Daniel Ch. von Grünigen. Signalverarbeitung. mit einer Einführung in die kontinuierlichen Signale und Systeme. Digitale. 4.

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Transkript:

Daniel Ch. von Grünigen Digitale Signalverarbeitung mit einer Einführung in die kontinuierlichen Signale und Systeme 4. Auflage

Grünigen Digitale Signalverarbeitung vbleiben Sie einfach auf dem Laufenden: www.hanser.de/newsletter Sofort anmelden und Monat für Monat die neuesten Infos und Updates erhalten

Daniel Ch. von Grünigen Digitale Signalverarbeitung mit einer Einführung in die kontinuierlichen Signale und Systeme 4. Auflage Mit 222 Bildern, 91 Beispielen, 80 Aufgaben sowie einer CD-ROM mit Lösungen sowie Entwurfs- und Simulationsprogrammen Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag

Prof. Dr. sc. techn. ETH Daniel Ch. von Grünigen lehrt Elektrotechnik und Digitale Signalverarbeitung an der Berner Fachhochschule, Departement für Technik und Informatik Burgdorf Alle in diesem Buch enthaltenen Programme, Verfahren und elektronischen Schaltungen wurden nach bestem Wissen erstellt und mit Sorgfalt getestet. Dennoch sind Fehler nicht ganz auszuschließen. Aus diesem Grund ist das im vorliegenden Buch enthaltene Programm-Material mit keiner Verpflichtung oder Garantie irgendeiner Art verbunden. Autor und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und werden keine daraus folgende oder sonstige Haftung übernehmen, die auf irgendeine Art aus der Benutzung dieses Programm-Materials oder Teilen davon entsteht. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-446-41463-1 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdruckes und der Vervielfältigung des Buches, oder Teilen daraus, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren), auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung mit Ausnahme der in den 53, 54 URG genannten Sonderfälle, reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag 2008 Carl Hanser Verlag München Internet: http://www.hanser.de Lektorat: Dipl.-Ing. Erika Hotho Herstellung: Dipl.-Ing. Franziska Kaufmann Satz: Daniel v. Grünigen Produktion der DSP-Programme: Ivo Oesch (dipl. El. Ing. FH) Covergestaltung: Stephan Rönigk Druck und Bindung: Druckhaus Thomas Müntzer GmbH, Bad Langensalza Printed in Germany

Vorwort Die digitale S ignalverarbeitung (DSV), d. h. das Verarbeiten von Signalen mittels digitaler Rechner, hat in den letzten fünfundzwanzig Jahren einen ungeheuren Aufschwung erlebt. Der Grund dafür liegt bei den leistungsfähigen und preiswerten Computern, die seit den Achtzigerjahren zur Verfügung stehen sowie in der fundierten Theorie, die Forscherinnen und Forscher in den letzten Jahrzehnten erarbeitet haben, und in den attraktiven Anwendungen, die je länger je mehr Eingang in unseren Alltag finden. Die digitale Signalverarbeitung wird sich in den Bereichen Software, Technologie, Theorie und Anwendungen rasch weiterentwickeln, so dass es für jeden Ingenieur, Physiker und Informatiker lohnenswert ist, sich in den Grundlagen dieses Fachgebietes auszukennen. Die digitale Signalverarbeitung ist eine vorwiegend mathematisch orientierte Disziplin und es bereitet deshalb vielen Studenten und Praktikern Mühe, den Einstieg zu finden. Um den Zugang zu erleichtern, verzichte ich unter Angabe von Literaturstellen auf viele Herleitungen und lege das Gewicht auf die Interpretation und Illustration der Resultate. Andererseits ist es mir ein Anliegen, die Ergebnisse mathematisch korrekt und in Übereinstimmung mit der massgebenden Fachliteratur zu präsentieren. Zudem lege ich Wert auf die Verwendung der Matrizenrechnung, weil ich glaube, dass sie zukünftig für die DSV unentbehrlich ist. Beispiele für die Verwendung der Matrizenrechnung sind MATLAB und LabVIEW, zwei weit verbreitete Programm-Systeme, welche digitale Signale in Form von Zeilen- oder Spaltenmatrizen verarbeiten. Mein Grundlagenbuch richtet sich an Studenten, Ingenieure, Physiker und Informatiker, die sich für die DSV interessieren oder Probleme aus diesem Aufgabenkreis zu lösen haben. Bezüglich der Mathematik werden Kenntnisse vorausgesetzt, wie sie an Technischen Universitäten, Hoch- und Fachhochschulen in den ersten vier Semestern gelehrt werden. Ich möchte aber auch Leser und Leserinnen ohne tiefe Mathematikkenntnisse motivieren, in das zukunftsträchtige Gebiet der digitalen Signalverarbeitung einzusteigen, und bemühe mich daher, den Stoff so anschaulich wie möglich zu präsentieren. Dennoch darf nicht verschwiegen werden, dass die Mathematik für ein gründliches Verstehen unerlässlich ist und vom Studierenden deshalb die Bereitschaft vorausgesetzt wird, sich mit anspruchsvollem, aber faszinierendem Stoff auseinanderzusetzen.

VI VORWORT Das Buch gliedert sich in sieben Kapitel: In einer Einführung werden die praktischen Aspekte der DSV aufgezeigt. Im darauf folgenden Kapitel werden kontinuierliche Signale und Systeme im Zeit- und Bildbereich beschrieben. Danach schliesst sich eine Behandlung von zeitdiskreten Signalen und Systemen an, die u. a. die z-transformation beinhaltet. Das vierte Kapitel führt in die Theorie der stochastischen Signale ein und zeigt, wie Korrelationsfunktionen geschätzt werden. In den drei Kapiteln des zweiten Teils werden die klassischen Anwendungen der DSV präsentiert: die diskrete Fourier-Transformation, die digitalen Filter und schliesslich die digitalen Signalgeneratoren. Das Buch will mehrere Zwecke erfüllen: Es soll ein Lehrbuch für die Grundlagen der angewandten digitalen Signalverarbeitung sein. Deshalb gibt es zu jedem Kapitel Übungen, deren Lösungen sich auf der CD-ROM des Buches befinden. Zum vollständigen Lösen der Aufgaben werden die Studenten- oder Vollversionen von MAT- LAB 5 1 (inklusive Signal Processing Toolbox) und LabVIEW 5 2 oder höher, sowie das Signalprozessor-Starterkit TMS320VC5510-DSK von Texas Instruments 3 vorausgesetzt. Zum Studium des Buches sind die beiden Software-Pakete und das DSP-Starterkit jedoch nicht erforderlich. Es soll als Handbuch bei DSV-Aufgabenstellungen aus der Praxis dienen. Es enthält beispielsweise Richtlinien zum Entwurf von Bandbegrenzungsund Digitalfiltern, Anwendungsmöglichkeiten für Korrelationen, praktische Hinweise zur Durchführung von Fourier-Transformationen sowie Realisierungsvorschläge für Signalgeneratoren. Es soll als Nachschlagebuch für grundlegende Begriffe aus der digitalen Signalverarbeitung behilflich sein. Zu diesem Zweck ist ein umfangreiches Verzeichnis von deutschen und englischen Stichworten beigefügt. Es soll ein Einsteigerbuch sein für Studierende, die sich eine solide Grundausbildung in der digitalen Signalverarbeitung aneignen wollen, um sich später Spezialgebieten der DSV zuzuwenden. Ich denke dabei an die Sprachund Bildverarbeitung, die adaptiven Filter, die digitale Kommunikation, die digitale Regelungstechnik, etc. Es soll als Manual zu einem Signalprozessor-Praktikum einsetzbar sein. Im Anhang sind MATLAB-Programme beschrieben, mit denen man Digitalfilter und Signalgeneratoren entwerfen, simulieren und realisieren kann. In der Programmsammlung findet sich zudem ein Codegenerator, der Digitalfilter- und Signalgenerator-Programmcode für den DSP-Starterkit TMS320VC5510-DSK erzeugt. 1 http://www.mathworks.com 2 http://www.ni.com 3 http://www.ti.com

VII Die meisten Simulationen und Berechnungen wurden mit der Studentenversion von MATLAB 5 durchgeführt. Diese Software ist für die digitale Signalverarbeitung sehr geeignet, da sie Aufgabenstellungen aus dem Bereich der numerischen Mathematik zuverlässig und schnell löst und ausserdem eine Signal-Processing-Toolbox zur Bearbeitung von DSV-Aufgaben enthält. Mit Hilfe so genannter M-Files kann der Anwender massgeschneiderte Programme mit MATLAB-Befehlen schreiben, falls er eigene Simulationen und Berechnungen durchführen will. M-Files, LabVIEW-Dateien und weitere Software, welche für das vorliegende Lehrbuch erstellt wurden, sind auf der beiliegenden CD-ROM sowie unter der Internet-Adresse http://labs.hti.bfh.ch/dsv abgespeichert. An der Entstehung dieses Lehrbuches haben einige Personen mitgewirkt. Allen voran Herr Ivo A. Oesch, dipl. El.Ing. FH, der den Simulator und Codegenerator für Digitalfilter und Signalgeneratoren entworfen und programmiert hat. Die sorgfältigen Zeichnungen wurden von Herrn D. Hadorn erstellt und freundlicherweise gesponsert von der GEFA, der Gesellschaft für Fachpublikationen des Hochschulstandorts Burgdorf. Mitgearbeitet haben auch Studentinnen und Studenten in Form von Projektarbeiten, die von Ivo A. Oesch hervorragend betreut wurden. Ihnen allen möchte ich danken. Ein herzliches Dankeschön geht auch an Frau E. Hotho vom Hanser Verlag für die gute Zusammenarbeit. Burgdorf, im Juli 2008 Daniel Ch. von Grünigen

Inhaltsverzeichnis Vorwort V 1 Einführung 1 1.1 Grundlagen.............................. 1 1.2 Der Signalprozessor als Digitalrechner............... 4 1.3 Anwendungen............................. 6 1.3.1 Korrelation.......................... 7 1.3.2 Diskrete Fourier-Transformation.............. 8 1.3.3 Digitale Filterung...................... 10 1.3.4 Signalerzeugung....................... 11 1.4 Vorteile und Nachteile der DSV................... 12 1.4.1 Vorteile der digitalen Signalverarbeitung.......... 13 1.4.2 Nachteile der digitalen Signalverarbeitung......... 14 2 Kontinuierliche Signale und Systeme 17 2.1 Charakterisierung von Signalen................... 17 2.1.1 Elementarsignale....................... 17 2.1.2 Kontinuierliche und diskrete Signale............ 20 2.1.3 Deterministische und stochastische Signale........ 21 2.1.4 Periodische, kausale, gerade und ungerade Signale.... 21 2.1.5 Reelle und komplexe Signale................ 23 2.1.6 Energie- und Leistungssignale................ 23 2.1.7 Orthogonale Signale..................... 24 2.2 Fourier-Reihe und Fourier-Transformation............. 25 2.2.1 Fourier-Reihe......................... 25

X INHALTSVERZEICHNIS 2.2.2 Fourier-Transformation................... 28 2.2.3 Eigenschaften der Fourier-Transformation......... 35 2.3 Faltung und Korrelation von Signalen............... 45 2.3.1 Faltung von Signalen..................... 45 2.3.2 Korrelation von Signalen.................. 50 2.4 Die Laplace-Transformation..................... 52 2.4.1 Definition und Beispiele................... 52 2.4.2 Vergleich der Laplace- mit der Fourier-Transformation.. 54 2.5 Kontinuierliche Systeme....................... 61 2.5.1 Grundlagen.......................... 61 2.5.2 Impulsantwort und Faltung................. 62 2.5.3 Frequenzgang und Übertragungsfunktion......... 65 2.5.4 Differentialgleichung und Übertragungsfunktion...... 74 2.5.5 Bandbreite und Zeitspezifikationen............. 80 2.6 Abtastung und Rekonstruktion................... 82 2.6.1 Abtastung........................... 82 2.6.2 Rekonstruktion und Abtasttheorem............ 84 2.6.3 Antialiasingfilter und Abtastfrequenz............ 87 2.6.4 Rekonstruktion und Glättungsfilter............. 89 Aufgaben.................................. 90 3 Zeitdiskrete Signale und Systeme 97 3.1 Zeitdiskrete Signale.......................... 97 3.1.1 Zeitdiskrete Elementarsignale................ 98 3.1.2 Periodische und kausale diskrete Signale.......... 100 3.1.3 Diskrete Energie- und Leistungssignale........... 101 3.2 Lineare zeitinvariante diskrete Systeme............... 104 3.2.1 Grundlagen.......................... 104 3.2.2 Impulsantwort........................ 105 3.2.3 Die diskrete Faltung..................... 106 3.3 Die z-transformation......................... 109 3.3.1 Von der Fourier- zur z-transformation........... 109 3.3.2 Eigenschaften der z-transformation............ 112 3.3.3 Frequenzgang und Übertragungsfunktion......... 114

INHALTSVERZEICHNIS XI 3.4 Nichtrekursive und rekursive Systeme............... 119 3.4.1 Differenzengleichung..................... 119 3.4.2 Übertragungsfunktion.................... 123 Aufgaben.................................. 127 4 Zeitdiskrete stochastische Signale 131 4.1 Die Zufallsvariable.......................... 131 4.2 Erwartungswerte........................... 134 4.3 Stochastische Signale......................... 139 4.3.1 Mittelwert und Korrelation stochastischer Signale.... 140 4.3.2 Stationäre und ergodische Signale............. 141 4.4 Leistungsdichtespektrum und Filterung.............. 145 4.4.1 Leistungsdichtespektrum................... 145 4.4.2 Filterung stochastischer Signale............... 148 4.5 Schätzung von Erwartungswerten.................. 150 4.5.1 Eigenschaften von Schätzfunktionen............ 150 4.5.2 Schätzung des Mittelwertes und der Korrelationsfunktion 151 Aufgaben.................................. 158 5 Diskrete Fourier-Transformation 163 5.1 Einführung.............................. 163 5.1.1 Motivation.......................... 163 5.1.2 Definition........................... 164 5.2 Interpretation und Eigenschaften der DFT............. 165 5.2.1 Matrix-Interpretation der DFT............... 165 5.2.2 Die DFT-Koeffizienten als Korrelationen.......... 167 5.2.3 Graphische Interpretation.................. 168 5.2.4 Eigenschaften der DFT................... 169 5.3 Die DFT als Approximation..................... 170 5.3.1 Die DFT als Approximation der Fourier- Transformierten....................... 171 5.3.2 Die DFT als Approximation der Fourier-Reihe...... 172 5.3.3 Die DFT als Approximation der DTFT.......... 173 5.4 Die Berechnung der DFT mittels der FFT............. 174 5.5 Der Goertzel-Algorithmus...................... 178

XII INHALTSVERZEICHNIS 5.5.1 Herleitung........................... 178 5.5.2 Der Goertzel-Algorithmus als dezimierendes Bandpassfilter........................ 181 5.6 Fensterung.............................. 184 5.6.1 Die DFT periodischer Signale................ 184 5.6.2 Mathematische Interpretation der Fensterung....... 186 5.6.3 Fensterfunktionen...................... 187 5.7 Die praktische Durchführung der DFT............... 194 5.7.1 Die Wahl der Abtastfrequenz................ 194 5.7.2 Die Wahl der Anzahl Abtastwerte............. 195 5.7.3 Beispiele............................ 196 5.7.4 Fazit.............................. 203 Aufgaben.................................. 204 6 Digitalfilter 209 6.1 Einführung.............................. 209 6.1.1 Echtzeitsystem zur digitalen Filterung........... 209 6.1.2 Filterfunktionen....................... 210 6.1.3 Das Digitalfilter als LTI-System............... 213 6.2 Eigenschaften und Strukturen digitaler Filter........... 216 6.2.1 Eigenschaften und Strukturen von FIR-Filtern...... 216 6.2.2 Eigenschaften und Strukturen von IIR-Filtern....... 222 6.3 Entwurf digitaler Filter....................... 229 6.3.1 Einführung.......................... 229 6.3.2 Entwurf von FIR-Filtern................... 231 6.3.3 Entwurf von IIR-Filtern................... 235 6.4 Nichtideale Effekte bei Digitalfiltern................ 239 6.4.1 Zahlendarstellungen..................... 239 6.4.2 Quantisierung bei der Analog-Digital-Wandlung..... 244 6.4.3 Quantisierung der Filterkoeffizienten............ 247 6.4.4 Überlauf und Quantisierung von Zwischenergebnissen.......................... 250 6.4.5 Skalierung zur Verhinderung von Überläufen....... 252 6.4.6 Quantisierungsrauschen................... 257 6.4.7 Zusammenfassung...................... 262

INHALTSVERZEICHNIS XIII 6.5 Realisierung digitaler Filter..................... 264 6.5.1 Vorgehen zur Realisierung eines Digitalfilters....... 264 6.5.2 Anwendungsbeispiel..................... 268 Aufgaben.................................. 272 7 Signalgeneratoren 281 7.1 Einfache Signalgeneratoren..................... 281 7.1.1 Sägezahngenerator...................... 282 7.1.2 Rechteckgenerator...................... 284 7.1.3 Dreieckgenerator....................... 286 7.2 Direkte digitale Synthese....................... 288 7.3 Polynomapproximation........................ 290 7.4 Impulsantwort-Generatoren..................... 296 7.4.1 Das stabile Digitalfilter als Signalgenerator........ 296 7.4.2 Das instabile Digitalfilter als Sinusoszillator........ 297 7.4.3 Kombinierter Sinus-Cosinus-Oszillator........... 299 7.5 Rauschgeneratoren.......................... 301 7.5.1 Rauschgenerator mit gleichverteilten Abtastwerten.... 301 7.5.2 Rauschgenerator mit gaussverteilten Abtastwerten.... 302 7.5.3 Generator für farbiges Rauschen.............. 303 Aufgaben.................................. 304 A Inhalt der CD-ROM 307 A.1 Inhaltsverzeichnis der CD-ROM................... 307 A.2 Voraussetzungen........................... 308 A.3 Installation.............................. 308 A.3.1 Installation des Code-Composers............. 308 A.3.2 Installation des Programmpakets dsptools........ 308 A.3.3 Installation des Verzeichnisses MatDSV1......... 309 A.4 Das DSV-System TMS320VC5510-DSK.............. 309 B Das Programm spfilt 313 B.1 Starten................................ 313 B.2 Bedienung............................... 313 B.2.1 Grundlagen.......................... 313

XIV INHALTSVERZEICHNIS B.2.2 Benutzeroberfläche...................... 314 B.2.3 Export und Import von Filtern............... 316 B.2.4 Code-Generator........................ 318 B.2.5 Hilfe bei Problemen mit spfilt.............. 319 B.2.6 Zusammenfassung...................... 319 C Der Simulator simdsp 321 C.1 Starten................................ 321 C.2 Bedienung............................... 321 C.2.1 Grundlagen.......................... 321 C.2.2 Benutzeroberfläche...................... 322 C.2.3 Prozessor-Einstellungen................... 324 C.2.4 Bedeutung der Prozessor-Einstellungen bei der Digitalfilter-Simulation.................... 327 D Das Programm spgen 329 D.1 Starten................................ 329 D.2 Bedienung............................... 329 D.2.1 Grundlagen.......................... 329 D.2.2 Benutzeroberfläche...................... 330 D.2.3 Code-Generator........................ 332 D.2.4 Hilfe bei Problemen mit spgen............... 333 D.2.5 Zusammenfassung...................... 333 Literaturverzeichnis 335 Index 340

Kapitel 1 Einführung 1.1 Grundlagen Signale als Träger von Informationen spielen eine wichtige Rolle in unserem Alltag, wie die Beispiele Sprache, Musik, Videobilder, biomedizinische Messdaten etc. zeigen. Liegen Signale in elektrischer Form vor, dann kann man sie elektronisch verarbeiten und man spricht dann von Signalverarbeitung. Unterder Verarbeitung von Signalen versteht man beispielsweise das Unterdrücken von Störungen, das Herausholen relevanter Informationen, die Signalumwandlung zwecks Übertragung oder Speicherung, usw. In der Signalverarbeitung liegen Signale vor allem in drei Erscheinungsweisen vor (Bild 1.1): Erstens als zeitkontinuierliche oder analoge Signale (engl: continuous-time or analog signals), zweitens als Abtast- oder zeitdiskrete Signale (engl: sampled-data or discrete-time signals) und drittens als digitale Signale (engl: digital signals). a) xt () b) xnt ( ) c) 1 1 1 xq( nt) 0.5 0.5 0.5-0.5 t -0.5 T t -0.5 T t Bild 1.1: a) Zeitkontinuierliches Signal, b) Abtastsignal, c) digitales Signal Im Gegensatz zum zeitkontinuierlichen Signal ist das zeitdiskrete Signal nur für Punkte mit festem Abstand T auf der Zeitachse definiert. T ist die Abtastperiode und der Reziprokwert davon heisst Abtastfrequenz oder Abtastrate

2 KAPITEL 1. EINFÜHRUNG (engl: sampling period, sampling frequency and sampling rate). Das digitale Signal ist ein zeitdiskretes Signal mit quantisierten Amplitudenwerten. Im Computer werden diese Amplitudenwerte in Form von Nullen und Einsen dargestellt. Vor der Einführung des digitalen Computers wurden Signale vorwiegend mittels analoger Schaltungen verarbeitet. Das sind Schaltungen, die aus Bauelementen wie Verstärkern, Widerständen, Kondensatoren etc. bestehen und die heute noch eingesetzt werden. Eine analoge Schaltung verarbeitet ein analoges Eingangssignal x(t) zu einem analogen Ausgangssignal y(t). Eine solche Signalverarbeitung wird deshalb analoge Signalverarbeitung genannt (Bild 1.2) und die dazugehörige Theorie wird unter dem Titel kontinuierliche Signale und Systeme in Kapitel 2 zusammengefasst. xt () Analoge Schaltung yt () Bild 1.2: Analoge Signalverarbeitung Seit dem Aufkommen leistungsfähiger und preisgünstiger Digitalrechner geht man je länger je mehr dazu über, Signale digital zu verarbeiten. Das zeitkontinuierliche Signal wird zuerst analog vorverarbeitet und anschliessend im Analog- Digital-Wandler in ein digitales Signal überführt (Bild 1.3). Das digitale Eingangssignal besteht aus einer Folge von Zahlenwerten, die auf dem Digitalrechner zu einer Ausgangsfolge von Zahlenwerten verarbeitet werden. Die Rechenvorschrift, nach der die Eingangsfolge zu einer Ausgangsfolge verarbeitet wird, heisst Algorithmus. Dieser ist in Form eines Programms auf dem Digitalrechner (Computer) implementiert. Das digitale Ausgangssignal gelangt auf einen Digital-Analog-Wandler, wo es wiederum in ein analoges Signal umgewandelt wird. Dieses Signal wird schliesslich, falls erforderlich, noch analog nachverarbeitet. xt () Analoge Vorverarbeitung Analog- Digital- Wandler xq( nt) Digitalrechner yq( nt) Digital- Analog- Wandler Analoge Nachverarbeitung yt () digitaler Eingang digitaler Ausgang Bild 1.3: Digitale Signalverarbeitung: Beispiel eines Echtzeit-Systems Das Verarbeiten digitaler Signale nennt man digitale Signalverarbeitung, abgekürzt DSV (engl: digital signal processing). Bild 1.3 zeigt ein DSV-Echtzeit- System, dessen Kern der Digitalrechner ist. Im Block Analoge Vorverarbeitung wird das analoge Eingangssignal falls notwendig verstärkt, amplitudenbegrenzt und gefiltert. Dieser Block und der AD-Wandler entfallen, falls die zu verarbeitenden Signale digital erzeugt werden. Oft sind auch der DA-Wandler und die analoge Nachverarbeitung überflüssig, weil die digitale Signalform für

1.1. GRUNDLAGEN 3 die Speicherung, Darstellung oder Weiterverarbeitung vielfach geeigneter ist. Unter einem Echtzeit-System versteht man ein DSV-System, dessen Eingang und Ausgang mit einer festen Taktrate betrieben werden. In Bild 1.4 ist die praktische Realisierung eines DSV-Echtzeit-Systems abgebildet (es handelt sich um das Signalprozessor-Starterkit TMS320VC5510-DSK von Texas Instruments). Es dient als Evaluations-Kit und eignet sich zur Verarbeitung von Audiosignalen. Es hat vier analoge Eingänge, die je über ein einfaches Bandpassfilter dem Codec angeschlossen sind. Dieser beinhaltet Eingangsund Ausgangsverstärker sowie je zwei AD- und DA-Wandler. Der Codec liefert vier Ausgangssignale, die bandpassgefiltert den vier Audioausgängen zugeführt werden.! " # $ % ' & Bild 1.4: Signalprozessor-Starterkit als DSV-Echtzeit-System: 1) Codec 2) Analoger Zweikanal-Eingang für Mikrofon, 3) Analoger Zweikanal- Eingang, 4) Analoger Zweikanal-Ausgang, 5) Analoger Zweikanal- Ausgang für Kopfhörer, 6) Flash-ROM mit Programm, 7) RAM, 8) Digitaler Signalprozessor TMS320VC5510, 9) USB-Schnittstelle 10) Anschluss für Speisung In Bild 1.5 ist das Blockschaltbild eines weiteren typischen DSV-Systems gezeichnet. Es handelt sich um ein digitales Datenerfassungssystem, das zur Signalanalyse mehrerer Signalquellen eingesetzt wird. Deren Signale werden analog vorverarbeitet und anschliessend einem intern gesteuerten Vielfachschalter, dem so genannten Multiplexer, zugeführt. Der Ausgang des Multiplexers ist über den AD-Wandler mit dem Digitalrechner verbunden. Auf dem Digitalrechner, der beispielsweise aus einem PC besteht, werden die vorverarbeiteten und