Masterstudiengang Chemie Zum Wintersemester 2015/16 führt der Fachbereich Chemie den akkreditierten (AQAS) Masterstudiengang Chemie ein. Der Masterstudiengang ist Teil der konsekutiven Chemieausbildung am Fachbereich Chemie, die mit einem Bachelor-Studium beginnt, im Master-Studium fortgesetzt wird und in eine Promotion münden kann, um die attraktivsten Berufsfelder der Chemie zu erschließen (Abbildung 1). Abb. 1. Verlaufsdiagramm der konsekutiven Ausbildung im Fach Chemie am Fachbereich Chemie der TU Kaiserslautern. Alternativ zum Bachelor-Chemie kann ein Bachelor in Biochemie, Lebensmittelchemie oder einem anderen Chemie-nahen Fach zur Aufnahme in den Masterstudiengang Chemie berechtigen. 1
Allgemeine Angaben Studienbeginn ist sowohl zum Wintersemester als auch zum Sommersemester möglich. Bewerber/Innen für das Masterstudium Chemie benötigen einen Bachelor-Grad in Chemie einer deutschen Hochschule oder einen gleichwertigen Abschluss im Fach Chemie oder in einem gleichwertigen bzw. verwandten Fach (z.b. Biochemie, Lebensmittelchemie) mit Prüfungsleistungen von mindestens 180 ECTS-Punkten. Darüber hinaus können Fachhochschulabsolvent/innen, Absolvent/innen ausländischer Hochschulen nach Feststellen der Eingangsqualifikation durch den Prüfungsausschuss zugelassen werden. Sem Module (LP) Summe LP Abschlussmodul Master-Arbeit und Seminar () Wahlmodul 1 Wahlmodul 2 3 WV 1 (3) WPV 2 () 2a 2 Vorl. / 1 Sem/ 1 2b Praktikum (12) Übung (11) WPV 1 () WV 2 (3) 2 1a 2 Vorl. / 1 Sem/ 1 1b Praktikum (12) Übung (11) Grundmodul Grundmodul 3 Grundmodul 2 Grundmodul 1 Vorlesung und Vorlesung, Übung Vorlesung, Übung 1 Vorlesung Übung (5) und Praktikum (10) und Praktikum (10) und Übung (5) Abb. 2. Studienverlauf des viersemestrigen Master-Studiengangs Chemie (gelb: Grundmodule -fachliche Grundlagen; rot: e - fachliche Vertiefung; blau: fächerübergreifende Inhalte). Der Masterstudiengang ist forschungsorientiert ausgerichtet. Absolvent/innen erwerben in einer Regelstudienzeit von vier Semestern 120 ECTS-Punkte (Abbildung 2). Master-Studierende absolvieren Forschungspraktika, die entweder am Fachbereich oder in europäischen ERASMUS-Partneruniversitäten durchgeführt werden können. Exzellente Studierende können nach erfolgreichem Auswahlverfahren durch ein Deutschlandstipendium gefördert werden. 2
Kurzbeschreibung des Studiengangs Der Master-Studiengang ist forschungsorientiert und wird inhaltlich von den Forschungsschwerpunkten des Fachbereichs Chemie geprägt. Schwerpunkte sind die Synthesechemie, katalytische Transformationen von Naturstoffen, bio(an)organisch chemische Fragestellungen, Entwicklung physikalisch-chemischer Messtechniken, Magnetismus, Spektroskopie, Aspekte der Lebenswissenschaften, sowie chemische Lebensmittelsicherheit und molekulare Ernährungsforschung. Entsprechend den Richtlinien des Bologna-Protokolls und der Hochschulrektoren-Konferenz verbreitert und vertieft das Curriculum des Masterstudiums die fachlichen Kompetenzen, die im Bachelor-Studiengang Chemie erworben werden. Die Konzeption des Studiengangs sieht daher eine fachlich breite vertiefende Grundausbildung vor und fordert, vier Grundmodule aus den fünf Fachrichtungen Anorganische Chemie, Organische Chemie, Physikalische Chemie, Technische Chemie und Biochemie zu wählen. Das Master-Studium bietet Studierenden attraktive Möglichkeiten zur Profilbildung ihres persönlichen Curriculums durch einen umfangreichen Wahlpflichtbereich und einen Wahlbereich. Der Wahlpflicht-oder Spezialisierungsbereich umfasst den größten Teil des Curriculums und bereitet die Studierenden auf das Abschlussmodul vor. Die Fachrichtung, in der das Abschlussmodul absolviert wird, wählen Studierende auf Basis ihrer Spezialisierungsauswahl frei. Ein Angebot empfohlener Wahlvorlesungen z.b. aus den Fächern Mathematik, Informatik, Biologie, Physik, Wirtschaftswissenschaften und Verfahrenstechnik ermöglicht den Studierenden, chemische Inhalte mit fächerübergreifenden Fragestellungen zu kombinieren. Curriculum Im ersten Semester des Masterstudiengangs belegen die Studierenden insgesamt vier Grundmodule in den Fächern Anorganische Chemie, Organische Chemie, Physikalische Chemie, Biochemie (zusammen mit einem Praktikum in der Lebensmittelchemie) und Technische Chemie ( Leistungspunkte). Grundmodule bestehen aus einer Vorlesung und einer Übung. In zwei Grundmodulen werden die Lernziele durch praktische Übungen im Labor vertieft. Im zweiten und dritten Semester belegen die Studierenden insgesamt zwei e mit folgenden Forschungsschwerpunkten: Bio(an)organik, Naturstoffchemie, Katalyse, Spektroskopie, Materialien, Theorie und LifeScience (Biochemie, Lebensmittelchemie/Toxikologie) ( Leistungspunkte). Theoretische Lehreinheiten der e bestehen aus zwei Vorlesungen, einem Seminar und einer themenübergreifenden Übung. Hinzu kommt ein thematisch abgestimmtes Forschungspraktikum, das die Studierenden in den für das jeweilige Modul verantwortlichen Arbeitsgruppen der Fachrichtungen durchführen. Dabei sind die Studierenden in der fachlichen Kombination der e (6 LP) frei. Die Wahlmodule des zweiten und dritten Semesters verbinden chemische mit nicht chemischen Inhalten und bereiten die Studierenden auf fachliche Zusammenhänge des Berufslebens vor (1 LP). 3
Das Abschlussmodul umfasst eine Forschungsarbeit (Masterarbeit), in der Studierende selbstständig ein Thema den Prinzipien der guten wissenschaftlichen Praxis folgend bearbeiten, die Ergebnisse den wissenschaftlichen Standards entsprechend auswerten, in Form einer Niederschrift zusammenfassen, in einem Vortrag einem Fachpublikum präsentieren und in einer Disputation verteidigen ( Leistungspunkte). Nach Kompetenzfeldern aufgeschlüsselt nimmt die fachliche Vertiefung den größten Raum, Grundlagen und das Abschlussmodul geringere und fachübergreifende Kompetenzen den geringsten Raum am Curriculum ein (Abbildung 3). Abb. 3. Prozentualer Anteil der Leistungspunkte im Master-Studiengang aufgeschlüsselt nach Kompetenzniveaus fachliche Grundlagen = Grundmodule; fachliche Vertiefung = e; fachübergreifende Inhalte = Wahlmodule. Der Praxisanteil des Master-Studiums beträgt 2% der Semesterwochenstunden zuzüglich des Anteils praktischer Arbeiten an der Abschlussarbeit. Da der zeitliche Umfang der Abschlussarbeit 2% beträgt, kann der Praxisanteil am Master-Studium einen Wert von 50% und mehr erreichen. Ungefähr 23% ihrer Zeit widmen die Studierenden Vorlesungen, 8% Übungen und 3% Seminaren (Abb. ). Abb. : Prozentualer Anteil der Semesterwochenstunden aufgeschlüsselt nach Unterrichtsformen im Master-Studium.
Berufsfelder Master-Absolvent/innen besitzen nach einer Regelstudienzeit von zehn Semestern vertieftes Grundlagenwissen bzw. Spezialwissen in Chemie. Master-Absolvent/innen haben als Praktikant/innen eine Forschungsarbeit von anspruchsvollem wissenschaftlichem Niveau selbstständig geplant, organisiert und bis zu einem Punkt entwickelt, an dem neue Erkenntnisse Publikationsreife erreichen können. Master-Absolvent/innen sind in der Lage, wissenschaftliche Ideen in Form einer Hypothese zu formulieren und dem Verifizierungs-/Falsifizierungsprinzip folgend zu hinterfragen, um daraus Schlüsse zu ziehen. Master-Absolvent/innen können ihre Erkenntnisse in einem größeren Kontext sehen und einem Fachpublikum verständlich vermitteln. Master-Absolvent/innen sind als Assistent/innen der Laborleitung in Forschungslabors der Großindustrie einsetzbar. In kleineren Betrieben, in denen weniger Spezialwissen als vielmehr fundierte breite Ausbildung und eigenverantwortliches Arbeiten wünschenswert ist, können Master der Chemie Leitungsfunktionen übernehmen. Hierzu zählen Leitungsfunktionen in analytisch und synthetisch orientierten Firmen. Perspektiven Der Master-Abschluss bildet die Grundlage für weitere fachliche Qualifizierung, beispielsweise zur Promotion. Für viele Industriezweige, insbesondere die Chemische Industrie ist die Promotion eine Grundvoraussetzung für den Berufseinstieg. Promovierte Chemiker/innen sind in der Regel Führungskräfte mit attraktiven beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten in der Wirtschaft, aber auch in der Verwaltung und an Hochschulen. Kontakt Dekanat Fachbereich Chemie (0631) 205 275 oder dekanat@chemie.uni-kl.de 5