Sprechwissenschaftliche Forschung in Halle im Rück-, Aus-, Seiten- und Überblick



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Transkript:

Sprechwissenschaftliche Forschung in Halle im Rück-, Aus-, Seiten- und Überblick Ines Bose, Ursula Hirschfeld und Baldur Neuber, Halle (Saale) Im Folgenden sollen einige Aspekte traditioneller und aktueller sprechwissenschaftlicher Forschung angerissen werden, die die Vielfalt an Forschungsthemen sowie die nationale und internationale Vernetzung der halleschen Sprechwissenschaft zeigen. Wie im vorliegenden Tagungsband sichtbar wird, ist sprechwissenschaftliche Forschung sowohl intradisziplinär, durch die Verbindung von Forschungsfragen aus verschiedenen Teilgebieten, als auch interdisziplinär, durch die Kooperation mit Vertretern anderer Wissenschaftsgebiete bzw. mit Praxispartnern, auch im Bereich der Drittmittelforschung. 1 Fachstruktur und Alleinstellungsmerkmale Gegenstand der Forschung (und Lehre) in allen Teilbereichen der Sprechwissenschaft ist die gesprochene (deutsche) Sprache, die mündliche Kommunikation in unterschiedlichen Kontexten. Teilbereiche der Sprechwissenschaft sind die sprechwissenschaftliche Phonetik, die rhetorische Kommunikation, die sprechkünstlerische Kommunikation, die Sprechbildung / Sprecherziehung, und, mit einer eigenen Spezialisierung im Masterstudiengang, die Klinische Sprechwissenschaft (Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen). Die Sprechwissenschaft an der halleschen Universität verfügt über eine Reihe von Alleinstellungsmerkmalen. Dazu gehört die mehr als 100-jährige Fachgeschichte der inzwischen ältesten Einrichtung für Sprechwissenschaft in Deutschland. Hier wird der einzige BA-Studiengang für Sprechwissenschaft (180) sowie 11

das einzige konsekutive BA-MA-Studienprogramm im gesamten deutschsprachigen Raum angeboten und mit einer hohen Auslastung ausgeführt. Zum Renommee, Leitinstitution für Sprechwissenschaft in Lehre und Forschung in Deutschland zu sein, tragen solide, empirisch angelegte Forschungen bei, die in die Lehre einfließen. Mehr als 30 eingeschriebene Doktoranden forschen in allen Teilbereichen, hinzukommen einige externe Doktoranden. 2 Universitäre, nationale und internationale Vernetzung Innerhalb der Universität ist die Sprechwissenschaft in Lehre und Forschung sehr gut vernetzt. So werden u. a. Lehrveranstaltungen im Rahmen der ASQund LSQ-Module zur Mündlichen Kommunikation für Studierende aller Studiengänge angeboten. Gemeinsam mit anderen Instituten der Fakultät wird ein Promotionsstudiengang Sprache Literatur Gesellschaft ausgerichtet und fakultätsübergreifend in einer interdisziplinären wissenschaftlichen Einrichtung (IWE Verständlichkeitsforschung) mitgearbeitet. Forschungskooperationen und -kontakte (mit Verträgen bzw. schriftlichen Vereinbarungen) bestehen universitätsübergreifend, vor allem im Rahmen des Universitätsverbundes Halle Jena Leipzig mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena (Lehrstuhl für Sprechwissenschaft, Institut für Deutsch als Fremd- / Zweitsprache) und der Universität Leipzig (Herder-Institut, Institut für Germanistik), darüber hinaus mit dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie Leipzig (Department of Linguistics), der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Medizinische Fakultät: HNO-Klinik, Univ.-klinik für Neurologie), dem Universitätsklinikum der Humboldt-Univ. zu Berlin (Charité, HNO-Universitätsklinik, Abt. Phoniatrie und Pädaudiologie), der Technischen Universität Dresden (Institut für Akustik und Sprachkommunikation), der Hochschule für Kunst und Design Halle (Fachbereich Design), der Philipps-Universität Marburg (Institut für Germanistische Sprachwissenschaft, Arbeitsgruppe Sprechwissenschaft). Internationale Kooperationen gibt es mit der Staatlichen Universität Woronesh (Zentrum für Phonetik, gefördert durch das GIP-Programm des DAAD), der Linguistischen Universität und der Lomonossov-Universität Moskau (Universitätspartnerschaft), der Dokkyo-Universität Tokyo (Universitätspartnerschaft), der Universität Sorbonne Paris (Institut für Germanistik, gefördert durch das Erasmus-Programm), der Katholischen Universität Mailand (Institut für Germanistik, gefördert durch das Erasmus-Programm), der Universität Genua (Institut 12

für Germanistik, auch gefördert durch das Erasmus-Programm), der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik in Zürich (ebenfalls gefördert durch das Erasmus-Programm), der Universität Wien (Germanistik, Deutsch als Fremdsprache) sowie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Institut für Germanistik). 3 Rückblick Die systematische sprechwissenschaftliche Forschung an der Universität Halle begann in den 1950er Jahren mit Hans Krech, der die erste Professur für Sprechwissenschaft innehatte. Ausgehend von Untersuchungen zu klinischen und (norm-)phonetischen Fragestellungen, entwickelte sich die sprechwissenschaftliche Forschung in den folgenden Jahrzehnten in allen Teilbereichen in bemerkenswerter Breite und Vielfalt. Das belegen ca. 90 Dissertationen und 16 Habilitationen, die (bis 2013) in Halle abgeschlossen wurden. Langjährige Forschungsthemen sind dabei die Orthoepieforschung und die Sprechwirkungsforschung, die auch in aktuellen Projekten eine Rolle spielen. Die Reihe Hallesche Schriften zur Sprechwissenschaft und Phonetik gibt ebenfalls einen Einblick in ausgewählte Forschungsprojekte, hier liegen inzwischen mehr als 50 Bände vor. 4 Ausgewählte aktuelle Forschungsprojekte Fünf inter- und intradisziplinär angelegte Projekte, zu denen gegenwärtig besonders intensiv gearbeitet wird, sollen im Folgenden kurz umrissen werden; sie sind angesiedelt in den Bereichen: 1. Phonetik Normphonetik 2. Phonetik und Rhetorik Telekommunikation 3. Phonetik und Rhetorik Interkulturelle Kommunikation 4. Phonetik, Rhetorik, Kommunikations- und Medienwissenschaft / Linguistik Radiorhetorik (Verständlichkeit, Radioästhetik) 5. Phonetik, Rhetorik, Klinische Sprechwissenschaft Gesprächsforschung Kommunikationsförderung in Kindertageseinrichtungen. In nahezu all diesen Projekten ist die Sprechwirkungsforschung ein Schwerpunkt. Zahlreiche Publikationen sind erschienen oder in Vorbereitung, es sind kontinuierlich Dissertationen, Diplomarbeiten, MA-Abschlussarbeiten entstanden bzw. entstehen, einige davon werden auch in diesem Tagungsband vorgestellt; zu verweisen ist auch auf einen Online-Sammelband mit Aufsätzen von Doktoranden (Ebel 2014). 13

4.1 Normphonetik In der normphonetischen Forschung geht es um phonetische und soziophonetische Untersuchungen zur Entwicklung der Standardaussprache in Deutschland (vgl. Hirschfeld / Stock 2013, 47 f.). Dies ist schon seit den 1950er Jahren der wichtigste Forschungsschwerpunkt der halleschen Sprechwissenschaft. Beginnend mit Hans Krech wurden empirisch fundierte Beschreibungen der Standardaussprache vorgenommen und in Aussprachewörterbüchern publiziert: Wörterbuch der deutschen Aussprache (Krech et al. 1964), Großes Wörterbuch der deutschen Aussprache (Krech et al. 1982) und Deutsches Aussprachewörterbuch (Krech et al. 2009 gebunden / 2010 Broschur). Darüber hinaus bzw. diese Publikationen vorbereitend, entstanden und entstehen zahlreiche Graduierungsarbeiten und Einzelveröffentlichungen. Als Kooperationspartner bei der Erarbeitung des aktuellen Deutschen Aussprachewörterbuchs ist vor allem die Universität Köln zu nennen (Georg Heike); die Arbeiten wurden in den 1990er Jahren großzügig durch die VW-Stiftung gefördert. Aktuell verläuft die normphonetische Forschung in zwei Richtungen: a) Erarbeitung wissenschaftlich evaluierter Eindeutschungsregeln, b) Entwicklung eines sprechenden Aussprachewörterbuchs. zu a) Mit der Erarbeitung wissenschaftlich evaluierter Eindeutschungsregeln sind bereits mehrere BA- und MA-Abschlussarbeiten entstanden, weitere sind in Arbeit. Vor allem aber sind ein Habilitations- und mehrere Promotionsprojekte damit befasst. Konkret geht es um folgende Themen: Aussprache polnischer (Skoczek), russischer (Ebel), englischer (Lange) und niederländischer (Strauß) Namen in der deutschen Standardsprache (vgl. Ebel 2014), Aussprache fremder Wörter in der deutschen Standardaussprache unter besonderer Berücksichtigung der Vokalartikulation in unbetonten offenen Silben (Dubielzig), Eindeutschungen. Eine diachronische Untersuchung deutscher Aussprachewörterbücher (Heinemann). Hinsichtlich der Vereinheitlichung von Eindeutschungsregeln ist eine enge Kooperation mit der ARD-Aussprachedatenbank (R. Heinemann) vorgesehen. 14

zu b) Zur theoretischen Fundierung und zur Optimierung der bisherigen Arbeiten zu einem sprechenden Aussprachewörterbuch, das auf Sprachsynthese beruht, entstehen eingebunden in die langjährige Kooperation mit der TU Dresden (Rüdiger Hoffmann) zwei Dissertationen: Konzeption und Entwicklung einer Deutschen Aussprache-Datenbank (Förster), Sprechwissenschaftliche Evaluation von Sprachsyntheseprogrammen und Erarbeitung von Optimierungsstrategien für die Vertonung einer Deutschen Aussprachedatenbank (Drechsel). Beide Forschungsrichtungen sind von grundlegender Bedeutung für die weitere Entwicklung der Normphonetik hinsichtlich der verschiedenen Anwendungsbereiche, die von Sprechkunst und Rhetorik über die klinische Sprechwissenschaft und die DaF-Phonetik bis hin zur Sprachtechnologie reichen. 4.2 Telekommunikation Allein in Deutschland existieren derzeit 6800 Callcenter mit 520000 Beschäftigten, die täglich 25 Millionen Gespräche (Calls) pro Tag führen. Es handelt sich um eine riesige industrielle Gesprächsproduktion. Neben privaten Unternehmen überantworten auch Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes oder z. B. medizinische Institutionen große Teile ihrer Telefon- wie auch Internetkommunikation Drittanbietern aus der Callcenterbranche. Die Branche steht jedoch zugleich vielfach in der öffentlichen Kritik, z. B. wegen uniform wirkender und wenig kompetenter Gesprächsführung sowie unzureichender Individualisierung und fehlender Zuwendung zu den Gesprächspartnern. Was aber zeichnet gute Gespräche in der professionellen Telefonie aus? Wie lässt sich Individualisierung im Rahmen von Massenproduktion im Bereich mündlicher Kommunikation sicherstellen? Diesen Fragen widmen sich langzeitlich angelegte Forschungsprojekte an unserem Seminar (2006 bis mindestens Ende 2015). Erhoben wurden umfangreiche Korpora aus Servicegesprächen, Verkaufsgesprächen, Notfalltelefonie, Telefonie im Bereich von Krankenkassen u. v. m. Diese wurden und werden hinsichtlich gesprächsrhetorischer und phonetischer Merkmale umfassend analysiert, wobei die Sprechwirkungsforschung im Mittelpunkt steht. 15

Das Projektkonglomerat besitzt inzwischen zahlreiche Kooperationspartner aus Industrie und Wirtschaft und es hat bisher ca. zwanzig Diplom-, BA-, und MA- Arbeiten hervorgebracht, die durch vier laufende Dissertationen und ein Habilitationsvorhaben untersetzt werden. Einen Überblick zu bisher behandelten Themen bietet der Sammelband Hirschfeld / Neuber (2012). Drei ausschließlich industriefinanzierte Drittmittelprojekte dienten bisher der materiellen Absicherung der personell und technisch aufwändigen Arbeiten, wobei das neueste Vorhaben gerade erst am Anfang steht. Hier geht es u. a. um Möglichkeiten der Didaktisierung fachkundiger und zugleich emotionaler wie auch wertschätzender Gesprächsführung unter den genannten Bedingungen. Die derzeitigen Arbeiten stellen eine Pionierleistung dar, denn sie setzen der nach wie vor in den Gesprächscoachings und -trainings üblichen Mischung aus Meisterlehre und Empfehlungswahrheiten erstmals systematische Forschung entgegen. Hinzu kommt ein weiteres, bisher weitgehend unbearbeitetes Themenfeld: Wir alle erleben gegenwärtig eine Entwicklung hin zu einer multimedialen Informationsgesellschaft. Viele von uns sind im Umgang mit ihr bestens geübt. Kommunikation und damit Information fließt über Notebooks, Tablets, internetfähige Smartphones etc., ist also weitaus weniger von konventioneller Telefonie abhängig, als dies z. B. vor zehn oder zwanzig Jahren noch der Fall war. In der professionellen Telekommunikation verzahnen sich die genannten Medien zunehmend, nicht zuletzt auch kundenseitig. Mündlichkeit wird auch künftig einen zentralen Stellenwert in der medienvermittelten Kommunikation einnehmen, der aber deutlichen Veränderungen unterliegt, da das Gespräch eben nunmehr eine von vielen parallelen Möglichkeiten für Informationsflüsse im gesamten Lebensalltag ist. Auffallend ist dabei, dass die technologischen Möglichkeiten derzeit viel weiter entwickelt zu sein scheinen als die soziale Intelligenz, die sich ihrer bedient. Hier gibt es für die Sprechwissenschaft enormes Zukunftspotential. 4.3 Interkulturelle Kommunikation Nachdem über Jahrzehnte hinweg kontrastive phonologisch-phonetische Analysen im Mittelpunkt der Bemühungen standen, die Fähigkeiten und Fertigkeiten Deutschlernender in der mündlichen Kommunikation zu verbessern, geht es in den letzten Jahren verstärkt um Fragen der Sprechwirkung phonetischer und rhe- 16

torischer Merkmale in der interkulturellen Kommunikation (vgl. Hirschfeld / Stock 2010). Im Zentrum steht Russisch als Ausgangssprache, begründet in der engen Zusammenarbeit mit dem Phonetischen Zentrum der Staatlichen Universität Woronesh (Ludmila Veličkova, seit 2006 gefördert durch das DAAD-Programm Germanistische Institutspartnerschaft ), mit der Linguistischen Universität Moskau (Rodmonga Potapova) und der Lomonossov-Universität (Vsevolod Potapov). Wie der folgende Überblick über ausgewählte aktuelle Habilitationsund Promotionsprojekte zeigt, sind die Forschungsfragen sehr breit gefächert (vgl. auch Ebel 2014): Zur Wirkung und Kompetenz polnischer DaF-Sprecher im Bereich der interkulturellen Hochschulkommunikation (Grzeszczakowska-Pawlikowska), Zur Entwicklung interkultureller kommunikativer Kompetenzen bei Erziehern bei der Arbeit mit mehrsprachigen Kindern (Koch), Sprechwissenschaftliche Untersuchungen zur interkulturellen Kommunikation im Call-Center (Zarend), Ausspracheschwierigkeiten deutscher Gesangsstudenten beim Sprechen und Singen in italienischer Sprache (Tassotti Würth), Untersuchungen zu Ausspracheproblemen türkischer Deutschlernender und zur Optimierung der Aussprachevermittlung im Deutsch-als-Fremdsprache- Unterricht in der Türkei (Acikgöz), Aussprachetraining im Bereich der Prosodie Zur Systematisierung und Optimierung der Übungsangebote für chinesische Studierende der Germanistik (Li), Kommunikative Besonderheiten bei Jugendlichen an einer Deutschen Schule in Japan (Muelenz), Verzögerungen beim freien Sprechen als Ursache lautlicher und suprasegmentaler Ausspracheabweichungen bei Deutschlernenden (Reitbrecht), Zur Entwicklung einer situativ angemessenen Sprechweise. Phonostilistische Variation in Lehrmaterialien für Deutsch als Fremdsprache (Wiegand). Die Ergebnisse dieser Arbeiten sind in verschiedenen Kontexten verwendbar: In der DaF-Lehreraus- und -fortbildung, in der Lehrmaterialentwicklung, in der Methodendiskussion und in Lehr- und Lernvorgängen. 17

4.4 Radiorhetorik Seit einigen Jahren werden umfangreiche empirische Radioforschungen durchgeführt, vor allem zur Verständlichkeit und zur Ästhetik, die zum Bereich der Medienrhetorik gehören (vgl. Bose 2013). Die Forschungen zur Verständlichkeit finden in Kooperation mit dem Landesfunkhaus des MDR in Magdeburg und der Universität des Saarlandes statt. Anhand von Radionachrichten wird die Interdependenz von sprachlichen und prosodischen Faktoren in ihrer Auswirkung auf die Behaltensleistungen von Radiohörern untersucht. Es liegen bereits einige Publikationen vor (vgl. stellvertretend Bose / Schwiesau 2011) und es sind zurzeit zwei Dissertationen sowie mehrere Masterarbeiten eingebunden. Die Verständlichkeit von Hörfunknachrichten wird nicht nur von redaktionellen und sprachlichen, sondern auch von sprecherischen Faktoren bestimmt (z. B. Gliederung, Akzentuierung, Melodieführung, Sprechgeschwindigkeit). Eine verständliche sprecherische Realisierung von Radionachrichten hängt auch von sprachlichen Voraussetzungen des Textes ab: Gliederbarkeit, Akzentuierbarkeit usw. Bestimmte sprachliche Eigenschaften erschweren eine verständliche Realisierung, andere erleichtern sie. Erfahrene Radioredakteure und Sprechwissenschaftler/-innen haben gemeinsam eine Radionachrichten-Testsendung entwickelt (Bose / Schwiesau 2011). Diese Testsendung liegt in zwei Textfassungen vor, die nach textlinguistischen Idealvorstellungen leicht versus schwer verständlich geschrieben sind. Jede Textfassung wurde von professionellen Radionachrichtensprecher/-inne/-n nach sprechwissenschaftlichen Idealvorstellungen leicht versus schwer verständlich gesprochen. Die Realitätsnähe des Materials wurde von der Monitoring-Abteilung des Hessischen Rundfunks mittels differenzierter Experten-Feedbacks bestätigt (vgl. Spang / Leibrecht 2011). Die vier Fassungen der Testsendung dienen als Stimuli für Akzeptanz- und Behaltenstests mit Radiohörern in verschiedenen Untersuchungs-Settings (vgl. Apel / Schwenke 2014). Die beiden Textfassungen wurden aber auch von zahlreichen Nachrichtensprecher/-inne/-n öffentlich-rechtlicher und privater deutscher, österreichischer und Schweizer Sender gesprochen, so dass ein umfangreiches Korpus quasi-authentischer Radionachrichten vorliegt und auf Varianz bzw. Konstanz im Sprechstil untersucht werden kann (vgl. Apel / Schwenke 2014). Ziel der Forschungen ist, durch die Prüfung und Erweiterung theoretischer Konzepte der Verständlichkeitsforschung anhand solider Datenbasen von Nachrichtensprache und -sprechen empirisch gesicherte Sprach- und Sprechstandards zu optimieren. Möglich wird so ein Qualitätsmanagement, in dem journalistisches, sprach- und sprechwissenschaftliches Wissen genutzt wird, um die Produktion 18

und Präsentation von Hörfunknachrichten unter angemessenen Perspektiven zu evaluieren und zu optimieren. Im zweiten Schwerpunkt, der Radioästhetik, wird das auditive Medium Radio als klangästhetisch wirksame Größe in alltäglicher gesellschaftlicher Kommunikation begriffen und es werden sowohl die Produktions- und Aneignungsmodi von Radio als auch die Radiosendungen selbst interdisziplinär untersucht. Beteiligt sind Wissenschaftler/-innen aus deutschen und anderen europäischen Universitäten und Hochschulen (Halle, Hamburg, Magdeburg, Tübingen, Neuchâtel). Ziel ist es, formatspezifische, zeitgeschichtliche und kulturelle Eigenheiten von Klangkonzepten des Radios aufzudecken und die Beziehungen zwischen Klangdesign und individueller Nutzung von Radio zu untersuchen. Im Mittelpunkt steht die sogenannte Anmutung : Darunter versteht man den spontanen, von Inhalten weitgehend unabhängigen Höreindruck. Anmutung wird von Sender-Eigenschaften bestimmt (Themenwahl, journalistische Aufmachung, Sprach- und Sprechstil, Musikfarbe, Verpackungselemente, mikrostrukturelle klangliche Gestaltung), aber auch von Vorerfahrungen, Erwartungen und Stimmungen der Hörer. Je nach Formatvorgabe im stylebook versuchen Radioschaffende die Anmutung so zu gestalten, dass sie z. B. jung-dynamisch oder konservativ-solide klingt. Die Radioforschung hat bisher weder Begriffe noch Theorien oder Methoden entwickelt, um diese Merkmalsmuster systematisch zu erfassen und differenziert zu beschreiben. Hier setzen die Forschungen an (Internetquelle 1): Es werden quantitative und qualitative Programmanalysen durchgeführt (Beschreibung von Elementen eines Radioformats und ihrer Verknüpfung; Identifizierung von Identitätsmarkern eines Radioklangs). Es wird der Produktionsprozess betrachtet und die Perspektive der Radiomacher wird rekonstruiert (Experteninterviews und Erfahrungsberichte über Annahmen und Konzepte, Werkzeuge und Methoden der Herstellung eines Radioklangs). Es wird die Perspektive der Radionutzer rekonstruiert (Interviews und Befragungen zu Assoziationen, Bewertungen und ästhetischen Idealen; Hörexperimente mit authentischen und technisch manipulierten Radiobeispielen). Es werden sozio-politische und -kulturelle Konstellationen und technische Entwicklungen beschrieben, die Einfluss auf die Anmutung des Radios haben (z. B. stereotype Klangmuster oder Sprechstile in Theater, politischer Rhetorik, individuellen sozialen Milieus). 19

Die sprechwissenschaftlichen Forschungen richten sich vor allem auf die rhetorische und phonetische Analyse von Sprache und Sprechen im Radio und auf deren Rezeption durch Radiohörer. Es liegen bereits Publikationen vor bzw. werden vorbereitet, vgl. z. B. Bose (2013 und 2014 i. V.); außerdem sind zurzeit vier Dissertationen sowie zahlreiche Masterarbeiten eingebunden. Im Forschungsprojekt insgesamt werden Kommunikations- und medienwissenschaftliche, kultur- sowie sprechwissenschaftliche Perspektiven miteinander verknüpft. So wird ein umfassendes Analyseinstrumentarium entwickelt, mit dem wesentliche qualitative Merkmale der Anmutung von Radiosendern und -formaten differenziert und präzise beschrieben und bewertet werden können. Im Mittelpunkt stehen zunächst deutsche Radiosender; es geht aber auch darum, wie stark die Anmutung des Radios durch regionale Klangkulturen (städtische oder ländliche Klanglandschaften) oder den Gebrauch bestimmter (National-)Sprachen bestimmt werden und ob es bestimmte Entwicklungen unabhängig von konkreten Sprachen gibt über Ländergrenzen hinweg. 4.5 Sprach- und Kommunikationsförderung in Kindertageseinrichtungen Aufgrund der internationalen Leistungsvergleiche seit der ersten PISA-Studie im Jahr 2000 spielen Bildung und Förderung der Teilkompetenz Sprache in den Kitas eine besondere Rolle, und die Einrichtungen stehen unter großem Leistungsdruck. Sie sind angehalten, die frühpädagogischen Fachkräfte zu professionalisieren, damit diese zur Sprachbildung und -förderung befähigt werden. Der Dialog zwischen Erzieherinnen und Kindern sowie zwischen den Kindern untereinander gilt als Motor für den Spracherwerb. Erzieherinnen haben die Aufgabe, bedeutungsvolle Gesprächsanlässe zu schaffen, Gesprächssituationen zu moderieren, möglichst alle Kinder zu eigenen Äußerungen zu ermutigen und ihnen gemäß ihrem individuellen Entwicklungsstand Impulse und gegebenenfalls Hilfestellung zu geben. Gefordert ist dafür eine professionelle Gesprächskompetenz der frühpädagogischen Fachkräfte; dazu gehört die Fähigkeit, das kommunikationsförderliche Potenzial in alltäglichen Interaktionssituationen zu erkennen und auszuschöpfen. Seit 2011 finden am Seminar für Sprechwissenschaft und Phonetik Forschungen und Praxisprojekte zur Kommunikation zwischen frühpädagogischen Fachkräften und Kindern in Kitas statt. Es liegen einige Publikationen vor (vgl. z. B. Kurtenbach 2011; Kurtenbach / Bose 2013) und es sind zwei Dissertationen sowie zahlreiche Masterarbeiten eingebunden. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse des Gesprächsverhaltens von Erzieherinnen und Kindern und auf der Stär- 20

kung der Sprachbildung und -förderung im Kita-Alltag. Es handelt sich um sprechwissenschaftliche Forschungen, die mehrere innerfachliche Perspektiven miteinander verknüpfen: den analytischen Zugang der Gesprächsforschung mit sprach- und sprechtherapeutischer bzw. -beratender Expertise (Schwerpunkt auf kindlicher Sprachentwicklung) sowie mit Trainingserfahrungen (Schwerpunkt auf Erwachsenenbildung in Kitas). Mit einem differenzierten mehrdimensionalen Methodendesign wird das Kommunikationsgeschehen im Kita-Alltag möglichst realitätsnah rekonstruiert und merkmalsbasiert erfasst. Qualitative videobasierte Beobachtungsstudien werden mit Befragungsmethoden und quantitativen Testmethoden kombiniert, um das Kommunikationsgeschehen in seiner Komplexität zu erfassen (Kurtenbach / Bose 2013). Der Forschungsertrag liegt darin, Situationen im Kita-Alltag mit besonderem Sprachbildungspotenzial herauszufiltern und die Bedingungen von Sprachbildung und -förderung aufzuzeigen. Basierend auf der Analyse des Kommunikationsalltags werden realitätsnahe Beobachtungsinstrumente entwickelt. Als Grundlage dienen Kataloge aus der sprechwissenschaftlichen Rhetorik und der sprachtherapeutischen Diagnostik, die für die Analyse der Kommunikation in Kitas weiterentwickelt und evaluiert werden. Der Forschungsertrag liegt in der passgenauen Anwendbarkeit für die Analyse authentischer Kommunikationsprozesse in Kitas sowie für die Sensibilisierung der Erzieherinnen für eigenes und kindliches Kommunikationsverhalten. Außerdem ist eine Anwendung dieser Kataloge für die sprachtherapeutische Befundung zu prüfen, insbesondere für die Diagnostik von kommunikativpragmatischen Störungen. Darauf aufbauend werden Fortbildungskonzepte für Erzieherinnen entwickelt, erprobt und evaluiert. Ziel dieser Fortbildungen ist es, statt eines intuitiven Problemempfindens ein analytisches Problembewusstsein auszubilden: Die Erzieherinnen sollen um erfolgreiche wie problembehaftete Strukturen, Strategien und Verhaltensweisen wissen und ggf. Alternativen kennenlernen und ausprobieren. 5 Fazit und Ausblick Forschungsthemen der halleschen Sprechwissenschaft, wie im Beitrag angesprochen, entwickeln sich nicht im Elfenbeinturm. Sie entspringen vielmehr den Anforderungen der sprechwissenschaftlichen und sprechbildnerischen Praxis. Enge Verbindungen zu Anwendung und Praxis, Intra- und Interdisziplinarität in Wissenschaft und Lehre sowie die Kombination aus Theorie und Empirie in der 21

Forschung sind unsere wesentlichen Leitlinien für den Prozess aus Kontinuität und Wandel, der unserem Fach stabile und zugleich veränderungs- und expansionsfähige Prognosen und Zukunfsperspektiven sichern soll. 6 Literatur Apel, H. / Schwenke, A. (2014): 16.00 Uhr die Themen. Aktuelle sprechwissenschaftliche Untersuchungen zu Radionachrichten. In: Ebel, A. (Hrsg.): Aussprache und Sprechen im interkulturellen, medienvermittelten und pädagogischen Kontext. Beiträge zum 1. Doktorandentag der Halleschen Sprechwissenschaft, 11 34. (Reflexionen des Gesellschaftlichen in Sprache und Literatur. Hallesche Beiträge 2) Halle (Saale). Online-Publikation: <http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:2-24373>. Bose, I. (2009): Sprechwissenschaftliche Studien zu Sprache und Sprechen von Hörfunknachrichten (Vorüberlegungen). In: Bose, I. / Anders, L. C. (Hg.): Aktuelle Forschungsthemen der Sprechwissenschaft (Band I): Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen / Sprache und Sprechen von Hörfunknachrichten (Hallesche Schriften zur Sprechwissenschaft und Phonetik 30). Frankfurt a. M. u. a., 77 87. Bose, I. / Schwiesau, D. (Hg.) (2011): Nachrichten schreiben, sprechen, hören. Forschungen zur Hörverständlichkeit von Radionachrichten. Berlin. Bose, I. (2013): Medienrhetorik. In: Bose, I. / Hirschfeld, U. / Neuber, B. / Stock, E.: Einführung in die Sprechwissenschaft. Phonetik, Rhetorik, Sprechkunst. Tübingen, 155 178. Bose, I. (Hg.) (2014 i. V.): Forschungen zur Radioästhetik Radioidentität (Zwischenergebnisse 1). (Siegener Periodikum internationale empirische Literaturwissenschaft SPIEL). Frankfurt a. M. Ebel, A. (Hg.) (2014): Aussprache und Sprechen im interkulturellen, medienvermittelten und pädagogischen Kontext. Beiträge zum 1. Doktorandentag der Halleschen Sprechwissenschaft. (Reflexionen des Gesellschaftlichen in Sprache und Literatur. Hallesche Beiträge 2) Halle (Saale). Online-Publikation: <http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:2-24373>. Hirschfeld, U. / Neuber, B. (Hg.) (2012): Erforschung und Optimierung der Callcenterkommunikation. Berlin. Hirschfeld, U. / Stock, E. (Hg.) (2010): Sprechwissenschaftlich-phonetische Untersuchungen zur interkulturellen Kommunikation Russisch Deutsch (Hallesche Schriften zur Sprechwissenschaft und Phonetik 33). Frankfurt a. M. Hirschfeld, U. / Stock, E. (2013): Normphonetik Orthoepie. In: Bose, I. / Hirschfeld, U. / Neuber, B. / Stock, E.: Einführung in die Sprechwissenschaft. Phonetik, Rhetorik, Sprechkunst. Tübingen, 47 61. Krech, E.-M. / Kurka, E. / Stelzig, H. / Stock, E. / Stötzer, U. / Teske, R. (1964): Wörterbuch der deutschen Aussprache. Leipzig. Krech, E.-M. / Kurka, E. / Stelzig, H. / Stock, E. / Stötzer, U. / Teske, R. (1982): Großes Wörterbuch der deutschen Aussprache. Leipzig. Krech, E.-M. / Stock, E. / Hirschfeld, U. / Anders, L. C. (2009): Deutsches Aussprachewörterbuch. Berlin und New York. 22