Herzlich Willkommen zur Hauptversammlung der solarcomplex AG 10 07 2014 Singen
T A G E S O R D N U N G TOP 1 TOP 2 TOP 3 TOP 4 TOP 5 Vorstellung des Geschäftsberichts (Bene Müller und Achim Achatz) des festgestellten Jahresabschluss zum 31.12.2013 (Hansjörg Reichert) des Berichtes des Aufsichtsrates (Ben Nägele) des Vorschlages des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns Beschlussfassung über Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat Beschlussfassung über die Bestellung des Abschlussprüfers Hinweise, Anregungen, Sonstiges
TOP 1 Geschäftsbericht Rückschau 2013 Ausblick 2014 und 2015
kwh/kwp Ertragsauswertung über 10 Jahre (2004 2013) Mittelwert 10 Dachanlagen an unterschiedlichen Standorten stabil um die 1.000 kwh / kw 2010 und 2013 Ausrutscher mit jeweils ca. 10% unter Mittelwert! 10% Minderertrag bedeuten für solarcomplex 150.000 1.100 1.000 900 800 700 600 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Einschätzungen zum Stand der Energiewende (1) Die sogenannte Energiewende ist mehr als eine Stromwende Während der Anteil erneuerbarer Energien im Strombereich bereits bei über 25% liegt, ist er bezogen auf die Gesamtenergie noch unter 15% Deutschland ist auch 2014 ganz überwiegend fossil-atomar versorgt, der Wärme und v.a. Mobilitätssektor z.b. fast komplett aus fossilen Quellen Die Dynamik der erneuerbaren Energien im Stromsektor verlief schneller als erwartet Sie basierte bisher auf zwei Erfolgsfaktoren: EEG und Bürgerengagement
Strom aus ee in Deutschland 1990 2013 (in TWh) Quelle: AG Energiebilanzen, Stand, 12/ 2013
Die Energiewende ist von Bürgern finanziert Eigentumsverteilung an der gesamten bundesweiten installierten ee-leistung von 73.000 MW el Quelle: trend research u. Leuphana Universität Lüneburg, Stand 10 / 2013
Einschätzungen zum Stand der Energiewende (2) Baden-Württemberg ist von allen Bundesländern am stärksten vom Atomausstieg betroffen Baden-Württemberg hat bei Windkraft onshore den größten Aufholbedarf Die Novellierung des EEG macht unsere Arbeit schwieriger Vorsicht Falle! Kein Abwürgen, denn Ausbauziele sind ja weiterhin definiert. Aber eine subtile Umsteuerung, verbunden mit kräftigem Bremsen.
Bruttostromerzeugung BW 2002 10% 3% Bruttostromerzeugung BW 2012 5% 55% 32% Fossil Kernenergie Erneuerbare Energien Sonstige Energieträger 24% 38% 33% Fossil Kernenergie Erneuerbare Energien Sonstige Energieträger Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg www.statistik.baden-wuerttemberg.de/umweltverkehr/landesdaten
Baden-Württemberg hat Aufholbedarf Anteil Windstrom am Nettostrombedarf, Quelle: www.dewi.de
1. Die Energiewende verläuft langsamer als möglich Bisher waren im EEG Mindestziele definiert, nicht Höchstgrenzen Die Abkehr von den bisherigen Mindestzielen und die Einführung eines festen Ausbaukorridors von 40 45 % bis 2025 ist nichts anderes als eine Deckelung auf maximal 45% und damit ein Bestandsschutz von mind. 55 % fossiler Stromerzeugung in 2025. Ein Ausbauziel von 45% bis 2025 (ohne Obergrenze!) hätte sowohl die Leistungsfähigkeit der erneuerbaren Energien als auch die energiepolitischen Ziele der Bundesländer berücksichtigt und ein anderes politisches Signal ausgesandt: Bis 2025 sinkt auch der Anteil des Kohlestroms etwas.
2. Die Energiewende wird den Bürgern entzogen Die Perspektiven einer bürgergetragenen Energiewende werden deutlich verschlechtert, durch bürokratische Vorgaben (wie Pflicht zur Direktvermarktung, Ausschreibung ab 2017, Belastung der Eigenstromerzeugung durch EEG-Umlage) werden große Akteure begünstigt, kleine benachteiligt. Während beim teuren Offshore-Wind das technisch machbare (mit 6.500 MW bis 2020) garantiert wird, wird der nicht mal halb so teure Onshore-Wind (mit 2.500 MW jährlich) gedeckelt. Gerade auf Windkraftprojekte an Land hatten viele Bürgerenergiegenossenschaften aber ihre Arbeit der nächsten Jahre ausgerichtet.
3. Die Energiewende wird teurer als nötig Wenn der Anstieg der EEG-Umlage um rund 1 ct von 2013 nach 2014 nur zu 15 % auf den Ausbau der erneuerbaren Energien, aber zu > 30 % auf die gefallenen Börsenstrompreise und zu weiteren > 30 % auf die Ausweitung der Befreiungstatbestände entfällt, sollte man erwarten, daß die vorgeblich verfolgte Kostendämpfung im Schwerpunkt bei den großen Positionen ansetzt, aber weit gefehlt. Anteile am Zuwachs der EEG-Umlage von 2013 nach 2014, um rd 1 ct / kwh
3. Die Energiewende wird teurer als nötig Die Möglichkeiten zur Kostensenkung werden einseitig bei den Vergütungen für die erneuerbaren gesucht. Nicht angegangen werden: Die paradoxe Preisbildung an der Strombörse andere Vermarktungswege des Regenerativstroms die kostentreibende Wirkung des funktionslosen Emissionshandels die groteske Entsolidarisierung bei den Umlagebefreiungen Die Bevorzugung von Offshore-Wind gegenüber onshore ist offensichtlich: Mehr als doppelt so hohe Vergütung, 19 statt 8,9 ct / kwh Netzanschluss Offshore garantiert und zahlt der Stromkunde, Netzanschluss Onshore zahlt der Betreiber Marktprämie wird bei Onshore eingepreist, bei Offshore zusätzlich gewährt
Die vorgenannten Regelungen stehen sogar im Widerspruch zur Präambel des neuen EEG selbst und die Strommengen müssen zu möglichst geringen volkswirtschaftlichen Kosten in das Energieversorgungssystem integriert werden soll sich der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien auf die kostengünstigsten Technologien konzentrieren
Erzeugungskosten und Vergütungen der ee (in ct / kwh, nach neuem EEG 2014) Kosten Vergütung Windkraft offshore bis zu 19 Biomasse ~ 15 abhängig von Boni Wasserkraft 5-10 bis zu 12 (Neue Anlagen) Photovoltaik 7-12 8 12 Windkraft onshore 5-7 max. 8,9
Bewertung EEG-Novelle Windkraft : Akzeptabel Anfangsvergütung von 8,9 ct / kwh (inkl. Marktprämie) Referenzertragslogik Atmender Deckel 2.500 inkl. Nachbesserung Repowering
Bewertung EEG-Novelle Biomasse : Nicht akzeptabel Ausbaukorridor mit 100 MW / a deutlich zu niedrig Hersteller ohne Markt, selbst Gefährdung von Bestandsanlagen Potential zur Flexibilisierung regenerativer Stromerzeugung wird nicht ausgeschöpft
Bewertung EEG-Novelle Solarstrom : Nicht akzeptabel Ausbaukorridor mit 2.500 MW zu niedrig Weiterhin monatliche Absenkung würgt Markt ab EEG-Umlage auf Eigenstrom ist fatales Signal
Eine erstaunlich kontinuierliche Entwicklung seit Umwandlung in AG 2007 alle Zahlen vom WP testiert in Tausend Euro
Wirtschaftlichkeit einer Investition in solarcomplex 2000 10.000 Einzahlung (bei Gründung) 2001 2002 2003 2004 400 Ausschüttung 2005 334 Ausschüttung 2006 200 Ausschüttung 2007 560 Ausschüttung 2008 500 Ausschüttung 2009 500 Ausschüttung 2010 500 Ausschüttung 2011 400 Ausschüttung 2012 400 Ausschüttung 2013 400 Ausschüttung 2014 23.300 Verkauf z. aktuellen Kurs Gesamt 27.494 (in 14 Jahren entspricht rd. 7%)
Wirtschaftlichkeit einer Investition in solarcomplex 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 19.000 Einzahlung (bei Umwandlung in AG) 2008 500 Ausschüttung 2009 500 Ausschüttung 2010 500 Ausschüttung 2011 400 Ausschüttung 2012 400 Ausschüttung 2013 400 Ausschüttung 2014 23.300 Verkauf z. aktuellen Kurs Gesamt 26.000 (in 7 Jahren entspricht rd. 5%)
Wechsel Achim Achatz
Was lief 2013 Bau und Inbetriebnahme großes Kollektorfeld (>1.000 qm) im Bioenergiedorf Büsingen, bisher gute Betriebserfahrungen Bauphase beim 9. Wärmenetz (Bioenergiedorf Emmingen) Bisher größtes Wärmenetz mit 11 km und 5 Mio Invest Bau von 1,2 MW Solarpark Rickelshausen Planung Bioenergie Bonndorf, 1. Netzabschnitt Vorplanung Windkraftprojekte Umbau Ekkehardstr. 10
2013: Bioenergiedorf Emmingen erstmals m. Großwärmespeicher ~ 11 km Trassenlänge ~ 160 Anschlussnehmer ~ 5 Mio. Invest Ersatz von ca. 400.000 l Heizöl jährlich heißt: ~ 1.200 t CO2-Einsparung > 350.000 Kaufkraft
Großwärmespeicher 1.000 m³ Stahlbeton (Höhe 6,4 m, Durchmesser 16 m) hochtemperaturbeständige Dichtungsbahn aus PE-HTR Aussenwand u. Deckel 40 cm Mineralwolle Boden 80 cm Schaumglasschotter U-Wert < 0,15 W/m²K kurzzeitige zusätzliche Leistung 1.000 kw Ansprechpartner: www.cupasol.de
Solarpark Rickelshausen Die Entwicklung des Solarparks Rickelshausen ist ein Querschnitt der Erfolgsgeschichte der Photovoltaik Im Jahr 2006 kostete ein Kilowatt installierte Leistung rund 4.000 Euro, Anfang 2014 waren 1.100 Euro fällig Vergütung sank in der gleichen Zeit von 40 auf 9,47 ct / kwh Faktor 4 innerhalb von 8 Jahren bei Kosten und Vergütung Erzeugungskosten aus neuer Freiland-PV bei ~ 7 ct / kwh!
Energetische Sanierung Ekkehardstr. 10: Sehr gute Dämmung der Hüllfläche (Passivhausstandard) Dreifachverglasung Lüftungsanlage m. Wärmerückgewinnung 90 kw PV auf allen solaren Ernteflächen überwiegend Eigenverbrauch Bioerdgas-BHKW, 5 kw el / 10 kw th Großer Pufferspeicher
Bitte vormerken: Tag der offenen Tür 13. September 2014 von 11 bis 16 Uhr Alle Aktionäre sind herzlich eingeladen!
Was läuft 2014 / 2015 Bauphase beim 10. Wärmenetz (Bioenergie Bonndorf) 8 km Trasse und 5 Mio Invest Planung Bioenergie Bonndorf II Bauantrag Windpark Bonndorf läuft: 3 WEAs mit je 2,4 MW, Invest gesamt 12,5 Mio Bauantrag WEA Linach wird gestellt, Invest ca. 4,5 Mio Fremdplanung für Grosselfingen und Kreenheinstetten Vorplanung Windkraftprojekte im Hegau (zusammen mit IG Hegauwind) und Schwarzwald (eigenständig)
2014: Bioenergie Bonndorf erstmals mit industrieller Abwärme ~ 10 km Trassenlänge ~ 150 Anschlussnehmer ~ 5 Mio. Invest Ersatz von ca. 800.000 l Heizöl jährlich heißt: ~ 2.400 t CO2-Einsparung ~ 700.000 Kaufkraft
2015: Bioenergie Bonndorf II (Mitte) ~ 10 km Trassenlänge ~ 250 Anschlussnehmer ~ 7 Mio. Invest
Windpark Bonndorf Anlagentyp 3 x Nordex N-117 Leistung Nabenhöhe Rotor Stromertrag Invest Fläche je 2,4 MW 7,2 MW gesamt 141 m 117 m je 5 Mio kwh / a 15 Mio kwh gesamt ~ 12,5 Mio gesamt 54 ha bestehende
Windenergieanlage Linach bei Furtwangen Anlagentyp 1 x Nordex N-117 Leistung 3 MW Nabenhöhe 141 m Rotor 117 m Stromertrag > 6 Mio kwh / a Invest ~ 4,5 Mio Fläche 1 Grundstück bestehende
Die Zukunft der Photovoltaik: Eigenverbrauch statt Einspeisung Drei Anlagen mit über 500 kw wurden bisher in 2014 realisiert: Fa. Okle und Schlosserei Lindner, beide Singen Fa. Bodan Naturkost, Überlingen - Bei Bodan und Okle > 95% Eigenverbrauchsquote - Höhe der Einspeisevergütung spielt für die Wirtschaftlichkeit keine Rolle mehr - Entscheidend ist Unterschied zwischen Strombezugskosten und Erzeugungskosten
Wir bieten allen Aktionären (mit Gewerbestromtarif u. freien Dachflächen) eine individuelle Beratung hinsichtlich der Eigenstromnutzung von Solarstrom an. Ansprechpartner: Peter Unger: 07731 8274-19; unger@solarcomplex.de
Umsatz und Deckungsbeitrag aus Projektierungsleistungen für Dritte nehmen kontinuierlich zu. 2014 sind das: Fremdplanung Grosselfingen und Kreenheinstetten Windmessungen mit den drei LIDAR-Geräten Projektierungsleistungen für IG Hegauwind
Fazit: Trotz anspruchsvoller politischer Rahmenbedingungen ist die Projektpipeline gut gefüllt und wird erfolgreich bearbeitet. Dafür ein ausdrücklicher Dank an alle Mitarbeiter.
Aussprache zum Bericht der Geschäftsführung
noch TOP 1 Vorstellung des Jahresabschluss Wechsel Hansjörg Reichert
noch TOP 1 Bericht des Aufsichtsrates Wechsel Ben Nägele
TOP 2 Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinnes Beschlussvorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand: Der Bilanzgewinn von 415.672,87 Euro wird wie folgt verwendet: Gewinnausschüttung für 2013 259.552,00 EUR (Dividende pro Aktie: 0,04 EUR) Gewinnvortrag 01.01.2014 156.120,87 EUR = Bilanzgewinn 415.672,87 EUR
TOP 3 Beschlussfassung über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat Beschlussvorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand: Den Mitgliedern des Vorstandes wird für das Geschäftsjahr 2013 Entlastung erteilt. Den Mitgliedern des Aufsichtsrates wird für das Geschäftsjahr 2013 Entlastung erteilt.
TOP 4 Beschlussfassung über die Bestellung des Abschlussprüfers Beschlussvorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand: Zum Prüfer des Jahresabschlusses 2014 (Abschlussprüfung gemäß 316 ff. HGB) wird die Dr. Dornbach Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit Sitz in Bad Homburg v.d.h. bestellt. Die Dr. Dornbach Treuhand GmbH ist die Muttergesellschaft (alleinige Gesellschafterin) der Bad Homburger Revisions- und Treuhandgesellschaft mbh.
TOP 5 Hinweise, Anregungen, Sonstiges
Nächste Kapitalausgabe der solarcomplex AG: ab August / September, sobald Billigung des Prospekt durch BaFin 2,635 Mio neue Aktien Ausgabepreis für Neuaktionäre 2,50 je Aktie Mindestbeteiligung 2.000 Aktien (= 5.000 ) Vorzugspreis für Alt-Altaktionäre 2,40 je Aktie Keine Mindestbeteiligung Um Ärger vorzubeugen: Für Teilnahme an 2015er Dividende muß Kapital bis 31.12.2014 gezeichnet und einbezahlt sein Interessenten können sich gerne vormerken lassen mail an Florian Armbruster: armbruster@solarcomplex.de
Die Dynamik der Energiewende nimmt tendenziell zu. Für die ersten 100 Mio Investitionsvolumen haben wir 14 Jahre benötigt, für die zweiten 100 Mio werden wir unter 10 liegen. Dafür wird weiterhin etwa ein Viertel Eigenkapital nötig sein, der Rest kommt als zinsgünstiges Darlehen von den regionalen Sparkassen. Sie sind herzlich eingeladen, sich mit einer Erhöhung des bisher gezeichneten Kapitals zu beteiligen. Es geht aber auch darum, neue Mitstreiter für die Vision von solarcomplex zu gewinnen. Infomaterial liegt aus. Machen Sie davon Gebrauch und bringen Sie es unter die Leute!
Die sogenannte Timeline ist ideal geeignet, um eine Art Projekttagebuch zu führen. Auch wenn man nicht bei facebook registriert ist, kann man unter www.facebook.com / solarcomplex reinschauen und ist immer auf dem laufenden, was so läuft.
Unser Internetauftritt wurde komplett überarbeitet, schauen Sie drauf!
Auf Wiedersehen! Spätestens zur nächsten Hauptversammlung am 09.07.2015 (Bitte vormerken)