem "Kurzschlusstest" die Diagnose "Kurzschluss" gemeldet. 130 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Besonderheiten bei der Fehlererkennung zum Anwendungsfall 2.1 In der folgenden Tabelle ist die Fehlererkennung in Abhängigkeit von der Geberversorgung und der Parametrierung des Kurzschlusstests dargestellt: Tabelle 8-23 EM F-Switch PROFIsafe: Fehlererkennung Fehler, Beispiel Fehlererkennung bei... interner GV und KS- Test aktiviert interner GV u. KS- Test deaktiviert externer GV Kurzschluss DI 0 mit DI 1 nein nein nein Kurzschluss DI 0 mit DI 3 nein nein nein P-Schluss DI 0 ja nein nein M-Schluss DI 0 ja* ja* nein Diskrepanzfehler ja ja ja P-Schluss GV ja nein nein M-Schluss GV oder defekt ja ja ja Kurzschluss GV mit DI 0 nein nein nein Versorgungsspannungsfehler ja ja ja *: Die Fehlererkennung erfolgt nur bei einer Signalverfälschung. D. h., das gelesene Signal unterscheidet sich gegenüber dem Gebersignal (Diskrepanzfehler). Wenn sich keine Signalverfälschung gegenüber dem Gebersignal ergibt, ist keine Fehlererkennung möglich und sicherheitstechnisch auch nicht erforderlich. WARNUNG Wenn der Kurzschlusstest nicht aktiviert ist oder nicht aktiviert werden kann, müssen Sie die Leitung zwischen Geber und Eingangskanal kurzschlusssicher verlegen. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 131

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Verdrahtungsschema zum Anwendungsfall 2.2 - einen zweikanaligen Geber 2-kanalig anschließen Pro Prozesssignal wird ein zweikanaliger Geber 2-kanalig an zwei Eingänge des F-Moduls angeschlossen (2v2-Auswertung). Die Verdrahtung nehmen Sie am passenden Anschlussmodul vor. Bild 8-25 Verdrahtungsschema F-Switch - ein zweikanaliger Geber angeschlossen, interne GV Bild 8-26 Verdrahtungsschema F-Switch - ein zweikanaliger Geber 2-kanalig angeschlossen, externe GV 132 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Verdrahtungsschema zwei einkanalige Geber 2-kanalig anschließen Pro Prozesssignal werden zwei einkanalige Geber 2-kanalig an zwei Eingänge des F- Moduls angeschlossen (2v2-Auswertung). Die Geber können auch über eine externe Geberversorgung versorgt werden. WARNUNG Um mit dieser Verdrahtung SIL2/Kat.3 zu erreichen, ist ein entsprechend qualifizierter Geber, z. B. nach IEC 60947, erforderlich. Einstellbare Parameter zum Anwendungsfall 2.2 Stellen Sie für den entsprechenden Eingang den Parameter "Art der Geberverschaltung" auf "2-kanalig äquivalent". Sie können den Parameter "Kurzschlusstest" aktivieren oder deaktivieren. Bei extern versorgten Digitaleingängen müssen Sie den Parameter "Geberversorgung" für den entsprechenden Digitaleingang auf "extern" parametrieren. Andernfalls wird bei aktiviertem "Kurzschlusstest" die Diagnose "Kurzschluss" gemeldet. Bild 8-27 Verdrahtungsschema F-Switch - zwei einkanalige Geber 2-kanalig angeschlossen, interne GV Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 133

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Besonderheiten bei der Fehlererkennung zum Anwendungsfall 2.2 In der folgenden Tabelle ist die Fehlererkennung in Abhängigkeit von der Geberversorgung und der Parametrierung des Kurzschlusstests dargestellt: Tabelle 8-24 EM F-Switch PROFIsafe: Fehlererkennung Fehler, Beispiel Fehlererkennung bei... interner GV und KS- Test aktiviert interner GV u. KS- Test deaktiviert externer GV Kurzschluss DI 0 mit DI 1 ja* ja* ja* Kurzschluss DI 0 mit DI 2 nein nein nein Kurzschluss DI 0 mit DI 3 ja* ja* ja* P-Schluss DI 0 ja* ja* ja* M-Schluss DI 0 ja* ja* ja* Diskrepanzfehler ja ja ja P-Schluss GV ja nein nein M-Schluss GV oder defekt ja ja ja Kurzschluss GV mit DI 0 ja* ja* ja* Versorgungsspannungsfehler ja ja ja *: Die Fehlererkennung erfolgt nur bei einer Signalverfälschung. D. h., das gelesene Signal unterscheidet sich gegenüber dem Gebersignal (Diskrepanzfehler). Wenn sich keine Signalverfälschung gegenüber dem Gebersignal ergibt, ist keine Fehlererkennung möglich und sicherheitstechnisch auch nicht erforderlich. WARNUNG Wenn der Kurzschlusstest nicht aktiviert ist oder die Geberversorgung für Digitaleingänge auf "extern" eingestellt ist, müssen Sie die Leitung zwischen Geber und Eingangskanal kurzschlusssicher verlegen. 134 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Verdrahtungsschema zum Anwendungsfall 2.3 - einen antivalenten Geber 2-kanalig antivalent anschließen Pro Prozesssignal wird ein antivalenter Geber 2-kanalig antivalent an zwei Eingänge des F- Peripheriemoduls angeschlossen (2v2-Auswertung). Die linken Kanäle auf dem F-Modul (DI0 bis DI1) liefern die Nutzsignale. Sofern keine Fehler festgestellt werden, liegen diese Signale im Peripheriebereich für Eingänge in der F-CPU vor. Hinweis Wenn Sie die Geber vom F-Switch PROFIsafe-Modul aus mit Spannung versorgen, dann müssen Sie die interne Geberversorgung Vs1 verwenden. Der Anschluss an Vs2 ist nicht möglich Die Verdrahtung nehmen Sie am passenden Anschlussmodul vor. Bild 8-28 Verdrahtungsschema F-Switch - ein antivalenter Geber 2-kanalig antivalent angeschlossen, interne GV Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 135

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Bild 8-29 Verdrahtungsschema F-Switch - ein antivalenter Geber 2-kanalig antivalent angeschlossen, externe GV 136 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Verdrahtungsschema zwei einkanalige Geber 2-kanalig antivalent anschließen Pro Prozesssignal werden zwei einkanalige Geber 2-kanalig an zwei Eingänge des F- Moduls angeschlossen (2v2-Auswertung). Die linken Kanäle auf dem F-Modul (DI 0 bis DI 1) liefern die Nutzsignale. Sofern keine Fehler festgestellt werden, liegen diese Signale im Peripheriebereich für Eingänge in der F- CPU vor. Die Geber können auch über eine externe Geberversorgung versorgt werden. Bild 8-30 Verdrahtungsschema F-Switch - zwei einkanalige Geber 2-kanalig antivalent angeschlossen, interne GV WARNUNG Um mit dieser Verdrahtung SIL2/Kat.3 zu erreichen, ist ein entsprechend qualifizierter Geber, z. B. nach IEC 60947, erforderlich. Einstellbare Parameter zum Anwendungsfall 2.3 Stellen Sie für den entsprechenden Eingang den Parameter "Art der Geberverschaltung" auf "2-kanalig antivalent". Sie können den Parameter "Kurzschlusstest" aktivieren oder deaktivieren. Bei extern versorgten Digitaleingängen müssen Sie den Parameter "Geberversorgung" für den entsprechenden Digitaleingang auf "extern" parametrieren. Andernfalls wird bei aktiviertem "Kurzschlusstest" die Diagnose "Kurzschluss" gemeldet. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 137

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Besonderheiten bei der Fehlererkennung zum Anwendungsfall 2.3 In der folgenden Tabelle ist die Fehlererkennung in Abhängigkeit von der Geberversorgung und der Parametrierung des Kurzschlusstests dargestellt: Tabelle 8-25 EM F-Switch PROFIsafe: Fehlererkennung (Anwendungsfall 2.3) Fehler, Beispiel Fehlererkennung bei... interner GV und KS- Test aktiviert interner GV u. KS- Test deaktiviert externer GV Kurzschluss DI 0 mit DI 1 ja* ja* ja* Kurzschluss DI 0 mit DI 2 ja ja ja Kurzschluss DI 0 mit DI 3 ja* ja* ja* P-Schluss DI 0 ja* ja* ja* M-Schluss DI 0 ja* ja* ja* Diskrepanzfehler ja ja ja P-Schluss GV ja nein nein M-Schluss GV oder GV ja ja ja defekt Kurzschluss GV mit DI 0 ja* ja* ja* Versorgungsspannungsfehler ja ja ja *: Die Fehlererkennung erfolgt nur bei einer Signalverfälschung. D. h., das gelesene Signal unterscheidet sich gegenüber dem Gebersignal (Diskrepanzfehler). Wenn sich keine Signalverfälschung gegenüber dem Gebersignal ergibt, ist keine Fehlererkennung möglich und sicherheitstechnisch auch nicht erforderlich. 138 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe 8.3.8 Anwendungsfall 3: Sicherheitsbetrieb SIL3/Kat.4 Zuordnung der Eingänge zueinander Das F-Switch PROFIsafe hat 2 fehlersichere Eingänge (SIL3). Dabei gelten folgende Zuordnungen: Tabelle 8-26 Anwendungsfall 3: Zuordnung der Eingangskanäle zueinander F-Switch PROFIsafe Eingangskanäle DI 0 mit DI 2 Eingangskanäle DI 1 mit DI 3 Geberversorgung (GV) Das EM F-Switch PROFIsafe stellt für die Eingänge 0 bis 3 die Geberversorgungen VS1 und VS2 zur Verfügung Die Geberversorgung muss von intern erfolgen. Tabelle 8-27 Anwendungsfall 2: Zuordnung der Geberversorgung zu den Eingängen F-Switch PROFIsafe Eingangskanäle DI 0 mit DI 1 mit Geberversorgung Vs1 Eingangskanäle DI 2 mit DI 3 mit Geberversorgung Vs2 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 139

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Verdrahtungsschema zum Anwendungsfall 3.1 - einen zweikanaligen Geber 2-kanalig anschließen Pro Prozesssignal wird ein zweikanaliger Geber 2-kanalig an zwei Eingänge des F-Moduls angeschlossen (2v2-Auswertung). Die Verdrahtung nehmen Sie am passenden Anschlussmodul vor. Das folgende Bild zeigt als Beispiel ein Verdrahtungsschema für die Kanalgruppen 1 und 2. Bild 8-31 Verdrahtungsschema F-Switch - ein zweikanaliger Geber 2-kanalig angeschlossen, interne GV Alternativ können Sie zwei einkanalige Geber 2-kanalig anschließen (siehe Bild "Verdrahtungsschema F-DI-Module - zwei einkanalige Geber 2-kanalig angeschlossen, interne GV"). Dabei wird dieselbe Prozessgröße mit mechanisch getrennten Gebern erfasst. WARNUNG Um mit dieser Verdrahtung SIL3/Kat.4 zu erreichen, ist ein entsprechend qualifizierter Geber, z.b. nach IEC 60947, erforderlich. Einstellbare Parameter zum Anwendungsfall 3.1 Stellen Sie für den entsprechenden Eingang den Parameter "Art der Geberverschaltung" auf "2-kanalig äquivalent". Aktivieren Sie den Parameter "Kurzschlusstest" und stellen Sie den Parameter "Geberversorgung" auf "intern" ein. 140 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Verdrahtungsschema zum Anwendungsfall 3.2 - einen antivalenten Geber 2-kanalig antivalent anschließen Es können 2 Prozesssignale an ein F-Switch PROFIsafe angeschlossen werden. Pro Prozesssignal wird ein Geber 2-kanalig antivalent an zwei Eingänge des F-Moduls angeschlossen (2v2-Auswertung). Die linken Kanäle auf dem F-Modul (DI 0 bis DI 1) liefern die Nutzsignale. Sofern keine Fehler festgestellt werden, liegen diese Signale im Peripheriebereich für Eingänge in der F- CPU vor. Hinweis Sie müssen für die Spannungsversorgung der Geber die interne Geberversorgung Vs1 verwenden. Der Anschluss an Vs2 ist nicht möglich. Die Verdrahtung nehmen Sie am passenden Anschlussmodul vor. Bild 8-32 Verdrahtungsschema F-Switch - ein antivalenter Geber 2-kanalig antivalent angeschlossen, interne GV Alternativ können Sie zwei einkanalige Geber 2-kanalig antivalent anschließen (siehe Bild "Verdrahtungsschema F-DI-Module - zwei einkanalige Geber 2-kanalig antivalent angeschlossen, interne GV"). Dabei wird dieselbe Prozessgröße mit mechanisch getrennten Gebern erfasst. WARNUNG Um mit dieser Verdrahtung SIL3/Kat.4 zu erreichen, ist ein entsprechend qualifizierter Geber, z.b. nach IEC 60947, erforderlich. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 141

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Einstellbare Parameter zum Anwendungsfall 3.2 Stellen Sie für den entsprechenden Eingang den Parameter "Art der Geberverschaltung" auf "2-kanalig antivalent". Aktivieren Sie den Parameter "Kurzschlusstest" und stellen Sie den Parameter "Geberversorgung" auf "intern" ein. Besonderheiten bei der Fehlererkennung (Anwendungsfälle 3.1 und 3.2) In der folgenden Tabelle ist die Fehlererkennung in Abhängigkeit von der Geberversorgung und der Parametrierung des Kurzschlusstests dargestellt: Tabelle 8-28 Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe: Fehlererkennung (Anwendungsfälle 3.1 und 3.2) Fehler, Beispiel Fehlererkennung bei interner Geberversorgung und Kurzschlusstest aktiviert für... Geber 2-kanalig äquivalent Geber 2-kanalig antivalent Kurzschluss DI 0 mit DI 1 ja* ja* Kurzschluss DI 0 mit DI 2 ja* ja Kurzschluss DI 0 mit DI 3 ja* ja* P-Schluss DI 0 ja ja M-Schluss DI 0 ja* ja* Diskrepanzfehler ja ja P-Schluss Vs1 ja ja M-Schluss Vs1 oder Vs2 defekt ja ja Kurzschluss Vs1 mit Vs2 ja ja Fehler in der Lese-/Prüfschaltung ja ja Versorgungsspannungsfehler ja ja *: Die Fehlererkennung erfolgt nur bei einer Signalverfälschung. D. h., das gelesene Signal unterscheidet sich gegenüber dem Gebersignal (Diskrepanzfehler). Wenn sich keine Signalverfälschung gegenüber dem Gebersignal ergibt, ist keine Fehlererkennung möglich und sicherheitstechnisch auch nicht erforderlich. 142 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Forderungen für Anwendungen im Maschinenschutz mit Kat.4 Für Anwendungen im Maschinenschutz mit Kat.4 ist gefordert, dass die Verdrahtung zwischen Gebern und Automatisierungssystem bzw. zwischen Automatisierungssystem und Aktoren dem Stand der Technik und Normung Schluss vermeidend ausgeführt wird und dass alle in obiger Tabelle aufgeführten Schlüsse aufgedeckt werden. Hierbei genügt die Aufdeckung eines Schlusses, weil zu dessen Entstehung schon 2 Fehler erforderlich sind (beide in Schluss gehende Signalleitungen weisen einen Isolationsfehler auf). Somit ist eine Mehrfach-Schluss-Analyse nicht erforderlich. Verfahren zur Aufdeckung aller Schlüsse sind auch dann zulässig, wenn einzelne Schlüsse nicht aufgedeckt werden, sofern diese keine Verfälschung der Lesesignale gegenüber den Gebersignalen bewirken oder sofern diese eine Verfälschung der Lesesignale gegenüber den Gebersignalen in die sichere Richtung bewirken. 8.3.9 Verdrahtung der Ausgänge des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe Zuordnung der Kanäle Kanal DO0 F0 DO1 F1 DO2 2L+ Schiene Eine Liste der Module die hinter dem F-Switch betrieben werden, können Sie im Internet unter der ID 25371449 finden. Aktorverschaltung Die Verschaltung der Aktoren erfolgt über Powerbus-Schienen. Die PP-schaltenden Ausgänge des F-Switch PROFIsafe werden über die Powerbus- Schienen zu den Aktoren geführt. Bei den Powerbus-Schienen handelt es sich um eine feste Verdrahtung innerhalb des Systems. Dadurch können nur eingeschränkte Verdrahtungsvarianten vorkommen. Die Schienen können nur von Modulen aus dem ET200pro-System abgegriffen und weitergeleitet oder verarbeitet werden. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 143

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Verdrahtungsschema Frequenzumrichter (SIL2/Kat.3) Bild 8-33 Verdrahtungsschema F-Switch PROFIsafe - Anschluss von Frequenzumrichter 144 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Verdrahtungsschema Standard-Digitalausgaben (SIL2/Kat.3) Bild 8-34 Verdrahtungsschema F-Switch PROFIsafe - Anschluss von Digitalausgaben WARNUNG Bei einem Querschuss zwischen 2L+ und DO oder einem externen P-Schluss wird der angesteuerte Aktor bzw. die 2L+ Schiene nicht mehr abgeschaltet. Um Querschuss bzw. externen P-Schluss zu vermeiden, müssen Sie die Leitungen für den Anschluss der Aktoren querschlusssicher bzw. P-schlusssicher verlegen (z. B. als separat ummantelte Leitungen oder in eigenen Kabelkanälen.). WARNUNG Bei der Versorgung von Standard Digitalausgang-Modulen müssen Aktoren immer über die CM-Module dieser Module versorgt werden (Aktorrückführung am DO-Modul). Anderenfalls kann bei einem Masseabriss ein Reststrom bei "0-Signal" fließen. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 145

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Verdrahtungsschema Abschaltmodule (SIL3/Kat.4) Bild 8-35 Verdrahtungsschema F-Switch PROFIsafe - Anschluss von Abschaltmodulen WARNUNG Bei diesem Betrieb als SIL 3 / Kat 4 Applikation ist es erforderlich den "Test der Ausgänge" zu aktivieren. 146 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Sicherheitsgerichtete Abschaltung von Standard-Ausgabemodulen WARNUNG Die Ausgänge von Standard-DO-Modulen können nicht sicherheitsgerichtet geschaltet, sondern nur sicherheitsgerichtet abgeschaltet werden. Deshalb müssen Sie die folgenden möglichen Auswirkungen berücksichtigen: Im worst case-fall müssen Sie mit allen denkbaren Fehlern der Standard-DO-Module und des sie steuernden Programms rechnen, für die es auch keine direkte Fehleraufdeckung gibt. Z. B. erkennt der F-Switch PROFIsafe keine externen Kurzschlüsse nach L+ an den Ausgängen von Standard-DO-Modulen. Alle Fehler der Standard-DO-Module wirken über Stellglieder auf den Prozess. Der Prozess muss über Geber und ein entsprechendes Sicherheitsprogramm der F-CPU bekannt gemacht werden. Das Sicherheitsprogramm muss auf unerwünschte oder potenziell gefährliche Zustände des Prozesses über den F-Switch PROFIsafe und fehlersichere Ausgabemodule sicherheitsgerichtet und logisch angemessen reagieren. Siehe auch im Internet (http://www.siemens.de/automation/support-request) Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 147

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe 8.3.10 Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe Verhalten beim Ausfall der Versorgungsspannungen Der Ausfall der Geberversorgungen Vs1 und Vs2 wird durch die SF-LED, die VsF-LED und die LEDs der entsprechenden Kanalgruppe auf dem F-Modul angezeigt. Zusätzlich wird diese Information auf dem F-Modul bereitgestellt (Eintrag in die Diagnose). Alle Kanäle des F-Moduls werden passiviert. Diagnosefunktionen Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick über die Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe. Die Diagnosefunktionen sind entweder einem Kanal oder dem gesamten Modul zugeordnet. Tabelle 8-29 Diagnosefunktionen des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe Diagnosefunktion* LED Wirkungsbereich der Diagnose Fehlernummer parametrierbar Kurzschluss 1H SF Kanal ja Übertemperatur 5H SF Modul nein Fehler 9H SF Modul nein Parametrierfehler 10H SF Modul nein Geber- oder Lastspannung fehlt 11H SF Modul nein Kommunikationsfehler 13H SF Modul nein Sicherheitsgerichtete Abschaltung 19H SF Kanal nein *: speziell für F-Module; Anzeige in STEP 7, siehe Tabelle "Kanalbezogene Diagnose, Fehlertypen der fehlersicheren Module" 148 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen In der folgenden Tabelle finden Sie für die einzelnen Diagnosemeldungen des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe die möglichen Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen. Tabelle 8-30 Diagnosemeldungen des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe, Fehlerursachen und Abhilfemaßnahmen mögliche Fehlerursachen Abhilfemaßnahmen Kurzschluss immer Kurzschluss am Aktor Kurzschluss/Querschluss am Aktor Querschluss am Aktor beseitigen nach Fehlerbeseitigung ist Ziehen und Stecken des Moduls oder NETZ AUS NETZ EIN notwendig interner Fehler Modul austauschen Nur bei Ausgangsign al 1 Überlast: Die Ausgangstufe ist überlastet und wird zu heiß. Überlast beseitigen Bei Kurzschlusst est zyklisch immer Kurzschluss am Geber Querschluss am Geber Abschaltung durch Überschreiten bzw. Unterschreiten der Temperaturgrenzwerte im Modulgehäuse Fehler immer interner Modulfehler ist aufgetreten Diagnosemeldung Fehlererkennung Übertemperatur Parametrierfehler Geber- oder Lastspannung fehlt immer immer Gestecktes Modul stimmt nicht mit Projektierung überein Parametrierung fehlerhaft PROFIsafe-Adresse am F- Modul falsch eingestellt Versorgungsspannung nicht vorhanden oder zu niedrig Spannungseinbruch wegen Kurzschluss Kurzschluss/Querschluss am Geber beseitigen Lastverdrahtung überprüfen, Umgebungstemperatur überprüfen, überprüfen, ob zulässiger Ausgangsstrom (Summenstrom) bei der Umgebungstemperatur überschritten wird nach Fehlerbeseitigung ist Ziehen und Stecken des Moduls oder NETZ AUS NETZ EIN notwendig Modul austauschen Korrektur der Projektierung (Ist- und Sollausbau abgleichen), Kommunikationswege überprüfen Korrektur der Parametrierung Prüfung, ob PROFIsafe-Adresse am Modul mit Projektierung in STEP 7 HW Konfig übereinstimmt Modul auf richtigen Kontakt prüfen nach Fehlerbeseitigung ist Ziehen und Stecken des Moduls oder NETZ AUS NETZ EIN notwendig Kurzschluss/Querschluss beseitigen Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 149

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Diagnosemeldung Fehlererkennung mögliche Fehlerursachen Abhilfemaßnahmen Kommunikationsfehler immer Störung der Kommunikation zwischen F-CPU und Modul, z. B. durch Defekt der PROFIBUS/Industrial Ethernet-Verbindung oder durch unzulässig hohe elektromagnetische Störungen Prüfung der PROFIBUS/Industrial Ethernet-Verbindung Beseitigung der Störungen PROFIsafe-Überwachungszeit zu niedrig eingestellt Aufrufintervall für F-Programm verringern oder Parameter "F-Überwachungszeit" für das Modul in STEP 7 HW Konfig größer einstellen Projektierung des F- Moduls stimmt nicht mit Sicherheitsprogramm überein Sicherheitsprogramm erneut generieren; danach Projektierung und Sicherheitsprogramm erneut in F-CPU laden Sicherheitsgerichtete Abschaltung immer Prozesssignal fehlerhaft Geber defekt Kurzschluss zwischen unbeschalteter Geberleitung (geöffneter Schalter) und der Geberversorgungsleitung Prozesssignal kontrollieren, ggf. Geber tauschen Kurzschluss beseitigen Drahtbruch der beschalteten Geberleitung (geschlossener Schalter) oder der Geberversorgungsleitung Drahtbruch beseitigen zu kleine Diskrepanzzeit parametriert Prüfung der Parametrierung der Diskrepanzzeit Nach der Fehlerbeseitigung muss das F-Modul im Sicherheitsprogramm wieder eingegliedert werden. Überschreitung der Schaltfrequenz Schaltfrequenz reduzieren Allgemeingültige Informationen zur Diagnose Informationen zur Diagnose, die alle fehlersicheren Module betreffen (z. B. zum Auslesen der Diagnosefunktionen; Passivierung von Kanälen), finden Sie in diesem Handbuch unter "Diagnose". 150 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe 8.3.11 Technische Daten des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe Übersicht Technische Daten Maße und Gewicht Abmessung B x H x T (mm) 45 x 130 x 65,2 (inkl. Baugruppenträger) Gewicht ca. 170g Baugruppenspezifische Daten Anzahl der Eingänge 2-kanalig Max. 2 Anzahl der Ausgänge (P-/P-schaltend) Max. 3 Belegter Adressbereich Peripheriebereich für Eingänge 7 Byte Peripheriebereich für Ausgänge 5 Byte Leitungslänge Ungeschirmt < 30 m Geschirmt < 30 m Maximal erreichbare Sicherheitsklasse 2-kanalig Nach IEC 61508:2000 SIL3 Nach ISO 13849-1:2006 bzw. EN ISO 13849-1:2008 Sicherheitskenngrößen Low demand mode (average probability of failure on demand) High demand / continuous mode (probability of a dangerous failure per hour) Kat.4 SIL2 / SIL3 < 1,00 E-05 < 1,00 E-09 Spannungen, Ströme, Potenziale Versorgungsnennspannung L+ DC 24 V Zulässiger Bereich 20,4 V bis 28,8 V Netzausfallüberbrückung von L+ Keine Netzausfallüberbrückung der internen P5 5 ms Verpolschutz Ja: Elektronik, Nein: Lastversorgung (Verpolung führt zu Sicherungsfall (12,5 A flink)) in der Kopfbaugruppe.) Potenzialtrennung Schirm und ET200pro-Busanschluss Ja ET200pro-Busanschluss und Peripherie Ja Schrim und Peripherie (DIs, DOs) Ja Zwischen DIs und DOs Ja Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 151

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Zulässige Potenzialdifferenz zwischen: Technische Daten Schirm und ET200pro-Busanschluss DC 75 V/AC 60V ET200pro-Busanschluss und Peripherie DC 75V/AC 60V Schrim und Peripherie (DIs, DOs) DC 75V/AC 60V Zwischen DIs und DOs DC 75V/AC 60V Isolation in der Typprüfung geprüft mit Schirm und ET200pro-Busanschluss. 370VAC / 1min oder DC520V / 1min ET200pro-Busanschluss und Peripherie 370VAC / 1min oder DC520V / 1min Schrim und Peripherie (DIs, DOs) 370VAC / 1min oder DC520V / 1min Zwischen DIs und DOs 370VAC / 1min oder DC520V / 1min Stromaufnahme Aus Rückwandbus Max. 40mA Aus der Elektroniversorgung (ohne Last) 50mA Aus Lastspannung L+ (ohne Last) Typ. 25mA Verlustleistung des Moduls Status, Alarme, Diagnose Statusanzeigen Eingänge Zweifarbige rote/grüne LED pro Kanal Ausgänge Zweifarbige rote/grüne LED pro Kanal Geberversorgung LED VsF und Anzeige über Kanal - LEDs der Kanalgruppe Alarme 3W Diagnosealarm Kanal-LED rot Diagnosefunktionen Sammelfehleranzeige Rote LED (SF) Diagnoseinformation auslesbar Möglich I&M Funktionalität * Siehe Handbuch "ET200pro Dezentrale Peripherie" Geberversorgungsausgänge Anzahl der Ausgänge 2 Ausgangsspannung Belastet Min. L+ (-1,5V) Ausgangsstrom Nennwert 200 ma Zulässiger Bereich 0 ma bis 200 ma Zulässiger Summenstrom der Ausgänge 400mA Kurzschlussschutz Ja, elektronisch Ansprechwert 4 A bis 9 A 152 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Technische Daten Daten zur Auswahl eines Gebers** Eingangsspannung Nennwert DC 24 V Bei Signal "1" 15 V bis 30 V Bei Signal "0" -30 V bis 5 V Eingangsstrom Bei Signal "1" Typ. 3,5 ma Eingangsverzögerung Für alle Eingänge gemeinsam Bei "0" nach "1" Typ. 3 ms 2,0ms bis 4,5ms Bei "1" nach "0" Typ. 3 ms 2,0ms bis 4,5ms Eingangskennlinie Nach IEC 1131-2, Typ 1 Anschluss von 2-Draht-BERO Nicht möglich Zulässiger Ruhestrom Max. 0,6 ma Daten zur Auswahl eines Aktors* Ausgangsspannung Bei Signal "1" L+ -1,5V (F0 / F1) L+ -1,5V (2L+) Ausgangsstrom bei Signal "1" Nennwert 1A (F0 / F1) 6A (2L+) Zulässiger Bereich Bis 1.2A (F0 / F1) 20mA bis 6A (2L+) bei Signal "0" (Reststrom) Indirekte Ansteuerung der Last über Koppelrelais: bei Signal "0" (Reststrom) P-Schalter Max. 0,5 ma Max. 0,5 ma Lampenlast Nicht möglich (F0 / F1) Max 60 W (2L+) Parallelschalten von 2 Ausgängen Ansteuern eines Digitaleingangs Schaltfrequenz Nicht möglich Möglich Bei ohmscher Last Max. 10 Hz 1A (F0 / F1) Max. 2 Hz (2L+) Bei induktiver Last nach IEC 60947-5-1, DC13 Max. 0,1 Hz (F0 / F1) Max. 0,1 Hz (2L+) Bei Lampenlast Max. 2 Hz (2L+) Begrenzung der induktiven Abschaltspannung auf -36V (F0 / F1) -1V (2L+) Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 153

Fehlersichere Elektronikmodule 8.3 Digitales Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe Kurzschlussschutz des Ausgangs Technische Daten Ja, elektronisch Ansprechschwelle (Kurzschluss) (FO/FI) 5 A bis 12 A Ansprechschwelle (Kurzschluss) (2L+) 20 A bis 120 A Zeit, Frequenz Interne Aufbereitungszeiten Quittierungszet im Sicherheitsbetrieb Kurzschlusstest aktiviert bei Eingangsverzögerung von 3 ms Minimale Gebersignaldauer Ausgänge Sicherheitsbetrieb SIL3, Kategorie 4 20 ms Siehe "Reaktionszeiten" Min 4 ms / max. 8 ms 2.0 ms-4,5 ms Siehe Tabelle "Mindesdauer der Gebersignale für Ihre korrekte Erfassung durch F-DI-Modul" unter "Verdrahtung" Sicherheitsbetrieb mit Fehlerreaktion < 20 ms bei Signalwechsel Schutz gegen Überspannung < 15 min bei statischen Signalen Schutz der Versorgungsspannung 1L+ u. 2L+ vor Surge-Beanspruchung nach IEC 61000-4-5 nur mit externen Schutzelementen Symmetrisch (L+ gegen M) + 1 kv; 1,2/50 μs Unsymmetrisch (L+ gegen PE, M gegen PE) + 2 kv; 1,2/50 μs Schutz der Eingänge vor Surge-Beanspruchung nach IEC 61000-4-5 nur mit externen Schutzelemente Symmetrisch (L+ gegen M) +1kV; 1.2/50us Unsymmetrisch (L+ gegen FE, M gegen FE) +2kV; 1.2/50us Schutz der Versorgungsspannung 1L+ vor Interner Sicherungsfall Überspannungen *: Identifikationssätze werden im Handbuch "Dezentrales Peripheriesystem ET200pro" beschrieben. **: Anforderungen an Geber und Aktoren siehe "Anforderungen an Geber und Aktoren" 154 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Diagnosedaten der fehlersicheren Module A Einleitung In diesem Anhang ist der Aufbau der Diagnosedaten in den Systemdaten beschrieben. Diesen Aufbau müssen Sie kennen, wenn Sie im Standard-Anwenderprogramm die Diagnosedaten der fehlersicheren Module auswerten wollen. Weiterführende Literatur Eine umfassende Beschreibung des Prinzips der Auswertung der Diagnosedaten von F- Modulen im Standard-Anwenderprogramm sowie die Beschreibung der dafür anwendbaren SFCs finden Sie im Referenzhandbuch System- und Standardfunktionen. SFCs zum Auslesen der Diagnosedaten Für das Auslesen der Diagnosedaten der fehlersicheren Module im Standard- Anwenderprogramm stehen folgende SFCs zur Verfügung: Tabelle A- 1 SFCs zum Auslesen der Diagnosedaten SFC-Nummer Bezeichner Anwendung 59 RD_REC Datensätze der S7-Diagnose auslesen (in Datenbereich des Standard-Anwenderprogramms ablegen) 13 DPNRM_DG Slave-Diagnose auslesen (in Datenbereich des Standard- Anwenderprogramms ablegen) Position im Diagnosetelegramm der Slave-Diagnose Beim Einsatz der fehlersicheren Module in der ET 200pro und bei Auftreten eines Diagnosealarms werden die Datensätze 0 und 1 in die Slave-Diagnose der ET 200pro eingetragen (= Alarmteil). Die Position des Alarmteils in der Slave-Diagnose hängt vom Aufbau des Diagnosetelegramms und von der Länge der kanalbezogenen Diagnose ab. Im Handbuch Dezentrales Peripheriesystem ET 200pro, im Kapitel "Inbetriebnahme und Diagnose" finden Sie eine genaue Beschreibung der Struktur des Diagnosetelegramms und der Position des Alarmteils nach der PROFIBUS-Norm. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 155

Diagnosedaten der fehlersicheren Module Datensatz 0 und 1 der Systemdaten Die Diagnosedaten eines Moduls können bis zu 44 Byte lang sein und stehen in den Datensätzen 0 und 1 des Systemdatenbereichs: Der Datensatz 0 enthält 4 Byte Diagnosedaten, die den Zustand des F-Moduls beschreiben. Der Datensatz 1 enthält die 4 Byte Diagnosedaten des F-Moduls, die auch im Datensatz 0 stehen und bis zu 40 Byte kanalbezogene Diagnosedaten, abhängig vom F-Modul (siehe "Kanalbezogene Diagnose ab Byte 8"). Beschreibung Im Folgenden ist der Aufbau und der Inhalt der einzelnen Bytes der Diagnosedaten beschrieben. Generell gilt: Wenn ein Fehler auftritt, dann wird das entsprechende Bit auf "1" gesetzt. Byte 0 und 1 Das folgende Bild zeigt Ihnen den Inhalt der Bytes 0 und 1 der Diagnosedaten. Bild A-1 Byte 0 und 1 der Diagnosedaten 156 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Diagnosedaten der fehlersicheren Module Byte 2 und 3 Das folgende Bild zeigt Ihnen den Inhalt der Bytes 2 und 3 der Diagnosedaten. Bild A-2 Byte 2 und 3 der Diagnosedaten Byte 4 bis 6 Das folgende Bild zeigt Ihnen den Inhalt der Bytes 4 bis 6 der Diagnosedaten. Bild A-3 Byte 4 bis 6 der Diagnosedaten 4/8 F-DI/4 F-DO: Für die 4/8 F-DI/4 F-DO sind die Diagnosedaten aufgeteilt nach Ein- und Ausgängen. Sie finden die Diagnosedaten der Eingänge in den Bytes 4 bis 23 und die Diagnosedaten der Ausgänge in den Bytes 24 bis 43. Sie können über das Bit 7 im Byte 4 auswerten, ob es sich um eine Modul handelt, für das eine weitere Diagnose in den Bytes 24 bis 43 vorliegt. F-Switch: Für das EM F-Switch sind die Diagnosedaten aufgeteilt nach Ein- und Ausgängen. Sie finden die Diagnosedaten der Eingänge in den Bytes 4 bis 15 und die Diagnosedaten der Ausgänge in den Bytes 16 bis 31. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 157

Diagnosedaten der fehlersicheren Module Byte 7 bei 8/16 F-DI und 4/8 F-DI/4 F-DO (Eingänge) Das folgende Bild zeigt Ihnen den Inhalt des Bytes 7 der Diagnosedaten für die 8/16 F-DI bzw. die Eingänge der 4/8 F-DI/4 F-DO. Bild A-4 Byte 7 der Diagnosedaten für die 8/16 F-DI bzw. die Eingänge der 4/8 F-DI/4 F-DO Byte 7 bei F-Switch Das folgende Bild zeigt Ihnen den Inhalt des Bytes 7 der Diagnosedaten für die Eingänge des EM F-Switch. Bild A-5 Byte 7 der Diagnosedaten für die Eingänge des F-Switch 158 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Diagnosedaten der fehlersicheren Module Kanalbezogene Diagnose ab Byte 8 bis Byte 23 Ab Byte 8 der Diagnosedaten folgt die kanalbezogene Diagnose. Pro Kanal werden 4 Byte Diagnoseinformation zur Verfügung gestellt. Bild A-6 Kanalbezogene Diagnose ab Byte 8 der Diagnosedaten Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 159

Diagnosedaten der fehlersicheren Module Byte 24 bis 26 bei 4/8 F-DI/4 F-DO Das folgende Bild zeigt Ihnen den Inhalt der Bytes 24 bis 26 der Diagnosedaten. Bild A-7 Byte 24 bis 26 der Diagnosedaten Byte 16 bis 18 bei F-Switch Das folgende Bild zeigt Ihnen den Inhalt der Bytes 16 bis 18 der Diagnosedaten des F- Switch. Bild A-8 Byte 16 bis 18 der Diagnosedaten des F-Switch 160 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Diagnosedaten der fehlersicheren Module Byte 27 bei 4/8 F-DI/4 F-DO (Ausgänge) Das folgende Bild zeigt Ihnen den Inhalt des Bytes 27 der Diagnosedaten für die Ausgänge der 4/8 F-DI/4 F-DO. Bild A-9 Byte 27 der Diagnosedaten für die Ausgänge der 4/8 F-DI/4 F-DO Byte 19 bei F-Switch (Ausgänge) Das folgende Bild zeigt Ihnen den Inhalt des Byte 19 der Diagnosedaten für die Ausgänge des F-Switch. Bild A-10 Byte 19 der Diagnosedaten für die Ausgänge des F-Switch Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 161

Diagnosedaten der fehlersicheren Module Kanalbezogene Diagnose ab Byte 28 bis Byte 43 bei 4/8 F-DI/4 F-DO Ab Byte 28 der Diagnosedaten folgt die kanalbezogene Diagnose. Pro Kanal werden 4 Byte Diagnoseinformation zur Verfügung gestellt. Bild A-11 Kanalbezogene Diagnose ab Byte 28 der Diagnosedaten 162 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Diagnosedaten der fehlersicheren Module Kanalbezogene Diagnose ab Byte 20 bis Byte 31 bei F-Switch Ab Byte 20 der Diagnosedaten folgt die kanalbezogene Diagnose. Pro Kanal werden 4 Byte Diagnoseinformation zur Verfügung gestellt. Bild A-12 Kanalbezogene Diagnose ab Byte 20 der Diagnosedaten des F-Switch Aufgrund der unterschiedlichen Kanalzahlen der F-Module hat der Datensatz 1 unterschiedliche Längen: 8/16 F-DI 40 Byte 4/8 F-DI/4 F-DO 44 Byte F-Switch 32 Byte Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 163

Diagnosedaten der fehlersicheren Module 164 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Maßbilder B F-Anschlussmodul mit gestecktem F-Modul Nachfolgend finden Sie ein Maßbild für ein F-Anschlussmodul mit gestecktem F-Elektronikmodul. Im Bild oben ist ein schmaler, im Bild unten ein kompakter Modulträger dargestellt. Bild B-1 Maßbild F-Anschlussmodul mit gestecktem F-Elektronikmodul Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 165

Maßbilder F-Anschlussmodul CM F-IO 2 M12 mit gestecktem F-Switch PROFIsafe Nachfolgend finden Sie ein Maßbild für ein F-Anschlussmodul CM F-IO 2 M12 mit gestecktem F-Switch PROFIsafe. Im Bild oben ist ein schmaler, im Bild unten ein kompakter Modulträger dargestellt. Bild B-2 Elektronikmodul mit Anschlussmodul CM F-IO 2 M12 166 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Zubehör und Bestellnummern C C.1 Zubehör und Bestellnummern Zubehör und Bestellnummern Sie finden die Bestellnummern und das Zubehör im Anhang des Handbuchs Dezentrales Peripheriegerät ET 200pro. Komponente Bestellnummer 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe 6ES7 148-4FA00-0AB0 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe 6ES7 148-4FC00-0AB0 F-Switch PROFIsafe 6ES7 148-4FS00-0AB0 CM 16 M12 für 8/16 F-DI 6ES7 194-4DD00-0AA0 CM 12 M12 für 4/8 F-DI/4 F-DO 6ES7 194-4DC00-0AA0 CM F-IO 2xM12 für F-Switch PROFIsafe 6ES7 194-4DA00-0AA0 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 167

Zubehör und Bestellnummern C.1 Zubehör und Bestellnummern 168 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Reaktionszeiten D D.1 Reaktionszeiten Einleitung Nachfolgend finden Sie die Reaktionszeiten der fehlersicheren Module ET 200pro. Die Reaktionszeiten der fehlersicheren Module gehen in die Berechnung der Reaktionszeit des F-Systems ein. Informationen zur Berechnung der Reaktionszeit des F-Systems finden Sie in der Systembeschreibung Sicherheitstechnik in SIMATIC S7. Definition Reaktionszeit Die Reaktionszeit ist die Zeit vom Erkennen eines Eingangssignals bis zur Änderung eines damit verknüpften Ausgangssignals. Die tatsächliche Reaktionszeit liegt zwischen einer kürzesten und einer längsten Reaktionszeit. Zur Projektierung einer Anlage muss immer mit der längsten Reaktionszeit gerechnet werden. Für fehlersichere Digitaleingänge: Die Reaktionszeit gibt die Zeit an zwischen einem Signalwechsel am Digitaleingang bis zum sicheren Bereitstellen des -> Sicherheitstelegramms am Rückwandbus. Für fehlersichere Digitalausgänge: Die Reaktionszeit gibt die Zeit an zwischen einem ankommenden Sicherheitstelegramm vom Rückwandbus bis zum Signalwechsel am Digitalausgang. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 169

Reaktionszeiten D.1 Reaktionszeiten Maximale Reaktionszeit des 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe, der Eingänge des 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe und des F-Switch PROFIsafe Maximale Reaktionszeit im fehlerfreien Fall: Tabelle D- 1 Maximale Reaktionszeit im fehlerfreien Fall Elektronikmodul Parameter Kurzschlusstest Parametrierte Eingangsverzögerung 0,5 ms 3 ms 15 ms 8/16 F-DI deaktiviert 10 ms 13 ms 25 ms aktiviert 10 ms 18 ms 56 ms 4/8 F-DI/4 F-DO deaktiviert 11 ms 13 ms 25 ms aktiviert 11 ms 20 ms 57 ms F-Switch PROFIsafe deaktiviert - 14 ms - aktiviert - 27 ms - Tabelle D- 2 Elektronikmodul 8/16 F-DI DC24V PROFIsafe, Eingänge des 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe und F-Switch PROFIsafe: Interne Aufbereitungszeiten Elektronikmodul Auswertung der Geber min. interne Aufbereitungszeit Tmin max. interne Aufbereitungszeit Tmax 8/16 F-DI 1v1 und 2v2 3 ms 12 ms 4/8 F-DI/4 F-DO 1v1 und 2v2 4 ms 7 ms F-Switch PROFIsafe 2v2 4 ms 8 ms 170 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Reaktionszeiten D.1 Reaktionszeiten Maximale Reaktionszeit bei Vorhandensein eines Fehlers: Die folgende Tabelle enthält die maximalen Reaktionszeiten des F-DI-Moduls bei Vorhandensein eines Fehlers, in Abhängigkeit von der Parametrierung in STEP 7 und der Auswertung der Geber. Tabelle D- 3 Elektronikmodule: maximale Reaktionszeit bei Vorhandensein eines Fehlers Elektronikmodul Eingangsverzögerung 8/16 F-DI Kurzschlusstest deaktiviert Kurzschlusstest aktiviert 4/8 F-DI/4 F-DO Kurzschlusstest deaktiviert F-Switch PROFIsafe Kurzschlusstest aktiviert Kurzschlusstest deaktiviert Kurzschlusstest aktiviert 1v1-Auswertung 2v2-Auswertung** 0,5 ms 3 ms 15 ms 0,5 ms 3 ms 15 ms 15 ms 15 ms 15 ms 10 ms 10 ms 10 ms 37 ms 58 ms 161 ms 10 ms 15 ms 41 ms 19 ms 19 ms 19 ms 10 ms 10 ms 10 ms 30 ms 40 ms 90 ms 10 ms 18 ms 42 ms - - 10 ms - - - 23 ms - **: Bei 2v2-Auswertung sind die Reaktionszeiten zusätzlich vom parametrierten Diskrepanzverhalten abhängig: 0-Wert bereitstellen: Es gelten die Zeiten in der obigen Tabelle. letzten gültigen Wert bereitstellen: Die Zeiten in der obigen Tabelle verlängern sich um die parametrierte Diskrepanzzeit. Hinweis Beachten Sie bitte, dass die mit dem Optionspaket S7 Distributed Safety zur Verfügung gestellte Excel-Datei zur Berechnung der maximalen Reaktionszeiten die Berechnung der Verlängerung der "Maximalen Reaktionszeit bei Vorhandensein eines Fehlers" durch die parametrierte Diskrepanzzeit bereits unterstützt. Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 171

Reaktionszeiten D.1 Reaktionszeiten Maximale Reaktionszeit der Ausgänge des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Die maximale Reaktionszeit der Ausgänge des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe (im fehlerfreien Fall und bei Vorhandensein eines Fehlers) entspricht der maximalen internen Aufbereitungszeit Tmax. Die internen Aufbereitungszeiten sind abhängig von der Parametrierung der Rücklesezeit (siehe nachfolgende Tabelle). Tabelle D- 4 Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe: Interne Aufbereitungszeiten Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe parametrierte Rücklesezeit Grenzfrequenz min. interne Aufbereitungszeit Tmin max. interne Aufbereitungszeit Tmax 1 ms 62,5 Hz 4 ms 13 ms 5 ms 50,0 Hz 4 ms 14 ms 10 ms 40,0 Hz 4 ms 17 ms 50 ms 15,4 Hz 4 ms 30 ms 100 ms 8,7 Hz 4 ms 46 ms 200 ms 4,6 Hz 4 ms 71 ms 400 ms 2,4 Hz 4 ms 135 ms Maximale Reaktionszeit der Ausgänge des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe Die maximale Reaktionszeit der Ausgänge des Elektronikmoduls F-Switch PROFIsafe (im fehlerfreien Fall und bei Vorhandensein eines Fehlers) entspricht der maximalen internen Aufbereitungszeit Tmax. Die internen Aufbereitungszeiten sind abhängig von der Parametrierung der Rücklesezeit (siehe nachfolgende Tabelle). Tabelle D- 5 Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe: Interne Aufbereitungszeit Elektronikmodul F-Switch PROFIsafe parametrierte Rücklesezeit Grenzfrequenz min. interne Aufbereitungszeit Tmin max. interne Aufbereitungszeit Tmax 3 ms 45,4 Hz 4 ms 11 ms 172 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Schalten von Lasten E E.1 Schalten von kapazitiven Lasten Schalten von kapazitiven Lasten Wenn die elektronischen Ausgänge des Elektronikmoduls 4/8 F-DI/4F-DO DC24V/2A PROFIsafe mit Lasten verschaltet werden, die wenig Strom verbrauchen und eine Kapazität aufweisen, dann kann es zu der Fehlermeldung "Kurzschluss" kommen. Grund: Während der parametrierten Rücklesezeit beim Selbsttest werden die Kapazitäten nicht genügend entladen. Das folgende Bild zeigt zu den parametrierbaren Rücklesezeiten typische Kurven für den Zusammenhang zwischen Laststrom und schaltbarer Lastkapazität. Bild E-1 Zusammenhang zwischen Laststrom und schaltbarer Lastkapazität für das Elektronikmodul 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 173

Schalten von Lasten E.1 Schalten von kapazitiven Lasten Abhilfe: 1. Bestimmen Sie den Laststrom und die Kapazität der Last. 2. Bestimmen Sie den Arbeitspunkt im obigen Bild. 3. Wenn der Arbeitspunkt oberhalb der Kurve liegt, dann müssen Sie durch Parallelschalten eines Widerstandes den Laststrom so weit erhöhen, dass der neue Arbeitspunkt unterhalb der Kurve liegt. Schalten von kapazitiven Lasten für das F-Switch PROFIsafe Das folgende Bild zeigt typische Kurven für den Zusammenhang zwischen Lastwiderstand und schaltbarer Lastkapazität. Es gilt hier das gleiche Verhalten wie oben beschrieben. Bild E-2 Vergleich der maximalen schaltbaren kapazitiven Lasten für das F-Switch PROFIsafe 174 Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03

Schalten von Lasten E.2 Schalten von induktiven Lasten E.2 Schalten von induktiven Lasten Schalten von induktiven Lasten für EM 4/8 F-DI/4 F-DO DC24V/2A PROFIsafe Das folgende Bild zeigt die maximal zulässige induktive Last in Abhängigkeit von Laststrom und Schaltfrequenz. Bild E-3 Zusammenhang zwischen Lastwiderstand und induktiven Lasten Betriebsanleitung, 07/2013, A5E00394072-03 175