3 Jahrzehnte Bodenbeobachtung Schweiz

Ähnliche Dokumente
Factsheet Inventarisierung ART Bodendatenarchiv

Entwicklung der Emissionen aus KVA

Schadstoffsanierung Elbsedimente - ELSA Entwicklung der Schadstoffbelastung im Elbe-Einzugsgebiet

LÜRV-A Klärschlamm 2012 Länderübergreifender Ringversuch Klärschlamm für das Fachmodul Abfall Teilbericht FMA 1.2 bis 1.4

Pflanzenschutzmittel Verunreinigungen in Oberflächengewässern

Die neue Agrarpolitik und ihre Wechselwirkungen mit dem Wald

Blei, Kupfer und Zink in Waldböden

Kurzbericht Monitoring der potentiellen Staubdeposition - Bodenuntersuchungen

Industriebrachen-Plattform Schweiz

Bienengesundheit in der Schweiz - Schritte in Politik und Verwaltung -

Bodendauerbeobachtung in Baden-Württemberg

Verordnung des EDI über Gegenstände für den Schleimhaut-, Haut- und Haarkontakt sowie über Kerzen, Streichhölzer, Feuerzeuge und Scherzartikel

Die Schweiz räumt auf

Der Beitrag agronomischer Massnahmen

EINZELPREISLISTE / UNTERSUCHUNGSPROGRAMME

Verordnung über die Wasser- und Zugvogelreservate von internationaler und nationaler Bedeutung (WZVV)

Nasenlaichgebiete

Fachgespräch Geringfügigkeitsschwelle für Vanadium

Die Novelle der Klärschlammverordnung vor dem Hintergrund des Koalitionsvertrages Planung und Vision Klärschlammverwertung ab 2015 LAV Markranstädt

Pflanzenverfügbarkeit von Nährstoffen und Schwermetallen aus pyrolysiertem Klärschlamm

Umsetzung der MSRL in Bezug auf die marine Biodiversität

Begrenzung des Eintrages von Schadstoffen bei der Düngung landwirtschaftlich genutzter Flächen

Untersuchungen zum Stoffeintrag an der Autobahn A 71

Phosphor wo geht die Reise hin? Ziele und Vorstellungen der Politik

Mikroverunreinigungen in den Gewässern aus diffusen Quellen. Situation in der Schweiz

Belastete Gartenböden im Siedlungsgebiet. Empfehlungen und Massnahmen

Bodenschutz beim Bauen ein paar Grundsätze

Die Rolle der Ökobilanzen im Rahmen der Grünen Wirtschaft

Nachhaltigkeit und Empfehlungen zum Fleischkonsum

Der Biolandbau nachhaltig für das Klima und. Dr. Urs Niggli

Bewässerung in der Getreideproduktion als Anpassungsmassnahme an den Klimawandel - Eine ökonomische Perspektive für die Schweiz

Titre. Forum e-geo.ch Geobasisdaten. Stand Modellierung und FIG Herausforderungen. K. Spälti, IKGEO und D. Angst, BAFU (abwesend)

Verwertung von Klärschlamm vor dem Hintergrund der aktuellen gesetzlichen Regelungen. Kaiserslautern,

Nationale Anpassungsstrategie Schweiz

Pflichtenheft. Ergänzungen zur Homogenisierung der ART Bodendaten. für. den Beauftragten der Homogenisierung der Bodendaten (ART) und

Von der Abfall- zur Kreislaufwirtschaft. Die Strategie des Bundes

Entsorgung von Nanoabfällen

Erinnerungsschreiben HODUFLU

Chemische und Mikrobiologische Untersuchung von mittels YVE-310-Filterkanne aufbereitetem Leitungswasser

Klimaveränderung (k)ein Fall für das Risikomanagement kontaminierter Sedimente? Susanne Heise, HAW-Hamburg

Mitverbrennung von Sekundärbrennstoff im KW Jänschwalde. Stand: 06/2004

Bewertung und Optimierung des ökologischen Fußabdrucks des Braunschweiger Sanitärkonzepts mihilfe der Ökobilanz-Methodik

Stand der Arbeiten. SMI Fachtagung

Lachse auf dem Weg zurück in die Schweiz

Faktenblatt zur Ernährungssicherheit

ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT FÜR BROT UND BACKWAREN. PRO PLANET

Nachhaltige Eiweissversorgung der Nutztiere als erstes Leuchtturmprojekt der Qualitätsstrategie

Narrative Kompetenz in der Fremdsprache Englisch

Strahlenschutzverordnung

ENTWICKLUNG und AUSBLICK

Gartenrotschwanz-Hotspot Basel: Ökologie und laufende Förderprojekte. Hintermann & Weber AG

Erfahrungen bei der Umsetzung der Schweizer Luftreinhalte- Verordnung (LRV)

Verschärfter Wettbewerb und gesellschaftliche Verantwortung Chance oder Widerspruch?

ChloroNet Teilprojekt Risikomanagement. Beispiele zur Anwendung der Kriterien für einen Sanierungsunterbruch Fallbeispiel A

Veredlung von Mineralstoffen aus. Abfall

Belastungen von Fließgewässern. von Dr. Klaus Wendling, MUEFF Referent für Gewässerqualität

Lokale Naturgefahrenberater für zivile Führungsorgane

Von der Abfallwirtschaft zur Ressourcenwirtschaft

wsm300 - Projekt Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft

Forschungsprogramm Wald und Klimawandel. Kommunikation & Synthese

Anwendung des TUB-BGR-Verfahrens zur Berechnung der Sickerwasserrate auf Basis der BÜK 200

armasuisse Bundesamt für Landestopografie swisstopo Grundlagen zum Raummonitoring Grundlagen zum Raummonitoring

Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Strassen ASTRA. Recycling-Baustoffe im Strassenbau

Projektfinanzierung mit CO 2 - Kompensation/KliK/Chancen und Risiken für Städte und Gemeinden

Veränderungen in der Zukunft Der Kanton handelt

Grenzwerte für die Annahme von Abfällen auf Deponien

Landwirtschaft und Biodiversität

Nachhaltige Entwicklung Was ist das? PHA General Studies and Social Skills

Mitsprachemöglichkeiten in der Schweiz bei (Bahn)infrastrukturprojekten

Elementarzusammensetzung von Brennstoffen

Vor- und Nachteile bei der Nutzung organischer Düngemittel und Gärrückstände aus Biogasanlagen konventioneller Betriebe im Ökologischen Landbau

Vom Bund über den Kanton auf die Fläche:

Fleischkonsum in Deutschland und Gefährdung der Schutzgüter des Naturschutzes. Lieske Voget-Kleschin Universität Greifswald

Wasserchemie Modul 4

Erfolgsfaktoren kantonaler Alkoholpolitik

Analysenservice FM-VEA-AS

Die Allelopathie und ihr Nutzen in der biologischen Landwirtschaft

Die Sozialhilfestatistik als Gradmesser der Armutsbekämpfung

Indikatoren für Ökosystemleistungen: Der Schweizer Ansatz

UnternehmensNatur Hamburg

Ist es stickig, werd ich zickig

Die deutschen Berichte zu Natura 2000: Ergebnisse und Schlußfolgerungen

NETZWERK NACHHALTIGES BAUEN SCHWEIZ NNBS

Was sagt mein Wasserbefund aus?

Qualitätsmanagement von Daten und Informationen zur Umweltbeobachtung

Automatische Fütterung für Milchvieh Einfluss auf Verhalten und Leistung. Franz Nydegger, Anne Grothmann

Inventar der schützenswerten Naturobjekte (Naturinventar)

Diagnostik und Forschung im Pflanzenschutzlabor

Möglichkeiten und bestehende Instrumente für eine Integration von Ökosystemleistungen in die Agrarpolitik

UMSETZUNG DER BIOABFALLVERORDNUNG IN DEN LÄNDERN - VOLLZUGSHINWEISE

Landschaftsqualität aus Sicht der Raumplanung

Spezielle Anforderungen für Biozide, Pflanzenschutzmittel und Dünger

Neu denken Nachhaltig kommunizieren

Grenzwerte für die Annahme von Abfällen

Aluminium. Eisen. Gold. Lithium. Platin. Neodym

Kantonale Geoinformationsverordnung (KGeoIV)

Faktenblatt BLN / Nr. 1 September 2014

Text Anhang 1. Grenzwerte für die Annahme von Abfällen

Aktuelle Ergebnisse des IÖR-Monitors und neue Entwicklungen

Transkript:

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Agroscope Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU 3 Jahrzehnte Bodenbeobachtung Schweiz R. Meuli, A. Keller, A. Gubler, K. Rehbein 17. November 2016

Inhaltsverzeichnis Wissensbasierte Politikberatung Meilensteine, Erkenntnisse und Ergebnisse Fazit & Ausblick 2

Prozesskette NABO Wissensbasierte Politikberatung Datenerhebung Datenmanagement Datenauswertung Stellungnahmen Faktenblätter Artikel Berichte Publikationen Indikatoren Wissenstransfer 3

NABO-Referenznetz 4

Bodenprobenarchiv Foto 5

Datenmanagement Erfassung der Standortinformationen, Fotodokumentation, Feldaufnahme, Analysenwerte, etc. in verschiedenen Datenbanken Erfassung der Bewirtschaftungsdaten seit 1986 an ausgewählten Landwirtschaftsstandorten; verschiedene Personen und unterschiedliche Datenbanken Harmonisierung und Plausibilisierung Regelmässige Ringanalysen im Auftrag des Bundes für interessierte Labors in Zusammenarbeit mit einem Partner in Wageningen (NL) Laborliste www.nabo.ch 6

Neue NABO-Webseite www.nabo.ch bei Agroscope 7

Schwermetalle Schwermetalle als Auslöser; mit Berichterstattung 1985-2009 vorerst abgeschlossen, Hotspots für Cu, Zn Einträge bekannt und weiter im Fokus Cd Zn Cu Hg Pb Ni Cr Co Ackerbau Grasland intensiv wenig intensiv extensiv Wald Laub- Misch- Nadel- Spezialkulturen Gemüse Obst Reben Andere Schutzstandort Stadtpark Gubler et al. 2015 BAFU, 2014 8

Organische Schadstoffe PCDD/F und PCB (Schmid et al. 2005) Konzentration an allen 23 NABO-Standorten im Bereich Hintergrundbelastung PAK und PCB (Desaules et al. 2008) Statusuntersuchung 3. Erhebung: PCB 7 Hintergrundbelastung; PAK 16 und BaP 3 resp. 2 Standorte (Standort Nähe Teeraufbereitung, Stadtpark und Rebberg) PAK-Zeitreihe 1985-2009 (Gubler et al. 2015) Bsp. Benzo-a-pyren Bsp. Naphthalen 9

Langzeitbeobachtung von physikalischen und biologischen Bodeneigenschaften - Pilotprojekt LAZBO Bodenphysikalische Untersuchungen Feldmessungen: Eindringwiderstand Panda Sonde Zylinderproben: Lagerungsdichte, Gesamtporenvolumen, Porengrössenverteilung, Luftpermeabilität Bodenmikrobiologische Untersuchungen Schwab et al. 2006 Mikrobielle Biomasse, Substratinduzierte Respiration, Chloroform-Fumigations-Extraktion Bodenatmung N-Mineralisierung Oberholzer et al. 2006 10

Schwab und Gubler 2016 Hug et al. 2015 11

Bodenkohlenstoff - Zeitreihe 1985-2014 31 mineralische Ackerböden, 0-20 cm Tiefe Beitrag zum nationalen Treibhausgas Reporting 12

Ursachenanalyse und Prognosen: Modellierung von Stoffbilanzen Maharens 2010 Ziele gemessene Veränderungen im Boden in den Kontext der Nutzung stellen Ursachen für gemessene Veränderungen im Boden identifizieren Handlungsmassnahmen für eine nachhaltige Bodennutzung ableiten Prognosen für angepasste Massnahmen erstellen 13

Modellierung von Stoffbilanzen für NABO Parzellen: Beispiel Phosphorbilanz 1986-2013 Einträge von Schadstoffe in Böden sind eng gekoppelt an Nährstoffbilanzen 14

Fazit - Instrumente Bodenbeobachtung und bearbeitete Bodengefahren Nährstoffe (N, P, K) Schwermetalle (Cd, Cu, Zn, ) Monitoring Modelling organische Schadstoffe - PAK, PCB, Dioxine - Pflanzenschutzmittel - Antibiotika Bodenkohlenstoff biologische Parameter physikalische Parameter Düngung & FF Bodenbearbeitung 15

NABODAT Nationales Bodeninformationssystem Bodeninformationen sind unerlässlich für einen gezielten quantitativen und qualitativen Bodenschutz Verbund NABODAT Problem: Bodeninformationen liegen in der Schweiz bisher dezentral und nicht harmonisiert vor. Aufbau des Nationalen Bodeninformationssystems NABODAT; Inbetriebnahme in 2012 Austausch- und Kommunikationsplattform für Bodeninformationen von Bund und Kantonen Projektleitung (BAFU) Servicestelle NABODAT (Agroscope) Anwendergruppe NABODAT Mandanten (kantonale + nationale Fachstellen Bodenschutz) www.nabodat.ch 16

NABODAT Information und Verfügbarmachung «Nationaler Bodendatensatz» Erleichterter Zugang zu den Bodendaten aus dem Agroscope-Archiv «Viewer Bodenkartierungen» Übersicht vorhandene Bodenkartierungen CH 17 www.nabodat.ch Service Berichte

Biodiversitäts Monitoring Schweiz NABO Projekt Z9 Indikator Artenvielfalt in Lebensräumen 18

Ausblick Weiterführung Datenerhebung (chemische, physikalische und biologische Parameter sowie Bewirtschaftungsdaten) Prozesskette Datenerhebung-Management-Auswertung Synthese Monitoring-Modelling Beitrag zum Monitoring org. Schadstoffe (PSM, Antibiotika) Bodenstrategie Bund: Monitoring muss verstärkt werden Bodenkompetenzzentrum 19

Ein Wort in eigener Sache Bisher: Neu: 20

Verdankung Allen ehemaligen und aktuellen Mitarbeitenden der NABO Der FG Umweltanalytik IHN / Agroscope Bundesamt für Umwelt und Bundesamt für Landwirtschaft als Auftraggeber Agroscope / INH für die Infrastruktur 21

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit Agroscope gutes Essen, gesunde Umwelt 22