Unterwegs im südlichen Bergell * auf dem Höhenweg Sentiero Roma (Bericht und Bilder von Renate u.hartmut Pötzsch)

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Transkript:

Unterwegs im südlichen Bergell * auf dem Höhenweg Sentiero Roma (Bericht und Bilder von Renate u.hartmut Pötzsch) 1. Etappe: Am Montag, dem 12.09.2011 starteten wir mit Silvia und Sepp Halmbacher um 6 Uhr von Waldkraiburg aus in Richtung Novate Mezzola, am Lago di Mezzola, nördlich vom Comer See gelegen. Die Fahrt führte uns durch das Inntal bis an die Schweizer Grenze. Weiter durch das schöne Unterengadin und das im Sonnenlicht liegende Oberengadin über St.Moritz zum Malojapass. Von dort in vielen steilen Kehren hinunter nach Chiavenna und weiter nach Novate Mezzola, unserem Ausgangspunkt für die Wanderung auf dem Sentiero Roma. Um 14 Uhr begann unsere Wanderung bei schönstem Sonnenschein hinein in das fast unberührte Val Codera, das vergessene Tal. Anfangs über ca. 2500 steile Felsstufen steigend (wir haben sie nicht gezählt!) gewannen wir schnell, aber ganz schön verschwitzt, an Höhe. War unser Ausgangspunkt doch gerade mal auf 200 m gelegen. Bald schon erreichten wir die Reste einer alten Bergwerkssiedlung, welche noch teilweise bewohnt sind. Immer wieder tauchen alte Steinhäuser auf, die zu Ferienwohnungen, wahrscheinlich reicher Mailänder Bürger, umgebaut worden sind. Der Weg führte uns immer am Bach entlang in gemütlichen 4 Stunden zum ersten Etappenziel, dem Rifugio Brasca, auf 1400 m Seehöhe gelegen. Dort wurden wir von den Hüttenwirtsleuten freundlich empfangen. Nach einem guten Abendessen legten wir uns auch bald in die sauberen Betten, denn es wartete ein anstrengender Tag auf uns. Start in Novate Mezzala am Etappenziel

2. Etappe: Der Tag begann um 8 Uhr mit einem steilen, aber schattigen Aufstieg durch den Wald zu einer verlassenen Alpe mit alten, teils verfallenen Steinhütten. Ein kraftraubender Weiterweg über Granitplatten und durch ein steiles Schuttkar führte uns schließlich zum Passo Barbacan (2650 m). Von hier hatten wir eine grandiose Aussicht auf die bekannten Bergeller Granitberge wie Piz Badile und Piz Cengalo. Unser Ziel, die Gianettihütte, 2534 m hoch gelegen, war auch schon im Blick. Fast horizontal erreichten wir diese Unterkunft in 2 weiteren Stunden Gehzeit um 15.30 Uhr. Es gesellten sich im Laufe des Nachmittags noch einige Seilschaften Kletterer, welche vom Piz Badile kamen, zur Übernachtung in der Hütte dazu. Aufstieg zum Passo Barbacan Gianettihütte (2534 m) 3. Etappe: Wieder um 8 Uhr begann die anstrengende, aber abwechslungsreiche Etappe zum Refugio Allievi, auf 2385 m gelegen, bei schönstem Wetter. Vorbei an den Granitriesen wanderten wir durch den weitläufigen Bergkessel des Valle Porzellizzo zum Passo Camerozzo, 2766 m hoch. Dieser steile, ausgesetzte Passübergang war, wie die meisten der noch folgenden Übergänge, gut mit Ketten gesichert. Vorbei am Bivacco Molteni im Valle dell Ferro, erreichten wir den Passo Qualido, 2647 m und kurz darauf den Passo Averta, 2540 m. Nach insgesamt 7 Std. Gehzeit erreichten wir das Rifugio Allievi- Bonacossa, auf 2385 m gelegen. Nur 7 Übernachtungsgäste belegten diese große, aber gemütliche Hütte.

Rif. Allievi-Bonacossa (2385 m)

4.Etappe: Dieser Tag begann bei einem Traumwetter wieder um 8 Uhr. Diesmal stand uns die längste und deshalb anstrengenste Etappe bevor. Der Weg führte uns durch das wilde Val Torrone, vorbei am Bivacco Manzi hinauf zum Passo Cameraggio, mit 2950 m der höchste Passübergang des Sentiero Roma. Auch hier halfen uns Ketten an den ausgesetzten Stellen den Weg sicher zu bewältigen. Über weitläufige, riesige Granitplatten führte uns der Weiterweg am neuerbauten Bivacco Kima vorbei zur Bocchetta Roma. Um diesen Übergang, 2898 m hoch, zu erreichen musste ein steiles Schneefeld und ein steiles Blockgelände überwunden werden. Von dort aus war es nur noch ein kurzer, einstündiger Abstieg zum Rifugio Ponti, 2559 m. Nach 10 Std. Gehzeit, einschließlich Pausen, begrüßte uns der freundliche Hüttenwirt als einzige Übernachtungsgäste! Bivacco Kima Rif. Ponti (2559 m)

5. Etappe: Das Wetter meinte es gut mit uns. Deshalb beschlossen wir noch bis zum Rifugio Bosio weiterzugehen. Über den Passo di Corna Rossa erreichten wir, durch lockeres, steiles Blockwerk geführt, das aufgelassene Rifugio Desio, direkt hinter dem Grat gelegen, bereits nach eineinhalb Stunden. Nun stand uns nur noch der Abstieg durch das Valle Airale zum Rifugio Bosio, 2068 m bevor. Über unzählige Felsen und riesiges Blockwerk gelangten wir nach zwei Stunden endlich in das grüne, flache und traumhaft schöne Hochtal, in dem die Hütte, von hohen Bergen umrahmt, liegt. Wie in der Führerliteratur beschrieben, wähnten wir uns wie im Paradies, zumal wir auch hier fast die einzigen Übernachtungsgäste waren. Die sehr freundlichen Hüttenwirte bereiteten uns ein leckeres Abendessen zu, das bei offenem Kaminfeuer besonders gut schmeckte. Da wir bereits um die Mittagszeit angekommen waren, unternahmen wir noch eine leichte, kurze Wanderung ohne Rucksack und sonstigem Ballast, zur Alpe Mastabia. Von dort hätte man einen herrlichen Ausblick auf die Berninagruppe und in das Tal nach Chiesa. Leider umwabten immer wieder Wolken die berühmte Berggruppe.

Passo di Corna Rossa Rif. Desio Rif. Bosio (2068 m) 6.Etappe: Den letzten Tag begannen wir mit einem Aufstieg, am herrlich gelegenen Lago Zala vorbei, zum Sasso Bianco (2490 m). Von dort hatten wir einen grandiosen Ausblick auf die Südseite des Monte Disgrazia und in die leider bewölkte Südseite der Bernina. Ein langer, aber genussvoller Abstieg nach Torre di Santa Maria im Val Malenco, vorbei an schönen Seen und teils verlassenen Almen, ließ unsere Tour noch einmal zu einem großartigen Erlebnis werden. Von Santa Maria aus fuhren wir mit dem Bus bis Sondrio, und von dort mit der Bahn über Colico zurück nach Novate Mezzola. Dort angekommen, begann

es kräftig zu donnern und zu regnen. Unsere Tour aber war zu Ende. Nach einer Übernachtung in einer schönen Pension starteten wir zu unserer Heimfahrt nach Waldkraiburg. Lago Zala Sasso Bianco(2490 m) Abstieg nach Torre di Santa Maria