- Cyber Physical Systems (CPS) - Smart Factory - Cloud Computing - IT-Security und Datenschutz - Netzwerke und Mobile Computing



Ähnliche Dokumente
3 Gründe, warum sie müssen!

Fachbericht zum Thema: Anforderungen an ein Datenbanksystem

INDUSTRIE 4.0 AUS SICHT EINES IKT-INSTITUTS. Dr.-Ing. Mike Heidrich BICCnet OpenLabs am Fraunhofer ESK, München, 17.

Industrie 4.0 Ihre Chance, unsere Herausforderung

Verpasst der Mittelstand den Zug?

Vernetzte Produktion. Die Firma Pilz produziert Geräte für die Automatisierung unter Industrie 4.0

Industrie 4.0 Chancen und Anforderungen für den Mittelstand (Thesen)

SSI WHITE PAPER Design einer mobilen App in wenigen Stunden

1.3 MDM-Systeme KAPITEL 1 ZAHLEN UND FAKTEN

Einladung. Mittwoch, 18. März 2015, Uhr Competence Center RHEINTAL Millennium Park 4, Lustenau. Industrie 4.0

.. für Ihre Business-Lösung

Digital Insights Industrie 4.0. Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.v.

Johannes Greifoner Siemens PLM Software Stuttgart, 12. November 2015 DIGITALISIERUNG INNOVATIONSTREIBER AUF DEM WEG ZUR INDUSTRIE 4.

THE KNOWLEDGE PEOPLE. CompanyFlyer.indd :48:05

Content Management System mit INTREXX 2002.

Industrie 4.0 Neues Verhältnis von Mensch und Maschine. Impulsreferat

Zukunftsbild Industrie 4.0 im Mittelstand

Inside. IT-Informatik. Die besseren IT-Lösungen.

Presseinformation. Ihre Maschine spricht! Mai GLAESS Software & Automation Wir machen industrielle Optimierung möglich.

» Industrie 4.0 als. Grundlage für das smart hospital. Berlin, den 19. April 2016

Look Inside: desite. modellorientiertes Arbeiten im Bauwesen. B.I.M.

Skills-Management Investieren in Kompetenz

Industrie 4.0! Intralogistik 4.0? Wie ändern sich die Anforderungen an die Intralogistik unter der Vision Industrie 4.0?

Persönliche Einladung. Zur IT Managers Lounge am 4. November 2009 in Köln, Hotel im Wasserturm.

Synergien des Energiemanagements mit der Heimvernetzung

Einfach. Revolutionär. HomeCom Pro von Junkers.

Neue 3D Machine Vision Software im Metro-Stil von Windows 8 lässt in die Zukunft blicken


Institut für Computational Engineering ICE. N ä h e r d ra n a m S ys t e m d e r Te c h n i k d e r Z u ku n f t. w w w. n t b.

Industrie 4.0 Entwicklung und Stand der Diskussion

Die aktuellen Top 10 IT Herausforderungen im Mittelstand

2. Swiss Food & Beverage Automation Forum

Die integrierte Zeiterfassung. Das innovative Softwarekonzept

Durch die virtuelle Optimierung von Werkzeugen am Computer lässt sich die reale Produktivität von Servopressen erhöhen

SMART LIGHTING Was erwarte ich von einer intelligenten Straßenleuchte?

esearch one-single-point-of-information Federated Search Modul

Vermeiden Sie es sich bei einer deutlich erfahreneren Person "dranzuhängen", Sie sind persönlich verantwortlich für Ihren Lernerfolg.

Das Projekt wird durchgeführt von den Bezirksregierungen in Nordrhein- Westfalen in ihrer Funktion als Fachstelle für die öffentlichen Bibliotheken

TISIS - Industrie 4.0. Ereignis, Ort, Datum

» Weblösungen für HSD FM MT/BT-DATA

Microsoft (Dynamics) CRM 2020: Wie verändern sich Markt, Eco-System und Anwendungsszenarien nach Cloud & Co?

Interview zum Thema Management Reporting &Business Intelligence

Leseauszug DGQ-Band 14-26

Industrie 4.0 durchgängig vom Sensor bis zum ERP-System, ein neuer Ansatz

Test zur Bereitschaft für die Cloud

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Egal, ob Sie neu bauen oder renovieren mit DATALIGHT bekommen Sie ein zukunftssicheres Strom- und Datennetz in einem. Und das bedeutet grenzenlose

Stammdaten Auftragserfassung Produktionsbearbeitung Bestellwesen Cloud Computing

Testen Sie gleich Ihr Wissen zu der Weltneuheit Intuitiv TM Technologie! Viel Spaß!

Wissenschaftlicher Bericht

Worum geht es in diesem Projekt?

bestens ENDLICH: DIE PRAXISSOFTWARE, DIE BESTENS FUNKTIONIERT klar aktuell mobil einfach alles alles WIE SIE ES SICH WÜNSCHEN!

Gut vernetzt mit pflege.net der Homepage des Netzwerks

Virtual Roundtable: Business Intelligence - Trends

Das Standortreporting von MVV Energie. Ihre Energie immer im Blick mit unserem Online-Portal für Strom und Gas

Einfach. Effizient. In Echtzeit.

Outlook. sysplus.ch outlook - mail-grundlagen Seite 1/8. Mail-Grundlagen. Posteingang

BI in der Cloud eine valide Alternative Überblick zum Leistungsspektrum und erste Erfahrungen

Shop Floor 4.0. Fertigung und Logistik im Internet of Everything. Thomas Ahlers Executive Vice President

Die Online-Meetings bei den Anonymen Alkoholikern. zum Thema. Online - Meetings. Eine neue Form der Selbsthilfe?

Kundenbefragung als Vehikel zur Optimierung des Customer Service Feedback des Kunden nutzen zur Verbesserung der eigenen Prozesse

Corporate Design leicht gemacht. officeatwork für Microsoft Dynamics AX und Microsoft Dynamics CRM

Rundum-G. Die Anforderungen durch ständig steigende

Reporting Services und SharePoint 2010 Teil 1

Ihr Smart Home beginnt an Ihrer Tür

Summer Workshop Mehr Innovationskraft mit Change Management

64% 9% 27% INFORMATIONSSTATUS INTERNET. CHART 1 Ergebnisse in Prozent. Es fühlen sich über das Internet - gut informiert. weniger gut informiert

Cloud Computing. Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung für das BMELV

Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky

IT-Governance und Social, Mobile und Cloud Computing: Ein Management Framework... Bachelorarbeit

Mobile Business-Lösungen im Cloud Computing - Anforderungen, Lösungen und Handlungsempfehlungen

Offen für Neues. Glas im Innenbereich.

Auf der Hannover Messe: Technology

Schneller, besser, kostengünstiger: Systemkompetenz Industrie 4.0

Microsoft Cloud Ihr Weg in die Cloud

SMARTE LÖSUNGEN FÜR DIE VERNETZTE WELT

Es gilt das gesprochene Wort. Anrede

Industrie 4.0: Chancen und Grenzen für die Produktion von morgen 14. November 2013, Dr.-Ing. Roman Dumitrescu.

Car-Net über WLAN Aufbau einer Internet-Verbindung über WLAN zur Nutzung von Car-Net

ANYWHERE Zugriff von externen Arbeitsplätzen

HYBRID CLOUD IN DEUTSCHLAND 2015/16

Oventrop unterstützt Handwerker bei der Umsetzung der ErP-Richtlinie zu Heizgeräten

Die Lernumgebung des Projekts Informationskompetenz

Outsourcing und Offshoring. Comelio und Offshoring/Outsourcing

Guide DynDNS und Portforwarding

offene Netzwerke. In diesem Sinn wird auch interkulturelle Kompetenz eher als Prozess denn als Lernziel verstanden.

Analyse zum Thema: Laufzeit von Support-Leistungen für ausgewählte Server OS

Projektgruppe Algorithmen für die Cloud-unterstützte 3-D-Darstellung auf mobilen Endgeräten

Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI 4.0) Eine Einführung

Wie fördert Industrie 4.0 Ihr Business? Was Sie über die Zukunft des Warenflusses vermutlich noch nicht wissen

Chancen und Potenziale von Cloud Computing Herausforderungen für Politik und Gesellschaft. Rede Hans-Joachim Otto Parlamentarischer Staatssekretär

I N F O R M A T I O N V I R T U A L I S I E R U N G. Wir schützen Ihre Unternehmenswerte

4. Jeder Knoten hat höchstens zwei Kinder, ein linkes und ein rechtes.

Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinie der Website

Smart Home. Quickstart User Guide

INNOVATIONEN UND QUALIFIZIERUNG WAS SAGEN BETRIEBSRÄTE?

Wann ist eine Software in Medizinprodukte- Aufbereitungsabteilungen ein Medizinprodukt?

Pressegespräch zum Kongress AUTOMATION Juli Umfrage der GMA Smart Technologies und Industrie 4.0. Dr.

Transkript:

Industrie 4.0: Die vierte industrielle Revolution Schwerpunkte, Entwicklungen und Herausforderungen Christian Zwickl-Bernhard www.mcp-zwickl-bernhard.at Verfolgt man die aktuelle Diskussion der Wirtschafts-, Industrie- oder auch Förderpolitik so scheint momentan die alles entscheidende Frage darin zu liegen, wo die Industrieführerschaft von morgen entschieden wird bzw. mit welchen Mitteln oder Maßnahmen dieses Match für Europa entschieden werden kann? Abgesehen davon, dass die notwendige Stärkung industrieller Produktion inzwischen wieder weitgehend außer Streit steht, ergeben sich alleine durch die genannte Fragestellung mehrere Ansatzpunkte. Beginnen wir bei den Grundelementen einer modernen, zukunftsorientierten industriellen Produktionsstruktur, mit anderen Worten bei den wesentlichen Elementen von Industrie 4.0. Ausgehend von der Begriffseingrenzung, dass im Mittelpunkt von Industrie 4.0 die echtzeitfähige, intelligente, horizontale und vertikale Vernetzung von Menschen, Maschinen, Objekten sowie IKT-Systemen steht und dies mit dem Ziel des dynamischen Managements komplexer Systeme einhergeht, dann gehen die meisten Studien zu Industrie 4.0 von folgenden fünf maßgeblichen Themenbereichen (und gleichzeitig auch technologischen Handlungsfeldern) aus: - Cyber Physical Systems (CPS) - Smart Factory - Cloud Computing - IT-Security und Datenschutz - Netzwerke und Mobile Computing Cyber Physical Systems: Bei Cyber Physical Systems handelt es sich entweder um ganze Produktionsanlagen oder auch einzelne Elemente daraus, wie eine Maschine oder einen Roboter, die durch eine Verlagerung ihrer Steuerungsfunktion in die Cloud mit anderen Maschinen interagieren können und zwar ohne direkte Hardware-Schnittstelle. Die konzeptionelle Grundlage für diese Architektur sind als Dienste oder intelligente Objekte konzipierte Embedded Systems, also mit Intelligenz sowie Kommunikationsfähigkeit ausgestattete Einheiten. Aktoren führen nicht nur Bewegungen aus, sondern sie übermitteln auch visuelle oder sonstige Informationen in das System zurück. Die Analyse erfolgt über eingebaute Mikrocontroller. Beispiele für solche intelligenten Objekte sind Werkzeuge oder Behälter, ausgestattet mit Barcodeeinheiten oder RFID-Transpondern. 1

Die Kommunikationssysteme stellen die Interaktion dieser Objekte z.b. über WLAN oder Funktelefon sicher. Wie bereits oben erwähnt können auch ganze intelligente Maschinen in ein derartiges CPS eingebunden werden. Damit wird die Abstimmung von Auftrags-, Material- oder Logistikströmen möglich und realisierbar. Wird auch noch die Historie des Wertschöpfungs- oder Produktlebenszyklus aufgezeichnet, so ergibt sich die Möglichkeit diese Informationen zu Wartungs-, Recycling- oder Instandhaltungszwecken zu nutzen. Weitere Vorteile dieses Konzepts liegen etwa in der Möglichkeit der Optimierung des Systems durch das Aufspielen effizienter Algorithmen auf bestehende Automatisierungssysteme, in der Nutzung der gespeicherten Daten für Simulationsprozesse oder zur Verwendung bei Fehlerdiagnosen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der sogenannten XaaS-Architektur everything as a Service. Über dieses Konzept wird auch die Integration von Systemen in die Cloud sichergestellt, die sich nicht unmittelbar im lokalen CPS befinden. Smart Factory Autonom agierende oder vernetzte CPS bilden die Basis für das Konzept der Smart Factory. Diese organisiert sich selbstständig und echtzeitnah mit Hilfe der CPS. Die Verfügbarkeit der notwendigen Daten in Echtzeit ist dabei ein charakteristisches Merkmal, wodurch die Verschmelzung der virtuellen mit der realen Welt erst möglich wird, etwa ein virtuelles Abbild der Realität mit Hilfe von Echtzeitdaten permanent zu aktualisieren. Dieser Ansatz kann die Basis für völlig neue Geschäftsmodelle bilden, etwa das Konzept Augmented Reality. Augmented Reality bedeutet wörtlich übersetzt die Erweiterung der Wahrnehmungsrealität mit Hilfe computergestützter Methoden. Mit Hilfe dieses Konzepts ist es möglich den Umgang mit komplexen Systemen oder Abläufen wesentlich zu vereinfachen. Informationen aus dem virtuellen Abbild werden z.b. über eine Datenbrille in das reale Bild der Fabrik, etwa zu Servicezwecken übertragen. Betrachtet man die Ebenen bzw. unterschiedlichen Perspektiven auf denen die Kommunikation bzw. Vernetzung stattfinden kann, so ergeben sich zunächst drei unterschiedliche Sichtweisen: Die Vernetzung von Menschen (Social Networks), von Maschinen (kommunikationsfähige Objekte) sowie von serviceorientierten Diensten. Die aus heutiger Sicht vierte (und sicher noch etwas utopisch anmutende) Ebene ist die sogenannte System of Systems Ebene. Hier können CPS ihre Einzelfähigkeiten selbstständig und intelligent kombinieren, wodurch eine schnelle und leichte Austauschbarkeit von Maschinen und Komponenten durch das sogenannte Konzept des 2

plug & produce ermöglicht werden soll. Dieses Konzept wird eine am Ende autonome und dezentral gesteuerte Systementwicklung und Systemoptimierung zur Folge haben. Durch diese Ansatzweise wird die zunehmende Komplexität beherrschbar. Weitere Vorteile liegen in der zu erwartenden Ressourceneffizienz, der Reduktion von Verschwendung über die schon heute bestehenden Ansätze hinaus, in der besseren Beherrschbarkeit von Störungseinflüssen sowie in den Schnittstellen zu Smart Mobility, Smart Logistics sowie zu Smart Grids. In einer voll ausgebauten smart factory findet sich auch eine neue Produktionslogik. Dieser Punkt wird oft als das Kernelement von Industrie 4.0 angesehen. Die einzelnen hergestellten Produkte sind eindeutig identifizierbar, sie sind jederzeit lokalisierbar und kennen auch ihre Historie, ihren aktuellen Produktionsstatus sowie die möglichen weiteren Produktionsschritte. Das Produkt wird als Informationsträger zum Beobachter und weiter selbst zum Akteur. Bei der Interaktion zwischen intelligenten Objekten, Produkten und Maschinen spielt natürlich auch die Gestaltung der Mensch-Maschine-Schnittstelle (HMI Interface) eine ganz besondere Rolle. Hier wird die Herausforderung weiter in der Bereitstellung intuitiver und sicherer Schnittstellenkonzepte liegen, um die Akzeptanz für die neuen Produktionskonzepte durch den die Anlagen bedienenden und überwachenden Menschen sicherzustellen. Smart Factory sowie die diesem Konzept zugrunde liegenden Cyber Physical Systems bilden auch die Basis für die in den Umsetzungsempfehlungen zur Industrie 4.0 ausdrücklichen betonten Ansätze zur vertikalen und horizontalen Integration. Die vertikale Integration fokussiert auf die Ebenen der Anwendungspyramide (ERP, MES, Prozess-, Steuerungs- sowie Feldebene) und meint den unmittelbaren Zugriff auf alle Feld- und Planungsinformationen während des gesamten Prozesses. Die horizontale Integration bezieht sich auf den Informationsaustausch zwischen Unternehmen und Unternehmenseinheiten innerhalb des Wertschöpfungsprozesses mit dem Ziel einer einheitlichen Betrachtung des Prozesses über die verschiedenen Fachdisziplinen hinweg. 3

Cloud Computing Das Konzept des Cloud Computing stellt die Nutzung flexibler und verteilter Software innerhalb des Gesamtkonzepts von Industrie 4.0 sicher. Cloud Computing bildet im Wesentlichen eine Plattform zur Speicherung von Daten sowie zum Ablauf von Anwendungen (Programme oder Apps). Die einzelnen intelligenten Einheiten sind über Kommunikationsnetze mit der Cloud verbunden. Ein großer Vorteil dieses Konzepts liegt in der Verarbeitungsmöglichkeit großer Datenmengen. Planer und Betreiber von Anlagen haben somit die Möglichkeit neue und effizientere Methoden zur Analyse, Planung und Steuerung einer smart factory zu konzipieren bzw. einzusetzen. Diese Analysemethoden sind auch unter dem Begriff Big Data bekannt. Über eine Cloud können auch Anwendungen bzw. Applikationen bereitgestellt werden, die zentral entwickelt bzw. verwaltet werden und die von den potentiellen Anwendern ohne Änderung bzw. Anpassung bei Bedarf als Dienst genutzt werden. Eine wesentliche Herausforderung in diesem Zusammenhang stellt die Frage nach der Normierung der verwendeten Schnittstellen dar, denn es ist klar, dass alle miteinander sprechen müssen, wie es ein Experte des deutschen Elektronikverbandes ZVEI formuliert. Der Feldbuskrieg vergangener Jahre darf sich in dem Zusammenhang nicht wiederholen. IT-Security Gerade im Kontext der aktuellen politischen Diskussion über die Themen wie Industriespionage oder Datensicherheit stellt die Sicherheit der Informationssysteme von Industrie 4.0 eine wesentliche Herausforderung dar. Einerseits ist natürlich der Zugriff auf das industrielle Internet abzusichern. Dies ist in Anbetracht der Verknüpfung mit den bestehenden globalen und im privaten Bereich verwendeten Internet-Technologien eine besondere Herausforderung. Zudem sind Sabotage oder Manipulationen am System zu verhindern bzw. im Eventualfall auch entsprechend identifizierbar bzw. behebbar zu gestalten. Der Datenschutz von Mitarbeitern, Unternehmen sowie Partnern ist natürlich ebenfalls durch geeignete Technologien sicherzustellen. 4

Netzwerke und Mobile Computing Die Basis jeglicher intelligenten Vernetzung bilden hoch verfügbare und echtzeitfähige kabel- und funkgestützte Kommunikationsnetzwerke. Breitbandnetzwerke bilden das Rückgrat, zusätzliche Anforderungen liegen bei sensiblen Produktionsanlagen natürlich im Bereich der Sicherheit sowie der Verfügbarkeit. Im innerbetrieblichen Bereich wird man vornehmlich auf WLAN Architekturen zurückgreifen, im außerbetrieblichen Bereich kommen weiterentwickelte Mobilfunknetzwerke zur Anwendung. Der Einsatz mobiler Endgeräte wie Tablet-PC oder Smartphones ermöglicht die direkte Einbindung des Menschen in die Systeme einer smarten Fabrik. Summary Wenn wir nochmals auf die Eingangsfrage zurückkommen, auf welchem Gebiet die technologische Führerschaft von morgen entschieden wird, so ergeben sich je nach Standpunkt des Befragten sehr unterschiedliche Antwortmöglichkeiten. Diese reichen von der Aussage Europa nimmt das ganze Thema Software nicht ernst genug (Burton Lee, Professor in Stanford), über die Kritik einer zu starken Fragmentierung des europäischen Marktes, der Unfähigkeit der Europäer Kapital für neue Innovationen aufzustellen bis hin zur Aussage, dass nur eine massive Stärkung der Mikroelektronik als Basis für CPS die europäische Position gegenüber Amerika und Asien stärken kann. Auch die in anderen Ländern bessere Zusammenarbeit zwischen Industrie und Wissenschaft wird sicher eine wesentliche Herausforderung für eine erfolgreiche Umsetzung von Industrie 4.0 darstellen. Um die Hauptziele von Industrie 4.0, die Stärkung der Wettbewerbssituation, die Erhöhung der Flexibilität und Ressourceneffizienz bzw. die Generierung neuer innovativer Geschäftsmodelle zu erreichen, wird sicher die Anstrengung aller Beteiligten notwendig sein. Denn Industrie 4.0 wird nicht eine Revolution von außen sein, sondern als neues industrielles Paradigma in alle Aspekte der Industrie-, Wirtschafts- und Bildungspolitik Einzug halten müssen. 5