IT-Trends im Handel 2017

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Transkript:

EHI-Studie IT-Trends im Handel 2017 Wie der Handel sich fit für die Zukunft macht Mit freundlicher Unterstützung von:

IT-Trends im Handel 2017 Wie der Handel sich fit für die Zukunft macht

Vorwort

Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, auf der Basis persönlich geführter Interviews mit IT-Verantwortlichen des Handels führt das EHI Retail Institute seit 2003 alle 2 Jahre eine umfassende Untersuchung zu technologischen Trends und den Investitionsprioritäten des deutschsprachigen Handels durch. In der Vorgehensweise bei ihrer Erstellung ist diese Studie damit weltweit einzigartig. Die nun vorliegende 8. Auflage der Studie IT-Trends im Handel hat ergeben, dass zahlreiche Trends und Themen der Vorjahre weiterhin aktuell sind. Darüber hinaus hat sie aber auch interessante neue Erkenntnisse über die Pläne und Investitionsprioritäten der Entscheider im Handel zutage gefördert. Wir danken unseren Interviewpartnern für ihre freundliche Unterstützung bei diesem aufwändigen Untersuchungsansatz. Auch allen weiteren Personen, die bei der Erstellung dieser Studie mitgewirkt und uns unterstützt haben, möchten wir unseren Dank aussprechen. Das EHI Retail Institute ist seit vielen Jahren im Bereich Forschung und Dienstleistungen rund um die Informationstechnologie im Handel aktiv. Die Projekte werden in Zusammenarbeit mit unseren Arbeitskreisen, an denen sich über 700 Mitgliedsunternehmen des EHI-Netzwerks beteiligen, konzipiert und umgesetzt. Mit der IT-Messe EuroCIS, unseren stark praxisorientierten Fachkongressen und Seminaren sowie unserer Zeitschrift rt retail technology bieten wir dem Handel und seinen Partnern vielfältige Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten mit klarem Branchenfokus. Köln im März 2017 Michael Gerling Geschäftsführer EHI Retail Institute Ulrich Spaan Mitglied der Geschäftsleitung EHI Retail Institute Çetin Acar Projektleiter Forschungsbereich IT EHI Retail Institute 5

Inhalt

Inhalt Vorwort 5 Executive Summary 9 Erhebungsmethode 13 Trends 17 Wichtige IT-Projekte 23 Warenwirtschaftssysteme: Make or buy? 24 Ist Cloud auf dem Vormarsch? 25 Im Vergleich zu 2015: Prioritäten verschieben sich 27 Entwicklung der IT-Budgets 33 Interview mit Dirk Rumler, Leiter Sales Germany Retail, T-Systems International GmbH Digitale Transformation funktioniert nur mit Fokus auf Kunden und Mitarbeiter 36 Rolle der IT 39 Bedeutung der IT im Unternehmen 39 Mitarbeiterprofil in der IT wandelt sich 42 Entwicklung der Technologien 45 Abbildungsverzeichnis 50 Impressum 52 7

Executive Summary

Executive Summary Executive Summary Wesentliche Erkenntnisse Die Erkenntnisse der Studie werden in den folgenden Kapiteln ausführlich beschrieben. Die wichtigsten Aussagen aber lassen sich in folgende Kernthesen zusammenfassen: Omnichannel, die digitale Transformation des Unternehmens, insbesondere der Filialen, sowie die Themen Mobile Communications und Analytics sind für die Entscheider die wichtigsten technologischen Trends der kommenden Jahre. Stark an Bedeutung gewonnen hat auch die Personalisierung der Kundenansprache. Projekte, die in engem Zusammenhang mit der Umsetzung der Omnichannel-Strategie des Unternehmens stehen, haben in naher Zukunft für über die Hälfte der Teilnehmer höchste Priorität. Die Optimierung bzw. Erneuerung der Warenwirtschaft sowie der Kassen-Hardware und/oder Kassen-Software steht entsprechend bei einer großen Zahl an Unternehmen auf der Investitionsagenda, um eine durchgängige Omnichannel-Strategie in erforderlichem Maße zu unterstützen. Besonders hervorzuheben sind die deutlich gestiegenen Investitionsabsichten in POS-Systeme im Vergleich zur letzten Studie. 28 Prozent an Nennungen aus dem Jahr 2015 stehen 48 Prozent aus diesem Jahr gegenüber. Insbesondere an der Kasse besteht die Anforderung, in Echtzeit Informationen mit zentralen Systemen auszutauschen. Ebenfalls einen signifikanten Anstieg verzeichnen geplante Investitionen in CRM-Lösungen und Analytics. Die angestrebte zunehmende Personalisierung von Kundenbeziehungen, meist über Kommunikation mit dem Kunden-Smartphone, erfordert neue Ansätze. Informationen über den Kunden müssen kanalübergreifend in Echtzeit und auf unterschiedlichen Devices verfügbar sein, was eine performante und schnelle CRM-Lösung voraussetzt. Omnichannel und Personalisierung erzeugen wiederum große Datenmengen, deren sinnvolle Analyse oft noch viel Potenzial bietet. Um die erwähnte Geschwindigkeit und Flexibilität der Systeme zu erreichen und gleichzeitig die Komplexität der Systemlandschaft zu reduzieren, setzt auch der Handel zunehmend auf cloudbasierte Anwendungen. 39 Prozent der an der Studie beteiligten Unternehmen geben an, dass die Bedeutung von Lösungen aus der Cloud in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird; für 16 Prozent haben diese bereits heute eine hohe Bedeutung. Die immer weiter steigende Bedeutung des Einsatzes von Technologie in sämtlichen Bereichen einer Handelsorganisation führt zunehmend auch dazu, dass 9

Executive Summary sich die Rolle der IT-Abteilung spürbar wandelt. War die IT in früheren Jahren in erster Linie Dienstleister für das Business, so nimmt sie heute in hohem Ausmaß die Funktion eines Enabler und Innovationstreibers wahr. Dies spiegelt sich auch in der Organisationsstruktur wider: Früher oft dem Finanz- oder Controlling-Bereich untergeordnet, berichten heute 59 Prozent der IT-Verantwortlichen direkt an die oberste Führungsspitze. 41 Prozent der Entscheider sind sogar selbst Mitglied der Geschäftsführung. Die veränderte Rolle der IT hat auch zur Folge, dass ein immer engerer und systematischer Austausch mit dem Business erforderlich ist. Insbesondere ist der Bereich Marketing zu nennen, da dort kaum mehr Projekte durchgeführt werden, die nicht technologiegetrieben sind. In den Interviews des EHI war deutlich zu spüren, dass die Firmen dieses Thema ernst nehmen und auch konsequent umsetzen. Vielfach sind beispielsweise Mitarbeiter der IT direkt im Business angesiedelt (oder umgekehrt). Auf IT-Seite wird zunehmend Personal mit hoher Kompetenz in der Projektsteuerung gesucht, welches die Sprache des Business spricht. Historisch bedingt ist das Online-Business in vielen Unternehmen outgesourced bzw. wurde intern sehr autark betrieben. Es gibt jedoch einen zunehmenden Trend zur Reintegration in die eigenen Systeme; Parallelwelten werden abgebaut. Bereits heute haben bereits 45 Prozent der IT-Abteilungen die technologische Hoheit über das E-Commerce-Geschäft, und diese Entwicklung dürfte sich in den kommenden Jahren noch weiter manifestieren. Als besondere Herausforderung wird in bis auf wenige Ausnahmen allen Unternehmen das Gewinnen von qualifiziertem Personal in der IT bezeichnet. Die Firmen setzen neben einem angemessenen Gehalt zunehmend auf weiche Faktoren, wie beispielsweise eine positive Unternehmenskultur, das Schaffen eines spannenden Aufgabenbereichs, Weiterentwicklungsmöglichkeiten und eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Der eigenen Ausbildung kommt in diesem Zusammenhang eine hohe Bedeutung zu viele Firmen versuchen auf diese Weise, gute Mitarbeiter frühzeitig an sich zu binden. Die IT-Budgets der Studienteilnehmer sind im Vergleich zu den Vorjahren weiter angestiegen. Im Durchschnitt über allen Branchen liegt das IT-Budget in 2017 bei 1,35 Prozent vom Nettoumsatz und damit deutlich über den Werten aus 2015 (1,24 %) und 2013 (1,14 %). In den kommenden Jahren rechnen die Entscheider mit einer Fortsetzung dieser Entwicklung. Die Budgets werden jedoch flexibler und volatiler, da neue Technologien und Anwendungen in kürzeren Abständen auf den Markt kommen und Budgets teilweise unterjährig angepasst werden müssen. 10

Rolle der IT War die IT in früheren Jahren in erster Linie Dienstleister für das Business, so nimmt sie heute in hohem Ausmaß die Funktion eines Enabler und Innovationstreibers wahr. Çetin Acar EHI Retail Institute

Rolle der IT Rolle der IT Bedeutung der IT im Unternehmen Die immer weiter steigende Bedeutung des Einsatzes von Technologie in sämtlichen Bereichen einer Handelsorganisation führt zunehmend auch dazu, dass sich die Rolle der IT-Abteilung spürbar wandelt. War die IT in früheren Jahren in erster Linie Dienstleister für das Business, so nimmt sie heute in hohem Ausmaß die Funktion eines Enabler und Innovationstreibers wahr. Dies spiegelt sich auch in der Organisationsstruktur wider: Früher oft dem Finanz- oder Controlling-Bereich untergeordnet, berichten heute 59 Prozent der IT-Verantwortlichen direkt an die oberste Führungsspitze. 41 Prozent der Entscheider sind sogar selber Mitglied der Geschäftsführung. Die Rolle des echten CIO, im angelsächsischen Raum schon länger üblich, beginnt sich auch hierzulande immer mehr durchzusetzen. Treffend ist an dieser Stelle das Zitat eines Interviewpartners: Die Rolle der IT wandelt sich vom Betreiber hin zum Treiber. In einigen Unternehmen gibt es zumeist dem CIO gleichgestellt auch die Position des Chief Digital Officer (CDO), der im Wesentlichen für die Umsetzung der digitalen Transformation der Firma zuständig ist. Inhaltliche Konflikte zwischen CIO und CDO werden in den betreffenden Fällen allerdings nicht konstatiert (s. Abb. 17). Rolle der IT IT-Verantwortung auf Geschäftsführungs- bzw. Vorstandsebene (Abb. 17) in Prozent Geschäftsführung 5 Berichtet nicht direkt an Geschäftsführung 2 Berichtet an Sonstige der Geschäftsführung 11 Bericht an COO 9 Bericht an CFO 14 Bericht an CEO 59 0 10 20 30 40 50 60 Quelle: EHI 39

Rolle der IT IT-Abteilung hat zunehmend technische E-Commerce-Hoheit Im Zuge der Umsetzung von Omnichannel-Strategien ist eine technische Integration von stationären Systemen und E-Commerce-Anwendungen unerlässlich. Dies wiederum bedingt, dass auch die technische Verantwortung für beide Welten in einer Hand liegt. Wurde das Online-Business noch bis vor wenigen Jahren in vielen Handelsorganisationen sehr autark betrieben oder war es vollständig outgesourced, so ist nun eine zunehmende Reintegration der Systeme festzustellen zumeist Technologische Verantwortung für das E-Commerce (Abb. 18) in Prozent 45 7 48 unter Federführung der zentralen IT. 48 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass die technologische Verantwortung für das E-Commerce-Geschäft heute bereits in der IT-Abteilung liegt; bei 45 Prozent ist dies nicht der Fall. Bei 23 Prozent der Firmen wird das Online-Geschäft teilweise oder komplett extern betrieben. Hier wird oft beklagt, dass eine solche Konstellation die konsequente Umsetzung von Omnichannel-Prozessen sehr schwierig macht. Typische Problemfälle sind eine nicht vorhandene kanalübergreifende Sicht auf den Kunden (teilweise aufgrund separierter Kundendatenbanken) oder separat geführte Produktstammdaten (s. Abb. 18). Business Alignment ungebrochen von hoher Bedeutung Die veränderte Rolle der IT hat auch zur Folge, dass ein immer engerer und systematischerer Austausch mit dem Business erforderlich ist. Insbesondere ist der Bereich Marketing zu nennen, da dort kaum mehr Projekte durchgeführt werden, die nicht technologiegetrieben sind. In den Interviews des EHI war deutlich zu spüren, dass die Firmen dieses Thema ernst nehmen und auch konsequent umsetzen. Vielfach sind beispielsweise Mitarbeiter der IT direkt im Business angesiedelt (oder umgekehrt). Fest installierte Teams, die sich aus Business und IT zusammensetzen, sind oftmals bereits Standard. Verantwortung in der IT Verantwortung nicht in der IT Kein E-Commerce Quelle: EHI 40

Rolle der IT Innovationsmanagement mehrheitlich unstrukturiert Eine spannende Fragestellung im Zusammenspiel von IT und Business ist auch die Organisation des Innovationsmanagements. In nur wenigen Fällen gibt es die Position eines Innovationsmanagers oder gar eine Innovationsabteilung. Allerdings gehen 41 Prozent der teilnehmenden Unternehmen strukturiert an das Thema Scouting und Implementierung von Innovationen heran. Übliche Vorgehensweisen sind regelmäßige, auch abteilungsübergreifende Meetings zur Bewertung von neuen Technologien und Anwendungen, vorgehaltene Mitarbeiterressourcen für innovative Projekte oder auch das Betreiben eines Innovations-Labs. Der überwiegende Teil der Studienteilnehmer agiert hingegen unstrukturiert hier wurden häufig Äußerungen getätigt wie das ist Teil des Tagesgeschäfts, Ideen kommen von allen Seiten oder das regeln wir auf dem kleinen Dienstweg (s. Abb. 19). Innovationsmanagement Organisation des Innovationsmanagements im Unternehmen (Abb. 19) in Prozent 100 80 60 40 20 0 Strukturiert Unstrukturiert 59 41 Quelle: EHI 41

Impressum Verlag: EHI Retail Institute GmbH Spichernstraße 55 50672 Köln Tel. +49 221 57993-0 Fax +49 221 57993-45 info@ehi.org www.ehi.org Herausgeber: EHI Retail Institute e.v. Geschäftsführung EHI Retail Institute: Michael Gerling Autoren: Çetin Acar, acar@ehi.org Ulrich Spaan, spaan@ehi.org Jochen Hampe Layout: EHI Retail Institute GmbH Druck: cede Druck GmbH Herseler Straße 7 9 50389 Wesseling Copyright 2017 Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Haftungsausschluss: Das EHI Retail Institute versucht mit größtmöglicher Sorgfalt, in der vorliegenden Studie richtige, vollständige und aktualisierte Informationen zur Verfügung zu stellen. Fehler können jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden. Das EHI Retail Institute übernimmt daher keinerlei Haftung oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Qualität und/oder Aktualität der veröffentlichten Informationen, es sei denn, die Fehler wurden vorsätzlich oder grob fahrlässig aufgenommen. Dies betrifft sowohl materielle als auch immaterielle Schäden Dritter, die durch die Nutzung des Informationsangebots verursacht werden. Bestellmöglichkeiten: Tel. +49 221 57993-64 vertrieb@ehi.org www.ehi-shop.de ISBN: 978-3-87257-480-0 Preis: 930,00 zzgl. gesetzlicher MwSt. Bildrechte: Cover (istock/pixdeluxe), Fotolia (04: momius, 06 und 08: zapp2photo) 52