Berufsbegleitend studieren

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Transkript:

Berufsbegleitend studieren Flexibilisierung Herausforderungen für Lehrende Ulrike Szigeti

HERAUSFORDRUNG AN LEHRENDE Umfrage unter den Betroffenen (Lehrende berufsbegleitender STG) An einem berufsbegleitenden Studiengang zu unterrichten bedeutet für mich Unterstützung würde ich mir wünschen Die größte Schwierigkeit ergibt sich 18.09.2017 FH Salzburg Hochschuldidaktik Ulrike Szigeti 2

Themenfelder aus der Umfrage PRAXISNÄHE und REFLEXIVES LERNEN ERFAHREN vs. FESTGEFAHREN HETEROGENITÄT ABSTIMMUNG DER LEHRINHALTE KOMMUNIKATION UNTER DEN LEHRENDEN CAMPUSLEBEN ERMÖGLICHEN vs. KNAPPE PRÄSENZZEITEN 18.09.2017 FH Salzburg Hochschuldidaktik Ulrike Szigeti 3

PRAXISNÄHE + REFLEXIVES LERNEN Fast alle Befragten heben Praxisnähe der Studierenden hervor UNTERSTÜTZEND + Kritische Reflexion der Lehrinhalte aus der Praxis heraus + Berufserfahrung macht Kompetenzzuwachs und Erkenntnisgewinn effizienter + Erprobung des Lehrstoffs /des Theorieinputs in der Praxis + Neue Erkenntnisse für Lehrende + Auf Augenhöhe mit Studierenden PROBLEMATISCH Festgefahrene Meinungen seitens der Studierende Praxis und Wissenschaft werden getrennt gesehen (Schwierigkeit, sich auf Theorie einzulassen, zu abstrahieren) Zeitstruktur, die sich aus dem berufsbegleitenden Studium ergibt 18.09.2017 FH Salzburg Hochschuldidaktik Ulrike Szigeti 4

ZEITSTRUKTUR Abendsequenzen sehr anstrengend (für Lehrende wie Studierende) Blockveranstaltungen lassen wenig Zeit für Beschäftigung mit dem Lehrstoff / Campusleben Vorbereitung kann kaum eingefordert werden (Formate wie Flipped Classroom schwer umzusetzen) Zeitstruktur BB STG muss sehr gut überlegt sein 18.09.2017 FH Salzburg Hochschuldidaktik Ulrike Szigeti 5

FLEXIBILISIERUNG Zeitliche Spielräume schaffen Anpassungsmöglichkeit (Studiendauer) an persönliche Lebenssituation Einrechnung der Berufserfahrung Einrechnung erworbener Kompetenzen Blockveranstaltungen vor Studienbeginn Wahlweise Präsenzphasen: Intensivwoche (Tagessequenzen statt Abendsequenzen) Ausgeprägte Individualphasen Längere Semesterzeiten Inhaltlich (Wahlfreiheit) Optimierung der Studieneingangsphase Beratung und Coaching Tutorials (Defizite bei wissenschaftlichem Arbeiten, Schreiben) Individualisierung (Entwicklungsräume, Möglichkeitsräume, Kamingespräche) Onlineangebote zur Unterstützung 18.09.2017 FH Salzburg Hochschuldidaktik Ulrike Szigeti 6

MOTIVATION FORDERNDE STUDIERENDE Freiwilligkeit (Doppelbelastung Studium-Beruf) Theoretischer Hintergrund mit Begeisterung aufgenommen (Erkenntnisgewinn) Zielorientiert und reflektiert (Praxiserfahrung) Eigenständiges Nachfragen LV muss optimal vorbereitet werden Sich selbst als Lehrende auf Weiterentwicklung einlassen Inhalte sofort kritisch hinterfragt Skepsis gegenüber einigen Inhalten größer als bei VZ 18.09.2017 FH Salzburg Hochschuldidaktik Ulrike Szigeti 7

HETEROGENITÄT (große Herausforderung) Vorbildung Abstrahierungsvermögen Offenheit für Theorieinput Spezifisches berufliches Interesse einzelner Studierender an einer konkreten LV Motivation für das Studium (Weiterentwicklung vs. Anspruch auf akadem. Titel) Lebenssituation der Studierenden 18.09.2017 FH Salzburg Hochschuldidaktik Ulrike Szigeti 8

Persönliche Lebenssituation der Studierenden Ausgangslage Unterschiedliche Anforderung an Studieneingangsphase Betreuungsbedarf Einschlägige Vorkenntnisse (z.b. HTL) Kompetenzen (wissenschaftliches Arbeiten, Sprachen) Was kann getan werden? Inhaltliche Flexibilisierung (Interesse u. Motivation) Frei wählbare Tutorien Anrechnungsmatrix (ausgewiesene LVs können angerechnet werden, Nachweis) Interdisziplinäre Studienangebote (in einem Zeitfenster), die frei zu wählen sind (z.b. 2 ECTS / Semester) 18.09.2017 FH Salzburg Hochschuldidaktik Ulrike Szigeti 9

Persönliche Lebenssituation der Studierenden Ausgangslage Berufserfahrung Berufliche Situation Verfügbarkeit für Studium (Reisetätigkeit, Stundenausmaß ) Familiäre Situation Was kann getan werden? Zeitliche Flexibilisierung Berufserfahrung (kann als Praktikum im Curriculum geltend gemacht werden) Studienpfad tw. frei wählbar. Voraussetzungen: - Selbstinskription in LVs - flexible Administration - Abhängigkeitsmatrix (welche Lvs können vorgezogen/nachgestellt werden) - Beratung (Tutorensystem) 18.09.2017 FH Salzburg Hochschuldidaktik Ulrike Szigeti 10

KOMMUNIKATION Schwierigkeiten (Lehrende) Abstimmung der Lehrinhalte Worauf kann ich aufbauen (Vorwissen, Heterogenität) / Überschneidungen mit anderen LVs Wenig Information über Industriepartner bzw. Praxisfelder der Studierenden Unterstützung Kommunikation mit anderen Lehrenden Teamarbeit (Abstimmung der Lehrinhalte) Finanzielle Abgeltung für Vorbereitungs- und Besprechungszeiten Zeitressourcen für Teamarbeit sind knapp MODUL- u. TEAMSITZUNGEN, DIDAKTIKSCHE KONFERENZEN 18.09.2017 FH Salzburg Hochschuldidaktik Ulrike Szigeti 11

Desiderata Anrechnung Vorkenntnisse Portfoliogedanke stärker in das Curriculum integrieren (informell und formelle Bildungsschritte) Studienbriefe Eigene Studienpfade entsprechende organisatorisch-administrative Unterstützung Ausreichende inhaltliche Beratung: Mentoring, Tutoring Mehr Eigenverantwortung Mehr Selbstorganisation Mehr zeitliche Ressourcen Ausweitung der Semesterstruktur Längere Selbststudiums-Phasen (Zeit dafür vorsehen!) Online-Angebote (Zeit dafür vorsehen!) 18.09.2017 FH Salzburg Hochschuldidaktik Ulrike Szigeti 12

Ulrike Szigeti ulrike.szigeti@fh-salzburg.ac.at 2017 Fachhochschule Salzburg GmbH www.fh-salzburg.ac.at