GS1 Standards Globale Artikelidentnummer in der Anwendung Funktion, Aufbau und Umsetzungshinweise zur GTIN
Vorwort Zu dieser Schrift Ein Kernelement für die Standardisierung von Geschäftsprozessen ist das am 1. Juli 1977 in Deutschland eingeführte System der damals Europäischen, heute Globale Artikelnummerierung (GTIN) in der Bundesrepublik Deutschland. Das GS1 System erfasst nicht nur alle im Groß- und Einzelhandel angebotenen Gebrauchs- und Verbrauchsgüter sowie Dienstleistungen, sondern ist so angelegt, dass es sich auf sämtliche Roh-, Halb- und Fertigprodukte einschließlich ihrer Verpackungshierarchien in der Wertschöpfungskette erstrecken kann. Mehr als 30 Jahre nach der Einführung des Systems in der Lebensmittelwirtschaft in Deutschland kann festgestellt werden, dass die GTIN in der klassischen Konsumgüterwirtschaft und zahlreichen anderen Branchen zu einem festen Begriff geworden ist. Sie nutzen das international eindeutige und überschneidungsfreie Nummernsystem, und jedes Jahr stoßen "neue" Anwendergruppen hinzu. Über 100 Länder gehören zum Teilnehmerkreis. Allein in Deutschland haben sich weit über 130.000 Unternehmen aus den verschiedensten Sektoren diesem System angeschlossen, fast alle Konsumgüter und viele Artikel aus weiteren Wirtschaftsbereichen identifizieren sich über die GTIN (ehemals EAN). Das GS1 System hat seine praktische Bewährungsprobe schon lange bestanden. Zeichen dafür ist auch die erfolgreiche Einführung weiterer Nummernsysteme nach GTIN- Vorbild - so beispielsweise die Globale Lokationsnummer (GLN) zur Identifikation von Unternehmen und Unternehmensteilen sowie die Nummer der Versandeinheit (NVE/ SSCC) zur Identifikation von logistischen Einheiten. Die GTIN ist einer der wichtigsten Bausteine moderner Warenwirtschaftssysteme. Durch ihre Umsetzung im Strichcode und im elektronischen Datenaustausch eröffnet sie dem Anwender hohe Rationalisierungspotenziale z. B. automatisierte Verarbeitung beim Scanning an Datenkassen oder schneller Datenabgleich von warenbegleitenden Angaben beim Wareneingang mit vorab elektronisch übermittelten Informationen. In dieser Broschüre werden die wichtigsten Fragen bei Herstellung und Anwendung des EAN-Strichcodes behandelt. Sie zeigt die Hintergründe und den Anwendungsnutzen auf und soll dem Einzelanwender gezielt helfen, Fehler bei der Herstellung und Anordnung zu vermeiden. Um die Verzahnung der GS1 Nummernsysteme mit den Anwendungen im elektronischen Datenaustausch und im Supply Chain Management zu verstehen und sie in eigene Lösungen zu implementieren, empfehlen wir die Lektüre unserer Handbücher. Anwendern aus dem Gesundheitswesen steht zusätzlich ein eigenes Booklet zur Verfügung, das auf die besonderen Fragen dieser Branche eingeht. Köln, im Juli 2013
Inhaltsverzeichnis Abschnitt 1 GTIN Die Globale Artikelnummer: Teil des GS1 Systems... 11 1.1 Wesentliche Merkmale der GTIN... 12 1.2 Die GTIN-Nummernstrukturen im Überblick... 14 1.3 Die 13-stellige GTIN... 14 1.4 Die 8-stellige GTIN... 16 1.5 Die 12-stellige GTIN in USA und Kanada... 17 1.5.1 Die 14-stellige GTIN... 18 1.6 Die GTIN-Prüfziffer... 19 1.7 Beispiel einer GTIN-Prüfziffernermittlung... 20 1.8 Prüfziffernservice GS1 Germany... 21 2 Die GTIN-Vergabe... 22 2.1 Wer vergibt die GTIN?... 22 2.2 Nach welchen Kriterien wird die GTIN gebildet?... 23 2.3 Was und wie soll eigentlich nummeriert werden?... 24 2.4 Wiederverwendung von GTIN ausgelaufener Artikel... 25 3 Artikeländerungen... 27 3.1 Was sind Artikeländerungen?... 27 3.2 Produktvarianten bei Verbrauchereinheiten... 28 3.3 Werbevarianten bei Verbrauchereinheiten... 30 3.4 Produkt- oder Werbevarianten bei Handelseinheiten... 31 4 Die GTIN-Anwendungen schaffen Transparenz für Kunden... 32 4.1 Fälschungssicherheit durch GTIN und Serialisierung... 32 4.2 Die GTIN im Mobile Commerce... 33 5 Sonderformen der Artikelidentifikation... 34
Inhaltsverzeichnis Abschnitt 5.1 Interne Artikelnummerierungen im Handelsbetrieb... 34 5.2 Die Kennzeichnung mengenvariabler Verbrauchereinheiten... 36 5.3 Das SAN-13-Konzept für kalibrierte Gewichtsware... 37 5.4 Die Kennzeichnung von Verlagsobjekten... 38 5.5 Die Codierung von Gutscheinen... 40 5.6 Globale Coupon Identnummer (GCN))... 41 6 Die GTIN in den Kommunikationsmedien... 43 6.1 Die GTIN auf dem Formular... 43 6.2 Die GTIN im elektronischen Geschäftsverkehr... 44 6.3 Die GTIN im Strichcode... 45 7 Der EAN-Strichcode... 46 7.1 Der EAN-Code auf Verbraucher- und Handelseinheiten... 46 7.2 Die Produktion des EAN-Strichcodes... 48 7.3 Die Größe des EAN-Symbols... 49 7.4 Höhenverkürzung: Truncation bei EAN-Symbolen... 51 7.5 Die Farbwahl... 52 7.6 Druckverfahren und Bedruckstoffe... 55 7.7 Problemfälle... 56 8 Platzierungsempfehlungen für die GTIN im Strichcode... 58 8.1 Allgemeine Regeln... 58 8.2 Platzierung der EAN-Symbole auf Verbrauchereinheiten... 60 8.3 Platzierung von EAN-Strichcodes auf Handelseinheiten... 71 8.4 Paletten... 72
Inhaltsverzeichnis Abschnitt 9 Die GTIN in weiteren GS1 Datenträgern... 73 9.1 Die GTIN im GS1-128 Strichcode... 73 9.1.1 Die GTIN im GS1 DataBar... 73 9.1.2 Die GTIN im GS1 DataMatrix... 74 9.2 Die GTIN im EPC/Radiofrequenztechnik... 75 10 Schlussbemerkung... 76 Impressum... 77
Abbildungsverzeichnis Abbildung Abb. 1: Drei eigenständige Nummernsysteme mit gemeinsamer Basis... 12 Abb. 2: Scanning im Einzelhandel... 13 Abb. 3: Aufbau der 13-stelligen GTIN... 15 Abb. 4: Aufbau der 12-stelligen GTIN... 17 Abb. 6: Die drei Formen der 14-stelligen GTIN... 19 Abb. 5: GTIN in der logistischen Gebindehierarchie... 24 Abb. 7: Normale Instore-Artikelnummer (10 Mrd. Möglichkeiten)... 35 Abb. 8: Kurze Instore-Artikelnummer (1 Mio. Möglichkeiten)... 35 Abb. 9: Spezialpräfixe für mengenvariable Verbraucherartikel in Deutschland... 36 Abb. 10: Aufbau des Spezialcodes für mengen-/gewichtsvariable Artikel... 37 Abb. 11: Aufbau der SAN-13... 37 Abb. 12: Nationaler GS1 Pressecode... 38 Abb. 13: Internationaler GS1 Pressecode... 39 Abb. 14: ISBN-Codierung... 39 Abb. 15: Aufbau des GS1 Gutscheincodes für den europäischen Währungsraum... 40 Abb. 16: Globale Coupon Nummer (GCN)... 42 Abb. 17: Die GTIN im Strichcode... 45
Tabellenverzeichnis Tabelle Tabelle 1: Symbolabmessungen bei unterschiedlichen Vergrößerungsfaktoren... 50 Tabelle 2: Höhenverkürzungen (Truncation)... 52 Tabelle 3: Drucksystem und Vergrößerungsfaktor... 55 Tabelle 4: Behälterwölbung und Vergrößerungsfaktor... 60