Welche Faktoren können die Abdrift beeinflussen und was können wir dagegen tun? Roland Ipach, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum - Rheinpfalz
Welche Faktoren können die Abdrift beeinflussen und was können wir dagegen tun? Roland Ipach, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum - Rheinpfalz
Welche Faktoren können die Abdrift beeinflussen und was können wir dagegen tun? Weg mit der Wolke Roland Ipach, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum - Rheinpfalz
Welche Faktoren haben Einfluß auf die Abdrift! Wind (Horizontalwind) Thermik Temperatur Relative Luftfeuchte Witterungsabhängig! Tropfengröße Trägerluftstromgeschwindigkeit und -richtung wird vom Anwender über die eingesetzte Technik vorgegeben!
Einflüsse auf die Abdrift! Faktor Wind Zurückgelegte Entfernung nicht verdunstender Tropfen (Öltropfen) bei Horizontalwind! (n. Lüders) Tropfengröße Zurückgelegte Entfernung eines Tropfens, wenn er aus 3 m Höhe fällt, bei Wind von 500 µm 100 µm 50 µm 30 µm 1,5 m/s (5,4 km/h) 2 15 60 150 4,5 m/s (16,2 km/h) 7,5 48 150 390
Einflüsse auf die Abdrift! Faktor Temperatur und Luftfeuchte Einfluss der Temperatur und der rel. Luftfeuchte auf die Lebenszeit von Wassertropfen (n. Lüders) Tropfengröße Temperatur rel. Luftfeuchte Lebenszeit 100 µm 20 C 70 % 20 sec 100 µm 40 C 70 % 17 sec 100 µm 20 C 40 % 9 sec 50 µm 20 C 70 % 5 sec 50 µm 30 C 40 % 1,9 sec Kleinere Tropfen reagieren stärker auf Witterungseinflüssen
Vorteile mit kleineren Tropfen mit kleineren Tropfen höherer Flächenbedeckungsgrad
Tropfengröße, -anzahl und -verteilung Ø (µm) 500 250 Tropfenanzahl 8
Höhe : 2 Breite : 2 Tiefe : 2
Tropfengröße, -anzahl und -verteilung Ø (µm) Tropfenanzahl 500 250 8 125 62,5 31,25 15,63 64 Kleine Tropfen mit einem engem Tropfenspektrum können zu einem gleichmäßigerem Belagsbild führen! 512 4096 32768
Vorteile mit kleineren Tropfen mit kleineren Tropfen höherer Flächenbedeckungsgrad dringen leichter in die Laubwand ein gleichmäßigere Feinverteilung geringere Gefahr des Abtropfens jedoch Gefahr erhöhter Wirkstoffverluste je kleiner die Tropfen werden! schwierigere Anlagerung damit mehr Abdrift und Bodensediment!!
Flugrichtung unterschiedlicher Tropfengrößen!
Düsen im Weinbau - Standarddüse ist (leider immer noch) die Hohlkegeldüse aus Keramik ATR (Albuz) Conjet (TeeJet) TR (Lechler)
Düsen im Weinbau Hohlkegeldüsen haben ein feines Tropfenspektrum von 120 bis 160 µm Nachteile von Hohlkegeldüsen: - hoher Feintropfenanteil von Tropfen < 100 µm (> 10%) dadurch hohe Verluste durch Abdrift und Verdunstung Umweltgefährdung!
Moderne Düsen im Weinbau Abhilfe durch den Einsatz von abdriftarmen Injektordüsen moderne Injektordüsen TurboDrop (Albuz)
Moderne Düsen im Weinbau oder von Antidriftdüsen AD Düsen von Lechner DG Düsen von TeeJet
Moderne Düsen im Weinbau Vorteile der Injektor- und Antidriftdüsen: - gröberes Tropfenspektrum von 300 bis 500 µm, ohne dass größere Düsen mit mehr Ausstoß verwendet werden müssen! - sehr geringer Anteil an Feintropfen mit Ø < 100 µm (< 1 %) Reduzierung der Abdriftverluste bis zu ca. 90 %
Tropfenspektrum von Hohlkegeldüsen Injektordüsen
Gibt es Nachteile durch die größeren Tropfen? Nein, nicht für die weinbauliche Praxis! Keine Unterschiede bei der biologischen Wirksamkeit zwischen Hohlkegel- und Injektordüsen / Antidriftdüsen!
Gibt es Nachteile durch die größeren Tropfen? Nein aber Vorteile! - viele Pflanzenschutzmittel können wegen den Abstandsauflagen in Sprühgeräten nur in Kombination mit anerkannt abdriftarmen Düsen eingesetzt werden (Abstand zu Gewässer / terrestrischen Strukturen)! z.b.: Dithane NeoTec oder Polyram WG - bei 90 % Verlustminderung min. Abstand zu Gewässer: 15 m
Gibt es Nachteile durch die Injektordüsen? - die Baulänge bei den Injektordüsen??? TurboDrop ID 90-xx AVI 80-xx IDK 90-xx CVI 80-xx - gefühlter Nachteil: Spritznebel ist vom Anwender schlecht bis kaum sichtbar!
Gibt es Nachteile durch die größeren Tropfen? Da es keine Nachteile, jedoch Vorteile gibt -wie eine deutliche Reduzierung der Abdriftverluste oder eine Verringerung der Mindestabstände spricht alles für eine Umrüstung auf abdriftarme Düsen!
und was können wir dagegen tun? - Beratung - Unterricht - Sachkunde
Gängige Gebläse im Weinbau - Axialgebläse - Axialgebläse mit Aufbau - Umkehraxialgebläse - Tangentialgebläse - Radialgebläse
Axialgebläse
Axialgebläse mit Aufbau
Umkehr-Axialgebläse
Tangentialgebläse
Radialgebläse
Recycling beim Spritzverfahren - Tunnelgeräte
Recycling beim Sprühverfahren - Tropfenabscheider Besonders geeignet: Tangential- oder Axialgebläse mit Aufbau!
Recycling beim Sprühverfahren - Tangential
Recycling beim Sprühverfahren - Kollektor
und was können wir dagegen tun? - Beratung - Unterricht - Sachkunde Sachgerechte Einstellung und Handhabung von Sprühgeräten im Weinbau
Standard Axialgebläse 1.) Ausrichten der Luftleitbleche Das Ausrichten der Luftleitbleche ist bei dieser Gebläsebauart erforderlich, um die Auswirkungen des asymmetrischen Luftstromes zu kompensieren und den Luftstrom nach unten und oben zu begrenzen. Durch die Luftstromasymmetrie können die Anstellwinkel der Luftleitbleche rechts/ links unterschiedlich sein. Aufstellen des Gerätes in Arbeitsposition in der Rebanlage Festlegen der unteren und oberen Behandlungsgrenze: untere Grenze = untere Laubwandgrenze obere Grenze = ca. 20 cm unterhalb der max. erwarteten Laubwandhöhe dem Vegetationsstadium angepasste Gebläsedrehzahl einstellen durch Einschalten der Düsen Sprühbereich sichtbar machen (nur mit Wasser), die Einstellung hat für jede Seite getrennt zu erfolgen. Es können auf beiden Seiten unterschiedliche Anstellwinkel erforderlich sein 2.) Ausrichten der Düsen Festlegen der maximal zu verwendenden Düsenanzahl entsprechend der Behandlungsgrenzen (Faustwert: 30 cm Arbeitshöhe je Düse) Ausrichten der untersten und obersten Düse auf die Behandlungsgrenzen Dazwischen liegende Düsen gleichmäßig ausrichten Spritzbild der geöffneten Düsen kontrollieren 3.) Anpassen an die aktuelle Laubwandhöhe Festlegen der Düsenanzahl entsprechend der Laubwandhöhe (Berechnung: Laubwandhöhe / Arbeitshöhe je Düse = Düsenanzahl) Alle nicht benötigten Düsen abschalten. Verwendete Düsen ggf. fein ausrichten Spritzbild der geöffneten Düsen kontrollieren Die Grundeinstellung geht von gleichen Düsengrößen auf allen Düsenstationen aus. Abweichungen hiervon können zur Berücksichtigung von Laubwandkorrekturen (Entblätterung der Traubenzone) sinnvoll sein.
Axialgebläse mit Luftleitsystem, Tangentialgebläse, Diffusor-Radialgebläse 1.) Ausrichten der Luftleitbleche Das Ausrichten vorhandener Luftleitbleche ist bei diesen Gebläsebauarten erforderlich, um den Luftstrom nach unten und oben zu begrenzen. Aufstellen des Gerätes in Arbeitsposition in der Rebanlage Festlegen der unteren und oberen Behandlungsgrenze untere Behandlungsgrenze = untere Laubwandgrenze obere Behandlungsgrenze = ca. 20 cm unterhalb der maximal zu erwartenden Laubwandhöhe dem Vegetationsstadium angepasste Gebläsedrehzahl einstellen durch Einschalten der Düsen Sprühbereich sichtbar machen (nur mit Wasser) mit den Luftleitblechen (Axialgebläse) ist der Sprühbereich auf die Behandlungsgrenzen auszurichten 2.) Ausrichten der Düsen Festlegen der maximalen Düsenanzahl entsprechend der Behandlungsgrenzen (Faustwert: 30 cm Arbeitshöhe je Düse) Ausrichten der untersten und obersten Düse auf die Behandlungsgrenzen Dazwischen liegende Düsen gleichmäßig ausrichten Spritzbild der geöffneten Düsen kontrollieren 3.) Anpassen an die aktuelle Laubwandhöhe Festlegen der Düsenanzahl entsprechend der Laubwandhöhe (Berechnung: Laubwandhöhe / Arbeitshöhe je Düse = Düsenanzahl) Alle nicht benötigten Düsen abschalten. Verwendete Düsen ggf. fein ausrichten Spritzbild der geöffneten Düsen kontrollieren Alle Düsenstationen werden mit der gleichen Düsengröße bestückt. Abweichungen sind zur Berücksichtigung von Laubwandkorrekturen möglich.
Fächer-Radialgebläse 1.) Ausrichten der Luftaustrittsöffnungen Das Ausrichten der Luftaustrittsöffnungen ist bei diesen Gebläsebauarten erforderlich, um den Luftstrom nach unten und oben zu begrenzen und Streifenbildung zu verhindern. Jeder Fächer behandelt ein Band auf der Zielfläche. Deshalb müssen bei diesen Gebläsen in jedem Entwicklungsstadium die benötigten Fächer neu ausgerichtet werden. Es ist sicherzustellen, dass keine Streifenbildung erfolgt. Aufstellen des Gerätes in Arbeitsposition in der Rebanlage Festlegen der unteren und oberen Behandlungsgrenze untere Behandlungsgrenze = untere Laubwandgrenze obere Behandlungsgrenze = obere Laubwandgrenze Obere Luftstromgrenze der obersten benötigten Luftaustrittsöffnung auf die obere Behandlungsgrenze ausrichten Untere Luftstromgrenze der untersten Luftaustrittsöffnung auf die untere Behandlungsgrenze ausrichten Dazwischen liegende Luftaustrittsöffnungen entsprechend des zu behandelnden Bandes ausrichten 2.) Ausrichten der Düsen Festlegung der Düsenzahl entsprechend der Laubwandhöhe Die benötigten Düsen sind in Luftstromrichtung auszurichten Spritzbild der geöffneten Düsen kontrollieren Die Grundeinstellung geht von gleichen Düsengrößen auf allen Düsenstationen aus. Abweichungen hiervon können zur Berücksichtigung von Laubwandkorrekturen sinnvoll sein.
Allgemeine Empfehlungen zur Applikation Eine Behandlung der Rebzeilen von beiden Seiten optimiert die Beläge auf der Blattunterseite. Bei Fahrgeschwindigkeiten über 8 km/h kann sich die Applikationsqualität verschlechtern. Der empfohlene Druckbereich der Düsen muss beachtet werden. In den frühen Entwicklungsstadien empfiehlt sich eine deutliche Reduzierung der Gebläsedrehzahl. Zur Reduzierung der Abdrift sind grobtropfig zerstäubende Düsen erforderlich. Hinsichtlich der biologischen Wirksamkeit bestehen keinerlei Bedenken. Zur Vermeidung von Abdrift auf Nichtzielflächen darf die Applikation in den betreffenden Randzeilen nur einseitig in Richtung der Behandlungsfläche erfolgen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit