Markt und Förderung in der Schweiz SPF-Industrietag 19. Januar David Stickelberger. Geschäftsleiter

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Transkript:

Markt und Förderung in der Schweiz SPF-Industrietag 19. Januar 2010 David Stickelberger Geschäftsleiter

Schweizerischer Fachverband für Sonnenenergie Bereiche: Solarstrom, Solarwärme und solares Bauen Rund 200 Mitglieder: Hersteller, Installateure, Planer, Energi eversorger, Verbände. Anbieterverzeichnis Die Solarprofis mit über 350 Fachkräften. Aufgaben: Information, Qualitätssicherung, Ausbil dung, Rahmenbedingungen. Mandat zur Förderung der Solarenergie im Rahmen des Programms EnergieSchweiz Hauptsitz in Zürich, Filialen in Fribourg und Avegno

ESTIF-Markterhebung 2008

ESTIF-Markterhebung 2008

ESTIF-Markterhebung 2008

Solarthermiemarkt Europa 2009 Erste Schätzungen ESTIF Veränderung in % gegenüber 2008 PL: 200'000 m2 (+54 %) PT: 130'000 m2 (+51 %) CH: 147'000 m2 (+30 %) UK: 120'000 m2 (+20 %) SK: 14'000 m2 (+4 %) NL: 24'000 m2 (+3 %) IT: 420'000 m2 (+/-0 %) AT: 345'000 m2 (-1 %) SE: 25'000 m2 (-7 %) ES: 390'000 m2 (-10 %) FR: 320'000 m2 (-18 %) GR: 223'000 m2 (-25 %) DE: 1'500'000 m2 (-29 %) CY: 17'000 m2 (-32 %) EU 27 + CH: 3'700'000 m2 (-22 %)

Gründe für den Rückgang; Aussichten Konjunktureinbruch: massive Auswirkungen auf Baumarkt z.b. in Spanien Konkurrenz zur Photovoltaik. In Frankreich etwa rentiert eine PV-Anlage dank Einspeisevergütung nach 5-10 Jahren, bei einer Kollektoranlage liegt diese Frist bei 20-30 Jahren. Zudem sind letztere unter dem Einfluss von Steuerabzugsmöglichkeiten teuer geblieben. Für 2010 sind die Prognosen vorsichtig optimistisch. ESTIF rechnet mit einem Wachstum von 6%.

Solarwärmemarkt Schweiz Ca. 60 000 Anlagen, 700 000 m 2 Inklusive unverglaste Absorber: 900 000 m 2,, entspricht 620MW th Quelle: Markterhebung Swissolar 2008, Schätzung

Segmente im Schweizer Markt

Marktsegment mit Ausbaupotenzial: Vorwärmung im Mehrfamilienhaus Nicht nur Wohnbau- Genossenschaften, sondern auch Private und institutionelle Anleger.

Wenig erschlossene Marktsegmente Industrie- und Dienstleistungsgebäude: Neudorfer :400m² Warenhaus/Büros, Rutzenmoos (A), Kollektoren 97m², 1000 Liter Speicher VMZ: 1500m² Fabrikgebäude/Verkauf/Büro, Ludesch (A) Kollektoren 90m², 1000l Speicher Winkler Solarsysteme: 550 m² Fabrikation/Verkauf, Feldkirch, (A), Kollektoren 129m², Betonboden als Massenspeicher, keine Zusatzheizung! Quelle: Design Guidelines Solar Space Heating of Factory Buildings D. Jaehnig, W. Weiss, bmvit 2007

Kaum erschlossene Marktsegmente: Hotellerie, Sportanlagen Hotel Europa St. Moritz Sportanlage Juchhof Zürich

Kaum erschlossene Marktsegmente: Landwirtschaft, Milchverarbeitung Schweinemast Burri Buttisholz Hofkäserei Emscha Entlebuch

Kaum erschlossene Marktsegmente: Wärmeverbund Holz/Sonne Verbund rund um Dorfchäsi Melchnau, 1755 m Trasseelänge. Weitere Bezüger: Schule, 2 Wohnsiedlungen, Gasthof, Bankfiliale 70 m 2 Kollektorfläche 700 kw Holzkessel Initiiert durch 4 innovative Landwirte anlässlich des Heizungsersatzes für die Dorfchäsi. Wärmeverbund Sagiweg Melchnau

Kaum erschlossene Marktsegmente: Solare Kühlung, Prozesswärme Solare Kühlung: Pilotanlage Migros Genossenschaftsbund Zürich Prozesswärme: Milchverarbeitender Betrieb in Griechenland

Potenziale Solarthermie Schweiz m 2 45'000'000 40'000'000 35'000'000 30'000'000 25'000'000 20'000'000 15'000'000 10'000'000 1m 2 pro Einwohner, ca. 4% des Niedertemp. Wärmebedarfs 5'000'000 0 Jährlich installiert [m2] Kumuliert installiert [m2] Angenommene Wachstumsraten: 2010-2012: 30%, 2013-2015: 25%, 2016-2020: 17%, 2021-2025: 10%, 2026-2030: 5%, 2031-2035: 0% Quelle: Schätzungen und Ziele Swissolar

TWh 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 Potenziale Solarthermie Schweiz Jährlich erzeugte Solarwärme vergl. Koll. [Mrd. kwh] und Anteil am Niedertemperaturwärmeverbrauch 2009 4% 14% 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034 2035 20% 60% bei 3x effizienteren Gebäuden BFE-Szen. IV 2035 BFE-Szen. III 2035 Angenommene Wachstumsraten: 2010-2012: 30%, 2013-2015: 25%, 2016-2020: 17%, 2021-2025: 10%, 2026-2030: 5%, 2031-2035: 0%

Förderung Schweiz 2010 Teilzweckbindung CO2-Abgabe: 67 Mio. Fr. jährlich an Kantone, durch diese mind. verdoppelt Erneuerbare Energien im Gebäude Erstmals Förderprogramme Solarthermie in allen Kantonen Förderung 7-25% (einzelne mehr) Zusätzliche Förderung durch Gemeinden Übersicht ab Mitte Feb. 2010 auf www.swissolar.ch

Voraussetzungen, Handlungsbedarf: Politik, Rahmenbedingungen Förderung: so gut wie noch nie, aber genügt das zur Erschliessung neue Marktsegmente? Z.B. institutionelle Wohnbauträger Contracting-Angebote als Ergänzung Öl-, Gas- und Strompreise: immer noch tiefer als in Nachbarländern Hemmnisse wie Baubewilligungen, Steuerrecht (Anstieg Eigenmietwert durch Solaranlage): immer noch grosser Handlungsbedarf

Voraussetzungen, Handlungsbedarf: Technik, Preise, Fachleute Sind die Produkte und das Know-how zur Erschliessung neuer Marktsegmente bereit? Gewerbe, Hotellerie, Wärmeverbünde, Prozesswärme, Solare Kühlung, PV-Preise sinken jährlich um 10%. Und die Solarthermie? Zunehmende Konkurrenz, nicht nur preislich, sondern auch technisch (Kombination WP-PV ist einfacher als WP-Thermie und bald auch billiger?) Genügend Fachleute? Mit den neuen Solarwärme- Planerkursen bietet Swissolar Ausbildungen für die Ausführung komplexer Projekte

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit!