Bereich ambulante psychosoziale Suchthilfe (SAMBAD) Etienne Maffli, Mariana Astudillo

Ähnliche Dokumente
Bereich ambulante psychosoziale Suchthilfe (SAMBAD) Etienne Maffli, Mariana Astudillo

Bereich ambulante psychosoziale Suchthilfe (SAMBAD) Etienne Maffli, Mariana Astudillo

Bereich ambulante psychosoziale Suchthilfe (SAMBAD) Etienne Maffli, Mariana Astudillo

Bereich ambulante psychosoziale Suchthilfe (SAMBAD) Etienne Maffli, Mariana Astudillo

act-info-fragebogen Angaben zur Institution Bereich ambulante psychosoziale Suchthilfe (SAMBAD)

14 Santé. Communiqué de presse Pressemitteilung Comunicato Stampa. Verbesserte Situation im Suchtbereich

Aktuelle Zahlen und Fakten zur Verbreitung von Abhängigkeitserkrankungen und zur Behandlung

Bereich ambulante psychosoziale Suchthilfe (SAMBAD) Luca Notari, Etienne Maffli, Mariana Astudillo

Bereich ambulante psychosoziale Suchthilfe (SAMBAD) Mariana Astudillo, Etienne Maffli

Der Aspekt Nationalität im Rahmen des Suchthilfemonitorings act-info

act-info Residalc Marina Delgrande Jordan

Gebrauch psychoaktiver Medikamente von Erwachsenen

act-info Residalc Marina Delgrande Jordan

act-info Residalc Marina Delgrande Jordan

act-info Residalc Marina Delgrande Jordan

Ambulante und stationäre Behandlung von Personen mit der Diagnose pathologisches Spielen: Entwicklung in Bayern

Bereich ambulante psychosoziale Suchthilfe (SAMBAD) Mariana Astudillo & Etienne Maffli

act-info Residalc Marina Delgrande Jordan

Bereich ambulante psychosoziale Suchthilfe (SAMBAD) Mariana Astudillo, Luca Notari, Etienne Maffli

Gebrauch psychoaktiver Medikamente von Erwachsenen

Benchmarking 2008: die ersten Resultate


IM AUFTRAG DES BUNDESAMTS FÜR GESUNDHEIT (BAG) Auszug aus dem Schlussbericht Zürich, 2. Dezember 2010

Sucht tut weh. Teilstationäre Entwöhnungstherapie bei Alkohol-, Medikamentenund anderer Suchtmittelabhängigkeit

Arche Fachstelle für Integration. Beratung und Unterstützung bei der Bewältigung des Alltags

Ambulante und stationäre Behandlung pathologischer Glücksspieler: Entwicklung in Bayern. 1 Einleitung. Kurzbericht, Dezember 2012

Ausbildungsverpflichtung. Auswertung Datenerhebung Juni 2017 / R. Fischer

Suchthilfe in der StädteRegion Aachen. Jahresbericht 2012

Zufriedenheit der Klienten und Klientinnen in ambulanter und stationärer Suchthilfe (QuaTheSI)

Behandlung von Kokainabhängigen Angebote, Probleme und Nachfrage

Arbeitsfelder der Beratungsstelle- Fachstelle Substitution FreD. AWO Sucht- und Drogenberatung Im Kreis Coesfeld

LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 17. Wahlperiode. A n t w o r t. Drucksache 17/716. auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Christoph Gensch (CDU)

Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtprobleme Aschaffenburg

Ergebnisse der Katamnesen Ambulante Rehabilitation Sucht - Wirkungsdialog und daraus abgeleitete Perspektiven

Jahresbericht der Psychosozialen Beratungs- und Behandlungsstelle Prop e.v. in Freising 2017

Workshop: Wie geht es weiter mit der Behandlung Opiatabhängiger? 18. Mai Mai 2015

Schriftliche Kleine Anfrage

Erste Ergebnisse aus der Befragung der in der Substitutionsbehandlung tätigen Ärztinnen und Ärzte

Ausbezahlte Löhne an familienfremde landwirtschaftliche Angestellte im Jahr 1994 Brugg, Mai 1995

ARGE Wohnungslosenhilfe-Vorarlberg - Wohnungslosen- Erhebung Oktober 2013

Sucht- und Drogenberatungsstelle. Inhaltsverzeichnis

Spitex-Statistik 2009

Jahresbericht 2017 Caritasverband Kleve e.v.

Studie zur Wirksamkeit ambulanter Beratung bei Alkoholproblemen

Projektvorstellung Gesa AG Nachbarschaftshilfen am 12. April 2016

Sechs von zehn Höchstbetagten leben im Heim

Anonyme Drogenberatung Delmenhorst

Faktenblatt Profil der Anbieter von Mütter- und Väterberatung

Bestandserhebung ambulant betreuter Wohngemeinschaften in Baden-Württemberg 2017

Jugendcoaching erstes Halbjahr 2014 Teilnahmebefragung

Sachbericht für den Verwendungsnachweis

Geschichtliche Entwicklung und aktuelle Situation in der Substitutionsbehandlung Opioidabhängiger? Thomas Lüddeckens

Der IGT-Index erfordert viel, aber er bringt viel! Annick Clerc Bérod Instrumente zur Erhebung von Ergebnisqualität in der Suchthife 25.

PSYCHOSOZIALER DIENST BURGENLAND GMBH

Auswertung Qualitäts-Reporting Kanton Zürich. Nachweis der Qualitäts- und Leistungsfähigkeit für die Leistungserbringer der stationären Pflege

Cannabiskonsum in der Schweiz

Suchtprävention Aargau, Zielgruppen 2011

Aktuelle Zahlen und Fakten zur Verbreitung von Abhängigkeitserkrankungen und zur Behandlung

Kundenzufriedenheit 2008

Konzept Beratungsstelle für Suchtfragen

Die Statistik von 2011 wird Ihnen in drei Auswertungen dargestellt:

Klinisch-psychologische Versorgung in Österreich

Angehörigenbefragung 2017

Suchthilfe Gifhorn Wittingen. Wege aus der Sucht

Test Fitness bei der Rekrutierung (TFR)

Aufenthaltsdauer in Heimen sinkt auf 1,7 Jahre

Monitoring der stationären Suchttherapieinstitutionen: Auslastung und Platzzahlen der stationären Drogentherapieangebote in der Schweiz 2017

Resultate Fragebogen an Klienten 40+

Anleitung zur Auswertung von Papierfragebögen Klassenklima und Unterrichtsqualität

Fachtagung Crystal

Orientierungsschule Basel-Stadt

Sechs von zehn Höchstbetagten leben im Heim

Planung des Netzwerks der sonder- und sozialpädagogischen Institutionen für Erwachsene mit Behinderungen und Suchtkranke

In welchem Kanton ist ihr Lehrbetrieb?

Über 12 Millionen Eintritte in Schweizer Museen

Weitere Informationen (z.b. Ergebnisflyer) finden Sie auf unserer Projektwebseite:

Test Fitness bei der Rekrutierung (TFR)

Impressum Statistisches Amt des Kantons Zürich

Anfragebogen. wir freuen uns über Ihr Interesse an einem Platz in unserer Nachsorge-Einrichtung der Stadtmission Nürnberg e.v.

2 Unterschiedliche Arbeitsverdienste Eine Dezil- Analyse der Referenzbetriebe

Zusammenfassung. Fachtag Katamnesen. 15. November in Frankfurt/Main

Kennzahlenbericht 2016 Beratungszentrum der Suchthilfe Region Basel

Ausbildungsstellen im Pflegebereich nehmen zu

xxxxxxxxxxxxxxxxx Gemeindetabelle Übersichtszahlen Gemeinde 2015 Gemeinde 2016 Kanton 2016

act-info Residalc Marina Delgrande Jordan

Multipler Substanzkonsum

Test Fitness bei der Rekrutierung (TFR)

Beschreibung von Diagrammen, Tabellen und Grafiken zur Prüfungsvorbereitung auf das Zertifikat Deutsch

Katamnese. Thüringer Suchthilfestatistik Pathologisches Glücksspielen. Seite 1. Datum,.. 5 Soziodemographische Angaben 5.1 gegenwärtiger Familienstand

Cannabis in Österreich und der EU Politik und Daten

Kurzbericht ESPAD-Studie Tabellenband: Trends des Konsums psychoaktiver Substanzen in Berlin, Februar 2012

Test Fitness bei der Rekrutierung Resultate 2015

Gerne beraten wir auch ärztliche Grundversorger, Psychiater, Therapeuten, soziale Institutionen und Unternehmen.

Zur Epidemiologie der Opiatund Drogenabhängigkeit in Deutschland

Situation von Betroffenen und Problemlagen vor Ort

Condrobs e.v. Drogenberatung München Integrierendes Angebot

Online Befragung "Substanzkonsum bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren: Einschätzungen und Vorgehensweisen von medizinischen Fachpersonen"

Transkript:

Bereich ambulante psychosoziale Suchthilfe (SAMBAD) Ambulante Suchthilfe Ergebnisse der Institutionsbefragung 2016 Etienne Maffli, Mariana Astudillo Nr. 13, November 2016

Dank Unser Dank gilt allen Institutionsleiterinnen und Institutionsleitern, die sich die Zeit genommen haben, den Fragebogen dieser Erhebung auszufüllen. An dieser Stelle sei auch Edith Bacher und Ruth Flury für die Kontakte mit den Einrichtungen, die Datenerfassung, die logistischen Aufgaben und die Layoutarbeiten ganz herzlich gedankt. Auskunft: Etienne Maffli, Tel. 021 321 29 54, Fax 021 321 29 40, E-Mail emaffli@suchtschweiz.ch Bearbeitung: Etienne Maffli, Mariana Astudillo, Sucht Schweiz Vertrieb: Forschung, Sucht Schweiz, Postfach 870, 1001 Lausanne, Tel. 021 321 29 46, Fax 021 321 29 40, E-Mail ebacher@addictionsuisse.ch Preis: Fr. 4. Originaltext: Französisch Übersetzung: Sucht Schweiz Grafik/Layout: Sucht Schweiz Copyright: Sucht Schweiz Lausanne 2016 Zitierhinweis: Maffli, E. & Astudillo, M. (2016). Ambulante Suchthilfe - Ergebnisse der Institutionsbefragung 2016 (Nr. 13). Lausanne: Sucht Schweiz

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung... 3 1.1 Untersuchungsablauf und Teilnahme... 4 1.2 Einschränkungen... 5 2 Hilfsangebot im Bereich der psychosozialen Betreuung... 5 2.1 Tätigkeitsfeld der Institutionen... 5 2.2 Gemischte Einrichtungen (ambulantes und stationäres Angebot)... 6 2.3 Entzug im Rahmen der Betreuung... 6 3 Belegschaft der Institutionen... 7 3.1 Anzahl der Arbeitsstellen... 7 4 Klientinnen und Klienten... 8 Anhang... 11

1 Einleitung Die Institutionsbefragung der SAMBAD-Statistik wird seit 2004 im Rahmen von act-info, dem Monitoring-Netzwerk der Suchtberatung und therapie in der Schweiz, durchgeführt. Dieses Netzwerk wird durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) finanziert. Die Erhebungen im Bereich der ambulanten psychosozialen Suchthilfe werden von Sucht Schweiz realisiert. Ab 2007 wurde die Befragung vereinfacht und die Informationsmenge verringert. Der vorliegende Bericht ist an die teilnehmenden Institutionen gerichtet und bietet einen Überblick zur Lage der Institutionen im Jahre 2015. In Bezug auf Angaben zur Belegschaft gilt der 31. Dezember 2015 als Referenz. Die benötigten Zahlen können den Tabellen oder Graphiken schnell entnommen werden. Die Kommentare fassen die Hauptergebnisse zusammen, die sich aus den Daten ergeben und bieten ebenfalls entsprechende notwendige Erklärungshilfen an. Damit die Institutionen ihr eigenes Profil angemessen vergleichen können, erschien es sinnvoll, die Resultate für die fünf, sich im Bereich der psychosozialen Suchthilfe herauskristallisierenden Haupttypen von Institutionen getrennt aufzuführen. Dies sind zunächst drei Typen von Institutionen, die als spezialisierte Beratungsstellen bezeichnet werden, da sie ausschliesslich Hilfsangebote für Suchtprobleme anbieten. Hinzu kommen zwei Arten von polyvalenten Beratungsstellen, die sich nicht alleinig um Suchtprobleme kümmern. Es handelt sich im Einzelnen um die fünf wie folgt gekennzeichneten Typen: a) Spezialisierte Institutionen Beratungsstellen, die ausschliesslich Probleme mit legalen Substanzen behandeln (hauptsächlich Alkohol) Beratungsstellen, die ausschliesslich Probleme mit illegalen Substanzen behandeln (Heroin, Kokain, Cannabis, Ecstasy, Amphetamine, usw.) Beratungsstellen, die alle Substanz- oder Suchtprobleme behandeln, bzw. über ein Angebot zu nicht substanzgebundenen Problemen wie z.b. pathologischem Spielen verfügen. b) Polyvalente Institutionen polyvalente psychiatrische Dienste, die sich als medizinisch ausgerichtete ambulante Zentren um psychiatrisch relevante Probleme kümmern. Darunter fallen auch Suchtprobleme, sei es im Zusammenhang mit Alkohol oder mit anderen Substanzen andere polyvalente Dienste, die verschiedenartige Institutionen umfassen, welche Klientinnen und Klienten mit unterschiedlichen Problemen, u. a. mit Problemen mit legalen oder illegalen Substanzen, offen stehen. Es handelt sich zum Beispiel um allgemeine Sozialdienste, Jugendberatungsstellen oder andere allgemeine Beratungsstellen. 3

1.1 Untersuchungsablauf und Teilnahme Die im act-info-netzwerk integrierte SAMBAD-Statistik umfasst alle Beratungsstellen, die psychosoziale Hilfe in Bezug auf substanzgebundene oder andere Suchtprobleme anbieten. Institutionen, die ausschliesslich Substitutionsbehandlungen oder Heroinverschreibungsprogramme anbieten, nehmen in der Regel an anderen Statistiken des act-info-netzwerkes teil und gehören damit nicht zu SAMBAD. Der Fragebogen der Institutionsbefragung ist im Januar 2016 an alle in der Schweiz identifizierten betreffenden Stellen verschickt worden. In einigen Fällen stellte sich heraus, dass die kontaktierten Institutionen den Einschlusskriterien nicht entsprachen. Diese sind für die Auswertung nicht berücksichtigt worden. Die Fragebogen wurden an die Verantwortlichen der einzelnen Institutionen gesandt. Mit Hilfe eines beigelegten Antwortumschlags wurden die Fragebogen an Sucht Schweiz zurückgeschickt, wo die Daten kontrolliert und eingegeben worden sind. Die Institutionen wurden mehrfach an ihre Teilnahme erinnert, um die Beteiligung zu optimieren. Der Eingang der letzten Bögen erfolgte im Oktober 2016. Im Jahr 2015 wurden 183 Beratungsstellen gezählt, die tätig waren und den Einschlusskriterien entsprachen. Gegenüber dem Vorjahr (194 identifizierte Stellen) lässt sich eine Abnahme der Anzahl der Beratungsstellen feststellen. Es kann sich dabei um den Zusammenschluss von Stellen oder um die Beendigung der Beratungstätigkeit in suchtbezogenen Fragen handeln. Einige Beratungsstellen gehören zu eng miteinander verbundenen Strukturen und haben oft nur einen gemeinsamen Fragebogen für die verschiedenen Anlaufstellen beantwortet. So repräsentieren die 128 ausgefüllten und zurückgesandten Fragebögen in Wirklichkeit 162 der 183 ursprünglichen Beratungsstellen. Die allgemeine Teilnahmequote beträgt folglich 88.5%. Die Beteiligung ist bei den polyvalenten Institutionen (90.6%) etwas höher als bei den spezialisierten Beratungsstellen (87.7%). Detaillierte Angaben zur Teilnahme nach Sprachregion und Institutionstyp können dem Anhang entnommen werden (Tabelle A). 4

1.2 Einschränkungen Bei der Interpretation der nachfolgend dargestellten Ergebnisse müssen einige Besonderheiten berücksichtigt werden, die mit der Organisation und dem Funktionieren der betreffenden Institutionen zusammenhängen. Wie bereits erwähnt, haben einige hinsichtlich ihrer Verwaltung zusammengeschlossene Beratungsstellen nur einen Fragebogen für die administrative Einheit, die sie zusammen bilden, ausgefüllt (15 Zusammenschlüsse, welche 49 Beratungsstellen repräsentieren), während andere für jede Anlaufstelle einen separaten Bogen beantwortet haben. Die zusammengefügten Anlaufstellen werden folglich jeweils nur als eine Einrichtung und nicht als mehrere gezählt. Weiter muss berücksichtigt werden, dass sich bei den polyvalenten Institutionen die Angaben in der Regel auf die ganze Einrichtung und nicht nur auf den Bereich der Suchtprobleme beziehen. Die grosse Mehrheit der Institutionen (insbesondere im Bereich der spezialisierten Beratungsstellen) konnte jedoch Angaben gemäss den vorgesehenen Modalitäten übermitteln, so dass die durch die erwähnten Besonderheiten induzierten Verzerrungen die Ergebnisse nicht allzu sehr beeinflussen sollten. 2 Hilfsangebot im Bereich der psychosozialen Betreuung 2.1 Tätigkeitsfeld der Institutionen Zwei Drittel der Beratungsstellen (70.3%), die an der Institutionsbefragung teilgenommen haben, sind auf Suchtprobleme spezialisiert. Die übrigen Einrichtungen betreuen auch Personen, die mit anderen als substanzbezogenen oder suchtähnlichen Problemen konfrontiert sind und werden daher als polyvalent bezeichnet. Aus Graphik G1 kann die Verteilung der verschiedenen Tätigkeitsfelder der teilnehmenden Institutionen entnommen werden. Die in den weiteren Ausführungen vorgenommene Unterteilung in verschiedene Institutionstypen beruht hauptsächlich auf diesen Angaben. G1 Tätigkeitsfeld der Institutionen (2015) legale Substanzen 14.1% illegale Substanzen 5.5% alle Substanzen 18.0% alle Suchtformen 32.8% auch andere Probleme 29.7% N=128 5

2.2 Gemischte Einrichtungen (ambulantes und stationäres Angebot) Die Ergebnisse zeigen, dass sich 95.3% der teilnehmenden Beratungszentren als reine ambulante Einrichtungen definieren. Sechs Stellen sind in eine breitere Struktur eingebettet, welche auch eine stationäre Einheit beinhaltet (4.7% aller teilnehmenden Einrichtungen) (siehe Graphik G2). G2 Anteil der gemischten Einrichtungen (ambulantes und stationäres Angebot), nach Institutionstyp (2015) legale Substanzen (N=18) 0.0% illegale Substanzen (N=7) 14.3% Substanz- und Suchtprobleme (N=65) 6.2% polyvalente psychiatrische Dienste (N=11) 9.1% andere polyvalente Dienste (N=27) 0.0% 0% 10% 20% 30% 40% 2.3 Entzug im Rahmen der Betreuung Fast ein Drittel der Beratungsstellen (32.3%) bieten den Klientinnen und Klienten die Möglichkeit, einen vollständigen oder Teilentzug im Rahmen der Betreuung durchzuführen. Wie den Ergebnissen in Graphik G3 zu entnehmen ist, werden Entzüge häufiger in auf Probleme mit illegalen Substanzen ausgerichteten Stellen sowie in polyvalenten psychiatrischen Diensten angeboten. Entzugsangebote sind in anderen polyvalenten Zentren weniger vertreten. G3 Entzugsangebot im Rahmen der Betreuung, nach Institutionstyp (2015) legale Substanzen (N=18) 27.8% illegale Substanzen (N=6) 83.3% Substanz- und Suchtprobleme (N=65) polyvalente psychiatrische Dienste (N=11) 36.9% 45.5% andere polyvalente Dienste (N=27) 7.4% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Fehlende Angaben unter den teilnehmenden Stellen: illegale Substanzen: 1 Einrichtung. 6

3 Belegschaft der Institutionen 3.1 Anzahl der Arbeitsstellen Mit Ausnahme von fünf Einrichtungen waren die teilnehmenden Einrichtungen in der Lage, Informationen zur Anzahl ihrer Arbeitsstellen zu liefern. Allgemein werden in Bezug auf die Belegschaft der teilnehmenden Institutionen erhebliche Unterschiede beobachtet, was auf eine breite Vielfalt hinsichtlich der Struktur der Einrichtungen im ambulanten Sektor hinweist. Die durchschnittliche Anzahl der Vollzeitstellen bei den auf Probleme mit illegalen Substanzen spezialisierten Einrichtungen beträgt 5.8 Stellen. Folglich handelt es sich in diesem Bereich typischerweise um kleine Einheiten. Etwas grösser scheinen die auf Probleme mit legalen Substanzen (in der Regel Alkohol) spezialisierten Stellen zu sein und zählen im Schnitt 7.0 Vollzeitstellen. Weiter verfügen die auf Substanz- und Suchtprobleme spezialisierten Einrichtungen im Durchschnitt über 8.2 Vollzeitstellen und sind damit generell grösser als die entweder auf legalen oder illegalen Substanzen spezialisierten Einrichtungen. Die polyvalenten psychiatrischen Dienste zeigen mit einer Anzahl von durchschnittlich 11.8 Arbeitsplätzen die grösste Belegschaft. Dies ist zum Teil durch die zentralisierte Organisation von regionalen Anlaufstellen bedingt, die auf der administrativen Ebene als eine Einrichtung gezählt werden. Weiter unterhalten manche Einrichtungen ebenfalls stationäre Einheiten, deren Belegschaft hier ebenfalls einfliessen kann. Die anderen polyvalenten Beratungsstellen verfügen im Durchschnitt über 8.4 Vollzeitstellen. Es sei jedoch daran erinnert, dass bei weitem nicht alle Arbeitsstellen dieser beiden letzten polyvalenten Bereiche der Betreuung von Suchtproblemen gewidmet sind. In Tabelle T1 ist noch die Verteilung der Anzahl der Arbeitsstellen nach Stellentyp aufgeführt. T1 Anzahl der Arbeitsstellen, nach Institutionstyp (31.12.2015) Vollzeitstellen legale Substanzen spezialisiert illegale Substanzen Institutionstyp Substanz- und Suchtprobleme polyvalente psychiatrische Dienste polyvalent andere polyvalente Dienste Total % % % % % % N 0-1 12.5 14.3 9.4 0.0 0.0 7.3 9 >1-2.5 12.5 0.0 20.3 0.0 26.9 17.9 22 >2.5-5 25.0 0.0 32.8 20.0 26.9 27.6 34 >5-10 25.0 85.7 20.3 20.0 23.1 25.2 31 >10-20 25.0 0.0 9.4 50.0 11.5 14.6 18 >20-30 0.0 0.0 3.1 10.0 3.8 3.3 4 >30-50 0.0 0.0 1.6 0.0 7.7 2.4 3 >50 0.0 0.0 3.1 0.0 0.0 1.6 2 N 16 7 64 10 26 123 Spaltenprozente, nur eine Kategorie möglich Fehlende Angaben unter den teilnehmenden Stellen: legale Substanzen: 2 Einrichtungen Substanz- und Suchtprobleme: 1 Einrichtung; polyvalente psychiatrische Dienste: 1 Einrichtung; andere polyvalente Dienste: 1 Einrichtung. 7

4 Klientinnen und Klienten Die beiden letzten Fragen der Institutionsbefragung erfassen die Anzahl der im Verlauf des Jahres 2015 betreuten Klientinnen und Klienten. Die erste betrifft die gesamte Klientel, während die zweite auf die Anzahl der wegen substanzgebundenen Problemen oder suchtähnlichen Störungen betreuten Personen zielt. Die Antworten auf diese letzten Frage stehen hier im Mittelpunkt. Vier Problemkategorien werden unterschieden: alkoholbezogene Probleme, Probleme mit anderen legalen Substanzen, mit illegalen Substanzen und nicht substanzbezogene Probleme. Eine letzte Kategorie betrifft die Betreuung von Personen, die sich wegen der Probleme von Drittpersonen beraten lassen. Insgesamt konnten etwas weniger als neun von zehn Institutionen entsprechende Zahlen mitteilen (89.1% der teilnehmenden Einrichtungen). Teilweise mag es sich bei diesen Angaben um Schätzungen zu handeln, da bei fehlenden genauen Zahlen, Einschätzungen vorgenommen werden sollten. Wie bereits erwähnt, sind in manchen Fällen von administrativen Zusammenlegungen nur Gesamtdaten geliefert worden. Unter diesen Einschränkungen wird in Graphik G4 für jeden Stellentyp die durchschnittliche Anzahl der betreuten Klientinnen und Klienten für die jeweiligen Hauptproblemkategorien dargestellt. Diese Unterscheidung ist natürlich nur in den Bereichen mit vielfältigen bzw. polyvalenten Angeboten informativ. Es kann beobachtet werden, dass die Betreuung von Angehörigen häufiger in den spezialisierten als in den polyvalenten Bereichen verbreitet ist. Allgemein liegt die Anzahl der wegen anderer legaler Substanzen (als Alkohol) und wegen nicht substanzgebundener Probleme betreuten Klienten und Klientinnen wesentlich tiefer als diejenige der hauptsächlich wegen Problemen mit Alkohol oder illegalen Drogen betreuten Hilfesuchenden. G4 Durchschnittliche Anzahl der betreuten KlientInnen nach Hauptproblem und Institutionstyp (Eintritte 2015) 200 150 156 100 95 85 69 50 0 0 45 39 30 24 27 26 26 12 1 0 1 5 0 4 1 1 0 2 legale Substanzen (n=17) illegale Substanzen (n=7) Substanz- und Suchtprobleme (n=59) polyvalente psychiatrische Dienste (n=8) 6 8 andere polyvalente Dienste (n=23) Alkohol Illegale Substanzen andere legale Substanzen nicht-substanzgebunden Angehörige Fehlende Angaben unter den teilnehmenden Einrichtungen: legale Substanzen: 1 Einrichtung; Substanz- und Suchtprobleme: 6 Einrichtungen; polyvalente psychiatrische Dienste: 3 Einrichtungen; andere polyvalente Dienste: 4 Einrichtungen. 8

Da ein Mittelwert nur die zentrale Tendenz einer Verteilung angibt, ist es auch zweckmässig, die sich bei den verschiedenen Institutionstypen ergebenden Streuungen zu betrachten. So variiert die Anzahl der im Referenzjahr in den auf Probleme mit legalen Substanzen spezialisierten Beratungsstellen betreuten Klientinnen und Klienten zwischen 10 und 716 und die Standardabweichung zum gesamten Mittelwert (186.7) beträgt hier 202.1. In den anderen spezialisierten Bereichen sind die Schwankungen ebenfalls sehr ausgeprägt: Im Bereich der auf Probleme mit illegalen Substanzen spezialisierten Einrichtungen schwankt die Anzahl der Klientinnen und Klienten zwischen 17 und 250 (Gesamtmittelwert: 125.7; Standardabweichung: 95.7), während die registrierte Klientenanzahl im Bereich der auf alle Suchtformen spezialisierten Einrichtungen zwischen 4 und 1 921 streut (Gesamtmittelwert: 205.9; Standardabweichung: 281.9). Unter den polyvalenten Diensten zeigen sich ebenfalls beachtliche Streuungen. So variiert die von den polyvalenten psychiatrischen Diensten angegebene Anzahl der Jahreseintritte wegen Suchtproblemen betreuten Klientinnen und Klienten zwischen 16 und 460 (Gesamtmittelwert: 85.3; Standardabweichung: 151.9), während die von den anderen polyvalenten Diensten registrierten Betreuungen des gleichen Typs zwischen 4 und 395 streuen (Gesamtmittelwert: 68.7; Standardabweichung: 91.7). Die Gesamtzahl der KlientInnen in den polyvalenten Beratungsstellen (inklusive Personen, die wegen verschiedenen anderen Problemen betreut werden) liegt weitaus höher. Sie beträgt im Mittel 1'058.1 bei den polyvalenten psychiatrischen Stellen (Min.: 231; Max.: 3'068; Standardabweichung: 1'149.7) und 309.8 bei den anderen polyvalenten Stellen (Min.: 29; Max.: 1 452; Standardabweichung: 308.2). 9

Anhang Tabelle A Teilnahme an der Institutionsbefragung, nach Institutionstyp und Sprachregion (2016) legale Substanzen illegale Substanzen Substanz- und Suchtprobleme polyvalente psychiatrische Dienste andere polyvalente Dienste Total N n(p) % N n(p) % N n(p) % N n(p) % N n(p) % N n(p) % D-CH 16 15 93.8 1 1 100.0 63 56 88.9 10 6 60.0 30 29 96.7 120 107 89.2 F-CH 15 15 100.0 4 3 75.0 23 16 69.6 5 5 100.0 1 1 100.0 48 40 83.3 I-CH 4 4 100.0 3 3 100.0 1 1 100.0 5 5 100.0 2 2 100.0 15 15 100.0 Total 35 34 97.1 8 7 87.5 87 73 83.9 20 16 80.0 33 32 97.0 183 162 88.5 N: Anzahl der am 31.12.2015 existierenden Einrichtungen in der Schweiz; n(p): Anzahl der an der Institutionsbefragung 2016 teilnehmenden Einrichtungen; %: Teilnahme an der Institutionsbefragung 2016 in Prozent. 11