Neues im Umweltrecht IE-Richtlinie Umsetzung der BVT-Schlussfolgerungen mittels TA Luft und Abwasserverordnung

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Transkript:

Neues im Umweltrecht IE-Richtlinie Umsetzung der BVT-Schlussfolgerungen mittels TA Luft und Abwasserverordnung IHK-Seminare: Neues im Umweltrecht Februar 2015

Überblick Neue Pflichten für IED-Anlagen-Betreiber Bericht über den Ausgangszustand (AZB) Auskunftspflichten Umsetzung der BVT-Schlussfolgerungen mittels TA Luft und Abwasserverordnung Veröffentlichung von Umweltinspektionsberichten im Internet 2

Neue Pflichten für IED-Anlagen-Betreiber Auskunftspflichten Jährliche Mitteilung an Behörde nach Maßgabe der Genehmigung oder einer VO ( 31 (1) BImSchG) Selbstanzeige ( 31 (3) BImSchG) Meldung von Schadensfällen ( 31 (3) BImSchG) 3

Neue Pflichten für IED-Anlagen-Betreiber Auskunftspflichten Jährliche Mitteilung nach Maßgabe Genehmigung / VO an Behörde zur Prüfung, ob Nebenbestimmungen der Genehmigung oder Anforderungen aufgrund von Rechtsverordnungen eingehalten werden. Inhalt des Berichtes: Zusammenfassung von Ergebnissen der Emissionsüberwachung Sonstige Daten zur Überprüfung der Anforderungen gem. BImSchG (siehe 6 (1) Nr. 1 BImSchG) Ausnahme: entfällt für Daten, die bereits aufgrund anderer VO zu übermitteln sind Termin: erstmals 2015 für das Berichtsjahr 2014 Beispiel Formular in Hessen 4

Neue Pflichten für IED-Anlagen-Betreiber Auskunftspflichten Selbstanzeige : Mitteilung des Betreibers an Behörde, wenn festgestellt wird, dass Anforderungen gem. BImSchG (siehe 6 (1) Nr. 1 BImSchG) nicht eingehalten werden Meldung von Schadensfällen : Unverzügliche Meldung an Behörde bei allen Ereignissen mit schädlichen Umweltauswirkungen, falls nicht nach anderen Rechtsvorschriften erforderlich ( 4 USchadG, 19 StörfallV) 5

mittels TA Luft und Abwasserverordnung BVT-Schlussfolgerungen sind rechtsverbindlich durch Gesetzgeber/Behörden anzuwenden, d. h. Pflicht zur Anpassung von: Rechtverordnungen ( 7 (1a) BImSchG), z. B. die 13. 17. 31. BImSchV oder Abwasserverordnung Verwaltungsvorschriften ( 48 (1a) BImSchG), z. B. TA Luft Umsetzung in der Anlage Neuanlage: Nebenbestimmungen zur Genehmigung ( 12 (1a) BImSchG) Bestandsanlage: Nachträgliche Anordnung ( 17 (2a) BImSchG) 6

mittels TA Luft und Abwasserverordnung Fristen für die Umsetzung Bestandsanlagen und bestehende Einleitungen spätestens 4 Jahre nach Veröffentlichung der BVT-Schlussfolgerungen im EU-Amtsblatt Neuanlagen und neue Einleitungen: sofort Bearbeitungsstand der BVT-Merkblätter, siehe http://eippcb.jrc.ec.europa.eu/reference/ 7

mittels TA Luft Verfahren zur Festlegung von Emissionsgrenzwerten nach TA Luft BVT-Schlussfolgerung wird im EU-Amtsblatt veröffentlicht Prüfung, ob sich im Vergleich zu den Vorsorgeanforderungen der TA Luft der Stand der Technik weiterentwickelt hat (bisher durch TALA-TA Luft-Ausschuss, aufgelöst im Sommer 2014) BMU trifft auf dieser Prüfgrundlage eine Entscheidung und hört die zuständigen obersten Landesbehörden an BMU macht das Fortschreiten des Standes der Technik bestimmter Vorsorgeanforderungen der TA Luft im Bundesanzeiger bekannt (erstmals am 09.01.2014) TA Luft sieht diese Möglichkeit vor (Nr. 5.1.1 (5)) 8

mittels TA Luft Verfahren zur Festlegung von Emissionsgrenzwerten nach TA Luft Mit Veröffentlichung des BMU im Bundesanzeiger wird die Bindungswirkung der TA Luft der betroffenen Regelung für die jeweilige Anlagenart aufgehoben Behörde hat dann den Stand der Technik eigenständig zu ermitteln ( 5 (1) Nr. 2 BImSchG Entstandene Lücke wird durch entsprechende Vollzugsempfehlungen der Bund/Länderarbeitsgemeinschaft (LAI) vorübergehend geschlossen (siehe http://www.lai-immissionsschutz.de/servlet/is/26513/) LAI-Vollzugsempfehlungen sollen so lange angewendet werden, bis die emissionsseitigen Regelungen der TA Luft an den fortgeschrittenen Stand der Technik angepasst sind. 9

mittels TA Luft und Abwasserverordnung Übersicht zum Stand der Umsetzung in deutsches Recht Branche BVT-Schlussfolgerung Veröffentlichung EU- Amtsblatt Umsetzung Bestand bis Vorsorgeanforderungen der TA Luft 2002 Bekanntmachung im Bundesanzeiger Abwasserverordnung Anhänge Änderung am Eisen- und Stahlerzeugung 08.03.2012 08.03.2016 09.01.2014 29 und 46 02.09.2014 Glasherstellung 08.03.2012 nicht mehr 08.03.2016 bindend 09.01.2014 41 02.09.2014 Lederindustrie 16.02.2013 16.02.2017 soweit genannt 09.01.2014 Herstellung von Zement, Kalk und Magnesiumoxid 09.04.2013 09.04.2017 09.01.2014 Chloralkaliindustrie 11.12.2013 11.12.2017 Herstellung von Zellstoff, Papier und Karton 30.09.2014 30.09.2018 Raffinerien 09.10.2014 09.10.2018 10

EU-Arbeitsprogramm für BVT-Merkblätter in Bearbeitung BVT-Merkblatt Abwasser- und Abgasbehandlung/-management der chemischen Industrie Arbeitsbeginn Geplante Vorlage des BVT-Entwurfs 2007 2013 Nichteisenmetallindustrie 2006 2013 Intensivhaltung von Geflügel und Schweinen 2008 2014 Herstellung organischer Grundchemikalien 2009 2014 Großfeuerungsanlagen 2011 2014 Platten auf Holzbasis 2011 2014 Abfallbehandlung 2013 2015 Holzkonservierung mit Chemikalien 2014 2016 Herstellung anorganischer Grundchemikalien (Ammoniak, Säuren und Düngemittel) u. Herstellung anorganischer Grundchemikalien (Feststoffe u. andere) 2014 2016 Abfallverbrennung 2014 2016 Textilindustrie 2014 2016 Stahlverarbeitung 2014 112016

mittels TA Luft Beispiel Kalkindustrie Aufhebung der Bindewirkung der TA Luft aufgrund der Fortentwicklung des Standes der Technik für bestimmte Vorsorgeanforderungen der TA Luft für Anlagen zum Brennen von Kalkstein, Magnesit oder Dolomit (Nr. 2.4.1 der 4. BImSchV durch Bekanntmachung im Bundesanzeiger am 09.01.2014 Bundesanzeiger LAI-Vollzugshilfe gemäß jeweiliger BVT-Schlussfolgerung BVT-Schlussfolgerung (Kalkindustrie) 12

mittels TA Luft Beispiel Kalkindustrie LAI-Vollzugsempfehlungen für der Nr. 2.4.1 des Anhangs 1 der 4. BImSchV, hier Anlagen zum Brennen von Kalkstein oder Dolomit Neu: Bezugsgröße Volumengehalt an Sauerstoff im Abgas von 11 Vol.% Gesamtstaub - gefasste Abgase (Nr. 5.2.1 TA Luft): 10 mg/m³ Altanlagen: Brennöfen mit Elektrofilter in 6 Jahren (09.04.2019) Kalkhydratanlagen mit Nasswäscher in 8 Jahren (09.04.2021) gefasste Quellen aus staubenden Betriebsvorgängen mit vielen kleinen Quellen (< 10.000 m³/h) und wenigen Betriebsstunden im Jahr in 6 Jahren (09.04.2019) 13

mittels TA Luft Beispiel Kalkindustrie LAI-Vollzugsempfehlungen für der Nr. 2.4.1 des Anhangs 1 der 4. BImSchV, hier Anlagen zum Brennen von Kalkstein oder Dolomit Stickstoffoxide (Nr. 5.4.2.4 TA Luft) Brennöfen: 0,35 g/m³ nur für Ringschachtöfen: 0,50 g/m³ Schwefeloxide (Nr. 5.2.4 TA Luft): 0,20 g/m³ Neu: Kohlenmonoxid Brennöfen: 0,50 g/m³ nur Drehrohöfen mit Vorwärmer: 1,0 g/m³ nur Ringschachtöfen (RSO) und mischgefeuerte Schachtöfen (MSO) mit und ohne Brennerlanzen: kein CO-Grenzwert 14

mittels TA Luft Beispiel Kalkindustrie LAI-Vollzugsempfehlungen für der Nr. 2.4.1 des Anhangs 1 der 4. BImSchV, hier Anlagen zum Brennen von Kalkstein oder Dolomit Organische Stoffe (Gesamt-C) (Nr. 5.2.5 TA Luft) 10 mg/m³ für: Drehrohrofen (LDO) 30 mg/m³ für: Ringschachtöfen (RSO), mischgefeuerte Schachtöfen mit und ohne Brennerlanzen (MSO) Gleichstrom-Gegenstrom-Regenerativ-Öfen (GGRO) 50 mg/m³ im Einzelfall für mischgefeuerte Schachtöfen mit und ohne Brennerlanzen (MSO) 30 mg/m³, wenn thermische Nachverbrennung (TNV) im Einsatz 15

mittels TA Luft Beispiel Kalkindustrie Zusammenfassung der Emissionsgrenzwerte Parameter neu alt Einheit Ofentyp Gesamtstaub 10 20 mg/m³ NOx 0,35 0,50 0,50 RSO g/m³ SOx 0,20 0,35 g/m³ CO Gesamt-C 0,50./. 1,0 LDO./../. RSO, MSO./. 10 LDO 30 RSO, MSO, GGRO 50 MSO im Einzelfall 50 g/m³ mg/m³ 16

mittels Abwasserverordnung Änderung der Abwasserverordnung vom 02.09.2014 Änderungsgründe: im Wesentlichen Umsetzung der IE- Richtlinie/BVT-Schlussfolgerungen vom 08.03.2012 Anforderungen aus den BVT-Schlussfolgerungen: sind erst ab dem 08.03.2016 von vorhandenen Einleitungen einzuhalten Emissionsgrenzwerte gelten als im Einleitbescheid festgesetzt, soweit der Bescheid nicht weitergehende Anforderungen im Einzelfall festlegt ( 57(4) Satz 1 Nr. 2 WHG) 17

mittels Abwasserverordnung Wesentliche Änderungen Erweiterung des Anwendungsbereiches auf Errichtung, Betrieb und Benutzung von Abwasseranlagen ohne direkten Bezug zur Gewässernutzung ( 1 (1)) Forderung nach innerbetrieblicher Rückführung von Stoffen (nachhaltige Produktion) ( 3 (1)) Nachweis der Einhaltung auch der anderen allgemeinen Anforderungen ist Grundlage für die Anlagenzulassung: Abwasserkataster Betriebstagebuch oder andere geeignete Weise Einleiter wird verpflichtet Chemikalieneinsatz, Abluftemissionen und Schlammmengen zu minimieren ( 3 (2)) Aktualisierung der Analysenverfahren (neue und geänderte) 18

mittels Abwasserverordnung Wesentliche Änderungen Änderung diverser Anhänge, insbesondere wg. der am 08.03.2012 veröffentlichten BVT-Schlussfolgerungen: Eisen-/Stahlerzeugung Anhang 29 Eisen- und Stahlerzeugung Anhang 46 Steinkohleverkokung Glasherstellung Anhang 41 Herstellung und Verarbeitung von Glas und künstlichen Mineralfasern 19

mittels Abwasserverordnung Wesentliche Änderungen Anhang 29 Eisen und Stahlerzeugung Einführung des neuen Parameters Abfiltrierbare Stoffe (Teil C Anforderungen an das Abwasser an der Einleitstelle) Anhang 46 Steinkohleverkokung Einführung von konzentrationsbezogenen Emissionsgrenzwerten (mg/l), bisher waren Parameter meist über Frachtenregelungen (g/t) begrenzt Einführung des neuen Parameters Thiocyanat (SCN - ) (Teil D Anforderungen an das Abwasser vor Vermischung) Anhang 41 - Herstellung und Verarbeitung von Glas und künstlichen Mineralfasern Einführung neuer Parameter und Absenkung von Emissionsgrenzwerten 20

mittels Abwasserverordnung Formale Einführung der Anforderungen aus den BVT- Schlussfolgerungen in den Anhängen der AbwV, z. B. Anhang 29 Eisen und Stahlerzeugung Anwendungsbereich, neuer Absatz 3 Die in Teil C Absatz 1 und 2, Teil D Absatz 1, 4 und 5 sowie Teil F Nummer 1 und 2 genannten Anforderungen sind Emissionsgrenzwerte im Sinne von 1 Absatz 2 Satz 1. 1 Absatz 2 Satz 1 Die allgemeinen Anforderungen dieser Verordnung und die in den Anhängen gekennzeichneten Emissionsgrenzwerte sind vom Einleiter einzuhalten, soweit nicht weitergehende Anforderungen in der wasserrechtlichen Zulassung für das Einleiten von Abwasser festgelegt sind. 21

mittels Abwasserverordnung Formale Einführung der Anforderungen aus den BVT- Schlussfolgerungen in den Anhängen der AbwV, z. B. Anhang 29 Eisen und Stahlerzeugung Teil F, Absatz 1 Für vorhandene Einleitungen von Abwasser sind die in Teil A Absatz 3 genannten Anforderungen spätestens bis zum 8. März 2016 einzuhalten. Abweichend hiervon sind die Anforderungen nach Teil C Absatz 1 für die Parameter Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB), Phosphor, gesamt und Giftigkeit gegenüber Fischeiern (GEi) ab dem 6. September 2014 einzuhalten. Klarstellung wg. Abwasserabgabe, die sich auf Anforderungen gem. AbwV im Veranlagungsjahr bezieht 22

Veröffentlichung von Umweltinspektionsberichten im Internet Anforderungen an die Anlagenüberwachung: Überwachung aller genehmigungspflichtigen Anlagen gemäß BImSchG ( 52 BImSchG) regelmäßige Überwachung der IED-Anlagen ( 52a BImSchG) Erstellung von Überwachungsplänen und programmen Vor-Ort-Besichtigungen (Umweltinspektion) Überwachung der Emissionen Überprüfung interner Berichte und Folgedokumente Überprüfung der Eigenkontrolle Prüfung der angewandten Techniken Überprüfung der Eignung des Umweltmanagements Prüfung Einhaltung der Genehmigungsauflagen Bericht über die Ergebnisse der Umweltinspektion ist innerhalb von 4 Monaten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen 23

Veröffentlichung von Umweltinspektionsberichten im Internet Überwachungserlass NRW vom 24.09.2012 regelt möglichst einheitliches Vorgehen: Planung und Umsetzung der Umweltinspektion, u. A. Inhalte des Inspektionsberichtes mit einer Bewertung der Ergebnisses der Inspektion: Keine Mängel Geringfügige Mängel Erhebliche Mängel Schwerwiegende Mängel Veröffentlichung im Internet Rechtsgrundlage für das Umweltministerium (MKULNV NRW) 52a (5) BImSchG in Verbindung mit 10 (2) Satz 1 Nr. 4 UIG 24

Veröffentlichung von Umweltinspektionsberichten im Internet Klage eines Unternehmens gegen die BR Arnsberg im Eilverfahren, die Veröffentlichung des Inspektionsberichtes zu unterlassen Das Verwaltungsgericht Arnsberg hat der BR Arnsberg untersagt, diesen Inspektionsbericht bis zum rechtskräftigen Abschluss eines Klageverfahrens im Internet zu veröffentlichen (VG Arnsberg, Beschluss vom 10.06.2014 4 L 867/13) Der Inspektionsbericht enthielt den Hinweis auf erhebliche Mängel. 25

Veröffentlichung von Umweltinspektionsberichten im Internet VG Arnsberg, Beschluss vom 10.06.2014 4 L 867/13 Veröffentlichung im Internet ist insoweit unzulässig, als eine Bewertung der vorgefundenen Mängel darin durch die Behörde stattfindet. Damit liegt eine Verletzung des Grundrechtes auf informelle Selbstbestimmung und Berufsausübungsfreiheit durch Gefährdung der Reputation des Anlagenbetreibers aufgrund der Behördenbewertung vor. Wegen der weitreichenden Auswirkungen der Bewertung, benötigen die Bewertungskriterien eine gesetzliche Grundlage. Ein Erlass ist nicht ausreichend. Darüber hinaus ist ein Erheblicher Mangel genauer zu definieren. Veröffentlichung im Internet ohne Wertung der Behörde sei dagegen zulässig 26

Veröffentlichung von Umweltinspektionsberichten im Internet VG Arnsberg, Beschluss vom 10.06.2014 4 L 867/13 Gegen die Entscheidung des VG Arnsberg wurde Beschwerde vor dem OVG Münster eingereicht MKLUNV NRW hat mit einem Erlass vom 20.06.2014 angeordnet, dass von der bisherigen Veröffentlichungspraxis bis zum Abschluss des Beschwerdeverfahrens nicht abgewichen wird. Anlagenbetreiber können gegen eine entsprechende Veröffentlichung ebenfalls vor Gericht ziehen. Beschluss OVG Münster vom 30.10.2014 bestätigt Verwaltungspraxis 27

Kontakt Tauw GmbH Richard-Löchel-Straße 9 47441 Moers T +49 (0)2841 14 90 0 F +49 (0)2841 14 90 11 Ihre Ansprechpartner: Dr. Marianne Hegemann T +49 (0)28 41 14 90-13 M +49 (0)15 20 93 95 61 4 E-Mail: marianne.hegemann@tauw.de 28