"Kunst und Klang" Themenatelier der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. mit den Schülern der Klasse 6C, der Jens-Nydahl-Grundschule

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Transkript:

"Kunst und Klang" Themenatelier 2006-2007 der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung mit den Schülern der Klasse 6C, der Jens-Nydahl-Grundschule Klassenlehrerinnen: Mechthild Helming und Claudia Deutscher in Zusammenarbeit mit Kommunikation durch Kunst e.v. Projektleitung: Dipl.-Ing. Renard Brunken gefördert durch:

Klangpfad Jens-Nydahl-Grundschule

Entwurf-Skizze und realisiertes Klang-Objekt als Ergänzung des Klangpfades der Jens-Nydahl-Grundschule - dreieckiger Rahmen aus rohen Holzstämmen in die Metallröhren gehängt werden - Die unterschiedlichen Längen und Materialien der Röhren erzeugen verschiedene Klangbilder (1. Projektphase ab Januar 2007) Entwurf-Skizze für die KLANGBOX im Innenbereich der Jens-Nydahl-Grundschule - Holzwände bilden 4 Sitznischen - Percussion-Gruppe der Schule erstellt Klangkonserven mit typischen Rythmen aus unterschiedlichen Kulturkreisen - über Lautsprecher im Deckenbereich (2. Projektphase ab Schuljahr 2007/08)

Exkursion zum Ethnologischen Museum: Wir untersuchen Musikinstrumente anderer Kulturen und Kontinente

Instrumentenbau: Wir bauen eine Gitarre

Instrumentenbau: Wir bauen eine Harfe

"Nagel-Klavier" "Xylophon" "Regenmacher"

Präsentation der Projektwoche

Akustische Experimente: "Das falsche Hören" Bau einer "Wasserflöte"

Besuch im Spektrum Schall im Vakuum Schalldämmung Ätherophon

Besuch im Sägewerk: Baumarten Entrinden Bandsäge: Justieren Ergebnis: Rauspundbrett

Baumstämme entrinden Holz- Bildhauerei

Bau des Klang-Objektes für den Klangpfad der Jens-Nydahl-Grundschule

Exkursion zur historischen Schmiede in Rixdorf

Präsentation des Projektes und der Klanginstallation in der Aula der Jens-Nydahl-Grundschule

SACHBERICHT ZUM THEMENATELIER DER DEUTSCHEN KINDER- UND JUGENDSTIFTUNG: "KUNST UND KLANG IN DER JENS-NYDAHL-GRUNDSCHULE" 1. Projektvorbereitung (Seite 2) Ausgangspunkt des diesjährigen Themenateliers war der im Jahr 2006 eröffnete Klangpfad auf dem Schulhof. Die Klasse 6C wollte der Schule ein selbstgestaltetes Abschiedsgeschenk machen bevor sie zum Ende des Schuljahres die Schule verlassen würde. Da der Klangpfad noch Platz für weitere Klangobjekte ließ, entschloss sich die Klasse eine zusätzliche Klanginstallation zu bauen. 2. Ideenfindung (Seite 3) Dieses Objekt mußte verschiedene Anforderungen erfüllen. Es sollte: - vandalismussicher - witterungsbeständig - leicht zu bedienen - einen harmonischen Klang erzeugen und - mit den handwerklichen Fähigkeiten der Kinder innerhalb eines Schuljahres zu realisieren sein. Deshalb entschlossen wir uns ein Röhrenglockenspiel in einem dreieckigen Rahmen aus Baumstämmen zu bauen. 3. Ethnologisches Museum (Seite 4) Um die Welt des Instrumentenbaus näher kennenzulernen, machten wir zunächst eine Exkursion ins ethnologische Museum in Dahlem. Hier erforschten die Kinder verschiedene Instrumente hinsichtlich ihrer Bau- und Spielart sowie ihrer kulturellen Herkunft anhand eines zuvor erarbeiteten Fragenkatalogs. 4. Projektwoche: Instrumentenbau (Seite 5-11) Die gewonnenen Kenntnisse setzten wir in der nächsten Phase um, indem wir verschiedene Instrumente aus dem Museum mit unseren Mitteln in den Räumen der KinderKunstWerkstatt des Vereins "Kommunikation durch Kunst" nachbauten. Jeder Schüler baute sich z. B. eine einfache Gitarre, ein Holz-Xylophon, eine Harfe, einen Regenmacher und ein sogenanntes Nagelklavier. Die Ergebnisse der Projektwoche präsentierte die Klasse im Anschluss interessierten Mitschülern. 5. Wissenschaftliche Aspekte (Seite 12-13) Im Anschluss untersuchten wir im NaWi-Raum der Schule die naturwissenschaftlichen Hintergründe mit eigenen Experimenten und dem Bau von Flöten, die durch das Eintauchen in Wasser unterschiedliche Töne erzeugten. Kompliziertere Versuchsaufbauten, die wir mit unseren eigenen Mitteln nicht realisieren konnten, entdeckten und untersuchten wir dann im Spektrum des Technik-Museums. 6. Besuch des Sägewerks im Grunewald (Seite 14-15) Da unser Klangobjekt hauptsächlich aus Holz und Metall bestehen sollte, besuchten wir zunächst das Sägewerk im Grunewald, um alles Wissenswerte über den handwerklichen Umgang mit Holz zu erfahren und mit den eigenen Händen ausprobieren zu können. Hier konnten die Schüler eine große Bandsäge bedienen und aus rohen Baumstämmen millimetergenau Balken sägen. Außerdem lernten sie Baumstämme zu entrinden und Holzskulpturen mit Hammer und Meißel zu formen. 7. Bau des Klangobjektes (Seite 16-17) Mit den nun gewonnenen Kenntnissen und Fähigkeiten konnten wir uns im Anschluss an den eigentlichen Bau des Klangobjektes machen. Hierzu holten wir mit einigen Schülern die Baumstämme aus dem Wald, sägten sie auf die richtige Länge und bearbeiteten sie mit Hammer und Meißel, um sie zu dem geplanten dreieckigen Rahmen zusammenfügen zu können. 8. Besuch der alten Schmiede in Rixdorf (Seite 18) Um auch die Bearbeitung des zweiten Materials unseres Klangobjektes - Metall - kennenzulernen besuchten wir die alte Schmiede in Rixdorf, die auch von der traditionellen Atmosphäre eines mittelalterlichen Handwerksbetriebes einen bleibenden Eindruck bei den Schülern hinterließ. Hier konnten die Kinder einer Gruppe Metallröhren, wie wir sie auch für das Klangobjekt benötigten, selber ablängen, bohren und entspanen. In der zweiten Gruppe wurden die Röhren dann auf dem Schmiedeofen erhitzt und danach von den Kindern mit dem Schmiedehammer verformt und die Auswirkung der Verformung und der Hitze auf die akustischen Eigenschaften untersucht. 9. Aufbau und Präsentation des Klangobjektes (Seite 19) Abschließend setzten wir sämtliche Komponenten zusammen: die bearbeiteten Baumstämme und die abgelängten und gebohrten Klangröhren wurden zusammengefügt sowie das Klangobjekt auf seinen Platz innerhalb des Klangpfades auf Betonfundamente aufgestellt. Unser Projekt präsentierten wir dann allen Interessierten zum Ende des Schuljahres in der Aula mit einem Diavortrag der Schüler und der feierliche "Enthüllung" des Klangobjektes, das somit der Schule als Abschiedsgeschenk der Klasse 6C übergeben wurde. Den kulinarischen Abschluss bildete ein von den Schülern selbstgemachtes und präsentiertes kaltes Bufett, an dem sich alle gemeinsam stärken konnten