ANBAUINFORMATIONEN 2012

Ähnliche Dokumente
Unkräuter und Ungräser. Infos zum Rübenbau. Schaderreger Präparate GHS Auflagen WZ Aufwand Bemerkungen Breitblättrige Unkräuter

Empfehlungen Frühbestellung 2017

DETAILINFORMATIONEN bei STOLLER auf der Website

Drei Anwendungen sollen Spätverunkrautung vermeiden

Versuchsbericht 2011

Versuchsbericht Arbeitsgemeinschaft Versuchswesen im Zuckerrübenanbau Zeitz. c/o Südzucker AG OT Grana Kreisstraße Kretzschau

Solche Felder sind zwar schön anzusehen, aber es muss sie nicht geben.

Herbaflex FRÜH AUFSTEHEN REICH ERNTEN

Spectrum Plus und Spectrum Gold zwei neue Bausteine für die Unkrautbekämpfung in Mais, Körnerleguminosen und Sonnenblumen

Versuchsergebnisse aus Bayern

Stand der Daten: Dezember Erfolgreicher im Maisanbau

NT ,2 kg + 1,0 l Dash EC

Veränderungen der Unkrautflora. Zunahme der reduzierten Bodenbearbeitung

Warum eine spezielle «Unkrautbroschüre»? Die Schweiz ein Sonderfall? Unkrautkontrolle und aktuelle Empfehlungen in Rüben

Eine neue herbizide Wirkstoffkombination im Kartoffelbau. ÖPTA, Seggau, Michael Fünfkirchen

Mittel Aufwandmenge l,kg/ha Wirkstoff Wirkstoffgehalt g/l,kg. Kerb Flo 1,25-1,875 Propyzamid 400 K1. Cohort 1,25-1,875 Propyzamid 400 K1

Spargelertrag duldet keine Unkrautkonkurrenz. Herbizidmaßnahmen in Ertragsanlagen nach dem Stechen

Hochwertige Öle produzieren. Landwirt, der wichtigste Beruf auf der Erde.

Erfolg ist kein Zufall.

Herbizide. Zulassung f.bestimmte Anwendungsgebiete. 18a Genehmigung. Bienen-Gefährdung. Gefahren-Klasse. Zulassungsende (Monat/Jahr)

Mehr Ertrag und Qualität Für Ihren Erfolg. Getreide Raps Kartoffeln Rüben Leguminosen

STAR PLANT. Empfehlungen 2014 UNKRAUTBEKÄMPFUNG

BETASEED BETASEED. SIMPLY DIFFERENT.

N 2: Herbizidmaßnahmen im Wintergetreide 2016

Plantan PMP 160 SC Wirkstoff: 160 g/l Phenmedipham Suspensionskonzentrat

Hotline: Acker-Schachtelhalm Acker-Winde

DuPont Pflanzenschutz Mais. Erfolg ist kein Zufall. KOMPETENZ IM MAIS

Versuchsfeldführer Droplegs im Gemüsebau

MAISPROFI. Ratgeber für den erfolgreichen Maisanbau

MODIPUR PERFEKT. Herbizid zur Bekämpfung von einjährigen zweikeimblättrigen Unkräutern in Zucker- und Futterrüben. Wirkstoff. Zugelassene Anwendungen

GEGEN SAMEN- UND WURZEL UNKRÄUTER AUF DER STOPPEL!

Herbstrundschreiben 2014 Allmendingen,

Die Zuckerrübe Perspektiven für eine nachhaltige Produktivitätssteigerung

SOJA-NETZWERK Newsletter 1/2015

Pflanzenschutz-Bulletin Nr.2 vom 20. März 2015 Ackerbau

IN DER IP- HOPFEN GEMÄSS ÖPUL ZULÄSSIGE PFLANZENSCHUTZMITTEL IM JAHR 2013

Pflanzenschutzprobleme. und mögliche Lösungen. im Hopfenbau. Laura Wörner. Pflanzenschutzfachtagung 2015

Sortenvergleich Wintertriticale Grangeneuve

Nachhaltiger Anbau in. intensiven Maiskulturen

Rapsanbau: interessant ist Extenso und intensiv, höchster Ertrag mit Pflug, höchster Erlös mit Mulchsaat

Stickstoffdüngeempfehlungen für das Saarland 2016

Hohes Infektionsrisiko durch Getreideviren im Herbst 2016

Empfehlungen Frühjahr 2016

CLEARFIELD Winterraps eine Nutzen-Risiko-Analyse

DER MAIS- MACHER IM MÜNSTER- LAND

PERLKA KALKSTICKSTOFF IM GEMÜSEANBAU. Gesundes Wachstum durch anhaltende, gleichmäßige Stickstoffwirkung

25. Deutsche Arbeitsbesprechung über Fragen der Unkrautbiologie und bekämpfung, März 2012, Braunschweig

Lösungen finden. Erfolge erzielen. Zukunft sichern. Agrar & Projektberatung

Herbizidtests gegen Acker-Schachtelhalm

Gebrauchsanleitung. Pflanzenschutzmittel Herbizid Wirkstoff: 650 g/kg Chloridazon (Gew.-%: 65) Wirkungsmechanismus (HRAC-Gruppe): C1

Vorstellung des Betriebes Sprenker: Anbauerfahrungen mit Soja am Sojatag in Beckum,

Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen Beratungs-Info Pflanzenproduktion Hessen-Nord/Mitte Copyright

Begrünungen. Ackerbautag BBK Mistelbach Kronberg, 28. Jänner 2015 Josef Wasner

BZ Besser zum rfolg! KWS Profis vor Ort. Da kommt was bei Rübe!

1. Nach ihrem Aufnahmeort: Bodenherbizide/Blattherbizide. 2. Nach dem Anwendungszeitpunkt: Vorauflaufherbizide/Nachauflaufherbizide

LAKO - Landwirtschaftliche Koordinationsstelle Versuchsberichte Seite 1

Feldversuche für das Versuchswesen. Geschäftsstelle: VERBAND FRÄNKISCHER ZUCKERRÜBENBAUER

Nachhaltiger Pflanzenschutz Einhaltung der Bienenschutzbestimmungen. Ines Kristmann, LfULG-Außenstelle Pirna

Maistagung Hochburg

Effektive Mittelpalette verfügbar

Betoxon 65 WDG Wirkstoff: 650 g/kg Chloridazon Wasserdispergierbares Granulat

Einfluß der Wasserhärte und ph-wert auf die Wirksamkeit von Pflanzenschutzwirkstoffen Pflanzenschutz 2009

Versuchsbericht 05/2006

Die weiße oder schmalblättrige blaue Süßlupine eine interessante Eiweißalternative

Unkrautbekämpfung in Getreide im Herbst. 20. September 2011 Dr. Ewa Meinlschmidt

Empfehlungen Frühjahr 2016

Pflanzenbauempfehlung 2015

Fertigation von Einlegegurken - Düngen nach Bedarf 1

ACKER

Versuchsergebnisse aus Bayern 2010

Propulse ein neues Fungizid im Raps, Mais, Soja und Ölkürbis

Die Nummer 1 bei Kälte

Herbizide in Winterraps - Auflagen

LEXUS. Lexus Der sichere Rückhalt gegen Ackerfuchsschwanz* und Windhalm* im Herbst. Produktvorteile Lexus

Inhaltsverzeichnis Versuchsziel... 1 Methode... 1 Kulturführung... 1 Versuchsergebnis Tabellen... 2 Versuchsergebnis Diagramme...

Mais Ungräser und einjährige zweikeimblättrige Unkräuter 75 g/ha Principal Komp. A + 42,9 % Nicosulfuron

Hoher Wirkstoffgehalt. Hohe Wirkung. Hervorragende Wirkung bei unterschiedlichen Bedingungen

KÖRNERHIRSE Anbau und Verwertung einer ertragreichen Maisalternative DI JOSEF SCHRABAUER

Herbizide für Forstkulturen

Pflanzenschutzmittel Liste der Kultur Rote Rüben (Freiland)

Unkrautbekämpfung: Schonen Sie die Kartoffeln!

zwischen den Pflanzenschutzverfahren (Extenso und ÖLN), aber grosse Unterschiede im kostenbereinigten Erlös.

Fungizidstrategien in Getreide 2016 (Zusammenfassungen)

Felix Ruh. Neuheiten Pflanzenschutz

Der Siegeszug des Maiswurzelbohrers? Dr. Marion Seiter/Dipl.-Ing. Hubert Köppl Dipl.-Ing. Christian Krumphuber

Stimmt die Düngebilanz?

Gramin. Wirkstoff 46,30 g/l Quizalofop-P als Ethylester 50,00 g/l (5,21 % w/w) Formulierung Emulsionskonzentrat. Packungsgröße 2 x 10 l Umkarton

GLYPHOSAT im FOKUS. Kanton Bern. Fachstelle Pflanzenschutz. Amt für Landwirtschaft und Natur. Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern

Weizencup 2015/16. Kosten PSM insgesamt /ha 148,16. Anzahl Durchfahrten

Kostengünstige Strategien gegen Unkräuter im Mais

Roundup Turbo. Systemisches hochaktives nicht-selektives Herbizid gegen ein- und mehrjährige Unkräuter und Ungräser. Technisches Merkblatt.

Versuchsbericht Rhizoctoniabekämpfung in Kartoffeln LANDWIRTSCHAFTLICHES TECHNOLOGIEZENTRUM AUGUSTENBERG

Bekämpfungsschwellen 1.0.3

Bekämpfungsschwellen 1.0.3

Möglichkeiten zum nachhaltigen Pflanzenschutzmittel-Einsatz

Pflanzenschutzversuch 2009 BOTRYTIS

Ackerbaubroschüre. Frühjahr/Sommer 2015

Info-Rundschreiben. wir möchten Sie gerne zu unserer Versuchsfeldbesichtigung einladen:

NEPTUN Zuckerrüben

Aktuelles zum Pflanzenschutz im Raps Rapool Winterveranstaltung Tobias Schulze Bisping

Transkript:

Arbeitsgemeinschaft für Versuchswesen und Beratung im Zuckerrübenanbau in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz Geschäfts- und Beratungsstelle: Rathenaustraße 10, 67547 Worms Telefon 06241 921920 Telefax 06241 9219299 Info-Telefon: 06241-9219251 E-Mail: Internet: arge@ruebe.info www.bisz.suedzucker.de www.ruebe.info Beratungsstelle: Gartenstraße 54, 74072 Heilbronn Telefon 07131 789 30 Telefax 07131 789 319 Beratung Worms: Beratung Heilbronn: Harald Bauer Tel: 06241-9219233 Jürgen Fiest Tel: 07131789314 Funk: 01719762732 Funk: 01608846891 Mail: bauer@ruebe.info Mail: fiest@t-online.de Axel Siekmann Tel: 06241-9219244 Funk: 01704501900 Mail: siekmann@ruebe.info ANBAUINFORMATIONEN 2012 Sortenempfehlung 2 Nematoden 3 Rhizoctonia, Schädlinge 4 Düngung 5 Blattkrankheiten 6 Unkrautbekämpfung 7 Gräserbekämpfung 10 Düsen, Gesetzliche Auflagen 11 Abstandsauflagen 12

Sortenversuche: empfohlene Sorten = Fettdruck Sorte Sortierung nach BSA-Nummer (Alter) Vertrieb 4 Ertrag und Qualität relativ* Mittel süddeutsche Standorte 2009 2011 mit fungizider Blattbehandlung Sorten -typ 5 Rangfolge nach BZE bereinigter Zuckerertrag BZE rel. Rübenertrag Zuckergehalt SMV rel. rel. rel. Saatgutpreis /U niedrige Insektizidausstattung Benno St NE 2 104,1 104,1 99,7 98,1 194,80 220,00 Sporta HH N 9 97,1 97,2 100,6 110,1 192,80 218,00 Beretta* KWS NE 6 101,3 103,6 98,3 104,3 188,80 214,00 Sophia HH N 7 99,7 100,6 99,2 101,6 192,80 218,00 Lukas St Z 4 102,8 97,6 104,3 94,8 194,80 220,00 Schubert 1 St NZ 5 101,9 99,0 102,0 93,2 197,80 223,00 Sabrina KWS 1 KWS NE 1 104,2 103,7 100,4 100,5 201,80 227,00 SY Belana 2 HH N 8 98,4 98,3 100,3 104,6 197,80 223,00 Isabella KWS 2 KWS NE 3 103,8 105,0 99,3 104,4 205,80 230 Alabama* KWS NE 98,2 101,9 96,7 100,4 184,80 210,00 Lucata HH N 96,4 98,3 98,7 107,0 190,80 216,00 William* St Z 99,2 94,9 103,5 93,2 187,80 213,00 Rubens* St N 101,3 99,6 101,5 102,1 192,80 218,00 Robinson St N 101,6 100,1 100,8 94,9 192,80 218,00 Emilia KWS KWS NZ 102,3 99,4 102,4 97,6 197,80 223,00 Debora KWS KWS NZ 101,1 97,8 103,2 102,7 196,80 222,00 Dante M N 96,7 97,1 100,4 112,7 - - Belladonna KWS 3 KWS NT 96,4 93,5 102,6 99,2 236,80 262,00 Adrianna KWS 3 KWS NT 98,4 98,1 100,2 10 236,80 262,00 Arnold 2 St Z 100,8 96,8 103,2 95,0 202,80 228,00 Ludwina KWS 2 KWS NE 104,0 103,9 100,4 105,1 203,80 229,00 * 100 = Verrechnungs-Mittel (VR) der Sorten Alabama, William, Beretta, Rubens 1 2009 im LNS(-R); 2 2009 in der WP, 2010 im LNS(-R); 3 2009 LNS(-R), 2010 im SSV(-R) 4 HH = Hilleshög Syngenta Seeds GmbH; KWS = KWS Saat AG; St = Strube GmbH+Co.KG, M = Maribo 5 Sortentypen: E=ertragsbetont, Z=zuckgehaltsbetont, N=ungefähr gleich stark in Zucker- und Ertragsleistung; NT= nematodentolerant hohe Kriterien der Sortenwahl: Nach mehrjähriger Prüfung der Leistungen und Eigenschaften auf unterschiedlichen Standorten wurden die oben genannten Sorten (Fettdruck) für den Anbau in unserer Region ausgewählt. In der Frühbestellung für den Anbau 2013 können die empfohlenen Sorten mit 10% Rabatt, auf die oben genannten Preise, bestellt werden. SMV: Standardmelasseverlust zeigt an, welcher Anteil an Zucker nicht ausgebeutet werden kann. Je niedriger der SMV, desto höher die mögliche Qualitätszahl. Feldaufgang: Die Unterschiede zwischen den Sorten sind relativ gering. Der Feldaufgang wird in der Praxis wesentlich stärker durch Umweltbedingungen, Saatbettbereitung und Saattechnik als durch die Sorte beeinflusst. Blattgesundheit: Der Befall mit Blattkrankheiten, besonders mit Cercospora, kann die Ertragsleistung der Sorten sehr stark beeinflussen. Sorten mit geringer Anfälligkeit tragen dazu bei, dass der Schaden in Starkbefallsgebieten geringer ausfällt und die Häufigkeit der Fungizidbehandlungen reduziert werden kann. Siehe Hinweise Blattkrankheiten. 2

Eigenschaften der Sorten: Sorten für Standorte mit Nematodenbefall Sortenversuche mit Nematodenbefall SVN 2009-2011 -bundesweit- Pauletta, Theresa KWS = 100 Sorte bereinigter Zuckerertr. rel. Rübenertrag rel. Zuckergehalt rel. SMV rel. Saatgutpreis /U Sorte Feldaufgang Blattgesundheit* Noten 1-9 Toleranz** Ertragsleistung 2009-2011 BZE rel.*** rel. Cercospora Mehltau Rost mit Fungizid ohne Fungizid Benno 101,2 4,5 4,0 1,8 -- 104,1 97,8 Sporta 98,1 3,1 2,4 1,8 ++ 97,1 94,4 Beretta* 100,1 4,2 2,0 2,1 o 101,3 97,1 Sophia 98,9 4,8 2,7 2,1 o 99,7 94,8 Lukas 100,3 4,2 3,3 1,9-102,8 97,5 Schubert 1 100,7 3,9 3,2 1,8 o 101,9 97,2 Sabrina KWS 1 101,1 4,6 1,8 1,9 o 104,2 99,6 SY Belana 2 99,3 2,5 2,9 2,0 ++ 98,4 96,0 Isabella KWS 2 99,9 3,8 1,7 2,4 + 103,8 100,0 Alabama* 99,8 3,9 2,2 1,9-98,2 93,0 Lucata 94,9 3,3 2,2 1,8 ++ 96,4 93,9 William* 99,9 4,3 4,1 1,8-99,2 93,0 Rubens* 100,2 4,4 3,7 2,1 -- 101,3 94,3 Robinson 100,8 3,9 3,2 1,6 + 101,6 97,6 Emilia KWS 98,0 4,8 2,9 1,9-102,3 96,6 Debora KWS 99,0 4,7 3,2 1,8-101,1 95,7 Dante 95,7 3,3 2,2 2,1 ++ 96,7 94,5 Belladonna KWS 3 98,8 3,8 2,7 1,8 o 96,4 91,8 Adrianna KWS 3 101,7 4,1 2,4 1,7 o 98,4 94,0 Arnold 2 102,1 3,7 3,5 2,4 + 100,8 96,8 Ludwina KWS 2 99,3 4,3 2,0 2,5 o 104,0 99,0 * Blattgesundheit: Bewertung in der unbehandelten Stufe; Boniturnoten: 1 9; 1= kein Befall; 9 = alle Blätter abgestorben ** Toleranz: gibt den relativen Verlust an bereinigtem Zuckerertrag bei unterlassener Fungizidbehandlung an. Differenz: -- = >6,1; - = 5,2 bis 6,1; o = 4,1 bis 5,1; + = 3,1 bis 4,0; ++ = <3,1 *** bezogen auf Verrechnungs-Mittel der fungizidbehandelten Stufe Blattgesundheit in Versuchen ohne Fungizid 3 niedrige hohe Cercospora Insektizidausstattung Mehltau BZE 8 rel. in Versuchen ohne Nematodenbefall 100=VR Belladonna KWS 102,7 96,9 104,5 90,8 236,80 262,00 3,6 2,5 96,4 Adrianna KWS 101,8 99,0 101,6 91,2 236,80 262,00 3,8 2,3 98,4 Kühn 1 100,0 103,2 96,3 91,3 222,80 248,00 4,4 5,1 99,1 Hella 1 104,0 105,7 99,1 109,5 228,80 254,00 3,6 5,0 94,2 Pauletta 99,0 103,6 96,4 106,5 222,80 248,00 3,7 4,3 90,1 Theresa KWS 10 96,4 103,6 93,5 232,80 258,00 3,8 3,4 97,6 Kepler² 101,2 101,4 98,8 90,2 227,80 253,00 3,8 3,5 98,9 Kristallina KWS² 105,2 99,0 104,4 86,2 241,80 266,00 2,7 2,9 100.6 anfällige Vergleichssorte 84,2 83,8 99,1 86,3 - - - - 101,3 1 Daten 2009 aus der WP NT; 2 Daten 2009 + 2010 aus der WP NT 3 Die Bonituren sind den bundesweiten Versuchen aus der Stufe ohne Fungizid entnommen. 8 Die Leistung der nematodentoleranten Sorten auf Feldern ohne Nematodenbefall wurde im Sortenvergleich (SVR) und im speziellen Sortenvergleich (SSV-R) festgestellt. Das Verrechnungssortiment dieser Versuche besteht aus den Sorten Alabama, William, Beretta, Rubens = 100. 3

Schadbild Nematodenbefall: Ab Mitte-Ende Mai tritt nesterweise Wachstumsrückstand der befallenen Rüben auf. Bei Sonneneinstrahlung welken befallene Rüben schneller als der Restbestand. Beim Ausgraben der Rübenwurzel ist eine verstärkte Seitenwurzelbildung bis hin zum Wurzelbart erkennbar. Nach kurzer Verweildauer an der Luft, werden abhängig vom Entwicklungsstadium der Nematoden stecknadelkopfgroße, zitronenförmige, weiße Zysten an den Wurzeln erkennbar. Die Entwicklung der Nematoden ist stark witterungs- und temperaturabhängig. In günstigen Jahren können sich 3-5 Generationen entwickeln. Früher Befallsbeginn wirkt sich besonders stark ertrags- und qualitätsmindernd aus. Ertragsverluste von über 20 % sind möglich. Die Vermehrung der Rübennematoden erfolgt nicht nur an Zuckerrüben, sondern auch an weiteren Wirtspflanzen wie z.b. Kohlarten, Hederich, Amarant, Melde, Bingelkraut, Spinat, Raps, Unkrautrüben etc. Eine konsequente Unkrautbekämpfung ist deshalb in allen Kulturen der Fruchtfolge wichtig, um ein Ansteigen des Nematodenbefalls zu vermeiden. Handlungsempfehlungen: Auf Feldern mit Nematodenbesatz ist der Anbau von nematodentoleranten Sorten Pflicht. Zusätzlich hilft eine weitergestellte Fruchtfolge (5-jährig) und die konsequente Vermeidung von Wirtspflanzen den Befallsdruck zu reduzieren. Eine aktive Bekämpfung ist durch den Anbau von nematodenresistenten Zwischenfrüchten und nematodenresistenten Zuckerrübensorten möglich. Sorten für Standorte mit Rhizoctonia-Befall: Schadbild: ab Reihenschließen: welkende Blätter, gehemmtes Wachstum, nesterweise Absterben der Rüben. Später Fäulnis (Trockenfäule) an der Rübenoberfläche, die auf die ganze Pflanze übergreift. Tritt häufig in Maisfruchtfolgen auf. Bekämpfung: für bekannte Befallsflächen wird der Anbau von toleranten Sorten empfohlen. Möglichst kein Anbau von Zuckerrüben nach Mais. Sortenempfehlung: Prestige ( 237,00 /U hohe Insektizidausstattung) für mittleren-starken Befall Sorten für Standorte mit Rübenkopfählchen Ditylenchus dipsaci: Schadbild: im Sommer: gekräuselte, verdrehte Blätter; im Herbst: Kopffäule meist nesterweise Der Schädling tritt ziemlich ortstreu auf, eine Ausbreitung des Befalls ist eher selten. Bekämpfung: für bekannte Befallsflächen wird der Anbau von weniger anfälligen Rübensorten empfohlen. Auf den Anbau von Gelbsenf sollte in diesen Gebieten verzichtet werden, weil er eine Wirtspflanze des Rübenkopfählchens ist. Sortenempfehlung: Beretta ( 214,00 /U hohe Insektizidausstattung) Schädlinge: Insektizide in der Pillierung: niedrige Insektizidausstattung: Force Magna: (Thiamethoxam 15 g/u; Tefluthrin 6 g/u) Janus Forte: (Chlothianidin 10 g/u; beta-cyfluthrin 8 g/u; Imidacloprid 10 g/u) für Standorte mit geringem Schädlingsdruck. Kürzere Wirkungsdauer, ab Mitte Mai auf Läusebefall achten (29,80 /U) hohe Insektizidausstattung: Poncho Beta +: (Chlothianidin 60 g/u; beta-cyfluthrin 8 g/u; Imidacloprid 30 g/u) Cruiser Force: (Thiamethoxam 60 g/u; Tefluthrin 8 g/u) gute Wirkung gegen Moosknopfkäfer, Drahtwurm, Tausendfüßler, Springschwänze, Blattläuse; für Standorte mit höherem Schädlingsdruck, lange Wirkungsdauer (55,00 /U) neue Auflage 2012: NH 681 keine Ausbringung des behandelten Saatgutes bei Wind mit Geschwindigkeiten über 5 m/s. 4

Insektizide gegen Blatt- und Bodenschädlinge: Handelsname (Zulassung bis) # Zulassungsverlängerung wird erwartet; Formulierung s. S. 10 Wirkstoff (g/l bzw. kg) zugelassene Indikation Kosten (Preisliste 2011) Abstandsauflagen s.s. 12 Wartezeit Tage Anz. Anwend. Bulldock (12.2014) EC Decis flüssig (12.2014) EC Fastac SC Super Contact (12.2015) SC Karate mit Zeon Technologie CS, Trafo WG (12.2011)# WG Pirimor Granulat (12.2014) WG Perfektion, Rogor 40 L/ LC, Jaguar etc. EC (12.2015) beta-cyfluthrin (25,8) Blattläuse 0,3 l/ha (6 /ha) 28 1 Deltamethrin (25) Moosknopfkäfer 0,3 l/ha (10 /ha) - 1 alpha-cypermethrin (100) lambda-cyhalothrin (100; 50) Pirimicarb (500) Moosknopfkäfer 0,1 l/ha (8 /ha) - 1 Rübenfliege, beiß. u. saugende Insekten, Erdraupen 75 ml/ha (11 /ha) Trafo 150 g/ha (8 /ha) Blattläuse 300 g/ha; Blattläuse als Vektoren 300 g/ha (16 /ha) 28 1 Dimethoat (400) Rübenfliege 0,4 l/ha (5 /ha) 35 1 28 2 4 Rübenmotten treten bevorzugt im Hochsommer auf. In 2011 war ein starker Spätbefall im September und Oktober zu beobachten. Der Befall ist zunächst nur sehr schwer zu erkennen, weil die kleinen (5 mm großen) Raupen in Blattstielen und Rübenherzen versteckt leben. Erst nach dem Einnisten in den Rübenherzen wird der Befall durch schwarze Gespinste leichter erkennbar. Die Bekämpfung der Raupen ist durch die versteckte Lebensweise äußerst schwierig. Versuchsergebnisse zeigen, dass eine Bekämpfung nur geringen Erfolg bringt. Insektizide sollten nur bei starkem Befallsdruck mit hoher Wassermenge (mind. 600 l/ha) in Mischung mit einem Netzmittel, z.b. Silwet Gold 0,2 l/ha (6 /ha) oder Break Thru 0,2 l/ha (6 /ha), eingesetzt werden. Auch bei günstigen Behandlungsbedingungen wurden lediglich Wirkungsgrade knapp über 50 % erreicht. Bitte beachten Sie die Warndiensthinweise und das Infotelefon der ARGE. Schnecken: nach der Saat sollten die Bestände besonders in feuchten Frühjahren und auf Mulchsaatflächen kontrolliert werden. Dazu streuen Sie etwas Schneckenkorn an einigen Stellen im Schlag aus und decken diese mit einem feuchten Sack ab. Die Kontrolle am nächsten Tag zeigt Ihnen, ob Schnecken vorhanden sind und der Schlag sofort abgestreut werden muss oder ob keine Gefahr besteht. Zugelassen sind: z.b. Delicia Schnecken-Linsen 3 kg/ha (16 /ha), Ferramol-Schneckenkorn 25 kg/ha (95 /ha), MolluStop 3 kg/ha (28 /ha), Sluxx 7 kg/ha (32 /ha). Düngung: Die wichtigsten Punkte der Düngeverordnung sind: 1. vor der Ausbringung von mehr als 50 kg N/ha und Jahr müssen je Bewirtschaftungseinheit die verfügbaren Nährstoffmengen ermittelt werden. Z.B. durch Bodenproben (EUF, N-min) oder anhand der Empfehlungen der Offizialberatung in den Wochenblättern. 2. vor der Düngung von mehr als 30 kg P 2 O 5 /ha und Jahr muss für jeden Schlag ab 1 ha eine Bodenuntersuchung vorliegen, die am Tag der Ausbringung nicht älter als 6 Jahre ist. 3. Ausbringverbot auf Ackerland für Düngemittel mit wesentlichem Gehalt an verfügbarem Stickstoff (>1,5% Gesamt-N in der TM), ausgenommen Festmist ohne Geflügelkot, in der Zeit vom 01. November bis 31. Januar. 4. Gewässerabstandsauflage: bei Düngemitteln mit wesentlichem Gehalt an verfügbarem Stickstoff (> 1,5% Gesamt-N in der TM) oder Phosphat (> 0,5% P 2 O 5 ) ist ein Abstand von 3 m zum Gewässer einzuhalten. Bei starker Hangneigung (über 10%) sind 20 m Abstand einzuhalten (10 m bei sofortiger Einarbeitung). Werden Ausbringungsgeräte mit genauer Platzierung verwendet, genügt ein Mindestabstand von 1 m. 5. Höchstmengen für wirtschaftseigene Dünger: auf Ackerland gilt die Obergrenze von 170 kg N/ha und Jahr. 6. Nährstoffbilanz: sie muss jährlich bis 31. März für Stickstoff und Phosphat als Flächenbilanz (Schlag oder LN-Fläche) erstellt und 7 Jahre aufbewahrt werden. 7. Obergrenzen für Nährstoffüberschüsse: Stickstoff 60 kg N/ha und Jahr (im Durchschnitt von 3 Jahren 2009-2011); Phosphat 20 kg P 2 O 5 /ha und Jahr im Durchschnitt von 6 Jahren. 5

Bodenuntersuchungen sind im Rahmen der Düngeverordnung vorgeschrieben! Unverändert müssen alle Betriebe, die der Düngeverordnung unterliegen, spätestens alle 6 Jahre eine Bodenuntersuchung auf Phosphor, Kalium und Kalk nachweisen. Die EUF-Bodenuntersuchung ist im Rahmen der Düngeverordnung anerkannt. Mit der EUF-Bodenuntersuchung erhält man neben der in der Düngeverordnung geforderten Untersuchung auf Phosphor, Kalium und Kalk auch eine wirtschaftlich orientierte Empfehlung für Stickstoff, Magnesium, Bor und Schwefel. Sie ist somit eine umfassende Hilfe zur Planung der Düngemaßnahmen im Rübenbau und der gesamten Fruchtfolge. Im Bedarfsfall kann die Untersuchung durch eine EUF-Humusanalyse ergänzt werden. Im Rahmen von Cross Compliance Kontrollen wird das Vorliegen der Bodenuntersuchungsergebnisse und der Nährstoffbilanz geprüft. Sind die Unterlagen nicht vorhanden, führt dies zu Kürzungen der Ausgleichszahlungen. Bordüngung: Zuckerrüben haben einen hohen Borbedarf. Bei starkem Mangel tritt Herz- und Trockenfäule auf. Zur Vermeidung dieser Mangelkrankheit sollte der Bordüngung besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Sie kann über borhaltige Mineral- oder Blattdünger erfolgen. Der beste Termin für die Blattdüngung ist beim Reihenschließen der Rüben, weil zu diesem Zeitpunkt genügend Blattmasse zur Aufnahme des Bors vorhanden ist und noch keine Mangelsymptome auftreten. Borhaltige Blattdünger: z.b. Solubor 3 kg/ha, Lebosol Bor 3 l/ha, Folicin Bor 3 l/ha. Die Aufwandmenge ist abhängig vom Borgehalt, sie sollte so bemessen werden, dass ca. 500 g reines Bor ausgebracht werden. Blattkrankheiten: Erste Cercosporaflecken traten 2011 ab Mitte Juni auf. Der Befall entwickelte sich zunächst relativ langsam. Ab Mitte August breitete sich die Cercospora rasant aus. Die milde Witterung im September und Oktober begünstigte die Ausbreitung. Bei dem sehr staken Befallsdruck 2011 konnten nur Bestände, die frühzeitig bei Erreichen des Schwellenwertes behandelt wurden und nach 3-4 Wochen die Folgespritzung erhielten relativ gesund erhalten werden. Dies gilt auch für die blattgesünderen Sorten! Es zeigt sich immer wieder, dass die Krankheiten bei verspäteter Behandlung und zu langen Spritzabständen zwischen den Behandlungen nicht mehr sicher bekämpft werden. Für Starkbefallsgebiete (Beregnung, Tallagen) mit regelmäßig hohem Cercosporabefall wird die Kombination aus blattgesunden Sorten und schwellenorientiertem Fungizideinsatz empfohlen. Entscheidend ist auch auf diesen Feldern der frühe Einsatz der Fungizide. Die erste Spritzung muss, wie bei anfälligen Sorten, rechtzeitig erfolgen. Sparpotential besteht eventuell bei der letzten Behandlung. An heißen Sommertagen sollten die Spritzungen am besten in den frühen Morgenstunden (leichter Taubelag ist positiv) oder am späten Abend bei nicht zu hoher Temperatur erfolgen. Behandlungen in der Mittagszeit und bei zu hohen Temperaturen weisen deutliche Minderwirkungen auf. Versuchsglieder Fungizidversuche ARGE Zuckerrübe Südwest 2009 2011 (Mittel 14 Orte) Rübenertrag t/ha rel. Zuckergehalt % rel. SMV bereinigter Zuckerertrag t/ha rel. K NA Amino - N mmol/1000 g Rübe unbehandelt 87,7 100 17,90 100 1,29 14,04 100 37,2 3,8 13,1 Spyrale l 93,2 106,3 18,54 103,6 1,25 15,54 110,7 37,2 3,3 11,9 Juwel l 92,4 105,9 18,68 104,4 1,25 15,56 110,8 37,5 3,2 11,6 Harvesan 0,6 l 92,6 105,6 18,51 103,4 1,26 15,42 109,8 37,3 3,4 12,1 Duett Ultra 0,6 l 92,0 104,9 18,53 103,5 1,26 15,33 109,2 37,3 3,4 12,1 Schwellenwerte zum Einsatz von Fungiziden: Für die Erstbehandlung für die Zweitbehandlung bis Ende Juli 5 % befallene Blätter 45 % befallene Blätter Anfang Mitte August 15 % befallene Blätter ca. 3 4 Wochen nach der ab Mitte August 45 % befallene Blätter Erstbehandlung. Kontrolle: 100 Blätter werden aus der mittleren Blattetage entnommen. Jedes Blatt mit Befall durch Cercospora, Ramularia, Mehltau oder Rübenrost wird gezählt. Bei Überschreiten des Schwellenwertes sollte die Fungizidmaßnahme unmittelbar erfolgen. Der Behandlungstermin ist wichtiger als die Mittelwahl! 6

Fungizide gegen Blattkrankheiten: Handelsname (Zulassung bis) # Zulassungsverlängerung wird erwartet Formulierung (Info S. 10) Spyrale (12.2011)# EC Harvesan (12.2014) SE Juwel (12.2016) SC Duett Ultra (12.2021) SC Domark 10 EC Emerald EC (12.2016) Ortiva/Amistar SC (12.2020/12.2012) Capitan EW (12.2015) Wirkstoff (g/l bzw. kg) FRAC-Klasse (Kennzeichnung für das Resistenzmanagement) Difenoconazol (100) Fenpropidin (375) Flusilazol (250) Carbendazim (125) G1 G2 G1 B1 Kresoxim-methyl (125) C3 Epoxiconazol (125) G1 Thiophanat-methyl (310) B1 Epoxiconazol (187) G1 Aufwandmenge l/ha Indikation zugelassene Kosten (Preisliste 2011) (37 /ha) 0,6 (24 /ha) (47 /ha) 0,6 (25 /ha) Tetraconazol (100) G1 (25 /ha) Azoxystrobin (250) C3 (50 /ha) Flusilazol (250) G1 0,6 (22 /ha) Cercospora; Mehltau; Ramularia Abstandsauflagen s.s. 12 Wirkung auf Anwendungen in Tagen Wartezeit max. Cercospora Mehltau Rost +++ +++ +++ 2 28 Cercospora ++(+) ++ ++ 2 42 Cercospora; Mehltau; Rost Cercospora; Mehltau; Ramularia Cercospora, Mehltau, Ramularia +++ +++ +++ 1 28 ++(+) +(+) ++ 2 28 ++(+) ++ ++ 2 28 Cercospora ++(+) + +++ 2 35 Cercospora ++(+) ++ ++ 2 42 Wirkungen: +++ sehr gut; ++ gut; + befriedigend; - schwach Spyrale, Harvesan und Juwel sind bewährte Fungizide. Die besten Boniturergebnisse erzielten Spyrale und Juwel. Harvesan ist gegen Cercospora gut wirksam, bei Mehltau und Rost treten leichte Schwächen auf. Duett Ultra, Domark, Emerald und Capitan wirken etwa auf dem Niveau von Harvesan. Ortiva/Amistar sollten nur in Kombination mit einem Azol z.b. Spyrale eingesetzt werden. Die Aufwandmenge beträgt dann 0,6 l/ha Ortiva/Amistar + 0,6 l/ha Spyrale (52 /ha). Unkrautbekämpfung: Nach Bestimmung der aufgelaufenen Unkräuter können die Tankmischungen optimal angepasst werden. Zur Auswahl der passenden Mittelkombination sind die am schwersten zu bekämpfenden bzw. die am häufigsten vorkommenden Unkräuter maßgebend. In der Tankmischung sind blattaktive Herbizide für eine schnelle Anfangswirkung auf die aufgelaufenen Unkräuter entscheidend. Ihr Anteil muss deshalb an die Unkrautgröße, Widerstandsfähigkeit und Wachsschicht der Unkräuter angepasst werden. Die Bodenherbizide sind für die Dauerwirkung verantwortlich. Ihr Anteil sollte bei feuchtem Boden und bei zu erwartender Spätverunkrautung erhöht werden. Bitte beachten: Pflanzenschutzmittel, deren Zulassung abgelaufen ist, sind bis zur Wiederzulassung nicht handelbar. Im Betrieb vorhandene Mittelmengen dürfen innerhalb von 18 Monaten aufgebraucht werden. Nach dieser Frist besteht ein Anwendungsverbot. Resistenzmanagment: um einer Herbizidresistenz vorzubeugen, sollten möglichst Wirkstoffe mit unterschiedlichen Wirkmechanismen kombiniert werden. Die Wirkstoffe sind in Wirkungsklassen (HRAC) eingeteilt, diese sind mit Buchstaben (z.b. A, B, C1 etc.) gekennzeichnet. Unterschiedliche Buchstaben kennzeichnen unterschiedliche Wirkmechanismen. Um Resistenzbildungen bei den Unkräutern bzw. Gräsern zu vermeiden, sollten nach Möglichkeit Mittel mit unterschiedlichen Buchstaben kombiniert werden. Dies sollten Sie auch bei Spritzungen im Rahmen der Fruchtfolge beachten und entsprechende Produktwechsel einplanen. Der Wechsel von Wirkungsklassen ist bei der Gräserbekämpfung besonders wichtig, aber auch schwierig. Alle Gräserherbizide in Zuckerrüben sind in die gleiche Klasse eingetragen, deshalb sollten in der Fruchtfolge Mittel aus anderen Klassen verwendet werden. Die Preisangaben sind nur Orientierungswerte. Sie sind der Preisliste Frühjahr 2011 entnommen. 7

Mittelübersicht: Abstandsauflagen s.s. 12 Handelsname (Zulassung bis) Formulierung (Info S. 10) Wirkstoff (g/l bzw. kg) HRAC-Klasse (Kennzeichnung für das Resistenzmanagement) Standard aufwand -menge l.kg/ha Kosten Wirk -ung über Gänsefuß/ Melde Klettenlabkraut Kamille Wirkung auf Unkräuter Windenknöterich Vogelknöterich Bingelkraut Amarant Nachtschatten Hundspetersilie Besonderheiten Betanal maxxpro (12.2021) OD Phenmedipham 60 C1 Desmedipham (47) C1 Ethofumesat (75) N Lenacil (27) C1 1,5 (- /ha) Blatt und Boden ++ ++ +(+) +++ +(+) +++ ++(+) ++(+) +(+) Betanal Expert (12.2012) EC Phenmedipham 75 C1 Desmedipham (25) C1 Ethofumesat (151) N 1,25 (36 /ha) Blatt und Boden ++ ++ + +++ + +++ ++(+) ++(+) + Powertwin plus (12.2019) SC Kontakt 320 SC (12.2015) SC Betosip SC (12.2014 SC Goltix Super (im Goltix Super Pack) (12.2012) SC Goltix Gold (12.2019) SC Metafol SC (12.2016) SC Beetix SC (12.2016) SC Rebell * (12.2015) SC Spectrum** (im Spectrum R-Pack o. Spectrum F- Pack) (12.2014) EC Ethosat 500 (12.2016) SC Debut +FHS (12.2016) WG Lontrel 720 SG (12.2021) SG Cliophar 100 (12.2014) SL Phenmedipham (200) C1 Ethofumesat (200) N Phenmedipham (320) C1 Phenmedipham (160) C1 Ethofumesat (150) N Metamitron (350) C1 Metamitron (700) C1 (24 /ha) 0,6 (11 /ha) 1,25 2,0 (34 /ha) Metamitron (696) C1 (22 /ha) Chloridazon (400) C1 Quinmerac (50) O Dimethenamid-P (720) K3 (26 /ha) 0,9 (22 /ha) Ethofumesat (500) N 0,4 (8 /ha) Triflusulfuron (50%) B Clopyralid (720) O Clopyralid (100) O 30 gr (29 /ha) 165 gr 1,2 (60 /ha) Blatt und Boden ++ ++ + +++ + +++ ++ ++(+) + Blatt +(+) (+) +(+) + (+) +(+) Boden und Blatt Boden und Blatt Boden und Blatt +++ ++(+) ++ +(+) ++ ++ ++ ++ +(+) +++ + ++(+) + ++ ++ ++(+) +(+) ++ +++ ++ ++ + +(+) +(+) ++ ++(+) Boden +(+) (+) +(+) + (+) + ++ ++(+) ++ Boden + +++ + + +++ +(+) + Blatt +++ +++ ++ +++ ++(+) +(+) ++(+) Blatt +++ +(+) ++(+) ++(+) 1.NAK max. 0,8 l/ha * In den letzten Jahren wurden Metabolite des Wirkstoffs Chloridazon vermehrt in Grundwasserproben gefunden. Deshalb sollen chloridazonhaltige Produkte (Rebell) nicht in Beregnungs- und Wassergewinnungsgebieten eingesetzt werden. Generell keine Anwendung von chloridazonhaltigen Produkten im Vorauflauf. **Spectrum hat eine gute Bodenwirkung gegen Hirsearten. Bereits aufgelaufene Hirsen werden nicht sicher erfasst, ggf. Gräserherbizid zugeben. Hirse ++(+) Distel +++ 8

Empfehlungen zum Herbizideinsatz im Keimblattstadium der Unkräuter 1. NAK: im Keimblattstadium der Unkräuter unabhängig vom Entwicklungsstadium der Rüben. Zur 1. NAK erfolgt meist noch keine wesentliche Differenzierung der Mittelkombination. Basisherbizid: Verunkrautung: Allgemeinverunkrautung: Gänsefuß, Vogelmiere, Ehrenpreis, Stiefmütterchen, Kamille überwiegend: Windenknöterich, Klettenlabkraut nur bei sehr breiter Mischverunkrautung Betanal maxxpro (Bm) B m 1,25 1,5 + Goltix Gold (Für Betanal maxxpro liegt noch kein Preis vor) (-- /ha) B m 1,25 1,5 (-- /ha) B m + Goltix Gold (-- /ha) Betanal Expert (BEx) Powertwin plus (PT) Goltix Super (GS) B Ex 1,25 + Goltix Gold (51 58 /ha) B Ex 1,25 (50 57 /ha) B Ex 0,8 + Goltix (66 /ha) PT 0,8 + Goltix + Oleo FC (51 57 /ha) PT 0,8 + Oleo FC (49 50 /ha) PT 0,7 + Goltix + Oleo FC 0,7 (63 /ha) GS 2,0 + Kontakt 0,66 + Oleo FC 0,66 (48 /ha) GS 2,0 + Kontakt 0,66 + Oleo FC 0,66 (69 /ha) GS 2,0 + Kontakt 0,66 + Oleo FC 0,66 (69 /ha) Kontakt 320 (K320) oder Betosip SC (B160) K 320 0,5-0,6 oder B160-1,25 + Ethosat 0,3-0,4 + Goltix + Oleo FC (41 45 /ha) K 320 0,5-0,6 oder B160-1,25 + Ethosat 0,3-0,4 + Oleo FC (40 44 /ha) K 320 0,5 oder B 160 + Ethosat 0,3 + Goltix + Oleo FC 0,7 (61 /ha) Alle Angaben in l/ha. Die Kombinationen der oben genannten Basisherbizide sind in ihrer Wirkung jeweils weitgehend vergleichbar, leichte Unterschiede sind durch die unterschiedlichen Wirkstoffmengen und Zusammensetzungen unvermeidbar. 2. NAK und 3. NAK: Die Wirkung der 1.NAK gibt die erforderlichen Mittelmengen und kombinationen für die Folgebehandlungen vor. - bei guter Wirkung und einfacher Verunkrautung kann mit der (s.o.) weitergefahren werden. - ungenügende Wirkung der 1.NAK; keine Problemunkräuter: mit erhöhter Blattherbizidmenge (+0,25 l/ha) und bei ausreichender Wachsschicht + 0,5 l Öl Leitunkräuter: Gänsefuß, Windenknöterich, Vogelmiere, Ehrenpreis, Stiefmütterchen : wie oben beschrieben Raps, Kamille, Bingelkraut, Hundspetersilie, Amarant, Klettenlabkraut + Debut 20 30 g/ha + FHS 0,2 0,25 l/ha Distel (flächig), Kamille, Hundspetersilie + Lontrel 720 SG 80 g/ha oder Lontrel 100 0,5 0,6 l/ha (75 88 /ha) Hirse, Amarant, Nachtschatten, Franzosenkraut, Hundspetersilie + Spectrum * 0,3 in der 2. NAK+0,05 Rebell; 0,45 in der 3.NAK (58-69 /ha) (70 87 /ha) * Für die Solo-Anwendung von Spectrum besteht eine Zulassung ab dem 6-Blattstadium der Rüben. Bei früherer Anwendung ist nur die Kombination mit Rebell zugelassen. (Beispiel 2.NAK Betanal Expert + Goltix Gold 1,5 + Spectrum 0,3 + Rebell 0,05 l/ha) Bei zu erwartender Spätverunkrautung (Amarant, Nachtschatten, Gänsefuß) die Goltixmenge in der 2. und 3. NAK erhöhen. In kritischen Witterungsphasen (Nachtfrost, geringe Wachsschicht) kann es beim Herbizideinsatz zu Kulturschäden kommen (Beratung einholen). Bei Trockenheit und ausgeprägter Wachsschicht muss der Anteil der blattaktiven Herbizide erhöht werden bzw. Öl zur Wirkungsverstärkung zugesetzt werden. Bei ungenügender Wirkung sollte der Spritzabstand verkürzt werden. 9

Disteln werden mit Lontrel 720 SG oder Lontrel 100 bei einer Wuchshöhe von ca. 15-20 cm gut erfasst. Es ist darauf zu achten, dass noch keine Blütenknospen gebildet wurden. Bei starkem Distelbesatz hat sich die Splittingspritzung von 2-mal 80 g Lontrel 720SG (0,6 l/ha Lontrel 100) plus l/ha Öl bei einer Wuchshöhe von 10 cm bewährt. Die Wirkung wird durch wüchsige Witterung gefördert. Zusatzstoffe: Zur Verstärkung der Herbizidwirkung (Blattwirkung) wird besonders bei lösungsmittelfreien Formulierungen der Zusatz von Öl empfohlen. Beispiel: Oleo FC 0,5- l/ha (5 /l), Access 0,5 l/ha (4 /l). Mischreihenfolge bei Tankmischungen: Aus der Praxis wird immer wieder über Ausflockungen, Schleimbildung oder Ablagerungen besonders an den Düsensieben oder Düsen berichtet. Diese Probleme mit der Stabilität der Spritzbrühen kann von vielen Einflussfaktoren wie z.b. Anzahl der Mischpartner, Wasserhärte, -temperatur, Eisengehalt oder Pumpenleistung hervorgerufen werden. Auch die Reihenfolge, in der die Mischpartner zugegeben werden, kann einen Einfluss haben. Folgende Reihenfolge sollte beachtet werden: 1. Wasserlösliche Folienbeutel 2. Wasserlösliche Granulate SG, SX 3. Wasserdispergierbare Granulate WG, WP 4. Suspensionen SC, SE oder CS 5. Wasserlösliche Konzentrate SL 6. Emulsionen EW, EC 7. Öle, Netzmitteldispersionen OD 8. Blattdünger flüssig oder Chelatform. Welche Mittel wie formuliert sind, entnehmen Sie den Übersichtstabellen. Diese Reihenfolge stellt nur eine Empfehlung dar, keinesfalls sollten Sie alle Formulierungsvarianten in einer Spritzbrühe mischen. Die Anzahl der Mischpartner muss auf ein sinnvolles Maß begrenzt bleiben. Im Zweifel ist eine zusätzliche Überfahrt im zeitlichen Abstand vorzuziehen. Ungräser: Der beste Behandlungstermin liegt zwischen 3-Blatt-Stadium und Bestockungsbeginn der Gräser. Wichtig ist, dass möglichst alle Ungräser aufgelaufen sind, da keines der Gräserherbizide über eine Bodenwirkung verfügt. Der zeitliche Abstand zur Unkrautbehandlung sollte in der Regel ca. 3 Tage betragen. Die Gräserherbizide unterscheiden sich in Wirkungsbreite und -geschwindigkeit nur geringfügig. Abstandsauflagen s.s. 12 Mittel (Zulassung bis) # Zulassungsverlängerung wird erwartet Formulierung Wirkstoff (g/l bzw. kg) HRAC-Klasse Aufwandmenge l/ha Gräser Kosten (Preisliste 2011) Quecke l/ha Kosten (Preisliste 2011) Flughafer Windhalm Wirkung auf Gräser Hirsen Trespen Einj. Rispe Ackerfuchsschwanz Ausfallgetreide Quecke Agil S (12.2015) EC Propaquizafop (100) A 0,75 - (22-30 /ha) +++ +++ +++ +++ ++ - +++ +(+) Focus Ultra* (12.2011)# EC Cycloxydim (100) A 1,25-2,0 (22-36 /ha) 5,0 (88 /ha) +++ +++ +++ +++ ++ - +++ ++ Fusilade Max (06.2012) EC Fluazifop-pbutyl (125) A 0,75 - (19-25 /ha) 2,0 (50 /ha) +++ +++ +++ +++ ++ - +++ +++ Panarex (12.2018) EC Select 240 EC + Para Sommer (12.2011)# EC Targa Super (12.2016) EC * auch als Focus Aktiv-Pack (=Focus Ultra + Dash) erhältlich. Dash ist ein Formulierungshilfsstoff. In der Kombination Focus Ultra + Dash die Aufwandmengen um 30% reduzieren. Dash nur bei der Solo-Gräserbehandlung einsetzen! Kombinierte Spritzung von Unkräutern und Gräsern: Bei flächigem Auftreten von Gräsern bietet sich die Tankmischung mit den Unkrautherbiziden an. In diesen Fällen wird der zweimalige Einsatz von jeweils ca. 50 % der üblichen Aufwandmenge des Gräserherbizids empfohlen. Zu dieser Tankmischung 10 Quizalofop-P (40) A Clethodim (240) A + Paraffinöl (654) Quizalofop-p- Ethyl (46,3) A -1,25 (17-21 /ha) 0,5-0,75 + - 1,5 (31-46 /ha) 0,75-1,25 (13-21 /ha) 2,25 (39 /ha) + 2,0 (61 /ha) 2,0 (34 /ha) +++ +++ +++ +++ ++ - +++ +++ +++ +++ +++ +++ +++ +(+) +++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ - +++ ++

(Unkraut- und Grasherbizid) keine weiteren Zusätze (Öl, Debut, Lontrel, Spectrum) hinzufügen. Der Spritztermin wird immer von den Unkräutern bestimmt. Keine Anwendung der Tankmischungen bei - geschwächten Rüben - Frostgefahr - geringer Wachsschicht Altverunkrautung: In milden Wintern entwickeln sich viele Unkräuter z.b Klettenlabkraut, Kamille, Ehrenpreis so gut, dass eine sichere Beseitigung durch die Saatbettbereitung nicht gewährleistet ist. Bei Mulchsaat besteht zusätzlich die Möglichkeit, dass die Zwischenfrucht im Winter nicht vollständig abfriert. Diese Altverunkrautung sollte vor der Rübensaat mit Roundup UltraMax 3-4 l/ha, Roundup Turbo 1,6 kg/ha oder einem anderen Glyphosat-Mittel 3 l/ha bekämpft werden. Zur Gräser- und Ausfallgetreidebekämpfung reicht eine niedrigere Menge vollkommen aus. Gegen größere Altunkräuter sollte die höhere Mittelmenge eingesetzt werden. Nach der Rübensaat stehen ausschließlich Roundup UltraMax 3-4 l/ha; RoundupTurbo 1,6 kg/ha, Glyphos Premium bzw. Supreme 2,4 l/ha oder Glyphos 3 l/ha (bis 5 Tage nach der Saat) zur Verfügung. Die Behandlung muss spätestens mit der Keimung der Zuckerrüben abgeschlossen werden, um eine Schädigung der Rüben zu vermeiden. Bei Behandlungen nach der Saat können Minderwirkungen auftreten, weil Unkräuter durch die Bodenbearbeitung bzw. Saat mit Erde bedeckt sind und zu geringe Wirkstoffmengen aufnehmen. Grenzen der Rübenherbizide: Mit den vorhandenen Rübenherbiziden sind Ackerwinde, Ackerschachtelhalm, Landwasserknöterich, Malven, Samtpappel und Kartoffelaufwuchs nicht ausreichend zu bekämpfen. Meist sind nur Teilerfolge durch Abbrennen des Blattapparates zu erreichen. Die Pflanzen erholen sich nach kurzer Zeit wieder und wachsen weiter. Zur Vermeidung von Unkrautproblemen ist der Bekämpfung dieser Unkrautarten im Rahmen der Fruchtfolge besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Spritzenreinigung: Immer wieder sind Kulturschäden durch unzureichend gereinigte Spritzen zu beobachten. In der Regel sind diese Schäden vermeidbar, wenn das Gestänge nach jeder Behandlung leer gespritzt bzw. gespült wird, um Ablagerungen in den Leitungen zu verhindern. Beim Wechsel der Kulturen ist eine intensivere Reinigung des Behälters, der Leitungen und Filter notwendig. Zur Reinigung werden die Spezialprodukte All clear extra (0,5 %), Agroclean (0,1 %) oder Agroquick (2 %) empfohlen. Melkmaschinenreiniger z.b. P3 eignen sich nur für Sulfonylharnstoffe. Die Reinigung muss immer auf dem Feld durchgeführt werden. In jedem Fall ist ein Eintrag der Reinigungsflüssigkeiten in die Kanalisation zu vermeiden! Empfohlene Düsen: Injektordüsen sind heute Standard. Mit ihnen können die erforderlichen Mindestabstände zu Gewässern und Saumbiotopen verringert werden. Zur Unkrautbekämpfung ist bei Verwendung von Blattwirkstoffen eine relativ feintropfige Applikation von Vorteil, wir empfehlen die jeweils kleinste zugelassene Düse zu verwenden. Abdriftminderungsklasse 50 % 75 % 90 % Unkrautbekämpfung mit 200 l/ha Fungizid, Insektizid mit 300 400 l/ha ID 02, ID 025; AI 025; IDK 025; MD 025 (AirMix 03) ID 04; AI 04; AirMix 04; IDK, IDKN, IDKT 04; TT, TTI 04 AI 025; ID 03; AI 03; MD 03; TTI 02 ID 04; AI 04; AirMix 04; IDK, IDKN, IDKT 04; TTI 04 IDN 025; TTI 025; TurboDrop HiSpeed 025 IDK, IDKN, IDKT 04; TTI 04, AITTJ 60; AirMix 05; ID 05; AI 05; IDK 05; TTI 05 Das aktuelle Verzeichnis der verlustmindernd anerkannten Düsen ist unter www.jki.bund.de (Pflanzenschutzgeräte>Geräteliste>Offizielles Verzeichnis Verlustmindernde Geräte) zu finden. Auf Feldern ohne Abstandsauflagen können auch noch die LU/XR 03-Düsen mit ca. 200 l Wasser/ha eingesetzt werden. Dokumentation: Alle Pflanzenschutzmaßnahmen müssen dokumentiert werden. Hierbei sind folgende Aufzeichnungen zu machen: Wer: Person; Wo: Schlag; Wann: Datum; Was: Kultur; Wieviel: Mittelmenge; Weshalb: Einsatzgrund. Die Aufzeichnung des Einsatzgrundes ist keine Pflicht mehr. Es ist jedoch empfehlenswert diesen mit aufzuschreiben. Diese Aufzeichnungen sind CC-relevant und müssen mindestens 2 Jahre aufbewahrt werden. Auflagen zum Pflanzenschutz: Die aufgezeigten Abstandsauflagen entsprechen dem Stand Dezember 2011. Durch gesetzliche Änderungen können zum Zeitpunkt der Anwendung andere Auflagen gelten. Beachten Sie daher die aktuelle Gebrauchsanweisung, Hinweise im Internet unter www.bvl.bund.de (PS-Mittel>zugel.PS-Mittel>online-Datenbank) www.bisz.suedzucker.de (Pflanzenschutz> Abstandsauflagen) oder in der Fachpresse. 11

Abstandsauflagen zu Gewässern und Saumstrukturen: * länderspez. Mindestabstand zu Gewässern: Baden-Württemberg 0 m, Hessen 0 m, Rheinland-Pfalz Empfehlung 1 m Mittel Gewässer Saumbiotop Auflage Abstand zum Gewässer (m), Hangneigung Auflage Abstand zum Biotop (m), bei Einsatz von Düsen der bei Einsatz von Düsen der Abdriftminderungsklasse.. >2% Abdriftminderungsklasse.. 0% 50% 75% 90% 0% 50% 75% 90% HERBIZIDE: Betanal Expert NW 606 5 5 * * 10 NT 108 25 25 5 5 NG 402 Betanal maxxpro NW 609 NW 701 5 * * * 10 NT 102 20 20 0 0 Betosip SC/ Betasana SC NW 607 kein Einsatz 15 10 5 - - 0 0 0 0 Debut - * * * * - NT 101 20 0 0 0 Ethosat 500 NG 402 * * * * 10 NT 102 20 20 0 0 Goltix Gold NG 404 * * * * 20-0 0 0 0 Goltix Super NG 402 * * * * 10 NT 102 20 20 0 0 Kontakt 320 SC NW 609 5 * * * - - 0 0 0 0 Lontrel 100/ Cliophar 100 - * * * * - NT 102 20 20 0 0 Lontrel 720 SG - * * * * - NT 101 20 0 0 0 Metafol SC NG 402 * * * * 10-0 0 0 0 Powertwin plus NW 606 5 5 * * 10 NT 103 20 20 20 0 NW 701 Rebell NW 606 NG 402 10 5 5 * 10 NT 101 20 0 0 0 NG 407 Spectrum NW 606 15 10 5 5 - NT 101 20 0 0 0 GRÄSERHERBIZIDE: Agil-S - * * * * - - 0 0 0 0 Focus Ultra bis 2,5 l/ha - * * * * - - 0 0 0 0 Focus Ultra über 2,5 l/ha - * * * * - NT 101 20 0 0 0 Fusilade Max bis 1 l/ha - * * * * - NT 101 20 0 0 0 Fusilade Max über 1 l/ha - * * * * - NT 102 20 20 0 0 Panarex 1,25 l/ha - * * * * - NT 102 20 20 0 0 Panarex 2,25 l/ha - * * * * - NT 103 20 20 20 0 Select 240 EC NW 603 30 15 10 5 - NT 103 20 20 20 0 Targa Super bis 1,25 l/ha - * * * * - NT 102 20 20 0 0 Targa Super über 1,25 l/ha - * * * * - NT 103 20 20 20 0 FUNGIZIDE: Amistar NW 609 NW 701 5 * * * 10-0 0 0 0 Capitan NW 606 5 5 * * - - 0 0 0 0 Cirkon NW 609 5 * * * - - 0 0 0 0 Domark 10 EC/ Emerald - * * * * - - 0 0 0 0 Duett Ultra NW 606 5 5 * * 20-0 0 0 0 NW 701 Harvesan NW 609 5 * * * - - 0 0 0 0 Juwel NW 609 NW 701 5 * * * 10-0 0 0 0 Ortiva NW 606 5 5 * * 5-0 0 0 0 NW 705 Spyrale NW 603 20 10 5 5 - - 0 0 0 0 INSEKTIZIDE: Bulldock NW 606 15 10 5 5 - NT 103 20 20 20 0 Decis flüssig NW 607 kein Einsatz kein Einsatz kein Einsatz 15 - NT 109 25 25 25 5 Fastac SC SuperContact NW 607 NW 701 kein Einsatz 20 10 5 10 NT 102 20 20 0 0 Karate Zeon NW 606 15 10 5 * - NT 103 20 20 20 0 Pirimor Granulat NW 609 5 * * * - - 0 0 0 0 Perfektion Rogor 40 L (LC) Jaguar - * * * * - NT 108 25 25 5 5 Trafo WG NW 603 15 10 5 * - NT 103 20 20 20 0 TOTALHERBIZIDE: Basta NG 412 * * * * 5 NT 109 25 25 25 5 Roundup (Glyphosat) - * * * * - NT 101 20 0 0 0 12 Stand: Dez.11