MITTEN IM LEBEN. Politik für Menschen mit Behinderungen

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Transkript:

MITTEN IM LEBEN Politik für Menschen mit Behinderungen

UNSEL ZIEL: DIE INKLUSIVE GESELLSCHAFT S. 4 SCHRITTE ZU EINER INKLUSIVEN GESELLSCHAFT S. 7 WENIGER HINDERNISSE, WENIGER BENACHTEILIGUNG S. 7 GLEICHSTELLUNG VERWIRKLICHEN S. 10 EINE LEBENSWELT FÜR ALLE MENSCHEN S. 12 PASSENDE UNTERSTÜTZUNG FÜR JEDEN MENSCHEN S. 18 ZEIT FÜR EINEN NEUEN BLICK-WINKEL S. 20 Quelle:

UNSER ZIEL: DIE INKLUSIVE GESELLSCHAFT Wir Politikerinnen und Politiker von der Partei die Grünen im Bundestag wünschen uns eine Gesellschaft für alle. Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung sollen zusammen lernen und arbeiten. Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung sollen die gleichen Rechte haben. Alle Menschen haben das Recht, über ihr Leben selbst zu bestimmen. Sie dürfen ihr Leben selbst gestalten. Jeder Mensch darf zum Beispiel bestimmen: Wie will ich wohnen? Wie komme ich von einem Ort zum anderen? Will ich ins Sport-Stadion gehen oder ins Theater? Alle Menschen haben dafür die gleichen Rechte. Egal, ob ein Mensch eine Behinderung hat oder nicht. Wir von der Partei die Grünen finden: In unserer Gesellschaft darf niemand ausgeschlossen werden. Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Alle Menschen sollen die gleichen Chancen haben. Egal, ob ein Mensch eine Behinderung hat oder nicht. Egal, aus welchem Land ein Mensch kommt. Egal, ob ein Mensch arm oder reich ist. Egal, ob ein Mensch sich in Männer oder Frauen verliebt. Egal, welche Religion ein Mensch hat. Egal, an was ein Mensch glaubt. Egal, ob ein Mensch alt oder jung ist. Alle Menschen haben ein Recht auf ein sicheres Leben. Alle Menschen brauchen Schutz vor Gewalt. Niemand darf benachteiligt werden. Darum brauchen wir Inklusion. Wir Politiker von der Partei die Grünen im Bundestag wünschen uns: Alle Kinder sollen zusammen in die Schule gehen. Alle Kinder sollen gute Förderung bekommen. Kinder mit Behinderung und Kinder ohne Behinderung. Und: Alle Menschen sollen sich ihren Beruf selbst aussuchen können. Alle sollen einen Beruf finden, der gut zu ihnen passt. 4 5 Foto: Kathrin Harms/laif

Bei der Inklusion ist wichtig: Alle Menschen sind verschieden. Das finden wir gut. Wir finden: Nicht die Menschen sollen sich verändern. Die Gesellschaft muss sich verändern. Wir brauchen eine inklusive Gesellschaft. Was muss sich in einer inklusiven Gesellschaft verändern? In einer inklusiven Gesellschaft muss es weniger Hindernisse geben. Im Moment haben noch nicht alle Menschen die gleichen Chancen. Für manche Menschen gibt es noch Hindernisse. Sie können noch nicht an allen Stellen teilhaben. Diese Hindernisse müssen abgebaut werden. Seit dem Jahr 2006 gibt es die UN-Behinderten-Rechts-Konvention. Die UN-Behinderten-Rechts-Konvention ist ein Vertrag. In dem Vertrag geht es um die Rechte von Menschen mit Behinderung. Für uns ist der UN-Vertrag wichtig. Wir wollen die Ziele, die darin stehen, erreichen. Dafür setzen wir uns ein. Weil wir die Menschen-Rechte wichtig finden. SCHRITTE ZU EINER INKLUSIVEN GESELLSCHAFT: WENIGER HINDERNISSE, WENIGER BENACHTEILIGUNG Wir finden: Menschen sind nicht behindert. Sie werden von ihrer Umwelt behindert. An vielen Stellen gibt es noch Hindernisse. Durch diese Hindernisse können nicht alle Menschen teilhaben. Welche Hindernisse können das sein? Zum Beispiel: Manche Häuser haben Treppen am Eingang. Dann kann ein Mensch im Roll-Stuhl nicht in das Haus kommen. Manche Dinge sind sehr kompliziert erklärt. Menschen mit Lern-Schwierigkeiten können sie nur schwer verstehen. Sie brauchen Informationen in Leichter Sprache. Manche Informationen im Internet können nicht alle Menschen verstehen. Zum Beispiel: Blinde Menschen können Bilder im Internet nicht sehen. Darum ist es gut, wenn die Bilder beschrieben werden. Oder: Nicht alle Menschen können lesen. Darum ist es gut, wenn Texte im Internet auch vorgelesen werden. Solche Hindernisse müssen abgebaut werden. Und es soll keine neuen Hindernisse geben. Es gibt schon Gesetze zum Thema Barriere-Freiheit für neue Gebäude. Manchmal wird ein neues Haus gebaut. Vom Bund oder von den Ländern. Dann muss das neue Haus barriere-frei gebaut werden. Es darf in dem neuen Haus keine Hindernisse geben. 6 7

Das gilt aber nur für neue Gebäude vom Bund und von den Ländern. Das gilt noch nicht für neue Gebäude von Privat-Leuten. Darum gibt es bis jetzt viel zu wenig barriere-freie Wohnungen in Deutschland. Und es gibt noch viel zu wenig barriere-freie Arzt-Praxen. Und zu wenig barriere-freie Arbeits-Plätze. So werden immer noch viele Menschen ausgeschlossen. Das ist nicht gut. In Zukunft müssen diese Häuser dann umgebaut werden. Das kostet dann noch einmal viel Geld. Es ist klüger, die Gebäude gleich barriere-frei zu bauen. Dann können alle Menschen in die Gebäude rein-kommen. Und man muss nicht 2 Mal Geld ausgeben. Wir Politiker von der Partei die Grünen im Bundestag finden: Auch Privat-Leute und Firmen müssen mehr für Barriere-Freiheit tun. Viele Firmen machen es nicht freiwillig. Darum finden wir: Es muss eine Pflicht sein. In anderen Ländern ist das schon so. Dort kann man sehen: Das ist für alle gut. Auch für die Firmen. Sie können so neue Kunden und Kundinnen gewinnen. Weil mehr Menschen ihre Internet-Seiten benutzen können. Wir von der Partei Die Grünen finden Barriere-Freiheit wichtig. Auch für unsere eigenen Angebote. Wir achten auf barriere-freie Orte, wenn wir Veranstaltungen machen. Wir bieten an: Alles, was bei einem Treffen gesagt wird, kann in Gebärden-Sprache übersetzt werden. Oder: Alles, was gesagt wird, wird auch aufgeschrieben. Für Menschen, die nicht hören können. Unsere Internet-Seite www.gruene-bundestag.de können auch blinde und seh-behinderte Menschen benutzen. Manche Texte gibt es auch in einfacher Sprache. 8 Quelle: 9

GLEICHSTELLUNG VERWIRKLICHEN Wir Grüne im Bundestag wünschen uns: Menschen mit Behinderung sollen keine Nachteile mehr haben. Wir wünschen uns: Menschen mit Behinderung sollen die gleichen Chancen haben wie alle anderen Menschen auch. Das soll in allen Lebens-Bereichen so sein. Zum Beispiel beim Thema Schule. Und beim Thema Wohnen. Und beim Thema Arbeit. Es gibt immer noch Hindernisse für Menschen mit Behinderung. Zum Beispiel Hindernisse an Gebäuden. Oder Hindernisse in der Technik. Aber es gibt auch Hindernisse in den Köpfen. Viele Menschen haben falsche Vorstellungen von Menschen mit Behinderung. Viele Menschen kennen keine Menschen mit Behinderung. Sie sind nicht mit ihnen zusammen in die Schule gegangen. Oder sie gehen nicht mit ihnen zusammen zur Arbeit. Darum wissen viele Menschen nicht: Wie ist das Leben von Menschen mit Behinderung? Oder sie wissen nicht: Was können Menschen mit Behinderung schaffen? Zum Beispiel bei der Arbeit. BEHINDERTER MENSCH MIT GESUNDEN ZUSAMMEN Es gibt ein Gesetz. Das Gesetz heißt: Allgemeines Gleich-Behandlungs-Gesetz. Wir von der Partei die Grünen finden: Das Gesetz muss noch strenger werden. Mit diesem Gesetz können wir dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderung nicht mehr ausgeschlossen werden. 10 Quelle: 11

EINE LEBENSWELT FÜR ALLE MENSCHEN Alle Menschen mit Behinderung sollen selbst über ihr Leben bestimmen können. Das ist ihr Menschen-Recht. Dieses Menschen-Recht steht in der Verfassung. Das heißt: Es ist Gesetz in Deutschland. Darum fragen wir uns nicht: Ist das möglich? Sondern wir fragen uns: Wie können wir das schaffen? Und zwar für alle Bereiche im Leben von Menschen mit Behinderung. In einer Schule für alle muss es auch gute Lehrer und Lehrerinnen geben. Es muss Lehrer und Lehrerinnen geben, die sich gut auskennen mit dem Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung. Sie müssen wissen: Welche Förderung brauchen alle Kinder, damit sie gut lernen können? In Deutschland gibt es noch Schulen nur für Menschen mit Behinderung. Es gibt Werkstätten. Dort arbeiten nur Menschen mit Behinderung. Und es gibt Wohn-Heime. In den Wohn-Heimen wohnen nur Menschen mit Behinderung. Das finden wir Politiker von der Partei die Grünen im Bundestag nicht gut. Menschen mit Behinderung sollen so leben und arbeiten können, wie sie es wollen. Zum Beispiel zusammen mit ihrer Familie. Oder zusammen mit Freunden und Freundinnen. Das gilt auch für Menschen, die Unterstützung brauchen. Ein wichtiger Schritt zu einer inklusiven Gesellschaft ist Eine Schule für alle. Das ist eine Schule, in der alle Kinder zusammen lernen: Kinder mit Behinderung und Kinder ohne Behinderung. Jedes Kind kann manche Dinge gut. Und andere Dinge nicht so gut. Darum muss jedes Kind gute Förderung bekommen. Die Schule muss auch eine gute Ausstattung haben. Zum Beispiel: Das Gebäude muss so sein, dass alle Menschen in die Schule kommen können. Auch Menschen mit einem Roll-Stuhl. Und es muss gute Technik in der Schule geben. So dass alle Menschen die Informationen verstehen können. 12 13

Wenn alle diese Dinge gut funktionieren, braucht man in Zukunft keine Förder-Schulen mehr. So ähnlich ist es auch beim Thema Arbeit. Alle Menschen haben ein Recht auf Arbeit. Manche Menschen brauchen Unterstützung bei der Arbeit. Diese Unterstützung sollen sie in Zukunft bekommen. Diese Unterstützung soll es in Zukunft nicht mehr nur in der Werkstatt geben. Sondern auch auf dem 1. Arbeits-Markt. Es soll Berater und Beraterinnen geben. Und Trainer und Trainerinnen. Sie sind Unterstützer von Menschen mit Behinderung bei der Arbeit. Sie können Menschen mit Behinderung gut beraten. Sie helfen dabei herauszufinden: Was kann ein Mensch mit Behinderung gut? Was kann ein Mensch mit Behinderung nicht so gut? Welche Arbeit kann ein Mensch mit Behinderung machen? Und welche Unterstützung braucht der Mensch dafür? So können mehr Menschen mit Behinderung auf dem 1. Arbeits-Markt arbeiten. Und nicht mehr in der Werkstatt. Diese Unterstützung kostet Geld. Es gibt das Budget für Arbeit. Das Budget für Arbeit ist Geld. Das Geld bekommen Menschen mit Behinderung. Damit sie Unterstützung bei der Arbeit bekommen. Oder das Geld wird benutzt für den Lohn von Menschen mit Behinderung. Ein Teil vom Lohn wird dann vom Arbeit-Geber bezahlt. Und ein Teil vom Lohn durch das Budget für Arbeit. So können mehr Menschen mit Behinderung frei entscheiden: Wo und wie will ich in Zukunft arbeiten? Sie haben mehr verschiedene Angebote. 14 Quelle: 15

Auch beim Thema Wohnen von Menschen mit Behinderung muss sich noch etwas verändern in Zukunft. In vielen Städten und Dörfern brauchen Menschen mit Behinderung mehr barriere-freie Wohnungen. Es muss Treff-Punkte geben für Menschen mit und ohne Behinderung. Und es muss mehr Assistenz-Dienste geben. Diese Assistenz-Dienste unterstützen Menschen mit Behinderung beim Wohnen. Dann können Menschen mit Behinderung auch beim Wohnen frei entscheiden. Sie können entscheiden: Will ich in Zukunft in einem Wohn-Heim leben? Oder will ich in einer Wohn-Gemeinschaft wohnen? Oder will ich in einer eigenen Wohnung wohnen? Egal, wie Menschen mit Behinderung wohnen wollen. Sie sollen gute Unterstützung beim Wohnen bekommen. Auch in anderen Bereichen der Gesellschaft wollen Menschen mit Behinderung mitgestalten. Zum Beispiel in der Politik. Oder in einem Verein. Oder in anderen Gruppen. Auch hier wollen Menschen mit Behinderung ihre Meinung sagen. Zu allen Themen, die sie interessieren. Auch dabei brauchen Menschen mit Behinderung Unterstützung. Es muss zum Beispiel klar sein: Wie können Menschen mit Behinderung zu den Treffen kommen? Wie können Menschen mit Behinderung alles verstehen, was bei den Treffen gesagt wird? Gibt es zum Beispiel Gebärden-Dolmetscher? Oder gibt es Übersetzung in Leichte Sprache? Wie können Menschen mit Behinderung in die Räume kommen? Gibt es zum Beispiel eine Rampe für Roll-Stuhl-Fahrer und Roll-Stuhl-Fahrerinnen? Und gibt es eine Toilette für Menschen mit Behinderung? Das ist für uns wichtig: Alle Menschen dürfen zur Wahl gehen. Auch Menschen mit Behinderung. Viele Menschen mit Behinderung dürfen aber nicht wählen. Das steht so im Gesetz: Es ist verboten. Wir wollen das Gesetz ändern. Damit alle wählen dürfen. WOHNSITUATION (KLEINE RAMPE AN DER TÜR, O.Ä.) 16 17

PASSENDE UNTERSTÜTZUNG FÜR JEDEN MENSCHEN Manche Menschen mit Behinderung brauchen Unterstützung in ihrem Alltag. Zum Beispiel Assistenz. Oder Hilfs-Mittel. Ein Hilfs-Mittel ist zum Beispiel ein Roll-Stuhl. Oder ein Lese-Gerät für blinde Menschen. In einer inklusiven Gesellschaft ist wichtig: Jeder Mensch bekommt die richtige Unterstützung. Diese Unterstützung steht auch im Gesetz. Nämlich im Sozial-Recht. Leider sind die Gesetze zum Thema Unterstützung kompliziert. Man muss an verschiedenen Stellen nach-fragen. Es ist nicht leicht, eine gute Lösung zu finden. Das ist oft schwierig für Menschen mit Behinderung. Oft bekommen sie nicht die Unterstützung, die sie brauchen. Oder sie müssen vor Gericht darum kämpfen. GELD/HILFE FÜR UNTERSTÜTZUNG Auch beim Thema Unterstützung geht es um Geld. Nicht alle Menschen bekommen genug Geld für gute Unterstützung. Manche Arten von Unterstützung müssen Menschen mit Behinderung selbst bezahlen. Das ist nicht gerecht. Denn Menschen mit Behinderung brauchen diese Unterstützung. Nur dann können sie gleich-berechtigt Teil der Gesellschaft sein. Seit Dezember 2016 gibt es ein neues Gesetz in Deutschland. Es heißt Bundes-Teilhabe-Gesetz. Wir Politiker und Politikerinnen von der Partei die Grünen im Bundestag waren gegen das neue Gesetz. Wir finden: Es geht nicht weit genug. Das neue Gesetz verändert zu wenig für Menschen mit Behinderung in Deutschland. Wir finden, das Gesetz muss noch weiter verbessert werden. 18 Quelle: 19

ZEIT FÜR EINEN NEUEN BLICK-WINKEL Wir wünschen uns eine inklusive Gesellschaft für alle. Wir wünschen uns: Alle Menschen sollen ein gutes Leben haben. Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung. Alle Menschen sollen einen guten Platz im Leben und in der Gesellschaft haben. Alle Menschen sollen die gleichen Rechte haben. Und alle Menschen sollen überall mit-machen und mit-bestimmen können. So wollen wir leben. Dafür brauchen wir einen neuen Blick-Winkel auf die Gesellschaft und auf alle Menschen. Wir brauchen eine neue Art zu gucken. Und wir brauchen eine neue Art zu denken. Wir müssen die Rechte und Wünsche von Menschen mit Behinderung mit-denken. Das ist in vielen verschiedenen Bereichen von Politik wichtig. Zum Beispiel in diesen: Bau-Politik Verkehrs-Politik Wohnungs-Politik Bildungs-Politik Entwicklungs-Politik Medien-Politik Frauen-Politik Diese wichtigen Themen wollen wir weiter beobachten. Und wir wollen weiter an diesen Themen arbeiten. Haben Sie noch Fragen? Sie können uns anrufen. Sie können uns schreiben. Mit der Post oder als E-Mail. Oder Sie können uns ein Fax schicken. So können Sie uns erreichen: Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion Corinna Rüffer MdB, Sprecherin für Behindertenpolitik Arbeitskreis 1: Wirtschaft, Arbeit, Soziales, Behindertenpolitik TEL 030/227 56789, FAX 030/227 56552 Mail: info@gruene-bundestag.de Zum Weiter-Lesen: Bundesteilhabegesetz: Volle Teilhabe sichern und selbstbestimmt leben (Fraktionsbeschluss vom 23.11.2015) gruene-bundestag.de» Behindertenpolitik Unsere Internet-Seite www.gruene-bundestag.de können auch blinde und sehbehinderte Menschen benutzen. Manche Texte gibt es auch in Leichter Sprache. Bundestags-Drucksachen: 18/9672 Mit dem Bundesteilhabegesetz volle Teilhabe ermöglichen (Antrag) 18/7877 Behindertengleichstellungsrecht mutig weiterentwickeln (Antrag) 18/4813 Empfehlungen der VN zur Behindertenrechtskonvention zügig umsetzen (Antrag) 18/3155 Die gesundheitliche Versorgung von Menschen mit Behinderung menschenrechtskonform gestalten (Antrag) 18/2878 Schluss mit Sonderwelten Die inklusive Gesellschaft gemeinsam gestalten (Antrag) 18/1031 Armut durch Eingliederungshilfe (Antwort auf die Kleine Anfrage) 18/105 Wir finden: Die Politik für Menschen mit Behinderung hat mit vielen anderen Themen zu tun. Darum ist sie auch wichtig bei vielen anderen Themen in der Politik. 20 IMPRESSUM: Bündnis 90/Die Grünen Bundestagsfraktion Platz der Republik 1, 11011 Berlin Gestaltung: WE DO communication Stand: März 2017, Schutzgebühr: 0,15

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