Die Suchtberatung Lahr ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008. AGJ-Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg e.v.

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Transkript:

JAHRESBERICHT 2016 Suchtberatung Lahr Psychosoziale Beratung ambulante Behandlung - Prävention Friedrichstraße 7 77933 Lahr Tel. 0 78 21 / 2 66 50 Fax 0 78 21 / 92 14 70 suchtberatung-lahr@agj-freiburg.de www.suchtberatung-lahr.de Nebenstelle Kehl Hauptstraße 60 (Caritasverband) 77694 Kehl/Rhein Tel.: 07851/2148 Fax: 07851/2697 suchtberatung-lahr@agj-freiburg.de www.suchtberatung-kehl.de Außenstelle Ettenheim Spitalgasse 1 (Kirchliche Sozialstation) 77955 Ettenheim Terminvergabe über Hauptstelle (07821/26650) Leiterin: Dr. phil. Gabriele Jerger Träger: AGJ-Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg e.v. Inhalt 1. Daten zur Einrichtung 2. Angebote der Beratungsstelle 3. Finanzierung 4. Das Jahr im Überblick 5. Nebenstelle Kehl 6. Außenstelle Ettenheim 7. Zusammenarbeit mit dem Psychosozialen Zentrum St. Ursula-Heim Die Suchtberatung Lahr ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001:2008 Herausgeber: AGJ-Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg e.v. Oberau 21, 79102 Freiburg im Breisgau Verantwortlich: Achim Noefer (Vorstandsvorsitzender), Anne-Kathrin Hummel (Vorstand) Tel. 07 61 / 218 07 0 Fax 07 61 / 218 07 68 info@agj-freiburg.de www.agj-freiburg.de

1. Daten zur Einrichtung Sie finden uns im städtischen Gebäude der Stiftsschaffnei in der Friedrichstraße 7, in Lahr, sehr zentral und gut zu erreichen. Parkplätze befinden sich oberhalb des Urteilsplatzes hinter der Polizei in der Turmstrasse. Wir sind Ansprechpartner für suchtmittelmissbrauchende- und abhängige Menschen sowie deren Angehörigen oder auch anderen Interessierten. Auch pathologische Glücksspieler/- innen und Menschen in Lebenskrisen finden in uns Ansprechpartner, Betreuung und Begleitung sowie therapeutische Angebote. Sieben Selbsthilfegruppen sind an unsere Beratungsstelle angeschlossen, die sich autonom in unseren Räumlichkeiten in Lahr bzw. in Kehl und Ettenheim in Kirchenräumen treffen. Zur Suchtberatung Lahr gehört auch die täglich besetzte Stelle in Kehl mit 115% Stellenprozenten und die einmal wöchentlich (Mittwoch) besetzte Außenstelle in Ettenheim mit einem zusätzlichen Liaisondienst im Ortenau-Klinikum Ettenheim. In unserem Team arbeiten Sozialarbeiter/innen, Sozialpädagogen/innen, eine Psychologin, eine Medizinerin und eine Bürokauffrau zusammen. Alle Mitarbeiter/innen haben entsprechende therapeutische Zusatzqualifikationen. Wir stehen unter Schweigepflicht. Informationen zu unseren Angeboten und unserem Team finden sie auch unter www.suchtberatung-lahr.de/team Wie bieten ebenfalls Prävention in Schulen, Jugendarbeit und Betrieben an und arbeiten auf regionaler Ebene und auch auf Landesebene mit vielen Kooperationspartnern zusammen. Suchtberatung Lahr Mo bis Fr 09.00-12.00 Uhr Di + Do 14.00-18.00 Uhr Mo, Mi, Fr 14.00-16.00 Uhr Und nach Vereinbarung Offene Sprechstunde Montag 11.00-12.00 Uhr Donnerstag 16.00-17.00 Uhr Offene Sprechstunde in russischer Sprache Donnerstag 16.00-17.00 Uhr Nebenstelle Kehl Di bis Fr 09.00-12.00 Uhr Di 14.00-19.00 Uhr Mo, Mi, Fr 14.00-16.00 Uhr Und nach Vereinbarung Offene Sprechstunde Dienstag 16.00-17.00 Uhr Außenstelle Ettenheim Mittwoch 09.00-12.00 Uhr sowie 14.15-17.00 Uhr Und nach Vereinbarung Offene Sprechstunde Mittwoch 13.00-14.00 Uhr im Klinikum Ettenheim

2. Angebote der Suchtberatung 1. Basisangebot Information und Beratung bei schädlichem Suchtmittelkonsum und Abhängigkeit Ambulante Behandlung / Rehabilitation Vermittlung in stationäre Entzugs- und Entwöhnungsbehandlungen Ambulante Nachsorge Beratung von Angehörigen Informationsveranstaltungen und Prävention Betriebeseminare 2. Spezielle Angebote Montag und Donnerstag Offene Sprechstunde Beratung russischsprachiger Klient/innen Offene Gruppe für Klientinnen und Klienten ab 60 Jahren - wöchentlich Beratung bei Entzug der Fahrerlaubnis MPU - Vorbereitungsseminare Aktivitäten mit Betroffenen (z.b. Kochen, Ausflug in den Europapark) etc. Vernetzung von abstinent lebenden Suchtkranken (Selbsthilfe) 3. Aufsuchende Arbeit Liaisondienst im Ortenauklinikum Lahr (Rufdienst) Sprechstunde 14-tägig im Klinikum an der Lindenhöhe Offenburg Sprechstunde im Ortenauklinikum Ettenheim (mittwochs ab 13.00 Uhr) Beratungsgespräche im St. Ursulaheim und in der Biermannstraße in Lahr (Wohnungslosenhilfe) 4. Vernetzung vor Ort Kommunales Suchthilfenetzwerk Ortenaukreis Arbeitskreis Gewalt- und Suchtprävention Lahr Mitarbeit im Lahrer Projekt Schutzengel Psychosozialer Arbeitskreis Lahr Weitere Arbeitskreise vor Ort (z.b. Migration, Frühe Hilfen, etc.) Fachgruppe Sucht im Alter (Ortenaukreis) 5. Kooperation Mit zahlreichen Institutionen vor Ort in Lahr, Kehl und Ettenheim und im gesamten Ortenaukreis 3. Förderung/ Finanzierung der Stelle Die Beratungsstelle wird vorwiegend durch Zuwendungen des Landes Baden-Württemberg sowie mit Eigenmitteln (Zuweisungen aus Kirchensteuermitteln, Erwirtschaftungen. Spenden etc.) finanziert. Der Ortenaukreis beteiligt sich seit Jahren in größerem Maße an der Finanzierung unserer Personalstellen. Unterstützend weisen auch die Städte Lahr und Kehl Finanzmittel an. Die Gemeinden Willstätt, Rheinau und Ettenheim unterstützen unsere Arbeit ebenfalls mit einem kleinen Geldbetrag. In den letzten Jahren erhielten wir auch von der Gemeinde Mahlberg für unsere präventive Arbeit zum Wohle der Bürger/innen im Ortenaukreis eine größere Geldspende. Herzlichen Dank an alle!

4. Das Jahr 2016 Was so los war Unsere Arbeit konzentrierte sich vor allem um Beratung und Therapie mit Klientinnen und Klienten (insg. 944). Angehörige haben wir längerfristig 58 Mal beraten und unterstützt. 70 Personen begannen eine stationäre Rehabilitation, Therapie im Rahmen einer ambulanten Rehabilitation haben 33 (34) Personen wahrgenommen; zur Nachsorge kamen (nach abgeschlossener stationärer Reha) 32 (34) Personen. Im Rahmen unseres Projektes Sucht im Alter gefördert von der Baden Würtemberg-Stiftung fanden 2016 für die ambulanten Pflegeteams der katholischen Sozialstationen in Lahr und Umgebung 5 Schulungen statt. Gerade in der ambulanten Pflege sind die MitarbeiterInnen immer wieder mit süchtigen bzw. Suchtmittel missbrauchenden Senioren konfrontiert und der Beratungsbedarf ist groß. Ein weiteres wichtiges Thema stellt auch der Medikamentenkonsum (z.b. Schmerz-Schlaf-und Beruhigungsmittel) der Senioren dar. Weitere Schulungen fanden statt in den Pflegestützpunkten Gengenbach und Schutterwald. Hier trafen wir auf sehr engagierte Alltagsbegleiter und Ehrenamtliche. Angehende Altenpfleger erreichten wir in mehreren Unterrichtsstunden in der Altenpflegeschule Tretenhof in Seelbach, sowie beim Fachtag Sucht im Alter des Suchthilfenetzwerkes Offenburg im Landratsamt im Frühjahr. Im Rahmen des Projekts wurden Ehrenamtliche geschult, die aufsuchende Hilfe für Senioren leisten können. Gemeinsam mit einem Ehrenamtlichen und Mitgliedern der ULA-Gruppe fand in der Beratungsstelle eine Pressekonferenz statt, in der wir unser Angebot der Öffentlichkeit vorstellten. Unsere Seniorengruppe Un-abhängigkeit und Lebensqualität im Alter (ULA) traf sich wöchentlich Montagsnachmittags in unserer Beratungsstelle. Die Gruppe ist inzwischen ein wichtiger Bestandteil unseres Behandlungsangebots für Senioren. Neben den Themen Alkohol und Medikamente haben hier alle Themen rund ums Älterwerden Platz. Am Wichtigsten ist für die Mitglieder (10 Teilnehmer) der regelmäßige Kontakt zu Gleichgesinnten in vertrauensvoller Atmosphäre. Gemeinsame Freizeitaktivitäten, wie Besuch des Europaparks, Ausflüge und Geburtstagsfeiern fanden zusätzlich statt. Auch außerhalb der Gruppentreffen unterstützen sich die Senioren gegenseitig, sei es bei Rückfällen, Begleitung zu Arztterminen, gemeinsame Kinobesuche usw.

Das Thema pathologisches Glücksspiel hat uns weiter beschäftigt. Wir haben eine Schulung für Spielhallenmitarbeiter/innen durchgeführt um deren Wissen zum Thema Sucht aufzufrischen. Wir haben 32 Klienten mit Problemen längerfristig beraten und behandelt (zu 49 im Vorjahr). Einmalkontakte gab es in diesem Bereich zusätzlich 20 Mal. Das muttersprachliche Angebot für Personen aus dem russischen Sprachraum wird weiterhin zwar weiterhin geschätzt und auch von den Zuweisern (Krankenhaus, Ärzte, Entgiftungsstationen) angefragt. Insgesamt ist die muttersprachliche Beratung jedoch leicht zurückgegangen (39/ im Vorjahr 58). 98 Personen hatten einen zum Teil sehr unterschiedlichen Migrationshintergrund. Die aufsuchende Arbeit in den umliegenden Krankenhäusern ( Liaisondienst / Konsiliardienst ; Lahr 3) wurde weiter angeboten und vor allem in den Krankenhäusern Ettenheim (86) und Offenburg ( Klinik an der Lindenhöhe 54) wahrgenommen. Insgesamt wurden so 143 (im Vorjahr 128) Personen erreicht. Die Anzahl der Teilnehmer an unseren MPU-Vorbereitungsseminaren ist etwa gleich geblieben (19/20). Einzelberatungen werden ebenfalls von unserer in diesem Bereich fachlich sehr gut qualifizierten Kollegin durchgeführt.. Regelmäßig fanden im Jahr 2016 auch wieder Gespräche mit der Kommunalen Arbeitsförderung in Lahr und Kehl statt. Die regelmäßigen Kontakte und Schulungen der KOA- Mitarbeiter/innen ermöglichen kürzere Wege, verbessern die Zusammenarbeit und sollen Betroffenen den Zugang zur Suchthilfe erleichtern. Im Bereich der Prävention haben wir wieder Veranstaltungen unterschiedlichster Art durchgeführt (insgesamt 19) und dabei etwa 380 Jugendliche und junge Erwachsene erreicht, sowie 100 Multiplikatoren und 50 Eltern. Wir waren beteiligt an Präventionstagen an Schulen, Mitarbeiterschulungen in Einrichtungen der Jugendhilfe und in Betrieben und auch an der Vorbereitung und Durchführung des Präventionstages HALT des Lahrer AK Gewalt- und Suchtprävention zum Thema Umgang mit neuen Medien. Bei unserer jährlichen Klientenbefragung erhielten wir 2016 insgesamt 68 (66) Fragebögen zurück: 43 Klienten waren in allen Punkten voll und ganz mit uns zufrieden. 25 Klienten waren voll zufrieden. Es gab keine negative Bewertung. Bemängelt wurde die Kälte im Wartebereich und zum Teil die Ausstattung der Stelle mit eher älterem Mobiliar. (der Kälte sind wir an den Kragen, das andere wird nach und nach ausgetauscht!) Kommentar: Ich fühle mich sehr aufgehoben hier. Hab immer einen Ansprechpartner, auch an schlechten Tagen werde ich immer angehört. In die von uns betreuten sieben Selbsthilfegruppen mit insgesamt 62 Teilnehmer/-innen konnten wir erneut 18 Klienten und Klientinnen vermitteln, die nach einer Therapie weiter abstinent leben wollen und den Austausch mit anderen wünschen. Wir unterstützen die Leiter/innen und Gruppenmitglieder bei Fragen und Konflikten und bieten jedes Jahr intern oder auch verbandsweit (agj) Fortbildungsmöglichkeiten und Schulungen an. Auch im neuen Jahr 2017 freuen wir uns auf eine gute, offene und erfolgreiche Zusammenarbeit mit allen Klient/innen und Kooperationspartnern.

Das Team der SB ist altbewährt und beständig. Bei uns arbeiten: Elena Weber, Martha Hildersperger, Petra Scheer-Benninger, Klaus Bilek, Antonia Mamier-Lampart, Gabriele Jerger, Michaela Scheutzow, Michael Frei (Bild nächstes Kapitel) und als Honorar-Ärztin Frau Bayer- Hartmann. Die Bilder im Rahmen entstanden bei unserem Projekt Natur und Kunst nach unserem Weihnachtsessen im Dezember 2016.

Zahlen 2016 Die Kontaktzahlen sind insgesamt zum Vorjahr leicht gesunken 845 (Vorjahr 895) Personen suchten unsere Hilfe. Die Anzahl der Anfragen und Einmalkontakte nahm leicht zu. Einmalige Anfrage; 99/50 Bei 386 regulär beendeten Beratungen war die Problematik am Ende der Betreuung Erfolgreich; 111 Beratung/ Behandlung; 578/627 (418/446 Männer 160/181 Frauen) Einmaliger Kontakt; 267/218 Gebessert; 180 Verschlechtert; 14 Unverändert; 58 Alter bei Betreuungsbeginn 2016/2015 Hauptdiagnosen bei längeren Betreuungen/Behandlungen: 469 (557) Alkohol 32 (49) pathologisches Spielen 11 (7) Cannabis 3 (8) Opioide 0 (2) Tabak (ND:346) 5 (7) Medikamente 57 Angehörige längerfristige Beratung 60 und älter 50-59 36-49 28-35 22-27 18-21 unter 18 0 50 100 150 200 250 300 2015 2016 Trotz häufiger Diagnose Tabakabhängigkeit kam letztes Jahr kein Patient allein wegen seines Rauchens zu uns. Ein Raucherentwöhnungskurs kam nicht zustande. Die Anzahl der älteren Klient/innen (60 und älter) ist deutlich gestiegen (124/ 84 im Vj.), was wohl auch mit dem Ausbau unseres Projektes Sucht im Alter einhergeht. Der Hauptanteil der Klient/innen bleibt in der Altersklasse von 35-59 Jahren. Die Anzahl der wegen problematischen Glücksspiels behandelten Klient/innen, die in längere Beratungs- und Behandlungsprozesse einstiegen, ist leicht gesunken 32 Klient/innen, Einzelkontakte waren mit 20 Personen häufiger.

5. Nebenstelle Kehl Hauptstraße 60 (im Caritasverband) Unsere Nebenstelle in Kehl besteht seit 1981. Ein vollständiges Angebot mit täglicher Besetzung können wir seit 1994 durch die zusätzliche Unterstützung der Städte Kehl, Rheinau und Willstätt in den Räumen des Caritasverbandes Offenburg-Kehl e.v. anbieten. Montags ist zusätzlich eine zweite weibliche Fachkraft zur Beratung in der Stelle. Somit können Angehörige getrennt beraten und hilfesuchenden Frauen eine weibliche Ansprechpartnerin angeboten werden. Weitere Informationen zur Nebenstelle können Sie der Internetseite www.suchtberatungkehl.de entnehmen. Die Kontaktzahlen im Einzugsgebiet Kehl liegen für das Jahr 2016 auf dem Niveau der Vorjahre. Die Beratungszahlen haben sich hin zu längeren Kontakten verschoben. Allerdings hatten wir 2016 in Kehl mit 8 Personen im Vergleich zu Vorjahren einen höheren Anteil von Klienten in einer auch in Kehl angebotenen strukturierten ambulanten Rehabilitation. 300 281 285 250 201 200 150 160 100 50 39 49 41 76 0 Einmalkontakt Beratung Behandlung Gesamt 2015 gelb, 2016 AGJ-blau - alle Zahlen in Gesamtstatistik enthalten Prävention, Öffentlichkeitsarbeit Unser Präventionsangebot richtete sich in Kehl in erster Linie an Erwachsene. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Tag der seelischen Gesundheit Kehl fand am 10. Oktober 2016 ein Vortag mit dem Thema Demenz und Psychische Erkrankung in den Räumen der Diakonie statt. Glücksspielthematik Das Thema ist nach wie vor sehr präsent in der Region. In der Presse geht es oft um Einnahmen der Kommunen aus den Spielhallen und die Frage wie Steuersätze präventiv wirken könnten? Wir hatten in 2016 mit 27 Gesprächen zu Spielern Kontakt, dahinter stecken 10 Klienten. Bezogen auf unsere Beratungsstelle gesamt ist dies ein höherer Anteil als in Lahr. Allerdings erreichen wir nach wie vor keine französischen Spieler siehe hierzu binationaler Flyer unten erwähnt! Zum Thema Glückspiel brachte die Kehler Zeitung im März anlässlich der Veröffentlichung unserer Jahreszahlen (2015) einen ausführlichen Bericht, der mit der Suchtgeschichte eines Klienten hinterlegt war.

Weiter unterstützten wir das Projekt Win-Lose der Diakonie. Ein neunmonatiges Präventionsprojekt zur Glückspielsucht für den Raum Kehl, das aber leider ausgelaufen ist. Als einzige Stelle im Verband und auch in der näheren Umgebung hatten wir in Kehl am 28.September, Tag der Glückspielprävention, einen Stand in der Kehler Fußgängerzone. Unterstützt wurden wir tatkräftig durch Mitglieder der Kreuzbund-Selbsthilfegruppe Kehl. Unser Eindruck und Fazit: Trotz zusätzlich auch französischer Infos scheint das Thema Spielsucht doch ungeahnte Berührungsängste auszulösen! Vernetzung/Kooperation Die Suchtberatung steht in laufender Kooperation mit anderen Fachdiensten vor allem im Caritasverband, hier vor allem mit der Schuldnerberatungsstelle und dem Kreuzbund (Selbsthilfegruppe). Regelmäßig finden Kontakte auch mit anderen Diensten des Landratsamtes und der Städte Kehl, Willstätt und Rheinau statt, die dazu beitragen im Interesse der Hilfesuchenden, Netzwerke zu koordinieren und Maßnahmen effizient aufeinander abzustimmen. Eine Kooperationsvereinbarung mit der Jugendhilfe, über die wir bereits berichteten, wurde im Frühjahr verabschiedet und unterschrieben. Leider hat sich die letztes Jahr begonnene monatliche Sprechstunde im Wechsel mit der Drobs Kehl bei der kommunalen Arbeitsförderung als nicht effektiv erwiesen, da die angedachten Personen so nicht erreichbar waren. So findet wieder im Einzelfall eine Ansprache stattfindet. Weiteren Austausch gewährleistet die Teilnahme an Sitzungen der kommunalen Kriminalprävention sowie am Arbeitskreis Frühe Hilfen des Ortenaukreises, sowie im Arbeitskreis schwierige/wohnungslose. Auf Kreisebene sind wir im Suchthilfenetzwerk eingebunden. Intensiv gepflegt wurde die gute Zusammenarbeit mit den Kehler Ärzten und dem Ortenau Klinikum Kehl. In der Klinik an der Lindenhöhe in Offenburg bieten wir auf der Suchtstation D1, eine in der Regel 14 tägige aufsuchende Abendsprechstunde vor Ort an. 2016 hatten wir in der Klinik Kontakt zu 54 Klienten. Der seit drei Jahren laufende deutsch-französischen Arbeitskreis, der 2014 erstmals eine bi-nationale Tagung ausgerichtet hat, bereitet die nächste Tagung zum Thema legale Drogen für das Jahr 2017 vor. Der aus einem Unterarbeitskreis entwickelte zweisprachige Flyer mit bi-nationalen Hilfsangeboten liegt inzwischen vor und unsere Stelle hat im Kehl die Verteilung von 900 Flyern in den Spielkasinos vor Ort bereits getätigt.

6. Außenstelle Ettenheim Spitalgasse 1 ; Ergebnisse 2016 Im Jahr 2016 haben 65 (62) Personen (22 Frauen/43 Männer) unsere Außenstelle in Ettenheim aufgesucht, die vorwiegend von unserem Mitarbeiter Klaus Bilek betreut wird. 48 von ihnen ließen sich auf einen längeren Beratungsprozess (2 oder mehr Kontakte) ein. 17 kamen zu einem Gespräch. Die Gesamtzahl der Hilfesuchenden ist damit um 3 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Fast alle waren selbst von einer Suchtproblematik betroffen, einmal fand eine Beratung für Angehörige statt (2015: 4). Überwiegend waren Alkoholprobleme der Anlass für die Kontaktaufnahme; drei Klienten kamen wegen ihres pathologischen Glücksspiels, einer wegen Opiatabhängigkeit. 9 Hilfesuchende, 3 mehr als im Jahr zuvor, vermittelten wir in eine stationäre Alkoholentwöhnungs-Behandlung. Eine Klientin und ein Klient traten ihre bewilligten stationären Rehabilitationsmaßnahmen aus persönlichen Gründen nicht an. 2 weitere Klienten wurden auf stationäre Behandlungen ihrer Alkoholabhängigkeit bzw. ihrer Spielsucht vorbereitet, die im Folgejahr beginnen werden. 2 Klientinnen und Klienten (2015: 5) festigten im Rahmen der Nachsorge die erreichte Abstinenz nach einer stationären Maßnahme und ließen sich beim Wiedereinstieg in den Alltag von uns begleiten. 2 Klienten unterzogen sich einer ambulanten Suchtrehabilitation, die regelmäßige Einzelgespräche in der Außenstelle und die Teilnahme an der therapeutischen Gruppe in der Stelle in Lahr umfasste. Eine Klientin bereitete sich auf eine solche Maßnahme vor, die 2017 beginnen wird. Ergänzt wird das Angebot der Außenstelle durch eine Selbsthilfegruppe (6 Teilnehmer), die sich 14-tägig im Katholischen Pfarrheim trifft. In dieser Gruppe unterstützen sich Betroffene nach einer ambulanten oder stationären Therapie darin, weiter abstinent zu leben. Wir bieten im Rahmen unseres Liaisondienstes jeden Mittwoch im Ortenau-Klinikum Lahr- Ettenheim, Standort Ettenheim, Patientinnen und Patienten Gespräche an, um ihnen im Sinne aufsuchender Arbeit den Zugang zum Suchthilfesystem zu erleichtern; in diesem Rahmen begegnen wir auch immer wieder Hilfesuchenden, die den Kontakt zur Beratungsstelle abgebrochen haben und ermutigt werden können, sich wieder auf eine Begleitung einzulassen. 86 Personen, deutlich mehr als im Vorjahr (66), erreichten wir auf diesem Wege. An dieser Stelle danken wir Frau Kamphues und Frau Link vom Sozialdienst und den Ärztinnen und Ärzten, insbesondere Frau Dr. Reinhardt, für die gute Kooperation. Sehr froh sind wir auch weiter über die sehr gute Zusammenarbeit mit der Kirchlichen Sozialstation Lahr-Ettenheim e.v.. Wir bedanken uns herzlich für die tatkräftige Unterstützung, denn wir dürfen mit unserer Außenstelle die Räumlichkeiten dort kostenfrei nutzen, zum Wohle der Klient/innen. 7. Zusammenarbeit mit dem St. Ursula-Heim in Offenburg Hier erreichten wir mit aufsuchender Arbeit 6 Bewohner und 2 Bewohnerinnen, die sich auf längere Beratungsprozesse einließen. Bei allen waren Alkoholprobleme Anlass für die Kontaktaufnahme. 1 Frau und 2 Männer konnten so in stationäre Alkoholentwöhnungsbehandlungen vermittelt werden; diese Maßnahmen wurden im Berichtsjahr regulär beendet. Für 1 weiteren Bewohner wurde eine stationäre Entwöhnungsbehandlung beantragt, die im Folgejahr beginnen soll. Weitere Zusammenarbeit zwischen den Hilfesystemen Suchtkranken- und Wohnungslosenhilfe fand statt durch die regelmäßige Teilnahme einer Mitarbeiterin der SB am Frühstückstreff in der Obdachlosenunterkunft in Lahr. Dieser wird von Mitarbeiterinnen des St. Ursula-Heimes organisiert und gern genutzt.