Phonematik ist die Lehre vom Inventar der kleinsten bedeutungsunterscheidenden

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Transkript:

Phonematik vs. Phonotaktik Phonologie Phonematik Phonotaktik Phonematik ist die Lehre vom Inventar der kleinsten bedeutungsunterscheidenden Einheiten der Sprache. Sie ist mit der Identifizierung der Phoneme und ihrer systematischen Klassifizierung befaßt. Die phonematische Herangehensweise stellt die paradigmatische Achse in den Vordergrund. Phonotaktik ist die Lehre von den Kombinationsmöglichkeiten der phonematischen Einheiten zu zusammenhängenden Lautketten. Sie ist mit der Identifizierung der Regularien befaßt, die die Distribution von phonematischen Einheiten über phonologische Kontexte determinieren. Die phonotaktische Herangehensweise stellt die syntagmatische Achse in den Vordergrund. Phonematik und Phonotaktik ergänzen einander. Wenn bekannt ist, wieviele und welche Phoneme eine beliebige Sprache hat, ist damit noch nichts darüber gesagt, welche phonologische Gestalt die zulässigen Lautketten derselben Sprache aufweisen.

Das Phoneminventar liefert im übertragenen Sinne nur eine bestimmte Menge von Bausteinen, aus denen höhere d.h. komplexere phonologische Einheiten durch Kombination gebildet werden können. Dabei zeigt die Phonotaktik, daß nicht einfach jeder Baustein auf jeden beliebigen anderen Baustein paßt: Phoneme bzw. ihre Allophone sind in Lautketten als unmittelbare oder mittelbare Nachbarsegmente entweder miteinander kompatibel, d.h. daß sie eine syntagmatische Kombination eingehen können, oder eben nicht, d.h. daß sie sich an bestimmten Positionen in einer zusammenhängenden Lautkette gegenseitig ausschließen. Universale I Alle Sprachen haben Phoneme und damit eine Phonematik. Universale II Alle Sprachen haben Beschränkungen über die Kombinierbarkeit von Phonemen/Allophonen und damit eine Phonotaktik. Wie die beiden Universalien jeweils auszubuchstabieren sind, ist zu einem Gutteil die Angelegenheit der individuellen Einzelsprachen, wenn es um Details geht. Neben diesen einzelsprachigen Gesichtspunkten gibt es jedoch andere zum Teil auf höherer d.h. abstrakterer Ebene

angesiedelte Aspekte, die es erlauben, phonotaktische Regularien verschiedener Sprachen auf Typen/Muster zurückzuführen. Diese Typen/Mustern lassen sich wiederum in einem weiteren Generalisierungsschritt universellen Prinzipien zuordnen. Lautketten sind keine willkürlichen Kombinationen aus beliebig zusammengewürfelten Segmenten, sondern stellen in sich wohlgeordnete Strukturen dar, die systematisch nach phonotaktischen Prinzipien ( Bauplänen ) zusammengesetzt werden. Die wichtigsten Lautketten, die ihrerseits phonologische Einheiten höherer Ordnung, bilden, sind: die Silbe, um die sich speziell die Silbenphonologie kümmert; das Wort ** als Zitierform im Lexikon ** als morphologisch ausflektierte Wortform (im Satz) das zwei- oder mehrwortige Syntagma, um das sich speziell die Satzphonetik kümmert; Alle diese Lautketten sind Gegenstand der phonotaktischen Forschung. Phonotaktische Regularien, die auf dem Silbenniveau gelten, müssen nicht unbedingt Gültigkeit auf den

anderen Ebenen haben und umgekehrt. Weisen die verschiedenen Ebenen distinkte phonotaktische Regularien auf, ist dies ein Indiz dafür, daß Silbe, Wort, Wortverbindung usw. ein gewisses Maß an autonomer Organisation zuzubilligen ist. In keiner Sprache der Welt geht phonotaktisch alles. Wenn dies so wäre -, wenn also jede beliebige Kombination von Segmenten in der Lautkette zulässig wäre, würde folgende Situation entstehen: Das Kombinationspotential würde zu 100% ausgenutzt. Was heißt das genau? Das Kombinationspotential für eine Sprache ergibt sich aus der Anzahl der Phoneme im Inventar und der nach Segmentzahl bestimmbaren Länge der Lautketten bzw. höheren phonologischen Einheiten, die die obere Distributionsgrenze bilden sollen. Fangen wir ganz klein an: Wir wollen für eine Sprache bestimmen, wieviele Zweierkombinationen von Segmenten rechnerisch möglich sind. Um zu diesem Wert zu kommen, multipliziert man die Anzahl der Phoneme des Inventars mit sich selbst bildet also deren zweite Potenz.

x 2 Eine erfundene Sprache mit insgesamt zehn Phonemen hätte damit ein Potential von genau einhundert Zweierkombinationen. 10 2 = 100 Im Bedarfsfall zieht man beispielsweise alle Kombinationen ab, die eine Sequenz von zwei identischen Segmenten ergeben würde. In diesem Fall müßte von der vorher errechneten Potenz die einfache Anzahl der Phoneme wieder subtrahiert werden. x 2 - x In unserer hypothetischen Sprache würde dies eine Verminderung der Kombinationsmöglichkeiten um den Wert zehn bedeuten. Das phonotaktische Kombinationspotential für zweigliedrige Lautketten wäre demnach 90. 10 2 10 = 90 Eine solche Reduktion des Wertes kann dann nötig sein, wenn man bei der Ermittlung des Phoneminventars bestimmte Entscheidungen getroffen hat. Hier beispielsweise könnte man vorher festgelegt haben, daß es lange Konsonanten und/oder Vokale als distinkte Phoneme bereits im

Inventar gibt. Dies hätte die Folge, daß man das unmittelbar adjazente Vorkommen von zwei identischen Konsonanten oder Vokalen in der Lautkette nicht als Zweierkombination, sondern als Instanz des langen Phonems werten kann. Kombinationsmatrix S1 P1 P2 P3 P4 P5 P6 P7 P8 P9 P10 S2 P1 P2 P3 P4 P5 P6 P7 P8 P9 P10 In Form einer Matrix kann man die möglichen und tatsächlich realisierten Kombinationen von Segmenten gegeneinander abgleichen. Das geht auf dem Niveau der Zweierverbindungen noch recht gut, wird aber darstellungstechnisch

immer schwieriger, je umfänglicher die Lautketten und die höheren phonologischen Einheiten werden. Zur Veranschaulichung: Das Deutsche besitzt nach einem Analysevorschlag sechzehn monophthongische vokalische Phoneme (Schwa // und das lange / / sind hierin eingerechnet) sowie drei diphthongische vokalische Phoneme und zweiundzwanzig konsonantische Phoneme, zusammen also insgesamt einundvierzig Phoneme. Kombinationspotenzial in Zweierverbindungen 41 2 = 1.681 Rein rechnerisch ergeben sich weit über anderthalbtausend Kombinationen aus zwei Segmenten. Nur zur drastischen Verdeutlichung der Progression gebe ich noch ein paar weitere Potenzen an. Schon bei der fünften Potenz d.h. bei eine Länge der Lautkette von nicht mehr als fünf Segmenten sind wir jenseits von zehn Millionen Kombinationen angelangt. 41 3 = 68.921 41 4 = 2.825.761 41 5 = 11.856.201

Da wir nun wissen, daß viele Wörter und auch einige Silben des deutschen fünf und mehr Segmente umfassen, ist es klar, daß mit diesem Wert noch längst keine Obergrenze erreicht ist. Die praktischen Probleme der adäquaten Darstellbarkeit des Potentials müssen uns jedoch nicht weiter beschäftigen. Denn das Deutsche realisiert nur einen relativ kleinen Ausschnitt aus dem errechneten Kombinationspotential. Dies läßt sich dadurch veranschaulichen, daß bestimmte Beschränkungen betrachtet werden, denen die Distribution von Phonemen bzw. von ihren Allophonen unterliegt. Nehmen wir für diesen Zweck als Skopus/Domäne das nicht zusammengesetzte deutsche Wort in seiner Zitierform. Wir stellen dabei fest, daß sich die Phoneme darin deutlich unterscheiden, in welchen relativen Positionen im Wort sie vorkommen dürfen. Wir unterscheiden in traditioneller Redeweise ganz generell drei Positionen, wobei noch zwischen absoluten Positionen und solchen im weiteren Sinne zu differenzieren ist: [Zur langsamen Gewöhnung gebe ich in dem folgenden Schema auch noch andere Analysebegriffe mit an.]

Rand initial medial final absoluter absoluter Anlaut Inlaut Auslaut K V K V K A N A N C R [tonisch] R [atonisch] In diesem zweisilbigen Wort haben wir fünf Segmente zwei vokalische und drei konsonantische vorliegen. Die Lautkette ist wohlgeformt und ergibt einen sinnvollen Aus-

druck, d.h. die syntagmatische Abfolge der Segmente ist phonotaktisch zulässig. Sind weitere Kombinationen aus den vorhandenen Segmenten in gleicher Weise akzeptabel? Das Kombinationspotential der fünf Segmente untereinander ist 5 5 5 = 3.105 da kein Segment doppelt vorkommt, also unter Anwendung der Umstellprobe/unter Permutation auch keine Kombinationen von identischen Segmenten möglich wären. Testverlaufsausschnitt: * * * * * * * usw. usf.

Es findet sich keine einzige weitere Kombination dieser fünf Segmente, die im Deutschen eine weitere sinnvolle Lautkette mit Wortstatus ergibt. Mit anderen Worten: Von den 3.105 potentialen Möglichkeiten werden 3.104 (= 99,90%) überhaupt nicht genutzt. Erst wenn wir Modifikationen an den Segmenten vornehmen, ergeben sich wieder akzeptable Lautketten. Verzichten wir beispielsweise auf das Merkmal der (vokalischen) Länge (an das das Merkmal [geöffnet] geknüpft ist), dann kann man eine weitere Zitierform im Lexikon finden, die eine Kombination aus den entsprechenden Segmenten bietet: Die beiden realisierten Lautketten haben miteinander gemein, daß die vokalischen Segmente nicht adjazent stehen, ihre vom Akzent abhängige relative Abfolge unveränderlich ist,

die Silben Auftakte haben, keine Konsonantengruppen entstehen, die zur selben Silbe gehören, die geschlossenen Silben einfache Codae haben, R R A N A N C K V K V K K V K K V A N C A N R R

Numerisch weniger drastisch, aber dennoch merklich ist das Kombinationspotential unterhalb der Wortebene d.h. auf Silbenebene eingeschränkt. von den Vokalen darf Schwa nur in atonischen Silben vorkommen, die Kardinalvokale kommen von Lehn- und Kurzwörtern abgesehen nur in tonischen Silben vor, vokalische Länge ist in atonischen Silben ausgeschlossen;

Spanisches Phonemsystem Vokale // / / // / / // 5 vokalische, monopthongische Phoneme Konsonanten + Obstruenz + Sonoranz 20 konsonantische Phoneme

Berechnung des silbischen Potentials einer Sprache: Anzahl der vokalischen Phoneme plus Anzahl der rechnerisch möglichen Kombinationen aus vokalischen Phonemen und konsonantischen Phonemen. Eine Hochrechnung auf der Basis der (unrichtigen) Annahme, im Spanischen gäbe es nackte und gedeckte, offene und geschlossene Silben und nur ein Konsonant sei im Auftakt oder in der Koda zulässig, würde als Gesamtsumme weit über zweitausend mögliche Silben ergeben. V = 5 KV = 20 x 5 = 100 VK = 5 x 20 = 100 KVK = 20 x (5 x 20) = 2.000 2.205 Silben