Pressemappe Inhalt 02 Zahlen und Fakten 03 Einlagerung von Nabelschnurblut 04 Aufbereitung von Nabelschnurblut 05 Verwendung von Nabelschnurblut 06 Forschung mit Nabelschnurblut 07 Häufige Fragen und Antworten 08 Mit Stammzellen gegen Krankheiten: Experteninterview 09 Hintergrundinformationen zu ausgewählten Indikationen 13 Servicefax Pressekontakt URL http://www.vita34.de/ueber-vita-34/presse.html Nutzungshinweis Die Verwendung von Texten und Bildern für redaktionelle Zwecke ist honorarfrei bei Nennung von Vita 34 als Quelle. Wir bitten um Zusendung eines Belegexemplars im Falle einer Verwendung.
Zahlen und Fakten Vita 34 ist Deutschlands älteste und größte Nabelschnurblutbank für die Eigenvorsorge. Das 1997 als GmbH gegründete Unternehmen ist seit 2002 eine Aktiengesellschaft. Über Vita 34 Gründung: April 1997 Firmensitz: Leipzig, Bio City Geschäftstätigkeit: Gewinnung, Aufbereitung, langfristige Lagerung von Nabelschnurblut-Stammzellen für die Therapie verschiedener Krankheitsbilder Mitarbeiter: 101, davon 80 in Deutschland (2011) Umsatz: 13,6 Millionen Euro (2012) EBITDA: 0,4 Millionen Euro (2012) Tochterfirmen: Secuvita (Spanien), Vita 34 GmbH (Österreich), Partnerfirmen: Sorgente (Italien), Izvorna Celica (Slowenien), Bio Save (Serbien), Tissue Bank Biogenini (Bulgarien) Genehmigungen: Herstellungserlaubnis nach AMG, EU-GMP- Zertifikat, PEI-Zulassung als Fertigarzneimittel zur allogenen und zur gerichteten Spende, FDA- Registrierung HCT Präparate: 93.000 (06/2013) Transplantationen: 24 (06/2013) Vorstand Dr. André Gerth (CEO) Seit Juli 2012 Vorstandsvorsitzender der Vita 34 1992-2012: Geschäftsführer BioPlanta GmbH Jörg Ulbrich (CFO) Seit November 2009 Vorstandsmitglied 1997-2009: langjährige Tätigkeit für Vita 34 als kaufmännischer Leiter mit Prokura Aufsichtsrat Dr. Holger Födisch (Vorsitzender) Vorstand Dr. Födisch Umweltmesstechnik AG Alexander Starke (stellvertretender Vorsitzender) Dr. med. Uwe Marx Vorstand ProBiogen AG Der Name Vita 34 Der Name hat für das Unternehmen eine verpflichtende Bedeutung. Vita ist das lateinische Wort für Leben, die Zahl 34 steht für das Oberflächenmolekül CD 34, das blutbildende Stammzellen charakterisiert. Zusammen symbolisiert "Vita 34" die Verantwortung und das Engagement des Unternehmens und seiner Mitarbeiter für den Schutz des Lebens. 2/12
Einlagerung von Nabelschnurblut Vita 34 ermöglicht werdenden Eltern die Einlagerung von Nabelschnurblut zur Gesundheitsvorsorge für ihr Kind. Gegenwärtig wird bei Vita 34 das Nabelschnurblut von mehreren zehntausend Kindern aus Deutschland und weiteren europäischen Ländern gelagert. Nabelschnurblut enthält Stammzellen, die sehr jung sind und noch keine altersbedingten Schädigungen oder Veränderungen aufweisen. Nabelschnurblut-Stammzellen können sich in eine Reihe verschiedener Zelltypen (z.b. Blutzellen, Blutgefäßzellen oder Muskelzellen) entwickeln. Durch den Schutz im Mutterleib ist das Nabelschnurblut des Kindes nahezu frei von Viren. Die Gewinnung von Nabelschnurblut ist ohne Risiko für Mutter und Kind. Nabelschnurblut kann jedoch nur innerhalb weniger Minuten nach der Abnabelung des Kindes entnommen werden. Durch die spezifischen Vorteile hat sich Nabelschnurblut auch bei der Behandlung von erwachsenen Patienten als alternative Stammzellquelle zu Knochenmark etabliert. Im Gegensatz zu vergleichbaren Ländern spielt Nabelschnurblut in Deutschland gegenwärtig noch eine eher kleine Rolle. VitaPlusSpende: Dem eigenen Kind und anderen Menschen helfen. Bei Vita 34 können Eltern die Gesundheitsvorsorge für das eigene Kind mit einer öffentlichen Spende kombinieren. So halten sie sich die Option offen, die Nabelschnurblut-Stammzellen ihres Kindes im Bedarfsfall auch einem fremden Menschen zukommen zu lassen. Die Zusatzkosten für die Spendeoption trägt Vita 34. Die Eltern zahlen nur die Gebühr für die Einlagerung des Nabelschnurblutes. Diese Gebühr wird ihnen erstattet, wenn das Nabelschnurblut einem unverwandten Patienten übertragen wird. Das Programm VitaPlusSpende wurde 2007 von Vita 34 eingeführt. Nach anfänglich 7% wählen mittlerweile bereits 12% der Eltern bei einer Nabelschnurblut-Einlagerung die Spendenoption. Im März 2011 wurde das erste VitaPlusSpende-Präparat transplantiert. Geschwisterinitiative: Hilfe für erkrankte Geschwister 2002 hat Vita 34 die Geschwisterinitiative eingeführt. Wenn werdende Eltern bereits ein erkranktes Kind haben, wird das Nabelschnurblut des erwarteten Kindes kostenfrei eingelagert. Voraussetzung ist ein Attest des Arztes, dass es sich um eine Erkrankung handelt, für welche die Transplantation von Nabelschnurblut-Stammzellen eines gesunden Geschwisters eine Behandlungsoption darstellt (z.b. Leukämie). Bislang konnte durch die Geschwisterinitiative fünf Kindern eine Stammzelltransplantation ermöglicht werden. Öffentliche Nabelschnurblut-Spende Durch die unentgeltliche Spende können Nabelschnurblut-Stammzellen für Patienten bereit gestellt werden, die aufgrund ihrer Erkrankung Stammzellen eines gesunden Spenders benötigen. Vita 34 befürwortet und unterstützt die Idee der öffentlichen Spende. Gegenwärtig bietet Vita 34 die öffentliche Spende jedoch nicht an. 3/12
Aufbereitung von Nabelschnurblut Vita 34 bietet die Einlagerung von Stammzellen aus Nabelschnurblut seit 1997 an. Dazu verfügt Vita 34 über die notwendigen Zertifizierungen und Genehmigungen sowie eine entsprechende Herstellungserlaubnis. Ablauf Vita 34 schickt den werdenden Eltern vor dem Entbindungstermin ein speziell entwickeltes Entnahmeset in einer temperaturstabilen Sicherheitsverpackung zu. Das Set nimmt die Schwangere mit zur Entbindung. Dort wird das Nabelschnurblut durch geschulte Hebammen und Ärzte entnommen. Das Blut wird nach der Entnahme an jedem Tag des Jahres durch einen geschulten Spezialkurier abgeholt und ins Stammzelllabor von Vita 34 nach Leipzig gebracht. Im Reinraum wird das Blut aufbereitet und danach computergesteuert eingefroren. Die Dauerlagerung erfolgt in stromunabhängigen Kältetanks bei Temperaturen um -190 Celsius. Anschließend werden Proben des Nabelschnurbluts und des mütterlichen Bluts entsprechend der Vorschriften (z.b. auf HIV, Hepatitis B/C, Parvovirus B19, Cytomegalievirus) untersucht. Erst wenn alle Ergebnisse vorliegen und das Präparat die Qualitätsanforderungen erfüllt, erhalten die Eltern das Einlagerungszertifikat. Die Leistung von Vita 34 beinhaltet zudem die fachliche Beratung der werdenden Eltern, eine ausführliche Familienanamnese und Bewertung der Spendetauglichkeit, eine Insolvenzversicherung über 50 Jahre sowie die Schulung des Entnahmeteams im Krankenhaus. Bislang wurden rund 850 Entbindungseinrichtungen und 19.800 Klinikmitarbeiter durch Vita 34 vor Ort persönlich geschult. Angebote und Preise Vita 34 bietet zwei Produkte an. Vita 34 Klassik umfasst die Einlagerung des Nabelschnurbluts und kostet einmalig 1.990 Euro. Vita 34 Max kostet einmalig 2.390 Euro. Es enthält unter anderem ein DNA-Vorsorgescreening auf genetische Veranlagung des Kindes für bestimmte Gesundheitsrisiken. Zur Vertragsgebühr hinzu kommt eine Jahresgebühr von 48,10 Euro. Diese Gebühr kann für 25 Jahre oder auch für 50 Jahre im Voraus gezahlt werden. Die Eltern sparen dann je nach vertragsvariante über 600 Euro gegenüber der jährlichen Zahlungsweise. Bei Vita 34 ist grundsätzlich keine Anzahlung zu leisten. Erst mit Ausstellung des Zertifikats erhalten die Kunden eine Rechnung. Kunden genießen bei Vita 34 ein erweitertes Rücktrittsrecht. Sie können jederzeit durch Rücksendung des unbenutzten Entnahmesets kostenfrei vom Vertrag zurücktreten. Vita 34 bietet werdenden Eltern eine Vielzahl von Finanzierungsangeboten, die bei einer Monatsrate von 22,79 Euro beginnen. 4/12
Verwendung von Nabelschnurblut Nabelschnurblut, das zur Eigenvorsorge eingelagert wurde, wurde weltweit mehrere hundert Mal eingesetzt. Die meisten Transplantationen erfolgten im Rahmen von Studien und Heilversuchen in den letzten fünf Jahren. Waren es bis Mitte der 2000-er Jahre überwiegend Bluterkrankungen, die behandelt wurden, sind es gegenwärtig vor allem Transplantationen im Rahmen von Studien zur Behandlung frühkindlicher Hirnschäden oder Typ-1-Diabetes. Beides sind schwerwiegende, bislang nicht heilbare Erkrankungen, die in den westlichen Ländern jährlich Behandlungskosten in Milliardenhöhe verursachen. Vita 34 Stammzellteam begleitet das Präparat zum Einsatzort Bevor das Nabelschnurblut zum Einsatz kommt, führen Mitarbeiter von Vita 34 im Labor zusätzliche Tests an einer separat eingefrorenen Probe durch. Anschließend wird das Nabelschnurblut in Abstimmung mit dem Transplanteur für den Transport in die Klinik vorbereitet. Innerhalb von Deutschland begleiten zwei Mitarbeiter des Vita 34 Stammzellteams das Präparat in die Klinik. Das Team ist mit umfassendem Equipment ausgestattet, so dass eine Transplantation in jedem deutschen Krankenhaus erfolgen kann. Auf Wunsch des Arztes übernimmt Vita 34 sogar die Aufbereitung des Nabelschnurbluts vor Ort. Gegenwärtig ist Vita 34 die einzige Nabelschnurblutbank in Europa, die das Nabelschnurblut durch eigene Mitarbeiter an den Ort der Transplantation begleitet. Transplantation von Vita 34 Nabelschnurblut Vita 34 hat mehrfach Nabelschnurblut-Präparate zur Transplantation abgegeben. In den meisten Fällen wurden die Patienten mit den eigenen Stammzellen behandelt, in den anderen Fällen überwiegend Geschwister. 5/12
Forschung mit Nabelschnurblut Ziel von Vita 34 ist die Entwicklung und Etablierung von Therapien mit Nabelschnurblut-Stammzellen. So ist Vita 34 in Europa die erste private Nabelschnurblutbank, welche die Genehmigung für eine klinische Studie mit eigenem Nabelschnurblut erhalten hat. Unter Leitung der TU München untersucht diese Studie, ob das Voranschreiten des Typ-1-Diabetes durch die Infusion des Nabelschnurblut gestoppt werden kann. Mit finanzieller Unterstützung durch das Land Sachsen und die EU hat Vita 34 inzwischen Forschungsvorhaben mit einem Volumen von über 5,9 Millionen Euro initiiert. Dabei kooperiert Vita 34 mit Universitäten und unabhängigen Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie. Viele dieser Forschungsergebnisse wurden publiziert. Zwei Forschungsprojekte wurden von der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie ausgezeichnet. Auswahl der Forschungsaktivitäten Vermehrung von Stammzellen aus Nabelschnurblut 1 Stammzelltherapie beim Schlaganfall 2 Therapeutische Wirksamkeit adulter Stammzellen in Abhängigkeit vom Alter der Zellpopulation und des Empfängerorganismus 2 Etablierung und Evaluierung von VSEL Stammzellen für die Gewebereparatur 3 Stammzelltherapie beim Herzinfarkt 4 Stammzelltherapie bei der Fallot-Tetralogie 4 Endothelzellen aus Nabelschnurblut für die Herstellung induzierter pluripotenter Stammzellen (ips-zellen) 5 Stammzelltherapie beim Typ-1-Diabetes (Phase I Studie) 6 Differenzierung von Stammzellen aus Nabelschnurblut 1, 7 Verwendung von Frostschutzproteinen für die Kryokonservierung von 2, 8, 9 Nabelschnurblut (1) Universität Leipzig (2) Fraunhofer Institut für Zelltherapie und Immunologie Leipzig (3) Translationszentrum für Regenerative Medizin Leipzig (4) Universität Rostock (5) Medizinische Hochschule Hannover (6) Technische Universität München (7) IPK Gatersleben (8) BioPlanta GmbH Leipzig (9) Leibnitz-Institut für Pflanzen-Biochemie Halle Auswahl der Veröffentlichungen Boltze J et al. Ger Med Sci.; 2005 Nov 10; 3:Doc09 Pelz O et al. Stem Cells; 2005; 23(6): 828-833 Ma N et al. Cardiovasc Res.; 2005; 66(1): 45-54 Egger D et al. Zeitschrift für Regenerative Medizin; 2006; 1: 35-41 Boltze J at al. Artif Organs.; 2006; 30(10): 756-63 Ma N et al. Cardiovasc Res.; 2006; 71(1): 158-169 Hayani A et al. Pediatrics: 2007; 119: e296-300 Yerebacan C et al. Cell Transplant.; 2009; 18(8): 855-868 Alt R et al. Exp Hematol.; 2009; 37(2): 294-301 Egger D et al. Zeitschrift für Regenerative Medizin; 2011; 1: 16-20 Rauprich P et al. Gyn-Depesche; 2011; 4: 16-17 6/12
Häufige Fragen und Antworten Ist privat eingelagertes Nabelschnurblut bereits angewendet worden? Ja, weit über 500-mal. Die Banken mit den meisten Anwendungen sind Viacord mit 240 und Cord Blood Registry mit knapp 200 Transplantationen 1. In Europa hat Vita 34 die meiste Erfahrung mit bislang 20 Transplantationen. Bei welchen Erkrankungen wurde das Nabelschnurblut eingesetzt? Bis Mitte der 2000-er Jahre kam das Nabelschnurblut vorrangig zur Behandlung von Geschwistern mit Bluterkrankungen (z.b. Leukämie oder Anämien) zum Einsatz. Seither überwiegt die Transplantation des eigenen Nabelschnurbluts. Es wird vor allem im Rahmen klinischer Studien zur Therapie von frühkindlichen Hirnschäden und Typ-1-Diabetes verwendet. Wie wahrscheinlich ist es, dass das Nabelschnurblut benötigt wird? Gegenwärtig liegt die Transplantationsquote zwischen 1:1.250 (Viacord) und 1:4.250 (Vita 34), obwohl das Durchschnittsalter der Patienten sehr niedrig ist. Bei Vita 34 liegt es aktuell bei 3 Jahren und 7 Monaten. Es ist zu erwarten, dass mit dem Älterwerden der Kinder und dem medizinischen Fortschritt die Wahrscheinlichkeit einer Anwendung deutlich steigt. Gibt es Studien mit eigenem Nabelschnurblut? Ja. Bis Sommer 2012 waren bei der US-Gesundheitsbehörde FDA schon 13 klinische Studien registriert. Sie untersuchen die Stammzelltherapie bei frühkindlichen Hirnschäden, Typ-1-Diabetes und Innenohrschwerhörigkeit sowie die Gentherapie bei angeborener Immunschwäche. Die bislang einzige Studie in Deutschland erfolgt an der TU München in Zusammenarbeit mit Vita 34 zur Stammzelltherapie bei Typ-1-Diabetes. 2 Wie lange kann Nabelschnurblut gelagert werden? Nach biologisch-physikalischen Erkenntnissen 3 sind kältekonservierte Stammzellen über viele hundert Jahre lagerfähig. Durch die tiefen Temperaturen sind der Stoffwechsel und alle bio-chemischen Prozesse extrem verlangsamt, so dass die Zellen auch bei langer Lagerung kaum altern. Die längste tatsächlich bestätigte Lagerzeit liegt bei 23,5 Jahren. 4 Kann das eigene Nabelschnurblut bei Leukämie eingesetzt werden? Die erste Wahl bei der Behandlung der Leukämie sind Stammzellen eines passenden gesunden Spenders. Ideal sind Stammzellen eines Geschwisters, z.b. aus privat eingelagertem Nabelschnurblut. Dennoch wurden 2009 in Europa bei 8,34% aller Leukämiepatienten die eigenen Stammzellen (aus dem Knochenmark) transplantiert. 5 Bei Vita 34 wurde in einem Fall eigenes Nabelschnurblut zur Behandlung einer Leukämie eingesetzt. 6 1 Viacord: http://www.viacord.com/service-expertise-transplant-history.htm Cord Blood Registry: http://cordblood.net/pdf/transplant_summary.pdf 2 Verzeichnis der Studien: http://www.clinicaltrials.gov 3 Kryobank-Broschüre des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik, St. Ingbert: http://www.eurocryo.de/download/kryobankbroschuere.pdf 4 Broxmeyer. Blood; 2011; 117(18): 4773-4777 5 EBMT-Jahresbericht 2009. BMT; 2011: 1-17 6 Hayani. Pediatrics; 2007; 119: e296-300 7/12
Stammzelltherapie bei Hirnschädigung Bedeutung Alleine in Deutschland kommt es jährlich bei etwa 30.000 Kindern zu Schädigungen des Hirns sowohl vor oder während der Geburt als auch im Kindesalter, etwa infolge von Krankheit oder Unfall. Rund 1.000 Kinder erleiden einen schweren Hirnschaden, der zu dauerhaften körperlichen und geistigen Behinderungen führt. Allein für diese schweren Fälle schätzen Experten die jährlichen Behandlungskosten auf rund 500 Millionen Euro. Therapie heute Aktuell zielen Therapien lediglich darauf ab, die Symptome der Erkrankungen mittels Ergo- oder Physiotherapie zu mildern und die Kinder, wenn möglich, auf ein eigenständiges Leben vorzubereiten. Eine Heilung ist nicht möglich. Stammzellforschung Bereits Anfang der 2000er Jahre erschienen erste Studien, die einen Heilungsansatz durch die Infusion von Nabelschnurblut-Stammzellen versprachen. Im Tierexperiment gelang es, die für Hirnschädigungen typischen Behinderungen und Ausfallerscheinungen zu verringern oder sogar ganz zurückzufahren. Offenbar stoßen die Nabelschnurblut- Stammzellen einen Regenerationsprozess im betroffenen Hirnareal an, ohne sich jedoch selbst in neue Nervenzellen umzuwandeln. Stammzelltherapie Mittlerweile wurden weltweit mehrere hundert Kinder mit verschiedenen Formen von Hirnschädigungen mittels eigener Nabelschnurblut- Stammzellen behandelt. In Deutschland wurden bislang fünf Kinder behandelt, drei davon an der Ruhr-Universität Bochum. Diese fünf Kinder hatten das Nabelschnurblut bei der Leipziger Stammzellbank Vita 34 konserviert. In vielen Fällen berichteten Eltern von deutlichen Verbesserungen in den körperlichen und geistigen Fähigkeiten der erkrankten Kinder. Die Ergebnisse waren so viel versprechend, dass inzwischen weltweit fünf kontrollierte Studien (4 in den USA, 1 in Ägypten) gestartet worden, um die Wirkungsweise genauer zu verstehen und den Behandlungserfolg zu messen. Ansprechpartner für die Presse Prof. Dr. Arne Jensen, Campus Klinik Gynäkologie, Bochum Prof. Dr. Carola Meier, Universität des Saarlandes, Saarbrücken Weiterführende Informationen http://idw-online.de/pages/de/news326529 http://www.aerztezeitung.de/panorama/article/592603/ressourcenabelschnurblut-schade-muell.html Youtube.de (Video): Suchbegriff brain damage cord blood http://www.youtube.com/watch?v=7bhcazcsso0 http://www.youtube.com/watch?v=n_h52bermlo http://www.youtube.com/watch?v=gr0ootvku0a 8/12
Stammzelltherapie bei Schlaganfall Bedeutung Der Schlaganfall und die weiteren Herz-Kreislauferkrankungen wie der Herzinfarkt sind die häufigste Todesursache in Deutschland und der westlichen Welt. Nach aktuellen Erhebungen treten in Deutschland jährlich zwischen 165.000 und 250.000 Schlaganfälle auf. 40% aller Patienten versterben im ersten Jahr nach dem Schlaganfall, während weitere 64.000 dauerhaft pflegebedürftig werden. Die Behandlungskosten allein in Deutschland werden auf jährlich 7 Milliarden Euro geschätzt. Therapie heute Bisherige Behandlungsstrategien beschränken sich vornehmlich auf die Minderung der Schlaganfallfolgen. Eine entscheidende Rolle dabei spielt die Physiotherapie. Direkte Behandlungsmöglichkeiten gibt es nur wenige das wichtigste etablierte Verfahren ist die sogenannte Thrombolyse. Dabei wird versucht, den Gefäßverschluss, also den Thrombus, der den Schlaganfall verursacht hat, mit Hilfe von Medikamenten aufzulösen. Im Erfolgsfall kann das durchaus zur Rückbildung der Schlaganfallsymptomatik führen. Theoretisch könnte vermutlich jeder sechste oder siebente Patient auf diese Weise behandelt werden, allerdings ist nur jeder dreizehnte Patient tatsächlich rechtzeitig im Krankenhaus. Stammzellforschung Gemeinsam erforschen die Stanford University, das Californian Insitute of Regenerative Medicine (CIRM) in San Francisco und das TRM Leipzig mit dem Projekt SIRIUS (Sustained Investigation of Recovery and Immunological response after stroke Using neural Stem cells) ein zelltherapeutisches Behandlungsverfahren, das Heilungsprozesse im Gehirn positiv beeinflusst. Es soll das enge Zeitfenster für die Erstbehandlung von Schlaganfall-Patienten deutlich vergrößern. Stammzelltherapie In den letzten Jahren wurde im Tierexperiment mehrfach ein positiver Effekt durch die Gabe von Stammzellen beobachtet. Das Team um Dr. Johannes Boltze, Leipzig, hat festgestellt, dass durch die Gabe von Stammzellen die Größe des geschädigten Hirnareals verringert wird. Außerdem konnten ausgefallene Bewegungsleistungen regeneriert werden. Auf Basis von tierexperimentellen Studien gehen die Forscher von einem Zeitfenster von etwa 72 Stunden für die Behandlung des Schlaganfalls mit Stammzellen aus. Zum Vergleich: Die Wirksamkeit der Thrombolyse ist auf die ersten drei Stunden nach Eintreten eines Schlaganfalls beschränkt. Eine klinische Studie befindet sich in Vorbereitung. Ansprechpartner für die Presse Dr. Johannes Boltze, Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie Weiterführende Informationen http://www.trm.uni- leipzig.de/html/de/download/110606_pm%20sirius- Schlaganfall.pdf http://www.zwp-online.info/at/zwpnews/dental-news/wissenschaftund-forschung/26509 http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/120416/ 9/12
Stammzelltherapie bei Typ-1-Diabetes Bedeutung Typ-1-Diabetes ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern. Die Neuerkrankungen nehmen in Mitteleuropa durchschnittlich um drei bis vier Prozent pro Jahr zu. Eins von 600 Kindern ist davon betroffen. Alleine in Deutschland sind etwa 15.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 0-14 Jahren an Typ-1-Diabetes erkrankt. Therapie heute Wichtig ist, dass die Betroffenen durch Insulininjektionen in ihren Blutzuckerwerten stabilisiert werden. Das funktioniert gut, solange sie klein sind. Gerade in der Pubertät gehen Patienten aber oft sorgloser mit dem Insulinspritzen um. Dann kann es zu gefährlichen Unterzuckerungen kommen. Ein weiteres Problem sind die Folgeerkrankungen. Durch Typ-1- Diabetes werden häufig Schäden an den Blutgefäßen verursacht, die sich auf Herz, Nieren, Augen oder die Gliedmaßen auswirken können. Stammzellforschung Beim Typ-1-Diabetes handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Das fehlgesteuerte Immunsystem zerstört die körpereigenen Insulin produzierenden Inselzellen der Bauchspeicheldrüse. Die Forschung verfolgt zwei Ansätze: die Korrektur des fehlgeleiteten Immunsystems und den Erhalt bzw. die Regeneration Insulin produzierender Zellen. Stammzelltherapie Verschiedene Forschergruppen haben zeigen können, dass die unreifen Nabelschnurblut-Zellen regulierend auf das fehlgesteuerte Immunsystem einwirken. Zudem wurde beobachtet, dass Nabelschnurblut-Stammzellen sich in Insulin produzierende Zellen umwandeln können. Internationale Studien in den USA und Deutschland untersuchen aktuell, die Wirksamkeit von Nabelschnurblut bei Typ-1-Diabetes. Die deutsche Studie wird in Zusammenarbeit zwischen der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München und der Nabelschnurblutbank Vita 34 durchgeführt, Untersucht wird, ob durch die Transplantation des eigenen Nabelschnurbluts die Insulinproduktion aufrechterhalten werden kann. Dazu werden die Kinder für zwei Jahre regelmäßig untersucht und mit einer Kontrollgruppe von Kindern verglichen, die mit herkömmlichen Therapien behandelt wurden. Ansprechpartner für die Presse Prof. Annette Ziegler Krankenhaus, München-Schwabing und Institut für Diabetesforschung, München Weiterführende Informationen Haller M et al. Autologous umbilical cord blood infusion for type 1 diabetes. Experimental Hepatology 2008;36:710 15. Haller MJ et al. Insulin Requirements, HbA1c, and stimulated C- Peptide following autologous Umbilical Cord Blood Transfusion in Children with T1D. 67th Scientifi c Session of the American Diabetes Association, Chicago, IL, USA; 22. 26.Juni 2007. http://buster.zibmt.uni-ulm.de/dpv/dateien/nabelschnur_090310.pdf http://www.diabetes-ratgeber.net/diabetes-typ-1/typ-1-diabetesverhindern-forscher-gehen-neue-wege-74137.html 10/12
Ersatzherzklappen für Kinder mit angeborenen Herzfehlern Bedeutung In Deutschland werden jährlich etwa 20.000-mal Herzklappen operiert. Die meisten Herzklappenfehler sind erworben, bei Neugeborenen werden in 2 von 300 Fällen kurz nach der Geburt Herzklappenfehler festgestellt. Nicht in jedem Fall muss die Herzklappe ausgetauscht werden. Unter Umständen gelingt es auch, die Herzklappe zu reparieren. Therapie heute Ist ein Austausch der Herzklappen unumgänglich, werden Kindern in der Regel Bioprothesen oder mechanischen Prothesen eingesetzt. Obwohl sie sich in der Praxis bewährt haben, ist eine Reihe von Problemen bisher nicht gelöst. So können diese künstlichen Herzklappen verkalken. Insbesondere bei Kindern kommt erschwerend hinzu, dass diese Herzklappen nicht mit dem Kind mitwachsen dadurch sind Folgeoperationen mit neuen Risiken notwendig, um die verpflanzten Klappen durch größere Prothesen zu ersetzen. Stammzellforschung Die Idee mitwachsender, aus eigenen Stammzellen hergestellter Herzklappen beschäftigt Herzchirurgen bereits seit rund zehn Jahren. Dabei gibt es drei Herausforderungen zu lösen: benötigt wird ein geeignetes Trägermaterial (Herzklappenprothese), eine passende Stammzellquelle und ein Bioreaktor, in dem die Herzklappe gezüchtet wird. Von besonderem Interesse sind dabei Stammzellen aus Nabelschnurblut und Nabelschnur. Dese können zur Geburt ohne Risiko fürs Kind gewonnen werden. Innerhalb von sechs bis acht Wochen kann mit ihrer Hilfe eine biologische Herzklappe gezüchtet und geburtsnah verpflanzt werden. Stammzelltherapie In Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover erhielten bereits gut ein Dutzend Kinder und Jugendliche eine aus eigenen Stammzellen hergestellte Herzklappe. Die Züchtung von Herzklappen mittels Nabelschnurblut-Stammzellen ist technisch möglich. Im Großtiermodell beim Schaf haben sich solche mitwachsenden Herzklappen bereits bewährt. Ansprechpartner für die Presse Prof. Dr. Axel Haverich. Medizinische Hochschule Hannover Prof. Dr. Simon P. Hoerstrup, Klinik für Herz- und Gefässchirurgie, UniversitätsSpital Zürich Prof. Dr. Ralf Sodian, Herzchirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum der Universität München - Großhadern Weiterführende Informationen http://www.herzklinikmuenchen.de/fileadmin/user_upload/wissenschaft/tissue_engineeri ng.pdf http://www.uzh.ch/news/articles/2006/2487.html http://idw-online.de/pages/de/news292137 http://de.euronews.net/2011/02/14/bald-neuartige-herzklappen-fuerbabys/ (Video) 11/12
Servicefax Per Fax an 0341/48792-20 Per E-Mail an presse@vita34.de Absender Bitte füllen Sie die mit * gekennzeichneten Felder unbedingt aus. Medium* Redaktion* Name, Vorname* Telefon* E-Mail* Fax Anschrift Bitte kontaktieren Sie mich per E-Mail Telefon Fax Post Mein Anliegen Bitte nehmen Sie mich in Ihren Presseverteiler auf. Ich habe bereits einen Beitrag in Planung. Thema / Wo / Wann: Ich benötige Fachartikel und Hintergrundliteratur. Thema: Bitte vermitteln Sie mir einen Gesprächspartner für ein Interview. Thema: Ich benötige Fotos und Grafiken. Thema: Ich habe ein anderes Anliegen. Thema: 12/12