Aktuelles aus dem Waldschutz von Käfern und Exoten 10. Bayerischer Waldbesitzertag am 17.09.2015 in Freising-Weihenstephan Dr. Ralf Petercord, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft
Klimawandel 9,5 C 1981-2010 1961-1990
Trends der Klimaentwicklung Was wird sich ändern? Temperatur Niederschlag Witterungsverlauf/Extreme Länge der Vegetationsperiode Was wird sich nicht ändern? geographische Lage Jahreszeitenwechsel Tageslänge
Klimawandel
Klimawandel
Temperatur und Niederschlagsmenge 2014 + 2015 in Bayern Temperaturdifferenz [ C] 5 4 3 2 1 0-1 Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr 2014 2015 Kennzahlen Temperatur 1961-1990 2014 2015 Ø Jahr 7,5 9,6 (2,1)? Ø Jan.-Aug. 8,3 10,4 (2,1) 10,3 (2,0) Ø Dez.-Feb. -1,0 2,1 (3,1) 1,6 (2,6) Ø März-Mai 7,2 9,4 (2,2) 8,5 (1,3) Ø Juni-Aug. 15,9 16,7 (0,8) 19,0 (3,1) Max. Abw. Jan.+Feb. (3,6) Aug. (4,2) Min. Abw. Mai (0,3) Feb. (-0,7)
Temperatur und Niederschlagsmenge 2014 + 2015 in Bayern Temperaturdifferenz [ C] Niederschlagsdifferenz [%] 5 4 3 2 1 0-1 60 40 20 0-20 -40-60 -80 Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Jan. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Jahr 2014 2015 2014 2015 Kennzahlen Temperatur 1961-1990 2014 2015 Ø Jahr 7,5 9,6 (2,1)? Ø Jan.-Aug. 8,3 10,4 (2,1) 10,3 (2,0) Ø Dez.-Feb. -1,0 2,1 (3,1) 1,6 (2,6) Ø März-Mai 7,2 9,4 (2,2) 8,5 (1,3) Ø Juni-Aug. 15,9 16,7 (0,8) 19,0 (3,1) Max. Abw. Jan.+Feb. (3,6) Aug. (4,2) Min. Abw. Mai (0,3) Feb. (-0,7) Kennzahlen Niederschlag 1961-1990 2014 2015 Ø Jahr 940 810 (86 %)? Ø Jan.-Aug. 660 537 (81 %) 526 (80 %) Ø Dez.-Feb. 200 93 (47 %) 178 (89 %) Ø März-Mai 222 164 (74 %) 221 (100 %) Ø Juni-Aug. 314 301 (96 %) 197 (63 %) Max. Abw. März (25/ -59,7 %) Min. Abw. Sept. (69/ -4,2 %) Feb. (18/ -69 %) Mai (92/ +2 %)
Nach dem Sturm ist vor dem Borkenkäfer
Brutholzangebot und Witterung 4,5 Borkenkäferschäden in Bayern 4,0 3,5 3,0 Mio. Festmeter 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0
Aktuelle Befallssituation
Aktuelle Gefährdungslage (Stand 12.09.2015)
Generationsabfolge Buchdrucker (schematisch) Diapause (P-GB) S2 F2 (F1-GB) S3 (P-GB) S1 F2 F3 P F1 F2 F3 Woche
Handlungsempfehlungen Weitere Informationen und Handlungsempfehlungen auf der Internetseite: www.borkenkaefer.org
Eichenprozessionsspinner
Eichenprozessionsspinner Ausweitung des Gradationsgebietes
Eichenprozessionsspinner Gradationsgebiete in Bayern
Handlungsempfehlungen Weitere Informationen und Handlungsempfehlungen auf der Internetseite: www.eichenprozessionsspinner.org
Erkennungsmerkmale des ALB Körperlänge 1,9 bis 3,9 cm ohne Fühler kräftige Fühler 1,3 bis 2,5 fache Körperlänge Kopf, Halsschild, Schildchen, Beine und Flügeldecken: schwarz, glatt, glänzend Flügeldecken mit weißen Flecken Lemme, LWF Schildchen unbehaart H. Lemme, LfL
ALB-Befall in Deutschland Neukirchen am Inn, April 2004 Bornheim (Bonn), Oktober 2005 Weil am Rhein Juli 2011, Mai 2012 Feldkirchen, Oktober 2012 Worbis, August 2013 Neubiberg, September 2014 Magdeburg, September 2014 Schönebach, Oktober 2014 Grenzach-Wyhlen, Juni 2015
Phasen des Invasionsprozesses Kastanienminiermotte Eichenmehltau Waschbär Indisches Springkraut Eschentriebsterben Riesenbärenklau Maiswurzelbohrer Kirschessigfliege Sättigung Anzahl [N]? ALB/CLB Japanische Ulmenbürstenhornblattwespe ALB Zeit [d]
Gefährdungspotential Hauptwirtsbaumarten: Ahornarten, Rosskastanie, Pappel, Weide, Birke, (Esche, Vogelbeere (Sorbusarten), Baumhasel) mehrjährige Besiedlung vitaler Bäume führt zu Verletzungen Pilzbefall mechanische Instabilität und Bruch (Verkehrssicherungspflicht!) Absterben des Baumes Klimatische Eignung Mittel- und Südeuropa Situation des CLB in Norditalien Quarantänezone umfasst ganz Mailand und 33 weitere Gemeinden mittlerweile 400 km² Foto: Feldkirchen, Oktober 2012, LfL LfL
Phasen des Invasionsprozesses Bedeutung der Einfuhrkontrolle Erkennung des Schadorganismus Ausrottungsmöglichkeit Hoch Keine Keine Keine sehr schwer schwer zunehmend leichter leicht möglich möglich aber zunehmend schwieriger bis unmöglich sehr leicht - die Art ist omnipräsent unmöglich Sättigung Anzahl [N] Bornheim Magdeburg Weil am Rhein Grenzach-Wyhlen Worbis Feldkirchen Neubiberg Schönebach Neukirchen am Inn Zeit [d]
Eschentriebsterben
Verbreitung
Hauptfruchtform (Hymenoscyphus pseudoalbidus, Lambertella albida) Falsche weiße Stengelbecherchen (D. Jurc, N. Ogris, B. Piškur, T. Hauptman, V. Rajh & Z. Devetak, (2010) http://www.gozdis.si)
Infektionsmodell Eschentriebsterben Infektionsmodell 0. Fruchtkörper auf Blattstielen am Boden (ab Juni) 1. Infektion der Blätter über Sporen (Ascosporen) (ab Juni) 2. Sporenkeimung und Ausbildung des Myzels im Blatt und im Blattstiel (vor Blattfall) 3. Etablierung im Mark und Verbreitung im Trieb (im Spätsommer, Herbst,(Winter)) Längsrichtung: Mark; Fasern, Gefäße Radial: Holz- und Baststrahlen Kambium- und Rindennekrosen (im Frühjahr) (Schumacher, 2011)
Eschentriebsterben - Vitalitätsentwicklung 2010-2014 24 Versuchsbestände 10x Jungbestand 6x Stangenholz 8x Altholz Abnahme der Vitalität in allen Altersklassen Ausfälle vor allem in den Jung- und Stangenholzbeständen stark zunehmend Zunahme der Schäden durch sekundären Hallimaschbefall Maßnahmen zur Generhaltung
Folgeschäden/Wurzelfäule
Arbeitssicherheit!! Sekundärschäden durch Wurzelfäulen! Verkehrssicherheit und Arbeitssicherheit beachten!
Handlungsempfehlungen Weitere Informationen und Handlungsempfehlungen auf der Internetseite: www.eschentriebsterben.org
Ausblick auf 2016
Verjüngungs-Situation! Wie wollen wir der Verjüngung eine Zukunft geben? Stuckdekoration - Ritterzimmer Schloss Frederiksborg (Dänemark) um 1600-1620
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!