Migration, Bildung und Spracherwerb
Norbert Heimken Migration, Bildung und Spracherwerb Bildungssozialisation und Integration von Jugendlichen aus Einwandererfamilien 2., erweiterte und aktualisierte Auflage
Norbert Heimken Münster, Deutschland ISBN 978-3-658-17132-2 ISBN 978-3-658-17133-9 (ebook) DOI 10.1007/978-3-658-17133-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2015, 2017 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany
Vorwort Anfang 2015 wurden die Daten der ersten Münsteraner Studie zum Zusammenhang von Migrationshintergrund und Sprachkompetenz in diesem Buch veröffentlicht. Die Grundlage der Analysen von 2015 bildeten etwa 400 Datensätze, die in Bezug auf die Sprachtests und die entsprechenden Rahmendaten ausgewertet wurden. Bereits bei der Analyse wurde klar, dass einige der besonders interessanten Zusammenhänge auf dieser Datenbasis nur vage zu bestimmen waren. Vor allem Mehrfachabhängigkeiten und besondere Bedingungen in Bezug auf Teilgruppen ließen sich bei den geringen Fallzahlen oft nicht eindeutig ermitteln. Dies galt umso mehr, als die Anlage der Studie auf eine repräsentative Erhebung der gesamten Schülerschaft und nicht auf die Testung einzelner Analysegruppen zielte. Aus diesen Gründen wurde die Erhebung, wie bereits 2015 angekündigt, auf Basis des etablierten Testverfahrens weitergeführt. Vor allem die rund eintausend inzwischen ausgewerteten Datensätze haben die Datengrundlage dabei deutlich verbessert und sie ermöglichen nun eine wesentlich exaktere Untersuchung des Forschungsfeldes. Entsprechend soll hier eine grundlegende Überarbeitung des Buches, die den erweiterten Forschungsstand wiedergibt, bereits nach relativ kurzer Zeit vorgelegt werden. Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass sich der Forschungsstand zum Problemfeld der sprachlichen Integration in der Zwischenzeit nicht wesentlich verbessert hat. Eine Intensivierung der Forschung ist also angesichts der aktuellen Bedeutung des gesellschaftlichen Problems und der vorhanden Datenlage nach wie vor erforderlich. So bleibt das Hauptproblem vieler Untersuchungen zur sprachlichen Integration von Migranten bisher weitgehend ungelöst. Es fehlt an Sprachtests und Untersuchungen, die einen individuellen Zusammenhang zwischen Lebensdaten, Einstellungsmustern und Sprachkompetenz aufzeigen könnten. Subjektive Einschätzungen über den Sprachstand reichen nicht aus. Der speziell für diese Untersuchung entwickelte Sprachtest ist aus diesem Grund nach wie vor der zentrale Kern der Befragung. Ihn zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern war deshalb immer auch Teil der Untersuchung. Über die Erhöhung der Fallzahlen und begleitende Kontrolluntersuchungen konnte seine Validierung weiterentwickelt werden. Auf Ebene der Datenanalyse wurden bereits in früheren Analysen gefundene Trends bestätigt und einige Details lassen sich inzwischen genauer fassen. Die Daten zeigen nun zum Beispiel ein differenziertes Bild einzelner Einwanderergenerationen und auch Vergleiche von Schulformen oder Herkunftsregionen sind exakter zu bestimmen. Über die Analyse der einzelnen Inhaltsfelder hinaus können die wichtigsten Befunde inzwischen auf Basis von Thesen zur sprachlichen
6 Vorwort Integration von Migranten zusammengefasst werden, die hier nach der Datenanalyse erstmals systematisch vorgestellt und vor dem Hintergrund der aktuellen Forschungslage diskutiert werden sollen. Mein Dank gilt an dieser Stelle allen Kollegen 1, Mitarbeitern, Studierenden und Schulen, die zum Gelingen des Projektes beigetragen haben. Ohne ihre Unterstützung wäre die Arbeit in dieser Form nicht möglich gewesen. Norbert Heimken 1 Zur besseren Lesbarkeit wird im gesamten Text in den meisten Fällen auf die Nennung der weiblichen Form (z. B. auch bei Migranten, Schülern, Lehrern, Bürgern) verzichtet, ohne dass damit eine Wertung oder Eingrenzung verbunden ist.
Inhalt Vorwort... 5 1 Einleitung... 9 2 Grundlagen der Erhebung... 13 2.1 Forschungsansatz... 13 2.2 Instrumentarium... 20 2.3 Testauswertung... 25 3 Datenanalyse... 29 3.1 Migrationshintergrund... 29 3.2 Alter, Schulform und Geschlecht... 35 3.3 Herkunftsländer... 39 3.4 Migration, Sprache und familialer Bildungsstatus... 44 3.5 Bildungsaspiration... 49 3.6 Bildungsinvestitionen und Bildungshandeln... 57 3.7 Bildungsinfrastruktur und Hilfsangebote... 61 3.8 Kindergarten und frühkindliche Förderung... 65 3.9 Lesesozialisation und Medienkonsum... 73 3.10 Sprachgebrauch im Familien- und Freundeskreis... 80 3.11 Berufstätigkeit der Eltern... 85 3.12 Freizeitverhalten... 89 3.13 Türkische und osteuropäische Einwanderer im direkten Vergleich... 92 3.14 Die wichtigsten Ergebnisse der Studie in Thesen ein Zwischenfazit... 105
8 Inhalt 4 Konsequenzen und Möglichkeiten... 115 4.1 Problemlagen und Lösungsansätze... 115 4.2 Menschenbilder Grundlagen einer demokratischen Perspektive.. 118 4.3 Formen der Benachteiligung und das Problem der Unterschichtung123 4.4 Bildungsinteressen und Bildungsbenachteiligung... 127 4.5 Bildungssozialisation und frühkindliche Förderung... 130 4.6 Sprachförderung in der Schule... 134 5 Fazit Einige Handlungsperspektiven... 139 6 Anhang: Bildungssprache - zur Evaluation des Testverfahrens... 153 7 Literatur... 167