Eidgenössisches Departement des Innern EDI Bundesamt für Statistik BFS Medienmitteilung Sperrfrist: 30.03.2007, 9:15 15 Bildung und Wissenschaft Nr. 0350-0703-70 Statistik der beruflichen Grundbildung 2006 Leichte Zunahme der Eintritte in die Berufsbildung Neuchâtel, 30.03.2007 (BFS) Gemäss den neuesten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) befanden sich im Jahr 2006 insgesamt rund 205'000 Jugendliche und junge Erwachsene in einer beruflichen Grundbildung. Über 75 000 traten neu in eine Berufsbildung ein und fast 60'000 schlossen ihre Ausbildung mit Erfolg ab. In der Liste der am häufigsten ergriffenen Berufslehren rückten die neu geschaffenen Berufe im Verkauf, aber auch im Gesundheits- und Sozialbereich bereits weit nach vorne. Die Anzahl der Berufsmaturitätsabschlüsse stagnierte knapp über der 10 000-Marke. Die Eintritte in die berufliche Grundbildung nahmen gegenüber dem Vorjahr um rund 2% auf 75'600 zu. Die Anzahl der Schulabgänger/innen stieg gegenüber 2005 noch um 1,5%, d.h. nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Neben den erfassten Berufslernenden befinden sich gemäss Szenarien des BFS gegen 17 000 Jugendliche in einer Übergangsausbildung, sei es in einem 10. Schuljahr, in einem berufsvorbereitenden Brückangebot oder in einer sonstigen Kurzausbildung. Obwohl die erste Attestbildung (Detailhandelsassistent/in) bereits in die Top Ten der Berufsbildungen vorrückte, ist dieser speziell für Jugendliche mit weniger starkem Schulsack geschaffene Berufsbildungstyp noch nicht etabliert. Bei den Neueintritten in die Berufsbildung betrug der Anteil der Attestausbildungen 2006 erst 3%. Entwicklung in den Ausbildungsfeldern Überdurchschnittlich viele neue Ausbildungsplätze entstanden 2006 vor allem in den Ausbildungsfeldern Maschinenbau und Metallverarbeitung (+7%), im grafischen Gewerbe (+5%) und im Gastgewerbe (+3%). Bei den kaufmännischen Berufen (Wirtschaft/Verwaltung) konnte nach einem kontinuierlichen Rückgang in den letzten 10 Jahren erstmals wieder eine leichte Zunahme der Eintritte verzeichnet werden (+2%), welche allerdings weniger auf die betriebliche als auf die vollschulische Ausbildung (Handelsmittelschule) zurückzuführen ist. Espace de l'europe 10 CH-2010 Neuchâtel www.statistik.admin.ch
Am häufigsten ergriffene berufliche Grundbildungen 2006 traten 32 300 weibliche und 43 300 männliche Jugendliche in eine berufliche Grundbildung ein. Mit Ausnahme des Spitzenreiters Kaufmann/Kauffrau unterscheiden sich die am häufigsten ergriffenen beruflichen Grundbildungen der Frauen deutlich von denjenigen der Männer. Junge Frauen entscheiden sich nach wie vor eher für Ausbildungen in Branchen wie Verkauf, Heilbehandlung und Körperpflege, während junge Männer häufiger Ausbildungen in der Metall- und Maschinenindustrie und im Baugewerbe bevorzugen. Nach Inkrafttreten des revidierten Berufsbildungsgesetzes (2004) drangen nun bereits die ersten neu lancierten Berufsbildungen in die vorderen Ränge vor, z.b. Detailhandelsfachmann/-frau (2. Platz bei den Frauen, 4. bei den Männern) oder auch die neuen Berufsbildungen im Gesundheits- und Sozialbereich wie Fachmann/-frau Betreuung (6. Platz bei den Frauen). Anzahl Berufsbildungsabschlüsse insgesamt konstant 2006 schlossen in allen Berufsbildungstypen (inkl. Anlehre) rund 59'500 Lehrabgänger ihre Ausbildung mit Erfolg ab. Ein überdurchschnittlicher Rückgang der Bildungsabschlüsse musste insbesondere im Ausbildungsfeld Wirtschaft/Verwaltung (kaufmännische Berufe -7%) sowie in den modernen technischen Ausbildungsfeldern wie Informatik (-9%) sowie Elektronik/Automation und Automobile (je -7%) hingenommen werden. Eine positive Entwicklung verzeichneten dagegen die Berufe des Ernährungsgewerbes (+9%), des Gastgewerbes (+8%) und des Handels (+5%). Die Anzahl der Berufsbildungsabschlüsse blieb in den letzten Jahren trotz leicht steigenden Eintritten relativ konstant. Die Durchfallquote bei den Abschlussprüfungen erhöhte sich innerhalb der letzten fünf Jahre von 9 auf 11%. Berufsmaturitäten stagnieren Die Anzahl der erworbenen Berufsmaturitätszeugnisse ging gegenüber dem Vorjahr um rund 1% zurück und stagniert nun knapp über der 10'000er Marke. Bei der kaufmännischen Richtung blieb die Anzahl der Abschlüsse gegenüber dem Vorjahr konstant, während sie in der technischen Richtung entgegen der Erwartung um rund 9% zurückging. Damit hat sich der Anteil der kaufmännischen Richtung auf 53% erhöht und ist - gemessen am Anteil der Studienplätze an den Fachhochschulen - proportional übervertreten. Der Frauenanteil beträgt bei der kaufmännischen Richtung 57%, in der technischen lediglich 13%. Die neu lancierte gesundheitlich-soziale Richtung zeigt weiterhin eine stark zunehmende Tendenz. Jede/r fünfte Berufslernende erwirbt früher oder später das Berufsmaturitätszeugnis und damit die Eintrittsberechtigung in eine Fachhochschule. Rund zwei Drittel der Berufsmaturitätsschüler/innen bereiten sich während der Berufslehre auf die Prüfung vor, ein Drittel nach dem Berufslehrabschluss. Methode Die Statistik der beruflichen Grundbildung beruht auf einem Zusammenzug von statistischen Daten aus 26 kantonalen Berufsbildungsregistern (Lehrvertrags- und Berufsqualifikationsdaten). Die jährliche Vollerhebung umfasst alle Personen, die während mindestens eines Jahres an einem Programm der beruflichen Grundbildung teilnehmen. Die Berufsmaturitätsabschlüsse werden mit Ausnahme der Kantone Zürich, Bern und Waadt direkt an den Schulen erfasst. BUNDESAMT FÜR STATISTIK Pressestelle 2/7
Auskunft: Anton Rudin, BFS, Sektion Schul- und Berufsbildung, Tel. 032 713 66 93 Neuerscheinung: Statistik der beruflichen Grundbildung: http://www.education-stat.admin.ch Gedruckte Version ab April 2007 verfügbar. Bestellnummer: 365-0600 Pressestelle BFS, Tel.: +41 32 71 36013; Fax: +41 32 71 36346, E-Mail: info@bfs.admin.ch Publikationsbestellungen, Tel.: +41 32 71 36060, Fax: +41 32 71 36061 E-Mail: order@bfs.admin.ch Weiterführende Informationen und Publikationen in elektronischer Form finden Sie auf der Homepage des BFS http://www.statistik.admin.ch Die Medienmitteilungen des BFS können in elektronischer Form (Format pdf) abonniert werden. Anmeldung unter http://www.news-stat.admin.ch Diese Medienmitteilung wurde auf der Basis des Verhaltenskodex der EU für statistische Stellen geprüft. Er stellt Unabhängigkeit, Integrität und Rechenschaftspflicht der nationalen und gemeinschaftlichen statistischen Stellen sicher. 3/7
T1 Statistik der beruflichen Grundbildung 1) 2006 nach Ausbildungsfeldern Wichtigste Ausbildungsfelder (nach ISCED) Kandidat/innen Fähigkeitszeugnisse Neue Ausbildungsverhältnisse Total Lehrverträge Total Männer Frauen Total Männer Frauen Total Männer Frauen Total Männer Frauen Audiovisuelle Techniken, Medienproduktion 1 400 800 600 1 300 700 500 1 600 900 700 4 600 2 700 2 000 Handel (inkl. Verkauf) 9 000 2 900 6 100 8 100 2 700 5 400 9 500 3 400 6 200 22 300 7 700 14 600 Wirtschaft und Verwaltung (Kaufm. Bereich) 15 100 5 500 9 500 13 400 4 900 8 500 15 000 5 900 9 100 40 600 16 000 24 700 Informatik 2 200 2 000 200 1 800 1 600 200 1 700 1 600 100 6 100 5 700 500 Maschinenbau und Metallverarbeitung 4 200 4 000 200 4 000 3 800 200 5 000 4 800 300 15 900 15 100 800 Elektrizität und Energie 3 600 3 500 100 2 900 2 800 100 3 900 3 700 100 12 200 11 900 400 Elektronik und Automation 1 700 1 700 0 1 600 1 500 0 1 700 1 600 100 6 200 6 100 200 Fahrzeuge, Automobile 3 600 3 500 100 3 000 2 900 100 4 100 3 900 200 12 500 12 000 600 Ernährungsgewerbe 1 300 800 500 1 200 700 500 1 900 1 100 800 4 700 2 700 2 000 Holz, Papier, Kunststoff, Glas 1 600 1 500 100 1 500 1 400 100 2 100 1 800 200 6 600 6 000 600 Baugewerbe, Hoch- und Tiefbau 6 300 5 700 700 5 300 4 700 600 8 200 7 300 900 22 100 19 400 2 700 Pflanzenbau und Tierzucht 1 200 1 000 300 1 200 900 200 1 400 1 100 300 3 700 3 000 800 Gartenbau 1 400 1 000 400 1 100 800 300 1 600 1 200 500 4 100 2 900 1 200 Medizinische Dienste 1 600 200 1 400 1 300 200 1 200 1 500 200 1 300 3 900 500 3 400 Krankenpflege 2 400 200 2 200 2 300 200 2 100 3 100 300 2 800 7 700 900 6 800 Gastgewerbe und Catering 3 400 1 500 1 800 3 000 1 300 1 700 3 900 1 800 2 000 9 000 4 300 4 700 Coiffeurgewerbe, Schönheitspflege 2 100 100 2 000 1 800 100 1 700 2 300 100 2 100 5 200 300 4 900 Übrige 5 000 1 800 3 200 4 700 1 700 3 000 7 100 2 500 4 700 17 800 6 400 11 400 Total 67 100 37 700 29 400 59 400 32 800 26 600 75 600 43 300 32 300 205 300 123 300 82 000 1) inkl. Handels- und Informatikmittelschulbildungen, Berufsbildungen mit Attest und Anlehren T2 Eintritte in die nachobligatorische Grundbildung und Austritte aus der obligatorischen Schule 1997-2006 Schüler/innen 9. Klasse (Vorjahr) 79 600 82 900 80 900 80 000 80 400 79 800 81 800 84 300 85 700 87 000 Eintritte in die berufliche Grundbildung 1) 67 800 70 300 71 100 72 400 73 000 71 300 71 100 73 400 74 000 75 600 Eintritte in die Maturitätsschulen 2) 18 400 19 800 19 200 19 300 19 300 19 500 20 800 22 000 22 400 23 300 1) inkl. Handels- und Informatikmittelschulbildungen, Attestausbildungen und Anlehren 2) 2006: Prognosen 4/7
G1 Eintritte in die nachobligatorische Grundbildung 1997 2006 90 000 80 000 70 000 Schüler/innen 9. Klasse (Vorjahr) Eintritte in die berufliche Grundbildung 1 60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 Eintritte in die Maturitätsschulen (2006: Prognosen) 10 000 0 1 Inkl. Handels- und Informatikmittelschulbildungen, Attestausbildungen und Anlehren. G2 Entwicklung der Berufsabschlüsse in ausgewählten Ausbildungsfeldern 1997-2006 16 000 14 000 12 000 Wirtschaft und Verwaltung (Kaufm. Bereich) 10 000 8 000 Handel (Verkauf) 6 000 4 000 2 000 Baugewerbe, Hoch- und Tiefbau Maschinenbau und Metallverarbeitung Gastgewerbe und Catering Informatik 0 5/7
G3 Die am häufigsten ergriffenen Lehrberufe nach Geschlecht 2006 Kaufmann Elektromonteur Handelsmittelschuldiplomand Detailhandelsfachmann Polymechaniker Automechaniker Koch Schreiner Informatiker Maurer Automonteur Zimmermann Gärtner Landwirt Sanitärmonteur Männer 0 1 000 2 000 3 000 4 000 5 000 6 000 7 000 Kauffrau Detailhandelsfachfrau Handelsmittelschuldiplomandin Fachangestellte Gesundheit Coiffeuse Fachfrau Betreuung Detailhandelsassistentin Medizinische Praxisassistentin Pharma-Assistentin Dentalassistentin Pflegeassistentin Köchin Restaurationsfachfrau Bäckerin-Konditorin Gärtnerin Frauen 0 1 000 2 000 3 000 4 000 5 000 6 000 7 000 6/7
G4 Berufsmaturitätsabschlüsse nach Richtung 1997 2006 11 000 10 000 Total 9 000 8 000 7 000 6 000 5 000 Kaufmännische Richtung 4 000 3 000 2 000 1 000 0 Technische Richtung Gestalterische Richtung Gesundheitliche und soziale Richtung Gewerbliche Richtung Naturwissenschaftliche Richtung 7/7