Deutschland für Auslandsinvestitionen weiter attraktiv Deutsche Elektroindustrie: China größter ausländischer Investitionsstandort

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Transkript:

Deutschland für Auslandsinvestitionen weiter attraktiv Deutsche Elektroindustrie: China größter ausländischer Investitionsstandort Der Standort Deutschland hat im Jahr 2016 mehr als 3.600 neue ausländische Investitionsprojekte angezogen. Germany Trade & Invest (GTAI) registrierte gemeinsam mit den Bundesländern über 1.900 Projekte im Bereich von Neuansiedlungen, Unternehmenserweiterungen und Umsiedlungen. Dies entspricht einer Steigerung von erneut 1,2 Prozent gegenüber dem bisherigen Höchststand und stellt damit einen neuen Rekord dar. Neue und Erweiterungsprojekte nach Branchen Anteile an der Gesamtzahl der Projekte in Deutschland, 2016 Energiesektor 4 % Transportwesen 4 % Elektronik und Halbleiter 5 % Chemische Industrie und Kunststoffe 5 % Automobilindustrie 5 % Weitere Sektoren 14 % Gesundheitswirtschaft 6 % Industrieller Maschinenbau 8 % Konsumgüter 8 % Unternehmens- und Finanzdienstleistungen 25 % IKT und Software 16 % Mit 281 Projekten kamen die meisten Neuansiedlungen in Deutschland aus der Volksrepublik China, dicht gefolgt von den USA mit 242 Projekten. Die Plätze drei bis fünf entfielen auf die Schweiz (194 Projekte), das Vereinigte Königreich (125) und die Niederlande (105). Mit über 40 Prozent stammte der Großteil der Ansiedlungen aus der EU. Zu den über 1.900 Investitionsprojekten kamen mehr als 1.700 sogenannte M&A-Projekte in Form von Übernahmen oder Unternehmensfusionen hinzu. Die im FDI-Reporting (Foreign Direct Investment) erfassten Unternehmen haben bereits angegeben, zusammen mindestens 29.000 neue Arbeitsplätze schaffen zu wollen. Ausländische Unternehmen bevorzugten vergangenes Jahr insbesondere Investitionen im Bereich der Unternehmens- und Finanzdienstleistungen (25 %) sowie im IKT- und Software-Sektor (16 %). Elektronik steht in der Liste der präferierten Sektoren auf Rang acht (5 %), hinter dem Maschinenbau sowie dem Konsumgüterbereich mit jeweils acht Prozent sowie der Gesundheitswirtschaft (6 %) und der Automobil- bzw. Chemieindustrie (jeweils 5 %). Besonders erfreulich ist, dass 17 Prozent der Unternehmen Deutschland auch als Produktionsund/oder Forschungsstandort nutzen. Quelle: GTAI 2017, Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Länder 2017 1

Neue und Erweiterungsprojekte nach Geschäftstätigkeit Anteile an der Gesamtzahl der Projekte in Deutschland, 2016 Logistik 6 % Weitere Aktivitäten 16 % Vertrieb und Marketing 33 % Die Zahlen belegen erneut, wie attraktiv Deutschland als Investitionsstandort bei ausländischen Unternehmen ist und welchen Einfluss diese auf den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen hierzulande haben. Mehr als drei Millionen Menschen in Deutschland verdanken ihren Arbeitsplatz ausländischen Unternehmen. Rund 65.000 ausländische Unternehmen sind in Deutschland mit einem Investitionsbestand in Höhe von 466 Milliarden Euro angesiedelt. Einzelhandel 11 % Dienstleistung 17 % Quelle: GTAI 2017, Wirtschaftsförderungsgesellschaften der Länder 2017 Produktion und F&E 17 % Direktinvestitionsbestände wachsen kontinuierlich In den letzten Jahren erhöhten sich auch die ausländischen Direktinvestitionsbestände kontinuierlich. Im Jahr 2011 beliefen sie sich auf ca. 402 Milliarden Euro, bis zum letzten verfügbaren Jahr 2015 ist dieser Wert auf 466 Milliarden Euro gewachsen. Dabei stammen 356 Milliarden Euro dieser Bestände aus EU-Ländern, die somit 76 Prozent aller Direktinvestitionsbestände in Deutschland halten. Aus den Vereinigten Staaten stammen 28 Milliarden Euro bzw. sechs Prozent, aus den ostasiatischen Ländern über 29 Milliarden Euro bzw. ebenfalls sechs Prozent. Im internationalen Vergleich der sogenannten FDI-Stocks liegt Deutschland laut den Erhebungen der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) auf dem fünften Rang. 2

Direktinvestitionsbestand der deutschen Elektroindustrie im Ausland steigt Bestand an Direktinvestitionen der deutschen Elektroindustrie im Ausland / Milliarden Euro 64,7 36,2 41,5 44,1 41,0 48,1 Der Bestand an Direktinvestitionen der deutschen Elektroindustrie im Ausland hat Berechnungen des ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie zufolge im jüngsten Berichtsjahr 2015 um 34,5 Prozent gegenüber (dem revidierten Wert aus) 2014 auf 64,7 Milliarden Euro zugelegt. Hier dürfte auch eine Rolle gespielt haben, dass der Euro 2015 stark abgewertet hat (etwa um ein Fünftel gegenüber dem US-Dollar, s. u.). Die Zahl der heimischen Branchenunternehmen mit Beständen an Auslandsinvestitionen stieg ebenfalls, und zwar auf insgesamt 381. 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Deutsche Bundesbank und ZVEI-eigene Berechnungen China bleibt größter ausländischer Investitionsstandort der Elektroindustrie Top-Ten-Investitionsziele der deutschen Elektroindustrie im Ausland Direktinvestitionsbestand nach Ländern, 2015, Millarden Euro, Veränderung gegenüber Vorjahr China USA Großbritannien Spanien Indien Schweiz Türkei Niederlande Frankreich Russland 1,0-5,2 % 2,4 5,9 % 2,3 + 20,4 % 1,5 + 9,6 % 1,3-11,1 % 1,2 k. A. 1,0-4,4 % Quelle: Deutsche Bundesbank und ZVEI-eigene Berechnungen 3,8 + 6,3 % 6,9 + 43,9 % 11,9 + 11,6 % Das Ranking der gemessen am aktuellen Bestandsvolumen bedeutendsten ausländischen Investitionsstandorte der deutschen Elektroindustrie wird bereits das vierte Jahr in Folge von China angeführt. Der Direktinvestitionsbestand in der Volksrepublik erhöhte sich 2015 um 11,6 Prozent auf 11,9 Milliarden Euro. Auf den Positionen zwei und drei rangieren die Vereinigten Staaten mit 6,9 Milliarden Euro (+43,9 %) und Großbritannien mit 3,8 Milliarden Euro (+6,3 %). Die USA haben damit unter den in den Top Ten vertretenen Ländern den höchsten Zuwachs erzielt, gefolgt von Indien mit +20,4 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Zum Teil deutliche Rückgänge der Investitionsbestände wurden dagegen in Spanien ( 5,9 % auf 2,4 Mrd. ), der Türkei ( 11,1 % auf 1,3 Mrd. ), Frankreich ( 5,2 % auf 1,0 Mrd. ) und Russland ( 4,4 % auf ebenfalls 1,0 Mrd. ) verzeichnet. 3

Direktinvestitionsbestand des Verarbeitenden Gewerbes nimmt kräftig zu Das deutsche Verarbeitende Gewerbe insgesamt verzeichnete 2015 ebenfalls einen deutlichen Anstieg bei den Direktinvestitionen im Ausland. Das Bestandsvolumen stieg um 19,4 Prozent auf 295,2 Milliarden Euro. Der Anteil der Elektroindustrie am gesamten Direktinvestitionsbestand des heimischen Verarbeitenden Gewerbes stieg 2015 auf 21,9 Prozent (2014: 19,5 %). Im Vergleich zu den anderen großen Industriebranchen bedeutete das Position zwei hinter der Automobilindustrie (Bestand von 101,2 Mrd. bzw. Anteil von 34,3 %) und vor der Chemischen Industrie (53,1 Mrd. bzw. 18,0 %) sowie dem Maschinenbau (46,2 Mrd. bzw. 15,7 %). Erneut leichter Anstieg bei Zahl der Auslandsbeschäftigten Beschäftigte in ausländischen Elektrounternehmen mit deutscher Beteiligung / Tausend 651 699 674 688 702 706 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Quelle: Deutsche Bundesbank und ZVEI-eigene Berechnungen Die deutschen Direktinvestitionen in der Elektroindustrie im Ausland erreichten 2015 einen Bestand von 61,9 Milliarden Euro, was einem leichten Zuwachs von 0,3 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor entsprach. Die Zahl der Beschäftigten in den ausländischen Unternehmen, in die investiert wurde, stieg gegenüber 2014 um 4.000 auf insgesamt 706.000. Die Erlöse dieser Unternehmen summierten sich auf 149,9 Milliarden Euro (+2,5 %). Der Unterschied zwischen dem Bestand deutscher Direktinvestitionen in ausländischen Elektrofirmen und dem Bestand an Direktinvestitionen der deutschen Elektroindustrie in ausländischen Unternehmen ist darauf zurückzuführen, dass sowohl die deutsche Elektroindustrie als auch andere hiesige Industriebranchen bei ihren Auslandsengagements jeweils in die eigene, mitunter aber auch in andere Branchen investieren. 4

Bestand ausländischer Direktinvestitionen in der deutschen Elektroindustrie steigt Auch der Bestand an Direktinvestitionen ausländischer Investoren in der deutschen Elektroindustrie hat sich 2015 erhöht. Das Volumen wuchs um 6,8 Prozent auf 17,3 Milliarden Euro. Die Zahl inländischer Elektrounternehmen, in die dabei seitens des Auslands investiert wurde, blieb konstant bei 806. Die Zahl der Beschäftigten in diesen Unternehmen konnte um 1.000 auf 289.000 gesteigert werden. Direktinvestitionsbestände unterliegen Währungseffekten Die Direktinvestitionsbestände deutscher Unternehmen im Ausland und ausländischer Unternehmen im Inland werden jährlich von der Deutschen Bundesbank ermittelt. Sie rechnet dafür die Fremdwährungsbilanzen der Investitionsobjekte im Ausland zum Währungskurs am Bilanzstichtag in Euro um. Die Bestandsangaben der Direktinvestitionen unterliegen deshalb Wechselkursschwankungen. Das heißt, allein eine Euro- Abwertung gegenüber der Bilanzwährung führt unter sonst gleichen Bedingungen zu einer Bestandsausweitung (und vice versa). Der Direktinvestitionsbestand der deutschen Elektroindustrie in China stieg 2015 beispielsweise um kräftige 11,6 Prozent. Dabei notierte der Euro gegenüber dem chinesischen Renminbi am Jahresende allerdings auch 17,4 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, sodass der Zuwachs in weiten Teilen wohl dem Wechselkurseffekt zugeschrieben werden muss. Beim deutschen Auslandsengagement in den USA führte die Euro-Abwertung gegenüber dem Dollar von 19,7 Prozent zum Jahresende 2015 zwar auch zu einer rein wechselkursbedingten höheren Bewertung des Direktinvestitionsbestands. Der weitaus bedeutendere Anteil des Anstiegs von insgesamt 43,9 Prozent entfiel jedoch auf andere Faktoren, allen voran eine Ausweitung der realen unternehmerischen Aktivitäten vor Ort. Direktinvestitionen Gemäß der Definition der Industrieländer-Organisation OECD versteht man unter Direktinvestitionen im Ausland (Foreign Direct Investment, FDI) grenzüberschreitende Investitionen eines inländischen Unternehmens zum Erwerb einer langfristigen Beteiligung an einem ausländischen Unternehmen. Das Ziel des Investors ist dabei der Aufbau einer strategischen Beziehung zum Investitionsobjekt, durch die eine bedeutende Kontrolle über die Geschäftstätigkeit gesichert werden soll. Kennzeichnend ist hier der Besitz von mindestens zehn Prozent der Stimmrechte im ausländischen Unternehmen. Direktinvestitionen unterscheiden sich damit bezüglich ihrer Motivation von Portfolioinvestitionen, bei denen der Investor in der Regel keinen Einfluss auf die Führung des ausländischen Unternehmens anstrebt. 5

Bestand an Direktinvestitionen zum Jahresende r) revidiert. / Quelle: Deutsche Bundesbank und ZVEI-eigene Berechnungen / ZVEI Stand: Juli 2017 6 Einheit 2012 2013 2014 r) 2015 Deutsche Direktinvestitionen im Ausland insgesamt Mrd. 925,9 916,8 984,2 1.034,1 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 5,4-1,0 7,4 5,1 Deutsche Direktinvestitionen im Verarbeitenden Gewerbe im Ausland Mrd. 299,0 318,6 346,7 365,1 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 4,6 6,5 8,8 5,3 Direktinvestitionen des dt. Verarbeitenden Gewerbes im Ausland Mrd. 246,1 245,4 247,2 295,2 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 5,7-0,3 0,7 19,4 Deutsche Direktinvestitionen in der Elektroindustrie im Ausland Mrd. 51,9 55,0 61,7 61,9 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 1,6 6,0 12,2 0,3 Ausländische Elektrounternehmen, in die investiert wurde Anzahl 1.520 1.547 1.569 1.630 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 1,3 1,8 1,4 3,9 Zahl der Beschäftigten in diesen Unternehmen 1.000 674 688 702 706 Veränderung gegenüber Vorjahr in % -3,6 2,1 2,0 0,6 Höhe des Umsatzes dieser Unternehmen Mrd. 137,4 134,1 146,2 149,9 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 0,0-2,4 9,0 2,5 Direktinvestitionen der deutschen Elektroindustrie im Ausland Mrd. 44,1 41,0 48,1 64,7 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 6,2-7,1 17,3 34,5 Deutsche Elektrounternehmen, die im Ausland investiert haben Anzahl 348 349 369 381 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 1,2 0,3 5,7 3,3 Top-Ten-Investitionsziele: China Mrd. 5,3 5,8 10,7 11,9 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 42,5 9,3 83,7 11,6 USA Mrd. 5,2 5,0 4,8 6,9 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 1,0-3,5-5,0 43,9 Großbritannien Mrd. 2,5 2,7 3,6 3,8 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 41,2 8,8 32,9 6,3 Spanien Mrd. 1,9 2,6 2,5 2,4 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 47,9 33,9-3,0-5,9 Indien Mrd. 1,6 1,5 1,9 2,3 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 6,0-8,4 29,0 20,4 Schweiz Mrd. 1,2 1,3 1,4 1,5 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 6,1 9,0 7,8 9,6 Türkei Mrd. 1,7 1,1 1,4 1,3 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 37,9-36,4 30,4-11,1 Niederlande Mrd. 1,5 k.a. k.a. 1,2 Veränderung gegenüber Vorjahr in % Frankreich Mrd. 1,1 0,7 1,1 1,0 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 12,4-34,5 47,3-5,2 Russland Mrd. 1,1 1,2 1,1 1,0 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 5,7 12,2-13,9-4,4 Ausländische Direktinvestitionen in Deutschland insgesamt Mrd. 437,4 460,5 464,4 465,9 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 8,8 5,3 0,8 0,3 Ausländische Direktinvestitionen in der deutschen Elektroindustrie Mrd. 17,0 17,1 16,2 17,3 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 4,9 0,2-5,1 6,8 Inländische Elektrounternehmen, in die investiert wurde Anzahl 779 805 806 806 Veränderung gegenüber Vorjahr in % 0,9 3,3 0,1 0,0 Zahl der Beschäftigten in diesen Unternehmen 1.000 278 287 288 289 Veränderung gegenüber Vorjahr in % -1,1 3,2 0,3 0,3 Höhe des Umsatzes dieser Unternehmen Mrd. 94,2 95,9 97,5 102,5 Veränderung gegenüber Vorjahr in % -2,2 1,8 1,7 5,1

Impressum Direktinvestionen Herausgeber: ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. Abteilung Wirtschaftspolitik, Konjunktur und Märkte Lyoner Straße 9 60528 Frankfurt am Main Verantwortlich: Dr. Andreas Gontermann Telefon: +49 69 6302-301 Fax: +49 69 6302-326 E-Mail: gontermann@zvei.org www.zvei.org Redaktion: Jürgen Polzin, Jochen Schäfer Juli 2017 Trotz größtmöglicher Sorgfalt übernimmt der ZVEI keine Haftung für den Inhalt. Alle Rechte, insbesondere die zur Speicherung, Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, sind vorbehalten. Germany Trade & Invest - Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbh Friedrichstraße 60 10117 Berlin Redaktion: Max Milbredt Telefon: +49 30 200099-408 E-Mail: max.milbredt@gtai.com www.gtai.com Thomas Bozoyan Telefon: +49 30 200099-502 E-Mail: thomas.bozoyan@gtai.com