GK 105 Fitness-Studio



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Transkript:

GK 105 Fitness-Studio Stand: 04/2014

Inhalt 1 Markt 2 Betriebskonzepte 3 Mitglieder und Angebote 4 Marketing 5 Ausstattung und Räume 6 Kalkulationshilfen 7 Investitionsrahmen 8 Finanzierung 9 Spezielle Gründerinfos 10 Recht 11 Gründerkontakte / -informationen 12 Fachkontakte / -informationen

VR-GründungsKonzept GK105 3 1. Markt Die Branche auf einen Blick: Branche rund 4.750 Unternehmen (2012, destatis) laut DSSV rund 7.300 Fitnessstudios (2012, DSSV) Branchenumsatz rund 1,7 Mrd. EUR (2012, netto, destatis) laut DSSV rund 4,6 Mrd. EUR (2013) Kapitalbedarf je nach Konzept und Finanzierungsart 200.000 bis 500.000 EUR Durchschnittsumsätze pro Jahr: lt. Umsatzsteuerstatistik 350.000 EUR (2012, netto) lt. Branchenverband DSSV 710.000 EUR (2009) Ein Existenzgründer, der zunächst wahrscheinlich nur in einen kleinen Club mit rund 300 bis 500 Quadratmetern investieren kann, muss sich im Klaren sein, dass es zunehmend schwieriger wird, sich regional gegen die Marketingmacht und Kapitalkraft etablierter Kollegen und großer Ketten durchzusetzen. Außerdem: Der dauerhafte Betrieb eines Fitnessstudios erfordert alle zwei bis drei Jahre ein hohes Investitionsbudget. Härter werdende Preiskämpfe, u.a. durch großzügige Rabatte bei Neukundenwerbung, führen dazu, dass sich das Umsatzwachstum verlangsamt, die Kosten aber gleich bleiben oder sogar wachsen und so die Gewinnspanne schrumpft. Branche rund 4.650 Unternehmen (2012 *) laut DSSV rund 7.300 Anlagen (2012) davon rund 15 % der Studios < 200 qm rund 16 % Premiumsegment rund 30 % Discountstudios *) laut Umsatzsteuerstatistik Hinzu kommt eine nicht genau zu beziffernde Anzahl von selbständigen Persönlichen Fitnesstrainern, die statistisch mit Einrichtungen des Sport- und Freizeitunterrichts erfasst sind. Knapp 9.000 umsatzsteuerpflichtige Schulen, Dozenten und freiberufliche Trainer erwirtschaften zusammen einen Gesamtumsatz von rund 800 Mio. EUR im Jahr (2012, destatis). Branchenumsatz *) rund 1,7 Mrd. EUR (2012, netto) laut DSSV rund 4,6 Mrd. EUR (2012) *) laut Umsatzsteuerstatistik In den letzten Jahren (seit 2006) hat sich die Branche verändert. Bei der letzten detaillierten Erhebung des Statistischen Bundesamtes blieben über 80 Prozent der Studios unter 250.000 EUR Jahresumsatz (netto), noch fast 50 Prozent setzten nicht mehr als 100.000 EUR um im Jahr 2010 lag der Jahresumsatz von 41,3 Prozent der Fitnessstudios über 250.000 EUR, nur ein gutes Fünftel blieb noch unter 100.000 EUR im Jahr. Damals beschäftigte knapp ein Viertel mehr als 9 Mitarbeiter aktuell ist es fast die Hälfte. Nach Angaben des DSSV vereinen die sieben größten Fitness-Unternehmen gut 10 Prozent des Branchenumsatzes auf sich (2011), dies unterstreicht den mittelständischen Charakter der Branche. Der durchschnittliche Umsatz je Studio dieser Ketten erreicht zwischen 1 Mio. EUR und 6 Mio. EUR im Jahr, ein Wert,

VR-GründungsKonzept GK105 4 der nicht nur von der Zahl der Mitglieder, sondern auch vom Mitgliedsbeitrag abhängt. Beiträge um die 100 EUR pro Monat zahlen Trainingswillige nicht nur für eine erstklassige Ausstattung und Betreuung, sondern auch für große Namen, seien es Konzepte der Stars unter den Fitness-Gurus oder Lizenz- Studios unter der Markennamen von Musik- oder Schauspielstars. Nachfrage. Derzeit kommen rund 14.000 Einwohner auf ein (schon bestehendes) Studio. In einer Umfrage von 2008 (BAT Stiftung für Zukunftsfragen) geben rund 25 Prozent der Befragten an, gelegentlich oder regelmäßig ein Fitnessstudio zu besuchen. Die tatsächliche Quote der Clubmitglieder an der Bevölkerung liegt demgegenüber in Deutschland bei 9,6 Prozent, der Anteil an der eigentlich aktiven Gruppe der 18- bis 65-Jährigen beträgt 15,1 Prozent (2012): Das sind nach einer Studie des Bundesverbands DSSV und Deloitte rund 7,9 Mio. Mitglieder (Ende 2012, plus 52 % seit 2007). Zum Vergleich: Fußfallvereine zählen rund 6,8 Mio. Mitglieder, Turnvereine knapp 5 Mio. Mitglieder, Tennisvereine rund 1,5 Mio. Mitglieder. Markenstudios. Traumzahlen bei neu geworbenen Mitgliedern können nur die Fitness-Ketten aufweisen; die Kunden sind vielfach an günstigen Monatspauschalen mehr interessiert als an einem differenzierten Angebot. Studio-Ketten halten vor allem aufgrund der stürmisch wachsenden Discountketten einen Marktanteil von über 47 Prozent, allein die mitgliederstärkste Kette hat um die 15 Prozent der bei Fitnessstudios angemeldeten Sportler. Nach Mitgliederzahl überwiegen noch die Einzelstudios, sie haben zusammen rund 3,6 Mio. Mitglieder, die Ketten rund 3,5 Mio. Mitglieder, Filialbetriebe verlieren an Bedeutung (knapp 8 % aller Mitglieder von Sportstudios). Perspektiven. Die Branche scheint weitgehend konjunkturunabhängig: 2012 wuchsen die Mitgliederzahlen um knapp 4 Prozent, die Zahl der Studios, die größer als 200 qm sind, um gut 1 Prozent, der Branchenumsatz stieg 2013 um fast 20 Prozent. Darüber hinaus prognostiziert der Verband mittelfristig ein Wachstum der Mitgliederzahlen um die 5 Prozent pro Jahr. Andere Experten erwarten rund 10 bis 12 Millionen Fitnesssportler bis 2017. Sie erwarten dabei den Erfolg von Nischenstrategien (Frauen, Gesundheit, Senioren) und Kooperationen mit Unternehmen (Rabatte für Firmenangehörige). Von den drei Marktsegmenten Freizeit-, Fitness- und Gesundheitsmarkt wird wohl der Gesundheitsmarkt langfristig das größte Potenzial für eine Marktausdehnung bieten. Ein Beispiel dafür bietet der Erfolg der Kieser Trainingsstudios, die sich auf Rückenleiden, Volkskrankheit Nummer Eins, spezialisiert hat.

VR-GründungsKonzept GK105 5 2. Betriebskonzepte Nach Expertenmeinung bietet die Konsolidierung der Branche neuen Studios Raum und Chancen für innovative Ideen, weil Fitness und Wellness weiterhin als Wachstumsmarkt angesehen werden. (Auf den Markt drängen aber auch Konkurrenten aus den Sportvereinen, die an die 30 Mio. Mitglieder haben und zunehmend in Fitness- und Wellness-Einrichtungen investieren und ihr Kursangebot modernisiert haben.) Ob die Einrichtung auf das Premiumsegment der Wellnesscenter abgestimmt wird oder mit günstigen Preisen und Training rund um die Uhr geworben wird, ist eine Frage der Zielgruppe am Ort. Als sicher gilt: die "Mucki-Bude" ist ein Auslaufmodell als Hauptzielgruppen der Zukunft gelten Frauen und die Generation 50+. Die Zahl der reinen Frauenstudios nimmt nach Verbandsangaben zu, und schon heute ist jedes dritte Mitglied in Fitnessstudios über 45 Jahre alt. Um ein klares Erscheinungsbild zu bieten, sollten eindeutige Kompetenzen bzw. Zielgruppen definiert werden - also Angebotsschwerpunkte. In Frage kommen allgemeine bzw. präventive Fitness, Cardio-Training, Rückentraining, eben auch Bodybuilding, ergänzend alle Arten von Kampfsport, Jazzdance, Gymnastik etc. in individuellem und in Gruppentraining. Größere Anlagen bieten zudem Ballsport an, etwa Squash. Diese Konzepte erfordern neben den geeigneten Geräten und Anlagen jeweils unterschiedlich qualifizierte Trainer, mit deren Kompetenzen Spezialangebote stehen und fallen. So eignet sich beispielsweise nicht jeder, der die physiologisch richtigen Übungen vermitteln kann, dazu Kinder anzuleiten und zu motivieren. Standort im Schnitt kommen 6,9 Fitnessanlagen auf 100.000 Einwohner Die Dichte der Studios ist allerdings regional unterschiedlich verteilt. Beträgt der Wert in Hamburg und Bremen 8,1 bzw. 8 Anlagen pro 100.000 Einwohner, sind es in Sachsen-Anhalt gerade 4,5. Der Standort ist für Fitness-Studios schon fast eine Überlebensfrage. Der DSSV gibt als Richtwert an, dass die Einwohnerzahl im geplanten Einzugsgebiet mindestens 15.000 betragen sollte. Hierbei ist jedoch eine individuelle Analyse der Situation notwendig. Viele Spitzenlagen sind bereits besetzt und darüber hinaus - auch wegen des großen Flächenbedarfs der Studios - teuer. Haushaltsausgaben (2011) für Sport- / Erholungsdienstleistungen rund 388 EUR im Jahr Die Kaufkraft unterschiedlicher Haushalte und das Preis- / Qualitätsniveau des Geschäfts spielen ineinander. Differenzierte Daten des Statistischen Bundesamtes (allerdings von 2008, bei durchschnittlichen Ausgaben von 804 EUR für Freizeitdienstleistungen) zeigen, dass Haushalte von Beamten (1.152 EUR), Selbständigen (1.044 EUR) und Pensionären (1.128 EUR) überdurchschnittlich viel in diesem recht heterogenen Segment aufwenden. Untersuchungen der Kaufkraft in Ihrem Zielgebiet, Mietpreisspiegel oder Zahlen zur Passantenfrequenz

VR-GründungsKonzept GK105 6 (Laufkundschaft) und Konkurrenzdichte liegen u.u. der lokalen Industrie- und Handelskammer oder dem Einzelhandelsverband vor. Personal im Schnitt beschäftigen Fitnessanlagen 12 Mitarbeiter Rund 70 Prozent der Beschäftigten arbeitet in Teilzeit, allerdings um so weniger, je kleiner ein Studio ist, in Betrieben mit weniger als 10 Mitarbeitern sind es nur 56,2 Prozent. Es besteht also die Möglichkeit, Fitness- und Sportlehrer, Trainer und Physiotherapeuten stundenweise zu beschäftigen. Zahl und Anstellungsverhältnis von Trainern hängen wesentlich ab von der Größe der Anlage, der Angebotsstruktur und den Öffnungszeiten. Da die Öffnungszeiten immer weiter ausgedehnt werden und Ihre eigentliche Aufgabe in der Unternehmensführung Sie beanspruchen wird, kommt der Personalfrage einige Bedeutung zu. Ohne gute fachliche und pädagogische Qualifikation in einem anerkannten Lehrzentrum bzw. eine Ausbildung zum Sportwissenschaftler oder -therapeuten sollten Sie niemanden einstellen, der direkten Publikumskontakt hat. Qualifikation: Alle Mitarbeiter sollten kontinuierlich Weiterbildungsprozesse durchlaufen, um den Mitgliedern immer Neues und Besseres bieten zu können. Dies führt bei nur leicht steigendem Umsatz zu weiterem Kostenanstieg im Personalbereich, ist jedoch eine notwendige Investition, um trotz zunehmender Marktsättigung bestehen zu können. Qualitätsmanagement: Die Verbände bieten mit "prae-fit" eine Zertifizierung zum gesundheitsorientierten Training an. Die TÜVs und das RAL-Institut haben bereits jeweils eigene Gütezeichen für Fitness-Studios entwickelt. Alternative: Persönlicher Fitness-Trainer. Inzwischen lassen sich nicht nur Prominente oder Manager in Zeitnot gern von einem persönlichen Fitness- Trainer nach einem ausgewogenen Programm zuhause zu mehr Kondition und einer besseren Figur verhelfen oder im Park richtig angeleitet zum Joggen motivieren. Für ganz normale Leute, die nicht gern ins Fitness-Studio gehen, können Sie als besonderen Service das Angebot Trainings außerhalb und innerhalb eines Studios organisieren. Dieses persönlich betreute Training lässt sich auch in Kleingruppen bis 5, 6 Teilnehmer betreiben. Für das Fitness-Training empfehlen sich Kurzhanteln, ein Deuser-Band, eine Gymnastikmatte, ein Medizinball, ein Stepp-Podest und evtl. eine Massagebank - alles im Kofferraum eines Pkw transportierbar. Dieses Konzept eignet sich auch für Existenzgründer, die zunächst nur ein ganz geringes Startkapital zur Verfügung haben. So brauchen Sie für die mobilen Geräte nur etwa zwischen 500 bis 3.000 EUR.

VR-GründungsKonzept GK105 7 3. Mitglieder und Angebote 8,9 % der Fitnessstudios wenden sich ausschließlich an Frauen (einige wenige an andere spezielle Zielgruppen wie Kinder). 13,3 % bieten zusätzlich zum Trainingsprogramm auch Ballspiele an. Das größte Risiko für Studiobetreiber liegt in der hohen Fluktuation der Kunden. In nachlässig geführten Studios ohne besonderes Profil springen erfahrungsgemäß 80 Prozent der Sporttreibenden nach sechs Monaten wieder ab. Die Kunden trainieren inzwischen gesundheitsbewusster und erwarten von Lehrern und Trainern fundiertes Fachwissen (z.b. über die Auswahl der Geräte für den persönlichen Trainingsablauf oder die muskulären Effekte einzelner Übungen) sowie eine individuelle und persönliche Betreuung. Mit neuen Kunden sollte ein persönliches Gespräch geführt werden. Bestandteil können eine persönliche Bedarfsanalyse und Zielfestlegung, ein persönlicher Trainingsplan, ein Fitnesstest, eine Studioführung und eine Einweisung in die vorhandene Ausstattung sein. Zielgruppenanalyse. Das Wissen über den Kunden ist Voraussetzung, um zielgerichtet und effektiv zu planen. Dazu gehören Alters- und Geschlechtsstruktur, Besuchshäufigkeit, Kaufkraft und Motivation für den Studiobesuch. Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang ebenfalls demographischen Untersuchungen eines definierten Einzugsgebietes zu. Nach den Ergebnissen solcher Analysen richten sich Angebotsstruktur, Öffnungszeiten, Qualifikationsmaßnahmen des Personals, externe und interne Werbeaktionen. Daten wie Einwohnerstrukturanalyse nach Kaufkraft, Alter und Geschlecht erhalten Sie bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung bzw. der IHK. Zielgruppe Kinder: Kinder haben zu wenig Bewegung, werden zu dick. Dagegen setzen Kinder-Fitnesscenter und geben den Kindern den nötigen Raum für Bewegung, zum Springen und Toben (Einrichtung: Halle mit dicken Matten, Kletterlandschaft mit z.b. einer mehrere Meter langen Steilwandrutsche, einem langen, schlangenförmigen Tunnel usw.). Selbstverständlich müssen diese Studios einen hohen Sicherheitsstandard gewährleisten. Zusätzlich: Gymnastikcenter, wo zu festgelegten Übungsstunden unter fachlicher Anleitung Kinderspiel-, Turn-, oder Gymnastikkurse stattfinden. Mittlerweile stehen auch spezielle Geräte für Kinder zur Verfügung allerdings geben Sportwissenschaftler zu Bedenken, dass diese repetitiven Bewegungabläufe kleineren Kindern schnell langweilig werden können. Der Seniorenmarkt ist ein Marktsegment der Zukunft. Branchenexperten empfehlen, auch das Kundenpotential unter der bislang tendenziell vernachlässigten älteren Bevölkerung voll auszuschöpfen und ein sinnvolles Angebot für diese Zielgruppe bereitzustellen. Eine relativ neue Idee dazu: den Körper fordern - den Geist entspannen, mit klassischer Musik statt des üblichen Hip Hop oder Rock. Der Ablauf der Bewegungen ist bei diesem Konzept langsamer, konzentrierter - gut für ältere Kunden und beruflich angespannte Feierabendsportler. Übergewichtige Kunden: Weitere Überlegungen gibt es zu potenziellen Kunden, die echte Gewichtsprobleme haben und sich bisher nicht ins Fitness-Studio trauen. Ihnen sollen eigene Studios zur Verfügung stehen, in denen es keine Hemmschwelle mehr gibt; diese Nische ist noch relativ neu und daher ausbau-

VR-GründungsKonzept GK105 8 fähig. Das auf Übergewichtige abgestimmte Training lässt sich mit Ernährungsberatung und sogar Kochkursen kombinieren. Trends. In erster Linie für eine junge Zielgruppe geeignet scheinen virtuelle Trainer (gern Stars der Branche, die bekanntermaßen als Personal Trainer für Schauspieler arbeiten), Workouts, die sich an Computerspielen oder vorgaben orientieren. Die (Gruppen-) Teilnehmer folgen den Anweisungen vom Bildschirm, mit 3D-Kameras wird ihr Bewegungsablauf kontrolliert und als Punktergebnis dargestellt. Ähnliche Konzepte werden auch für den Reha- und Gesundheitsbereich angeboten. Im Gerätebereich setzen sich mehr und mehr Crosstrainer durch, die gleichzeitig verschiedenen Muskelgruppen trainieren. Mit dem zunehmenden Beliebtheit von Fitnessarmbändern und apps wird die Anbindung der Geräte ans Internet und damit an die persönlichen Daten des Trainierenden wichtig; andere Hersteller nutzen die eigenen Cloud, um die persönlichen Daten der Mitglieder zu speichern, um die kontinuierliche Überwachung des Trainings zu garantieren. Auch die Kursangebote werden immer ausgefeilter, variantenreicher und gleichermaßen spezieller dazu gehören Varianten von Aquafitness, dem Ballett abgeschaute Übungen, Yoga oder das gute alte Circletraining in modernem Gewand. Außerdem organisieren (insbesondere kleinere, individuell geführte Studios in der schönen Jahreszeit auch Outdoor-Gruppentraining, je nach Standort und Zielgruppe vom Nordic Wlaking bis zum Paddeln oder Wildwasser-Rafting. Rechtliches. Eine Vertragsdauer von mehr als 2 Jahren ist rechtlich nicht zulässig; die Kündigungsfrist (üblicherweise schriftliche Kündigung) darf max. 3 Monate betragen und nicht an das Quartalsende gebunden sein. Fristlose Kündigungen (z.b. wegen Umzug, Krankheit) dürfen von den AGB des Studios nicht mit allgemeinen Klauseln ausgeschlossen werden. Sollte es eine Sommerpause oder Schließungen während der Schulfereien geben, dürfen für diesen Zeitraum keine Gebühren erhoben werden.

VR-GründungsKonzept GK105 9 4. Marketing Der Werbeaufwand, der Kunden in Ihr neues Studio bringen soll, sollte nicht unterschätzt werden. Der angemessene Anteil an Werbekosten liegt nach Ansicht des Deutschen Sportstudio-Verbands bei 5 bis 6 Prozent des Gesamtumsatzes und sollte 8 Prozent nicht überschreiten. Mit zunehmendem Umsatz verlagert sich die Zielsetzung der Werbemaßnahmen auf die dauerhafte Erhaltung des Mitgliederbestands mittels Mitgliederaktionen, die in der Regel mit geringeren Kosten umzusetzen sind. Dann sinkt der prozentuale Anteil der notwendigen Werbeaufwendungen, wenn auch nicht unbedingt der absolute Betrag. Bei hohem Werbeetat kann es sich lohnen, eine Werbeagentur einzuschalten. Viele Studios bieten Kunden, die neue werben, kleinere Vergünstigungen an. Kostenlose Probestunden und Schnupperangebote sind unumgänglich, um neue Kundschaft anzuziehen. Kooperationen. Im Rahmen der Bonusprogramme der Krankenkassen entstehen Kooperationen auch mit anderen ausgewählten Studios, die als "gesundheitsorientiert" eingestuft werden. Dies kann von Kasse zu Kasse variieren auch kleinere eigenständige Studios haben lokal eine Chance zu solchen Programmen. Zentral dabei: Qualifizierte Trainer, die das Trainingsprogramm der Mitglieder überwachen und korrigierend eingreifen können. Darüber hinaus können auch andere Träger von Gesundheitsmaßnahmen oder aber Apotheken und Ärzte angesprochen werden, mit denen gemeinsame Ernährungsberatung, Gesundheits-Checks und Trainingsprogramme angeboten werden. Seitdem Fitness einen hohen Stellenwert hat, achten auch Unternehmen auf die Gesundheitsvorsorge ihrer Angestellten. Dabei kooperieren gerade kleinere Firmen gern mit Studios, indem sie (rabattierte) Gruppentarife aushandeln oder Trainer für Outdoor-Aktivitäten und Kurse anheuern. Internetauftritt. Das Internet gewinnt zunehmend an Bedeutung für die Vermarktung: Im Bereich Kultur, Sport, Unterhaltung ist die eigene Homepage mittlerweile fast Standard (82 % aller Kleinbetriebe bis 20 Mitarbeiter), sie wird hier vorwiegend für Selbstdarstellung / Preislisten und Veranstaltungshinweise sowie die Personalsuche genutzt (66 % bzw. 37 %, destatis 2008). Grund genug für Existenzgründer, das Angebot, Stärken, aber auch Lücken, des eigenen Studios professionell auf die eigene Webpage zu hieven. Wichtig: Die Seiten sind die elektronische Visitenkarte des Geschäfts und sollten genauso aufgeräumt und übersichtlich wie die Trainingsräume daherkommen. Vorsicht: Auch die einfachsten Websites unterliegen mehr oder weniger umfänglich dem Telemediengesetz vor allem ein fehlerhaftes Impressum kann Abmahnprofis in die Hände spielen. Der Teufel steckt dabei im Detail, neben (Firmen-) Namen und ladungsfähiger Anschrift, ggf. Umsatzsteuer-ID sowie E-Mail-Adresse muss auch eine zweite Kontaktmöglichkeit angeboten werden; dabei ist noch nicht höchstrichterlich geklärt, ob eine Telefonnummer genügt, die nur auf einen Anrufbeantworter aufläuft. Bei gesetzlich geschützten Berufsbezeichnungen muss nicht nur diese aufgeführt sein, sondern auch der Staat, in dem sie erworben wurde. Zusatznutzen Newsletter: Die Gesetzeslage ist hier sehr deutlich: Elektronische Newsletter dürfen nur auf ausdrückliche Anforderung an eigene Kunden ver-

VR-GründungsKonzept GK105 10 sandt werden. Sie dienen also in erster Linie der Pflege von Stammkunden. Immerhin sind solche Newsletter (gut die Hälfte der Bezieher wünschen einen vierzehntägigen oder monatlichen Rhythmus) auf Dauer preiswerter zu organisieren als Werbeschreiben und gedruckte Handzettel.

VR-GründungsKonzept GK105 11 5. Ausstattung und Räume Raumaufteilung. Eine optimale Studiogröße liegt bei multifunktionaler Konzeption je nach Einzugsgebiet und Bevölkerungsstruktur in der Regel zwischen 800 und 1.000 qm. Um ein ausreichendes Angebot präsentieren zu können, sollten Sie über mindestens 280 qm Trainingsfläche verfügen. Dazu kommen Umkleideräume, Duschen, Aufenthaltsräume, Empfangsbereich usw., so dass die Mindestgröße bei rund 500 qm liegt. Die Flächenaufteilung soll gewährleisten, dass ca. 60 Prozent der Gesamtfläche zum Training genutzt werden. Dazu gehören die Bereiche Gerätetraining, Gruppentraining, Cardio-Fitness, hinzu kommen ein Nass- und Umkleidebereich, ein Empfangs-, Kommunikations- und ein Bistrobereich. Nebenbereich: Bei der Ausstattung von Umkleidekabinen, Duschen, Toiletten und dem Eingangs- und Kommunikationsbereich (Visitenkarte des Studios!) lohnt es sich, in eine professionelle und ansprechende Einrichtung zu investieren. Geräte. Zur Grundausstattung gehören in jedem Fall 3-6 Fahrräder und 2-4 Stepper. Sie kann schrittweise durch Rudergeräte, Laufbänder etc. ergänzt werden. Da diese Geräte teuer sind, sollte darauf geachtet werden, dass Investitionen in diesem Bereich das vertretbare Maß nicht überschreiten. Um hier eine qualifizierte Betreuung realisieren zu können, empfiehlt sich für alle Trainer der Besuch eines speziellen Cardio-Seminars beim Bildungsinstitut des DSSV. Die Sportgeräte müssen funktionell angeordnet werden. Dabei darf nicht der Eindruck eines "leistungssportlichen Zentrums" oder eines Bodybuildingstudios aufkommen. Der Gerätetrainingsbereich sollte individuelles Training unter fachlicher Anleitung gewährleisten. Da das Fitnessangebot besonders bei Frauen auf große Resonanz stößt, sollte auf die speziellen Anforderungen, die mit einem gezielten Figurtraining für Frauen verbunden sind, geachtet werden. Gruppentraining. Die Mindestgröße der Trainingsfläche sollte 80 qm nicht unterschreiten sonst wäre ggf. eine Studiovariante ohne Gruppentraining in Erwägung zu ziehen. Der Trend zum Gruppentraining konnte sich u. a. deshalb durchsetzen, weil hier nahezu unerschöpfliche Möglichkeiten zu neuen Angeboten existieren (Jazzdance, Callanetics, Wirbelsäulengymnastik, Seniorengymnastik, Selbstverteidigung, Aerobic, Thairobic, neuerdings diverse Kombinationen mit Pilates-Training bzw. Yoga etc.). Wichtig ist, dass der gesamte Bereich mit einem Schwingboden ausgelegt wird, um ein gelenkschonendes Training zu gewährleisten. Adresse / Erreichbarkeit. Für Kunden sind der zeitliche Aufwand, um ein Studio zu erreichen, die zurückzulegende Entfernung, eventuelle Stauschwerpunkte und Angebote des öffentlichen Nahverkehrs ausschlaggebend. Ob Sie Ihr Studio im Zentrum oder besser am Stadtrand ansiedeln, sollte unter anderem von diesen Faktoren abhängig gemacht werden, hängt aber auch davon ab, ob Sie sich in einer Großstadt oder einer Kleinstadt niederlassen wollen. So muss in einer Kleinstadt eine Stadtrandlage nicht unbedingt ein Standortnachteil sein, da hier eher freie Flächen für Parkplätze vorhanden sind, die Mieten niedriger liegen und Staugebiete umfahren werden können. Rechtliches. Bevor Sie eröffnen können, muss Ihre Anlage vom zuständigen Bauaufsichtsamt abgenommen werden. Sollten Sie größere Umbauten planen,

VR-GründungsKonzept GK105 12 müssen Sie dort einen Bauantrag stellen, der u.a. eine Zeichnung, eine genaue Betriebsbeschreibung, Mitteilung über die Fluchtwege etc. enthalten muss. Solche Vorhaben müssen Sie schon bei Abschluss des Mietvertrages mit dem Hausbesitzer oder -verwalter vereinbaren und die Genehmigung möglichst schriftlich in den Mietvertrag aufnehmen.

VR-GründungsKonzept GK105 13 6. Kalkulationshilfen Durchschnittsumsätze pro Jahr: Branche lt. Umsatzsteuerstatistik 350.000 EUR (2012, netto) lt. Branchenverband DSSV 710.000 EUR (2009) pro Unternehmen < 10 Beschäftigte *) 175.000 EUR (2010) pro Beschäftigtem *) 29.500 EUR (2010) Zum Vergleich: Laut Umsatzsteuerstatistik erwirtschafteten Unternehmen, die Sportanlagen betreiben, rund 555.000 EUR im Jahr. Persönliche Fitnesstrainer setzen durchschnittlich 90.000 EUR im Jahr um. *) vierjährliche Erhebung zur Kostenstruktur, destatis Etwa 3-4 Prozent des Umsatzes ergibt sich aus dem Verkauf von Handelswaren, seien Fitnessdrinks oder Sportaccessoires (2010). Der Deutsche Sportstudio- Verband hat ermittelt, dass etwa ein Zehntel des Umsatzes durch Nebeneinnahmen aus Solarien, dem Verzehr oder dem Bekleidungsverkauf erzielt werden. Mitgliedsbeiträge. Der durchschnittliche Mitgliedsbeitrag liegt in Deutschland bei rund 44,40 EUR im Monat (2012). Die Spanne der Beiträge, die von den Fitness-Studios erhoben werden, liegt in etwa zwischen 17 (Discount-Anbieter) und über 100 EUR bei zwölfmonatiger Vertragslaufzeit und zwischen 45 und 90 EUR bei sechsmonatiger Laufzeit. Durchschnittlich etwa 480 EUR Umsatz (inkl. Verkauf) bringt ein Mitglied pro Jahr (2012). Ca. 80-85 Prozent der abgeschlossenen Verträge laufen über 12 Monate. Bezahlt wird in der Regel im Voraus oder über monatliche Abbuchungen während der Laufzeit des Vertrages. Die Zahl der Verträge, die notwendig sind, um rentabel zu arbeiten, muss aus den anderen Betriebsdaten errechnet werden, dürfte jedoch selten unter 200 liegen. Im Schnitt hat ein Studio rund 1.200 Mitglieder (2012, nur Studios über 200 qm Grundfläche) Einzelstudios mit rund 800 Mitgliedern deutlich weniger als Kettenstudios mit rund 2.4020 je Anlage. Kostenstruktur I. Anhaltspunkte, wie gewirtschaftet wird, geben die Daten des Statistischen Bundesamtes (2010, Angaben in % vom Nettoumsatz). Branche Unternehmen < 10 Beschäftigte Personalaufwand 27,9 % 22,2 % Handelswareneinsatz 2,1 % 2,8 % Materialeinsatz, Rohstoffe 2,5 % 2,1 % Mieten, Leasing (Geräte!) 21,7 % 25,1 % Sonst. Kosten 24,9 % 23,3 % Das rechnerische Ergebnis vor Steuern liegt danach im Branchenschnitt bei rund 20 Prozent vom Umsatz, in kleineren Studios bei knapp 25 Prozent. Erfahrene Praktiker sehen bei größeren Studios eine Rendite zwischen 10 und 30 Prozent, je nach Preisansatz und Mitgliederzahl und struktur (2013).

VR-GründungsKonzept GK105 14 Kostenstruktur II. Der Branchenverband DSSV gibt Empfehlungen zur idealen Kostenstruktur, die für ein Studio mit 800 bis 1.000 qm Gesamtfläche gelten. Maximal sollten sämtliche Kosten den Anteil von etwa 80 % vom Umsatz nicht übersteigen (2014). Personal *) 35 % Raumkosten 16 % Finanzierungskosten 7 % Werbung 5 % Sonstiges 5 % *) inkl. Unternehmerlohn bzw. Geschäftsführer Ausführliche Hinweise zur Gründung eines Fitnessstudios finden Interessenten auf der Website des Verbandes. Dabei weist der DSSV auch auf Kosten hin, die häufig vergessen oder unterschätzt werden. So muss man je 100 qm mit etwa 470 bis 600 EUR im Monat für Betriebskosten der Anlage wie Heizung, Wasser und Strom rechnen, mit 200 bis 250 EUR je qm für die Reinigung oder mit GEMA- und GEZ-Gebühren für Medieneinsatz von 250 bis 400 EUR pro Monat. Die tatsächlichen Durchschnittswerte der befragten Mitgliedsunternehmen (DSSV, 2007 in % v. Nettoumsatz, inkl. Wellnessanlagen): Personalaufwand *) 37,4 % Miete / Energiekosten 19,2 % Werbung 5,7 % Leasing (Geräte!) 3,7 % Instandhaltung / Reparaturen 1,8 % Sonst. Kosten 7,8 % *) inkl. Unternehmerlohn bzw. Geschäftsführer Das rechnerische Ergebnis vor Steuern liegt bei diesen Betrieben im Schnitt bei 24,4 Prozent vom Umsatz. Betriebliche Versicherungen. Unabdingbar sind Haftpflichtversicherungen für Schäden, die Inhaber oder Mitarbeiter im Rahmen der betrieblichen Tätigkeit verursachen (abwendbare Unfälle, Verletzungsrisiko durch fehlerhafte Geräte). Wichtig sind Betriebsunterbrechungsversicherungen, die zusätzlich zu den entsprechenden Sachversicherungen wie Feuer, Sturm oder Vandalismus die Ausfallzeit abdecken. Arbeitslosenversicherung. Selbständige können freiwillig (gegen einen pauschalen Monatsbeitrag) Mitglied der Arbeitslosenversicherung bleiben (Kündigung erstmals nach 5 Jahren möglich, dann mit jeweils 3 Monaten Frist). Wesentliche Voraussetzungen: mind. 15 Wochenstunden selbständige Tätigkeit; innerhalb der letzten 24 Monate vor Aufnahme der selbständigen Tätigkeit mind. 12 Monate versicherungspflichtig beschäftigt oder Bezieher von Arbeitslosengeld; Antragstellung innerhalb von 3 Monaten nach Existenzgründung. Krankenversicherung. Wer selbständig ist, kann wählen, ob er in der gesetzlichen Krankenkasse bleibt oder sich privat versichert. Die Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherung sind von Alter, Geschlecht und Anzahl der nicht erwerbstätigen Familienangehörigen unabhängig, während die Privatversicherer für jedes Mitglied einen eigenen Beitrag berechnen. Für junge, gesunde Einsteiger ohne mitzuversichernde Familienangehörige ist eine Privatversicherung meist günstiger.

VR-GründungsKonzept GK105 15 Alters- / Risikovorsorge. Bei der Altersvorsorge gibt es für Selbständige meist die Möglichkeit zwischen gesetzlicher Rentenversicherung, Versorgungswerken bei einigen Berufsgruppen und/oder privaten Versicherungen zu wählen. Berufsunfähigkeit ist in der gesetzlichen Rentenversicherung für alle, die ab 1.1.1961 geboren sind, nur äußerst unzureichend abgesichert (Erwerbsminderungsrente); eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte zusätzlich privat abgeschlossen werden. Derzeit gilt eine private Vorsorge als günstiger, doch Prognosen über lange Zeiträume sind immer mit Unsicherheiten behaftet. ACHTUNG: Unter Umständen sind Sie auch als selbständiger Fitnesstrainer ( selbständiger Lehrer ) nach SGB VI 2 in der Gesetzlichen Rentenversicherung versicherungspflichtig. Um spätere hohe Nachzahlungen zu vermeiden, sollten Sie sich frühzeitig bei der Deutschen Rentenversicherung über die Einzelheiten sachkundig machen.

VR-GründungsKonzept GK105 16 7. Investitionsrahmen Kapitalbedarf je nach Konzept und Finanzierungsart 200.000 bis 500.000 EUR Praktiker rechnen mit der Faustformel: 500 EUR Investitionskosten pro Quadratmeter. Allein für die Grundausstattung an Geräten kommen leicht 400.000 EUR zusammen. Ein Zahlenbeispiel für die Ausstattung von 400 qm Trainingsfläche wäre: Gerätetraining Gruppentraining Cardio-Fitness 200 qm, Investitionen ca. 90.000 EUR 160 qm, Investitionen ca. 25.000 EUR 40 qm, Investitionen ca. 40.000 EUR Die hohe Kapitalintensität der Fitnessbranche ist auch eine Folge des steigenden Innovationsdrucks. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen die Studios ihr Kursangebot ständig sinnvoll erweitern und in Ausstattung und Ambiente investieren. Beinahe im jährlichen Turnus werden die Geräte in gut geführten Studios mittlerweile ausgetauscht und durch neue Angebote ergänzt. Bis zu 10 Prozent der Kosten fließen allein in die steuerliche Abschreibung für Innovationen und Baumaßnahmen. Zusätzliches Startkapital erfordert der Ausbau der "Erlebnisorientierung" (Sauna, Schwimmbad, Shopping, Gastro-Bereich). Für einen veritablen Wellnessbereich rechnet der DSSV mit Investitionskosten von 700-800 EUR pro Quadratmeter. Anlaufkosten. In der Praxis geht man von einer Anlaufzeit von mindestens einem Jahr aus, bis sich das Studio voll trägt. Bedenken Sie, dass Sie außer für Personalkosten auch hohe Mieten und Energiekosten haben. Hinzu kommen laufende Kreditzinsen und Tilgung für die erforderliche Fremdfinanzierung. Und auch für Ihren persönlichen Bedarf müssen Sie eine erhebliche Rücklage parat haben. Berücksichtigen Sie auch Ausgaben, die weniger handgreiflich sind. Dazu gehören Ausgaben für Briefpapier, die Eröffnungswerbung (Annoncen, die Entwicklung einer eigenen Internetpräsenz, Eintrag ins Branchenbuch etc.). Alternative: Leasing von Geräten. Vor allem wegen günstiger Service- Konditionen lohnt es sich, Sportgeräte direkt beim Hersteller zu kaufen. Aber: Leasing (und zunehmend auch Mieten) erfreut sich in der Fitnessbranche steigender Beliebtheit. Der Käufer muss eine Leasinggesellschaft finden (manche Hersteller verfügen über eine eigene oder vermitteln den Kontakt), diese prüft den Betrieb und kauft bei positivem Ergebnis die Geräte für das Studio. Der Betreiber errichtet dafür eine monatliche Leasinggebühr. Die laufenden Kosten erhöhen sich dadurch natürlich, wenn man diese Finanzierungsart vergleicht mit einem zinsgünstigeren und 2 bis 5 Jahre lang tilgungsfreien staatlichen Darlehen. Andererseits müssen Sie nicht so viel Anfangskapital mitbringen.

VR-GründungsKonzept GK105 17 8. Finanzierung Kredithilfen. Neben den Kredithilfen des Bundes bzw. der KfW- Mittelstandsbank (z.b. ERP-Gründerkredit-StartGeld bis 100.000 EUR, ERP- Gründerkredit-Universell für höhere Kreditsummen bis 10 Mio. EUR oder ERP- Kapital für Gründung mit Eigenkapitalfunktion bis 500.000 EUR) können Existenzgründer auch Förderung aus Landesprogrammen beantragen. Dazu gehören zinsgünstige Darlehen, in mehreren Ländern aber auch zusätzliche Beratungsmittel, in einigen Regionen und Branchen auch direkte Zuschüsse. Das aus eigenen Mitteln aufgebrachte Kapital sollte 15 bis 20 Prozent des Gesamtbedarfs nicht unterschreiten. Zu beachten: Öffentliche Förderkredite für Existenzgründer erhält nur, wer den Antrag darauf stellt, bevor er Investitionen tätigt, Räume mietet oder das Gewerbe anmeldet. Haftungsfreistellung: Förderkredite werden in aller Regel über die Hausbank ausgeliehen, die ihrerseits für die Rückzahlung des Darlehens gegenüber der Förderbank haftet. Diese Haftung wird für einige Programme, wie z.b. das StartGeld der KfW, mit der Haftungsfreistellung für einen Teil des Kredits (um max. 80 %) reduziert, Hausbank und Förderbank teilen sich also das Kreditrisiko. Der Gründer profitiert hiervon indirekt, weil dies der Hausbank die Gewährung des Kredits auch bei geringeren Sicherheiten erleichtert. Ausfallbürgschaft: Die Bürgschaftsbanken der Länder ersetzen mit öffentlichen Bürgschaften fehlende bankübliche Sicherheiten des Gründers für Bank- und/oder Förderkredite. Bei einem Scheitern des Vorhabens zahlen sie den besicherten Anteil der Finanzierung (max. 80 %, zwischen 10.000 EUR und 1 Mio. EUR) an die Hausbank. Der Gründer haftet für diesen Anteil gegenüber der Bürgschaftsbank, für den Rest gegenüber der Hausbank. Der Antrag auf eine öffentliche Bürgschaft wird über die Hausbank gestellt (bis 100.000 EUR in einigen Ländern auch direkt). Die Bürgschaftsbanken holen i.d.r. eine Stellungnahme der zuständigen Kammer oder Branchenvereinigung ein. Wesentlich ist eine absehbar ausreichende Rentabilität des Vorhabens. Ausfallbürgschaften gibt es nicht für Förderkredite mit Haftungsfreistellung. Förderprogramme der Länder Ausführliche Informationen bei den Landesförderinstituten. Adressen und Webadressen siehe unter Gründerkontakte / -informationen. Baden-Württemberg u.a.: Gründungsfinanzierung - Kredite ab 5.000 EUR bis 5 Mio. EUR + Startfinanzierung 80 - Kredite für Vorhaben bis max. 150.000 EUR Gesamtvolumen (Darlehensbetrag bis max. 100.000 EUR zu 100 % des Finanzierungsbedarfs) + MONEX-Mkrofinanzierung mit Darlehen bis max. 10.000 EUR (Anschlussfinanzierungen bis 20.000 EUR; spezielle Varianten für Frauen, das Handwerk und die Kreativbranche) + Exi- Gründungs-Gutscheine für kostenlose Gründungsberatungen, bis 10 Tage Intensivberatungen zu reduzierten Kosten (bis zu 80 % verbilligt) Bayern u.a.: Startkredit bis 40 % der förderfähigen Kosten (vorwiegend Investitionen, ohne Pkw) zwischen 12.000 EUR und 310.000 EUR Darlehenssumme + Startkredit 100 zur Auf-

VR-GründungsKonzept GK105 18 stockung auf höhere Finanzierungsanteile, mind. 2500 EUR Darlehen, max. 10 Mio. EUR Gesamtfinanzierung + Universalkredit bis 100 % Finanzierung (inkl. Betriebsmittel), mind. 25.000 EUR, höchstens 10 Mio. EUR Darlehensbetrag + stille Beteiligung zwischen 20.000 EUR und 250.000 EUR + Existenzgründercoaching bis 70 % Zuschuss zum Beraterhonoraren bis 800 EUR pro Tagewerk, max. 10 Tagewerke Berlin u.a.: Berlin Start - Darlehen für Investitionen, ggf. den Übernahmepreis oder ein erstes Warenlager sowie Betriebsmittel zwischen 5.000 EUR und 250.000 EUR + Mikrokredite bis 25.000 EUR aus KMU-Fonds Bremen u.a.: BAB-Mikrokredit bis max. 25.000 EUR / BAB- Starthilfekredit (als Eigenkapitalaufstockung) bis max. 50.000 EUR (bei max. 100.000 EUR Finanzierungsbedarf) + Ergänzungsdarlehen ab 150.000 EUR (max. 50 % des Hausbankdarlehens) + Bremer Gründerkredit bis 5 Mio. EUR + Beratungsförderung als Zuschuss bis max. 80% bei max. 700 EUR Honorar pro Tagewerk (insgesamt max. 2.800 EUR Zuschuss) Hamburg u.a.: Darlehen bis max. 17.500 EUR (35.000 EUR bei Gemeinschaftsgründung) für erwerbslose oder von Erwerbslosigkeit bedrohte Existenzgründer Mecklenburg-Vorpommern u.a.: Mikrodarlehen für Gründer bis 10.000 EUR, Kooperationsdarlehen mit der Hausbank auch bis 20.000 EUR + Kleindarlehen zwischen 20.000 EUR und 200.000 EUR + 50 % Zuschuss zur Unternehmensberatung von max. 500 EUR pro Tagewerk, im Rahmen von Unternehmensnachfolgen insgesamt max. 10.000 EUR Niedersachsen u.a.: MikroSTARTer Niedersachsen - Darlehen zwischen 5.000 EUR und 30.000 EUR (derzeit regional beschränkt) + Niedersachsen-Gründerkredit zwischen 20.000 EUR und 500.000 EUR für Investitionen sowie bis zu 500.000 EUR für Betriebsmittel und ggf. ein erstes Warenlager + Gründercoaching von 3-20 Tagewerken, je nach Region bis 75 % Zuschuss zu max. 600 EUR pro Tag (nur bei NBank akkreditierte Berater; Sonderkonditionen für bestimmte Regionen bzw. Gründungen) Nordrhein-Westfalen u.a.: NRW.BANK Gründungskredit, mind. 25.000 EUR, max. 10 Mio. EUR Kreditvolumen (zu 100 % der förderfähigen Kosten) + Gründungsberatung (max. 50% / 400 EUR pro Tagewerk Zuschuss, i.d.r. für 4 Tagewerke) Rheinland-Pfalz u.a.: Darlehen aus dem Mittelstandsförderungsprogramm bis zu 100% der Investitionen (max. 2 Mio. EUR, dabei Betriebsmittel bis 500.000 EUR) + Existenzgründungsberatung bis 50% Zuschuss für max. 9 Tagewerke zu 800 EUR Schleswig-Holstein u.a.: Starthilfedarlehen bis 100.000 EUR Investitionsbedarf und/oder 50.000 EUR Betriebsmittelbedarf (je Gründer, ab 100.000 EUR Finanzierungsbedarf 15 % Eigenkapital erforderlich) + Zuschuss aus dem Zukunftsprogramm Arbeit zur Gründungsberatung / -schulung von 50 % der Kosten / max. 300 EUR für max. 5 Tagewerke Geno-Star: Finanzierungsplaner im Internet. Wie eine auf Ihren Kapitalbedarf zugeschnittene Finanzierung mit dem vorhandenen Eigenkapital, öffentlichen Mitteln und Bankdarlehen im Idealfall aussehen könnte, ermitteln Sie im ersten

VR-GründungsKonzept GK105 19 Schritt selbst mit GENO-Star. Das DV-gestützte Beratungssystem der Volksbanken, Raiffeisenbanken und Spar- und Darlehenskassen errechnet aufgrund Ihrer Angaben ganz unverbindlich einen optimalen Finanzierungs- und Kapitaldienstplan. So können Sie erst einmal verschiedene Modelle durchspielen. Damit erhalten Sie erste konkrete Zahlen für Ihren Businessplan, die dann im Gespräch mit Ihrer Hausbank verfeinert und noch besser auf Ihr Vorhaben zugeschnitten werden können. Internet-Service unter www.geno-star.de Förderrechner mit optimalem Finanzierungsplan und Kapitaldienstplan sowie Hinweisen auf einzureichende Unterlagen Förderprogramme und Förderlexikon Adressen der lokalen genossenschaftlichen Bank(en)

VR-GründungsKonzept GK105 20 9. Spezielle Gründerinfos Businessplan. Ein Gründungs- bzw. Investitionskonzept für die Finanzierung sollte u. a. folgende Informationen enthalten: Marktbedingungen und voraussichtliche Entwicklung der Branche Angebotspalette, Spezialisierungen, Preise, Service Kundenpotenzial im Einzugsgebiet und ggf. daraus begründete Standortwahl Konkurrenzsituation notwendiger Mitarbeiterstamm Erfolgsaussichten des Unternehmens als Vollexistenz: Die oben genannten Themen müssen mit einer Umsatz-, Kosten- und Ertragsvorschau quantifiziert bzw. untermauert werden, um von der Wirtschaftlichkeit des jeweiligen Vorhabens zu überzeugen. Gründungsplaner der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Bei der Erstellung von ersten professionellen Businessplänen unterstützt Sie der Gründungsplaner der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Mit Hilfe dieses umfangreichen und effizienten Planungsinstruments schärfen Sie den Blick für die Chancen Ihres zukünftigen Unternehmens, senken durch genaue Kalkulation die Risiken und betrachten ganz realistisch die Erfolgsaussichten aus verschiedenen Blickwinkeln. Zentrale Bestandteile des Gründungsplaners, den interessierte Gründer bei jeder Volksbank und Raiffeisenbank erhalten: Das Simulationsprogramm: Unternehmensgründung" für Ihren heimischen PC bildet den Gründungsprozess in betriebswirtschaftlich logischer Reihenfolge ab. Im Ergebnis erarbeiten Sie schrittweise Ihren individuellen Businessplan, der eine detaillierte Grundlage für das Finanzierungsgespräch mit Ihrer Hausbank bildet. Im Gründerplanspiel planen Sie gemeinsamen mit anderen (max. 20) Unternehmensgründern einen ganzen Tag lang Ihre eigene Firma, unter kompetenter Leitung, über einen Zeitverlauf von drei Jahren. Fragen Sie in Ihrer Genossenschaftsbank nach den nächsten Terminen. Persönliche Kreditwürdigkeit. Insbesondere wenn öffentliche Förderkredite beantragt werden, stehen auch die fachlichen und kaufmännischen Qualifikationen des oder der Gründer auf dem Prüfstand. Beides verbinden z.b. Ausbildungen wie Fitnessfachwirt, Sport- und Fitnesskaufmann oder Fitnessökonom (MA oder BA). Wer über sportlich orientierte Qualifikationen verfügt (wie z.b. Dipl.-Sportlehrer, Lizensierter Fitnesstrainer oder auch Krankengymnast), kann seine Befähigung zur kaufmännischen Führung des Studios auch durch Berufserfahrung als Angestellter in Fitnessstudios nachweisen. Für Kaufleute oder Betriebswirte empfiehlt sich die Gründung zusammen mit einem Partner, der die entsprechende fachspezifischen Kenntnisse mitbringt. Außerdem werden die persönliche Vermögens- und Einkommenssituation und die Kreditsicherheiten des Gründers eine Rolle spielen. In Bezug auf diese Frage kann es leicht zu Enttäuschungen kommen, da die Bank die aufgeführten Sicherheiten manchmal nicht so hoch bewertet, wie ein Gründer sich das erhofft. Übliche Bewertungen: in voller Höhe Kontoguthaben bei einem Kreditinstitut, Rückkaufwerte von Lebensversicherungen und Bausparguthaben, zu drei Vierteln des Wertes festverzinsliche Wertpapiere (für ausländische Wertpapiere gelten besondere Regelungen), mit fünfzig Prozent Aktien.

VR-GründungsKonzept GK105 21 Franchising. Beim Franchising kann der Existenzgründer im Idealfall einen mehr oder weniger bekannten Markennamen und ein bewährtes Geschäftskonzept nutzen sowie weitere Serviceleistungen der Mutterfirma. Dafür ist eine Lizenzgebühr zu entrichten, einmalig zu Beginn der Zusammenarbeit oder als regelmäßige Umsatzbeteiligung des Franchisegebers. Der Franchisenehmer ist dabei selbständiger Geschäftsmann; er sorgt für Finanzierung, Personal und Verkauf. Dabei wird er in der Regel vom Franchisegeber unterstützt und beraten. Unternehmenskauf. Bei einer Geschäftsübernahme haftet der Käufer gegenüber dem Finanzamt für alle betrieblichen Steuern wie Gewerbesteuer, Umsatzsteuer und Lohnsteuer, die ein Jahr vor und ein Jahr nach der Geschäftsübergabe anfallen. Begrenzt ist diese Haftung auf den Unternehmenswert. Das Haftungsrisiko kann eingeschränkt werden, indem man sich vom Veräußerer eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des Finanzamtes vorlegen lässt, die besagt, ob betriebliche Steuern auf dem Unternehmen lasten. Kaufpreis. Der Unternehmenswert setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen: Zeitwert für Einrichtung und Ausstattung Geschäftswert, der sich aus den Umsatzzahlen, der Geschäftslage und dem Kundenstamm ergibt. Die Finanzierung des Kaufpreises sowie der erforderlichen Zusatzinvestitionen kann - wie jede Existenzgründung - vom Staat mit zinsgünstigen Mitteln erleichtert werden. Prüfpunkte. Der zum Verkauf stehende Betrieb sollte einer gründlichen betriebswirtschaftlichen Prüfung unterzogen werden - sonst kann man im Grunde nur den Zeitwert der Ausstattung zu Grunde legen. Besonders sorgfältig recherchiert werden sollten: Verkaufsgründe des bisherigen Inhabers Mitgliederzahl und Zahl der aktiven Mitglieder sowie (Rest-) Laufzeit der Verträge Alter und Zustand der Geräte, im Besitz des Studios oder gemietet bzw. geleast alle betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Personaldaten, Verträge, Verbindlichkeiten und Außenstände; die Jahresabschlüsse der letzten 3 bis 5 Jahre (Bilanzen / Gewinn- und Verlustrechnungen), laufende Verbindlichkeiten laufende Verträge mit Herstellern und Lieferanten und die Berechtigung, als Nachfolger in diese Verträge eintreten bzw. sie kündigen zu können (Rest-)Laufzeit des Mietvertrags und ggf. neue Auflagen oder Bauplanungen der Behörden

VR-GründungsKonzept GK105 22 10. Recht Die Existenzgründung mit einem Fitness-Studio wird nicht durch spezielle Vorschriften eingeschränkt. Gewerbeanmeldung bei der für Ihren Betriebssitz zuständigen Stadt- oder Gemeindeverwaltung. Davon werden automatisch in Kenntnis gesetzt das Finanzamt das Gewerbeaufsichtsamt die Ordnungsbehörden die Berufsgenossenschaft Mit der Aufnahme eines Gewerbes wird jedes Unternehmen kammerzugehörig und damit beitragspflichtig. Sollte das Finanzamt innerhalb von wenigen Wochen keine Steuernummer zugeteilt haben, ist der Gewerbetreibende verpflichtet, eine persönliche Mitteilung zu machen. Steuerfallen. Auch Gründer, die sich beim Thema Unternehmenssteuern von Anfang an der Hilfe eines Steuerberaters bedienen, müssen sich selbst in Grundzügen mit den rechtlichen und steuerlichen Aspekten einer Unternehmensgründung befassen. Wichtig für viele, wenn sie (in der Anfangsphase) ohne Mitarbeiter arbeiten: Eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) kann bereits durch die gemeinsame Tätigkeit / Kooperation zweier Personen entstehen und dann ohne dass die Partner dies wissen zu weit reichenden steuerlichen Konsequenzen führen, ggf. verbunden mit erheblichen steuerlichen Nachteilen für die Partner. Personal. Wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, brauchen Sie für die Anmeldung zur Krankenkasse eine Betriebsnummer. Die bekommen Sie von Ihrem zuständigen Arbeitsamt zugeteilt. Natürlich müssen Ihre Mitarbeiter gegen Unfall versichert sein. Deshalb ist innerhalb von 8 Tagen nach Aufnahme der Geschäftstätigkeit die Anmeldung bei der Berufsgenossenschaft fällig. Der Beitrag richtet sich nach der Höhe der Brutto-Entgelte. Aushilfskräfte: Die sozialversicherungs-, steuer- und arbeitsrechtlichen Voraussatzungen bzw. Möglichkeiten, der so genannten Geringfügigen Beschäftigung (Entgeltobergrenze: 450 Euro monatlich) und bei der kurzfristigen Beschäftigung sind ebenso vielfältig wie kompliziert. Krankenkassen und Kammern halten zum Thema Minijobs ausführliche Informationsschriften bereit (auch im Internet). Achtung: Nach dem 1.1.2013 begonnene Minijobs sind nur auf Wunsch des Arbeitnehmers von der Rentenversicherungspflicht befreit (schriftlicher Antrag beim Arbeitgeber). Verzehr mitgebrachter Getränke. Einige Studios verbieten in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen den Verzehr mitgebrachter Getränke der Kunden, um am eigenen Getränkeangebot von Fitnessdrinks etc. zu verdienen. Nach einem (noch nicht höchstrichterlichen) Urteil ist eine solche Klausel hinfällig (OLG Brandenburg, AZ.: 7U 36/03).

VR-GründungsKonzept GK105 23 Gaststättengesetz. Handel und Dienstleister dürfen alkoholfreie Getränke ausschenken und Speisen anbieten, ohne eine Konzession (Erlaubnis) im Sinne des Gaststättengesetzes zu haben und entsprechende Vorbereitungskurse zu besuchen. Vorschriften hinsichtlich Zahl der Sitzplätze und ggf. Einbau von Toilettenanlagen bestehen nicht mehr. Dies bedeutet eine Erleichterung für Betriebe, die diesen zusätzlichen Service anbieten wollen. Beachtet werden müssen aber weiterhin die Bestimmungen zur Lebensmittelhygiene (Räumlichkeiten, Lagerung von Lebensmitteln, Kühlung, Schulung der Mitarbeiter etc.).

VR-GründungsKonzept GK105 24 11. Gründerkontakte/-informationen Anlaufstellen für Gründer Baden-Württemberg: ifex - gruendung-bw.de Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg Neues Schloss, Schlossplatz 4, 70173 Stuttgart Tel. 0711/123-2786, Fax 0711/123-2556 E-Mail: ifex@mfw.bwl.de www.gruendung-bw.de Bayern: Startup in Bayern Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Prinzregentenstraße 28,, 80538 München Tel. 089/21620-0, Fax 089/2162-2760 E-Mail: info2010@mittelstand-in-bayern.de www.startup-in-bayern.de Berlin: gruenden-in-berlin.de www.gruenden-in-berlin.de E-Mail: -> Kontaktformular Existenzgründer-Telefon: 030/9013-8444 Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung Martin-Luther-Str. 105, 10825 Berlin E-Mail: poststelle@senwtf.berlin.de www.berlin.de/sen/wirtschaft/foerderung/gruenden/index.html Bremen: B.E.G.IN-Gründungsleitstelle c/o RKW Bremen, Langenstr. 30, 28195 Bremen Info-Line Bremen: 0421/32 34 64-12 Info-Line Bremerhaven: 0471/14 04 60 E-Mail: info@begin24.de www.begin24.de Hamburg: H.E.I. Hamburger ExistenzgründungsInitiative Habichtstr. 41, 22305 Hamburg Tel. 040/611 7000, Fax 040/611 700 19 Kontaktformular: www.hei-hamburg.de/103,kontakt.html www.hei-hamburg.de Mecklenburg-Vorpommern: Gründertelefon E-Mail: -> Kontaktformular Ansprechpartner Mo-Do 9.00-15.30 Uhr unter: www.gruender-mv.de/info/gruendertelefon/index.html Online-Beratung: www.gruender-mv.de/service/onlineberatung/index.html www.gruender-mv.de

VR-GründungsKonzept GK105 25 Niedersachsen: Investitions- und Förderbank Niedersachsen NBank Günther-Wagner-Allee 12-16, 30177 Hannover E-Mail: info@nbank.de www.nbank.de Existenzgründung in Niedersachsen: www.nbank.de/unternehmen/wirtschaft/existenzgruendung Nordrhein-Westfalen: STARTERCENTER NRW Standorte der Startercenter in NRW: www.startercenter.nrw.de/startercenter/startercenter-adressen.html Infoline: 0211/ 837 1939 (Montag-Freitag 8-18 Uhr) Kontaktformular: www.startercenter.nrw.de/impressum/kontakt.html www.startercenter.nrw.de Förderlotse: www.nrwbank.de/de/foerderlotse/produktsuche/index.html Rheinland-Pfalz: Gründungsinitiative Ministerium f. Wirtschaft, Klimaschutz, Energie u. Landesplanung Kaiser-Friedrich-Straße 1, 55116 Mainz, Tel. 06131/16-2525 www.gruendungsinitiative.rlp.de Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) Beratertelefon: 06131/6172-1333 (Mo.-Do. 9-17 Uhr; Fr. 9-15 Uhr) E-Mail: beratung@isb.rlp.de www.isb.rlp.de Förderfinder: http://isb.rlp.de/de/wirtschaft/foerderfinder-assistent/ Schleswig-Holstein: Existenzgründungsoffenssive Förderberatung: www.ib-sh.de/foerderlotse Förderlotsen einschließlich GründerInnenberatung Investitionsbank Schleswig-Holstein Tel. 0431/9905-0, Fax 0431/9905-3383 E-Mail: info@ib-sh.de www.ib-sh.de/existenzgruendung Initiative "Gründerland Deutschland" auf dem Existenzgründerportal Bundesministerium für Wirtschaft und Energie www.existenzgruender.de Kammern Service der Industrie- und Handelskammern: Existenzgründungsberatung Vermittlung/Benennung von Spezialisten und weiterführenden Beratungseinrichtungen Auskunft über gewerberechtliche Fragen Wegweiser zu den Förderprogramme aus Bundes- und Landesmitteln etc. Links zu allen IHKs: www.dihk.de/ihk-finder Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag e.v. Jägerstraße 40, 70174 Stuttgart Tel. 0711/22 55 00 60, Fax 0711/22 55 00 77 E-Mail info@bw.ihk.de www.bw.ihk.de