Nr. 27 ı Herbst 2008 KUNDENZEITUNG VON www.nordex.de Deutschland 2,50 5 Österreich 2,70 5 Schweiz 4,90 sfr WINDPOWERUPDATE DEUTSCHLAND ITALIEN CHINA



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Transkript:

Nr. 27 ı Herbst 2008 KUNDENZEITUNG VON www.nordex.de Deutschland 2,50 5 Österreich 2,70 5 Schweiz 4,90 sfr WINDPOWERUPDATE DEUTSCHLAND ITALIEN CHINA Qualifiziert wachsen Ein Potenzial von Wissenswertes rund 1.000 MW jährlich um Nordex China SEITE 10 SEITE 18 SEITE 26

GRUNDSTEIN FÜR NEUE HALLE IN ROSTOCK GELEGT AUSBAU DER WERKE SCHREITET PLANMÄSSIG VORAN 8 02_03 Inhalt 12 VERSTEHEN, ANALYSIEREN, VERBESSERN SERVICEUMFRAGE BRINGT LICHT IN KUNDENWÜNSCHE USA GUTE PERSPEKTIVEN ERWARTET CHINA WISSENSWERTES RUND UM NORDEX CHINA 21 26 WINDPOWERUPDATE wird herausgegeben von der Nordex AG, Bornbarch 2, 22848 Norderstedt. Tel.: +49 40 30030-1000, Fax: +49 40 30030-1101 Redaktion: Felix Losada, Nordex-Unternehmenskommunikation Layout: Heuer&Sachse, Hamburg Ausgabe Nr. 27 Auflage: 8.000 Titelbild: 2,5-MW-Turbine in Frankreich Bilder: Nordex

INHALT Hintergrund Interview mit Thomas Richterich, Vorstandsvorsitzender der Nordex AG Wir schaffen bis 2011 rund 4.000 neue Stellen im Unternehmen 6 Wussten Sie, dass... 7 Wirtschaft Grundstein für neue Halle in Rostock gelegt Ausbau der Werke schreitet planmäßig voran 8 Qualifiziert wachsen Nordex Academy bezieht neue Gebäude in Rerik 10 Service Verstehen, analysieren, verbessern Serviceumfrage bringt Licht in Kundenwünsche 12 Nordex bringt Anlagen up to date Fallbeispiel Eifel 14 Umwelt Europa Neue Studie Windenergie mit Tourismus vereinbar 16 Großbritannien Falck Renewables bestellt bis zu 250 MW bei Nordex 17 Italien Ein Potenzial von 1.000 MW jährlich 18 Türkei Bilgin Enerji ordert bis zu 210 MW für die Westtürkei 19 Amerika USA Nordex baut eigene Werke 20 USA Gute Perspektiven erwartet 21 Asien China Ein weiterer Sprung ins neue Energiezeitalter 22 Interview mit Zhao Zhi Yuan, General Manager der Shanghai Wind Power Co. Ltd. Wir sind sicher, dass wir den Windpark auf Chong Ming profitabel betreiben können 24 China Wissenswertes rund um Nordex China 26 News Starke Führung für internationale Expansion 27 Weltweit Weltweite Installationen 27

NORDEX-PRODUKTPROGRAMM 04_05 Editorial TYP GENERATORLEISTUNG REGELUNGSTECHNIK MÄRKTE Nordex S70, S77 1.500 kw Pitch Asien, Asien/Pazifik Nordex N80 2.500 kw Pitch Europa, Asien, Lateinamerika Nordex N90 2.300 kw Pitch Europa Nordex N90 2.500 kw Pitch Europa, Asien, Amerika Nordex N100 2.500 kw Pitch Europa, Amerika

EDITORIAL Liebe Leser, damit wir mit unseren global operierenden Kunden im Geschäft bleiben, sind wir auf dem Weg, uns zu einem internationalen Konzern zu entwickeln, der in Europa, Asien und Nordamerika aktiv ist. In den nächsten fünf Jahren wird jeweils rund ein Drittel des Marktvolumens in Europa, in Asien und in Amerika sein. Und diese Märkte können wir nur dann vernünftig beliefern, wenn wir dort auch produzieren und uns an die Marktgegebenheiten anpassen. Dabei steht Europa weiterhin im Mittelpunkt. Die wichtigsten Landesgesellschaften sind hier unsere Töchter in Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen und Skandinavien. Rund 60 % unserer Umsätze werden wir in Europa realisieren. Deshalb ist der Anfang des Jahres gestartete Werksausbau in Rostock für uns zentral. Derzeit verdreifachen wir die Kapazität unserer Flügelproduktion am Standort. Die neuen Hallen verfügen über eine Fläche von zusammen fast 27.000 Quadratmetern. Demnächst beginnt Baustufe zwei, der Bau der neuen Turbinenmontage, die für rund 2.500 MW im Jahr ausgelegt ist. Auch in Übersee und in Fernost bauen wir neue Werke auf beziehungsweise erweitern die vorhandenen. In den USA werden wir ab 2009 ein Werk mit rund 750 MW Jahresleistung aufbauen zunächst für die Turbinenmontage und ab 2010 auch für Rotorblätter. Unsere Hauptverwaltung für Nordamerika wird ihren Sitz in Chicago haben, wo wir in Kürze das Team konzentrieren. In China haben wir bereits im Jahr 2006 neue Werke aufgebaut. Hier wollen wir die Kapazitäten von 250 MW zunächst auf 400 und dann auf 800 MW erhöhen. Bei diesem Wachstum verstehen wir uns gleichzeitig als Technologieunternehmen, das sich in Zukunft immer mehr durch überlegene Qualität im internationalen Wettbewerb durchsetzen will. Ein sichtbares Zeichen für diese Ausrichtung ist die Berufung von Herrn Dr. Eberhard Voss zum Technikvorstand. Herr Voss leitet unser Engineering bereits seit rund fünf Jahren als Geschäftsführer. Und auch im Service zeigt sich, dass wir die richtigen Initiativen ergriffen haben. Mehr Informationen zu unseren internationalen Aktivitäten sowie zu aktuellen Projekten haben wir erneut in dieser Ausgabe der WindpowerUpdate für Sie zusammengestellt. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre. Carsten Pedersen

Thomas Richterich, Vorstandsvorsitzender der Nordex AG 06_07 Hintergrund IM INTERVIEW THOMAS RICHTERICH WIR SCHAFFEN BIS 2011 RUND 4.000 NEUE STELLEN IM UNTERNEHMEN Herr Richterich, Nordex hat 2007 seinen Überschuss nahezu vervierfacht. Der Gewinn stieg von 12,6 Millionen Euro im Jahr 2006 auf 48 Millionen Euro. Können Sie den Ausblick für das laufende Jahr konkretisieren? Generell gilt: Wir wollen auch mittelfristig im Umsatz überdurchschnittlich schnell wachsen. Das ist uns seit 2004 gelungen. Gleichzeitig und das ist zentral verbessern wir die Profitabilität. 2007 haben wir beim Umsatz von 747 Millionen Euro eine operative Rendite von 5,4 % erreicht. Im laufenden Jahr trauen wir uns einen Umsatz von etwa 1,1 Milliarden Euro und eine Ergebnisverbesserung zu. Wie sehen Ihre mittelfristigen Ziele aus? Wir sind in den vergangenen Jahren jährlich um 50 % gewachsen. Dieses Tempo können wir beibehalten, solange fünf Kriterien gegeben sind: Der Markt muss ein stabiles Wachstum aufweisen, unsere Produkte müssen den Markt ähnlich gut treffen wie in den letzten drei Jahren. Ferner müssen wir Produktionskapazitäten aufbauen, um die Nachfrage bedienen zu können nicht nur bei Nordex, sondern in der gesamten Wertschöpfungskette. Wir müssen über ausreichende finanzielle Möglichkeiten verfügen, um dieses Wachstum finanzieren zu können. Und nicht zuletzt müssen wir sicher sein, dass die Strukturen und Prozesse dem Wachstum standhalten. Bezogen auf den Markt sehen wir keine Einschränkung für das Wachstum. Denn wir erwarten ein Nachfrage-Plus von mehr als 20 % pro Jahr und bei Großanlagen wohl deutlich oberhalb dieser Marke. Unsere Produkte treffen weiterhin die Nachfrage. Das sehen wir auch im Auftragsbestand, der sich im ersten Quartal 2008 auf 3,3 Milliarden Euro erhöhte und den Wachstumskurs bis Mitte 2010 sichert. Bei den Kapazitäten sind wir auf dem besten Weg, unser Fertigungspotenzial bis zum Jahr 2011 zu vervierfachen. Auch unsere Lieferanten investieren derzeit massiv in die Ausweitung ihrer Werke. Die Finanzierung des Wachstums ist aus heutiger Sicht unkritisch einzuschätzen. Mit der Verdopplung der Kreditlinie für das operative Geschäft sind wir für das Wachstum gut gerüstet. Bleibt der Punkt, ob es uns gelingen wird, zu wachsen und die Prozesse stabil zu halten. Das kontrollieren wir während der Projektabwicklung kontinuierlich in der mitlaufenden Kalkulation. Im Saldo liegen wir hier im grünen Bereich. Sollten wir den Eindruck gewinnen, dass wir in ein strukturelles Problem laufen, würden wir unser Wachstumstempo drosseln und unsere Prozesse stärken. Warum wächst Nordex schneller als der Markt? Nordex wächst deswegen schneller, weil wir fokussiert vorgehen. Unser Erfolg basiert auf drei wesentlichen Säulen: erstens auf einer selektiven Marktstrategie. Die Konzentration auf stark wachsende Volumenmärkte ist ein Teil des Erfolgsrezeptes. Würden wir quer durch die Welt verkaufen, wären wir nicht in der Lage, die notwendigen Länderstrukturen aufzubauen. Das sehen Sie zum Beispiel in Frankreich und Großbritannien. In diesen Märkten ist es uns gelungen, innerhalb der letzten Jahre zur Nummer eins oder zwei aufzusteigen. Es ist wichtiger, in einigen Wachstumsmärkten Zugriff auf 20 % zu haben, als in jedem Land mitzuspielen und vielleicht jeweils

WUSSTEN SIE, DASS...... Ende 2007 weltweit 94.123 MW Windkraftleistung installiert waren und somit rein rechnerisch im Laufe des ersten Halbjahrs 2008 das 100.000. MW ans Netz gebracht wurde?... allein die europäische Windkraft jährlich ca. 119 Milliarden kwh Strom erzeugt, was in etwa dem doppelten Stromverbrauch Österreichs entspricht??... der Bundesverband WindEnergie für Deutschland Ende 2008 eine installierte Windleistung von insgesamt 23.650 MW erwartet und die Stromerzeugung dadurch auf 42,0 Milliarden kwh steigen soll?... der neue Imagefilm von Nordex im April 2008 den ersten Preis Goldene Victoria in den Kategorien Technologie, Forschung und Entwicklung sowie Umwelt anlässlich der Internationalen Wirtschaftsfilmtage in Wien gewonnen hat und Sie diesen Film im Internet unter www.nordex.de herunterladen können? 1% Marktanteil zu bekommen. Zum Zweiten fokussieren wir auf Produkte im Hauptnachfragesegment. Das sind Turbinen mit einer Leistung von 1,5 bis 2,5 MW. Die Nachfrage nach dieser Turbinenklasse ist in den letzten vier Jahren um überdurchschnittliche 38 % pro Jahr gestiegen. Wir gehören hier zu den so genannten First-Movern und haben eine der größten Flotten installiert. Das heißt, wir profitieren von guten Referenzen und einer erprobten Technik. Die Multi- MW-Anlagen bieten wir heute für die Märkte in Europa und künftig in den USA an, die 1,5-MW-Turbinen sind vornehmlich für den chinesischen Markt bestimmt. Und der dritte wichtige Punkt ist unsere geringe Wertschöpfungstiefe. Das macht uns flexibel, da wir schnell neue Strukturen aufbauen können. Wir glauben an freie Märkte und haben deshalb nicht in vorgelagerte Stufen investiert, um Liefersicherheit zu gewinnen. Und der Markt hat uns Recht gegeben. Auf Seiten der Komponentenlieferanten sind viele neue Anbieter auf den Plan getreten. Zudem haben die etablierten Spieler deutlich in den Ausbau ihrer Kapazitäten investiert. Wo liegen die Wachstumsmärkte der Zukunft? Die Prognosen der dänischen Windexperten BTM Consulting der zurückliegenden Jahre zeigen, dass sich die erwarteten Neubauleistungen in den weltweiten Regionen verlagern: Vor fünf Jahren wurden noch 50 % der Neuerrichtungen im Jahr 2010 in Europa erwartet, zwei Jahre später für das Jahr 2011 80 %, und heute sagen die Experten einen Triade- Markt mit jeweils einem Drittel der Neuinstallationen in Asien, Europa und Nordamerika für das Jahr 2012 voraus. Sowohl in China als auch in den USA liegen in den kommenden Jahren die größten Wachstumspotenziale. In Nordamerika und in Asien wollen wir innerhalb der nächsten vier Jahre jeweils rund 20 % unseres Umsatzes erreichen. China, wo wir bereits seit zehn Jahren vor Ort produzieren, betrachten wir dabei als Brückenkopf für die Asien-Pazifik-Region. In den USA werden wir 2009 unsere Fertigung für Großanlagen in Betrieb nehmen. Welche Herausforderungen sehen Sie auf uns zukommen, wenn wir so stark wachsen? Bei unseren Wachstumsraten sind wir darauf angewiesen, dass sich alle wesentlichen Konzernbereiche gleichmäßig entwickeln und dass wir und unsere Zulieferer die Kapazitäten erhöhen und hochfahren. Im ersten Schritt erweitern wir gerade unsere Produktionskapazitäten in Rostock sowie in China. Dieser Produktionsausbau zieht einen massiven Stellenaufbau nach sich: So wollen wir unsere Belegschaft von gegenwärtig rund 1.900 Mitarbeitern bis 2011 auf etwa 5.500 Mitarbeiter weltweit erhöhen. Das heißt, wir schaffen rund 4.000 neue Stellen für Mitarbeiter im Unternehmen. Allein im laufenden Jahr werden wir an unseren Standorten in China und an der europäischen Fertigungszentrale in Rostock sowie an unserem künftigen Standort in den USA rund 1.000 zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Diese neuen Kollegen müssen wir auf dem Arbeitsmarkt finden und auf unsere Belange hin trainieren. Das organisieren wir durch unsere interne Akademie und externe Qualifizierungsmaßnahmen.

08_09 Wirtschaft GRUNDSTEIN FÜR NEUE HALLE IN ROSTOCK GELEGT AUSBAU DER WERKE SCHREITET PLANMÄSSIG VORAN Mit dem Werksausbau in Rostock verdreifachen wir unsere Produktionskapazitäten für Europa.

Unsere Werkserweiterung in Rostock läuft auf Hochtouren. Nach dem ersten Spatenstich im Januar 2008 legte Nordex-Geschäftsführer Bernhard Torliene am 8. April gemeinsam mit den ausführenden Baufirmen den Grundstein für den ersten Bauabschnitt. Wir liegen gut im Zeitplan: Wenn wir in diesem Tempo weiterkommen, können wir bereits Ende Juni das Richtfest feiern, kommentiert Torliene den Baufortschritt. In der ersten Baustufe entsteht bis zum Jahresende eine neue Halle für die Endbearbeitung der Rotoren. Zudem erfolgt durch den Bau einer weiteren Halle eine Flächenverdoppelung der bereits bestehenden Produktion auf dann 26.900 Quadratmeter Grundfläche, um künftig auch die Fertigung von Rotorblättern mit über 50 Meter Länge zu ermöglichen. Mittlerweile sind die Erdarbeiten zum ersten Bauabschnitt abgeschlossen und die Fundamente teilweise gegossen. Wir geben richtig Gas, denn schon Anfang nächsten Jahres wollen wir in der neuen Halle fertigen, so Torliene. Im Mai haben wir zudem parallel die zweite Baustufe in Angriff genommen. Dabei geht es um eine neue, etwa 25.600 Quadratmeter große Turbinenund Schaltschrankmontage, die bis zum Jahresende errichtet werden soll. Ein Ausbau der Fertigung wurde für uns zwingend erforderlich, um die steigende Kundennachfrage auch in Zukunft bedienen zu können. Dafür entstehen in den kommenden zwei Jahren am Güterverkehrszentrum in Rostock neue Produktionshallen mit rund 52.500 Quadratmeter Gesamtfläche das entspricht gut sieben Fußballfeldern. Wir verdreifachen dabei unsere Produktionskapazitäten für Europa. Im Rahmen der Werkserweiterung wollen wir mindestens 300 neue Stellen in Rostock schaffen.

10_11 Wirtschaft QUALIFIZIERT WACHSEN NORDEX ACADEMY BEZIEHT NEUE GEBÄUDE IN RERIK Um unser Wachstum jährlich auf ein sicheres Fundament zu stellen, werden wir weltweit mehrere tausend neue Mitarbeiter einstellen. Ein besonderer Schwerpunkt wird auch auf der Ausbildung und Qualifizierung unserer Belegschaft liegen. So geht es für den Fortbildungsbereich zunächst zurück zu den Ursprüngen : Die vor rund sechs Jahren in Rostock gegründete Nordex Academy ist im Frühjahr auf das ehemalige Werksgelände nach Rerik gezogen. Auf einer Fläche von insgesamt rund 1.100 Quadratmetern steht hier ausreichend Raum für theoretische und praktische Schulungen bereit. Neben Seminarräumen verfügen die Gebäude über einen modernen EDV-Schulungsraum, ein elektrotechnisches Labor und eine 400 Quadratmeter große Montagehalle für Windturbinen. In den Umbau haben wir etwa eine Million Euro investiert. Das Fortbildungsprogramm ist vor allem auf gewerbliche Mitarbeiter der Bereiche Turbinenmontage, Rotorblattproduktion und Service ausgerichtet. Zudem wollen wir hier weiterhin Partnerfirmen qualifizieren. Für die Schulungen haben wir eigene hauptberufliche Trainer eingestellt. Einige hoch spezialisierte Fortbildungen führen externe Fachkräfte durch. Das praktische Training für die Rotorblattbauer erfolgt in einer speziell vorgerichteten Halle in Rostock. Als Anbieter hochwertiger Produkte und Dienstleistungen hängt unser Erfolg ganz wesentlich von der Qualifikation der Mitarbeiter ab. Deshalb ist der Ausbau der Akademie gut investiertes Geld, so Thomas Richterich, Vorstandschef von Nordex. Im laufenden Jahr wollen wir 800 bis 1.000 neue Mitarbeiter weltweit einstellen. Allein im Zusammenhang mit dem Werksausbau in Rostock sollen mindestens 300 gewerbliche Stellen entstehen. Richterich: Einen guten Teil der neuen Kollegen werden wir hier qualifizieren. Weitere Fortbildungsmaßnahmen organisiert die Akademie an den jeweiligen Standorten, die Nordex in heute 18 Ländern unterhält.

In der Nordex Academy werden gewerbliche Mitarbeiter der Bereiche Turbinenmontage, Rotorblattproduktion und Service theoretisch und praktisch fortgebildet.

12_13 Service VERSTEHEN, ANALYSIEREN, VERBESSERN SERVICEUMFRAGE BRINGT LICHT IN KUNDENWÜNSCHE

Im November 2007 haben wir unter unseren Kunden die erste Serviceumfrage gestartet. Über 530 Fragebögen gingen an alle Servicekunden weltweit. Das Ziel: Wir wollten wissen, wo bei ihnen der Schuh drückt, und wollten die Meinung zur Qualität der Serviceleistungen sowie die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden erfahren, um unsere Leistungen gezielt anzupassen und zu verbessern. 18 Themengebiete von der Kundenberatung über die Ersatzteilversorgung bis hin zur Zufriedenheit mit den Wartungsarbeiten wurden abgefragt. Auf einer Antwortskala mit Noten von 3 bis +3 (Bestnote) konnte der Nordex-Service bewertet werden. Das Resultat: Insgesamt erreichte der Nordex-Service bei den rund 110 Antworten eine Gesamtnote von + 0,1. Den Teilnehmern der Umfrage möchte ich herzlich für ihre offenen und zum Teil sehr differenzierten Antworten danken. Wir wollen unseren Service in Ihrem Sinn gezielt optimieren. Hierzu tragen Sie mit Ihrer konstruktiven Kritik und vielen Anregungen bei, so Thorsten Kramer, Geschäftsführer Nordex- Service. Wir nehmen diese Ergebnisse sehr ernst und werden insbesondere an den Punkten Beschwerdemanagement und klare Zuständigkeiten arbeiten. Genau diese Aspekte der Umgang der Kundenberater mit Beschwerden und teilweise unklare Zuständigkeiten beziehungsweise Ansprechpartner waren die zwei meistgenannten Kritikpunkte. Zwar nehmen unsere Servicemitarbeiter Beschwerden offen und kompetent entgegen, bemängelt wird jedoch die Reaktion. Deshalb wird Nordex im laufenden Jahr Prozesse entwickeln, die dazu dienen, dass Kunden ihre Beschwerden einfacher und direkter kommunizieren können, und vor allem, dass wir schneller geeignete Maßnahmen einleiten können. Manche Kunden kritisierten zudem, dass für sie nicht transparent sei, wer sie betreue und wen sie außerhalb von Störfällen ansprechen könnten. Dieses Problem haben wir bereits erkannt und in Angriff genommen. Ein neues Kundenbetreuungskonzept wird daher ebenfalls in diesem Jahr umgesetzt. Dies bedeutet: klare Ansprechpartner. Die Kompetenz und gute Ausbildung unserer Mitarbeiter sowie ihr professionelles und freundliches Verhalten wurden indes gelobt. Die Teilnehmer der Befragung bewerteten die Nordex-Servicetechniker als gut geschult und souverän in der Erledigung alltäglicher Problemstellungen und Tätigkeiten. Die Serviceteams meldeten sich überwiegend bei Beginn und nach Beendigung eines Auftrags beim Kunden. In etwas geringerem Umfang treffe diese Aussage auf Nordex-Partnerfirmen zu hier werden wir noch nachbessern. Für die Erreichbarkeit des Service gab es im Ganzen eine gute Bewertung. Allerdings zeigt die Analyse der qualitativen Bemerkungen, dass gerade in Ausnahmesituationen oder an manchen Standorten vereinzelt Probleme aufgetreten sind. Hier wird Nordex die organisatorischen und technischen Voraussetzungen verbessern, um mehrfache Anrufversuche und besetzte Leitungen zu vermeiden. Größtenteils positive Bewertungen bekam Nordex zudem in den Themen Reaktion bei Störfällen und Anlagenverfügbarkeit. Mit jenen Kunden, die diese Punkte vereinzelt negativ benotet haben, wird Nordex schnellstmöglich in Dialog treten, soweit die Namen bekannt sind. Das Ziel: Wir wollen individuelle Lösungen für diese Einzelprobleme finden. Die Ergebnisse der Serviceumfrage spiegeln sich auch in den Bewertungen der im Jahr 2007 vom Bundesverband für Windenergie alljährlich durchgeführten Befragung wider. Hier platzierten die deutschen Kunden Nordex auf Platz drei von insgesamt sieben Herstellern. Unsere Kunden beurteilten uns in den Bereichen regelmäßige Wartungsarbeiten, außerplanmäßige Reparaturen, außerordentliche Serviceleistungen besser als noch im Vorjahr. Am geringsten fiel dabei der Sprung nach vorne bei den außerordentlichen Serviceleistungen aus. Hier besteht noch deutliches Verbesserungspotenzial. Kramer: Zahlreiche Schritte, die wir in der Vergangenheit gemacht haben, zeigen bereits Erfolge beispielsweise das Trainerkonzept im Bereich Ausbildung und das Zentrallager im Bereich Ersatzteilbeschaffung. Hier müssen wir anknüpfen, wenn wir uns weiter verbessern wollen. In Zukunft werden wir unsere eigene Umfrage jährlich durchführen, um zu erkennen, in welchen Bereichen wir aufgeholt haben und was wir noch in Angriff nehmen müssen.

14_15 Service NORDEX BRINGT ANLAGEN UP TO DATE FALLBEISPIEL EIFEL Wann lohnt sich eigentlich eine Anlagenmodernisierung, und wie genau könnte sie aussehen? Immer mehr Betreiber stellen diese Frage, falls nach vielen Betriebsjahren die Verfügbarkeiten ihrer Turbinen sinken oder einige Bauteile ihre Lebensdauer ausgeschöpft haben, die Anlagen aber weiter produzieren sollen. Natürlich sind auch technische Weiterentwicklungen zunehmend ein Grund für eine Umrüstung auf den aktuellen Serienstand. Einerseits produzieren diese oft Ersatzteilengpässe für ältere Anlagengenerationen. Andererseits bietet jede Neuerung die Möglichkeit, die eigenen Turbinen zu optimieren. Ob eine solche Investition sinnvoll ist, lässt sich natürlich nur am konkreten Einzelfall klären. Da aber ungeplante Stillstandszeiten für Reparaturen und sinkende Verfügbarkeiten erheblich zu Lasten der Wirtschaftlichkeit gehen, lohnt es sich, über ein Modernisierungskonzept nachzudenken. Ein aktuelles Beispiel stellen wir Ihnen hier vor. Dabei handelt es sich um einen besonders anspruchsvollen Fall, bei dem es nicht nur darum ging, die Anlagen durch technische Fortentwicklungen zu verbessern, sondern sie nach längerer Stilllegung mit Folgeschäden wieder startklar zu machen mit beeindruckendem Ergebnis. In der Eifel modernisiert Nordex aktuell sechs Nordex N80/2500 kw, die 2001 errichten wurden. Die Windenergieanlagen stammen aus einer Insolvenzmasse und standen zwei Jahre lang ohne Netzanschluss still. Gemeinsam mit dem neuen Eigentümer nahm Nordex eine Bestandsaufnahme vor und entwickelte ein bedarfsgerechtes Modernisierungskonzept. Alle Turbinen wiesen insbesondere Feuchtigkeitsschäden auf: Viele Teile waren stark korrodiert, die Schaltschränke durchfeuchtet, eine Nabe war sogar voll Wasser gelaufen, und zudem sind vereinzelt Teile illegal ausgebaut worden. Das Konzept sieht vor, diese Schäden zu beheben und die Anlagen darüber hinaus auf den aktuellen Serienstand umzurüsten, um einen effizienten und zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten. Die Turbinen sollten vor Ort modernisiert werden, jedoch bei drei der sechs Maschinen waren die Hauptkomponenten so stark beschädigt, dass der Projektleiter entschied, die Gondeln abzubauen und in den Nordex-Betrieb nach Paderborn transportieren zu lassen. Hier demontierten die Servicefachkräfte sie komplett: Kabel, Leitungen, Schaltschränke und andere Komponenten wurden gereinigt und von Korrosion befreit. Nun bauen unsere Monteure die Gondeln neu auf und rüsten sie auf die neuste Technologie um. Die Triebstränge dieser drei Anlagen werden derzeit einer Revision unterzogen und schließlich im Windpark wieder eingesetzt.

Bei allen Maschinen wurde das Pitch-System auf eine neuere Version umgebaut. Dafür mussten die Servicefachkräfte alle Komponenten austauschen: Pitch-Boxen, Motoren, Getriebe sowie Controller wurden ersetzt. Den Azimutantrieb bauten die Monteure mittels neuer Motoren um. Zudem wurden ein spezieller Azimutumrichter für eine sanftere Ansteuerung sowie neue Azimutbremsen montiert. Die Hauptumrichter wurden komplett überarbeitet. Sie bekamen neue Leistungsteile sowie bessere Netzgeräte und wurden mit neuen Lüftungsvorrichtungen versehen. Damit die Turbinen optimal laufen, erhielten sie schließlich ein umfassendes Software-Update. Diese Aufrüstungen verbessern die Anlagensteuerung und gewährleisten einen schonenden Betrieb für die Komponenten der Anlagen. Die drei Anlagen, die Nordex vor Ort modernisieren konnte, wurden bereits im Januar 2008 in Betrieb genommen. In den ersten drei Monaten erreichten sie Verfügbarkeiten von über 98 %. Ein ähnliches Ziel streben wir für die Turbinen an, die sich zurzeit noch in der Halle in Paderborn befinden. Im Herbst sollen sie wieder aufgestellt werden und dann nach Inbetriebnahme ebenfalls Verfügbarkeiten von über 98% erbringen Werte, die ebenso gut von einer Neuanlage stammen könnten. Dieses durchdachte Modernisierungskonzept entwickelten unsere Servicemitarbeiter. Es zeigt, dass auch Extremfälle durch ausgereifte Technologie in den Griff zu bekommen sind. Modernisierungskonzepte bietet Nordex für alle Anlagen etliche Aufträge haben wir bereits erfolgreich umgesetzt. Aktuell sind weitere Großprojekte in Planung.

16_17 Umwelt/Europa NEUE STUDIE WINDENERGIE MIT TOURISMUS VEREINBAR Das Vorurteil ist so alt wie unsere Industrie: Windenergienutzung schadet dem Tourismus. Weit gefehlt! Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie: Es gibt keine signifikanten Auswirkungen des Ausbaus der Windenergie auf den Tourismus. Im Frühjahr 2008 veröffentlichte die Caledonian- Universität in Glasgow eine in Schottland im Jahr 2007 groß angelegte Studie unter dem Titel Ökonomische Auswirkungen von Windparks auf den Tourismus in Schottland (Economic Impacts of Wind Farms on Scottish Tourism). Die Ergebnisse: Rund 75 % der befragten Urlauber sehen eine positive oder gar keine Auswirkung von Windparks auf die Landschaft und 97 % gaben an, dass die Öko-Kraftwerke keinen Einfluss auf ihre Entscheidung haben, ihren nächsten Urlaub hier oder andernorts zu verbringen. Fazit: Die Windturbinen wirken auf Touristen nicht abschreckend. Windenergieanlagen sind ein Eingriff in die Landschaft, das ist unbestreitbar. Doch die Mehrheit der Befragten der Studie fühlt sich durch andere Bauwerke viel eher gestört. Unter elf möglichen Störungen im Landschaftsbild werden Hochspannungsmasten (49 %), Sendemasten (36 %) und Elektrizitätskraftwerke (26 %) als stärkste Beeinträchtigung wahrgenommen. Zudem bewerteten Urlauber aus dem Ausland Windparks positiver als einheimische. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass die wirtschaftliche Beeinträchtigung des Tourismus durch den weiteren Ausbau der Windenergie bei lediglich 0,18 % liegt, hingegen die Erzeugung von Windstrom Einnahmen von rund zwei Millionen Pfund bis zum Jahr 2015 nach sich ziehen würden. Die schottische Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 die Hälfte des inländischen Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen und gleichzeitig die Einnahmen des Tourismus um ebenfalls 50 % zu steigern. Die Studie bestätigt, dass beide Ziele miteinander vereinbar sind. Windmühlen prägten seit Jahrhunderten Landschaften. Ihre Erben innovative Windturbinen stören die heutigen Urlauber kaum.

GROSSBRITANNIEN FALCK RENEWABLES BESTELLT BIS ZU 250 MW BEI NORDEX Falck Renewables, London, hat bei Nordex 50 Anlagen der Baureihen N80, N90 und N100 (2.500 kw Nennleistung) bestellt. Zudem enthält der Rahmenvertrag eine Option auf weitere 50 Turbinen der gleichen Maschinenplattform. Der Auftragswert beläuft sich auf rund 280 Millionen Euro, ohne Option auf 140 Millionen Euro. Die Anlagen sollen wir in den Jahren 2009 bis 2011 in Europa installieren. Der Auftrag betrifft Projekte, die Falck Renewables mit lokalen Partnern in Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und in weiteren Zielmärkten entwickelt. Falck Renewables zählt schon heute zu unseren Großkunden. Derzeit errichten wir für Falck in Großbritannien und Italien vier Windparks mit über 100 Turbinen. Es ist für uns von großer Bedeutung, dass wir bei unserer internationalen Expansion auf eine enge Partnerschaft mit bestehenden Kunden setzen können. Zudem ist der Auftrag ein Beweis für die gute Qualität unserer Großanlagen-Technologie, so Carsten Pedersen, Vertriebsvorstand der Nordex AG.

Errichtung des Windparks Yuntdag. 18_19 Europa Errichtung des Windparks Cadau mit 14 S77 im Frühjahr 2008. ITALIEN EIN POTENZIAL VON 1.000 MW JÄHRLICH Experten erwarten, dass in den nächsten Jahren der italienische Markt um durchschnittlich 11% auf mehr als 6.600 MW installierte Leistung bis 2012 wächst. Bis 2020 prognostiziert der italienische Windenergieverband, Associazione Nazionale Energia del Vento, in Italien eine installierte Leistung von 16.200 MW. An potenziellen Windstandorten fehlt es im Stiefelland nicht. So weht starker Wind besonders in den südlichen Regionen des Landes. Gebiete mit durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten von 7 bis 8 m/s auf 50 Meter Nabenhöhe liegen laut dem Atlante Eolico dell Italia an den Küsten Sardiniens und Siziliens sowie in Apulien, im Südosten des Festlandes. Auch die Regionen Kampanien, Molise, Kalabrien und Basilicata sind mit ihren Hügellandschaften ideale Standorte. Insgesamt waren bereits im Jahr 2005 Windprojekte mit einer Gesamtleistung von über 20.000 MW in Planung. Die geplanten Standorte spiegeln die sehr guten Windregionen auf den Mittelmeerinseln und im Süden des Landes wider. Mit 3.000 bis 5.000 MW beantragter Kapazität liegen die Regionen Sizilien, Apulien und Sardinen an vorderster Stelle. In Kampanien, Molise, Kalabrien und Basilicata warten ebenfalls jeweils zwischen 750 und 2.000 MW auf einen Netzanschluss. Vor dem Hintergrund dieser guten Windbedingungen und nach den Erwartungen der Experten zu urteilen, ist das Mittelmeerland auf dem besten Weg, in den nächsten Jahren ein Markt mit bis zu 1.000 MW jährlich neuinstallierter Leistung zu werden. Von diesen mittlerweile guten Perspektiven und gleichzeitig ausgezeichneten Windbedingungen in Italien sind auch wir überzeugt. Seit 2006 haben wir Projekte über mehr als 590 MW unter Vertrag, die bis 2010 in Italien gebaut werden. Die Windparks entstehen auf Sizilien, Sardinien und in Apulien. Betrug die durchschnittliche Turbinengröße 2004 in Italien noch rund 760 kw, waren es 2007 schon rund 1,6 MW. Diesen Nachfragetrend können wir mit unseren 2,3- bis 2,5-MW-Turbinen und künftig allen voran mit der Schwachwindturbine N100 gut bedienen. Auch personell verstärken wir uns kontinuierlich. Am 14. Mai 2008 haben wir unsere Niederlassung von Mailand nach Rom verlegt. Damit nähern wir uns mit der italienischen Zentrale den windreichen Regionen des Südens. Unsere neue Adresse: Nordex Italia S.r.l., Viale Città d Europa 679, 00144 Roma.

TÜRKEI BILGIN ENERJI ORDERT BIS ZU 210 MW FÜR DIE WESTTÜRKEI Erneut haben wir in der Türkei gepunktet: Der Kraftwerksbetreiber Bilgin Enerji (Ankara) plant, in den kommenden zwei Jahren Windparks mit bis zu 210 MW im Westen der Türkei zu installieren. Wir sollen hierfür Anlagen der umfassend erprobten Serie N90 mit einer Nennleistung von je 2.500 kw liefern. Die Vereinbarung mit Bilgin Enerji umfasst einen Rahmenvertrag sowie einen bereits in allen Punkten gesicherten Liefervertrag. Der fest vereinbarte Liefervertrag bezieht sich auf den Windpark Mazi III, der in der Nähe der Stadt Çeşme, westlich von Izmir, entstehen soll. Für die erste Baustufe von Mazi III bestellte Bilgin Enerji neun Turbinen der Baureihe N90, die bis Juni 2009 geliefert werden sollen. Die mittlere Windgeschwindigkeit am Standort verspricht mit 8,4 m/s optimalen Ertrag: Mazi III kann künftig mehr als 11.000 Haushalte jährlich mit sauberem Strom versorgen. Pro Jahr könnte so die Emission von etwa 45.000 Tonnen giftiger Treibhausgase vermieden werden. Der Rahmenvertrag enthält eine Lieferungsverpflichtung für den Windpark Aliaga sowie zwei Optionen. Für den Bau von Aliaga sollen wir 36 Turbinen liefern, die ersten 18 im kommenden Jahr, die übrigen dann 2010. Der anvisierte Standort befindet sich zwei Kilometer südlich des Windparks Yuntdag, den Nordex kürzlich für Dost Enerji ans Netz gebracht hat. Mit dem Auftrag von Dost war uns vor einem Jahr der erfolgreiche Markteintritt in der Türkei gelungen. Zu den Optionen des Rahmenvertrags gehört zum einen die Lieferung von 36 Maschinen für das Projekt Soma im Jahr 2010. Die zweite Option sieht drei zusätzliche Turbinen für die Erweiterung des Windparks Mazi III vor. Ein neuer Kunde, ein weiterer fester Auftrag und ein umfangreicher Rahmenvertrag für Carsten Pedersen, Vertriebsvorstand der Nordex AG, eine positive Bilanz nach einem Jahr Präsenz in der Türkei: Dank der Technologie unserer N90 sind wir schnell eine feste Größe geworden. Auf dem türkischen Windenergiemarkt, der über jede Menge Wachstumspotenzial verfügt, haben wir also sehr gute Ausgangsbedingungen. Und mit Bilgin konnten wir einen Kunden akquirieren, der eine Vielzahl von Projekten in der Entwicklung hat.

Ralf Sigrist, President Nordex USA Inc. 20_21 Amerika USA NORDEX BAUT EIGENE WERKE In den kommenden Jahren investieren wir rund 100 Millionen US-Dollar in den Aufbau einer eigenen Fertigung für Windturbinen und Rotorblätter in den USA. Schon im Jahr 2009 sollen die ersten Anlagen der 2,5-MW-Klasse aus der eigenen US-Fertigung für den amerikanischen Markt rollen. Vor vier Jahren hat der Markt noch zu über 70 % in Europa stattgefunden. In Zukunft erwarten wir je ein Drittel der Nachfrage aus Europa, Asien und den USA. In Nordamerika wollen wir dabei innerhalb der nächsten Jahre rund 20 % unseres Umsatzes erreichen, so Thomas Richterich, Vorstandschef der Nordex AG. Das Investitionsprogramm in Höhe von 100 Millionen US-Dollar sieht einen Aufbau der Jahreskapazität von 750 MW bis zum Jahr 2012 vor. Dies betrifft im ersten Schritt die Montage von Windturbinen. In den Bau einer Rotorblattproduktion wollen wir ab 2010 zwei Drittel der Summe investieren. Rund 600 Arbeitsplätze werden am Standort entstehen, dessen endgültige Wahl kurz bevorsteht. Wir werden darauf achten, dass unser Standort zentral gelegen ist. Es kristallisiert sich heute bereits ein Produktionsort im Mittleren Westen der USA heraus, sagt Ralf Sigrist, President Nordex USA Inc. Schon im Oktober 2008 wird Nordex die Büroräume seiner Hauptverwaltung in Chicago beziehen. Zum Jahreswechsel hat Nordex USA zwei Großaufträge aus den USA mit einer Kapazität von rund 220 MW erhalten. Die 2,5-MW-Anlagen, die 2008 und 2009 errichtet werden, werden noch größtenteils in Deutschland gefertigt und in die USA verschifft. Seit Juni 2007 sammeln wir in Minnesota zudem mit einer 60-Hz-Version der Turbine vom Typ N90/2500 Erfahrungen mit dieser Anlagenklasse auf amerikanischem Boden. Die Anlage ist eine der bisher leistungsstärksten Windturbinen in den USA. Die durchschnittliche Kapazität der rund 4.000 in den USA im vergangenen Jahr errichteten Anlagen betrug ca. 1,7 MW. Für den amerikanischen Markt werden wir im ersten Schritt die N90/2500 produzieren.

USA GUTE PERSPEKTIVEN ERWARTET Auf der Windpower 2008 im Juni dieses Jahres in Houston informierten sich US-amerikanische Fachbesucher auf dem Nordex-Stand über mögliche Projekte mit der Turbine vom Typ N90. Von der 2,5-MW-Produktfamilie haben wir heute über 1.000 Anlagen produziert. Unsere US-Kunden erhalten somit eine erprobte Technologie, die sich hundertfach auch an Extremstandorten bewährt hat. Mit dem erfolgreichen Messeauftritt in den USA haben wir erneut die internationale strategische Ausrichtung zum Ausbau des Marktes in Nordamerika unterstrichen. Alle Windexperten und auch wir erwarten, dass der US-Markt in den bevorstehenden Jahren weltweit die Nummer eins bleiben wird, sagte Ralf Sigrist, President Nordex USA, Inc., anlässlich der Hersteller-Diskussion am 3. Juni 2008 auf der Windpower. Wir gehen in unserer Expansionsstrategie gestuft vor. Im Fokus stehen Märkte, in denen wir einen signifikanten Marktanteil erobern können. Es ist nicht so entscheidend, der Erste zu sein, sondern da zu sein, wenn die Nachfrage signifikant hoch ist und auch anhalten wird, so Sigrist zum geplanten Werksbau in den USA. Es macht keinen Sinn, überall anzutreten und am Ende zahlreiche geografisch weit verteilte Einzelprojekte zu realisieren. Dadurch können wir in den jeweiligen Ländern dezentrale Strukturen für die Projektabwicklung und den Service aufbauen. Im ersten Quartal 2008 stammten rund 57 % unserer Neuaufträge aus den USA. Die georderten 2,5-MW-Turbinen für Windparks mit insgesamt 220 MW werden zu den bisher leistungsstärksten Anlagen in den USA zählen. Die durchschnittliche Kapazität der rund 4.000 in den USA im Jahr 2007 errichteten Maschinen betrug rund 1,7 MW. Aufgrund der im letzten Jahrzehnt durchgeführten Anlagenoptimierungen und der gestiegenen Zuverlässigkeit moderner Windenergieanlagen ist die Windenergie die wirtschaftlichste Alternative unter den erneuerbaren Energien. Ihr Ausbau zur Stromerzeugung hat einen spürbar dämpfenden Effekt auf den weltweiten Ausstoß von CO 2. Es ist beeindruckend, wie der weltweit größte CO 2 -Emittent die USA in den zurückliegenden Jahren die Spitzenstellung bei der Neuinstallation von Windturbinen eingenommen hat. Allein 30 % der im vergangenen Jahr hier neu ans Netz gegangenen Kraftwerke zur Energieerzeugung waren Windturbinen, resümierte Sigrist. Heute leistet Windenergie mit ca. 1% nur einen verschwindend kleinen Beitrag in der weltweiten Stromerzeugung. Das, obwohl das Potenzial gewaltig ist und einzelne Regionen ihre Versorgung schon heute zu 20 % aus Windstrom decken.

22_23 Asien CHINA EIN WEITERER SPRUNG INS NEUE ENERGIEZEITALTER

China kann bei der Nutzung der Windenergie auf eine lange Tradition zurückblicken: In der Mongolei drehen heute noch mehr als 150.000 Kleinwindenergieanlagen allerdings ohne Netzkopplung. Sie erzeugen mit einer Leistung von einigen hundert Watt Öko-Strom für die nomadische Bevölkerung und decken den Bedarf einzelner Familien. Mit 3.300 MW neu installierter Leistung hat das Reich der Mitte jedoch im vergangenen Jahr zweifelsfrei bewiesen, dass es auch die großtechnische Nutzung der Onshore-Windressourcen mit beachtlichem Tempo voranbringt. Im Laufe dieses Jahres soll die in China produzierte Windenergie erstmals mehr als zehn Millionen kwh betragen, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform, Zhang Guobao, im März 2008. Nordex-Windturbinen wie der im Frühjahr errichtete Windpark auf der Insel Chong Ming mit zehn Turbinen vom Typ Nordex S70 werden einen Beitrag zur sauberen Elektrizitätsversorgung Chinas leisten. Hier auf der Insel Chong Ming weht ein steifer Wind vom nahen Meer. Bis zum Horizont wiegt sich hohes Schilf rauschend im Wind. Wattvögel zwitschern vor den Deichen der Insel im Delta des mächtigen Jangtsekiang um die Wette. Kein Mensch ist weit und breit in der unter Naturschutz stehenden Wattlandschaft zu sehen dabei liegt der urbane Gigant Shanghai keine 50 Kilometer entfernt. Unmittelbar hinter dem Deich beginnt die intensive landwirtschaftliche Nutzung des fruchtbaren Bodens. Jeder Quadratmeter wird hier genutzt, jede noch so kleine unscheinbare Fläche zwischen Kanälen, Häusern und Straßen bepflanzt. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Fläche, auf der die Shanghai Windpower Co. Ltd. ihren Windpark betreibt. Während die Monteurteams im Frühjahr 2008 peu à peu die zehn Nordex-Anlagen vom Typ S70 errichten, gehen die Bauern unbeirrt ihrer Arbeit nach. Sie schneiden Kohl und verladen das Gemüse auf kleine Transporter. Daran wird sich auch in Zukunft kaum etwas ändern. Und auch die Fischer werden wie bisher Krebse, Krabben und Fische in den künstlich angelegten Teichen auf der flachen Insel züchten. So, wie es der Fischer Wei Xue Ju macht. Der 54- Jährige erntet aus seinen Süßwasserbecken jeden Morgen frische Krebse, die er mittags mit dem Moped zum Markt in Nanmen-City, dem größten Ort auf der zweitgrößten Insel Chinas, fährt. Ju war Zeit seines Lebens Fischer, früher mehr draußen auf dem Meer, heute fast nur noch am Rand seiner Becken. Unmittelbar hinter seinem Arbeitsplatz drehen sich die in einer Flucht stehenden Nordex-Turbinen der 1,5-MW-Klasse. Mich stören die Dinger nicht, sagt Ju vor seiner Schilfhütte. Von Energie verstehe ich sowieso nichts, ich kümmere mich mehr um meine Arbeit. Aber Bedarf an Energie hat China reichlich. Seit Beginn des Jahrtausends stieg der Stromverbrauch jährlich um 8 bis 15 %, bis 2020 wird nochmals ein durchschnittliches Wachstum des Stromverbrauchs von jährlich über 5 % erwartet. Auch erneuerbare Energien spielen eine Rolle, um den Energiehunger zu befriedigen. Mit dem Know-how aus über 23 Jahren Erfahrung im Windgeschäft und hiervon zehn Jahre auf dem chinesischen Markt kann Nordex heute in China langjährig bewährte Technik anbieten. Die Anlagenfamilie S70 und S77 wurde bis vor über einem Jahr nur in Europa produziert und errichtet. Heute werden die Maschinen für den chinesischen Markt vor Ort hergestellt: in Yinchuan die Gondeln, in Dongying die Rotorblätter gut gerüstet, um den Drachenstaat ins neue Energiezeitalter zu begleiten.

Zhao Zhi Yuan, General Manager der Shanghai Wind Power Co. Ltd. 24_25 Asien IM INTERVIEW ZHAO ZHI YUAN WIR SIND SICHER, DASS WIR DEN WINDPARK AUF CHONG MING PROFITABEL BETREIBEN KÖNNEN Sie betreiben auf der Insel Chong Ming einen Windpark mit zehn S70-Turbinen. Wer steht hinter der Shanghai Windpower Company Ltd.? Shanghai Wind Power gehört zu 33 % Longyuan, einem der fünf großen Kraftwerksbetreiber in China, und zu 67 % der Shanghai Electric Power. Schon 1996 sind wir unterstützt von der Weltbank in die Windenergie eingestiegen. Heute haben wir 34,4 MW Leistung am Netz. Welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft gesetzt? Uns stehen in und um Shanghai nur sehr beschränkt Flächen zur Verfügung. Und auf den Flächen, die für Windenergieanlagen geeignet sind, herrscht ein großer Wettbewerb verschiedener Nutzungsmöglichkeiten. Letztlich wird die Fläche an die Projekte vergeben, die den größten Profit abwerfen. Wir werden uns diesem Wettbewerb offen stellen, aber ich kann Ihnen heute keine exakten Aufstellungszahlen für die Zukunft nennen. Wird sich die Shanghai Windpower Company künftig auch in anderen Provinzen engagieren? Ja, wir haben die Absicht, auch in anderen Provinzen als Betreiber zu agieren. Zurzeit können wir uns grundsätzlich an allen Ausschreibungen für Windparks in Shanghai beteiligen. Wir loten gegenwärtig aus, unter welchen Umständen wir in welchen Regionen wirtschaftlich arbeiten können. Welche Rolle spielt der Clean Development Mechanism (CDM) für Ihre Windenergieprojekte? Wir nutzen die Möglichkeiten, die uns das CDM gibt. Jedoch ist das noch eine sehr neue Sache, die erst in Schwung kommen soll. Bezüglich des Windparks mit den Turbinen von Nordex haben wir einen Antrag bei den Behörden gestellt und hoffen darauf, dass wir vom Emissionshandel berücksichtigt werden. Wie bewerten Sie die Qualität der chinesischen Anlagenhersteller? Das ist für mich sehr schwierig zu beurteilen, weil ich bisher nur Erfahrungen mit ausländischen Herstellerfirmen gesammelt habe. Wir kennen viele lokale Windenergieanlagenhersteller. Natürlich haben sie ihre Chancen in einem größer werdenden Markt. Sie fragen an, ob wir ihre Turbinen in unseren Windparks testen wollen...... und weil sie preislich günstiger als die ausländischen Modelle sind, entscheiden Sie sich eventuell am Ende für einen chinesischen Hersteller? Der Preis ist nur ein Faktor unter vielen. Er ist noch nicht mal der wichtigste beim Erwerb einer Windenergieanlage. Es kommt doch viel mehr auf die Gesamtbetrachtung an, bei der Preis, Qualität und Service im Gleichgewicht sein müssen.

Kann die Shanghai Windpower Company ihre Windparks wirtschaftlich betreiben? Beim ersten Windpark, der von der Weltbank finanziell unterstützt wurde, war ein wirtschaftlicher Betrieb aufgrund niedriger Anschaffungskosten möglich. Nach unserer Kalkulation wird dies auch mit den Anlagen von Nordex der Fall sein. Wir sind daher sicher, dass wir den Windpark auf Chong Ming profitabel betreiben können. Wie hoch wird der Anteil an erneuerbaren Energien in Shanghai im Jahr 2020 sein? Ich hoffe natürlich auf einen sehr großen Anteil. Das können 5, 8, 10 % sein. Wie auch immer, unsere Firma wird am wachsenden Markt der erneuerbaren Energien teilhaben. Nicht nur in Shanghai, sondern in ganz China. Wie Sie wissen, hat die chinesische Regierung den landesweiten Ausbau der Windenergie auf 30.000 MW bis 2020 festgesetzt. Diese Ziele werden nun Stück für Stück über öffentliche Ausschreibungen umgesetzt. Dabei sind für die Bieter momentan vor allem die Ausschreibungen für Windparks unter einer Leistung von 50 MW interessant, weil diese keine Genehmigung von Peking brauchen und daher unbürokratischer mit den lokalen Firmen abzuwickeln sind. Windpark Chong Ming mit zehn Turbinen vom Typ Nordex S70.

26_27 Asien/News CHINA WISSENSWERTES RUND UM NORDEX CHINA Wie lange ist Nordex bereits in China aktiv? Seit Mitte der 90er-Jahre bietet Nordex Windenergieanlagen in der Volksrepublik an, 1996 haben wir unseren ersten Windpark in China errichtet. 1998 sind wir als erster Hersteller unserer Industrie mit einem Werk nach China gegangen. Im Rahmen des Programms Ride the Wind haben wir ein Joint Venture in Xi an gegründet, das 600-kW-Anlagen lokal für den chinesischen Markt gefertigt hat. Was genau macht Nordex in China? Heute bauen wir an zwei Standorten Großanlagen für chinesische Kunden. In Yinchuan montieren wir unsere Turbinen, und in Dongying produzieren wir unsere Rotoren. In Beijing sitzen der Vertrieb, das Engineering, das Projektmanagement und der Service. Das heißt, von hier aus steuern wir die Errichtung unserer Windparks und kümmern uns um die Wartung der Maschinen im Feld. Außerdem geht es darum, unsere Anlagen an spezielle Standorte anzupassen. Das können besonders kalte Regionen (Dauerfrost) sein, für die wir so genannte Cold- Climate-Versionen entwickelt haben. Wie viele Windenergieanlagen werden pro Jahr in China gefertigt? Im Jahr 2007 war China mit 3.300 MW Neubauleistung nach den USA und Spanien bereits der drittgrößte Markt der Welt. Das entspricht etwa rund 3.000 neuen Windenergieanlagen. Der Großteil der Turbinen ist im Land selbst hergestellt worden. Das sieht das Gesetz so vor. Exporte aus China gibt es im Bereich Windenergie so gut wie noch nicht. Wie viele Menschen arbeiten für Nordex in China? In den beiden Werken und in der Zentrale in Beijing beschäftigen wir rund 400 Mitarbeiter. Warum produzieren wir in China? Etwa 90 % unserer Jahresproduktion kommen derzeit aus den deutschen Werken. Für unsere Kunden in China müssen wir jedoch vor Ort produzieren, um unsere Kosten an das lokale Preisniveau anzupassen. Übrigens verlangt die chinesische Regierung auch eine lokale Wertschöpfung bei Ausschreibungen. Was macht den chinesischen Markt so interessant für Nordex? China ist vor allem wegen der Wachstumsaussichten so interessant. Das Wirtschaftswachstum hat einen enormen Bedarf an Kraftwerken erzeugt, die heimische Energieträger nutzen. Und wir finden hier eine gute Basis, um in Zukunft von China aus angrenzende Märkte zu bedienen. China ist also auch eine Art Brückenkopf für Nordex in Asien. Wie sieht die künftige Entwicklung von Nordex in China aus? China kann schon in wenigen Jahren für rund 20 % unserer Umsätze stehen. Bis es so weit ist, müssen wir jedoch noch die Werke im Land ausbauen. Jetzt planen wir weitere rund 50 Millionen Euro für neue Kapazitäten und deutlich mehr Beschäftigte.

WELTWEITE INSTALLATIONEN LAND INSTALLIERTE WINDKRAFTANLAGEN diverse N60/1300 S70/1500 Anlagen Leistung (MW) bis 1 MW N62/1300 S77/1500 N90/2300 N80/2500 N90/2500 N100/2500 insgesamt insgesamt Ägypten 105 105 63,00 Bulgarien 3 3 3,90 China 204 41 96 341 310,90 Dänemark 125 52 2 1 180 148,55 Deutschland 544 353 441 78 35 7 1 1.459 1.726,05 Estland 8 8 18,40 Finnland 3 3 3,90 Frankreich 58 36 138 22 94 348 690,65 Griechenland 46 46 28,85 Großbritannien 9 60 10 72 31 182 365,10 Holland 10 25 7 42 87,20 Indien 263 263 57,85 Irland 4 10 9 23 52,70 Italien 2 26 20 12 60 116,60 Japan 16 29 2 9 56 73,10 Kanada 20 20 26,00 Kolumbien 15 15 19,50 Norwegen 16 16 40,00 Österreich 6 3 9 5,30 Polen 1 3 4 8 14,75 Portugal 3 32 66 101 195,80 Schweden 1 10 11 25,60 Spanien 25 56 81 87,80 Tschechien 3 3 7,50 Türkei 10 10 25,00 USA 12 12 1 25 28,95 Andere* 21 21 11,70 Anlagen gesamt 1.451 719 566 322 189 191 1 3.439 Leistung (MW) 757,85 934,70 849,00 740,60 472,50 477,50 2,50 4.234,65 Anzahl installierter Windkraftanlagen: 3.439 Installierte Kapazität gesamt (MW): 4.234,65 Stand: 28. Juli 2008 *Australien, Weißrussland, Israel, Lettland, Luxemburg, Russland, Syrien, Ungarn, Uruguay. Länder gesamt: 34 + + + Short News + + + Short News + + + Short News + + + Short News + + + Short News + + + Short Ne STARKE FÜHRUNG FÜR INTERNATIONALE EXPANSION Seit März 2008 ist der bisherige Geschäftsführer und Bereichsleiter Engineering, Dr. Eberhard Voss, Vorstandsmitglied der Nordex AG und zuständig für den Bereich Technologie. Der seit über 20 Jahren in der Entwicklung von Windturbinen tätige promovierte Ingenieur zählt zu den erfahrensten der Branche und ist bereits seit 2003 bei Nordex an Bord. In China hat Jens Olsen den Vorsitz der Geschäftsführung von Nordex China übernommen. Er war in Fernost bereits seit 1999 in vergleichbarer Funktion für das Geschäft von zwei dänischen Wettbewerbern verantwortlich. Die Geschäftsführung von Nordex USA, mit Hauptverwaltung in Chicago, übernimmt Ralf Sigrist, der bisher im Konzern als Bereichsleiter für Personal und Recht zuständig war. Der Jurist verfügt über langjährige Erfahrungen im internationalen Anlagenbau und ist seit 2001 für Nordex tätig.

WIR SIND WELTWEIT MIT TOCHTERGESELLSCHAFTEN UND BÜROS VERTRETEN. Nordex AG Bornbarch 2 22848 Norderstedt, Deutschland Tel.: +49 40 30030-1000 Fax: +49 40 30030-1101 E-Mail: info@nordex-online.com Vertrieb Nordex Energy GmbH Bornbarch 9 22848 Norderstedt, Deutschland Tel.: +49 40 30030-1490 Fax: +49 40 30030-1491 E-Mail: info@nordex-online.com Service Nordex Energy GmbH Bornbarch 2 22848 Norderstedt, Deutschland Tel.: +49 40 30030-1209 Fax: +49 40 30030-1301 E-Mail: info@nordex-online.com Nordex Energy GmbH Erich-Schlesinger-Straße 50 18059 Rostock, Deutschland Tel.: +49 381 6663-3300 Fax: +49 381 6663-3339 E-Mail: info@nordex-online.com Nordex Energy GmbH C. F. Tietgens Vej 10 6000 Kolding, Dänemark Tel.: +45 75 73 44 00 Fax: +45 75 73 41 47 E-Mail: denmark@nordex-online.com Nordex Energy GmbH Technosite, Smedsgränd 3 95320 Uppsala, Schweden Tel.: +46 18 84 34 427 Fax: +46 18 84 34 401 E-Mail: info@nordex-online.com Nordex Energy GmbH/Benelux It Reidlân 79 8502 CE Joure, Niederlande Tel.: +31 513-41 23 54 Fax: +31 513-41 85 88 E-Mail: info@nordex-online.com Nordex France S.A.S. 1, Rue de la Procession 93217 La Plaine Saint-Denis, Frankreich Tel.: +33 155 93 43 43 Fax: +33 155 93 43 40 E-Mail: france@nordex-online.com Nordex Energy GmbH c/o Thomas Annegg Schöffelgasse 4/6 1180 Wien, Österreich Tel.: +43 1 615 39 38-10 Fax: +43 1 615 39 38-20 E-Mail: info@nordex-online.com Nordex Energy Ibérica S.A. Calle Ausiàs Marc, 23 pral. 08010 Barcelona, Spanien Vertrieb: Pso. de la Castellana, 23 2º-A 28046 Madrid, Spanien Tel.: +34 91 7000356 Fax: +34 91 3199388 E-Mail: spain@nordex-online.com Nordex China Room 808 First Shanghai Center, No. 39 Liangmaqiao Road Chaoyang District Beijing 100125, P. R. China Tel.: +86 10 84 53 51 88 Fax: +86 10 84 53 51 58 E-Mail: china@nordex-online.com Nordex Italia S.r.l. Viale Città d Europa 679 00144 Roma, Italien Tel.: +39 06 83 46 30 01 Fax: +39 06 83 46 30 60 E-Mail: info@nordex-online.com Nordex UK Ltd. Egerton House The Towers Business Park Didsbury M20 2DX Großbritannien Tel.: +44 161 445 99 00 Fax: +44 161 445 99 88 E-Mail: uk@nordex-online.com