Haufe TaschenGuide Kreativ im Job. Techniken und Spiele. Bearbeitet von Dr. Matthias Nöllke, Susanne Beermann, Monika Schubach

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Transkript:

Haufe TaschenGuide 01329 Kreativ im ob Techniken und Spiele Bearbeitet von Dr. Matthias Nöllke, Susanne Beermann, Monika Schubach 1. Auflage 2012 2012. Taschenbuch. 247 S. Paperback ISBN 978 3 648 02875 9 Wirtschaft > Wirtschaftswissenschaften: Allgemeines > Wirtschaftswissenschaften: Sachbuch und Ratgeberliteratur Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, ebooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

115 Das kreative Unternehmen Heute setzt fast jedes marktführende Unternehmen auf die Kreativität seiner Mitarbeiter. Nicht nur in den traditionellen Kreativabteilungen wie Werbung, Marketing und Produktentwicklung, sondern auch im Einkauf, im Vertrieb, im Kundendienst oder in der Personalabteilung sind kreative Ideen gefragt. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Sie Mitarbeiter gezielt kreativ fördern, unter welchen Bedingungen einzelne Mitarbeiter kreativ werden, wie Sie kreative Sitzungen mit mehreren nutzen und moderieren und wie Sie Kreativität als Teil Ihrer Unternehmenskultur etablieren.

116 Das kreative Unternehmen Kreativität gezielt fördern Allerdings ist oft nicht klar, wie die Mitarbeiter zu den kreativen Ideen gelangen sollen. Gar nicht wenige Unternehmen betrachten Kreativität als eine Art freiwilliger Zusatzleistung, die entsprechend motivierte Mitarbeiter gerne nach Dienstschluss erbringen. Vereinzelt mag das sogar zutreffen, doch wird man kaum behaupten können, dass diese Unternehmen die kreativen Potenziale ihrer Mitarbeiter wirklich nutzen. In anderen Fällen beschränkt sich die Förderung der Kreativität auf kreative Meetings und die Einrichtung von Crea -Teams. Oft bleiben diese Maßnahmen weit hinter den Erwartungen zurück, weil sie isolierte Aktionen sind. Dabei könnte das Unternehmen von den kreativen Ideen seiner Mitarbeiter profitieren, wenn es sie gezielt fördert. Kreative Unternehmen betrachten kreative Aktivitäten ihrer Mitarbeiter nicht als Luxus oder verlängerte Freizeit, sondern als Notwendigkeit. In kreativen Unternehmen sind Zeiten für kreative Aktivitäten fest eingeplant. In kreativen Unternehmen sind die Ideen der Mitarbeiter willkommen. Kreative Unternehmen setzen ihren Mitarbeitern Ziele.

Kreative Einzelkämpfer 117 Kreative Einzelkämpfer Kreativität in Unternehmen wird oft als das Ergebnis von Gruppenarbeit verstanden. Sie soll sich in kreativen Sitzungen entfalten. Im Idealfall unter Einsatz einer brauchbaren Kreativitätstechnik. Dabei wird vergessen, dass sehr viele Ideen von Einzelnen stammen und oft genug im stillen Kämmerchen ausgebrütet werden. Ein kreatives Unternehmen fördert daher beide Arten von Kreativität, die sich in der Regel ergänzen: die Arbeit in der Gruppe und die Einzelleistung. Kommunikation und schöpferische Reservate Die einzelnen Mitarbeiter kommen am ehesten unter zwei Voraussetzungen auf kreative Ideen: Einerseits benötigen sie alle wesentlichen Informationen, sollten sich untereinander austauschen und von den Erfahrungen der anderen profitieren können. Andererseits brauchen sie einen geschützten Raum, ein schöpferisches Reservat, um ungestört ihre Ideen entwickeln zu können und zwar nicht nur nach Feierabend. In der innovationsfreudigen Firma 3M etwa gibt es eine langjährige Tradition: die 15-Prozent-Regel, die es den Mitarbeitern erlaubt, bis zu 15 Prozent ihrer Zeit an Projekten ihrer eigenen Wahl zu arbeiten.

118 Das kreative Unternehmen Die kreative Sitzung Auch wenn viele Ideen in Einzelarbeit entwickelt werden, sollte das Unternehmen nicht auf kreative Sitzungen verzichten. Richtig eingesetzt bieten sie eine Reihe von Vorteilen. Denn kreative Sitzungen führen zu anderen, möglicherweise besseren Ergebnissen, fördern den Austausch der Mitarbeiter untereinander, stärken die Zusammenarbeit, verbessern das Betriebsklima, geben Anregungen, die jeder Teilnehmer weiter bearbeiten kann und die zu neuen Lösungen führen. Allerdings können allzu starre, formalisierte Sitzungen die Kreativität auch hemmen. Ganz entscheidend kann hier der Einfluss des Moderators sein. Worauf Sie als Moderator achten sollten Viele kreative Meetings scheitern an einer schlechten Moderation. Der Moderator kann Geburtshelfer vieler neuer Ideen sein, er kann sie aber auch abwürgen und dauerhaften Schaden anrichten: wenn die Mitarbeiter nämlich die Überzeugung gewinnen, kreative Sitzungen müssten so ablaufen, und froh sind, wenn sie diese überstanden haben.

Die kreative Sitzung 119 Fünf erfolgreiche Kreativitätsbremser Der unsichere Moderator. Er verhaspelt sich, ist schlecht vorbereitet, kann Vielredner nicht stoppen, weiß nicht, wann er zum nächsten Punkt überleiten soll, kann die Ergebnisse der Sitzung nicht zusammenfassen. Der Alleinunterhalter. Er spielt sich in den Vordergrund, macht witzige Kommentare und hält sich wegen seiner lockeren Art für einen souveränen Sitzungsleiter. Der Ungeduldige. Ihm geht alles nicht schnell genug. Er setzt die Teilnehmer unter Druck, geht gleich zum nächsten Punkt, sobald die Diskussion ein wenig auf der Stelle tritt. Der Kreative. Ihm fällt während der Sitzung auch allerhand ein. Und so äußert er seine eigenen kreativen Ideen. Das kann sehr bereichernd sein, nur steht die Gruppe plötzlich ohne Moderator da. Der Beleidigte. Er fühlt sich persönlich für die Ergebnisse der Diskussion verantwortlich und fasst es als Kränkung auf, wenn keine Vorschläge kommen. So moderieren Sie richtig! Niemand wird von Ihnen erwarten, dass Sie auf Anhieb perfekt moderieren. Doch können Sie viele Fehler und Unarten vermeiden, wenn Sie sich gut auf Ihre Moderation vorbereiten. Machen Sie sich vorher mit der Kreativitätstechnik und dem Ablauf der Sitzung vertraut. Üben Sie vorher Ihre Mode-

120 Das kreative Unternehmen ration. Wenigstens die Einleitung sollte Ihnen sicher von den Lippen gehen. Darüber hinaus schadet es nicht, wenn Sie sich für die folgenden Fälle ein paar Sätze zurechtlegen gerade wenn Sie zum ersten Mal moderieren: Einleitung/Begrüßung alle Überleitungen den Anstoß zur Diskussion Vielredner stoppen unsachliche Beiträge zurückweisen ausfällige Teilnehmer zur Ordnung rufen Ihr Schlusswort 10 Tipps für Ihre Moderation Führen Sie knapp und präzise in das Thema ein. Bemühen Sie sich um Objektivität. Halten Sie sich im Hintergrund. Greifen Sie sofort ein, wenn jemand unsachlich wird. Greifen Sie ein, wenn vom Thema abgewichen wird oder sich die Gruppe an einem Punkt festbeißt. Stoßen Sie die Diskussion an, wenn sie ins Stocken geraten ist. Nicht durch eigene Vorschläge, sondern indem Sie die Teilnehmer ermuntern. Achten Sie darauf, dass zeitliche Vorgaben eingehalten werden. Geben Sie den Teilnehmern Orientierung.

Die kreative Sitzung 121 Fassen Sie immer wieder Diskussionspunkte zusammen. Achten Sie auf Wortmeldungen. Ermuntern Sie zurückhaltende Teilnehmer, sich zu beteiligen. Beschließen Sie die Sitzung mit einem positiven Ausblick. Fassen Sie die Ergebnisse noch einmal zusammen und bedanken Sie sich bei den Teilnehmern. Auch ein Hinweis, was mit den Ergebnissen geschieht, ist häufig sinnvoll. Weitere Tipps für eine gelungene Gesprächsleitung erhalten Sie im TaschenGuide Moderation. Was Sie als Teilnehmer einer kreativen Sitzung wissen sollten Nicht nur der Moderator sollte seiner Aufgabe gewachsen sein. Die kreativen Ideen kommen ja ausschließlich von den Teilnehmern. Daher können Sie viel zum Gelingen einer kreativen Sitzung beitragen durch Ihr Verhalten, aber auch wenn Sie sich ein wenig vorbereiten. Wenn eine bestimmte Kreativitätstechnik eingesetzt wird, können Sie sich schon vorher mit dem Ablauf vertraut machen. Gehen Sie mit einer positiven Grundeinstellung in die kreative Sitzung. Ermutigen Sie die anderen Teilnehmer, sich zu engagieren. Wenn Sie mit dem Ablauf nicht zufrieden sind (Leerlauf, schlechte Moderation, demotivierte Teilnehmer): Sprechen Sie es an! Bemühen Sie sich gemeinsam um eine Lösung.

122 Das kreative Unternehmen Gezielter Einsatz von Kreativitätstechniken Oftmals kann die Effizienz kreativer Sitzungen durch eine Kreativitätstechnik erheblich gesteigert werden. Voraussetzung ist allerdings, dass diese Techniken sinnvoll eingesetzt werden. Überlegen Sie, welche Technik für Ihr Problem in Frage kommt. Es gibt keine Allroundtechnik. Die Teilnehmer müssen jede Technik erst erlernen. Geben Sie ihnen Zeit, und setzen Sie nicht mehrere Techniken gleichzeitig ein. Auch die beste Technik kann kreative Ideen nur fördern, niemals erzeugen. Wählen Sie die Kreativitätstechnik, die Ihnen am besten zusagt. Und lassen Sie sich auch auf sie ein. Geben Sie nicht zu früh auf. Wenn Sie jedoch merken, dass Ihnen die Technik nicht liegt, überlegen Sie, woran das liegen könnte. Versuchen Sie es mit einer anderen Methode, wählen Sie jedoch mit Sinn und Verstand aus. Denn ein planloses Rumprobieren mit Kreativitätstechniken schafft Verwirrung und hemmt das schöpferische Potenzial Ihrer Mitarbeiter.

Kreativität als Teil der Unternehmenskultur 123 Kreativität als Teil der Unternehmenskultur In vielen Unternehmen gibt es kreative Mitarbeiter. Allerdings wird ihr Potenzial bei weitem nicht genutzt. Denn sogar in Unternehmen, die die Bedeutung dieses Schlüsselfaktors erkannt haben, sind Vorstellungen weit verbreitet, die der kreativen Entfaltung ihrer Mitarbeiter eher im Wege stehen: Kreativität liegt nicht im Bereich der klar definierten Routinearbeiten, für die die Mitarbeiter angestellt worden sind und bezahlt werden. Nach dem Motto: Kreativität ja bitte, aber sie darf nichts kosten. Kreativität soll sein, aber bitte nur im dafür vorgesehenen Rahmen. Und am besten auf Kommando. Die Mitarbeiter werden nicht auf die kreative Spielwiese geschickt, sondern auf den kreativen Kasernenhof abkommandiert. Innovationsfreude und Fehlertoleranz Kreative Unternehmen geben sich nicht mit dem Erreichten zufrieden, sie leben von ständiger Innovation. Das amerikanische Unternehmen 3M etwa schreibt vor, dass jeder Geschäftsbereich 25 Prozent seines ahresumsatzes mit Produkten erwirtschaften soll, die nicht länger als fünf ahre auf dem Markt sind. Wenn Sie die Kreativität Ihrer Mitarbeiter fördern wollen, dann müssen Sie allerdings einkalkulieren, dass es hin und

124 Das kreative Unternehmen wieder gar kein oder nur ein wenig brauchbares Ergebnis gibt. Es gehört zur Kreativität dazu, dass sie sich zwar fördern, aber nicht erzwingen lässt. Niemand kann auf Kommando kreativ sein. Vielfach sind die Wege zu einer guten Idee verschlungen, sie führen sehr oft über Fehlschläge. Deshalb verfügt ein kreatives Unternehmen über ein hohes Maß an Toleranz gegenüber Irrtümern, wohlverstanden: nicht gegenüber Schlamperei oder Schusseligkeit, sondern gegenüber Irrtümern bei der Suche nach neuen Ideen. Ein kreatives Unternehmen ermöglicht die neuen Ideen aber nicht nur, es erwartet von seinen Mitarbeitern, dass sie danach suchen. Denn manche Mitarbeiter sind allein deshalb nicht kreativ, weil sie noch nie jemand dazu aufgefordert hat. Kreativität gehört zur Unternehmenskultur. Sie muss gelebt werden und zwar im gesamten Unternehmen.