Informationen für Schwangere. Grippeimpfung. Impfung in der Schwangerschaft schützt Mutter und Kind.

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Transkript:

Informationen für Schwangere Grippeimpfung Impfung in der Schwangerschaft schützt Mutter und Kind.

Gesund durch die Schwangerschaft Das Wohlbefinden und die Gesundheit von Mutter und Kind stehen in der Schwangerschaft an erster Stelle. Eine Grippeerkrankung (Influenza) kann die Gesundheit von Mutter und Kind ernsthaft gefährden. So steigt im Laufe der Schwangerschaft das Risiko für schwere Verläufe der Grippe mit Komplikationen wie zum Beispiel einer Lungenentzündung, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Zudem erhöht eine Grippeinfektion während der Schwangerschaft die Gefahr von Wachstumsverzögerungen und von Fehl- oder Frühgeburten. 2

Saisonale Grippe: Vermeidbares Risiko für Mutter und Kind Um das Risiko für schwere Verläufe der Grippe zu minimieren, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), eine unabhängige Expertengruppe, allen Schwangeren eine Impfung gegen die saisonale Grippe. Diese Impfung bietet nachweislich einen wirksamen Schutz für Mutter und Kind. Saisonale Grippe: Was ist das? Eine echte Grippe (saisonale Influenza) ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit. In unseren Breitengraden kommt es vor allem im Winter regelmäßig zu sogenannten Grippewellen. In dieser Zeit ist die Wahrscheinlichkeit sich anzustecken besonders hoch. Influenzaviren werden über Tröpfchen, zum Beispiel beim Sprechen oder Husten, sowie über die Hände oder bei Kontakt mit verunreinigten Oberflächen übertragen. Die Viren befallen und schädigen die Schleimhäute der oberen Atemwege. Dies verursacht nicht nur die typischen Krankheitszeichen (wie trockenen Husten und Halsschmerzen), sondern macht den Körper auch anfälliger gegenüber bestimmten bakteriellen Erregern. 3

Eine echte Grippeerkrankung äußert sich durch: einen plötzlichen Krankheitsbeginn mit Fieber ( 38,5 C) trockenen Reizhusten Kopf-, Hals-, Muskel- und Gliederschmerzen Abgeschlagenheit und manchmal Übelkeit/Erbrechen Komplikationen einer Grippeerkrankung wie eine Lungenoder Herzmuskelentzündung sind möglich. Erkältungskrankheiten, auch grippale Infekte genannt, werden hingegen von anderen Viren verursacht, verlaufen meist milder und klingen nach wenigen Tagen ab. Wichtig zu Wissen Die Grippeimpfung schützt nicht vor Erkältungskrankheiten. Warum ist eine Grippe während der Schwangerschaft gefährlich? Während der Schwangerschaft ist die Immunabwehr weniger aktiv: Dies ist ein Schutz für das ungeborene Kind denn so wird verhindert, dass es als Fremdkörper angegriffen wird. Dadurch sind schwangere Frauen jedoch auch anfälliger für Infektionen. Zudem ändern sich während der Schwangerschaft Atmung und Kreislauf, wodurch das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zusätzlich erhöht wird. 4

Eingeschränkte Behandlungsmöglichkeiten während der Schwangerschaft Jede Medikamentengabe während der Schwangerschaft muss sorgfältig abgewogen werden. Denn im Vordergrund stehen die gesunde Entwicklung des Kindes sowie die Sicherheit der Mutter. Dies gilt auch für die Verabreichung von antiviralen Medikamenten, die in der Schwangerschaft nur nach strenger Prüfung im jeweiligen Einzelfall erfolgt. Im Kampf gegen eine Viruskrankheit, wie im Fall der Grippe, sind Antibiotika unwirksam: Sie eignen sich nur zur Behandlung einer Infektion mit Bakterien. Daher kommen Antibiotika höchstens bei gleichzeitigem Vorliegen von bakteriell verursachten Komplikationen unter Beachtung von Vorsichtsmaßnahmen zum Einsatz. Deshalb gilt: Vorbeugen durch eine Grippeimpfung ist besser als Behandeln. 5

Wie kann ich mich schützen? Der beste Schutz gegen eine Grippeinfektion ist die rechtzeitige Impfung vor Beginn der Grippesaison. Sie hilft dem Körper, Abwehrstoffe gegen Grippeviren aufzubauen. Impfung Empfohlen Die STIKO empfiehlt allen gesunden Schwangeren die Impfung gegen saisonale Grippe ab dem vierten Schwangerschaftsmonat. Schwangere mit chronischen Grunderkrankungen wie Asthma, Diabetes oder Bluthochdruck sollten bereits im ersten Schwangerschaftsdrittel geimpft werden. Jährliche Anpassung des Impfstoffs Da sich das Grippevirus leicht verändern kann, werden die Impfstoffe jedes Jahr angepasst, damit ein bestmöglicher Schutz erzielt werden kann. Die sogenannten trivalenten Impfstoffe schützen gegen die drei Grippevirusvarianten, die voraussichtlich in der kommenden Grippesaison am häufigsten verbreitet sein werden. Seit der Saison 2013/2014 gibt es auch quadrivalente Impfstoffe, die gegen vier Grippevirusvarianten schützen sollen. Wie bei jeder medizinischen Behandlung reagiert nicht jede Person gleich auf die jeweilige Wirksubstanz. In einzelnen Fällen, in denen Schwangere trotz Impfung an Grippe erkrankten, verlief die Erkrankung jedoch milder. 6

Gute Verträglichkeit für Mutter und Kind Bei der Grippeimpfung für Erwachsene werden nur Teile abgetöteter Erreger verabreicht. Deshalb ist es ausgeschlossen, dass Mutter und Kind sich durch die Impfung mit dem Grippeerreger anstecken. Wichtig zu Wissen Die Kosten für den empfohlenen Impfschutz übernehmen die Krankenkassen. 7

Sicherheit der Impfstoffe bestätigt Die Sicherheit der Impfstoffe wurde sowohl für Schwangere als auch für Ungeborene in verschiedenen Studien bestätigt. Es konnte keine erhöhte Zahl von schweren Reaktionen aufgrund einer Impfung festgestellt werden. Weder war die Anzahl der Frühgeburten oder Kaiserschnitte erhöht, noch gab es Unterschiede im Gesundheitszustand der Säuglinge nach der Geburt. Wann sollte nicht geimpft werden? Bei Vorliegen einer Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe wird von einer Impfung abgeraten. Bei einer ärztlich diagnostizierten schweren Allergie gegen Hühnereiweiß, die sehr selten vorkommt, sollte in einer Umgebung geimpft werden, in der eine klinische Überwachung und Behandlung nach der Impfung möglich sind. Bitte sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt. 8

Risikoabwägung: Mögliche Nebenwirkungen Mögliche Nebenwirkungen der Grippeimpfung sind Rötungen und Schmerzen an der Einstichstelle. Seltener sind das Auftreten von Fieber, Übelkeit oder Muskelschmerzen. Diese Anzeichen sind in der Regel harmlos und deuten auf die Aktivierung der Immunabwehr hin. Schwerwiegende Nebenwirkungen wie Ausschläge oder eine allergische Sofortreaktion treten nur in sehr seltenen Fällen auf. Sicher ist jedoch: Die Impfrisiken sind deutlich geringer als das Risiko, an Grippe schwer zu erkranken! 9

Doppelter Nutzen Eine Impfung der werdenden Mutter schützt auch das Kind nach der Geburt. Denn durch die Plazenta (Mutterkuchen) werden die Abwehrstoffe auf das Kind übertragen man nennt dies Leihimmunität. Dies ist ein wichtiger Schutz, da Grippeerkrankungen bei Kindern im ersten Lebensjahr häufiger mit Komplikationen verbunden sein können. Säuglinge können jedoch erst ab dem sechsten Monat selbst gegen Grippe geimpft werden. Wichtig zu Wissen Jeder, der intensiven Kontakt zu einem Neugeborenen hat, sollte über eine Grippeimpfung nachdenken so schützt er nicht nur sich selbst, sondern auch den Säugling. 10

Zusätzlicher Schutz: Hygiene beachten Ergänzend zur Grippeimpfung kann das Ansteckungsrisiko durch einfache Hygieneverhaltensweisen verringert werden: regelmäßig die Hände mit Seife waschen im Krankheitsfall Abstand zu anderen Personen halten Papiertaschentücher möglichst nicht mehrfach benutzen, sondern schnell entsorgen husten oder niesen besser in die Armbeuge und nicht in die Hand so wird die Weitergabe von Viren/Bakterien verhindert 11

Weitere Informationen zum Impfen finden Sie unter: www.impfen-info.de/grippe www.infektionsschutz.de www.rki.de/impfen zum gesunden Aufwachsen finden Sie unter: www.kindergesundheit-info.de Impressum Herausgeberin: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), 50819 Köln Alle Rechte vorbehalten. Erstellt in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut. Gestaltung: dotfly GmbH, Köln Stand: Mai 2017 Auflage: 2.550.09.17 Bestellnummer: 62005001 Fotos: istock, Fotolia, Boris Breuer Fotografie Bestelladresse: Diese Broschüre ist kostenlos bei der BZgA, 50819 Köln, im Internet unter www.bzga.de oder per E-Mail an order@bzga.de bestellbar. Sie ist nicht zum Weiterverkauf durch die Empfängerin / den Empfänger oder durch Dritte bestimmt.