Macht Gefängnis Sinn?



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Transkript:

Macht Gefängnis Sinn? Dr. Johann Endres Kriminologischer Dienst des bayerischen Justizvollzugs Evangelische Akademie Tutzing 3. Februar 2015

Überblick 1) Wer ist im Gefängnis? Aktuelle Daten aus dem Jugendstrafvollzug in Bayern 2) Was passiert im Gefängnis? Durchgeführte Maßnahmen 3) Welche Effekte hat das Gefängnis? Erkenntnisse der Wirkungsforschung (Behandlung im Strafvollzug; Alternativen zum Freiheitsentzug) Gewalt im (Jugend-)Strafvollzug 2

1) Die Struktur der Gefangenen im bayerischen Jugendstrafvollzug Datenbasis: 1.729 Insassen in bayerischen JVAen für den Jugendstrafvollzug (Aichach, Ebrach, Laufen-Lebenau Neuburg-Herrenwörth) Inhaftiert in den Jahren 2013 und 2014 93 % männlich 7 % weiblich

Altersverteilung in % N = 1.729 25 20 15 14,5 17,1 20,7 17,5 Prozent 10 8,7 8,3 5 0 4,7 4,2 2,1 0,6 1 0,6 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 älter als 24 Alter

Staatsangehörigkeiten in % (gesamt) N = 1.729 Sonstige 11,3 Serbien 1,1 Italien 1,3 Irak 1,4 Polen 1,6 Kosovo 1,8 Rumänien 1,9 Deutschland 71,5 Türkei 8,1

Staatsangehörigkeiten in % (Nichtdeutsche = 28,5%) N = 1.729 Türkei 8,1 Rumänien 1,9 Kosovo 1,8 Polen 1,6 Irak 1,4 Italien 1,3 Serbien 1,1 Sonstige 11,3

Geburtsland in % (gesamt) N = 1.729 Sonstige 11,2 Polen 1,4 Irak 1,7 Rumänien 2,1 Russland 2,7 Deutschland 78,0 Kasachstan 2,9

Geburtsland in % (Anteil Ausland = 22 %) Kasachstan 2,9 N = 1.729 Russland 2,7 Sonstige 11,2 Rumänien 2,1 Irak 1,7 Polen 1,4

Migrationshintergrund in % Ost- und Südosteuropa 12,4 Türkei 10,6 N = 1.729 Ex-Sowjetunion 8,3 Nahost/Nordafrika 5,4 keiner 41,5 West-/Nord-/Südeuropa 3,8 keine Information 10,6 Ostasien 1,8 Sonstige 5,6

Religiöses Bekenntnis in % keine Angaben 3,1 konfessionslos 11,9 N = 1.729 Sonstige 0,9 katholisch 41,4 muslimisch 19,7 orthodox 4,0 evangelisch 19,0

Delikte in % (aktuelle und frühere Verurteilungen) Mehrfachnennungen möglich N = 1.729 0 10 20 30 40 50 60 70 Tötungsdelikt Versuchte Tötung Sexualdelikt 0,7 1,2 3,1 Körperverletzung 39,5 Raub 13,3 Diebstahl/Einbruch 44,9 Verfassungsmäßige Ordnung 0,8 Betrug 12,3 Brandstiftung 0,8 Btm-Delikt 20,9 Verkehrsdelikt 13,3 Sachbeschädigung 22,7 Verstoß Waffengesetz Sonstige (z.b. Beleidigung, Widerstand, Leist.erschl.) 4,6 67,4 Prozent

Vorstrafenbelastung in % N = 1.729 70 65,8 60 50 47,1 Prozent 40 30 26 34,0 mindestens 1 2 oder mehr 20 18,7 10 0 0,0 Vorverurteilung Jugendstrafe U-Haft / Strafhaft Jugendarrest

Schulabschluss bei Haftbeginn N = 1.729 40,3 4,9 0,7 4,2 kein Schulabschluss Hauptschulabschluss Mittlerer Schulabschluss Abitur/Fachabitur keine Angaben 49,9

Berufsausbildung bei Haftbeginn N = 1.729 derzeit in Ausbildung 8,1 abgeschlossene Ausbildung 7,0 keine Angaben 2,6 keine 82,3

Berufstätigkeit vor Haftantritt N = 1.729 22,5 64,3 10,6 ohne Beschäftigung od. nur gelegentlich beschäftigt beschäftigt in Ausbildung keine Angaben 2,6

Biografische Besonderheiten (1) Eltern 11% 30% 9% Eltern in dauerhafter Partnerschaft Eltern sind geschieden oder getrennt Eltern lebten nie zusammen fehlende Information 50% Eltern leben in dauerhaften Partnerschaft = 30,0 % Eltern sind geschieden oder getrennt = 49,3% Eltern lebten nie zusammen = 8,7% Fehlende Information = 10,6 %

Biografische Besonderheiten (2) erhebliche Kriminalität in der Herkunftsfamilie 29,8 Erwerbslosigkeit der Eltern (im Jahr vor Inhaftierung) 22,8 Tod oder dauerhafte Abwesenheit der Mutter 8,7 Bis zum 12. Lebensjahr Tod oder dauerhafte Abwesenheit des Vaters 33,2 Angaben in % 0 5 10 15 20 25 30 35

Biografische Besonderheiten (3) Dauerhafte Fremdunterbringung (Heim oder Pflegefamilie) 22,1 Erleiden von sexuellem Missbrauch in der Herkunftsfamilie 1 Erleiden von Misshandlungen in der Herkunftsfamilie 17,5 Erleiden von Vernachlässigung in der Herkunftsfamilie 29,8 0 5 10 15 20 25 30 35 Angaben in %

In der Vergangenheit durchgeführte Maßnahmen Erlebnispädagogische Maßnahme im Ausland Stationäre Therapie abgeschlossen Stationäre Therapie abgebrochen Zeitweilig in einem geschlossenen Heim der Jugendhilfe In ambulanter Behandlung wegen psychischer Probleme Mindestens einmal stationär in psychiatrischer Behandlung 0 5 10 15 20 25

Festgestellter Behandlungsbedarf Arbeitsunfähigkeit berufliche Defizite schulische Defizite Mathematik sehr große Defizite große Defizite mittlere Defizite geringe Defizite keine Defizite schulische Defizite Deutsch Mündliche Verständigung 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Mittelwerte der einzelnen Defizite ( von 1 (= keine Defizite) bis 5 (= sehr große Defizite)): Arbeitsunfähigkeit = 2,75 Berufliche Defizite = 3,53 Schulische Defizite Mathematik = 3,41 Schulische Defizite Deutsch = 2,86 mündliche Verständigung = 1,28

Festgestellter Behandlungsbedarf Sexuelle Devianz Aggressivität Spielproblematik sehr große Defizite große Defizite mittlere Defizite geringe Defizite keine Defizite Drogenproblematik Alkoholproblematik 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Mittelwerte der einzelnen Defizite ( von 1 (= keine Defizite) bis 5 (= sehr große Defizite)): Sexuelle Devianz = 1,14 Aggressivität = 2,40 Spielproblematik = 1,55 Drogenproblematik = 2,83 Alkoholproblematik = 2,52

Festgestellter Behandlungsbedarf Änderungsbereitschaft Auseinandersetzung Straftat Psychische Erkrankung sehr große Defizite große Defizite mittlere Defizite geringe Defizite keine Defizite Persönlichkeitsdefizite Subkultur 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Mittelwerte der einzelnen Defizite ( von 1 (= keine Defizite) bis 5 (= sehr große Defizite)): Änderungsbereitschaft = 3,02 Auseinandersetzung Straftat= 3,08 Psychische Erkrankung = 1,59

Festgestellter Behandlungsbedarf Ungünstige Entlasssituation Sozialer Umgang Familiärer Rückhalt Lebensziele & Zukunftperspektive sehr große Defizite große Defizite mittlere Defizite geringe Defizite keine Defizite Geld & Schulden Freizeitverhalten Alltagskompetenz 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Mittelwerte der einzelnen Defizite ( von 1 (= keine Defizite) bis 5 (= sehr große Defizite)): Ungünstige Entlasssituation = 2,92 Sozialer Umgang = 3,20 Familiärer Rückhalt = 2,83 Lebensziele & Zukunft = 2,82 Geld & Schulden = 2,77 Freizeitverhalten = 3,37 Alltagskompetenz = 2,58

Zusammenfassung: Wer ist im Jugendstrafvollzug? Hauptsächlich junge Männer und Heranwachsende (nur ca. 16 % unter 18 Jahren). Vielfältige biografische Belastung durch dysfunktionale Familienstrukturen. Etwa die Hälfte hat einen Migrationshintergrund. Die meisten haben große schulische und berufliche Defizite. Vielfach ausgeprägter Behandlungsbedarf in unterschiedlichen Bereichen (Persönlichkeitsentwicklung, Lebensstil, Umfeld, Sucht, Gewalt usw.). Bei den meisten sind schon vielfältige frühere ambulante Maßnahmen ohne Erfolg geblieben.

2) Behandlungsmaßnahmen im Strafvollzug 1) RNR-Modell und Good-Lives -Modell der Straftäterbehandlung 2) Einige Behandlungsmaßnahmen: schulische und berufliche Bildung, Arbeit Sozialtherapie Soziale Trainings, Anti-Gewalt-Training Betreuung in Wohngruppen Übergangsmanagement Drogenberatung Freizeitangebote Entlassungsvorbereitung (u.a. Vollzugslockerungen) Nachbetreuung

Das RNR-Modell der Straftäterbehandlung (Bonta & Andrews, The psychology of criminal conduct, 6. Aufl. 2010) Risk: Die Intensität der Behandlung sollte sich an der individuellen Gefährlichkeit orientieren (Ausmaß des Behandlungsbedarfs) Need: Die Behandlungsziele sollten sich aus den kriminogenen Defiziten ergeben (Art des Behandlungsbedarfs) Responsivity: Das Vorgehen bei der Behandlung sollte auf die individuellen Lernvoraussetzungen ausgerichtet sein (Ansprechbarkeit) >> deliktorientierte Behandlung! >> Behandlung nicht-kriminogener Defizite nur sekundär! >> bevorzugt kognitiv-behaviorale Behandlungsmethoden!

Das Good-Lives-Modell der Straftäterbehandlung (Ward, 2002 ff.) These: Behandlung von Straftätern sollte sich nicht primär an deren Defiziten orientieren, sondern sollte von der Perspektive eines guten, gelingenden Lebens ausgehen (Erfüllung von primären menschlichen Bedürfnissen: Bezogensein, Produktivität, Anerkennung, Glück, Spiritualität, Wissen, innerer Frieden) ressourcenorientiert betont Rechte und Würde des Probanden kriminogene Mittel zur Befriedigung der Kernbedürfnisse sollen durch nichtkriminogene ersetzt werden komplementär zum RNR-Modell

Sozialtherapie im Strafvollzug Integratives Behandlungskonzept; umfasst psychotherapeutische, sozialpädagogische, arbeitstherapeutische usw. Ansätze sowie intensive Entlassungsvorbereitung Unterschiedliche Module (z.b. BPS/BIG, Soziales Kompetenztraining, Suchtberatung, Rückfallpräventionstraining) Dauer ca. 18 bis 36 Monate in spezialisierten Anstalten (JVA Erlangen) oder Abteilungen Jeweils für Gewaltstraftäter oder für Sexualstraftäter Intensiver Personaleinsatz (pro 10 Inhaftierte 1 Psychologe, 1 Sozialpädagoge, 8 AVD)

Sozialtherapie die Situation in Bayern Eine spezialisierte Anstalt (JVA Erlangen) und 15 spezialisierte Abteilungen (Aichach, Amberg, Bayreuth, Bernau, Ebrach, Kaisheim, Landsberg, München, Neuburg-Herrenwörth, Straubing, Würzburg) Aktuell: 339 Plätze: 171 Plätze für Gewaltstraftäter 168 Plätze für Sexualstraftäter Davon 42 Plätze im Jugendstrafvollzug (26 + 16) Weiterer Ausbau ist im Gange

Schulische Bildungsmaßnahmen Sprachkurse, Alphabetisierungskurse und -unterricht, Fremdsprachenkurse Elementar- und Vorbereitungskurse Kurse zum nachträglichen Erwerb des erfolgreichen Mittelschulabschlusses (jährlich ca. 70 bis 95 Absolventen) Kurse zum Erwerb des qualifizierenden Mittelschulabschlusses (jährlich ca. 80 bis 110 Absolventen) Kurse zum Erwerb des Realschulabschlusses (jährlich 9 bis 16 Absolventen) (Berufsschulunterricht) Telekolleg (Erwerb der Fachhochschulreife) Online-Fernstudium (Fernuniversität Hagen): 16 Plätze

Berufliche Bildungsmaßnahmen Im Jahr 2014 stehen in bayerischen Justizvollzugsanstalten 928 qualifizierte Ausbildungsplätze zur Verfügung (davon 340 im Jugendstrafvollzug) Jährlich nehmen ca. 450 Gefangene an Ausbildungen in einem anerkannten Ausbildungsberuf teil; jährlich 90 bis 120 Gesellen- bzw. Facharbeiterprüfungen. Problem: Viele Gefangene sind für anspruchsvolle Ausbildungsmaßnahmen (noch) nicht geeignet oder haben zu wenig Zeit. Bedarf an Kurzzeitqualifizierungen (Küchenhelfer, Schweißerkurs, EDV-Kurs, Trockenbaukurs, Gabelstaplerkurs) und an Arbeitstherapie (Vermittlung von basalen Arbeitsfähigkeiten und einer Arbeitshaltung) Beschäftigungsstand in Bayern: 43 48 %.

Maßnahmen in Haft - Zusammenfassung Es gibt vielfältige Behandlungsangebote für Inhaftierte. Aber nur ein Teil der Gefangenen und nur ein Teil der behandlungsbedürftigen Defizite wird erreicht. Es gibt wenig gesichertes Wissen darüber, ob diese Maßnahmen effektiv sind, d.h. ob die angestrebten Wirkungen erreicht werden (zukünftige Straffreiheit, gelingende soziale Integration, Tätigkeit im erlernten Beruf, Drogenfreiheit, geändertes Freizeitverhalten).

3) Folgen der Haft / Effekte der Straftäterbehandlung in Haft Postulierte Effekte des Freiheitsentzugs: Positiv: Resozialisierung Abschreckung Negativ: Haftdeprivationen und psychische Destabilisierung subkulturelle Beeinflussung ( kriminelle Infektion ) Konfrontation mit Gewalt, Viktimisierung Beeinträchtigung von sozialen Bindungen Stigmatisierung, Ausgrenzung

Was wissen wir über die Folgen der Haft? Meinungen und Mutmaßungen (reichlich vorhanden) Amtliche Rückfallstatistiken (nur sehr begrenzt aussagekräftig, nicht kausal interpretierbar, Äpfel-Birnen-Problematik ) (Kontrollierte) Behandlungsstudien (in Deutschland selten), ermöglichen Analyse von Wirkungsbeziehungen Wissenschaftliche Überblicksarbeiten ( narrative Reviews ) Meta-Analysen (statistische Zusammenfassung der Ergebnisse von Einzelstudien); ermöglicht Analyse der Abhängigkeit der Wirkungen von bestimmten Rahmenbedingungen

Legalbewährung nach unterschiedlichen jugendgerichtlichen Sanktionen (Jehle et al., 2010) Rückfall nach jugendstrafrechtl. Sanktionen in % schwerste Folgeentscheidung, Jehle et al., 2010, S. 61 70 Folgeentscheidung insgesamt Freiheitsstrafe+ Jugendstrafe 60 50 40 % 30 20 10 0 Entscheidung 45, 47 jugendrichterl. Maßnahmen Jugendarrest Jugendstrafe mit Bew. Jugendstrafe ohne Bew. ursprüngliche Sanktionen

Was sagen uns die amtlichen Rückfallstatistiken über die Wirkung unterschiedlicher Sanktionen? 1. mögliche Interpretation: Stationäre Sanktionen (Jugendarrest, Jugendstrafe ohne Bewährung) bewirken mehr Rückfälle; Verfahrenseinstellungen und ambulante Sanktionen führen zu einer besseren Legalbewährung 2. mögliche Interpretation: Gerichte verhängen schwerere Sanktionen bei höherer krimineller Energie und größerer Gefährlichkeit ( schädliche Neigungen ) Die Daten lassen beide Interpretationen zu!

Methodik der Behandlungsforschung (1) Untersuchungsdesign Straftäter Ohne Behandlung Mit Behandlung 50% Rückfälle 40% Rückfälle Was ist die abhängige Variable? Woran wird Wirksamkeit festgemacht? - Selbstbeschreibung oder selbstberichtetes Verhalten (Aggressionsfragebogen) - Beurteilung durch Therapeuten - beobachtbares/registriertes Verhalten Erforderliche Stichprobenumfänge: Bei geringen Effektstärken mindestens 100 Teilnehmer! 37

Methodik der Behandlungsforschung (2): Statistische Kontrolle von Selektionseffekten Alle Straftäter Schritt 1 Schritt 2 Behandlungsgruppe Kontrollgruppe Schritt 3

Meta-Analyse von Lösel, Koehler & Hamilton (2012) Zusammenfassung von europäischen Studien über Behandlungsprogramme für junge Straftäter (< 25 Jahre) Rückfall als Erfolgskriterium (selbstberichtet und BZR-Einträge) 21 kontrollierte Studien (insges. 3.883 Behandelte, 4.057 in Kontrollgruppen) aus den Jahren 1980 bis 2009

Metaanalyse Lösel et al. (2012): Effekte in Abhängigkeit von der Umsetzung der RNR-Prinzipien

Metaanalyse Lösel et al. (2012): Effekte in Abhängigkeit von Merkmalen des Behandlungsprogramms

Metaanalyse Lösel et al. (2012): Effekte in Abhängigkeit von Merkmalen des Behandlungsprogramms

Mittlere Behandlungseffekte in Abhängigkeit von der Verwirklichung der drei RNR-Prinzipien (Andrews & Bonta, 2010, S. 73),25,20 No Yes effect sizes r,19,23,15,10,05,00 -,05,10,03,04 -,01 Risk Need Responsivity (k = 374)

Quantitative Einordnung der Effektstärke (Quelle: Schmucker, 2012)

Wirksamkeitsstudien hinsichtlich alternativer Behandlungsmaßnahmen im deutschsprachigen Raum 1) Projekt Chance in Baden-Württemberg: Jugendstrafvollzug in freien Formen 2) Anti-Gewalt-Training in der österreichischen Bewährungshilfe 3) Trainingscamp Lothar Kannenberg in Hessen

Jugendstrafvollzug in freien Formen Projekt Chance in Baden-Württemberg (Creglingen und Leonberg) Träger: Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) Zielgruppe: zu Jugendstrafe ohne Bewährung Verurteilte Betreuung in Projekten der Jugendhilfe (Stelly, 2014) Vergleich von Absolventen (59 %) Rückverlegten (= Abbrechern) (41 %) Entlassenen aus geschlossenem Jugendstrafvollzug (= Vergleichsdaten; Jehle et al., 2013)

Jugendstrafvollzug in freien Formen Im Projekt durchlaufen die Teilnehmer ein persönlichkeitsforderndes Programm mit streng strukturiertem Tageslauf, schulischer und beruflicher Bildung, sozialem Training, Sport und Freizeitpädagogik. Alle Vergünstigungen müssen sie sich erarbeiten. Bislang haben ca. 200 junge Männer das Projekt beendet. Es wurde von den Kriminologischen Instituten Heidelberg und Tübingen mit positiven Ergebnissen wissenschaftlich begleitet (Evaluationsbericht zum Download s.u.). Derzeit wird die Nachsorge im Jugendprojekt durch GISAmbh evaluiert.

Jugendstrafvollzug in freien Formen (Stelly, 2014)

Jugendstrafvollzug in freien Formen

Anti-Gewalt-Trainings in der österreichischen Bewährungshilfe Gewaltdelikte konfrontative Methoden ( heißer Stuhl ; Hirtenlehner & Hiebinger, 2013) 255 Teilnehmer 155 Absolventen 61% 100 Abbrecher 39% 155 Nicht-Teilnehmer (Kontrollgruppe) Zuordnung durch Propensity Score Matching

Anti-Gewalt-Trainings in der österreichischen Bewährungshilfe

Trainingscamp als spezielle Jugendhilfemaßnahme Evaluation des Trainingscamps Lothar Kannenberg (Galuske & Böhle, 2010) stationäre Einrichtung der Hilfen zur Erziehung arbeitet seit 2004 mit 20 14- bis 17-jährigen männlichen Jugendlichen Betreuung in anderen Angebotsformen der Erziehungshilfe gescheitert von U-Haft bedroht richterliche Auflage 154 Jugendliche 93 Absolventen 61 Abbrecher

Trainingscamp als spezielle Jugendhilfemaßnahme

Trainingscamp als spezielle Jugendhilfemaßnahme

Wirksamkeitsstudien hinsichtlich alternativer Behandlungsmaßnahmen im deutschsprachigen Raum - Zusammenfassung Viele Projekte sind nicht oder nur unzureichend evaluiert. Vorliegende Evaluationen sind nur auf den ersten Blick überzeugend. Die rückfallreduzierenden Effekte beschränken sich auf die Absolventen. Abbrecher haben typischerweise deutlich erhöhte Rückfallraten. Vergleich man die Gesamtgruppe derjenigen, die der Behandlung zugeteilt worden sind (Absolventen plus Abbrecher), mit einer äquivalenten Vergleichsstichprobe, finden sich häufig keine signifikanten Effekte mehr. >> Wir wissen noch zu wenig darüber, bei wem und unter welchen Rahmenbedingungen welche Behandlungsmethoden wirken!

Gewalt im (Jugend-)Strafvollzug

Gewalt im (Jugend-)Strafvollzug: KFN-Studie zur Viktimisierung von Gefangenen (Bieneck & Pfeiffer, 2013): Methodik Erhebung in fünf Bundesländern (Brandenburg, Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Thüringen) in 48 JVAen Anonyme schriftliche Befragung Fragebogen mit 126 Einzelfragen: Täter- und Opfersicht - Fragen nach Erfahrungen in den letzten 4 Wochen - Erlebnisse im letzten Jahr - schlimmstes Erlebnis Fragebogen wurde in 18 Sprachen übersetzt Von 11.884 Gef. haben 5.983 teilgenommen (Rücklaufquote 50,3 %) Überwiegend männliche Erwachsene 26,6 % hatten Migrationshintergrund 54,5 % waren schon zum wiederholten Mal in Haft 40 % hatten mittleren oder höheren Schulabschluss

KFN-Studie: Ergebnisse (1): Häufigkeiten (4 Wochen)

KFN-Studie: Ergebnisse (2)

KFN-Studie: Weitere Ergebnisse: Risikofaktoren Folgende Merkmale sind bei Gefangenen, die gegen andere Gewalt ausüben, häufiger vorhanden: Erlebte elterliche Gewalt Gewaltbegünstigende Einstellungen ( wenn es einer drauf anlegt, stehen ihm Schläge zu ) Drogenkonsum Folgende Merkmale der Anstalt gehen mit erhöhter Gewalt einher: Negatives Verhältnis zwischen Gefangenen und Bediensteten Hohe Fluktuation der Gefangenen (kurze Strafen, schneller Wechsel)

Studie von Neuberger (Uni Köln) (Häufle, Schmidt & Neubacher, 2013) Dunkelfelduntersuchung im Jugendstrafvollzug (NRW, Thüringen) Schriftliche Befragung von 576 Gefangenen zu zwei Zeitpunkten (Mai und August 2011) Ähnlicher Fragebogen wie bei KFN-Studie Außerdem erhoben: Gewalterfahrungen draußen, Einstellung zur Gewalt, zur Subkultur, zu Männlichkeit Zusätzlich mündliche Interviews mit einzelnen Personen

Studie von Neubacher Ergebnisse (1): Häufigkeiten Hohes Vorkommen von Gewalt (40 bis 50 % werden Opfer körperlicher Gewalt, 1,6 bis 3,3 % Opfer sexueller Gewalt). Nur etwa 23 % der Gef. berichten keinerlei Opfererfahrungen. Ca. 45 % berichten Gewalttätigkeit als Täter. Als wichtigste Motive genannt werden Unter-Beweis-Stellen von körperlicher Stärker und Selbstbewusstsein. Die meisten haben auch vor der Haft schon draußen Gewalt erfahren ( Kreislauf der Gewalt ). Die Gruppen der Täter und der Opfer überlappen sich (Auswirkungen auf Trennung als Präventionsmaßnahmen).

Studie von Neubacher Ergebnisse (2): Täter und Opfer Die meisten Gefangenen sind sowohl Opfer als auch Täter: GRUPPE Zeitpunkt 1 (N = 383) Zeitpunkt 2 (N = 427) Reine Täter 16,6 % 17,6 % Reine Opfer 5,2 % 8,4 % Täter/Opfer 73,1 % 68,4 % Nicht betroffen (weder Täter noch Opfer) 5,0 % 5,6 % Im Haftverlauf werden Einzelne von Opfern zu Tätern. Täter haben stärkere subkulturelle Einstellungen (keine Zusammenarbeit mit Bediensteten), mehr Gewaltakzeptanz und setzen Männlichkeit eher mit Gewaltbereitschaft gleich.

Gewalt im Jugendstrafvollzug - Zusammenfassung Gewalt zwischen Gefangenen ist in Jugendstrafanstalten zwar nicht alltäglich, aber häufig. Gefangene sind selten nur Täter oder nur Opfer, sondern häufig beides. Sexuelle Übergriffe sind deutlich seltener, aber keinesfalls zu vernachlässigen. Gewalt gegen Bedienstete und Gewalt von Bediensteten ist in Deutschland sehr selten. (Wurde in den Studien nicht thematisiert.) Sowohl Merkmale der Insassen als auch Strukturen der Anstalten beeinflussen die Häufigkeit von gewalttätigen Übergriffen. Aber: Gewalt bei vergleichbaren jungen Menschen draußen (Probanden der Bewährungshilfe) ist noch häufiger als in Haft (Neubacher, 2014).

Maßnahmen gegen Gewalt im Strafvollzug Auswahl, Aus- und Fortbildung des Personals Personaleinsatz und -präsenz positives Anstaltsklima: Vertrauen, Gewaltfreiheit, Rücksichtnahme Wohngruppen und Einzelbetreuung Angebote und Chancen statt Subkultur Aufklärung der Neuzugänge keine Toleranz für Gewalt (Konsequenz) Möglichkeiten auch anonymer Mitteilungen Videoüberwachung in Gemeinschaftsbereichen Betreuung von Opfern organisatorische Maßnahmen (z.b. Trennungen)

Zusammenfassung: Freiheitsstrafe kann unterschiedliche Wirkungen haben Strafandrohung und Strafvollzug dient der Stabilisierung des gesellschaftlichen Normensystems. Strafe (bzw. deren Androhung) unterdrückt (kurzfristig) unerwünschtes Verhalten. Freiheitsentzug ermöglicht intensive (re-)sozialisierende Maßnahmen: - unterbricht einen kriminellen Lebensstil, ungünstige Umgebungseinflüsse - kann einen Anstoß geben für Veränderungsprozesse - ist aber auch mit deutlichen negativen Folgen verbunden (psychische Belastungen, Verlust sozialer Kontakte, Subkultur und Gewalt, Stigmatisierung und Ausgrenzung). Straftäterbehandlung ist häufig wirksam (Reduktion der Rückfälle um bis zu 30 %). Alternativen zur Freiheitsstrafe sind nicht in jedem Fall effektiver.

Vielen Dank! Johann.endres@jva-er.bayern.de kriminologischerdienst@jva-er.bayern.de