Klare Botschaften: das PR 1 1 KreativLab am 2.11.2017, 17-21 Uhr Dezernat5 Galerie für aktuelle Kunst Franz-Mehring-Str. 11 19053 Schwerin Ortserkundung vorab: Der Künstler Tino Bittner führte durch die aktuelle Ausstellung im Dezernat5: PARALLAXE http://dezernat5.de/1053-2/ Weiterführende Projekte: Starter-Tag für einen neuen Co Working Space Schwerin Landesstrategie MV zur Entwicklung der Raumpotenziale Vertriebs- und PR-Kooperation von Selbstverlagen in MV Dezernat5: Zwischennutzung in Dauerinstitution umwandeln
Was bitte macht ein Löwe an der Fassade des Dezernat5 in Schwerin? Ist er: a) eine PR-Aktion für die neue Ausstellung? b) Kunst am Bau? c) ein Sponsoren-Beitrag für das neue Schweriner Löwengehege? d) ein Appell zur Rettung gefährdeter Tierarten? Die Antwort: Er ist alles zusammen! Und damit ein geniales Beispiel für kreative Öffentlichkeitsarbeit. Tino Bittner, Udo Dettmann und Thomas Sander von der Produzentengalerie Dezernat5 haben gemeinsam mit dem Sponsor der SAS Schwerin und dem Schweriner Zoo gleich 4 Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Sie haben einen Aufhänger im wahrsten Sinn des Wortes! für eine Pressemeldung. Sie haben einen starken Hingucker, den sie auch als gutes Pressefoto verwenden können. Sie haben durch ihre Partner gleich mehrere Presseverteiler, durch die sie neue Zielgruppen gewinnen. Sie zeigen auf spielerische Art, wie Kunst am Bau im öffentlichen Raum wirken kann. Im Workshop Pressearbeit für Kreative konnten wir im KreativLab mit der Journalistin und PR-Expertin Manuela Heberer diese Themen noch weiter vertiefen. Unser Fazit: Pressearbeit ist durch die Vielzahl der Medien heutzutage nicht unbedingt leichter geworden. Aber es lohnt sich trotzdem! Durch eine aktive Pressearbeit lässt sich mit wenig Budget eine große Reichweite erzielen, resümiert Manuela: vor allem in Zusammenarbeit mit Partnern oder Netzwerken, durch die sich der Aktionsradius entscheidend vergrößert. Ihr wichtigster Tipp: Durch die tägliche Informationsflut und den notorischen Zeitmangel der JournalistInnen heute ist es ideal, wenn Pressearbeit als Full Service durchgeführt wird: Eine Überschrift, die auf das Thema neugierig macht Ein knapper Teaser, der alle wichtigen Infos kurz zusammenfasst Ein Text, der auch für Laien verständlich ist (die JournalistInnen sind in den meisten Fällen keine Fachleute, sondern Allrounder) Inhalte, die die gesellschaftliche Relevanz vermitteln ( das geht alle an ) oder/und den Entdeckergeist anregen ( das hat es noch nie gegeben ): alles, was die Journalisten persönlich interessieren könnte Ein mitgeliefertes Foto, das rechtefrei nutzbar und mit Bildunterschrift versehen ist Die Bereitschaft, mit den JournalistInnen in Kontakt zu bleiben und Auskunft zu geben
Hier findet Ihr Manuelas Präsentation zum Download: https://kreativemv.files.wordpress.com/2017/11/manuela-heberer_workshop-prkreativschaffende.pdf Übrigens: Verbiegen muss man sich dafür nicht. Tinos Geheimnis für seine gute Öffentlichkeitsarbeit: Wir machen unser Ding und hoffen, dass es eine Schnittstelle für die Partner gibt. Gerade die starke Persönlichkeit, die authentische Ausstrahlung ist es, die Kreative und Künstler für die Presse und fürs Publikum interessant macht. Wer Hemmungen hat, sich selbst zu vermarkten: Manchmal sehen andere die eigenen Attraktionen klarer als man selbst. Stefanie Raab vom Kreativnetz Neukölln stellte ein geniales Format vor: Wir lassen in PR Workshops Paare bilden, die jeweils für den anderen die Pressemitteilung schreiben durch die Außenperspektive entstehen spannende neue Blicke auf die Projekte, die auch für das Publikum und die Presse interessant sind. Super Idee, die wir natürlich bei nächster Gelegenheit klauen werden... Insgesamt bleibt für uns auch die Frage, wie wir in MV die Öffentlichkeitsarbeit durch Netzwerke bündeln können. Wir bleiben dran! Eine Möglichkeit ist auf jeden Fall Manuelas Online-Magazin http://www.alles-mv.de/das-magazin/. Raumwohlstand Es ergab sich wohl auch durch diesen extravaganten Ort unseres KreativLabs, dass Raumpotenziale zum roten Faden der Projektpräsentationen der TeilnehmerInnen wurden. Die Produzentengalerie Dezernat5 bespielt das ehemalige Einwohnermeldeamt seit 8 Jahren als temporärer Zwischennutzer und wertet damit das leerstehende Gebäude auf. Den Mehrwert hat die Stadt Schwerin erkannt: Sie zeichnete das Künstlertrio mit dem Kulturpreis der Stadt aus und steht gerade in Verhandlungen mit den Künstlern für eine dauerhafte Nutzung als Galerie, Showroom, Veranstaltungsort und für Ateliers. To Do für 2018: Wir drücken die Daumen für einen erfolgreichen Abschluss!!
Stefan Birk Arbeitslabor GmbH Schwerin Stefan Birk vom Schweriner Arbeitslabor möchte die Synergien zwischen Kultur- und Kreativwirtschaft, Stadtentwicklung und kreativer Unternehmensberatung stärker voranbringen: Die Kreativbranche ist Vorreiter bei den Arbeitsformen der Zukunft, dem Arbeiten 4.0. Da die Digitalisierung die Arbeitswelt gründlich auf den Kopf stellt, liegt hier ein großer Mehrwert für andere Wirtschaftsbranchen. Seine Idee: gemeinsam mit Kreativen, der Stadt Schwerin und Unternehmen aus anderen Branchen einen neuen Co Working Space in Schwerin gründen. Deutschland (insbesondere Berlin) ist europaweit führend bei diesen branchenübergreifenden Gemeinschaftsarbeitsplätzen in MV gibt es derzeit nur 3, da ist also noch viel Luft nach oben. Das kam gleich auf unsere To Do -Liste für 2018: Die Citymanagerin von Schwerin, Sabine Steinbart, sagte zu, ein Vernetzungstreffen zu diesem Thema mit zu organisieren. Arbeitstitel: Co Work Starter Tag Schwerin Arbeitslabor Schwerin: http://arbeitslabor.de/ Hier geht s zu Stefans Präsentation: https://kreativemv.files.wordpress.com/2017/11/stefanbirk_arbeitslabor_coworking-schwerin.pdf Stefanie Raab coopolis gmbh Berlin-Neukölln Viele Co Working Spaces verdienen nicht durch Mieteinnahmen, sondern als Akademien. Sie sind Berufsfortbildungszentren für die gewerbliche Wirtschaft, um den Rest der Wirtschaft über die Krise hinwegzubringen. Durch die Architektin und Stadtentwicklerin Stefanie Raab vom Kreativnetz Neukölln e.v. (unser Partnernetzwerk aus dem Bundesverband der Kreative Deutschland) hatten wir eine Spezialistin für das Thema Raumwohlstand an Bord. Sie hatte beeindruckende Beispiele dabei, welche verblüffenden Resultate integrierte Stadtentwicklung unter Beteiligung von Kreativnetzwerken erreichen kann. Seit 2005 hat Stefanie mit ihrer Zwischennutzungsagentur coopolis dazu beigetragen, den Berliner Stadtteil Neukölln von einem Problemviertel zum Hipster-Quartier zu mausern. Ihr Geheimrezept? Ich habe die Immobilieneigentümer mit den Kreativnetzwerken zusammengebracht. Und siehe da: Es gibt
viel mehr gemeinsame Interessen, als beide Zielgruppen vorher vermuteten! Maria Schulz vom Unternehmerverband Rostock-Mittleres Mecklenburg e.v. wurde gleich hellhörig: Ihre Idee ist, mit Hilfe von KreativunternehmerInnen den Leerstand in Rostocks Vorstädten zu beleben. In jüngster Zeit beweist Stefanie Raab, dass kreativ genutzte Raumpotentiale auch für ländliche Räume funktionieren. Im Fichtelgebirge hat sie gemeinsam mit Kommunen ein kreatives Leerstandsmanagement mit moderierten Objektbegehungen und einer Immobilien- Datenbank Freiraum sucht Freigeist installiert. Gerade wurde der erste Co Working Space, die Schaltzentrale, eröffnet in einer Kleinstadt im ländlichen Raum: Es kommen nicht nur Kreative aus der Region, sondern auch Unternehmen aus München, denen dort die Mieten zu teuer geworden sind. Wenn Euch also jemand erzählt, Kreativwirtschaft sei doch nur was für Metropolen: Sagt ihm, ER IRRT GEWALTIG! Und was schlägt Stefanie vor für unsere To Do -Liste in MV 2018? Der zentrale Schlüssel ist, auf Landesebene eine Strategie zur Entwicklung der Raumpotenziale zu verankern, in Kooperation mit den Ministerien. Ist hiermit fixiert. Arbeitstitel: Brain Gain MV. Immobilien-Datenbank: http://freiraumleben-fichtelgebirge.de/ Kreativzentrum/Co Working Space https://schaltzentrale.bayern/ Coopolis Planungsbüro für kooperative Stadtentwicklung: http://www.coopolis.de/ Hier findet Ihr Stefanies Präsentation: https://kreativemv.files.wordpress.com/2017/11/stefanieraab_coopolis_zwischennutzung-in-der-innenstadt.pdf Vernetzung und Kooperation Eva Schmidtchen Flora-Verlag Unnode/Kruckow www.floraverlag.de Vernetzung bleibt das Schlüsselthema, da gerade kleine Unternehmen und Freiberufler erst im Verbund bessere Marktchancen haben. Die Puppenspielerin und Verlegerin Eva Schmidtchen vom Flora-Verlag aus Unnode/Kruckow bei Jarmen stellte beim KreativLab die Frage, wie sie als Selbstverlegerin den Sprung in den Buchhandel schaffen könnte. Ihr schwebt eine Vertriebs- und PR-Kooperation der Kleinverlage vor, ähnlich wie die Kooperation http://www.schwarm-verlage.ch/ in der Schweiz. Evas Geschäftsmodell, im Anschluss an die Puppenspiel-Aufführungen ihre Kinderbücher zu verkaufen, funktioniert prima: Nach den Vorstellungen finden die wunderbar illustrierten Bilderbücher reißenden Absatz. Doch den Buchhandel zu knacken, ist schwer, da die Großhändler kleinere Verlage nicht listen. Eva nahm zahlreiche Kontaktadressen aus dem KreativLab mit: Wir sind gespannt, ob es demnächst einen neuen Verbund Schwarm-Verlage-MV geben wird!!
Dokumentation KreativLab Schwerin Dezernat5 2.12.2017 Die KreativLabs finden im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit statt und werden von der Kreative MV dem Netzwerk für Kultur- und Kreativwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Wir danken dem Dezernat5 für die wundervolle Gastfreundschaft an diesem inspirierenden Ort!